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Wilsdruffer Tageblatt : 05.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193912053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391205
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-12
- Tag 1939-12-05
-
Monat
1939-12
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.12.1939
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S1. Molaus sicht vor der Mr Din recht populärer Herr — An Rhein und Waterkant gleichbcliebt St. Nikolaus lebt im Volksbewußtsein als der Heilige, der als Vorbote des Christkindes den Kindern besonders hold ist. Er ist in Deutschland eine ausgesprochene Kinder- «estalt. Wie lange schon, ist kaum mehr festzustellen. Aber sicher ist er es nicht immer gewesen. Denn eigentlich ist er Der Heilige der Fischer und Schisser. Und als solcher ist er nicht nur in Deutschland populär geworden. Die Legende berichtet von St. Nikolaus, der zur Zeit des Dio kletian Bischof von Myra in Kleinasien war, er habe schon in seiner Jugend eine Seefahrt nach dem Heiligen Lande Unternommen Dabei habe er. als er das Sch'si bestieg, rmen heftigen Sturm prophezeit, obwohl der Himmel in heiterem Blau lachte. Als dann aber der Sturm tatsächlich mit aller Wucht losbrach und seinem Schiff der Unter gang drohte, habe er durch sein Gebet die Gewalt des Sturmes gebrochen. Die Legende weiß noch mehr von seinen Beziehungen zur Schiffahrt zu erzählen. Als in Myra eine Hungersnot herrschte, soll er einem reichen Kaufmann in Sizilien, einer der reichsten Kornkammern her antiken Welt, erschienen sein und ihn aufgesordert haben, ein Schiff mit Getreide nach Myra zu bringen. Dieser aber habe dem Befehl des Traumes gehorcht, und so sei die Vischofsstadt des Nikolaus aus ihrer Bedrängnis errettet worden Aber nicht nur die Legende bestimmte ihn zum Schif ferpatron, das Schicksal feiner sterblichen Ueberreste tut es gleichermaßen. 1087 wurden sie von apulischen Kauf leuten vor den Sarazenen von Myra nach Bari in Unter italien gerettet. In dieser Hafenstadt, einer der wichtigsten Der Adria, im Zeitalter der Kreuzzüge dort überhaupt, hat er die letzte Ruhestätte gefunden. Der lebhafte Austausch zwischen den Völkern des Abendlandes gerade in der Zett der Kreuzzüge ließ dann seine Verehrung bald im ganzen Abendland Verbreitung finden. Ueberall wurden ihm zu Ehren Kirchen gebaut, besonders in den Hafenstädten, aber auch in vielen Städten und Dörfern, die an Flüssen und Bächen liegen, in denen Schiffahrt und Fischerei den Haupterwerbszweig der Be völkerung bilden. Es ist nun sehr interessant, zu verfolgen, wo er als Hauptpatron auftritt. Zunächst natürlich in Bari selbst, aber auch in dem seemüchtigcn Venedig. Die große schwedische Dichterin Selma Lagerlöf hat ihn gerade als Schifferpatron Venedigs in einer ihrer schönsten „Ehristuslegenden" gefeiert. In Jnnereuropa aber er scheint er überall in Fluß- und Seeorten wie in Meeren, in Freiburg in der Schweiz, in Feldkirch, in Vorarlberg, in Ueberlingen am Bodensee und in Laibach. Am Rhein aber begegnet er uns auf Schritt und Tritt. In Caub, wo seine Jünger in der ewig denkwürdigen Neu jahrsnacht 1813 Blücher und seine schlesische Armee über den Fluß setzten „nach Frankreich hinein", aber auch am Clemenskirchlein zu Füßen der berühmten Burg Rheinstein und auf der Stadtmauer des weinseligen Oberwesel. Im Rheingau hatte Oestrich einstmals sogar zwei Rikolaus kapellen, den „armen" und den „reichen" Nikolaus, und in vielen anderen Orten dieses Hauptrheinweinlandes fin den sich Kapellen oder doch Bilder von ihm. Auch die Kaiserdome von Mainz und Worms haben ihre Nikolaus kapellen, und in der alten Kaiserstadl Frankfurt ist die Rats- kapelle unweit des Mains ihm geweiht, bei der die „Fischergasse" liegt. Auch Limburg und Arnstein an der Lahn haben ihm geweihte Heiligtümer. Noch stärker tritt er naturgemäß in den Hansastädten hervor. Anklam, Berlin, Greifswald, Soest, Stendal, -Stralsund, Wismar und viele andere haben gewaltige Nikolauskirchen, bis weit in den Nordosten ins Baltikum reicht seine Kunst hinauf. In Hamburg und Amsterdam sind seine Kirchen die größten der Stadt. Und die Marien kirche, die hehrste Gottesburg im deutschen Norden, besitzt einen prächtigen Nikolausaltar außer der schönen Riko lauskirche. Beredter vielleicht noch als die vielen Gottes häuser, die seinen Namen tragen, zeugt von seiner Beliebt heit bei unseren Vorfahren die Tatsache, daß gerade an ider «Waterkant" die von Nikolaus abgeleiteten Familien namen so überaus häufig sind und sich so unendlich viele Abwandlungen gefallen lassen mußten. Wenige Namen finden sich in so vielen Variationen wie gerade dieser. Klans und Klausen, Klos und Klabs, Klobses und Klas sind nur eine kleine Auswahl der Fülle. Dem Binnendeutschen sind gerade diese Namen charakteristisch für die „Waterkant". Weswegen denn in unseren Erzählungen ein gut Teil aller Fischer und Schif fer diesen Namen in der einen oder anderen Gestalt führen. Er ist einer der populärsten im ganzen Norden, und er ist dort geradezu klassisch. Man erinnere sich nur an die Ge schichte vom „Großen Klans und dem kleinen Klaus" des großen Märchendichters Hans Christian Andersen. „Mizei-Neleroe" statt „Mrvolirei" Anerkennung für den Einsatz der „Hilfspolizei" im polnischen Feldzug Der Reichsführer ff und Chef der Deutschen Polizei hat an einem Rnnderlatz angeordnet, daß die Ergänzungsmänner Des Verstärkten Polizeischntzes, für den bestimmte gediente und .ungediente Jahrgänge von der Wehrmacht zu hilfspolizeilichen Zwecken zur Verfügung gestellt sind, mit sofortiger Wirkung Die Sammelbezeichnung „Polizei-Reserve" tragen. Die Mannschaften und Offiziere der Polizei-Reserve führen die entsprechende Dienstbezeichnung wie die aktive Poli zei, also „Polizeiwachtmeister der Reserve", „Polizeihaupt- !mann der Reserve" n. ä. Die Dienstbezeichmmg „Polizeiober-' Wachtmeister der Reserve" können Polizeireservisten erhaltens wenn sie den militärischen Dienstgrad eines Unteroffiziers oder Unterfeldwebels tragen oder wenn sie in einer Gliedc-i rung der Partei mindestens den Dienstgrad eines Schars führers besitzen. Die Bezeichnung „Polizeireservisten' tritt so-! mit an Stelle der bisher gebräuchlichen Bezeichnung „Hilfs polizisten". ! Diese Verfügung des Reichsführers ff und Chefs der Deutschen Polizei bedeutet für die Männer der Polizei« -Reserve, die während des polnischen Feldzuges im Verbände ^der Wehrmacht ihre Pflicht erfüllten und die jetzt innerhalb Der Polizeieinheilen in den Ostgebieten, in der Heimat und am Westwall ans verantwortungsvollem Posten stehen, die erste offen tlicbe Anerkennung für ihre bewiesene höchste Einsatzbcreitschast WenauszuWationen helfen der Landfrau Die Landwirtschaft ist in den letzten Jahren dazu über gegangen, die zur Verjüngung der Hühnerbestände benötigten Junghennen aus anerkannten Vermehrungszuchten zu erwer ben oder sie aus von dort bezogenen Eintagsküken aufzu- ziehen. Heute stellt aber selbst diese Art der Aufzucht für die Landfrau ziemlich große zusätzliche Arbeitsbelastung dar. Deshalb soll 1940 die schon in diesem Jahr in einigen Dörfern erfolgreich durchgesührte gemeinschaftliche Aufzucht der Küken auf möglichst viele Dörfer ausgedehnt werden. Mil der Uebernahme einer solchen Kükenaufzuchtstation kann sogar eine Arbeitskraft der Dorfgemeinschaft betraut werden, die nicht voll eingesetzt oder nicht mehr voll einsatzfähig ist. Voraussetzung ist allerdings die Kenntnis aller mit der Küken auszucht zusammenhängenden Fragen. Da sich andererseits die Dorsgemeinscbaft mit der Errichtung einer Kükenauszucht station der Beratung eines vom Reichsnährstand bestellten Geflügelzuchtberaters unterstellen muß, steht dieser während der Aufzuchtzeil helfend zur Sette. Für die Errichtung einer gemeinschaftlichen Kükenaufzuchlstalton werden für den Neu bau bzw. Umbau eines Stalles und für die Anschaffung einer künstlichen Glucke Neichsbeihilfen gewährt. Sie werden vor-' aussichtlich auch für die Beschaffung der Eintagsküken aus an erkannten Vermehrungszuchten wieder zur Verfügung stehen. Da eine frühzeitig hecangezogene Junghennenherde die erste Voraussetzung für die Legeleistung der Hühner ist, muß mit der Aufzucht schon im zeitigen Frühjahr begonnen werden. Daraus ergibt sich für Vie Dorfgemeinschaft die^ Notwendigkeit, recht bald mir der Planung und Errichtung einer Kükenausznchtstation zu beginnen. no>z VVIU , AuiesemWvurosLNvrr ounvn osuz« «eisre«, (41. Fortsetzung.) ' „Sie verdient eine Auszeichnung, Ihre Frau!" Der Major war hinter Plessow getreten. „Sie können stolz KUf sie sein, Herr Rittmeister." Gustav von Plessow hob das dunkle Gesicht, in dem Lie letzten Tage scharfe Linien gegraben, zu seine,m Borgesetzten empor, senkte es wieder. „Wir haben solch tapfere Menschen eben an der Grenze nötig!" Der Major dachte daran, wie der andere den eigenen Besitz beschoß, daran, wie er dem Feind entkommen Der Major stammte aus einer anderen Gegend, wo das Leben weicher war als hier in Ostpreußen, dicht an der Grenze. Aber es würde kein Fehler sein wenn auch im Herzen des Reiches Menschen mit der Tapferkeit und Entschlossenheit der Grenzbevölkerung ständen. „Aufsitzen!" Der Major neigte sich über Lites Hand die sie ihm zum Abschied entgegenstreckte. Es war nicht der Handkuß des gewohnten gesellschaftlichen Lebens, sondern ein Ausdruck der Hochachtung, mit der des Mannes Lippen die Hand der Frau berührten. „Das Baterland dankt Ihnen, Frau Gräfin!" ! Lite empfand nur noch, daß der alte Varwow sie auf ! bas gleiche Lager bettete, auf dem Gustav noch vor kurzem gelegen. Die davonjagenden Rufe der deut schen Reiter hörte sie schon als etwas Unwirkliches, das dem Traum angehörte. Ein stürzender Regen ergoß sich vom Himmel, verwandelte das Moor in ein Schlammbad. Aber seine Schrecken waren gebrochen. Gustav lebte. Die Frau sah es ganz deutlich im Traum. Und der Traum war Wirklichkeit . . . * H * ' Bor Tagen noch war es gewesen, als habe der Erd boden die Menschen an der Grenze verschluckt. Auf den Gehöften war das Leben erstorben. Die Dorfanger tagen einsam. Und doch, in der Stunde, da es wie ein Lauffeuer über das Land flammte, daß im Süden des Ostlandes hunderttausend Russen gefangen genom men, unzählige in den Sümpfen und Seen ertrunken, da wurden die Glocken des Landes mit einem Schlag lebendig. Ihre Stimmen klangen mit tönendem Jubel ineinander und sangen von dem neuen gewaltigen Helden und Retter, der sich dem Grenzland in letzter Stunde geschenkt: Hindenburg. Sein Name war am Beginn des Tages und am Anfang der Nacht. Sein Name war das neue Leben in einem wiedergewonne nen Land. Die Glocken wurden nicht müde, immer wieder diesen Namen an der Grenze und weit ins Reich hinein einzuhümmern, denn er war unlöslich mit dem Choral von Leuthen verbunden, der gläubig und erschütternd, über Wälder, Seen und Moore hinweg getragen, an den Biwakfeuern von Neidenburg, Tannenberg, Hohenstein und Ortelsburg ausklang. „Hindenburg!" Lite streichelte mit beiden Händen über das zerschossene Portal von Heidkuhnen, auf das der Besitzer vor wenigen Tagen erst selbst hatte Feuer anlegen lassen müssen. Unbewußt griff sie Stein nach Steinchen, schichtete sie alle wieder zu einem Stückchen Mauer zurecht. Plessow atmete tief. Eine Handvoll Erde ließ er durch die Finger gleiten, die er langsam zerbröckelte, um den Rest endlich fortzuwerfen. Dunkles Blut stieg in das braune Ge^cht, als schäme er sich der Regung, die ihn gefühlsmäßig mit der Ahnen Scholle verband. Die Frau aber verstand ihn trotz seiner Schroffheit. Ein paar Tage hatte sie auf Markehnen gelegen, um im Schlaf die Anstrengung, das Entsetzen der russischen Zeit zu überwinde? Schicksal entschied sich in diesen Tagen. „Du hast schon mehr geleistet als mancher Mann!" meinte Plessow, seine Zärtlichkeit hinter Barschheit verbergend, als Lite nicht verstehen konnte, daß sie nichts mehr für ihr Vaterland von Markehnen aus tun dürfte. Wohl gab es noch immer von den Russen bedrohte Landstriche an der Grenze. Die größte Gefahr aber war in der Umgebung von Markehnen ge- bannt. Ich habe auch etwas geleistet! Lite nahm in den weiteren Genesungsschlaf die Gewißheit mit hin über, daß ihr treues und tapferes Aushalten auf Mar kehnen nicht umsonst gewesen war. Jetzt lag auf dem Schloß wieder deutsche Besatzung. Wegen seiner Verwundung hatte Plessow bei ihr zu rückbleiben Müssen. Widerwillig und verbiüen küate er ReNLs aus Mer Welt Dät DerdunkelungSpfttcht nicht nachgekommeik. Csisissid Einwohner ans Karlsruhe war eine Strafverfügung über! fünf Reichsmark zugegangcn, weil er zwei nach der Straße gelegene Fenster nicht verdunkelt hatte. Der Angeklagte be antragte richterliche Entscheidung und machte geltend, daß die Dunkelheit an jenem Abend noch nicht voll eingetreten war. In der Gerichtsverhandlung betonte der Amtsanwalt des zu ständigen Karlsruher Gerichts, daß die Verdunkelungspflicht schon dann gegeben ist, wenn die Dunkelheit einbricht. Das Urteil lautete auf eine Geldstrafe von zehn Reichsmark, ersatz weise zwei Tage Haft. Unbeleuchtet in, Dunkeln herumstehende Fahrräder pe-- fährden Verkehr. Dem Bürgermeister von Jeßnitz (Anhalt)! war es zu bym geworden, daß die Fahrräder in der Dunkel- heil unbeleuchtet herumstanden und den Verkehr gefährdeten., Er beauftragte die Polizei, die in diesem Zustand angetrofse- nen Räder einfach mitzunehmen. 15 bis 20 Stück waren die tägliche „Strecke". Nus der Polizei konnten sich die Besitzer am anderen Tage die Näder wieder holen, nachdem sie eine gebührenpflichtige Warnung bezahlt hatten. Nachdem aus diese Weise etwa 500 Fahrräder vo» der Polizek eingesammelt waren. Hal sich jetzt der „Auftrieb" stark bermindcrt. Naturfreund mit Schießgewehr. Ein innger Mann aus Quelle schlich im Oktober, nach allen Seiten Ausschau Hal- tend, durch den Wald. Ein Jagdaufseher beobachtete ihn einige Zeit, stellte ihn dann und zauberte unter dem Mantel eins Kieinkaliberbttchse mit Schalldämpfer hervor. Vor dem Gericht- erklärte der Ertappte, er hätte eigentlich auf dem Hofe Spatzen schießen wollen. Als Naturfreund hätte es ihn dann zu einem Spaziergang durch den Wald getrieben Die Büchse habe er ganz in Gedanken unter den Mantel gesteckt. Das Gericht hielt vor allem den Schalldämpfer für sehr verdächtig und erkannt« wegen Wilderns nnd Vergehens gegen das Schußwaffengssetz aus 140 RM. Geldstrafe an Stelle der an sich verwirkten Ge- 'ängnisstrafe. Reichssender Leipzig. Mittwoch, K. Dezember 5.00: Aus Berlin: Frühkonzert. — 6.00: Aus Berlins Morgeurus, Gymnastik. — 6.30: Konzert. Das Rundsunk- orchcster. Dazwischen um 6.50: Mitteilungen für den Bauer,- um 7.00: Nachrichten. — 8.00: Ans Berlin Gymnastik. — 8.20:! Ans Frankfurt: Konzert. — 9.30: Aus Berlin: Hent' stell' ich den Teller raus. Niklas legt bestimmt was drauf! Wir singen und erzählen im RSV.-Kinderganen. — tO.OO: Aus Berlin: Konzert. — 10.30: Wasserstandsmeldungen. Anschließend: Sendepanse. — 11.30: Erzeugng und Verbrauch. — 11.45: Vom Nutzen der Jauche. — 12.00: Aus Köln: Konzert. Dazwischen um 12.30: Nachrichten. — 14.00: Nachrichten. Anschließend: Musil nach Tisch. (Jndustrieschallplatten und Ansnabmen des , Deutschen Rnndsunks.) — 15.00: Frauen im sozialen Dienst. — 15.20: Musik für Cembalo. Es fpielt Erika Schütte. — 15.40: Das Jungenbuch aus dem Weihnachtstisch. — 16.00: Leipziger Kaleidoskop. Ein buntes musikalisches Farbenspisl. Der Chor und das Orchester des Reichssenders Leipzig nnd Solisten. Da zwischen um 17.00: Nachrichten. — 18.00: Musikalisches Zwischen spiel. — 18.15: Nachrichten in französischer Sprache. — 18.25: Musikalisches Zwischenspiel. — 18.30: Vom Deutschlandsender: Aus dem Zeitgeschehen. Michssender Berlin und Osuischlandsender 6.30: Ans Leipzig: Frühkonzert. Das Rundfunkorchester. --2 8.20: Aus Frankfurt: Musik am Vormittag. Das Kleine Orchester des Reichssenders Frankfurt. Dazwischen um 9.00: Politisches Kurzgespräch. — 9.30: Wir singen und erzählen im NSV-Kindergarten. — 10.00: Unterhaltungsmusik. — 11.00: Aus Hamburg: Blasmusik. Das Musikkorps eines Ersatzbatail lons der ff-Standarie „Germania". — 12.10: Aus Köln: Dis Werkpanse. — 13.00: Aus Köln: Politisches Kurzgespräch. An schließend: Ans Köln: Musik am Mittag. Es spielt Leo Eysoldt und sein Orchester. Hermann Schmidt-Berikoven (Tenor). — 14.00: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 14.10: Die Stunde nach Tisch. — 15.00: Knecht Ruprecht kommt in den „Fröhlichen Kindergarten". — 15.30: Schulfunk für die Mittel- nnd Oberstufe: Zeitspiegel der Jugend. — 16.00: Ans Leipzig: Leipziger Kaleidoskop. Ein buntes musikalisches Farbenspiel. —. 18.00: Nach des Tages Arbeit ... — 20.15: Großes Wunsch konzert für die Wehrmacht. — 22.30: Sinfonisches Konzert. Ta« zwilchen um 23.00: Politisches Kyrzgespräch. sich in diese Ruhestelle, lebte erst wieder auf, als plötz- lich neue, wenn auch friedliche Arbeit erforderlich wurde. Ein paar alte Knechte, ein paar Mägde, die nur in die nächsten Wälder geflüchtet, stellten stch wieder ein. Ob man sie denn nicht gebrauchen könne In Plessow erwachte die Tatkraft des Erhaltens. Mit dem leuch tend weißen Verband um den Kopf, den verwundeten Arm wieder in der Binde, die er oft ungeduldig bei seite schleuderte, beaufsichtigte der Rittmeister die ersten Drescharbeiten. Das Korn durfte nicht unbenutzt liegen bleiben. In diesen Tagen der Ruhe konnte man nichts Besseres tun als die Heiligkeit des Brotes zu hüten. Man wechselte von Markehnen nach Heidkuhnen hin über. Lite stand zum erstenmal im Gemüsegarten von Heidkuhnen Herrin, im kurzgeschürzten Kleid mit buntem Kopzrucc,. alte, schon etwas steife Mirto stellte ihr die Leiter ^^äume. Leichtgliedrig stieg die junge Frau ins Drüben vom Gutshos her hörte sie Plessows Stimme, der gegen alle Vorschrift sich die Armbinde abgestreift und als erster Arbeiter beim Dreschen half. Nicht einen Fingerbreit mochte sie ihm nachstehen. Nur einen Bruch teil der großen Ernte würde man in diesem Jahr wohl rechtmäßig für den Winter verwerten. Aber auch ein Bruchteil bedeutete schon ein Aufbaustein. Und hier an der Grenze ging es schon mitten im Krieg um Liesen Aufbau, der einmal die Zukunft tragen sollte. Lite ließ die vom Morgentau dumpf beschlagenen Pflaumen langsam in den Korb gleiten. Ein wenig Uebermut überkam sie. Vor wenigen Wochen Hütts sie noch Stubenarrest bekommen, wenn man sie bei solcher Tätigkeit überrascht batte. Es schicke sich nicht -- Der Krieg aber hatte mit diesem Schickt-sich-nicht auf geräumt. Die Frau atmete tief auf. Es war schön, sich für das Einsetzen Ku dürfen, was man liebte. Zärtlich preßte sie das Gesicht an den harten Baumstamm und lugte nach oben hinauf, dorthin, wo der September bimmel in durchsichtiger, fast em wenig frostiger Bläue die freien Stellen ausfüllte. Erst Mirkos scheltende Stimme weckie sie aus ihrem Traum auf. Er erregte sich selten, der alte Mirko, weil es sich einfach nicht für ihn schickte, und selbst der Krieg bildete keine Ausnahme. Lite lachte laut auf, wippte ein paarmal mit den Beinen, um dann vom untersten Ast ohne die Hilfe der Leiter abznspringen. „Was gibt es denn?" Sie ließ den Korb mit den gepflückten Pflaumen ins Gras gleiten. cwurti. wlat.)
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