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Wilsdruffer Tageblatt : 05.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193912053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391205
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-12
- Tag 1939-12-05
-
Monat
1939-12
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.12.1939
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Lt-Boot auf Mondschemfahrt Das neueste Märchen des englischen Lügenlords. — ChurchM torpedierte vom Amtszimmer drei deutsche U-Boote. Um die begreifliche Mißstimmung der Engländer zu besei tigen und die englische Oesfentlichkeit, die durch die deutschen Erfolge in der Nordsee begreiflicherweise gereizt ist, zu be ruhigen, hat der Erste Lord der Admiralität, Winston Churchill, wieder das alte Mittel aufgegriffen, „deutsche U-Boote zu versenken*. Allerdings finden diese Versenkungen nur im britischen Lügenministerium und im Reuterbüro statt Damit sie glaubhafter wirken, werden geradezu rührende Ein zelheiten erfunden. So soll ein früherer Fischdampfer aus Grimsby, der jetzt „Dienst sür die Admiralität tue", ein deutsches U-Boot versenkt und „sehr wahrscheinlich" ein wei teres schwer beschädigt haben. Ein Mann der Besatzung hat angeblich Herrn Churchill darüber unterrichtet, daß sie plötzlich ein U-Boot aus einer Patrouillenfahrt sahen, worauf sie es sofort, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, durch eine Tiefenbombe zerstörten. Auf ein zweites U-Boot hätten sie ebenfalls Tiefenbomben fassen lassen. Offenbar handelte es sich gleich um ein U-Boot-Pärchen, das die braven eng lischen Seeleute zu Gesicht bekamen. Aber damit nicht genug. Die Märchendichter vernichteten im Auftrag von Winston Churchill gleich noch ein drittes U-Boot, diesmal „nach einem dramatischen Mond schein an griff in der Nähe eines englischen Seebades". Im Stile eines Detektivromans schildert das Reuterbüro, wie ein kleines Fischerboot das U-Boot entdeckte, das im Hellen Mondschein dahinfuhr. Das Fischerboot habe die englischem Marinebehörden von seiner Entdeckung verständigt lWie, das wird n chi verraten!), worauf diese von ihren Amtsräumen ans das U-Boot in eine Falle lockten. Gerade als der U-Boot- Kommandant, der sich trotz der Nähe des Fischerbootes und des Hellen Mondscheins sorglos in Sicherheit wiegle, seine „Zerstörungsabsichten" verwirklichen wollte, seien auf ein ver abredetes Zeichen hin Kriegsschiffe und Suchfahrzeuge von allen Seiten herbeigeeilt und hätten das U-Voot durch „Tie fenbomben" zerstört. Man kann das Gruseln bekommen, wenn man diesen Be richt liest. Heller Mondschein, ein ganzes Nudel Kriegsschiffe — nur der deutsche U-Boot-Kommandant merkt das alles nicht! Er sieht die Feinde nicht, offenbar ist er völlig in den Anblick des Mondes versunken! Wir haben hier wieder ein Meisterstück der blühenden Phantasie des Ersten Lügenlords der britischen Admiralität. Aber wir können ihm versichern, daß die von ihm Totgesagten noch lange leben, ebenso wie die bisher von ihm als versenkt gemeldeten deutschen U-Boote weiterhin England das Leben sauer machen werden. Weder die Fischdampfer aus Grimsby noch die Mondscheinkriegsschiffe haben ein deutsches U-Boot ge troffen. Aber, wenn es durchaus ein U-Boot gewesen sein soll — Vielleich haben die tapferen britischen Marinebehörden ein englisches U-Boot erwischt und auf den Grund des Meeres befördert? Vielleicht war es das englische U-Boot, das wegen schwerer Beschädigung einen norwegischen Hafen aufsuchev mutzte? Erlogene englische Meldung VN8. Berlin, 4. Dezember. Die von englischer Seite verbreitete Nachricht, wo- sich unter den dnrch Bomben getroffenen Schiffen im Hafen von Helgoland auch ein dcntschcr Kreuzer be- finden soll, ist in vollen! Umfange falsch. Kreuzer be fand-» LL nicht im Hafen. Englisches Minenfeld in Bewegung 'Massenantrieb an der holländischen Küste — Schwere Schäden An der holländischen Küste sind zahlreiche treibende eng lische Minen angespült worden. Allein auf dem Küsten abschnitt zwischen Scheveningen und Noordwijk wurden 25 Treibminen gesichtet, von denen einige am Strande explodier ten. Der gesamte Strand in der gefährdeten Zone wurde daher für jeden Verkehr gesperrt. Man nimmt in Holland an, daß ein ganzes englisches Minenfeld sich los gerissen hat und an die holländische Küste geraten ist, denn auch aus anderen Orten werden ständig Treibminen ge meldet. Diese englischen Minen bilden nicht nur eine schwere Ge fährdung für die holländische Küstenschiffahrt, sondern auch die Strändbewohner werden in große Gefahr gebracht. Bei der Explosion einer Mine bei Harlingen wurden in einem Umkreis von 2 Kilometer sämtliche Fensterscheiben vernichtet und die Dächer abgedeckt. England sucht krampfhaft nach Schiffsramn jLockcnde Angebote an griechische Reeder — aber die Mann schaften verweigern die Fahrt. ! Wie verlautet, beabsichtigten die griechischen Reeder, die Hälfte des griechischen Schiffsraums an die Engländer zu perschachern. Die Engländer boten je Tonne 12 Schilling jö Pence, eine Summe, die allerdings den griechischen Reedern gegenüber den außerordentlichen Gefahren sehr geringfügig erschien, zumal sie im Weltkriege je Tonne 32 bis 38 Schil ling erhalten hatten und damals das Pfund einen viel höhe-! ,ren Kurswert hatte. Es scheint aber, daß man trotz dieses niedrigen Satzes sich mit den Engländern einigen wollte. Auch das griechische Ministerium für Handelsschiffahrt schien den Abschluß dieser Abmachungen zu begünstigen. ! Man rechnete aber nicht mit den Mannschaften, die sich Nämlich ganz entschieden weigern, Fahrten in die englische Gefahrenzone zu unternehmen, obgleich das Ministerium für! Handelsschiffahrt für derartige Reisen nach England einen Lohnzuschlag von 300 v. H. bewilligte. Die Mannschaften ver-s weigern unter allen Umständen den Dienst auf Fahrten nach England. Dadurch wird das Abkommen mit den griechischen! Reedern illusorisch. . Die Engländer werden nun voraussichtlich versuchen, die! einzelnen griechischen Reeder gesondert zu bearbeiten, wobei zu bemerken ist, daß es in Griechenland viele Schiffsbesitzer' gibt, die nur über einen einzigen Dampfer verfügen. Die> griechische Handelsmarine gehört im übrigen zu den bereits' am meisten in Mitleidenschaft gezogenen neutralen Handels-^ marinen. Sie verlor bisher neun große Frachtdampfer mit! einer Tonnage von über 40 000 Tonnen. Die ständigen Ver senkungen an der englischen Küste haben so die griechischen! Reeder nachdenklich gemacht, und es dürften nur ungeheure lockende Gewinne den einen oder den anderen Reeder dazu bewegen können, Fahrten nach England zu unternehmen. Dsuifche Post m Ehma geraubt Bor den englischen Piraten ist nichts sicher Es ist jetzt endgültig erwiesen, daß die Engländer alle internationalen Abmachungen brechen, indem sie sich in Hongkong in den chinesischen Postverkehr zwischen Schang hai und Tschungking dazwischenschalten. Seit einiger Zeit schon hatten die Deutschen in Schanghai und in Tschungking sichtliche Anzeichen dafür festgestellt, daß ihre Post geöffnet worden war. Plötzlich war sogar alle von beiden Städten über Hongkong gehende Post verloren, obgleich sie sich in ge schlossenen chinesischen Postsäckeu befunden hatte. Jetzt bestätigt ein aus Hongkong zurückkehrender neutraler Reisender, daß die Engländer die chinesischen Po st sacke öffnen, die zwischen Schanghai und Tschung king hin und her gesandt werden und die nur aus rein tech nischen Gründen über Lonakona laufe, Ser Mohr hat seine SHuIdiMt gelan... London stellt die „Wiederaufrichtung- eines polnischen Staates „bis auf weiteres" zurück. Die englische Regierung hat, wie aus einer Mel- drmg des „Daily Telegraph" hervorgeht, die Behandlung aller Fragen, die mit der Wiederaufrichtung eines polnischen Staates Zusammenhängen, „bis auf weiteres" zurückgestellt, weil sie „keine unmittelbare praktische Bedeutung" hätten. Die in Frankreich lebenden polnischen Oppositionel len, die nach der von Rydz-Smigly und Moscicki heraufge führten Katastrophe ihre Zeit gekommen sahen nnd bisher als neue polnische „Regierung" von Englands Gnade in Paris tagten, sind nach diesem Bescheid enttäuscht von London ab gereist. Nach ihrer Rückkehr sind sie in die kleine Provinzstadt Angers, 300 Kilometer südwestlich von Paris, übergesiedelt, die ihnen die franrösiscke Reaierung als neuen Aufenthaltsort an gewiesen hat! Rom brandmarkt englische Heuchelei Sehr ausführlich berichtet die italienische Presse über den russisch-finnischen Konflikt und brandmarkt die englische Heuche lei gegenüber den Finnen. In den Berichten der italienischen Korrespondenten aus London wird daraus hingewiesen, daß trotz aller moraltriefenden Verurteilung des russischen Vor gehens in maßgebenden englischen Kreisen größte Zurückhaltung an den Tag gelegt werde, da nicht die ge ringste Absicht oder Möglichkeit bestehe, den Finnen zu Hilfe zu eilen. Höhere Prelle, höherer Lohn Von Tag zu Tag macht sich in England die Teuerungs«. welle, die immer wieder zu neuen Lohnforderungen führt uns' die inflationistische Tendenz des gesamten Wirtschaftslebens stärker hervortreten läßt, mehr bemerkbar. So wird aus Lon don gemeldet, daß den Arbeitern der Fischindustrie in Milford Haven lPembrokshire) eine Lohneröhung von wöchentlich 3,5 Schilling zugebilligt werden mußte in Anbetracht der weiter steigenden Lebenshaltungskosten. Frankreichs Volksarmut meldet sich Das amtliche französische Gesetzblatt ver öffentlicht einen Erlaß, wonach die in Frankreich lebenden Tschechen gezwungen werden sollen, im französischen Heer Dienst zu tun. JapanW-amerttanNlhe Aussprache Ueber eine Unterredung, die der amerikanische Botschafter Grew und Außenminister Nomura batten, wirs in Tokio halb amtlich mitgeteilt: „Außenminister Nomura und Botschafter' Grew setzten ihre Aussprache über allgemeine Fragen der ja- panisch-russischen Beziehungen fort." „Tokio Asahi Schimbun" weiß hierzu kurz zu berichten, daß über die letzten Entwicklungen im Zusammenhang mit der Frage der amerikanischen Rechte und Interessen in China ge-> sprachen worden sei. Amerika erwarte bekanntlich, daß Japan! durch sofortige konkrete Maßnahmen seiner Anerkennung die-' ! ser amerikanischen Rechte und Interessen Ausdruck gäbe. Ja-j Pan sei bereit, die Rechte und Interessen dritter Mächte sobald wie möglich wiederhcrzustellen, soweit hierdurch militärische! Operationen nicht gehindert würden. Trotzdem so bemerkt das! Blatt weiter, sei mit Amerikas Einverständnis zu Japans Hal tung vorläufig nicht zu rechnen, da in Amerika kogar bereits, die Frage eines Embargos gegenüber Japan aufgeworfen wor-' den sei. Japans neuer Botschafter in Berlin Am Montag gegen 18 Uhr traf der neuernannte japanische Botschafter Aurnsu in Begleitung seiner Gattin und seiner beiden Töchter in Berlin ein. Im Ramen des Reichsaußen ministers wurde der Botschafter aus Bahnhof Friedrichstraße vom Chef des Protokolls, Gesandten von Dörnberg, begrüßt Zum Empfang war ferner der japanische Geschäftsträger mit »-samten Personal der Botschaft erschienet.. Erstunken und erlogen Französische Falschmeldung über Sowjetrutzland Das französische Nachrichtenbüro Havas verbreitet in Er mangelung besserer Nachrichten eine Meldung, wonach sich die Fälle von Fahnenflucht bei den Sowjettruppen in Weißruß land häuften. So hätten sich in den letzten Tagen 120 russische j Soldaten und einige Offiziere auf deutsches Gebiet geflüchtet. ! Die Meldung ist von A bis Z erlogen. Es haben keine Grenzübcrtritte russischer Truppen nach Deutschland statt gefunden. MMer Heeresbericht Der Generalstab des Leningrader Militärkreisss teilt mit: Am 3. Dezember haben die Truppen des Militärkrelses Leningrad ihren Vormarsch fortgesetzt. In Richtung Murmansk haben wir die sich zurückziehenven finnischen Truppen verfolg!.! In der Gegend von Oukhiar. Rcbola, Porozozero und Peiro- zavodsk haben sich unsere Truppen einen Weg durch die nicht gefrorenen Sümpfe wegen des schlecht entwickelten Straßen netzes geschlagen und sind vierzig Kilometer weit vorgevrung- gen. Sie besingen sich 45 Kilomeier hinter der Staatsgrenze. Auf der Karelischen Landenge sind unsere Truppen 30 bis 40 Kilometer weit von der Grenze entfernt vorgeschritten. Sie haben die Stadt Mustanmacki besetzt und nähern sich der Sta tion Ino. Als Ergebnis glücklicher Kämpfer kann die Besetzung der Inseln Suuraari, Seiskaari, Lavaskaarl und Tvtaerssaary im Finnischen Meerbusen bezeichnet werden. — Die schlechte' Witterung hat Lufloperationen verhindert. Der finnische Heeresbericht Der finnische Heeresbericht bringt eine zusammenfassende' -Darstellung der Feindseligkeiten bis Sonntagmiltag. In dem Heeresbericht heißt es, daß am 30. November vormittags dis Russen auf allen Grenzübergängen die Feindseligkeiten eröff net hätten. Sie hätten dabei mit schwerer Artillerievorberei tung und motorisierten Truppen gearbeitet. Besonders heftig sei bei Suoservi, Lipola und Rautu gekämpft morsen. Am 2. Dezember, so fährt der Bericht fort, fanden erhebliche Kämpfe bei Rautu statt, sowie russische Durchbruchsversuche bei Vammelsuu. Auch diese Durchbruchsversuche wurden mit motorisierten Truppen angesetzt. Starke Seestreitkräfte griffen am ersten Tag Seitsker und Lavansea an. Snursari und oas Küstenfort Ino wurden schwer beschossen, Tie Luftangriffe rus- sischersetts beschränkten sich nach der Darstellung des finnischen Heeresberichtes im wesentlichen auf die größten Städte von Süvfinnland. Die Tätigkeit der finnischen Luftwaffe habe im wesentlichen in Erkundungsflügen bestanden. Am 3. Dezeniber hätte infolge schweren Schneefalles nur eine geringe Front tätigkeit stattgefunden. Wie weiterhin aus Helsinki gemeldet wird, haben in der Nacht zum Sonntag auf der Karelischen Halbinsel besonders, bei Snoiärvi weitere heftige Kämpfe stattgefnnden. Man rech-! net damit, daß drei russische Divisionen von Kuusamo aus vor rücken. Die russische Flotte liegt nach finnischen Meldungen weiterhin vor Hangö Es soll zu gelegentlichem Schußwechsel mit der finnischen Küstcnbatterie gekommen sein. Finnischer Grenzdezir! unter MMürverWattung Der finnische Staatsrat beschloß, die im Grenzbezirk lie^ genden Städte und Orte — u. a. Kota, Rurmaes, Frederiks- hamn, Kajana, Petsamo und Odankvlä — als im Kriegsgebiet liegend unter Militärverwaltung zu stellen. „IsweMja": Engii che Munition in Finnland Die Ereignisse in Finnland bilden weiter das hauptsäch liche Thema für die Moskauer Presse. Die Berichte von den Kampfhandlungen an der Front füllen nunmehr schon ganze Seiten der Blatter, die in den ersten Tagen des Konfliktes zu nächst größere Zurückhaltung gewahrt hatten. So beschreibt der Frontberichterstatter der „Jswestija" die finnischen Minenfel der, denen die einmarschierenden Sowjettruppen begegnen. Die Minenfallen seien zum Teil ganz raffiniert angelegt: es genüge, ein irgendwo angelehntes Fahrrad zu berühren, ein sallenge- lassenes Koppel äuszuheben, eine Haustür zu öffnen, und schon fliege alles in die Luft. Zum Teil seien die Minen auch einfach im nassen Schnee versteckt worden. Die Minen seien übrft aens zum größten Teil englischen Ursprungs. In allen Berichten wird betont, daß die Bevölkerung der eroberten Orts nahezu vollständig evakuiert worden sei und ihre Wohnstätten verlassen habe. Viel beachtet werden ferner die ersten Berichte über den Einsatz der sowjetischen Ostseeflotte gegen Finnland. Die Flotte habe, so liest man in der „Prawda^, gleichzeitig mit dem Heer den Befehl erhalten, in finnisches Hoheitsgebiet vorzustoßen und die Sicherheit der Sowjetunion und Leningrads von der Seile des Finnischen Meerbusens zu garantieren. Die erste Aufgabe der Sowjetflotte habe der Mitwirkung bei der Beschießung von Konischen Küstenforts nördlich von Leningrad gegolten. Deutscher Dampfer vrlngt Ausländer aus HelfiM in Sicherheit Ans Helsinki wird gemeldet, daß der deutsche Dampfer! „Donau" den Hasen von Helsinki verlassen hat. Der Dampfer! fährt nach Reval. An Bord waren 443 Deutsche, 72 Italiener und sechzig Russen, letztere Mitglieder der russischen Gesandt schäft, die bis Reval mttsahren, weiter 32 Esten, zwei Arme nier. ein Litauer, ein Schweizer und 35 Inhaber des Nansen- Passes. insgesamt 656, die Helsinki verlassen. Die Evakuierung verzögerte sich durch Verkebrsschwierigkeiten. Die deutsche Ge sandtschaft in Reval ist telephonisch angewiesen worden, Vcv pflegung und Hilfe bei Ankunft bereitzuhallen. Aus uuleree Keimst. lNachbruU der Lokalberichte, auch auszugsweise, verboten.) Wilsdruff, am 5. Dezember 1939. Spruch des Tages Wer klare Begriffe hat, kann befehlen. Goethe. Jubiläen und Gedenktage 6. Dezember 1849: Generalfeldmarschall August von Mackensen in Haus- leipnitz geb. — 1892: Der Ingenieur Werner von Siemens in Berlin-Charlottenburg gest. — 1914: Einnahme von Lodz in Polen. — 1916: Einnahme von Bukarest durch v. Mackensen. Sonne und Mond: 6. Dezember: S.-A. 7.54, S.-U. 15.48; M.-A. 2.17, M.-U. 13.25 Brief aus dem Osten Nachfolgend geben wir einen Ausschnitt ans dem Brief einer NS.-Schwester wieder, der einen kleinen Ein blick in die großen und schweren Ausgaben gibt, die unseren Schwestern durch das Ausbauwerk im Osten ge stellt sind: ...Wie schnell sich auch das äußere Bild der Städte ge wandelt hat! Da begegnen wir der Adolf-Hitler-Stratze, der Hermann-Göring- oder Berliner Straße, den Anschriften: NSV. Arbeitsamt, Gesundheitsamt, Polizei, Sparkasse u. s. s. Wären nicht auch immer wieder Zeichen, die an die trübe Ver gangenheit erinnern, man könnte fest glauben, es sei nie anders gewesen. Die Krankenhäuser stehen unter deutscher Verwal tung. Die ersten deutschen Schwestern, die hier tätig sind, haben keine leichte Ausgabe zu erfüllen... Schwester Ilse, die hier die ganze NSV.-Aufbauarbeit in die Hand genommen hat, und ich haben uns die Arbeit so ein geteilt, daß ich die Gemeindepflege übernehme. Die Bevölke rung ist blutsmäßig deutsch, hat nur unter der polnischen Herr schaft viel verlernt. Nun kommt wieder mehr und mehr das deutsche Gesicht zum Vorschein, und die Menschen, die in den vergangenen Jahren oft am Verzweifeln waren, setzen alle Hoffnung auf das bewunderte, starke Grotzdeutsche Reich und seinen Führer. Das Elend, das wir antrefsen, ist kaum zu beschreiben. Bet meinem ersten Hausbesuch ergab sich folgendes Bild: Eine LolLbude. ein schmaler Liana ohne Belaa trennte vier Woynraume je zwei zu beiden Setten. Ein Sack hing vor einer sogenannten Tür. und ich trat in den Raum von etwa 2zz zu 4 Metern. Die Wände und Decken waren mit Pack papier behangen, um den Luftzug durch die Ritzen abzuhalten., n« Fensterscheibe brachte Licht in den Raum, gelüftet werden kann nur dnrch die Tür zu dem schmalen Gang. Zwei Betten, Tisch. Stühle und ein kleiner Eisenofen sind die ganze EiiF richtung. Karioffelvorrat. soweit vorhanden, ist auch im Zimmer untergebracht. In diesem Raum spielt sich das ganze Leben von 8 bis 9 Personen ab. Die hohlwangigen Gesichter lassen Tbc. vermuten... Nach solchen Erlebnissen kann man abends wohl ganz erschüttert sein. Der allergrößten Not kommen wir durch Vie Volksküche und Verteilung von Brot zu Hilfe Die Schule mit deutschen Lehrkräften nach deutschen Grund- sätzen har begonnen. Auch Mütter- und Kinderentsendung ha« eingesetzt. Morgen fahre ich mit 20 Kindern bis Danzig, wo sie eingekleidet »nd weiterbesördert werden. Ich bin stolz. Mitarbeiten zu dürfen am großen Aufbau, auch wenn es oft sehr schwer ist und ich manchmal große Sehn sucht nach meinem Arbeitsfeld und der Heimat habe. Aber ich bin jetzt wie ein Soldat und erfülle meine Pflicht an dem Platz, auf den ich gestellt bin. Schwester H. N. Die Türplakette des Kriegs-WHW. gehört nicht in die Schublade. Die Monats-Türplakette schmückte in den vergan genen Jahren den Eingang zur Wohnung jedes Volksgenossen, der allmonatlich im Winter einen festen Betrag aus seinem Einkommen für das WHW. hergab. Heute legt ein großer Teil der Volksgenossen diese 'Plakette in die Schublade oder hebt sie gar nicht einmal auf. Gewiß, cs ist heute eine Selbstverständ lichkeit, daß die Türplakette in jeder Familie vorhanden ist. Aber trotzdem gehört sie an die Wohnungstür. Sie soll Zeug nis davon ablegen, daß hinter dieser Tür eine Familie wohnt, die sich bekennt zur großen Gemeinschaft aller Deutschen, die im Opfer für das Kriegswinterhilfs-werk ihre Bewährung be weist. — Die Türplakette ist ein stolzes Zeichen bewiesener Ein- satzfreudigkeit. Sie gehört nicht in die Schüblade oder in den Papierkvrb. Deshalb: Keine Wohnungstür im Gau Sachsen ohne Türplakettc des Kriegswintechilfswerkes! Achtung Betriebsführer! Für die Ausgabe der neuen Le bensmittelkarten (Auiatzkarten), die am 18. Dezember in Kraft treten, haben alle Betriebsführer, die in ihrem Betrieb aner kannte Zulageempfänger beschäftigen, binnen drei Tagen die Zahl derselben zu melden. Nur diejenigen dürfen gemeldet werden, die vom Staatl Gewerbeaussichtsamt als Zulageemp fänger anerkamva mordeu find.
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