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Wilsdruffer Tageblatt : 20.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193911204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391120
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-20
-
Monat
1939-11
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 20.11.1939
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Mknffker vewMlgcn. Bei zehnstündiger Arbeitszeit werben Betriebe in die Lage versetzt, eine warme Mahlzeit zu verabreichen, für die das Ernährungsministerium zusätz liche Nahrungsmittel bereitstem. Die DAF. ist beauf tragt, in allen Betrieben mit zehnstündiger Arbeitszeit Ver pflegungsstellen einzurichicu. Da die Zuschläge für die neunte und zehnte Stunde fortfallen, soll eine Steuerbereini gung durchgeführt werden, damit der Mehrverdienst nicht wieder voll weggesteueri wird. Wird ausnahmsweise eine elf- und zwolsstündige Arbeitszeit bewilligt, so wüsten hierfür die normalen Zuschläge gezahlt werden. Die Zuschläge der Nacht- und FeiertagS- arbcit werden wieder bezahlt werden. Frauen sollen zur Nachtarbeit nicht herangezogen wer den. Unumgängliche Ausnahmen wie in Munitionsfabriken muffen vom RcichsarbeitSminister genehmigt werden. Der Urlaub wird ab Anfang nächsten Jahres wieder gewährt. Auch Weihnachtsgratifikationen werden gezahlt. Dienstverpflichtung soll nur nach sorgfältigster Prüfung und unbedingter Notwendigkeit ausgesprochen werden. Der 'Jugendschutz bleibt in vollem Umfange in Kraft. Während in den anderen kriegführenden und auch in den meisten neutralen Staaten eine wilde Preissteigerung eingctreten ist, konnten in Deutschland die Preise stabil jgehnlten und zum Teil sogar für einige kriegswichtige ^Produkte gesenkt werden. Die für einzelne Betriebe entstehenden Kriegsschäden Mer iden von der alsbald nach Ausbruch des Krieges gebildete« iNotgemeinschaft der Wirtschaft getragen, die für diese Wirt- stchaftsschädcn eine Solidarhaft übernahm und den Staat sü» diese Zahlungen entlastete. Das ist die Bilanz nach zehn Kricgswochen auf dem sozialen Sektor unseres Volkes: Am Beginn des Krieges die schwersten Opfer, der engste Engpaß; nach zehn Wochen nor males Leben, nur ein Bruchteil der Vollmachten brauchte aus- genutzt zu werden. Alles das nicht etwa, weil die Führung vor euren Forderungen, Arbeiter und Arbeiterinnen, zurückge wichen wäre, sondern weil alles so gut vorbereitet war, daß man diese Opfer nicht benötigte Mit unserem geringen An teil an den Kriegsopfern der Nation wüsten wir uns fast schämen, vor allem wenn wir an die Blutopser der Soldaten «denken. Gelöhnis an den Führer Um so mehr wollen wir Arbeiter und Arbeiterinnen, Wetriebsführer rmd Gefolgsleute dem Führer geloben, alles zu tun, was er von uns verlangt. i FührerI Du hast der arbeitenden Klaffe nur ein geringes materielles Opfer auferlegt, um so mehr wer den wir durch Fleiß und Leistung uns deiner und deines Wertrauens würdig erweisen. Solange der Krieg dauert, werden kein Arbeiter und keine Arbeiterin versuchen, aus «der Not des Volkes Gewinn zu schlagen. Das national sozialistische Arbeitertum hat mit jenem marxistischen jGesindel der Munitionsstreiks des Weltkrieges nichts zu tun. Die zehnwöchige Kriegsbilanz auf Produktions-, wirt schaftlichem und sozialpolitischem Gebiet lautet: Mehr leistung, Erfüllung des Vierjahresplanes, eine auf vollen «Touren laufende Wirtschaft und eine zufriedene, gesunde und fleißige Arbeiterschaft. Die Bilanz der inneren Front wäre unvollständig, Wenn wir nicht das sozialste Werk in den letzten zehw Wochen aufzählen würden: Die Entschädigung und die Unterhaltung der Angehörigen unserer tapferen Soldaten. Dieses Werk ist einmalig und einzigartig. Es ist ein natio nalsozialistisches Werk im wahrsten Sinne des Wortes. Arbeiter und Arbeiterinnen! Betriebssichrer und Gefolgsleute! Ich versuchte, euch in kurzen klaren Darlegungen im Telegrammstil eine Bilanz der Lage unseres kämpfenden Volkes nach zehn Wochen des Krieges zu geben. , Jedoch der größte Aktivposten in dieser Bilanz ist die Tatsache: Der Führer lebt! Deutschland stand noch nie so gut da und England noch nie so schlecht. Diesmal packen wir es! England wird geschlagen werden und du und Deutschland werden frei! ' Arbeit gegen Gcldsack. Unser die Freiheit!. Auch ein litauischer Dampfer gesunken , Der litauische Handelsdampfer „Kaunas" (1500 BRT.) ist Wei Rotterdam auf eine Mine gelaufen und gesunken. Von der Mopsigen Besatzung ist ein Mann ums Leben gekommen: vier wurden ve-letzt. Erst vor kurzem ist der 1600 BRT. große litauische Handelsdampfer „Panevezys" im Finnischen Meer- busen mit einer Salzladnng gesunken, und fast um die gleiche der 800 BRT. große litauische Handelsdomvkrr LNida" bei Dänemark. Frankreichs Luftwaffe unier briiifchem Kommando? Wie gemeldet wird, soll auf Grund der bisherigen Er- Mhrungeu die französische Luftwaffe dem britifchen »mn- mando unterstellt werden. Nachdem Frankreich schon früher seine politische Selbstän digkeit aufgab, der in diesen Tagen auch die wirtschaftliche folgte, rundet der jetzige Schritt das Bild der absoluten Lörig- keit der Pariser Regierung von London ab. soo Granaten in Grenoble verschossen Strafpredigt des Bürgermeisters — Kein» Flugzeuge getroffen In Genf rinlaufendc französische Berichte zu den im ge samten Osten und Südosten Frankreichs durch deutsche Flug- zeuge ausgclöstcn Fliegeralarm zeigen, daß z. B. in Grenoble die französischen Flaks mehr als eine Stunde lang in Tätig keit waren. Auch die Luftabwehr von Lyon trat längere Zett in Aktiv«, weniger dagegen die in Savoyen und im Nhünetah wo sich der Fliegeralarm bis Avignon und sogar Marseille ausdehnte. Eine tiefliegende Wolkendecke, die sich über dir ganze Gegend breitete, verhüllte das oder die Flugzeuge. Für Grenoble handelte es sich seil Beginn des Krieges um den zweiten Fliegeralarm. Die Einwohner glaubten jedoch anscheinend nur an eine Uebung. Ueberall sammelten sich die Neugierigen und starrten zum Himmel. Deshalb richtete der Bürgermeister eine Warnung an die Bevölkerung, in der er von einer gradczu erschütternden Unvorsichtigkeit spricht und diese in heftigsten Worten anprangert. Der Bürgermeister mahnt die Einwohner, sich doch endlich darüber klar zu werden, daß jetzt Krieg sei. Wiederholt seien Verstöße gegen die Verdunkelungsvorschriften beobachtet worden. Während des letzten Fliegeralarms z. B. hätten sich die Kraftwagen führer um die Sirenen überhaupt nicht gekümmert. Ebenso wie die Fußgänger seien sie ohne Vorsichtsmaßnahmen aus der Straße geblieben. Der Ausruf des Bürgermeisters verweist besonders auf die Splitter der Flakgeschosse. Neber 500 derartiger Granaten seien über der Stadt krepiert, und ihre Splitter in die Stadt gefallen. Daß bei den vielen tausenden dieser Splitter, die manchmal bis zu einem Kilogramm wögen, keine Opfer zu ^verzeichnen seien, sei ei« reiner Zufall. , Der Poilu wird einseleist , Der „Jour" hat den Besuch von drei französischen Nrlau-s bern erhalten, die ihm einige wertvolle Mitteilungen über die, moralischen, hvgicnischen und materiellen Zustände an der« Front machten. Die Soldaten erklärten, dem Blatt zufolge, daß' Heine bereit? jeder französische Soldat über eine Decke verfüge und man weitere Decken erwarte. Man erwarte auch neue Schuhe, und sogar Körperwäsche sei ebenfalls versprochen Die Ausführungen des Blattes werden dann von dem üblichen, weißen Kasten der Zensur unterbrochen und erst wieder bei dem Kapitel „Hygiene" fortgesetzt Hieraus erfährt man den erlrenlichen Umstand, daß jeder Soldat eine Minute lang Was-, fer zum Einseifen und zwei Minuten zum Abwaschen nehmen darf. Wahrscheinlich ist man der Meinung, daß der Poilu schm« von der Londoner Lngcnzcnirale täglich in hinreichendem Matz' „eingeseift" wird, so daß eine Minute Seifenschaum vollkom men genügt. Hun auch Englands WirifchaftsvasaU Brutale Ausnutzung der wirtschaftlichen Schwierigkeit«« Frankreichs durch die Briten. Das Ausbleiben militärischer Siegesberichte treibt die Londoner Kriegshetzer in eine immer ausfälliger werdende 'Nervosität. Um von diesem Mangel an Froniersolgen abzulenken, wird jetzt von der britischen Agitationszentrale mit dem lautesten Stimmaufwand die Bildung eines englisch französischen „Obersten W i r t s ch a s t s r a t e s" verkündet. Chamberlain und Daladier haben auf der in London abge haltenen Beratung des Obersten Kriegsrates beschloßen, die „gemeinsamen Kriegsanstrengungen der beiden Länder mit einander abzustimmen". Die ganzen Umstände, die zu diesem Abkomme« geführt haben, wie auch die Tatsache, daß nicht nur die ganzen Be ratungen in London stattgefunden haben, sondern auch der Sitz des „Obersten Wirtschaftsrates" in der englischen Haupt stadt sein wird, lasten klar erkennen, daß London seinen fran zösischen Kriegspartner nunmehr auch auf wirtschaft lichem Gebiet sich unterworfen hat. London hat eS damit verstanden, die großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten Frankreichs, über die der französische Finanzminister Rey naud bei seinem Aufenthalt in London Bericht erstattet hatte, in brutalster Weise auszunntzen, um Frankreich einen Plan nufzuzwingcn, der es in völlige Abhängigkeit von England bringt. Der Plan sieht eine gemeinsame Aktion auf den verschie densten wirtschaftlichen Gebieien vor, so u. a. bei Rohstoffen, der Schiffahrt, bei Muniiion, Oel und Lebensmitteln und per Einfuhr und könnte zunächst als eine Stärkung der eng- ftsch-französischen Stellung erscheinen, während er tatsächlich ein ernstes Zeichen für die bestehenden großen Schwie- «rigketten der beiden Länder ist und sogar von den englischen und französischen Presse als ein Ablenkungsmanöver gekcnn- izeichnei wird. 1SO„defaiiiftische" Verbände aufgelöst Haussuchungen und Verhaftungen i« Frankreich. 140 Organisationen, die in dem Verdacht stehen, „defai- tkstischen" Verbänden angeschlosten zu sein, sind durch Ge richtsbeschluß aufgelöst worden. An der Spitze steht die Ver einigung der Arbeitergewerkschasten von Paris und Um gebung. die als die Spitzenorganisation aller Pariser Arbeiter» verbäuv« angesehen werden mutz. Bet den anderen Verbän de» handelt es sich zum Teil um sportliche Organisationen, kulturelle und soziale Vereinigungen usw. Parallel mii diesem Beschluß hat die Polizei weitere Haussuchungen in den ver schiedensten Vororien vorgenommen und auch im Laus« des Freitags wieder zahlreiche Verhaftungen durchgeführt. Danemarl sühn W mm vedrotzt Der englische Arbeiterparteiler Greenwood hat, wie Ha-j Vas fick miizuieilcn beeilt, in diesen Tagen in einer öffemlw chen Rede erklärt, wie andere neutrale Länder, so stebe auch Dänemark „bis an die Zähne bewaffnet" da, um seins Unabhänaigkctt gegenüber dem Httlerismus zu verteidiget „Dieser Krieg sei deshalb ein Kreuzzug zur Befreiung der kleinen Staaten in Europa.- Zu dieser Hetzrede des Engländers bemerkt das dänische Blatt „Fädrelaudet" u. a.: Dänemark wünscht unter keinen Umständen solchen „Schutz", weil wir wissen, wie schicksals- schwanger er werden kann. Dänemark hat auch nicht Herrn Greenwoods Wachsamkeit erbeten, und es ist eine be^ wußte Unwahrheit, daß „Dänemark bis an d>e Zähne bewaffnet dastehe, um seine Unabhängigkeit gegenüber dem Httlcrisnius zu verteidigen." Zum Schluß heißt es: „Wir wollen dem unwissenden Herrn Greenwood und anderen erzählen, daß Dänemark auS eigenem Willen und zu seinem eigenen Vorteil einen Nichl- angrisfspakt mit dem Grotzdeutschen Reich abgeschlossen Hai und baß im übrigen Dänemark sich in keiner Weise von seinen Nachbarn im Süden bedroht suhlt." Tas, Watt ersuchi dann Leute wie Herrn Greenwood. Dänemark ge- sälliast in Rube zu lasten. Britische Seeräuberei Holländische Schiffe ausgeplündcrt — Bewaffneter HandelS- dampser in New York eingetroffeu Im Rahmen der britischen „Konterbande-Kontrolle" ist ein Teil der Ladungen der Schiffe „Breedyk", „Black eagle", „Malange" und „Saudades" und des Motorschiffes „Peru" von den britischen Behörden „beschlagnahmt" worden. i Der Cunard-Dampfer „Lancastria", der getarnt in New Work eintraf, wies am Heck ein Zehn-Zentimeter-Geschütz sowie Flak auf. Außerdem ist die Funkerbude unter Sandsäcken ver borgen. Nach einer bis zum 6. November durchgeführten Statistik beläuft sich der Verlust an Tonnage, den die Handelsschiffahrt der nordischen Länder infolge des Krieges bisher erlitten hat, auf 24 848 Brutto-Register-Tonnen für Norwegen, 12258 für Dänemark (darunter die „Canada" mit 11108 Tonne«), 11282 für Schweden und 10 744 für Finnland. LltauWerDamvler durch engMcheMne gelunlen i Der litauische HandelSdampfer „Kaunas" 11500 Brutto- Reaister-Tonneu) ist bei Rotterdam auf eine Mine gelaufen und ar-unken Von der zwanzigköpsigen Besatzung ist ein Mann ums Leben gekommen und vier wurden verletzi. Ter Dampfer befand sich auf der Fahri nach England, um dort Waren nach« Litauen zu verladen. Im Lause von zehn Tagen ist dies der« dritte SÄiffsverlust der litauischen Handelsflotte. Erst vorj 'kurzem ist der 1600 Vrutio-Regisier-Tonnen große litauische' HandelSdampfer „Panevezys" im Finnischen Meerbusen mit 'einer Salzladung aus Leningrad kommend, gesunken, und fast« «nm die gleiche Zeii sank der 800 Brutto-Register-Tonnen großes Manische HandelSdampfer „Nida" bei Dänemark. Aufstand in Waziristan wächst britische Fliegerbomben auf unterdrückte Inder Die römische Aritung „Teuere" meldet aus Reu-Delhi, daß der Aufstand der Inder in Waziristan immer größer« Ausdehnung annimmt. Da di« englischen Truppen der Lag« nicht mehr gewachsen sind, warfen britische Flugzeuge i« de« Gegend von Mlauds zahlreiche Bomben ab. Ueber den Erfolg dieser englischen „BesriedungSakiio«" ist bisher nichts bekanntgeworden. Aus Meere AeimsL «Nachdruck der Lolalberichle, auch auszugsweise, verboten.) Wilsdruff, am 20. November 1939. Spruch des Tages Wir wollen, daß jeder stark und gesund wird, denn dan« Wird Deutschland leben und ewig sein. Dr. Ley. Zubiläen und Gedenktage 20. November 1497: Vasco da Gama umsegelt die Südspitze Afrikas. — 1602: Der Physiker Otto v. Guericke in Magdeburg ge bäre«. — 181,'»: Zweiter Pariser Friede. — tK5K: Die Schrift stellerin Selma Lagerlöf aus Gut Morbacka (Värmland) geb. — l917: Beginn der Schlacht bei Cambrai (bis 7. Dezember). 21. November. 1768: Friedrich Schleiermacher in BreSlau geboren. — 1811: Der Dichier Heinrich v. Kleist am Wannsee bei PoiSdam ge storben. — 1928: Der Dichter Hermann Sudermann in Verlio kesiorbeu Soun« und Mond: 20. November: S.-A. 7.29, S.-U. 16.02; M.-11. 0.11, M.-A. 13.1« 21. November: S.-A. 7L0, S.-U. 16.00; M.-U. 1.15, M.-A. 13.37 Meine Krau Hai gesagt... In einer Bäckerei. Früh gegen S Uhr. ES duftet nach frischen Semmeln. Aus zwei zrotzen Körben leuchten sie ver führerisch heraus, blond, scharf gebacken. Rrrr...! macht die Türglocke. Der Bäcker im weiße« Gewand filzpantosselt tu den Laden. „Ah. Herr Knöchelinann!" Unbewußt liegt auf dem „Herr" ein Zentner Hochachtung. Nicht etwa, Saß der Meister Frau Knöchelmann weniger hoch achtungsvoll bearüß» hätte! Aber... Na ja, wenn da der Herr Sekretär, frisch rasiert, mit Glocke und seschem Winter ulster ins Geschäft tanzt, stall der Aktentasche den Semmel- beutel in der Rechten, in der Linken einige Geldmünzen, die ihm ine Gattin vorsorglich in die Hand gedrückt hat, ist das schon Grund genrv zu, Ehrerbietung. „Bitte, vier D^öichen! Aber nicht so scharf, hat mein« Frau gesagt!" Das Bäckerfräulet« schwebt heran, nimmt den Frühstücks- beutel, sucht die Zariblonden aus dem Korb, bestückt den Pom padour und reicht ihn mii anmutigem Ausschlag ihrer sanften Kuchcnaugcn zurück Der Herr Sekretär tttt ein wenig verwirt: „Hier find die Marken! Wird wob! stimmen. Meine Frau hat sie schon ab- geschnitten." ES stimmt. Jctzi kommt der finanzielle Teil. Vier Schrippen machen 12 Pfennig. Der Herr Sekretär öffnet die Hand Di« Münzen sind ein wenig feucht von der Körper wärme. Ein Groschen und ein Zweipsennigstück. Mein Gott, wie liliputhast sich diese geldlichen Winzigkeiten in der großen Männerhand ausnehmen. .Mein« Frau..." Natürlich, auch di« Pinke Hai sie dem Eheaemahl ms Fäustchen gezähli. Der Herr Sekrelär geht. Dann kommen der Herr Proku rist und der Herr Inspektor. Alle sind sie von der gleichen Un- beholsenheit. Es kehlt ihnen die große frauliche Linie i« kleinen Dingen Zögernd, zaudernd, unbeholfen, linkisch hängen sie an ihrem Schrippenbeutel. Man hat den Eindruck, als sei jedes ihrer Worte ein Entschuldigungszettel zur Rechtfertigung geknickter Männlichkeit. Das Bäckerfräulein sieht die Sache anders an. Es schaut den Ehemännern, die sür ihre Frauen in die Bresche springen, mit einem backstubenwarmen Blick nach und denkt: „Ach, wenn auch ich einmal solchen — Kavalier bekommen würdet" -. , An alle deutschen Männer vom vollendeten 18. bis 45. Le bensjahr, die noch nicht militärisch ausgebildet smd, die leinen aktiven Dienst in der Partei, einer ihrer Gliederungen oder dem NSFK. leisten und die nicht in Nüstungs- oder lebenswichtigen Betrieben beschäftigt sind, ergeht hierdurch die Aufforderung, sich freiwillig zur vormilitärischen Ausbildung bei der SA. zu melden. Die deutsche Wehrmacht hat im Osten Gewaltiges geleistet. 8m Westen schützt sie als unbezwinglichen Wall die Heimat. Der deutsche Mann, der noch nicht unter den Waffen steht, darf nicht untätig sein. Durch den Dienst in den freiwilligen Wehrmannschasten der SA. übt er seinen Körper und erwirbt sich Kenntnisse und Fertigkeiten, die später alle Anforderungen leichter bestehen lasten und die Ausbildung zum Soldaten be schleunigen helfen. Nachgenannte Dienststellen nehmen Meldungen entgegen: Meißen: SA.-Standarte 101, Schloßberg 9. Nossen: SA.-Sturm 11/101, Bismarckstr. 30. SA -Sturm 12/101, Schützenstr. 20. Lommatzsch: SA.-Sturm 14/101, Meißner Str. 53. Wilsdruff: Verwalt.-Obertruppführer Herbert Tutzschky, Meißner Str. 3. Coswig: SA.-Sturm 5/101, Hindendurgstr. 17. Weinböhla: SA.-Sturm 4/101, Hauptstr. 29. ^gez.) Helmut Böhme, sgez.) Simon, Kreisleiter. Führer der Standarte 101. Was kostet ein Meter Weihnachtsbaum? Sine Anordnung des Reichsstatthalters in Sachsen regelt die Verkaufspreise für Weihnachtsbäume des Kleinhandels an Verbraucher wie folgt: Mr Fichten-Weihnachtsbäume gelten folgende Höchstpreise: bis 0,70 Meter bis zu 0,55 RM-; über 0,70 bis 1,30 Meter bis zu 1,— RM.; über 1^0 bis 2 Meter bis zu 1,50 Mark; über 2 bis 3 Meter bis zu 2,50 Mark; über 3 bis 4 Meter bis zu 3,80 Mark. Mr Tannen- und Douglasien-Meihnachtsbäume gelten folgende Höchstpreise: über 0,70 bis 1,30 Meter bis zu 1,75 Mark; über 1^0 bis L Meter bis zu 2,50 Mark; über 2 bis 3 Meter bis zu 4I5 Mark; über 3 bis 4 Meter bis zu 6„50 RM. Die Höchstpreise gelten nur für Weihnachtsbäume bester Güte und dürfen nicht überschritten werden. Bei der Preisbe- meffung ist die Güte (Wachstum, Stärke der Zweige, Höh« usw.) zu berücksichtigen. Stumpflängen über 20 Zentimeter und astlofe Spitzenlängen über 30 Zentimeter sind nicht mitzurechnen. An jeder Verkaufsstelle ist ein deutlich lesbares Preisschild airzu bringen. Zeder Verkäufer hat in seiner Verkaufsstelle einen Maß» stob bereitzuhalten, um jederzeit bi« Größe des Baumes fest stellen -u können. Die Ortspolizeibchörde wird ermächtigt, so weit sie dies für erforderlich hält, die deutlich sichtbare Aus zeichnung der einzelnen Bäume mit Angabe der Art. Größe und Preise jedes Baumes vorzuschreiben.
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