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MegseWatz der deutschen Frau , Die Reichsfrauensührerin Frau Scholtz-Klink veran staltete in ihrem Gästehaus in Dahlem am 13. November einen Empfang für die ausländische Presse in Berlin. Die Rcichs- frauenführerin gab einen Ubeberblick über den Ausbau und das Wesen der deutschen Frauenorganisation unter besonderer Berücksichtigung des Kriegseinsatzes der deutschen Frau. Frau Scholtz-Klink ging dabei ausführlicher auf die augen blicklichen besonderen Ausgaben der Frau ein und betonte, daß der gesamte Einsatz von 15 Millionen Frauen auf der Grund lage völliger Freiwilligkeit beruhe. Sie erwähnte da bei besonders die vielen Gebiete, auf denen die Frau ehren amtlich Hilfsdienst leistet, wie z. B. Erntehilfe, Nachbardienst, Mütterdienst usw. Eine besondere Aufgabe fällt der deutschen! Frauenorganisation auf dem Gebiet der Ernährungspolilik zu. Hier habe die Frau entscheidend mitgewirkt an den zahlreichen Maßnahmen, die zur Sicherung der hauswirtschastlichen und polkswirtschaftlichen Bedürfnisse des deutschen Volkes notwendig waren. Die deutsche Frau weiß heute, daß sie an entscheiden der Stelle mitwirkt und durch ihre Arbeit dazu beitrügt, daß Las Werk des Führers zum siegreichen Abschluß gelangt. Diese Gewißheit ist ihr tiefste Verpflichtung. Neuss «ns Mee Welt. Kein Karneval während des Krieges. Der Festausschuß des Kölner Karnevals teilte in einer außerordentlichen Hauptversammlung mit, daß während des Krieges keine karnevalistischen Veranstaltungen durchgeführt werden sollen. Das solle aber nicht bedeuten, daß die Pflege der Geselligkeit, des Humors und der Lebensfreude unterbliebe, sondern im Gegenteil solle durch den Ernst der Zeit entsprechend aus- gezogene Heimatabende ein Ausgleich geschaffen werden. Nicht mehr Fräulein Studienrat, sondern Studienrätin. Wie der Reichsarbeiisminister in einem Erlaß erklärt, wider sprich! die Verwendung der männlichen Form der Amts bezeichnung für weibliche Beamte dem gesunden Sprach- ompsinden. In Uebereinstimmung mit dem Reichssinanz- und dem Reichslnnenminister bestimmt er. daß künftig Amts bezeichnungen, die in den Besoldungsordnnngen in der männliche» Form vorgesehen sind, für weibliche Beamte nur tn der weiblichen Form anzuwenden und. Wir werden danach also künftig z B. neben der Studienrätin auch die Regie- rungsrätin und neben dem Inspektor die Inspektorin haben. Starker Besuch im Haus der Deutschen Kunst. Die wieder-! eröffnete große Ausstellung im Haus der Deutschen Kunst Hane sich bereits am Sonntag wieder eines sehr regen Be suches zu erfreuen Nicht weniger als 3000 Volksgenossen besichtigten die Ausstellung, ein überzeugender Beweis der Anziehungskraft, die die in den letzten Tagen erfolgte Aus wechslung einer größeren Anzahl von Kunstwerken ansiibt. Es ist zweifellos auch im weiteren Verlauf mit einem starken Besuch zu rechnen Polnischer Iuwclendicb in Paris gefaßt. Die Pariser Sicherheitspolizei bat den polnischen Staatsangehörigen Zygmunt Jaruntowski festgenommcn, der in einem großen Genfer Hotel Schmuckstücke im Wert« von über 2 Millionen Francs gestohlen hat. Fünf französische Soldaten bei Fährnnglück ertrunken. Ans der Seine unweit von Paris kippte in der Nacht eine mit sieben Soldaten besetzte Fähre um. Fünf der Insassen ertranken. 34 Leichen aus dem N Boot „Thetis" geborgen. Aus dem seinerzeit gesunkenen englischen U-Boot „Thetis* wurden 34 Leichen durch eine Grubenrettungsmannschaft geborgen, nachdem die Schiffshüll« mit Sauerstoffgebläsen durch- aeschnitten worden war. Sport Kriegsm eisterschaften im SMaui Sachsens Skiläufer fanden sich auf Einladung des Eaufachwarts Hädrich in Chemnitz zu einer Eauta- aung zusammen, um über die zukünftigen Aufgaben des Ski sports in Sachsen und vor allem über die Durchführung der ^Krieasmei st erschuften zu beraten. Die Tagung brachte als wichtigstes Ergebnis die Festsetzung der Termine der Kriegs- meisterschaften in den Kreisen und im Eou sowie der sonstigen wichtigen Gauveranstaltungen. Um alle die jetzt festgelegten Veranstaltungen werden sich Sonntag sür Sonntag während der ganzen Dauer des Winters die zahllosen Veranstaltungen der Vereine und Kreise gruppieren, so daß von einer Einschränkung des Sportbetriebes gegenüber dem Vorjahr keine Rede sein kann. 2rtzer. auch derjenige, der dem NSRL. nicht angehört, findet die j Möglichkeit skisportlicher Betätigung, und die Werbung für den Skilauf wird gerade jetzt in verstärktem Umfange und — wenn nicht alles täuscht — auch mit guten Ersolasaussichten betrieben, werden. Das Ziel ist. gerade auch die Zahl der ski laufen den Frauen zu steigern und die Frau mehr als bisher für den gesunden und herrlichen Wintersport zu interessieren. Ein besonderer Appell erging an die Vereine und Kreise, den Opfer veranstaltungen des Skisports für das Kriegswinterhilfswerk zu einem großen Erfolg zu verhelfen. Die Ranglisten der Futzdall-Rnndenspiele (1 Spiele, 2 gewonnen. 3 unemjch.. 4 verloren. 5 Tore, 6 Punkte) 1 2 3 4 5 6 Gruppe Dresden: Dresdner SC 7 6 1 9 29:4 13:1 Sportfreunde 01 Dresden 7 6 0 1 42.8 12:2 Riesner SV 7 6 0 1 23:7 12:2 Dresdensia Dresden 7 4 1 2 23:17 9:5 BV 08 Meißen 6 3 1 2 15:14 7:5 Guts Muts Dresden 8 4 1 3 22:14 9:7 SC Heidenau 7 3 1 3 14:20 7:7 VfB 03 Dresden 7 3 0 4 8:17 6:8 SC 04 Freital 8 3 1 4 17:28 7:9 Südwest Dresden 7 2 0 b 12:24 4:10 Reichsbahn SE Dresden 8 s 1 5 13:34 5:11 BWE Straßenbahn Dresden 6 0 1 5 13:23 1:11 Radebeuler BL 7 0 0 7 12.33 0:14 Gruppe Chemnitz: BC Hartha 8 7 1 0 40:9 15:1 Polizei Chemnitz 7 5 1 1 37:23 hl.3 VfL Hohenstein-Ernstthal 9 6 2 1 36:17 14:4 Chemnitzer BC 7 4 0 3 23:14 8:6 Sportfreunde Harthau 8 3 2 3 26:26 8:8 SV Erüna 9 4 1 4 34:38 9:9 VfL Adorf 8 3 1 4 31:30 7:9 Preußen Chemnitz 8 3 1 4 14:22 7:9 FC 99 Mittweida Sportverg. Hartmannsdorf 9 3 2 4 22:30 8:10 8 2 1 5 19:35 5:11 SC Limbach 8 1 2 5 22:36 4:12 Sportverg. 01 Chemnitz 9 1 0 8 17:41 2:M Gruppe Leipzig: Tura Leipzig 6 5 1 0 28:9 11:1 TuV Leipzig 7 6 0 1 28.7 12:2 Spielvereinigung Leipzig 6 5 0 1 23:12 10:2 VfB Leipzig 6 3 2 1 2514 8:4 Sportfreunde Markranstädt 6 4 0 2 21:12 8:4 Fortuna Leipzig Wacker Leipzig 6 3 I 2 17:15 7:5 7 4 0 3 23'17 8:6 Sportfreunde Leipzig 7 4 0 3 21:27 8:6 VfB Zwenkau 6 2 0 4 20:23 4:8 Viktoria Leipzig 6 ö 0 4 15:39 4:8 Tapfer Leipzig 6 ö 1 5 17:27 1:11 Lelios Leipzig 7 1 0 6 8:20 2:12 /Sportfreunde Neukieritzsch 7 0 1 6 14:38 1:13 Eruppe Zwickau: SL Planitz 8 7 0 1 38:8 14:2 VfB Glauchau 8 4 1 3 39:23 9:7 VfL Zwickau 8 4 1 3 21:26 9:7 Sportgemeinde Zwickau 8 3 0 5 21:30 6:10 Meerane 07 8 3 0 5 22:31 6:10 Spielgem. Wilkau-Haßlau 8 2 0 6 15:38 4:12 , Eruppe Plauen: Konkordia Plauen 7 6 9 1 26.10 12:2 1. SV Reichenbach 8 6 0 2 38:17 12:4 VfB Plauen 6 3 1 2 16'11 7:5 BL Elsterberg 6 3 1 2 16:23 7:5 1. Vogtl. FL Plaueu SuBC Plauen 7 3 1 3 16:19 7:7 7 1 3 3 13:17 5:9 Spielvereinigung Plauen 7 1 1 5 15:27 3:1t VjR Plauen 6 0 1 5 6:22 1:11 Start am 10. Dezember Wie in jedem Winter, soll auch die bevorstehende Wett- laufzeit der Skiläufer Sachsens mit dem Finnischen Lang lauf erössnet werden. Die Durchführung dieser Eröffnungs veranstaltung in Zinnwald ist bereits für den 10. Dezember vorgesehen, und auch in diesem Jahr hofft man auf eine-starke Beteiligung nicht nur aus Sachsen, sondern auch aus dem übri gen Reich. Absahrts- und Torlausmeisterichsjten Die Deutschen Kriegsmeisterschaften im Skilauf finden im Februar statt, doch stehen Termine noch nicht fest. Der Gau Sachsen hat aber für den letzten Februar-Sonntag noch seine Kriegs-Gaumeistersachften in der alpinen Kombination (Ab fahrts-Torlauf) angesetzt und für den 25. Februar nach Ober wiesenthal vergeben. k ss MkMMW oouon venuza osu/c« »teisr««. (19. Fortsetzung.) Sein Hundeverstand zog sogleich die nutzbringenden Folgerungen. Wau, mau! Mit einem Satz sprang er auf das Ruhebett, nicht eifersüchtig. O nein, Waldi konnte sich nichts Schöneres denken als d^ü der Herr Rittmeister und seine junge Herrin sich so fest und selig im Arm hielten, als gäbe es keinen Krieg und v ' Müs eine Trennung. H H H „Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone Les Lebem geben!" Der alte Mirko schämte sich nicht, daß ihm die Tränen unaufhörlich übers Gesicht liefen. Am Morgen hatte er den Garten geplündert. Rosen und Astern — sie schmückten jetzt den Rosensaal mit seinen köstlichen launigen Goldverzierungen, zwischen denen in den Ecken kleine neckende Putten Unfug trieben. Weil die Welt doch gar so schön war! Mirko faltete die Hände. Er hatte sich den Ehren tag der jungen Herrin einmal anders vorgestellt. Wagen nach Wagen würde vorfahren. Das ganze Schloß ein Jubel von Seligkeit und Jugend. Als wür digen Hintergrund die strahlenden Uniformen hoher Offiziere, die tiefen Dekolletes seidenstarrer Kleider. Und in einer Flut von wogenden Schleiern die zierliche Ge stalt der Komteß Elisabeth, wunschlos glücklich. Der Diener hatte die Augen weit auf. Die Tränen liefen ohne Unterbrechen. In einem schlichten Hellen Sommerkleid kniete Lite jetzt neben der hohen Gestalt des Rittmeisters von Plessow im Nosensaal vor einem schnell zum Altar verwandelten Tischchen. Der Rittmeister trug den linken Arm in der Binde. Gestern war er bei einem ErknndigungSritt leicht ver- wundet worden. Sein reckter Arin aber war allein stark genug, um die zu schützen, die ihm heute als recht mäßiges Eheweib angetrant wurde. Sie hatten es beide nicht anders gewünscht. Man hätte warten können, bis der Krieg zu Ende war. Gewiß! Tie Vernunft gebot es vielleicht. Aber sollten die, die sich in der Stunde der Not fanden, nicht auch in der Stunde der Not unlöslich binden? Gustav von Plessow würde glück lich sein, wenn eine Herrin für Heidkuhnen zurück blieb, selbst wenn sie, der größeren Sicherheit wegen, a"f dem geschützteren Markehnen wohnen bleiben sollte. ' Bis in den Tod getreu! Hellmut von Dacheröbe stand leicht vorgebengt zwi schen seinen Leuten, die stramm durch den Saal Spa lier bildeten, um der Stunde auch den äußeren wür digen Rahmen zu geben. Wer konnte wissen, wen der Tod nicht schon gezeichnet von all denen, die dem Trau- akt beiwohnten? Aber er schüttelte diese Gedanken schnell ab. Vater- und Mutterstelle mutzte er heute an der Schwester vertreten. Vorsichtig, mit besonderer Be deutung steckte er ihr den kostbaren Ning an, ein Erb stück von der Seite der Mutter, das immer der älte- sten Tochter am Hochzeitstag zustand. „Glücklich werden, hörst du?" Er zog die kleine Schwester in die Arme. Der alte Mirko hätte ge schworen, daß in diesem Augenblick nicht er allein im Saal senchte Augen hatte. Es gab ein schlichtes, höchst bescheidenes Hochzeits essen, das Mirko aber mit einer Feierlichkeit servierte, als säßen hundert festlich gekleidete Gäste am Tisch. Einen schönen Trinksprnch brachte Hellmut aus, nicht viel anders, als gäbe es keinen Krieg. Die junge Frau war glücklich darüber. Sie, die so gerne lachte, hatte sich am Morgen ein paar Herzschläge lang gefürchtet, daß ihr Hochzeitstag in Tränen ersticken würde. Und sie ! war doch so glücklich! So namenlos glücklich! Sie legte verstohlen ihre Hand aus die Gustav von Plessows. ! Am unteren Tischende entstand ein Stuhlrücken. Es ! bereitete sich etwas vor. Der treue Mirko hätte wohl ! gerne eine erstklassige Kapelle hergezaubert. Doch an diesem Tag schickte sich nichts anderes als Militärmusik, den Tronrpeten mit vieler Mühe abgerungen. Der Hohenfriedberger mutzte daran glauben, der Dessauer. Bis zum Schluß über die „Feste Burg" der Choral von Leuthen sich schmetternd in den Sinn dieser Stunde stellte. „Nun danket alle Gott!" Wer wußte, vielleicht sang man es schon bald in allen deutschen Kirchen. Aus dem Wellen kam Siegesmeldung nach Siegesmeldung. Gau-Staffellaus in Altenberg Der Eau-Stasfellauf wurde in diesem Jahre wieder nach Altenberg vergeben, wo er bisher mit wenigen Ausnahmen all jährlich stattgesunden hat. Als Termin wurde der erste Schnee» sonntaq im Januar, voraussichtlich also der 7. Januar, sestgelegt. Eine Verschiebung auf den 14. oder 21. Januar ist möglich, wenr die Schneelage es erforderlich macht. . Kriegsmeisterschaften der Kreise Alle sächsischen Kreise führen ihre Kriegsmeisterschaften einheitlich am 14. Januar durch. Sie finden statt für den Kreis Vogtland in Mühlleiten, für die Kreise Zwickau und Wssterzge'birae in Larlsselo, für die Kreise Obererzgsbirge, Chemnitz und Mulden-Zschopautal in Geyer, für den Kreis Leipzig in Oberwiesenthal, für Pen Kreis Dresden in Altenberg und für den Kreis Oberlausitz in Oybin. Eaumeisterschaften am 28. Januar Die Kriegsmeisterschastsn in der nordischen Kombination Lang-Sprunglauf finden am 28. Januar statt. Als Austragungs ort wurde Ännaberg bestimmt, um allen Teilnehmern durch die Wahl eines zentral gelegenen Ortes möglichst viel Unkosten und zeit zu ersparen. Die Durchführung erfolgt an einem Tage, und zwar vormittags mit dem Langsauf und nachmittags mir dem Sprunglauf auf der Pöhlbergschanze. Sollten die Schnee- verhäUnisse am 28 Januar eine Austragung in Annaberg nicht zulassen, sollen die Eaumeisterschaften kurziristia nach Ober wiesenthal verlegt werden, wo der Sprunglauf dann vor^ aussichtlich an der Martin-Mutschmann-Schanze ausgctragen wird. Die Strecke des Langlaufs ist bei den Eaumeisterschaften diesmal auf 12 Kilometer (für Junqmannen auf 0 Kilometer) verkürzt worden. Skiläufer die nicht dem NSRL. angehören, dürfen bei den Eaumeisterschaften nur starten, wenn sie vierzehn Tage vorher an den Kreismeistcrschasten teilgenommen und sich dabei in die Klasse II eingereiht haben. MWslenHer LeAzig Mittwoch, 15. November 5.00: Ans Berlin: Frühkonzert. — 6.00: Aus Berlin: Morgenrus, Gymnastik. — 6.30: Konzert. Kapelle Otto Fricke. Dazwischen: 6.50: Mitteilungen für den Bauer. — 7.00: Nachrichten. — 8.00: Aus Berlin: Gmnnastit. — 8.20: Aus Fian.tturn Konzert. — 9.30: Ans Berlin: Schulfunk. — 10.00: Aus Berlin: Konzert. — II 00: Sendepause. — 11.25: Er zeugung und Verbrauch. — 11.45: Nübenblätt-r in Miete und Silo. — 12.00: Aus Köln: Konzen. Dazwischen: 12.30: Nach richten. — 14.00: Nachrichten. Anschließend: Musik nach Tisch. (JndnstrleschaNplatten und Ausnahmen des Deutschen Rund funks.) — 15.M: Lob des Antiquars. — 15.15: Konzcrtstunde. Kun Ingo Rieger (Bariton), Janka Wcinkauf (Klavier). — 15.50: Können, Kamcradschast, Kampfgeist Fliegerbücher. — 16.00: Zwei frohe Stunden — wie gesunden inii Elfriede Trötfchel (Sopran), Willy Wolfs (Bariton), dem Klavierduo Knstcr-Jerochnik, dem Chor des Neichssenders Leipzig, der Kapelle Otto Fricke, dem Orchester des Reichssenders Leipzig, Dazwischen: 17.00: Nachrichten. MrchOenLer DerSin und DeMOlsMender Mittwoch, 15. November 6.30: Aus Leipzig: Frühkonzert. Kapell- Otto Fricke. —t 8A)- Ans Frankfurt: Musil am Vormittag. Das Rhein- Mainische Landesorchester. — 10:00: Wir singen in NSV.- Kindergärten. - 10.30: Kleine Musil. - 11.00: Aus Hamburg: „Heitere Klänge.* Die Unterhaltungskapelle des Reichssenders Hamburg und ihre Solisten. — 12.10: Aus Köln: Die Werl pause. — 13.00: Aus Köln: Musik am Mittag. Leo Eysoldt spielt. — 14.10: Musikalische Kurzweil. — 15.30: „Zeitspiegel der Jugend." — 16.00: Aus Leipzig: Zwei frohe Stunden — wie gefunden, mit Klavierduo Küster-Jerochnik, Chor des Reickssenders Leipzig, Kapelle Otto Fricke, Orchester des Neichssenders Leipzig und Solisten. — 18.00: Zum Feierabend spielt Otto Dobrindt. — 20.15: Großes Wunschkonzert für di« Wehrmacht. — 22.30: Kammermusik. — 23.00: Zur gute« Nochf. Und war der Krieg im Westen beendet, würde man auch im Osten schnell ausräumen. Das stand fest. Ueb- rigens: heute uud an den beiden vergangenen Tagen war es hier auch ruhig gewesen. Die Russen hatten sich scheinbar wieder hinter die Grenze zurückgeschoben. Die ausgeschickten Späher meldeten am Nachmittag völlige Ruhe in der ganzen Umgebung. „So ungalant sind selbst diese russischen Barbaren nickt, um dir deinen Hochzeitstag zu zerstören!" neckte Hellmut. Er fand sich säst ein wenig überflüssig. Am liebsten wäre er einmal zu dem nördlich gelegenen Nachbargnt geritten. Die kleine Frieda von Quitzow hätte sich sicher gefreut. Aber er durfte nicht fort von Markehnen. Bei einem etwaigen Ueberfall war jeder Mann wichtig. Und mit einem Ueberfall mutzte man trotz der Nutze rechnen. „Fast wäre es mir lieber, wenn du nach Berlin fahren würdest! Eine Gelegenheit wird sich schon fin den." Gustav von Plessow hatte den Arm um seins junge Frau gelegt, stand an der Gartentüre des Rosen, faales. Durch das Haus vimmelten die Silberstimmen der Uhr. Sonst war es still, man hörte beinahe körper lich den Anbruch der Nacht, die voll sommerlicher Schwüle auf die Erde herniedersank. Lite schüttelte den Kopf. „Ich desertiere nicht. Und wenn die Russen wirklich kommen sollten, ich kann auch schietzett!" Der Rittmeister verzog das Gesicht zu einem schwachen Lächeln. Die kleine Frau dachte wohl, die einherwalzende russische Armee mit ihrem Spielzeug revolver in Schach halten zu können. Aber trotz der Sorge, die ihn plötzlich um sie befiel, war er stolz auf ihren Mut, ihre Haltung. Ich desertiere nicht! Lite fühlte jäh einen heißen Kuß auf ihrem roten Mund. Ueber ihr schlug der Duft des Sommers zu sammen. Die Luft verströmte sich von Rosen — ja, und irgendwo geigten die Heimchen selig häuslichen Frieden, der hier an der Grenze zum Tranm geworben war. Doch für Stunden durfte der Traum noch einmal Wirklichkeit sein. Hellmut von Dacherode hörte das Schloß still werden. Der alte Mirko hatte das Licht gelöscht. Vom Hof her auf klang ein paarmal wie auffordernd das Stampfen der Pferde. Da hielt es den Mann nicht mehr im Zim* mer. Er warf sich auf seinen Fuchs, ritt die Straße gen Norden. (Fortsetzung fohgt.) i