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MMufferMeM Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Tageblatt- erschein« werNag? IS Uhr BezugSpretr monatt. r RM frei Hau«, bet Postbestcllnna l,su NM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer l(> RPI Alle Postanstalten. Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Sen besteht kein Anspruch g„f Lieferung der Hei ¬ ning oder Kürzung de- Bezugspreise-. 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Lügenminister und Erster Seelord, Mr. Churchill, an den eng lischen Rundfunk, um eine Rede an das englische Volk zu richten, die von Unverschämtheit und echt Churchillscher Frechheit wieder einmal strotzt. Es stört Herrn Winston Churchill durchaus nicht, daß die ganze Welt auf die englischen Kriegshetzer mit dem Finger zeigt, es stört ihn nicht, daß die Presse aller Staaten die Anstifter zu dem fluchwürdigen Münchener Mord in England sucht. Er tut, als kümmerten ihn die Anklagen überhaupt nickt. Er fühlt sich auch nicht als Angeklagter vor dem Tribunal der Welt. Nein, Mister Churchill steht jenseits von allen Gesetzen der Moral und des menschlichen Anstands. Seine jüngste Rede offenbarte ihn wieder als einen ganz abgefeimten und niederträch tigen Hetzapostel, der mit Hilfe schlecht gespielter Ironie weiter sein blutiges Handwerk betreibt. Uns fehlen die Begriffe zur Kennzeichnung eines solchen Mannes. Wir Deutschen sind von Grund aus zu sauber, als daß wir uns mit derartigen Kreaturen wie Winston Churchill immer wieder abgeben könnten. Und trotzdem dürfen wir nicht müde werden, den ganzen Klüngel in London, der unter der Maske des Bieder manns und hinter dem Gebetbuch getarnt, die infamsten Pläne gegen Deutschland ausheckt, in denen der Mord, Wie das Münchener Beispiel gezeigt hat, die Hauptrolle spielt. Es ist ein Hohn geradezu, um nicht zu sagen eine Schurkerei, wenn sich ausgerechnet Mr. Churchill am eng lischen Rundfunk die Behauptung erlaubt, er habe immer Und immer wieder den Krieg verhindern wollen. Das sagt dieser Mensch, obwohl durch Dokumente unwider legbar die Schuld Englands an diesem Kriege nachgewiesen worden ist, und obwohl für jeden, der sehen kann und hören will, heute feststeht, daß Eng land den Krieg seit Jahr und Tag systematisch vor bereitet hat. Churchill hält sich zweifellos für den besten Propa gandisten und ist sicherlich der Meinung, daß kein Eng länder an seinen Worten zweifelt. Wie anders sollte man es sonst begreifen, daß dieser Lügenmeister ironisch erklärt, Was auch immer die Deutschen an kriegerischen Aktionen planen, man werde mit diesen „Belästigungen" schon fertig werden. Wir müssen es dem englischen Volke über lassen, ob in seinem Empfinden die harten Schläge, die die britische Flotte durch deutsche Flieger und U-Boote er litten hat, nichts weiter als „Belästigungen" sind. Von dieser Einstellung zu dem Leid des britischen Volkes ist es nur ein Schritt bis zu der Ueberheblichkeit, die im Herzen dieses infamen Kriegshetzers mit der Gewissenlosigkeit ge- paart ist. Run, wir können nichts daran ändern, wenn Herr Churchill meint, die englische Luftflotte sei der deut schen weit überlegen. Diese Ueberlegenhett hat sie bisher nur in dem Film bewiesen, den Mr. Churchill drehen ließ und in dem er einen Angriff englischer Flieger auf Kiel erfand, der nie und nimmer stattgefunden har. Aber da- sür trägt dieser Lügenfilm den großartigen Titel „Der g ef l ü g e lt e L ö w e" Es müßten der Welt die Gänse- häute sektionsweise den Rücken herunterlaufen, wenn sie noch ein Fünkchen Glauben hätte an Churchillschem Schwindel. Aber, wie weit es her ist mit dem Heroismus des Ersten Seelords, das hat er gleich in seinem nächsten Satz bewiesen, wo er händeringend versicherte, daß „Nebel und Winterstürme' ja jetzt die britische Insel einhüllten und daher deutsche Bombenangriffe viel schwieriger machten Also scheint ihm der Nebel als Abwehrwaffe doch sicherer zu fein als die britische Luftflotte, und er wünschte sich Wohl den ganzen Krieg über Winterstürme, damit nicht das britische Volk allzu früh aus den Träumen erwacht und erkennen müßte, daß alle Trostworte Mr. Churchills gemeine Lügen sind. Genug für dieses Mal mit Herrn Churchill. Nur das eine aus seiner Rundfunkrede wollen wir noch erwähnen, ohne dazu viele Worte zu verlieren: Mr. Churchill meint nämlich wiederum, wir Deutschen seien über die russische Haltung maßlos enttäuscht, und zum zweiten behauptete er, die Deutschen hätten sich entschlossen, die britische Flotte jetzt nicht mehr zu belästigen Ob diese Behaup tungen nicht sehr unvorsichtig sind? Wie, wenn das eng lische Volk eines Tages entdeckte, daß es belogen wurde? Meint Mr. Churchill, daß der Engländer ein so kurzes Gedächtnis hat, daß es sich der Worte seines Ersten See lords nicht lange erinnert? Oder ist Mr. Churchill der Ueberzeugung, daß das, was er erklärt, ohnedies beim britischen Hörer nur in das eine Ohr hineingeht, um aus dem anderen wieder herausznkommcn? Man könnte nur lachen über Churchill-Reden, wenn es nick'« kn »s »ekat t'ck daß ßfe französischen Hetzer sich als gelehrige Schüler Mr. Churchills erweisen und dieselben infamen Phrasen dreschen wie er und seine Trabanten. Diese ga»- Clique wird nicht Ruhe geben und der Welt den " nickt Wettere Annäherung Tokio—Moskau Konferenz zur Beseitigung -er Grenzstreitigkeiten MrMaWche Besprechungen beginnen Der Sprecher des japanischen Autzenamtes teilte mit, daß zwischen dem russischen Außenkommissar Molotow und Botschafter Togo ein Uebereinkommen getroffen worden sei über die Einberufung einer Grenzkonferenz in Tschita und später in Charbin. Rnßland-Außenmongolei und Japan- Mandschukuo würden je 20 Vertreter entsenden. Politische Kreise in Tokio bemerken hierzu, daß die Ver handlungen zwischen Togo und Molotow fortgesetzt würden und daß bereits eine allgemeine Basis für ine Beseiti gung der Grenzkonflikte gesunden sei. Außerdem seien Moskau und Tokio bereit, die Fischereifrage und die Frage der Oelkonzessionen zu regeln und hierbei gleichzeitig auch andere wirtschaftliche Fragen zu erörtern. Zurückziehung eines Teils -er britischen NordchinagarnÜon Die Meinung Schanghais. Außenminister Nomura hatte eine Unterredung mit dem britischen Botschafter Craigie, die auf ausdrücklichen Wunsch Craigies stattfand. Dabei überreichte der Botschafter eine Note, die den Beschluß der englischen Regierung enthielt, einen Teil der britischen Garnisonen in Nordchina zurückzu ziehen. Die amtliche japanische Nachrichtenagentur Domei be werft hierzu, daß es unbekannt sei, in welchem Umfange die Rücknahme der Truppen erfolgen werde. Zur Erläuterung des englischen Rückrufbefehls erinnert man sich in Schanghai allgemein an die „freundschaftliche Auf forderung" der japanischen Regierung an die kriegführenden Mächte, ihre Truppen und Kriegsschiffe aus China zurückzu ziehen. Der englische Beschluß hat in Schanghai großes Auf sehen erregt und wird in weiten Kreisen als ein Zeichen da für ausgelegt. daß die englische Position in China nicht mehr zu halten ist. Der Sprecher der japanischen Botschaft führte ergänzend aus, daß zwischen den Fragen der Rückziehung englischer Truppen und der Isolierung der englischen Niederlassung in Tientsin kein direkter Zusammenhang besteht, daß aber mit einer allmählichen Regelung der Probleme, die Japan zu der Maßnahme der Isolierung gezwungen hätten, zu rechnen sei. Antisemitische Kunogevungen in London In verschiedenen Stadtteilen Londons kam es, wie diei „Daily Mail" meldet, in der Nacht zum Sonntag zu großen antisemitischen K u n o g e b u n g e n. In dem elegan ten Westen wie such im Zentrum von London haben Unbe kannte die großen Schaufenster jüdischer Kaufhäuser und Ge schäfte eingeschlagen. Insgesamt sollen die Scheiben von ein'- gen hundert Geschäften zertrümmert worden sein. In den ste hengebliebenen Scherben war meist das Wort .Jude" ringen ritzt worden. W Dss steN Lsst/ Der zweite Opfersonntag dieses Kriegs- M winters liegt hinter uns. Wieder haben die Politischen W Leiter überall in Stadt und Land gesammelt, und sie haben feststellen können, daß die Gebesreudigkeit die W schon im Oktober ihre Höchstgrenze erreicht zu haben WW schien, noch größer geworden ist. Der Rekordersolg des Opfersonntags im Oktober ist durch den Erfolg des No- vember-Opfersonmags noch übertroffen worden. Das steht heute schon fest. Dieser Opsersonmag stand sichtbarlich unter dem Ein- druck des ruchlosen Anschlages in München. Wir wissen, das Attentat war dazu bestimmt, den Führer zu ver- WW Nichten und Volk und Führung auseinanderzureitzem W Reichsminister Heß und Dr. Goebbels haben den M Verbrechern die Versicherung gegeben, daß ihre Anschläge E aus die deutsche Einigkeit zum Mißerfolg verurteilt sind. M Seitdem die Bombe im Bürgerbräukeller explodierte, ist der Ring des deutschen Volkes um seinen Führer noch M enger gezogen morden und noch fester. „Die Anstifter des Verbrechens haben das deutsche Volk gelehrt, zu hassen. Sie haben die Hingabe des deutschen Volles an den ihm aufgezwungenen Kampf, seine Be- M reitschast, alles einzusetzcn unendlich erhöht", so sagte » der Stellvertreter des Führers in seiner Rede an den Särgen der sieben Todesopfer des Bürgcrbräukellers. M Der vergangene Opfersonntag hat die Wahrheit dieses Wortes bestätigt. Die Hingabe des deutschen Volkes M wurde noch erhöht, und sie wird nicht Nachlaßen, bis wkr den Lohn für unsere Opfer sicher wissen, und dieser M Lohn heißt: Vernichtung der Mordanstifter, Vernichtung der Kriegshetzerclique, die die Völker aufeinander- gehetzt Hal. Der stürmische Beifall, den die Worte des Reichs» M minis^rs Dr. Goebbels aus dem Kameradschastsabend m Berlin ausgelöst haben, sind Beweis dafür, daß di« W innere Front nicht schwächer sein will als die W äußere. Und dieser Satz lautete: „Unsere Propaganda- Politik ist im Innern des Reiches ausschließlich darauf M eingestellt, eine ganz feste Entschlossenheit im deutschen Volke zu erhalten, die gar nichts mit leerem W und phrasenhaftem Hurrapatriotismus zu tun har." Jawohl, die feste Entschlossenheit ist es, an der der M Angriff der Feinde zerschellen wird. Die deutsche NS Gemeinschaft ist das unbezwingliche Bollwerk, an M dem alle Attacken der Kriegshetzer zusammenbrechen. Das W ganze Voll steht geschlossen hinter seinem Führer, wie vordem stets einsatzbereit und siegesgewitz. DM Das ist unsere Antwort auf das Verbrechen in München! gönnen. Nur der Sieg Deutschlands kann, darin ist das ganze deutsche Volk mit dem Reichsminister Hetz einig, den Kriegshetzern endgültig das Handwerk legen. Und der Sieg Deutschlands wird, wie Hetz in seiner Totenrede in München sehr richtig betonte, sie abhalten, je wieder friedlich arbeitende Völker einzukreisen und über sie her zufallen. Aen-erungen bei -er Lebensmittel- vertettung Zulagekarlen in besonderen Fällen Es war bereits bekanntgegeben worden, daß eine Ver besserung der Fettzuieilung und eine Reihe be sonderer Zuweisungen sür den Weih nachts monat er folgen konnte. Neben den Sonderbewilligungen für Schwer» und Schwerstarbeiter wurde jetzt auch eine Zulagekarte cingeführt. Drese Zulagekarie kommt für gewisse Gruppen von Arbeitern in Betracht, die zwar nicht Schwer- oder Schwerst arbeiter sind, aber wegen langer Arbeitszeit, wegen langer Wege zur Arbeitsstätte oder tm Hinblick auf Nachtarbeit eine besondere Berücksichtigung erfordern. Diese Grup pen von Arbeitern bekommen auf die Zulagekarte Fleisch und Fett über das Kontingent sür Normalverbraucher hinaus. Die Zulagekarte enthält für Fleisch oder Fletschwaren vier Einzelabschnitte über je 100 Gramm und sür Fett (Margarine oder Kunstspeisefett oder Speiseöl» einen Abschnitt über 80 Gramm. Die Zulagemengen sollen tn erster Linie der Er leichterung der Werkküchenverpft.'guig dienen. Es wird davon ausgegangen, daß der Berechtigte, wenn er hierfür iäglich eine warme Mahlzeii im Beiriebe erhall, die gleiche Menge aus seiner Normalkarie zur Verfügung stellt. also insgesamt wöchentlich 200 Gramm Fleischkartenabschnitte und 40 Gramm Fettkartenabschnitte abgeben kann Im übrigen kann die Zu lagekarte aber auch wie andere Fleisch, oder Fettkarten ver wendet werden. Für die Schwer- und Schwer st arbeiter ist neu, daß sie nicht mehr ihre ganze Menge auf eine Karte erhalten, sondern daß zum Zwecke der erleichterten Verwertung eine Unterteilung ersolgt. Schwer- und Schwerstarbeiter bekommen ab 20. November 1939 die für die Normalverbraucher bestimmten Brot-, Fleisch- und Fettkarten und außerdem die neueingeführten Zusatzkarten, die auf tyre zusätzlichen Rationen lauten und deren Einzelabschnitte ebenfalls tue Be lange der Werkküchenverpflegung berücksichtigen. Die Zusatz- und die Zulagekarten werden durch die Betriebe nach näherer Weisung verteilt. Für alle Verbraucher von Interesse ist, daß die Reichskarte für Marmelade und Zucker zu einer Reichskarle für Marmelade, Zucker und Eier erweitert worden ist. Es ist nun auch ein Bestellschein sür Eier tm voraus für vier Wochen bei dem Verteiler abzugeben. Wegen der natürlichen Schwankungen der Tierproduktion war es hier allerdings nicht möglich, die Bestellscheine von vornherein auf bestimmte Mengen abzustellen — Tie bereits angekündigten l25 Gramm Kakaopulver für Kinder bis zu l4 Jahren werden auf die dafür vorgesehenen Einzelabschnitte der Reichssettkarte ab gegeben. Die Sonderzuweisung von 250 Gramm But ler für alle Versorgungsberechtigten im Dezember erfolgt zu je 125 Gramm vom 4 bis 17. 12. und vom 18. bis 31. 12. auf die hierfür vorgesehenen Einzelabschnitte der Reichssettkarte. Gerüchte über eine bevorstehende Einführung einer Kartof- selkarte sind unzutreffend. Froutberichte Wr unsere Zullend Zwischen dem Oberkommando der Wehrmacht unv der Neichsjugendsührung ist der Einsatz von Teilnehmern an dew Kämpfen im Osten und Westen des Reiches aus Heimabenden! der Hitler-Jugend vereinbart worden. Unsere Frontkämpser werden danach bei Rückkehr in die Heimat ven Hitler-Jungen- von ihren Erlebnissen berichten Die herzliche Kameradschaft zwischen Soldaten und Hitler Jungen Mrd die starke inneres Anteilnahme der gesamten männlichen Jugend des Reiches an dem siegreichen Einsatz der deuttchen Wassen noch steigern. Die Erzählungen der bisher in der HI. eingesetzten Fronte kämpser des Weltkrieges erfreuen sich bereits größter Beliebt heit. Mit noch viel größerer Spannung erwartet die HI. nun- ihre nur wenig älteren Kameraden, die im grauen oder ins blauen Nock schon Frontsoldaten geworden sind Vor keinem Feind wird Deutschland kapitulieren. Ein Volk hilft sich selbst. Darum opfere für das Kriegs-WHW.