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Wilsdruffer Tageblatt : 09.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193911099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391109
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-09
-
Monat
1939-11
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 09.11.1939
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!vtezer rieinen Nationen umgeiprungen in, wie wring nwn<„r ^sogen. Staatsmänner um die Freiheit dieser kleinen Nationen bekümmerten, wie sie Minoritäten unterdrückten, Völker miß- bandelten — so wie sie das ja auch heute tun, wenn es ihren Zwecken dient und in ihr Programm paßt. Dann sagte man: England kämpft für die Gerecht ig- !keit! England hatte allerdings schon 300 Jahre lang für die !Gerechtigkeit gekämpft. «Erneute Heiterkeit.) Und hat dafür als Lohn vom lieben Gott ungefähr 40 Millionen Quadratkilo meter aus dieser Erde bekommen und außerdem das „Recht", 480 Millionen Menschen zu beherrschen. So lohnt Gott die Völker, die nur für die „Gerechtigkeit" kämpfen! (Wieder wel ken die Worte des Führers stürmische Heiterkeit.) Besonders solche Völker, die für die „Selbstbestimmung der anderen" ckämpfen, denn England hat 1914 ja angeblich für dieses Sclbst- bestimmungsrecht gekämpft. Man erklärte: „Der britische Sol- chat kämpft nicht für eigene Interessen, sondern für das Selbst- chestimmungsrecht aller Völker". England hätte nun damals «in seinem eigenen britischen Reich das Selbstbestimmungsrecht proklamieren können! Aber das hat man sich wohl erst für !den nächsten Krieg aufgcspart! «Erneute Heiterkeit.) i Und dann kämpfte England für die „Zivilisation"! Wenn das gibt es nur in England. Nur in den englischen Wergarbeitervistrikten, in den englischen Elendsgebieten herrscht Zivilisation, in Whitchapel und in den anderen Quartieren des Massenelends und der sozialen Verkommenheit! Und außerdem zog damals England — wie schon von !jeher — für die „Humanität" in das Feld. Die Huma nität hat man zunächst allerdings als Sprengkörper in Gra naten geladen. Aber man darf ja auch mit schlechten Waffen itämpsen, wenn man nur für ein edles hohes Ziel streitet. Und das hat England ja immer getan! Man ging noch einen Schritt weiter und erklärte: Wir Engländer kämpfen überhaupt nicht gegen das deutsche Volk, sondern im Gegenteil, wir lieben das deutsche Volk (immer stürmischer wird die Heiterkeit der alten Kämpfer). Wir, Chur chill, Chamberlain usw. kämpfen nur gegen das das deutsche Volk unterdrückende Regime. Denn wir Engländer haben nur eine Aufgabe: Deutschland von seinem Regime frei und das «deutsche Volk dadurch glücklich zu machen. (Wieder geht eine Melle von Heiterkeit durch den Saal.) Und zu diesem Zweck kämpft der Engländer vor allem (dafür, daß das deutsche Volk von den Lasten des Militarismus« (erlöst wird. Ja, es soll soweit kommen, daß es Waffen über haupt nicht mehr zu tragen braucht. Wir Engländer wollen es «daher ganz und gar von Waffen freimachen. Man erklärte wei ter, es sei eine Gemeinheit, wenn man schreibe, daß wir etwas gegen den deutschen Handel haben. ,^Jm Gegenteil, wir wollen die Freiheit des Handels. Wir haben nichts gegen die deutsche Handelsflotte", so sagte damals Herr Churchill. Man erklärte, daß es eine infame Verleumdung sei, zu behaupten, daß die Engländer Absichten auf die deutschen Kowni-" Zöllen, la -«ns Gemeinheit, so etwas auch nur zu denken; so erklärte man 1914, 1915. 1916 und auch noch 1918. Man ging noch einen Schritt weiter und sagte, man kämpfe überhaupt gar nicht für einen Steg. Man kämpfe für einen Frieden der Verständigung, für einen Frie den der Versöhnung und vor allem der Gleichberechtigung. Und dieser Frieden sollte es ermöglichen, daß man in der Zu kunft überhaupt aus die Rüstungen würde verzichten können. Man kämpfe somit in Wahrheit gegen den Krieg. England kämpfte gegen den Krieg, um ihn auszurotten, ! nämlich den Krieg der Bekriegten, den Widerstand der Ueberfallenen. (Brausender Beifall.) Man erklärte daher, es könne keine Rede davon sein, daß es das Ziel der britischen Kriegspolitik sei, Kriegsentschädigung herauszuholen. Sondern im Gegenteil, man strebte nach einem Frieden ohne Entschädigung, und die ser Friede sollte durch eine allgemeine Abrüstung und eine alle Völker verbindende Institution gekrönt werden. Und das hat der große Sekundant Englands, Wilson, in vierzehn Punkten znsammcngcfaßt und dann durch drei weitere ergänzt, in denen uns also versichert wurde, daß wir nichts zu befürchten hätten und keine ungerechte Behandlung zu erwarten brauchten und jdgß wir nur im Vertrauen zu England die Waffen niederlegen «müßten, um dann in eine wahre Völkergemeinschaft ausge- chommen zu werden, in der das Recht herrschen würde, und daß hie Kolonien dann gerecht verteilt werden und alle berechtig en Ansprüche auf Kolonien ihre Beachtung finden würden. Mas alles würde dann im Völkerbund die letzte Weihe finden. (Der Krieg würde damit endgültig beseitigt sein, und es sollte somit der ewige Friede komemn. j Es war vom englischen Standpunkt aus begreiflich, daß jemand der 4» Millionen Quadratkilometer und damit 480 Mil lionen Menschen mit nur 48 Millionen beherrscht, den Wunsch haben muß, daß jetzt endlich Ruhe herrschen soll, nachdem die Welt 3l)V Jahre lang den englischen Eroberungskrieg gehabt hat. Mieder bricht stürmischer Beifall los.) „ZOO Jahre lang haben wir Land um Land unterjocht, Volk um Volk niedergeworsen. Jetzt haben wir die Welt, und damit soll jetzt endlich Ruhe sein!" Das ist verständlich, und es war begreiflich, daß man nun wirk lich im Völkerbund einen Akt der Sterilisierung des nunmehr eingetretenen Zustandes vornehmen wollte. Es ist allerdings dann alles ganz anders gekommen. " Es tritt nun heute ein englischer Minister auf und sagt mit Tränen in den Augen: O wie gerne würden wir mit Deutsch land zu einer Verständigung kommen, wenn wir nur Vertro n haben könnten in das Wort der deutschen Führung. i Genau das gleiche liegt mir aus der Zunge! Wie gern möchten wir mit den Engländern eine Ver ständigung herbeiführen, wenn wir nur Vertrauen habe» ( könnten zu den Worten seiner Führung'. sDie Alte Garde des Führers bricht in minutenlangen stürmst scheu Beifall aus.) Denn wann ist jemals ein Volk niederträch tiger belogen und beschwindelt worden als in den zurückliegen den zwei Jahrzehnten das deutsche Volk durch die englischen (Staatsmänner! Wo ist die versprochene Freiheit der Völker geblieben? Wo blieb damit die Gerechtigkeit? Wo blieb der Friede ohne Sieger und Besiegte? Wo blieb das Selbstbestimmungsrecht der Völker? Wo blieb der Verzicht auf Kontributionen? Wo ist die gerechte Regelung des Kolonialproblems geblie ben, die feierliche Erklärung, daß man Deutschland die Kolo nien nicht wegnchmen wolle? Wo ist die heilige Versicherung geblieben, daß man nicht die Absicht hatte, uns unerträgliche Lasten aufzubürden? rvo sind endlich die Versicherungen geblieben, daß wir als Gleichberechtigte in den Schoß dieses sogenannten Völkerbundes ausgenommen würden? ( Wo ist die Versicherung geblieben, daß eine allgemeine Ab rüstung stattsinden würde? Lauter Lügen und Wortbrüche. Man hat uns unsere Kolonien genommen, unseren Handel zerschlagen. Man hat unsere Handelsflotte geraubt, Millionen Deutsche von uns we^gerisfen und mißhandelt. Man hat unse rem Volk Kontributionen aufgebürdet, die wir nicht in hundert Jahren hätten abtragen können. Man hat «ns ins tissste Elend gestoßen. Aus diesem Eiend aber ist die nationalsozialistische (Bewegung erstanden. ! Man soll heute nicyt so tun. als ob man einem Deutschland, (das nicht nationalsozialistisch wäre, das goldene britische Herz öffnen wollte. Das Deutschland, das wir einst kennenlernten, (war, weiß Gott, alles andere als nationalsozialistisch; das war demokratisch, das war weltbürgerlich, das glaubte noch blindlings an die Versicherungen britischer Staatsmänner. Dieses Deutsch land hat Vertrauen gehabt, hat sich selbst abaerüstet und sich j selbst entehrt. Und es ist erst recht belogen und betrogen wor- deui Und aus dieser Not. die.darauskanr. Nunlere Bewegung gekommen! svre Alten wampzer vegangen mc Worie oes Füh rers mit neuem stürmischem anhaltendem Beifall.) Aus dem größten Wortbruch aller Zeiten ist ein Spa gekommen und wurde später das Schanddiktat von Versailles! Sie wissen es, meine alten Kampfgenossen, wie ich gerade von dieser «stelle aus Ihnen immer und immer wieder diesen Ver trag dargelegt habe Punkt für Punkt lieber 440 Artikel, deren jeder einzelne eine Beleidigung und Vergewaltigung einer großen Nation war. Elend ünd Verzweiflung erfaßte damals unser Volk. Dann kamen die Jahre der Inflation des Raubes aller Lebensmöglichkeiten, die Zeit der großen Erwerbslosig keit, ver ungeheuren Selbstmorde in Deutschland Wir haben m diesem Deutschland in zwei Jabren mehr Selbstmorde gehabt, als Amerikaner im Lause des Krieges im Westen gefallen sind. Aus dieser großen Not ist die nationalsozialistische Be wegung entstanden, und sie hat daher auch schwere Ent schlüße saßen müßen vom ersten Tage an. Und einer dieser Entschlüsse war der Entschluß zur Re volte vom 8. November 1923. Dieser Ausstand ist damals schein bar mißlungen, allein, aus den Opfern ist dann doch die Ret tung Temschlands gekommen Sechzehn Toie! Aber Millionen Lebende sind durch sie ausgericknet worven. Tie naiionalsozm- lisusche Bewegung Hal damals ihren Siegeszug begonnen. Seitdem ist nun Tcutichland eine Weltmacht geworden, durch unsere Bewegung! Freilich, es war verständlich, daß der alte Feind sich in dem Augenblick wieder regte, in dem wir die Folgen der Niederlage zu überwinden begannen. Es gibt ohne Zweifel zweierlei Engländer. Wir wollen hier nicht ungerecht sein Es gibt auch in England zahl reiche Menschen, denen dieses ganze heuchlerische Gebaren in nerlich nicht behagt und die damit nichts zu tun haben wollen. Allein, die sind mundtot gemacht oder sie sind selbst hilf los. Für uns ist entscheidend, daß wir diesen Engländer, den wir selber jahrelang suchten, nicht gefunden haben. Sie — meine Parteigenossen — wissen, wie ich mich fast zwei Jahrzehnte läng um die Verständigung mit England bemühte. Welche Beschränkungen haben wir nicht der deutschen Politik auserlegt, um eine Verständigung mit England herbeizusühren! Ebenso ist es mit Frankreich. Was haben wir hier nicht alles abgeschrieben, auf was haben wir nicht alles verzichtet! Eines allerdings war selbstverständlich: einen Leben-?- s Verzicht kann keine deutsche Regierung aussprcchen! Und vor allem die nationalsozialistische Regierung denkt gar nicht daran, einen solchen Lebensverzicht auszusprechc»! (Die alten Mitkämpfer des Führers jubeln dem Führer mit einer stürmischen Beifallskundgebung zu.) Im Gegenteil, aus dem Protest gegen den einstigen Le bensverzicht unserer demokratischen Politiker sind wir ja ge kommen. . Ich werde das Leben und die Sicherheit des deutschen L Volles und Reiches deshalb unter allen Umständen durch- setzen! Ich habe mir niemals angemaßt, in britische oder franzö sische Interessen hineinzureden. Wenn aber heute ein Eng länder aufsteht und sagt: „Wir sind verantwortlich für das Schicksal der Völker Mittel- und Osteuropas", so kann ich die sen Herren nur antworten: „Genau sind wir dann verant wortlich für das Schicksal der Völker in Palästina, in Arabien, in Aegypten, für das Schicksal der Völker meinetwegen auch in Indien!" Wenn aber ein vierter Engländer sagt: „Unsere Grenze liegt am Rhein" und. der nächste kommt und erklärt: „Unsere Grenze liegt an der Weichsel", dann mutz ich ihnen antwor ten: „Meine Herren, sehen Sie, daß Sie zurück zur Themse kommen, sonst werden wir Ihnen nachhclfen . . (Die Kund gebungen steigern sich zu einer grotzartigcn Ovattion brau senden Beifalls für den Führer.) Das heutige Deutschland ist jedenfall." entschlossen, seine Grenzen sicherzustellen und seinen Lcbcns- raum zu wahren. Es ist ein Raum, den auch die Engländer nicht knliviert haben. Wir sind nirgends hingrgangen, wo etwa dir Eng länder schon vor uns eine Kultur hingcbracht hätten. Wenn Lorv Halifax in seiner gestrigen Rede erklärt, daß er für dir Künste und Kultur eintritt und deshalb Deutschland vernich tet werden müßte, so können wir nur sagen: Deutschland hat schon eine Kultur gehabt, als die Halifaxe davon noch keine Ahnung hatten. (Wieder stimmen die alten Kampfgefährten dem Führer mit stürmischem Beifall zu.) Und in den letzten sechs Jahren ist in Deutschland mehr für die Kultur getan worden nlS in den letzten hundert Jahren in England! Und wo wir bisher hingclommcn sind, da haben wir leine Denk mäler britischer Kulturapostel, sondern nur Kulturdenkmäler großer Deutscher gesunden: in Prag oder in P^len, in Grau- denz oder Thorn, in Danzig oder Wien, habe ich mich ver gebens bemüht, britische Kulturdenkmäler auszustöbern. Wahr scheinlich stehen sie in Aegypten oder in Indien. Jedenfalls haben wir die deutsche Nation wieder empor gehoben, und zwar von Jahr zu Iabr, beginnend mit sein Jahre 1983 Uber 1934, 1935 und 1936. Wir haben eine Etappe nach der anderen zurückgelegt. Zug um Zug Deutschland srei und es zugleich stark gemacht! Und hier allerdings verstehe ich die Kümmernis der internationalen Kriegshetzer. Sie haben zu ihrem Bedauern gesehen, daß das neue Deutschland eben doch nicht mehr das alte Deutschland ist. Denn ich habe mich bemüht, nicht nur die kulturelle Seite unseres Lebens zu ent wickeln, sondern auch die machtmäßige, und zwar gründlich Wir haben uns eine Wehrmacht aufgebaut, das kann ich ja ruhig heute aussprcchen, wie es eine bessere in der Welt nicht gibt! (Immer stärker wird der jubelnde Beifall der alten Parteige nossen.) Und hinter dieser Wehrmacht steht ein Volk in einer Geschlossenheit, wie es gleichfalls in der deutschen Geschichte bisher noch nie der Fall war! Und über dieser Wehrmacht iind über diesem Volk steht heute eine Regierung von einer fanatischen Willenskraft, wie auch das in den ver gangenen Jahrhunderten in Deutschland noch nicht da war! (Wieder schlägt dem Führer ein Sturm der Begeisterung ent gegen.) Dieses neue Deutsche Reich hat, wie Sie alle wißen, gar keine Kriegsziele gegen England und Frank reich besessen. Ich habe in meiner letzten Rede .als ich letzten Male England und Frankreich me Hand geboten hatte, auch dazu Stellung genommen. Wenn man uns nun trotzdem angreift, sann kann das nichts zu tun haben etwa mit der Frage Oesterreich, mit der Tschecho-Slowaket oder Polen, denn diese Frage pflegt man ja je nach Bedarf hcr- vorzuholen oder wieder schnell zu vergessen. Ter Fall oon Polen zeigt ja, wie wenig England an der Existenz solcher Staaten interessiert ist, denn sonst hätte es ja auch Sowjetruß land den Krieg erklären müssen, da Polen ja ungefähr hal biert wurde. Aber jetzt sagen die Engländer, das ist gar nicht mehr das entscheidende, wir haben ein anderes Kriegsziel. (Stürmische Heiterkeit.) Erst war es die Freiheit Polens, dann war es di? Ausrottung des Nazitums, und dann waren es wieder die Garantien für die Zukunft. Es wird ja immer et was anderes sein. Sie werden eben Krieg führen, solange sie jemand finden, der bereit ist, für sie den Krieg z» führen, d. h., sich selbst für sie zu opfern. Die Begründungen sind die al ten Phrasen. Wenn man nämlich erklärt, daß man für die Freiheit überhaupt und im besonderen eintreien will, dann könnte ia Großbritannien der. Welt ein wunderbares Reilviel geben. Indem es endlich einmal seinen eigenen. WMiM E volle Freiheit schenkt. «Brausende Zustimmung.) , Wie edel würde doch dieser neue britische Kreuzzug nnS- sehen, wenn er eingclcitet worden wäre mit der Pro klamation der Freiheit für die 350 Millionen Inder oder mit der Proklamation der Unabhängigkeit und des freien Abstimmungsreckites aller anderen britischen Kolonien! Wie gern würden wir uns dann vor so einem England beu- aen. Stattdessen sehen wir, wie England diese Millionen Men schen unterdrückt, genau so wie es zugesehen hat, als zahlreiche Millionen Deutsche unterdrückt worden sind. Es behagt uns da her nicht im geringsten, wenn heute ein britischer Minister salbungsvoll ausrufl, England habe überhaupt nur Ideale im Auge uns keine selbstfüchligen Ziele. Natürlich — ich sagte es schon — Haden die Briien noch niemals für selbstsüchtige Ziele gekämpft. Der liebe Gott Hai England, eben weil es so un- eigennützig lämpste. schließlich die Menschen uns Länder als Lohn geschenkt. «Slürmische Heilcrkeit nnd brausender Brisall für den Führer mischen sich zu einer langen Kundgebung.) Wenn sie also heute nun wieder erklären, daß sie keine eigen nützigen Ziele besitzen, dann ist sas einsach lächerlich! Das deutsche Volk kann wirklich nur staunen über die Beschränkt heit derer, die glauben, knapp zwanzig Iastre nach dem so un- gebeucren Wcllbetrug uns mit dem gscichcn Schwindel wieder aufwarlen zu können. Oder, wenn man sagt, daß man für die Kulkur einkritü England als Kulturschöpfer ist ein Kapitel für sich! Wir Deut schen brauchen jedenfalls uns von den Engländern auf dem Gebiet der Kultur nichts vormachen zu lassen. Unsere Musik, unsre Dichtung, unsere Baukunst, unsere Malerei, unsere Bild hauerkunst kann sich mit den englischen Künsten schon absolu! vergleichen. Ich glaube, daß ein einziger Deutscher, sagen wir Beethoven, musikalisch mehr geleistet hat als sämtliche Engländer der Ver< gangenheit und Gegenwart zusammen. (Brausender Beifall.! )lnd auch die Pflege dieser Kultur nehmen wir bester war, als das die Engländer überhaupt können. Wenn sie dann schließlich sagen, daß es jetzt ihr Kriegsziel sei, endlich dem Krieg ein Ende zu bereiten — dann hätten si« ja gar keinen Krieg anzufangen brauchen! (Mit stürmischem Beifall stimmen die Alten Kampfer dem Führer zu.) Denn der Krieg ist nur deshalb da, weil England ihn gewollt hat! (Mit einem Orkan von Beifall unterstreichen die Männer von 1923 diese Feststellung des Führers.) Wir find überzeugt, daß es solange Kriege geben wird, als die Güter der Welt nicht gerecht werteilt find und man nicht freiwillig und gerecht diese Güterverteilung vornimmt. (Immer wieder bricht stürmisch der Beifall los.) Man hätte das ja tun können! Wenn man heute sagt: Ja, dem nationalsozialistischen Deutschland, dem können wir dis Kolonien nicht geben, so schmerzlich es uns ist. Wir möchten gern die Rohstoffe dieser Welt verteilen, aber wir müßten sie jemandem geben können, zu dem wir Vertrauen haben! Nun., meine Herren, vor uns gab es ja andere Regierungen inj Deutschland! Es waren Regierungen von Englands Gnade; zum Teil sind sie von England besoldet worden. Zu ihnen müßte man doch Vertrauen besitzen! Warum hat man denn dann ihnen, zuj denen man Vertrauen besaß, sie nicht wiedergegeben! Aber man brauchte überhaupt nichts zu verteilen, man brauchte uns nur unser Eigentum vorher nicht zu rauben! (Minutenlanger Beifall.) Auch wir sind der Meinung, daß dieser Krieg ein Ende nehmen mutz, und daß nicht alle paar Jahre wieder einer kommen kann und kommen darf und kommen soll. Wir halten es daher für notwendig, daß sich die Nationen zu diesem Zwecke aus ihre Einflußgebietc beschränken, d. h. mit anderen Worten, daß der Zustand ein Ende nimmt, daß ein Volk sich anmaßt, den Weltpolizisten spielen und überall drcinreden zu wollen. (Wieder unterstreichen brausende Zustimmungskundgebungc» die Worte des Führers.) Mindestens, soweit es sich um Deutschland handelt, wird dis britische Regierung es noch erkennen, daß der Versuch der Auf richtung einer PoUzeidiktatur über uns scheitern wird und schei tern muß. (Die Kundgebungen verstärken sich zu einer großarti gen Bekräftigung dieses Willens.) , «ttr haben die britischen Regierungsmänner weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart als Kulturapostel ken nengelernt, als Polizeibehörde vertragen wir fie schon aber überhaupt nicht. (Avis neue brechen stürmisches Händeklatschen und brausender Bcisall los.) Die wahren Gründe ihres Handelns liegen jedoch auf einem anderen Gebiet. Sie haßten das ioziale Deutichland! Was haben wir ihnen denn getan? Gar nichts! Haben wir sie bedroht? Nicht ein einzigesmal! Waren wir etwa nicht bereit, mit ihnen Abkommen zu tref fen? Jawohl! Wir taten das auch. Haben wir uns nicht selbst Begrenzungen unserer Rüstungen auscrlegt? , Nein, das hat fie alles nicht interessiert. Was fie hasten, ist das Deutichland, das ein gefährliches Beispiel für fie ist, das soziale Deutschland, das Deutschland un-- lerer sozialen Arbeitsgesetzgebung, das sie schon vor dem Welt krieg haßten und das sie auch heute hasten Dieses Deutichland der Fürsorge, des sozialen Ausgleichs, der Beseitigung der Klas senunterschiede, das hassen fie. (Brausender Beifall unterstreicht! die Worte des Führers.) Das Deutschland, das sich im Lause von sieben Jahren bemüht hat. feinen Volksgenosten ein anständiges Leben zu ermöglichen, das hassen fie. Das Deutschland, das die Arbeitslosigkeit beseitigt hat, dis fie mit all ihrem Reichtum nicht beseitigen konnten, das hassen fie. Das Deutschland, das seinen Arbeitern anständige Quar tiere gibt, das ist es, was sie hasten, weil sie das Gefühl haben, daß davon ihr eigenes Volk „angesteckt" werden könnte. (Immer wieder erhebt sich zustimmender stürmischer Beifall.) Sie hasten das Deutschland der sozialen Gesetzgebung, das Deutschland, das den 1. Mai als den Tag der ehrlichen Arbeit feiert! I Sie haßen das Deutschland, das den Kampf für die Ver-> veßerung der Lcbensverhkltnisse ausgenommen hat. Dieses Deutschland haßen sie! Das voltsgesunde Deutschland, das Deutschland, das die Kinder wäscht und fie nicht verlausen läßt, das nicht Zustände einreißen läßt, die ihre eigene Preße zngibt. dieses Deutschland haßen fie. (Ein minutenlanger to sender Beifallssturm folgt diesen Worlen des Führers.) Es find ihre Gcldinagnaien, ihre jüdischen und nichtjüdi schen internationalen Bankbarone, die uns hassen, weil sie in diesem Deutschland ein schlechtes Vorbild sehen, das andere Völler und vielleicht auch ihr eigenes auireizen könnte. Sie bassen das Deutschland unserer iungen, gesunden, Slü- denden Generation und das Deutschland der Fürsorge für diese Generationen. Und sie hasicn selbstverständlich damit auch das starke Deutschland, das Deutschland, das marschiert und das frei willig Opfer auf sich nimmt. Wie sie uns hassen, das haben wir ja gesehen. Wir mach ten einen Vierjahresplan, um uns zu helfen. Wir haben durch diesen Vierjahresplan niemanden etwas genom men: denn wenn wir uns aus der Kohle Benzin machen oder Gummi oder wenn wir uns mit anderen Ersatzstoffen behel fen, was nehmen wir damit den anderen weg? Nichts, gar^ nichts Im Gegenteil, sie sollten froh sein, denn sie hätten sich sagen müssen: „Dann belasten fie nicht unsere Märkte. Wenn sie sich selbst Benzin schassen, dann brauchen sie nicht zu ex-! portieren, damit sie importieren können. — Um so besser für- uns." Nein, sie haben gegen den Vierjahresplan gehetzt, weis er Deuischland gesund macht! Das ist der einzige Grund. Es ist ein Kamps gegen das freie, gegen das unobhäng- Z gige, gegen das lebensfähige Deutschland. Das ist ihr Kampf! (Schluß folgt.) s
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