Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 10.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193911109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391110
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-10
-
Monat
1939-11
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 10.11.1939
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Telegramme des italienischen Königs und des Duce. Ganz Italien steht im Zeichen der Empörung über das Mordverbrechen in München. Der König und Kaiser und Mussolini haben in Telegrammen an den Führer ihrem tief sten Mitempfinden Ausdruck gegeben. Die italienische Presse stellt das Attentat völlig in den Vordergrund. Alle Zeitungen sprechen dem Führer ihre Wünsche aus und verbinden damit ausrichtiges Beileid für die Opfer. Der italienische Rundfunk gab Einzelheiten über das Attentat und stellte fest, daß alle Anzeichen daraus deuteten, daß es sich hier um eine wohl vor bereitete Aktion des berüchtigten englischen Secret Service handelt. Die italienische Oefscntlichkeit sucht die Anstifter zu dem Attentat nur in England und verweist darauf, daß die britische Regierung schon immer die Vernich tung Adolf Hitlers gefordert Lat. Englands Verbrecher-Methoden müssen beseitigt werden Der slowakische Propagandachef zum Münchener Verbrechen Die Nachricht von dem verbrecherischen Anschlag in Mün chen hat in allen Kreisen der slowakischen Bevölkerung und vor allem bei den Volksdeutschen größte Empörung ausgelöst. Mit Genugtuung wird darüber hinaus betont, daß eine weise und gerechte Vorsehung das Leben Adolf Hitlers verschonte und ihm damit in ven Herzen aller Deutschen noch tiefer als >en von Gon gesandten Führer seines Volkes verankerte. In diesem Sinne nahm der Oberbefehlshaber der Hlinkaaarde und Provagandachef Sano Mach in einer dem Slowakischen Preßbüro abgegebenen Erklärung zu dem Attentat von Mün chen Stellung. Die ganze Slowakei, so betonte er n. a., sei über dieses geradezu nach kolonialen Methoden durchgcführtcn Verbrechen erbittert. Diese Methoden, die in den britischen Ko lonien und gegen die Iren angcwendct worden seien, müßten ein für allmal beseitigt werden. In diesem Sinne gewinne die gegenwärtige Auseinandersctmng zwischen dem deutsche» Volk nnd seinen Gegnern eine neue Bedeutung. Das slowakische Volk gebe seinem Schmerz über den Tod der alten Parieikämpfer Ausdruck und verurteile den ruchlosen Anschlag um so mehr, als er gerade an dem Tag erfolgte an dem das, deutsche Volk in Trauer seiner Freiheitshelden ge- jdachte. Aber jeder Opfertod trage zur Stärkung der Nation -bei, und so würden auch diese Toten weiterleben und die Kraft der ganzen Nation vervielfachen. Belgien erwartet schwere Folgen Der Sonderberichterstatter der belgischen Agentur Belga stellte am Donnerstagabend fest, daß der Münchener Anschlag sicherlich vom politischen Standpunkt aus betrachtet, sehr schwere Folgen haben werde. Man könne erwarten, daß dieses Verbre chen in Deutschland eine erhöhte Einigkeit und Ent« schlußkraft auslösen werde und daß sich die Auswirkungen nicht nur im Innern, sondern auch gegenüber dem feindlichen Ausland spürbar machen würden. Unversöhnlicher Kamps gegen England Die schwedische Abendpresse steht am Donnertag nach Wie vor unter dem Eindruck des verbrecherischen Anschlages in München. Unter riesigen Schlagzeilen verzeichnen die Blät ter jede einzelne Meldung und heben übereinstimmend die Ungeheuere Erbitterung und Erregung hervor, die das ganze deutsche Volk bei der Nachricht von dem Anschlag auf das Leben des Führers ergriffen hat. „Nya Daglight Allchanda" betont besonders, daß diese Erbitterung vor allem in den A r- beitervierteln Berlins zum Ausdruck gekommen sei. Nach außen hin könne das Münchener Attentat das Signal sür einen unversöhnlichen Kampf gegen England werden. Holland: Anstifter in Richtung England gesucht Die holländischen Abendzeitungen bringen eingehende Be richte über die Untat in München und heben die schwerwie genden Folgen hervor, die dieser Anschlag auf die wsilere Entwicklung der europäischen Dinge haben könne. Man könne völlig begreifen, daß in Deutschland die tiefste Entrüstung über dieses Komplott herrsche. Es sei auch völlig zu verstehen, daß chie Anstifter dieses Anschlages in Richtung England gesucht werden. Der übelbeleumdete britische Geheimdienst werde bereits genannt. Berlin in heller Empörung Das Engelland-Licd auf dem Wilhelmplatz Wie in ganz Deutschland hat auch in der Reichshauptstadt das ruchlose Attentat auf das Leben des Führers und seiner Getreuen im Münchener Bürgerbräukeller die hellste Em pörung ausgelöst. Gegen 1 Uhr mitttags hatten sich viele hundert Berliner auf dem Wilhelmplatz eingefunden, Frauen und Männer, die gerade Mittagspause hatten, Hitlerjungen und Mädel vom BDM., Soldaten standen neben dem SA.-Mann und dem Politischen Leiter. Sie alle brachten durch endlose Heil- Rufe ihre Freude über die wundersame Errettung des Führers zum Ausdruck. Nach zahlreichen Sprech chören, durch die die Bevölke rung den Führer zu sehen wünschte, klang spontan das Engelland-Lied auf. Dieses Lied und die empörten Niederrufe für England sind ein Beweis dafür, daß das deutsche Volk sehr genau weiß, wer der Feind Deutschlands ist, der das deutsche Volk zum zweitenmal inS Elend stoßen will. Wie ein Schwur zu unüberwindlicher Treue für Führer und Reich klang das Deutschlandlied und das Lied Horst Wessels über tkcn Platz. T Tot«, «s Verletzte Die Namen der Opfer Bei dem ruchlosen Anschlag im Bürgerbräukeller sind, wie nunmehr amtlich festgestellt wird, sieben Todesopfer zu be klagen. Die Namen der Toten sind: 1. Kaiser, Michael, Wilhelm, geboren am 21. Januar 1889, Wohnort Solln bei München. 2. Lutz, Franz, geboren am 12. Oktober 1886, Wohnort München. 3. Kasberger, Emil, geboren 3. März 1885, Wohnort München. 4. Schacht«, Eugen, geboren 17. Oktober 1907, Wohnort München. 5. Weber, Wilhelm, geboren 20. August 1902, Wohnort München. 6. Reindl, Leonhard, geboren 2. November 1882, Wohn- ort München. 7. Henle, Maria, geboren 24. Dezember 1999, Wohnort Müncl-cn-Daglfing. Die Zahl der Verletzten beträgt 63. / Finnische Abordnung erneut im Kremt Die Begegnung der finnischen Abordnung mit Stalin nnd Molotow am Donnerstag dauerte wieder mehr als eine Stunde. Ueber ihren Verlauf wird völliges Schweigen -»Lwaürt. Tag des Glaubens München im Zeichen des S.November, Setz an den Grübern der 16 Vlutopfer Wieder, wie alljährlich, stand die Hauptstadt der Be wegung am 9. November im Zeichen des Gedenkens der ersten Blutzeugen. Doch der diesjährige Gedenktag trug ein anderes Gesicht. Die Marschierer von 1923, die damals schon als Kämpfer des Weltkrieges zu dem Führer streßen, stehen heute Seite an Seite mit den Soldaten der deutschen Wehrmacht zum größten Teil wieder an der Front, und der Führer selbst könne nicht am Sarge der 16 Toten weilen, da dringende Staatsgeschäfte ihn in Anspruch neh men. Nur der Flaggenschmuck der Stadt kündete äußerlich den Weihetag, der in diesem Jahre, dem Gebot des Krieges entsprechend, ein Arbeitstag war. Aber auch stimmungsmäßig böt dieser 9. November in München ein anderes Bild. Die Hunderttausende er füllt die Erregung und die tiefste Abscheu über das ruch lose Attentat auf den Führer. In die Erbitterung mischt sich die Trauer um die aufrechten Kämpfer Adolf Hitlers, die in der Stunde des großen Erlebens, in der sie mit ihrem Führer wie alljährlich an der Geburtsstätte des Nationalsozialismus zusammen sein durften, dem ge meinen Verbrechen zum Opfer fielen. Nur die tief innere Genugtuung und der heiße Dank dafür, daß der Führer dem Anschlag entgangen ist und seinem Volk und seinem Werke erhalten biieb, ist ein Trost. Zu den sechzehn Blutzeugen, die an der Feldherrn- hallc für den Glauben an ein neues, großes Deutschland starben, sind nun weitere getreten aus den Reihen der verschworenen Gemeinschaft Adolf Hitlers. Daß sie ge fallen sind an der geheiligten Stätte, das erscheint der Hauptstadt der Bewegung eine neue Verpflichtung, nun noch enger zusammcnznrückcn, den Kinnriemen fester zu binden und nun den Kampf mit aller Kraft zu führen, der dem deutschen Volke aufgezwungen worden ist, und dessen bitteren Ernst das ruchlose Verbrechen tm Bürgcr- bräuleller widerspiegelt. Tolensedenten am Mahnmal der Bewegung Um die Mittagsstunde rücken mu klingendem Spiel die braunen und schwarzen Kolonnen an. Dumpf dröhnen die Landsknechtstrommclu der HI. Dicht geschlossen tritt die deutsche Jugend zum Gedenken an die Blutzeugen des 9. No- vember an. Vor dem Mahnmal in der Feldherrnhalle, an der historischen Stätte des Blutopfers der ersten 16 Freiheitskämpfer, haben Abordnungen der SA und ff. des NSKK. und NSFK., der Politischen Leiter, der HI. und des Reichsarbeitsdienstes in Stärke von je lvO Mann mit ihren Fahnen und Standarten Aufstellung genommen. Ernst, Hari und verschlossen sind die Gesichter der Männer. Das frohe Lachen der Jugend ist ver stummt. In tiefstem Schweigen verharrt auch die Bevölkerung Münchens, die in dichten Reihen den Schauplatz des Toten- gedenlens umsäumt. Denn in allen zittert die Erregung nach, die die Schreckensstnnde in dieser Nacht über München brachte. 12.50 Uhr: Wieder weisen die Zeiger der Theatinerkirche die schicksalsschweren Minuten des 9. November 1923. Ehern hält der ff-Doppelposten im feldgrauen Nock am Mahnmal die Ehrenwache. Kommandos^ Ans dem OdeonSplatz fährt der Stellver treter des Führers, Rudolf Heß, vor, begleitet von Gauleiter Staatsminister Adolf Wagner, dem stellvertretenden Kom mandierenden General des VII. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis VII, General der Flieger Wachen selb, dem Kommandeur im Luftgau VII, Geueralmajor Zenetti, und dem höheren ff- und Poiizeisührer Freiherrn von Eberstein Mit dumpfem Dröhnen künden t6 Schutz einer Ehren- batterie der Wehrmacht, daß vor 16 Jahren 16 Männer ihr Leben sür Deutschland gaben. Während dann verhalten die Weise vom guten Kameraden über ven Platz klingt, legt der Stellvertreter des Führers den Kranz des Führers, legt Ge neral der Flieger Wachenfeld den Kranz der großdeutschen Wehrmacht nieder. Rund um den Platz haben die Männer und Frauen die Hand zum Gruß erhoben. Mit den Kameraden der Ehren abordnungen gedenken sie in dieser Minute der ersten Blut zeugen des 9 November, mit ihnen der Toten des Weltkrie ges, der Gefallenen der Bewegung und des Feldzuges, in dem Grotzdeutschland jetzt sein Lebensrechl gegen feindliche Miß gunst zu verteidigen hat. Der Weiheatt aus dem Königlichen Platz Zur gleichen Stunde, wo in den Vorjahren der Weihe akt vor der Ewigen Wache den Marsch des Sieges beendete nnd der Gauleiter des Traditionsgaues die ersten Toten zum letzten Appell aufrief, zur selben Stunde ist auch in diesem Jahr der Königliche Platz wieder die Stätte der Heldenfeier der Partei, der Feier, die dem Gedenken an Opfer und Sieg der jungen Bewegung gilt. Eine besinnliche Stimmung liegt über dem weiten Platz. Hell leuchtet der weiße Stein der Ehrentempel, leuchten die klaren Linien der Bauten der Bewegung. Ueber den Sarko phagen der 16 Blutzeugen lohen die Opferfeuer. Hoch über dem monumentalen Platz flattern von riesigen Masten die Prunkfahnen der Partei. Vor den erzenen Särgen stehen SA.-Männer, Blutordensträger. Sie tragen die Kränze des Führers. DaS Gesicht auf die Ehrentcmpcl gerichtet, sind in mäch tigen Blocks die Formationen der Partei angetreten: die ge samte Hitler-Jugend der Hauptstadt der Bewegung, Ehren abordnungen der SA., des NSKK., der Politischen Leiter und der Zn der Armee Horst Wessels Den breiten Mittelgang füllen in langen Reihen die Marschierer von 1923, a» ihrer Spitze Julius Streicher, Christian Weber, Ulrich Graf. Sie stehen hinter der Blutfahne. In den Gesichtern dieser Männer steht noch das wundersame Erlebnis geschrieben, das ihnen der Führer den Abend vorher durch sein Verweilen in ihrem Kreis geschenkt hat, steht aber auch der Ernst und die Ergriffenheit, die Em pörung und der Ingrimm über den ruchlosen Anschlag, der dem Führer gegolten und Kamcraden aus ihrer Mitte zur Armee Horst Wessels abberufen hat. Der eine oder andere der alten Kämpfer trägt einen weißen Verband — das Zeichen dafür, daß auch er den, ver brecherischen Anschlag des Vorabends nur durch ein Wunder entronnen ist. Die gleiche Stimmung, die diese Kampfgefährten dcS Führers erfüllt, beseelt die vielen Tausende, die in der Mitte des Platzes stehen, beseelt die Zehntausende, die aus allen Schichten und Kreisen der Bevölkerung an den Längssciteu der Kundgebungsstätte dem Wriheakt beiwohnen. Es geht auf 13 Uhr. Die Führerschaft der Partei begibt sich vom Braunen Haus zum Königlichen Platz. In der ersten Reihe erkennen wir Schwarz, von Epp. Frick, Hierl, von Schirach. 13 Uhr: Ein Kommando hallt über den Platz. Wie aus Erz gegossen stehen die Massen. Der Stellvertreter des Füh rers üt eingetroffen. MU ihm sind der Gauleiter. Adolf Wagner und dl? Generale von Waqenseiv unv Zenetti gekommen. Rudolf Hetz grützt die Blutsahne und begibt sich dann zu den Ehrentempeln. Kranze der Treue und des Dankes Nun steht er zwischen den Särgen der toten Kameraden und deckt ihre Ruhestätten mit den Kränzen des Führers. Von den roten Bändern leuchtet in goldenen Buchstaben sein Name. Sarg für Sarg trägt jetzt denKranzderTreueunddes Dankes. Sechzehnmal wirbeln die Trommeln. Der Musik zug spielt die Vergatterung. Der ganze Platz verharrt in An dacht. Von höchster Eindringlichkeit ist der Augenblick. Mit er hobener Rechten stehen die ältesten Mitstreiter Adolf Hitlers um die Tempel und begleiten im Geist den Stellvertreter des Führers von Sarg zn Sara. Dann gebt Rudolf Heßzu den Hinterbliebenen der Opfer vom 9. November 1923. Jeden einzelnen grützt er mit Hand schlag. Das Deutschlandlied uuL das Horst-Wessel-Lied steigen zum Himmel und beenden würdig den Weiheakt. Und dann hebt ein Wallfahren an zu den Ehrentempeln, zu den Särgen mir dem frischen Lorbeer und den leuchtenden Cbrvsantbemen des Führers. Bon A bis 3 erlogen Das Lügenminiftcrium leugnet die schändliche Behandlung der deutschen Koniulatsangestellten in Glasgow ab Am 5. November 1939 brandmarkte die deutsche Presse den DöllrrrechlSbruch, den die britische Regierung durch Verhaftung deutscher Konfulatsbemmer und -angestellter in Glasgow tagelang vor der Kriegserklärung Großbritanniens an Deutschland beging. Der deutschen Dar- stclluna liegen die einwandsreien Aussagen des damals das deutsche Konsulat leitenden Kanzlers Liebste, seiner Sekretärin, Fräulein Wagner, sowie des Amtsgehilscn Apfelstädt zugrunde. Wie nicht anders zu erwarten, hat das englische Lügenmini» Üerium getreu seiner bisherigen Tradition auch auf diefe schweren Anklagen wiederum nur ein lügnerisches De menti als Antwort gefunden. So wird aus London amtlich dementiert — und damit amtlich geloaen — daß drei Nazis, von denen behauptet wurde, daß sie Konsulalsbeamre seien, in einem britischen Ge- sanaenenlager schlecht behandelt worden wären. Zwei Män ner unv eine Frau, die als aktive Mitglieder der Nazipartei bekannt gewesen wären, seien in Gewahrsam genommen wor den. Es sei der britischen Regierung unbekannt gewesen, daß sie Beanne des Konsulats waren, i!) Auch seien sie keineswegs während der Hail schlecht behandelt worden. Im Gegenteil, nian hätte iede nur mögliche Rücksicht aus sie während der Zeit ihrer Verhaftung genommen. Schließlich wären von deutscher Seite Vorstellungen erhoben worden, daß die drei „Konsularstalus" besäßen. Daraufhin hätte die britische Re- aieruna die Angelegenbeit unteriucht und, obwohl der deutsche Standpunkt nicht anerkannt wurde, hätte man die Demschen aus sreien Fuß gesetzt, und sie seien nun nach Deutschland zurückgelehrt. An Hand der von deutscher Seite erhobenen eingehend begründeten Anschuldigungen wird jedermann sofort erkennen, daß dieses britische LÜgendcmenti auS durchsichtigen Gründen bewußt an allen wesentlichen Anklagepunlten vorbeigeht. Daß es aber auch inhaltlich von A bis Z erlogen ist, wird nach stehend klar unter Beweis gestellt. 1. Von den orei in Frage kommenden Konsulatsbeamten gehören zwei überhaupt nicht der Nationalsozialistischen Deut schen Arbeiterpartei als Mitglieder an. 2. Die enalifche Behauptung, daß es der britischen Regie rung unbekannt gewesen sei, daß es sich bei den Deutschen um Konsulatsbeamte handele, erweist sich schon deshalb als erfun den und erlogen, weil Liebske in seiner Eigenschaft als leiten der deutscher Konsul der englischen Regierung wohlbe kannt war nnd die drei Genannten auch aus ihrer Amts tätigkeit heraus tm Konsulat selbst verhaftet wurden. Gegen die Verhaftung im Konsulat selbst hat außerdem Herr Liebste unverzüglich unter dem Hinweis auf das Völ kerrechtswidrige dieser Maßnahme protestiert nnd diesen Pro test bei seiner Einlieferung im Polizeigefängnis dem ihm per sönlich bekannten Polizeipräsidenten Mr. Sillitoe und dem Vicepolizeipräsidenten Mr. Warnock wiederholt. Fräulein Wagner lebte seit über acht Jahren in Glasgow und ist in folgedessen als Konsulatsangestellte seit Jahren bekannt. 3. Am dritten Tage nach der Inhaftierung der deutfche« Konsulatsbeamten erschien der Schweizer Konsul im Gefängnis, um von Herrn Liebske das deutsche Kon sulat zu übernehmen. Herr Liebske lehnte die Uebergabe mit der Begründung ab, daß er wie ein Strafgefangener behandelt werde, seiner sämtlichen Sachen beraubt worden sei und in diesem Zustand nichts zu übergeven habe. Er Hai bet dieser Gelegenheit von dem Schweizer Konsul ausdrücklich gefordert, der Schweizer Bundesregierung von der gesetzwidrigen und unwürdigen Behandlung deutscher Konsulatsbcaniter durch dis britische Regierung umgehend Mitteilung zu machen, damit die Rcichsregierung auf diesem Weg von dem unerhörten völ kerrechtswidrigen Verhalten der Engländer unterrichtet wird. 4. War schon die Tatsache der Inhaftierung ein Völler- rechtsbruch, so zeugt die den verhafteten deutschen Konsulats beamten zuteil gewordene Behandlung von einer Niedrig keit der Gesinnung seitens der englischen Negierung, wie sic bisher die Geschichte der Diplomtaie nicht aufzuwei sen hat. Bekanntlich wurden die drei Verhafteten in dem be rüchtigten Strafgefängnis „Barlinnie" in Einzelzelle« ringe- sperrt und wie Schwerverbrecher behandelt. Dies ist der wahre, amtlich festgestellte Sachverhalt, de» weder durch Dementis noch durch Lügen aus der Welt geschasst! werden kann. Aus unser« Helmut. (Nachdruck der Lolalbeiichle, auch auszugsweise, verboten.) Wilsdruff, am 10. November INS. Spruch des Tages WaS auch immer dem einzelnen Deutschen in den nächstes Monaten oder Jahren an schwerem Leid bcschicden sein mag, eS wird leicht sein im Bewußtsein der unlösbaren Gemein schaft, die unser ganzes großes Volk umschließt und umfaßt. Adolf Hitler in Danzig am 19. September 1939. - Jubiläen und Gedenktage 11. November: 1821: ser Dichter Fjodor Dostojewskij in Moskau geboren- — 1852: Der österreichisch-ungarische Generaloberst Franz Graf Conrad von Hötzendorf in Penzing bei Wien geboren. 1884: Der Zoologe und Reisende Alfred Brehm in Renthendorf gestorben. — 1923: Adolf Hitler wird verhaftet. Sonne und Mond: 11. November: S.-A. 7.13, S.-U. 16.15; M.-A. 7.07, M.-N. «S»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)