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vre völkerrechtswidrige englische Banngiitliste die unmkktcl- baren Interessen des holländischen Volles selbst getroffen werden. Londons Hohn als Antwort Aus dem Orangebuch geht Weiler hervor, daß auf all die Beschwerden und Proteste London bisher nur mit jener geradezu wie Hohn wirkenden Phrase geantwortet hat, die britische Regierung habe alles getan, nur die Beschwerden zu untersuchen und ihre Gründe so weit als möglich abzustellen. Besonders bemerkenswert ist noch die Feststellung des Orangebuches, daß auch verschiedentlich Fahrgäste und Besatzungsmitglieder deutscher Nationalität durch englische und französische Behörden von Bord nieder ländischer Schiffe geholt worden seien. Sowohl in Paris als auch in London habe die holländische Regierung Schritte zur Freilassung der Festgenommenen unternommen. Tatsache ist, daß sich England nm die fortgesetzten hol ländischen Beschwerden in keiner Weise gekümmert hat, und es muß stark bezweifelt werden, ob England auf Grund des Orangebuches der holländischen Regierung geneigt sein wird, feine völkerrechtswidrigen und brutalen Methoden der See- tricgführuug auch nur im geringsten im Interesse der Neu tralen zu mildern. „Die Neris Mme« die Lebessmittel- Muhr Englands" Lloyd George über die Erfolge der deutschen Gegcnblockadc Unter der Schlagzeile „Die Nazis lähmen die Lebensmit- telzu'uhr Englands" bringt das Newuorker Blatt „Journal American" einen von dem United Features Syndicate vertrie benen Artikel des früheren britischen Ministerpräsidenten Lloyd George, der sich hauptsächlick mit dem beunruhigenden bri tischen Rationierungssystem beschäftigt und zugibt, daß bei der Belagerung der beiden Kriegsgegner England bereits emp findlich betroffen wurde. Lloyd George schreibt u. a., der Krieg gleiche bisher den Vorbereitungen zweier Boxer für einen laut angekündigten Kampf, allerdings mit dem Unterschied, daß die Zweifel sich mehrten, ob dieser Kampf überhaupt stattsinde und ob er wirk lich ernsthaft geplant war. Weil dieser Meistersthaftskampf schwerlich' an der Siegfriedlinie entschieden würde, konzentriere sich das Interesse auf die Lebensmittelversorgung der beiden Gegner. Der Seekrieg und die Luftangriffe seien zwar erst im Anfangsstadium, aber die Zahl der Versen kungen britischer Handelsschiffe nehme allent halben zu. Diese Verluste seien bisher nicht zahlreich genug, «m die wichtigsten Verbindungswege des britischen Empire zu gefährden, sie hätten aber bereits die notwendige Lebens- mittelzufhur aus Holland, Skandinavien und den baltischen Ländern abgeschnitten. Die beunruhigende Verfügung des Ver- sorgungsministerinms über Butler und Speck beweise, daß hier ein empfindlicher Schlag gefallen sei. England sei auch von Polen, Estland, Lettland und Litauen hinsichtlich der Papierholzeinfuhr abhängig gewesen. Lloyd George stellt dann die Frage, warum die über mächtige britische Flotte nicht imstande sei, die Seeverbindnng Englands mit Holland und Dänemark zu schützen und meint, möglicherweise verhindere die Angst vor einein deutschen Land angriff diese Länder jetzt, mit England Handel zu treiben. Lloyd George beklagt weiter die aus der Mololow-Rede ersichtliche Annäherung Rußlands an Deutsch land, die er teilweise auf die brüske Ablehnung der deut schen Friedensvorschläge durch Chamberlain zurücksührt. Be achtlich sei nicht nur die versprochene russische Materialhilfe für Deutschland oder die Drohung einer russischen militäri schen Unterstützung, sondern auch die Tatsache, daß Molotow die deutsche Version von den imperialistischen Kriegszielen der Alliierten und deren Friedensverwcigerung übernommen habe. Rußland sei in der Lage, Deutschland vielleicht entscheidend bei der Neberwindung der britischen Blockade zu helfen. Eng land müsse daher etwas tun, um die russische Erbitterung über die seitens der Westmächte jahrelang gezeigte Indifferenz zu beschwichtigen. Eine Handelsmission, die den Rusten klingende Bezahlung für ihre Waren verfprechen könne, Fi das richtige Mittel dafür. Lloyd George schließt seinen Artikel mit Lobesworten für die Annahme des neuen amerikanischen Neutralitätsgesetzes, denn er wisse aus den Zeiten des Weltkrieges die amerikani schen Munitionsschisfe zu schätzen. „Warnende Anzeichen" in Frankreich Arbeiter und Landbevölkerung murren unter dem Joch der Kriegstreiber. Verschiedene französische Zeitungen weisen auf die Mißstände in der inneren Front Frankreichs hin. Ins- besondere werden die Behörden aufgefordert, ein wachsames Auge auf dis Arbeiterschaft zu haben, die in Munitionsfabriken beschäftigt ist und offensichtlich mit ihrem Los nicht zufrie den ist. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang ein Artikel des „Jour", in dem erklärt wird, die Disziplin hinter der Front muffe die gleiche sein wie an der Front. Das Blatt gibt offen zu, daß es zu Streiks und Sabotageakten ge kommen ist, und schreibt u. a. wörtlich: „Sowohl die Front soldaten wie die Munitionsarbeiter müssen wirkliche Soldaten fein. Die Sabotage und der Fabrikstreik kommen einer Fah nenflucht gleich. Es müssen daher dieselben Strafmaßnahmen wie an der Front ergriffen werden." Schließlich beklagt sich das Blatt darüber, daß unter den Arbeitern, die von der Front zürückgeholt würden, viele „Propagandisten" seien, und meint damit offensichtlich solche Arbeiter, die mit der Politik der Londoner und Pariser Kriegshetzer nicht einverstanden sind. Der „Jour" veröffentlicht auch eine Erklärung des Senators Lächelte vom Seine-Depariement, der auf die Unzufrieden- hei. in der französischen Landbevölkerung hinweist. Die Negie rung möge sich in acht nehmen. Im Laufe der letzten vierzehn Tage hätten jene, die die Fühlung mit der LandbevAkerung ausrechterhielten, einige warnende Anzeichen festgestcllt. Das Blatt schließt mit der Bemerkung: „Der Krieg wird nicht nur an der Front geführt, nnd die Regierung muß ihn auch tm Innern des Landes schlagen, wo sie aus verschiedene Hinder nisse stößt." Me die Begeisterung des Win gehoben werden W Im letzten französischen Kabinettsrat wurde auf Vorschlag des Ministerpräsidenten Daladier eine Maß nahme beschlossen, von der sich die Behörden anscheinend er hoffen, daß sie zur Hebung der offensichtlich nicht beson« ders glänzenden Moral an der französischen Kriegs- front beitragen werde. Danach sollen alle Soldaten und Unter offiziere, die direkt an den Kämpfen beteiligt sind, eine tägliche Zulage von 40 Franken (0,75 RM.) erhalten. Vielleicht er wartet man, daß sich dadurch die bisher noch nicht vorhandene Begeisterung des Poilu, sich für die englischen Interessen to:- fchicßen zu lasset!, endlich einstellen werde. Anruhen in Dublin Im Zentrum von Dublin kam es erneut zu Unruhen, als bke Polizei gegen eine Massenversammlung einschritt, die auf Grund des neuen Gesetzes über Vergehen gegen den Staat verboten worden war. Die Versammlung wurde von der Polizei gewaltsam aufgelöst. — Auch ein Zeichen dafür, daß die Irische Republik sich nicht willenlos, unter die britische Knute beugt. Lebensmittelzuteilung E»«derr«1eW»gea von Reisch, Vutlee. Eier«, Keis, SAsrasrüchtea und Schokolade Amtlich wird mitgeteM: Bereits av 23. kN. konnten gegen über der ursprünglichen Regelung bei der Zuteilung von Lebensmitteln auf Karten einige Verbesserungen, vor allem für Kinder, durchgeführt werden Die infolge der Bezugsregeluni, und der sonstigen Maßnahmen der KriegsernährungSwirtschaft günstige Entwicklung der Versorg nngslage ge stattet es nunmehr, eine Reihe weiterer Verbesserungen der Lebensmittelrationen cintreten zu lassen und außerdem Son derzuteilungen von Fleisch, Butter, Eiern, Reis, Hülsenfrüch ten und Schokolade bzw. Schokoladeerzcugniffcn vorzunehmcn. Erhöhung der Rationen l Es erhalten ab 20. November für je vier Wochen bis auf weiteres: K Kinder bis zu 3 Jahren statt bisher 450 Gramm 500 Gramm Butter; 2. Kinder von 3 bis 6 Jahren statt bisher 450 Gramm 750 Gramm Butter, bei gleichzeitiger Herabsetzung der Milchiagesmenge für diese Kinder von Liter auf 14 Liter Vollmilch; S. Kinder von 6 bis 14 Jahren statt bisher 825 Gramm rund 1035 Gramm Fett, und zwar statt bisher 450 Gramm 725 Gramm Butter und statt bisher 375 Gramm rund 310 Gramm Margarine oder Knnstspeisefett oder Speiseöl; 4. Kinder bis zu 14 Jahren 125 Gramm Kakaopulver. 11. Alle Versorgungsberechtigten erhalten ab 20. Novem ber für die Dauer von vier Monaten für vier Wochen zu sätzlich 125 Gramm Fleisch oder Fleischwaren. Besondere Zuteilungen Im Dezember erhalten alle Versorgungsberechtigten: 1. Zusätzlich zu den sonstigen Fleischrationen weitere 125 Gramm Fleisch oder Fleischwaren. (Jeder Ver braucher erhält also im Dezember insgesamt 250 Gramm Fleisch oder Fleischwaren mehr als bisher für vier Wochen verteilt wurde.) L zusätzlich 250 Gramm Butter; 3. ,e Kopf 6 Eier; 4. alle Selbstversorger, die Milch an Molkereien liefern, er halten im Dezember je Person zusätzlich 250 Gramm Butter kl. Es werden ausgegeben: K An alle Versorgungsberechtigten nnd Selbstversorger kn der Zeit vom 18. Dezember 1939 bis 14. Januar 1940 j« Kopf 375 Gramm Reis. 2. An alle Versorgungsberechtigten je Kopf 500 Gramm Hülsenfrüchte, und zwar je 250 Gramm vom 15. Januar bis 11. Februar 1940 und vom 12. Februar bis 10. März 1940. M. In den Monaten November und Dezember werden Schokoladcrrzcugnisse und Lebkuchen den Ladengeschäften zum Verkauf frcigegeben. Jeder Verbraucher kann beziehen: 1. Bis zum 19. November 1939 bis zu 100 Gramm Tafel schokolade oder 125 Gramm Pralinen. 2. Vom 20. November bis 17. Dezember 200 Gramm Tafel- w)oroiave oder 250 Gramm Pralinen und dgl. öder » 100 Gramm Tafelschokolade und 150 Gramm Pralinen und dgl. 3. Bis zum 19. November 1939 bis zA 125 Gramm Lebkuchen aller Art. 4. Vom 20. November bis 17. Dezember 1939 bis zu 200 Gramm Lebkuchen aller Art. In welcher Form der Verkauf dieser Waren geregelt wird^ Wird von den Ernährungsämtern örtlich bekanntgegeben. Veränderte Fettzutetlung Die günstige Entwicklung der Buttererzeugung macht eS möglich, in der Zeit vom 20 November 1939 bis 14. Januar 1940 dem einzelnen Verbraucher größere Mengen von Butter zuzuteilen. Im Interesse der Vorratspolitik tritt gleichzeitig eine entsprechende Kürzung der Zuteilungen von Margarine und Schweineschmalz ein. Der Normalverbraucher erhält dem nach in der Zeil vom 20. November 1939 bis l4. Januar 1940 für je vier Wochen statt bisher 450 Gramm 575 Gramm But ter, statt bisher 375 Gramm 315 Gramm Margarine oder Kunstspeiscfctt oder Speiseöl, statt bisher 250 Gramm 1N Gramm Schweineschmalz oder Speck oder Talg. Alle für die praktische Durchführung dieser Verbesserungen bei der Zuteilung von Lebensmitteln erforderlichen Einzel heiten werden zu gegebener Zeit bekanntgegeben. * Die stark verbesserte Zuteilung von Lebensmitteln, wie sie jetzt amtlich bekanntgegeüen worden ist, begrüßen wir im Volke aus das freudigste. Während beispielsweise in England dem „Mann aus der Straße" allmählich die einzelnen Lebens mittelrationen, besonders Fett und Speck, verkürzt werden müssen und der Brite zu merken beginnt, daß Großbritannien ein Jnselreich ist, haben wir bei uns in Deutschland von vorn herein häusgehalien und eine weise Vorrats Wirt schaft getrieben. Jetzt ernten wir die Früchte unserer Er nährungspolitik, die aus sehr lange Frist disponiert hat und durch die Einführung des Kartensystems von vornherein eine gerechte Verteilung der Lebensmittel ge sichert hat. Während beispielsweise in England, das sei in diesem Zusammenhänge auch bemerkt, infolge des Versagens der bri tischen Oberschicht und des in England herrschenden liberalen Ansbeutungssystems die Preise für die verschiedenen Lebens mittel in gigantische Höhen geschnellt sind, sind bei uns die Preise stabil und für jedermann erschwinglich ge blieben. Das ist der Unterschied zwischen uns und den anderen, die freventlich den Krieg gegen Deutschland ver brochen haben. Mögen sie sehen, wie sie das eigene Volk zu friedenzustellen vermögen. Bei uns in Deutschland ist vor- gesorgi worden, und wir besitzen nicht allein den Willen, son dern auch die Kraft, die brmal ausgedachte englische Blockade, den Krieg gegen Frauen, Kinder und Greise, zunichte zu machen. MS Merer SÄMat. (Nachdruck der Lolalberichte, auch auszugsweise, verboten.) Wisdruff, am 7. November 1939. «Spruch des Tages Wa8 die Zukunft bringt, das wissen wir nicht. Nur über eines sind wir uns im klaren: Keine Macht der Welt wird dieses Deutschland noch einmal nisderzwingcn können. Adolf Hiller am 10. Oktober 1939. Jubiläen ünd Gedenktage 8. November. 1307: Schwur auf dem Rütli. — 1620: Schlacht am Weißen Berge bei Prag. Friedrich V.. der Winterkönig, wird von Ferdinand II. und Maximilian von Bayern besiegt Sonne und Mond: 8. November: S.-A. 7.07, S.-U. 16.19; M.-A. 3.14, M.-U. 14.14 Die guie Schwiegermutter „Auch das noch!", kämmte sich Otto die nervösen Finger dnrch die Tolle, als er hörte, daß die Besucherin, der seine Ehefrau Alma soeben die Korridortür öffnete, die Schwieger mutter war. Nicht etwa, daß Otto einen Pik auf seine Schwiegermutter gehabi hätte. Durchaus nicht! Er schätzte sie schon deshalb, weil sie von ihrem Grundstück stets etwas mitbrachte, ein Hühnchen, ein paar Eier, einen feisten Kar nickel oder sonstige Schmortopf- oder Pfannenraritäten. Aber heute kam sie ihm ungelegen. Er war nicht in Stimmung, nicht ... 'n Abend, Otto! Na . . . Was ist denn mit dir los? Ist dir der Hafer verhagelt?" „Der Hafer nicht. Schwiegermutter, aber . . „Habt ihr euch gezaukt? Alma läßt die Nase hängen, du läßt die Nase hängen . . ." „Gezankt gerade nicht, nur . . „Kinder, Kinder! So'ne nette Wohnung, mit Balkon und Warmwasser, eine Schwiegermutter, die Fressalien noch und noch ranschleppi! Wie die Made im Speck lebt ihr . . . Und dann noch maulen! Was ist denn los?" „Ach, Schwiegermutter . . . Das ist . . . Wie soll ich's sagen? Wenn ich abends aus dem Büro komme, möchte ich ein liebes, freundliches Gesicht sehen! Und Alma? Einmal Hal sie keine Zeit, und wenn sie welche Hai, sind's Kopf schmerzen . . . Sie ist erschöpft, durchgedreht . . . Ich mutz mir alles selbst zusammensuchen, die Pantoffel, die Pfeife . . . Früher war das anders ... Da lag alles an seinem Platze." „So sind die Männer!", fuhr Alma, mit Tränen kämp fend, dazwischen, „immer nur Filzpantoffeln, Bequemlich keit . . . Was wir Frauen den Tag über zu erledigen haben, das ist ihnen schnuppe! Ja, wenn ihnen aus der Arbeit einmal eine Katze über den Weg gelaufen ist, dann kommen sie wie die Sauertöpfe Heun, einsilbig, brummig, widerborstig Wie ein Igel . . " Schwiegermutter hielt, es für ratsam, Rede nnd Gegen rede energisch abzubremsen. „Ruhig!", schnitt sie dem zu einem rhetorischen Keuken- schlag ausholenden Otto das Wort ab. „Schämt euch, solch Lamento um . . . Da hört doch alles auf! Heute hat jeder seinen Rucksack zu tragen, ob Frau oder Mann! Wenn dann der Feierabend da ist, habt ihr euch zusammenzusetzen und euch über eure Sorgen nnd Mühen auszufprechen. Gemeinsam tragen, so soll es sein! Dann habt ihr gar keine Zeit, euch in die Haare zu kriegen' Und nun Schluß mit dem Heckmeck! Hier . . . Alma, gib eine Schüssel her! Ich habe euch zwei Täubchen mitgebracht!" Eigentlich waren es zwei Täubchen und eine --- Taube, denn Schwiegermutter hatte ihre Aufgabe als Friedens taube mit durchschlagendem Erkola erfüllt. Linn. Die Anzeige in der Zeitung ist jetzt wichtiger als das Schaufenster! Anzeigen und Schaufenster waren schon immer die Hauptpfeiler der Weihnachtswerbung. Sie sind es auch in die sem Jahre, lieber MOM Handwcrksschaufenster werben dies mal in Großdeutschland mit ihren Auslagen um den Passanten der Straße. Doch diese Schaufenster sind mit dem Eintritt der Dunkelheit unwirksam. Deshalb ist die Anzeige in diesem Jahre besonders wichtig! Die Werbewirkung der Anzeige hat nicht nur nicht eine Beschränkung erfahren, sondern ihr Wert ist noch gestiegen. Die Zeitung wird heute von jedem aufmerksam von Anfang bis Ende gelesen; Nachrichten wie Angebote sind dem Leser dabei gleich wichtig. Aus diesem Grunde ist die Aufgabe von Anzeigen ein Gebot der Stunde. Schutz der Cas- und Massermesser gegen Frostgefahr. Wir raten dringend, die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen zum Schutze der Gas- und Wassermesser gegen Frostgefahr zu tref fen, damit unnötige Instandsetzungsarbeiten vermieden werden-. Es empfiehlt sich, die Kellerfenster und bei Wassermesserschäch ten die Einsteigeöffnungen dicht zu schließen sowie die Messer mit Sagemehl, Holzwolle usw. zu umhüllen. Die Wafferabspcrr- hähne sind auf ihren ordnungsmäßigen Zustand zu prüfen, da mit das Wasser bei Frost abgesperrt werden kann. Steuern sind fällig! Im amtlichen Teile der vorliegenden Nummer erinnert dos Finanzamt an die Fälligkeit verschiedener Steuern am 10. November. Der Weihnachtsbaum wird auch das deutsche Kriegsweih- nachten wieder verschönen. Am Sonntag hielten die Weihnachts» baumhänbler der Kreise Meißen und Großenhain, die der Wirt schaftsgruppe Ambulantes Gewerbe angeschlossen sind, im Re staurant „Schlachthof" in Meißen eine Versammlung ab, die vom Kreis- und Ortsistellenwart Maus geleitet wurde. Er nahm eingangs Stellung zu dem Gerede und den in der Oeffent- lichkeit verbreiteten Gerüchten, daß es in diesem Jahr keine Weihnachtsbäume geben werde. Diese üblen Gerüchte sollten aber weiter nichts anderes als ein Ansporn für die Weihnachts baumhamsterer sein. Doch wird es jeder deutschen Familie durch die Kontingentierung möglich sein sich einen Weihnachtsbaum zu kaufen. Sv wird auch in diesem Kriegsweihnachten altem deutschen Brauch gemäß der Lichtcrbaum in den Wohnungen der deutschen Familien erstrahlen. Am nun überall eine ge rechte Verteilung der Bäume zu ermöglichen, haben die Händler durch die neuen Verordnungen eine verantwortliche Pflicht zu erfüllen, die alle gern und freudig auf sich nehmen. Pg. Maus verlas die umfangreichen Bekanntmachungen über den Weih nachtsbaumhandel. Die gesammelten Erfahrungen haben dazu beigetragen, eine neue Verordnung zusammenzustellen, die Ge währ dafür bietet, baß die Abwicklung des Verkaufs reibungs los vonstatten geht. Grundgedanke der Regelung war, daß jeder Volksgenosse Weihnachten in der gewohnten Form feiern kann und daß kein Wucher mit den Bäumen getrieben wird. Den Käufern wird deshalb empfohlen, den Einkauf des Baumes rechtzeitig zu tätigen und dabei dem Ernst der Zeit entspre chende Disziplin zu üben. Die Preisschilder müssen gut sichtbar aufgehangen werden, damit sich der Käüfer schnell von den Preisen der aufgestellten Bäume überzeugen kann. Der Verkauf der Händler untereinander ist verboten, da dieses Gebaren Ket tenhandel bedeutet. Die Wirtschaftskammcr warnt davor. Aeberhaupt wird jeder Verstoß gegen die Verordnungen mit der Entziehung der Handelserleubnis bestraft. Der Beginn des Verkaufes der Meihnachtsbäume wird noch in der Tageszei tung bekanntgegeben.