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MWuUÄMatt Äwangsvergleick erlitcki jeder Anlvruch au, Nachlaß. Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Drahtanschrift: „Tageblatsi Postscheck: Dresden 2640 Nr. 251 — 98. Iahrgana Freitag, den 27. Oktober 1939 Das „Wusdrusser Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Wilsdruff-Dresden """"" Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Lg od« Kürzung dW Rücksendung -ing-I°nd,-r SchrMÜÜck- -rtalg, nur. wenn Rückporto beiltegt Ä n z e Igenprelse lauf uuflieaender NreißsiUp m«. s - L'Lt reche,: Am, WUSdrus, SW L>L,NS„A Bei Konkurs UN» Der erste Präsident der Slowakei Einstimmige Wahl Dr. Tisos zum Staats- oberhaupt. Der 26. Oktober ist für den jungen slowakischen Staat ein Tag von geschichtlicher Bedeutung. Das slowakische Parlament wählte an diesem Tage den bisherigen Vorsitzenden der slowaki schen Regierung, Dr. Josef Tiso, einstimmig zum Präsidenten der slowakischen Republik. Damit hat der junge Staat fern erstes Staatsoberhaupt erhalten und den Abschluß seines »nne- ren Aufbaues erreicht. Für das ganze Land war der Wahltag ein Festtag. Mk Gebäude in Stadt und Land halten Flaggcnschmnck angelegt, und die Schulen und Dienststellen hatten geschlossen. Die Wahl selbst fand in feierlichem Rahmen statt. Alle führenden slowa kischen Persönlichkeiten, das Diplomatische Korps mit dem deut schen Gesandten Bernard an der Spitze und Jonrnaljsten aus dielen Ländern waren anwesend. Der Präsident des Parla ments Dr. Sokol, wies in seiner Eröffnungsansprache ans die Bedeutung des Tages für die slowakische Nation hin. Die Stimmzettel sämtlicher 6l Abgeordneten lauteten auf den Ramen Dr. Tiso, der nach erfolgter Wahl, geschmückt mit dem Grvsikrcuz des Ordens vom Deutschen Adler, unter stürmt- schen Zurufen den Sitzungssaal betrat und den Eid auf die Verfassung ablegte. Der Festakt wurde durch Rundfunk über tragen. Als Dr. Tiso das Parlament verließ, schritt er die Front der Ehrenkompanie des slowakischen Heeres ab, während unter L1 Salutschüssen die Staatshvmne gespielt wurde. Dr. Tiso begab sich anschließend in das Präsidentenpalais. Unter wegs brachten ihm die Abordnungen der Hlinka-Garde, der FS., der deutschen Jugend und die Bevölkerung stürmische Ovationen entgegen. * Dr. Tiso wurde am 13. Oktober 1887 als Sohn einfacher Bauersleute geboren. Er war früher Theologieprofesso», aber schon frühzeitig nahm er die Arbeit für das slowakische Volk auf. Zahlreiche kulturelle und religiöse slowakische Vereini gungen nennen ihn ihren Mitbegründer. Tiso war einer der aktivsten Mitarbeiter des großen Slowaken - führers Andrej Hlinka, der die Slowaken zu einer festen Einheit zusammenführte. Wegen seiner politischen Tätigkeit wurde Tiso 1923 von den Tschechen verurteilt. Zwei Jahre darauf zog er als Abgeordneter der Slowakischen Volkspartei, der sogenannten Hlinkapartei, in das Prager Parlament ein, wo er nunmehr alle seine Kraft in den Dienst der slowakischen Sache stellte. Als Pater Hlinka starb, wurde Tiso sein Nachfolger, und als nach dem Tode Hlinkas Prag sich zur Anerkennung der slowakischen Autonomie be quemen mutzte, wurde Dr. Tiso als Nachfolger Hlinkas der erste Ministerpräsident der in Sillein proklamierten slowa kischen Regierung. Der FMer beMüuMW Dr. Tilo Der Führer hat den bisherigen slowakischen Minister präsidenten Dr. Tiso anläßlich der erfolgten Wahl zum Staatspräsidenten seine herzlichste» Glückwünsche übermittelt. Lutze daE Dr. Tiso Die Reise durch die Slowakei beendet Stabschef Lutze ist von seiner Besuchsreise nach der Slowakei wieder nach Berlin zurückgekehri und hat au den slowakischen Staatspräsidenten Dr. Tiso und den slowakischen Ministerpräsidenten Professor Dr. Tuka telegraphisch für die herzliche Aufnahme in der Slowakei seinen Dank über mittelt. Auch dem Führer der deutschen Volksgruppe, Staats sekretär Karmasin, wurde von Stabschef Lutze ein Danktele- gramm gesandt. Am letzten Tag seiner Reise durch die Slowakei ehrte der Stabschef Lutze das slowakische Volk durch den Besuch des Grabes des slowakischen Freiheitskämpfers Hlinka in Rosen berg, zu dessen Gedenken er einen Kranz niederregte. Während seiner Rückreise richtete der Stabschef bei kur zen Aufenthalten in Prag und Bodenbach kurze Ansprachen an seine SA.-Männer, in denen er zum Ausdruck brachte, daß auch hier die SA. jederzeit zu jedem Einsatz für Führer und Reich bereit sei. Rot-Kreuz Arbeit ist praktisch gelebter und geleisteter Sozialis mus. Erwirb die Mitgliedschaft im Deutschen Roten Kreuz' Rol-Kreuz Arbeit dient allen, darum bekennen sich alle zum DNK. Werde auch Du Mitglied! Rechtsbrecher England Scharfe russische Antwort aus enMche Noten zur Banngutsrage Nutzland erkennt die wiMiirlichen Forderungen Englands nicht an L-r stellvertretende Volkskommissar für Auswärtige An- gelegein^iwn, Potcmkin, überreichte dem englischen Botschafter in Moskau eine von Molotow unterzeichnete Antwort der sowjctrussischen Regierung aus die englischen Noten vom 6. und 11. September 1939 bezüglich des Banngutes. Das Volkskommissariat sür Auswärtige Angelegenheiten stellt fest, daß die durch einseitiges Vorgehen der britischen Regierung erfolgte Aufstellung einer Liste von Waren, die in der Note vom 6. September als Kriegskonterbande erklärt werden, die Grundsätze des internationalen Rechts, wie sie in der internationalen Rechtserklärung über den Seekrieg vom 26. Februar 1909 ihren allgemeinen Ausdruck gefunden haben, überschreite, den Interessen der neutralen Länder schweren Schaden zufüge und den internationalen Handel zerstöre. Da die britische Regierung auf die von ihr veröffentlichte Kriegs- konterbandcliste Erzeugnisse und Waren wie Brennmaterial, Papier, Baumwolle, Viehfutter, Schuhe, Kleider und Roh stoffe für ihre Herstellung und sogar eine Reihe von Lebens mitteln wie Getreide, Fleisch, Butter, Zucker und andere Arten von Nahrungsmitteln gesetzt hat, erklärt sie somit die hauptsächlichsten Artikel des allgemeinen Konsums als Bann gut und schasst die Möglichkeiten vollkommener Will- kür in der Beurteilung aller Artikel des öffentlichen Ver brauchs als Kriegskontcrbande. Dies führe unfehlbar zu einer tiefen Desorganisierung der Versorgung der friedlichen Zivil bevölkerung mit lebenswichtigen Artikeln, bilde eine ernste Bedrohung der Gesundheit und des Lebens der Bevölkerung und lasse eine unberechenbare Nvt der breiten Volksmassen voransahnen. Die Sowjetregierung betrachtet es als unzulässig, daß die friedliche Bevölkerung durch die Erklärung von Artikeln des öffentlichen Verbrauchs als Banngut von Lebensmitteln, Brennstoff und Kleidern beraub! ist und dadurch Kinder, Frauen, Greife und Kranke allen Arten von Entbehrung und dem Hungertod ausgesetzt sind. Von diesen Erwägungen ausgehend, erklärt sich die Sowjetregierung mit der Note der britischen Regierung vom 6. September nicht einverstanden und lehnt es ab, dieser Note irgendwelche Kraft zuzuerkennen, -u" weichen ist die sowjet- russische Regierung nicht mit der ^r't.schen Rote vom 11. Sep tember einverstanden und erkennt auch dieser Note keine Kraft zu, in der durch einseitiges Vorgehen der britischen Regierung die Errichtung eines Systems der Durchsuchung von Handels schiffen neutraler Länder in zu diesem Zweck von der briti schen Regierung besonders bezeichneten Häsen mitgeleilt wird. Nach nochmaligem Hinweis, daß Englands Maßnahmen Men internationalen Abmachungen widersprechen, erklärt di« Sowietregierung, daß sie sich das Recht Vorbehalte, von der britischen Regierung Entschädigung für durch die er- Maßnahmen der britischen Regierung den sowjet- msstschen Organisationen, Institutionen und Bürgern zu- ^ordern" ^nd für Aktionen der britischen Behörden zu » Die lowjettMAe Wirtschafte »eieaativn in Berlin Am Donnerstag gegen 21.15 Uhr traf unter Führung oes Volkskommissars Tewossian und in Begleitung von Ge neral der Artillerie Sawtschenko die sowjetrussische Wirtschastsdelegauon in Berlin ein. Im Auftrag des Reichs ministers des Auswärtigen von Ribbentrop wuroe die Delegation auf dem Bahnhof Friedrichstraße von Staatssekre tär Keppler empfangen, der mit Botschafter Ritter, General konsul von Luckwald und den Legationsräten Mackeben uns von Stengrachl erschienen war. Von sowietruffischer Seite waren zur Begrüßung der sowjetrussische Botschafter in Ber lin Schkwarzew mit sämtlichen Mitgliedern der Boschaft er schienen. Nach der Begrüßung begaben sich die Mitglieder der Delegation vom Bahnhof Friedrichstraße zum Hotel Adlon, wo sie während ihres Aufenthaltes wohnen werden. Die russische Delegation war von der Grenze ab durch einen Vertreter des Auswärtigen Amies begleitet worden. Sie tras am Mittwochabend in Königsberg ein, wo sie vom Ober bürgermeister der Stadt, Dr. Will, begrüßt worden war und setzte die Reise am Donncrstagmorgen mit dem fahrplanmäßi gen Zug nach Berlin fort. Ein Teil der Delegation unter Führung des stellvertreten den Volkskommissars Korobow trifft auf demselben Wege voraussichtlich am Freitagabend in Berlin ein. Die Kommis sion wird mehrere Wochen in Deutschland bleiben, um die Füh lung mit verschiedenen Zweigen der deutschen Industrie auf zunehmen und einige für die Lieferung nach Rußland in Frage kommende Werke sowie deutsche soziale Einrichtungen zu besuchen. Dänische Kameradschaftlichkeit Selbstlose Rettungsaktion beim Untergang eines deutschen Vorpostenbootes Zum Untergang eines deutschen Vorpostenbooies am 21. 10. 39 gibt das Oberkommando der Kriegsmarine bekannt: Infolge Minentreffers sank am 21. lO. in der Nähe der dänischen Insel Moen ein deutsches Vorpostenbool. Von der 55 Mann starken Besatzung tonmen fünf Besatznngs- angebörige gereitet werden. Bei der Rettungsaktion durch ein dänisches Flugzeug verdien! der Einsatz des dänischen Flie- Die scharfe Antwort, die Rußland England auf seine beiden Noten vom 6. und 11. September bezüg lich des Vanngutes erteilt hat, ist eine ernste War nung an die britischen Piraten. Das England, das bisher der Meinung war, daß es die Meere be herrsche, und daß es kein Staat wagen könne, ihm diese Herrschaft streitig zu mgchen, hat in den weni gen Wochen des Krieges, den die Londoner Kriegs treiber vom Zaune gebrochen haben, erfahren müssen, daß es nicht mehr weit her ist mit dem englische» Weltherrschaftswahn. Die deutfcheSeekrieg- führung hat den britischen Seeräubern in der Praxis die Antwort auf die rigorose Hungerblockade erteilt. Die Proteste der neutralen Staates haben London weiter überzeugen müssen, daß es diesmal auch mit den kleinen Mächten kein leichtes Spiel hat. Nun hat die Großmacht Rußland dem britischen Seeräuber ein entschiedenes Halt zu- gerufen. Die Sowjetunion hat sich als neutrale Macht kraftvoll und eindeutig zum Fürsprecher der schwachen Nationen gemacht, die hilflos dem briti schen Piratenunwesen ausgesetzt sind. Die Sowjet regierung hat die englische Willkür gebührend ange- prangert und das stolze Albion als eine» ganz niederträchtigen Räuberstaat entlarvt, der mit den feigsten Methoden Krieg führt gegen hilflose Frauen, Kinder und Greise. Der britische Hungerkrieg gegen die Zivilbevölkerung wird in der russischen Note aller Humanitären Hüllen, die ihm England umge^ legt hat, entkleidet, und was dann übrigbleibt, ist nichts weiter als grausame Seeräuberei. Sowjetrußland hat sich nicht damit begnügt, die britische Seekriegführung entschieden abzulehnen, sondern es ist entschlossen, England für jeden ent stehenden Schaden haftbar zu machen. Das bedeutet ein kompromißloses Nein. Rußland war einmal anders eingesetzt in die englische Rechnung. Heute muß man sich in London darüber klar sein, daß die Sowjetunion an der Seite Deutschlands der britischen Willkür einen unzertrennbaren Block ent gegensetzt, einen Block, um den herum sich jene kleine ren Mächte kristallisieren werden, die bisher keine Macht hatten, sich gegen die britische Willkür zs wehren. Die Lage hat sich in wenigen Wochen gründ lich verändert: Dasselbe England, das in den Krieg zog „zum Schutze der Demokratie und der kleines Völker" ist heute als Weltfriedensfeind an den Pranger gestellt. Dasselbe England, das in den Krieg zog, uin sein Imperium zu erweitern unh Deutschland als unbequemen Konkurrenten aus dem Felde zu schlagen, wird heute erkennen müssen^ daß es ein gefährliches Spiel treibt, und daß det Krieg, der Deutschland vernichten sollte, sich gefährd lich gegen seinen Urheber auswirken kann. gerleutnants Helvard volle Anerkennung. Heward gelang es rrotz sehr ungünstiger Wetterverbältnisse. vier Besatzungs- angehörige des gesunkenen Vorpostenboows, die er auf einem Floß treibend aufsand. nach wiederholten Versuchen zu sich an Bord zu nehmen. Das Flugzeug war dadurch so überlastet, daß es nich: mebr starren konnte und sich auf dem Wasser treiben lassen mutzte, bis ein weiteres Flugzeug zu Hilfe kam.. Ein fünftes Besatzungsmttglied retten sich nach zehnstündi gem Schwimmen an Land „ . Die Geretteten wurden in das Krankenhaus in Stege auf der Insel Moen einqeliesert. wo der leitende Arzt.. Dr. Hempel, sich in vorbildlicher Weise um die deutschen Soldaten bemühte und ihnen die nötige Behandlung uns Pflege zuteil werden ließ. Von der übrigen Besatzung konn ten 28 Todesopfer an der Küste von Moen geborgen werden. Anch hier sorgte der leitende Arzi des Krankenhauses m Siege sür deren feierliche Aufbahrung in einem würdigen Raum. 22 Besatzungsangeböriae werd-n ----mit" Die Bevölkerung von Stege hat in sehr herzlicher Weis« durch Hilssleistung aller Ari bei der Versorgung der Gereiteten und der Bergung der Todesopfer ihre besondere Teilnahme zum Ausdruck gebracht. Die Stadt Stege Hai Flaggemrauer angelegi. Die Beisetzung der geborgenen Opfer findet am Frei tag in feierlicher Form unter Beteiligung der dänischen Marine statt. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Groß admiral Dr. e. h. Raeder, läßt durch den deutschen Marine- attachö am Grabe der Gefallenen einen Kranz niederlegen. Großadmiral Raeder Hai dem Cbes der Königlich Däni schen Marine. Vizeadmiral R e ch n t tz e r. seinen Dank für die Anteilnahme und die großzügige und kameradschaftliche Unterstützung der dänischen Marine aussprechen lassen.