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Wilsdruffer Tageblatt : 26.10.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193910268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391026
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-10
- Tag 1939-10-26
-
Monat
1939-10
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 26.10.1939
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„Herr Ober — eine Kalbshaxe bitte!" Wenn Sie jetzt fragen, in welchem Lokal diese kannibalisch annmtende Bestellung ausgeführt wird, dann muffen Sie jene sonderbaren Volksgenossen fragen, die da Wer sozusagen nahr hafte Geheimwissenschaften verfügen. Es soll solche Leute tat sächlich geben. Unter dem unverbrüchlichsten Siegel der Ver schwiegenheit raunen sie einander mit vorgehaltener Hand Ge heimnisse zu, wo noch bisher unentdeckte Schlaraffenländer lie gen sollen. Fleisch- und sonstige Karten sollen hier eine weniger grotze Rolle spielen, wie eine möglichst prall gefüllte Brieftasche- Sogar Kaffee, richtigen Kaffee, (mit zwei ff und zwei ee) soll es in diesen sagenhaften Lokalen auch geben . . . Einesteils konnte man das ja als einen Beweis für das Danebengelingen der Blcäadebcstrcdungen unserer lieben Feinde werten, wenn es tatsächlich noch solche Schlaraffemnög- lichkeiten gibt. Andererseits aber muß man leider sagen, daß es mit dem Verantwortungsbewußtsein der Herrschaften, die diesen sagenhaften kulinarischen Genüssen nachjagen und sie vielleicht hier und da einmal wirklich auch erhalten, nicht gut bestellt ist. Eigentlich müssen sie sich so ähnlich vorkommen, wie eine Katze, die eine Wurst aus dem Küchenschrank geklaut hat. Die Auswertung von „Beziehungen" azf nahrhaften Gebieten ist einer Desertion an der allgemeinen Volks- und Schicksals gemeinschaft gleichzustellen. Und das ist eine Kalbshaxe, eine Schwedenplatte oder eine markenfreie Schinkensemmel nicht wert! Zur Ehre unserer deutschen Gastwirte muß es hier ge sagt sein, daß es sicherlich auch kaum irgendwelche Außenseiter ihres Berufes gibt, die sich so „eingedeckt" Haben, bei denen die dicken Brieftaschen und die ebenso dicken Beziehungen ihren Zweck erfüllen. Sie wären auch gänzlich überflüssig. Denn wer will jetzt noch, beim Beginn der dritten Lebensmittelkartenperiode behaupten, daß er unbedingt eine derartige „Zusatzbestellung" von der in der Ueberschrift die Rede gewesen ist, machen muß, um satt zu werden? Der Soldat der inneren Front verschmäht es stolz, aus einem Sondertvpf zu essen und stellt sich auch nicht durch die Ausnutzung von irgendwelchen kulinarischen Eeheim- wiffenschaften außerhalb dieser Front! Auch der Mond verdunkelt. Ende der Woche steht uns wieder einmal das interessante Schauspiel einer Mondfinster nis in Aussicht. Im Gegensatz zur vorjährigen, die total war, handelt es sich diesmal um eine partielle Verfinsterung, und zwar werden im Höchststadium etwa vier Zehntel der sichtbaren Mondscheibe verdunkelt sein. Um die Finsternis zu beobachten, muß man ziemlich früh auf dem Posten sein, denn der Eintritt des Mondes in den Erndkernschatten erfolgt früh 5.54 Uhr MEZ. Um diese Zeit nähert sich der Mond bereits seinem Untergang, der um 6.57 Uhr erfolgt. Wenn sonst gute Vor bedingungen, vor allem wolkenÄares Wüter, gegeben sind, dürste die Mondverfinsterung etwa eine Stunde lang zu be obachten sein. Bitte nicht so gedankenlos! V.A. Du meinst, du hast gar keine Zeit, einmal ruhig zu lesen. Du mußt immer warten beim Einkäufen. Stehen und warten, und deshalb hast du zu nichts mehr Zeit. Ach ja, du mußt dir auch immer den Kopf zerbrechen, was du heute wie der kochen sollst. Du willst dich aber doch nicht beschämen lassen; andere Volksgenossinnen haben sich längst darein gesunden und kommen sehr gut zurecht. Denn die Hauptsache ist, das weißt auch du, daß für uns alle genug vorhanden ist. Einen Augenblick, was liegt denn da in deiner Speise kammer? Zwei gebratene Heringe. Und wie alt die find! Pfui Teufel, die kann man ja schon gar nicht mehr genießen. Willst du immer so weiter wirtschaften? Wir haben doch lange genug vom „Kampf dem Verderb" geredet. Du aber scheinst das bis heule noch nicht begriffen zu haben. Wir haben dich bei deinen letzten Einkäufen einmal beobachtet. Ja, als du damals ge rade aus dem Schlächterladen kamst, sahst du bei deinem Fisch händler eine „Schlange" stehen. Du hattest zwar dem Fleisch und konntest gut und gern nach Hause gehen und dich um das Mittagessen für deine Familie kümmern. Hast du das getan? Nein! Die „Schlange" hatte für dich eine geradezu unwider stehliche Anziehungskraft. Du mußtest dabei sein! Zwei Stun den Haft du gewartet, bis die Reihe an dir war. Aber dann bekamst du den Fisch. Stolz und befriedigt bist du nach Hause gezogen. Selbstverständlich war später das Essen, als die Fa milie versammelt war, nicht fertig. Aber dafür hattest du eine Entschuldigung: man muß ja heute überall so lange stehen! Ja, ja, man muß so lange stehen, auch wenn man gar nicht „muß"! Uebrigens, daß man heute oft warten muß, wissen wir alle; wir sind nicht von gestern. Aber wir wissen auch, daß durch dich und andere von der gleichen Krankheit „Auf alle Fälle Schlangestehen!" Besallenc so manche Hausfrau, die ihre Zeit gut und gerne besser verwenden möchte, zu längerem War ten verurteilt wird. Sie opfert ihre kostbare Zeit, ihr eure überflüssige! Das ist der einzige Unterschied. Und der Erfolg? Wir haben ihn ja mit eigenen Augen ge sehen. Verdorbene Lebensmittel! Das ist eine Sache, die uns alle angeht. Denn wenn durch dieses schon an sich unangenehme Verhalten auch noch Lebensmittel verderben und damit der All gemeinheit nutzlos entzogen werden, dann können wir das nur als — wenn auch vielleicht unbewußt — volksschädlichcs Ver halten bezeichnen. Jede ordentliche Hausfrau wird es als ihre Pflicht erkennen, nichts, aber auch gar nichts umkommen zu lassen. Denn wenn wir alle so gedankenlos handelten, wie Hausfrauen der oben beschriebenen Art, würden tagtäglich Er- nährungsgüter im Werte von Millionen der Vernichtung preis- gegeben. Das aber kann keiner verantworten, am allerwenigsten in einer Zeit, in der sich der Staat die größte Mühe gibt, durch eine sparsame, aber ausreichende und gerechte Verteilung aller Bevbrauchsgüter unsere Vorräte zu erhalten. Kaffee in den Gaststätten billiger Der Reichskommissar für die Preisbildung weist in einem Rundschreiben an die Wirtschastsgruppe Gaststätten- und Be herbergungsgewerbe auf die Notwendigkeit hin, die Kaffec- preise in Gaststätten entsprechend der veränderten Qualität her- abzusetzen. Ein Verstoß gegen die Verordnung über das Ver bot von Preiserhöhungen vom 26. November 1936 und gegen die Kriegswirtschaftsverordnung vom 4. September 1939 liegt vor, wenn bei der neuen Preisfestsetzung folgende Richtlinien nicht beachtet werden: 1. Gaststätten- und Beherbergungsvetriebe haben den Aus- schankpreis für Kaffee um mindestens 12 v. H. unter den Preis stand des 4. September 1939 zu senken, weim das Getränk jetzt aus Kornkaffee oder ähnlichen Ersatzmitteln oder aus Boh nenkaffee, dem mehr als 30 v. H.'Ersatzmittel zugesetzt sind, bereitet wird. 2. Der 'Preis für Frühstücks- oder sonstige Gedecke, zu de nen Kaffee verabfolgt wird, ist um mindestens 12 v. H. des jenigen Betrages zu senken, der im Gesamtpreis anteilig aus das Kaffeegetränk entfällt. 3. Preise, die nach dem 3. September 1939 bereits über den Mindestbetrag nach Ziffer 1 und 2 hinaus gesenkt worden sind, oder die bereits vorher niedriger lagen, dürfen nicht er höht werden. 4. Bei der Preissenkung sich ergebende Pfennigteilbeträge unter 0,5 Rpf. sind auf den nächstniedrigen vollen Pfennig teilbettag abzurunden; Pfennigteilbeträge von 0^5 Rpf. und darüber dürfen auf den nächsthöheren vollen Pfennigbetrag auf- gerundct werden. 5. Kaffee (Mischkaffee, Kornkaffee) in Kännchen darf nur auf ausdrückliches Verlangen eines Gastes ausgeschänkt wer den. Auf Preistafeln und Getränkekarten ist stets auch Kaffee (Mischkaffee, Kornkaffee) in Tassen anzubieten. Gaststätten mit besonderen Darbietungen (z. T. Tanz- und Musik-Cafes, Ka baretts u. ä) dürfen den ausschließlichen Ausschank von Kaffee in Kännchen, soweit er bisher statlsand, beibehalten. Altweiberlotto Ein eigenartiger Zufall fügte es, daß mit Entstehung der einen großen Reichslotterie für alle Deutschen zugleich das österreichische Lotto, das sogenannte „Altweiberlotto", ver schwand. Diesen Namen führte es wegen des starken Aberglau bens, der sich in den Spielerkreisen breit machte. Das österreichi sche Lotto war im großdeutschen Raum das letzte ileberbleibsel dieses Glücksspieles, das mit Recht allmählich der Klossenlotte- cie gewichen ist. Zu den vielen Mißständen, die das Lotto mit sich gebracht hatte, gehörte der Aberglaube, der von jeher mit diesem Spiel verknüpft war. Ausgangs des 18. Jahrhunderts gab es beispielsweise in Wien eine Unzahl okkultistischer Bücher, aus denen man „sicher" erfahren konnte, welche Zahlen beim Lotto gewinnen würden. Abergläubische Leute kauften solche Bücher mit Vorliebe, da die Titel schon recht geheimnisvoll klan gen, wie etwa; „Nauer, noch nie im Druck erschienener Kabba listischer Schneck, welcher eine sichere Weisung gibt, die Num mern auf die zukünftigen Ziehungen zu wählen, und welcher jedem auch Rechnungsunkundigen sehr leicht begreiflich ist. Von einer glücklichen Lottospiclerin." — Es ist kein Verlust, daß solcher alter und neuer Aberglaube samt seiner Ursache ver schwunden ist und der in jeder Hinsicht einwandfreieren Reichs- lottcrie Platz gemacht hat. NSDAP SK.M« Morgen Freitag 20 Uhr im „Weißen Adler" Dienstbe sprechung aller Amtsleiter. Zellen- und Blockierter. (Zivil.) Montag, 3V. Oktober Denke daran! Stadffparkaffe zu Wilsdruff Vorläufig keine Namensänderungen mehr. Die Bearbei tung von Namensänderungsangelegenheiten, also Namens änderungen, Namensseststellungen und Widerruf von Namens änderungen. nach dem Gesetz über die Aenderung von Fami liennamen und Vornamen vom 5. 1. 1938 ist bis aus weiteres einzustellen Diese Anordnung trifft der Reichsminister des Innern in einem Erlaß an die Nachgeordneten Behörden, auch für die Ostmark und den Sudetengäu. Im Hinblick aus die in dem erwähnten Gesetz festgesetzte Frist für die Durchfüh rung des Widerrufs von Namensänderungen ergeht zu ge gebener Zeit weitere Bestimmung. Verleihung der einzeluen Klaffen des Kriegsverdienst kreuzes. Zu der Verordnung des Führers über die Stiftung des Kriegsverdienstkreuzes ist eine Durchführungsverordnung ergangen. Darin wird bestimmt, daß die Verleihung der einzelnen Klaffen nicht gebunden ist an Dienstgrad und Dienst stellung. Die Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes 1. Klasse ohne vorherige Verleihung der 2. Klasse soll auf besonders hervorragende Dienste beschränkt bleiben. In diesen Aus nahmefällen wird die 2. Klasse zugleich mit der 1. Klaffe ver liehen. Die Besitzurkunden für das Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern und für das an Angehörige der Wehrmacht ver liehene ohne Schwerter werden von den verleihenden Militär- besehlshabern ausgestellt, die übrigen vom Staatsminister und Ebef der Präsidialkanzlei des Führers. Bei Einberufenen wird kein Steuersäumniszuschlag er. hoben. Der Reichsfinanzminister hat angeordnet, daß von Steuerpflichtigen, die der Wehrmacht angehören, also von aktiven Wehrmachtangehörtgen, Wehrpflichtigen des Beurlaub tenstandes, die in den aktiven Wehrdienst eingestellt worden sind und von sonstigen Personen, die in den aktiven Wehr dienst eingestellt wurden, ein Säumniszuschlag nicht zu erheben ist. — Es handelt sich hier um den Steuersäumniszuschlag, der in Höhe von 2 Prozent des rückständigen Steuerbetruges sonst immer dann zu entrichten ist, wenn eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig geleistet wird. Stellt Wcideflächen für SckMfe zur Verfügung! In einem Erlaß an die Gemeinden erklärt der R c i ch s i n n e n m i n i- st er, gegenwärtig sei es mehr denn je erforderlich, die einheimische Rohstoffversorgung zu steigern. Das könne für die Wollerzeugung nur erreicht werden, wenn gleichzeitig die Futtergrundlagen für die Schafhaltungen ausreichend sicher- gestellt und erweitert werden. Der Minister ersucht, die Be strebungen zur Steigerung der Wollerzeugung tatkräftig zu umerüützcn und alle zum Beweiden durch Schaffe geeigneten Flachen und Grundstücke, soweit irgend möglich, hierfür zur Verfügung zu stellen DAF. fördert Erlernung der russischen Sprache. Inner- halb der in den Berufserziehungswcrken der DAF. durchge- führlen Sprachkurse wird nunmehr die russische Sprache eint besondere Berücksichtigung finden. Man geht davon aus, daß etwa 130 Millionen Menschen großrussisch sprechen, wobei die Ukrainer mit ihren gut 30 Millionen Sprachangehörigen nichl mitgerechne, sind. Zwischen Ostpolen und dem Stillen Ozean, also über eine gewaltige Kontinental- weite hin, ist die großrussisch-ostslawische Sprache das ent scheidende Verständigungsmittel. Da Deutschland seine Wirt schaftsbeziehungen mit dem Osten jetzt in beschleunigtem Tempo verstärkt, ist die Erlernung der russischen Sprache wichtig nicht nur für den Ingenieur oder Kauf- mann, sondern für fast jeden Fachmann aus Produktion Ver kehr und Organisation 'sein Beruf in Verbindung mit Rußland bringen kann le Gelegenheiten dazu geben die neuen beruflich ausgeb., a Lehrgemeinschaslen in den Be- rufserziehungswerken der DAF. MM MW Französischer Gegenangriff bei Völklingen im deutschen Feuer liegen geblieben DNB. Berlin, 26. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gcht bekannt: Der Feind versuchte gestern, die zwölf Kilometer westlich Völklingen dicht an der Grenze gelegene Höhe, die unsere Trup pen am Tage vorher genommen hatten, zurückzugewinnen. Sein Angriff in der Stärke eines Bataillons blieb noch auf franzö sischem Boden in unserem Artillerie- und Maschinengewehr feuer liegen. Sonst keine nennenswerten Kampfhandlungen. Das KeiegSwßnteiHMswerk m den SOnlen — Wieder SOulWeifungen DNB. Berlin, 26. Oktober. Der Neichsbeauftragte für das Kriegswinterhilsswerk hat, wie die NSK. meldet, Dem Na tionalsozialistischen Lehrerbund die Mitteilung zukommen lassen, daß im Rahmen des Kri-gswinterhilfswerkes auch die Schul speisungen wieder durchgeführt werden. Die Schuljugendwalter des NS.-Lehrerbunbes haben bereits in Verbindung mit den zuständigen Stellen des WHW. die Vorbereitungen zur Durch führung der Schulspeisungen getroffen. Delegation der Sowjet* regieruug heute in Berlin DNB. Berlin, Heute traf in Berlin eine Delegation der SowjetreSierung ein. Die Delegation steht unter Führung des Volkskommissars Tewohjan und wird begleitet von dem Ge neral der Artillerie Sawtschenko. Nachdem bei den Wirtschaftsverhandlungen in Moskau in den letzten zwei Wochen eine Einigung über Lieferungen der Sowjetunion erfolgt ist, insbesondere über die Lieferung großer Mengen von Getreide, Erdöl, Erdölerzeugrssse, Holz, Baum wolle, Roh-Phosphaten, ferner von Flachs. Platin, Mangan erzen und anderen Erzen, gehen zur Zeit in Moskau die Ver handlungen über die deutschen Warenlieferungen weiter, die sich nach dem Briefwechsel zwischen dem Reichsminister Des Acußeren, von Ribbentrop, und dem Präsidenten des Rates der Volkskommissare der UdSSR., Molotow, vom 28. Septem ber 1939 auf längere Zeit erstrecken werden. Bei Diesen Liese- rur^en an die Sowjet-Union handelt es sich neben großen Lie ferungen von Maschinen der verschiedensten Art auch um grö ßere industrielle Anlagen, bei denen Deutschland der Sowjet union seine neuesten Erfahrungen auf dem Gebiet Ser künst lichen Herstellung von Benzin, Kautschuk u, a. zur Verfügung stellen will. Die in Berlin eintreffende Delegation hat von der Sowjetregierung den Austrag erhalten, sich zu diesem Zwecke an Ort und Stelle zu informieren. Bei dieser Gelegenheit wird eine Besichtigung von Industrieanlagen, Mirtschaflseinrichlun- gen, Rüstungsbetrieben usw. stattsiröen. Stärkste Beachtung der Nibbentrop- Nede in Moskau MW. Moskau, 26. Oktober. Die Danziger Rede des Reichsaußenminister von Ribbentrop wird in Moskau aus das stärkste beachtet und als eine eindeutige Antwort auf die englische Kriegspolitil bezeichnet. Ribbentrop habe in dieser Rede, so wird allgemein hervorgehoben, einen klaren Ueberblick über die verstossenen sechs Jahre nationalsozialistischer Außen politik sowie über deren künftige Grundlagen gegeben. In sow jetischen politischen Kreisen betont man besonders, daß sich die Grundthesen der Rede Ribbentrops völlig mit den in Mos kau herrschenden Auffassungen über die Schuld Englands an der Fortsetzung des Krieges und an der Ablehnung der englischen Einmischung in Osteuropa decken. In der Presse wird die Ribbentrop-Rede groß aufgemacht. Sämtliche Blätter bringen einen ausführlichen Auszug dyr Rede, der volle zwei Spalten umfaßt Kesselsdorf. Einweisung des neuen Pfarrers. Am vergan genen Sonntag wurde in feierlichem, kirchenmusikalisch ausge- stattetem Gottesdienst Pfarrer Iohannes Roch durch Superintendent Böhme eingewiefen und verpflichtet. Die stark besuchte Feier wurde mit Chorakblasen des von Pfarrer Noch in Dresden gegründeten Martin Luther-Posaunenchores vom Turm der Kirche emgeleitet und im Gottesdienst umrahmt. Der Kirchenchor sang erhebend und innig unter der bewährten Leitung Kantor Fichtners die Motette „Herr, den ich tief im Herzen trage, sei du mit mir". Pfarrer Roch sprach vom inneren Wachstum des deutschen Christenmenschen und betonte, daß er als berufener Pfarramts- und Kirchgemcindcleiter nichts anderes wolle als in beharrlicher Gefolgschaft Adolf Hitlers den Volks- und Glaubensgenossen aus persönlicher Er fahrung seines Lebens den Christus zu künden, wie er aus der Frohbotschaft selber spricht. Leben und Erleben ist wichtiger als Dogma und Formel. Das Tatchristentum, wozu 8-24 der Bewegung aufruft, wird die Volksgemeinschäft immer stärker schmieden und findet im Winterhilsswerk seinen schönsten Aus druck. Jeder Christ soll sich in der Tat bewähren und erweisen. Pfarrer Roch schloß seine zündende Kanzelrcde: Ich reiche als Kamerad und Mensch jedem die Hand, der treu zum Führer sich bekennt und aus lebendigem Gottesglauben in der Nach folge dessen steht, der im Kampf gegen Juda sein Leben am Kreuz hingab. — Predigt und Feier hinterließen bei allen Zu hörern einen sichtlichen Eindruck. Röhrsdcrf. Das goldene Ehejubiläum kann mor gen Freitag das Ehepaar Hermann Rost und Frau Pau line geb. Trenkler im Kreise seiner Kinder und Enkel bei bestem Wohlbefinden begehen. Der Jubilar übt sein Mau rerhandwerk trotz seiner 73 Jahre heule noch voll und ganz aus. Früher war er Gefolgschaftsmitglied einer Betonwarensabrik. Bon dort )'t er oft über unseres Vaterlandes Grenze als Mon teur l/nausgeschickt worden, um Elektromasten aufzustellen. Von dem dort Erlebten erzählt er gern so manche lustige Begeben heit. Kamerad Hermann Rost ist sowohl langjähriges Mitglied der Kriegerkameradschast als auch des Männergesangverems. Deshalb wird dem Jubelpaar auch manche Ehrung an seinem Festtage zuteil werden. Auch wir beglückwünschen das geachtete Ehepaar zu seinem seltenen Festtag und wünschen ihm poch viele frohe, glückliche Jahre gemeinsamer Verbundenheit
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