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Wilsdruffer Tageblatt : 14.10.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193910149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391014
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-10
- Tag 1939-10-14
-
Monat
1939-10
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 14.10.1939
- Autor
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Mm Meer von MuF und Tränen Trauerränder der Ost presse klagen Eng land an — Der Umfang der englischen Blutschuld — Täglich neue Massengräber Wieder einmal ist das „Posener Tageblatt" vom l1. Oktober aus der ersten Seite mit schwarzem Trauerrand Erschienen. „Wir klagen an", so heisst es in der Schlagzeile, j,GräbcrdesGranens" und „Sie sielen für Heimat und Volk" sind die weiteren Ucberschriften dieser traurigen Zeitungsausgabe jenes Tages, an dem erneut 19 ermor dete Deutsche auf dem Pauli-Friedhof ein würdiges Grab erhielten, nachdem sie von den Polen in unwürdigste, (Weise verscharrt worden waren. Zn der bereits erwähnten Schlagzeile: „Wir klagen an", ficht sich der Hauptschriftleiter des „Posener Tageblatts" ge zwungen, vor aller Oeffeutlichkeit und vor aller Welt auszu- Mhren: „Tag um Tag süllen sich die Spalten unserer Zeitung Mt Anzeigen von der Ermordung zahlreicher Volksgenossen, jmit endlosen V e r m i ß t e n l i st e» — die Ausgabe vom M. Oktober führt die Namen von nicht weniger als 226 vermißten Volksdeutschen aus den Kreisen Posen Stadt und Land, Obornik, Reutomischel, Gnesen, Wollstadl, Kosten, Wreschen, Schrimm, Lissa und Rawitsch an —. mit An fragen besorgter Familienmitglieder, die noch in Ungewißheit find über das Schicksal ihrer verschleppten Angehörigen. Ein Bild tiefsten Grauens, endlosen Leides enthüllt hie tägliche Zeitung. Wenn wir auch in den ersten Tagen nach hem Einmarsch der deutschen Truppen mit einem befreienden Aufatmen die Rückkehr einer ganzen Reihe lieber und tapferer Kameraden und Freunde melden konnten, so wird jetzt die Freude der Begrüßung glücklich Heimgekehrter selten und selte- sier, dafür aber mehren sich die traurigen Botschaften von der Auffindung neuer Massengräber, die irgendwo im Laud entdeckt werden und furchtbare Zeugen sind gegen die Mörder. Sadistische Bestialität ! Was sich beim Oeffnen dieser Massengräber den Blicke» Enthüllt, ist unmöglich wiederzugeben. Für so viel Bestialität und sadistische Grausamkeit fehlen in unserer Sprache die Worte. Die zur Wiedergabe kommenden Einzel meldungen vermögen dabei den unheimlichen Umfang der Gesamtverluste und -funde auch nicht im entferntesten anzu deuten. Wenigstens diese Berichte aber sollen unsere ganze schwere Anklage in die Welt schreien, die den polnischen Mördern und ihren englischen Anstiftern und Auspcitschern Mt. Tausende von Morden, die an Volksgenoffen im ehe maligen polnischen Staatsgebiet verübt wurden, sind bereits ffestgestellt, um Tausende von Vermißten bangen wir noch, auch nicht annähernd kann bis jetzt die Gesamtzahl der Opfer geschätzt werden. Tag um Tag werden neue Gräber ge funden, aber nie wird man alle entdeckt haben, da die (Mörder versucht haben, die Spuren ihrer beispiellosen Blut gier zu verwischen. In der gleichen Ausgabe wird übrigens ein weiteres fluchwürdiges Verbrechen entmenschter polnischer Horden fest- gehalten. Am 3. September wurden fast alle deutschen Volks genossen aus Zempin auf Grund einer vom Westmarkenverein aufgestellten Liste verhaftet und verschleppt. Ein Teil dieser Verhafteten kam nach Schrimm, wo sie von dev polnischen Behörden zunächst entlassen, am Brückenkopf in Schrimm aber wiedpr verhaftet und den aufgehetzten polnischen Zivilbanden schutzlos preisgegeben wurden, mit dem Erfolg, daß die entmenschten Horden die Deutschen auf offener Straße An Tode mißhandelt haben. Auf dem jüdischen Friedhof ir Schrimm wurden ihre Leichen verscharrt aufgefunden. Das Artest spricht Vie Wett Der Befund ergab, daß die Opfer vor dem Tode mit kochendem Wasser übergossen worden waren, da sich die Haut an den verschiedenen Körperteilen gelöst hatte. Bei fast allen Toten waren die Glieder verrenkt, zum Teil ge brochen, die Gesichter durch Schläge vollkommen unkenntlich gemacht, die Zungen herausges ch nitte n, dieAugen ausgestochen und die Ohren a b g es ch nitt en." Unter dem Eindruck dieser anklagenden Gräber des Grauens schließt der Hauptschristleiter des „Posener Tage-- jblatts" seine Betrachtung mit den Worten: „Das Urteil spricht die Welt." Ausnahmes^s m sinnland - Durch Verordnung hat der finnische Staatspräsident Polizei- und Provinzoerwaltunaen unter Ausnahme- gesetz erklärt. Es handelt sich xedoch noch nicht um die Erklö- Lu»ü des Belagerungszustandes. A8. Fortsetzung.) " ' / „Oh, Miß Macpherson, Sie tun ein gutes Werk. Und werden es nicht bereuen. Haben Sie taufend Dank. Ach bin so glücklich, daß ich Frau Manja diese Freu- zdenbotschaft übermitteln kann ... ich werde das gleich Veranlassen ... in zwei bis drei Stunden kann sie bei Ahnen sein." „Schön," nickt Harriet, und die beiden Mädchen ver- Kbschieden sich mit einem Händedruck., > * * * f „Scyaoe, daß Sie schon abreisen Mister Macpher- sson," sagt Frau Brigitte zu ihrem Besucher. „Yes . . . aber ich nix haben mehr zu tun, hier. In Chikago aber is imsineL wartend kor E .. ." „Gewiß, ich verstehe. Und die Hauptsache ist, daß Sie befriedigt sind von Ihrem Aufenthalt in Deutschland." ,,OH, sehr! Nicht nur mit die Maschinen, sondern auch Kut die Menschens . . ." Frau Brigitte lacht. Sie kennt nun schon Harriets sehr originellen Dad und dessen Kauderwelsch. Mister Macpherson nickt ernsthaft: „Well. Und ich hoffe, Sie werden sein von Chikago ebenso entzückt wie ich von hier." „Wie käme ich denn nach Chikago, Mister Macpher son?" „Oh, sursis, Sie kommen," versichert dieser unerschüt terlich. „Und ich mir heute schon sehr freuen darauf. Inzwischen ich werde Mistreß Howard Grüße bringen von ihre o16 krienäs." „Ja, bitte, bestellen Sie Maria alles Herzliche von Mir ... von uns allen ..." „Well. Mistreß Howard ist so reizende Dame. Und Frank is a kino iE. Ich sein sehr einverstanden, wenn Harriet ibn heiratet." X Ein Engländer stieß ans den Wolken Lnftkampf über einem drutfchen Flughafen — Der Lautsprecher brüllt Alarm — Vom Kommandeur bis zum Küchenmädchen ist alles auf den Beinen — Hurra auf den deutschen Sieger Im Nordwesten, im Oktober. PK. Das geschah auf einem Z-Flughafen im Nordwesten des Reiches. Eine englische Bristol-Blenheim war plötzlich aus den Wolken gestoßen, in denen sie sich bisher verborgen hatte. Der Lautsprecher brüllte Alarm, und die beiden Flieger der Alarm- rotle brausten schon über das Feld, zogen die Iagdmaschinen steilaus, stießen dem Feinde nach in die Wolken, ließen schon dort die Kanonen bellen und drückten ihn schließlich tief aus der schützenden Decke Kurve links, Steilkurve rechts, hinein in die Wolken und wieder heraus, dazwischen kurze Feuerstöße aus den Kanonen und Maschinengewehren. So tobten sie oben hin und her. Die ganze Gruppe war ans den Beinen. Der Kommandeur, die Offiziere, die Flieger, die Monteure, die Hilssmannschas- ten, die Platzarbeiter, sie alle starrten zum Himmel, brüllten, schrien und sprangen von einem Bein auf das andere Als könnten die beiden Jagdflieger sie hören, riefen sie ihnen Rat schläge zu. lobten sie bei geschickten Manöver» und schimpften herzhaft, wenn sie ihrer Ansicht nach etwas versiebten. Die Revierkranken. die Aerzie, der Friseur und ein halb geschorener Unterossizier, die Köche mit ihren weißen Schür zen. die Küchcnmädchen. das Schälmesser noch in den Händen, sie alle schrien und riefen mit, als könnten sie so den Jägern helfen Noch heute lachen die Offiziere, wenn sie an dieses Bild denken. „O elfahnen beim Feind!" Einer hat es gerufen, und Hunderte wiederholen den Schrei. Roch zittert er in der Lust, da setzt der grasgrüne Engländer mit seinen verschmier ten Kokarden zum Sturzflug an. taumelt, rutscht links etwas ab, fängt sich wieder, versucht noch einmal, den Jägern nach rechts auszuweichen Er taumelt, neigt sich vornüber, flattert, dreht sich, schneller und schneller saust er der Erde zu. Dumpfes Krachen, Helles Hurra und Mützenschwingen rings um den Platz. Begeisterter Empfang der Sieger, Marsch auf den Schul tern der Kameraden zum Zelt. Glückwünsche. Schütteln der Hände, Gefrage: und dann der Weg zum besiegten Feind, für den nichts anderes bleibt als ein letztes stilles Gebet. L e ü ui a n n. NEK ms Mee Wett. Friedrich der Große legte den Grund zur Feldpost. Mehl als 200 Jahre sind es her, daß im vorpommerschen Kriege das erste preußische Feldpostamt errichtet wurde. Den Grund zu den Feldposteinrichtungen in ihrer späteren Gestalt legt- Friedrich der Große. Im Jahre 1813 hatte dann jedes Preu« ßische Korps ein Feldpoflamt und Feldposterpedttionen für jedl Brigade. Seit dem Kriege 1870/71 nahm die Feldpost immes mehr die Form einer festgefügten Organisation an. Während damals 2140 Beamte zu ihrer Verfügung standen, waren es am Ende des Weltkrieges 8131, zu denen noch 5115 militärisch, Hilfskräfte traten. Vom August 1914 bis Dezember 1918 sind bei der Feldpost 91567 000 Briefsäcke eingegangen und 31940 OÄ Säcke nach der Heimat abgesandt worden. Ein „Institut für Kurzschrift und Maschinenschreiben'! Gemeinsam mit dem NS-Lehrerbund und der Deutsches Stenographenschast wird das Ami für Berufserziehung unS Betriebssührung der DAF. ein „Institut für Kurzschrift uni Maschinenschreiben" gründen. Dieses Institut wlrd die bv rufene ständige Stelle für die wissenschaftlichen Unrersuchuw gen sein, die dem Fortschritt in der Kurzschrift und im Maschi nenschreiben zu dienen haben. Hieraus wird auch der Siny der geplanten Neuerung deutlich: es gilt eine weitere Len stungssteigerung auch aus diesen für das Wirtschaftsleben Wichtigen Arbeitsgebieten Das Institut soll in großzügige! Form so aufgebaut werden, daß jeder, der sich ernsthast in bei Kurzschrift betätigt, Gelegenheit bekommt, mitzuarbeiten. Gattenmörder hingerichtet. Am 3. Oktober 1939 wurdl der am 23. Juni 1906 geborene Bernhard Stiens anl Lintel, der durch Urteil des Sondergerichts in Dortmund boul 12. September 1939 wegen Mordes zum Tode verurteilt wov den war, hingerichtet. Stiens hat seine Ehefrau durch Er tränken ermordet, um seine Geliebte heiraten zu können. Todesurteil an Raubmörder vollstreckt. Der am 10. Okto> ber 1907 in Neu-Klemzig <Kr. Züllichau-Schwiebus) geboren« Erich Sommer, der vom Schwurgericht in Glogau wege^ Mordes zum Tode verurteilt worden war, ist hingerichtet wor den. Sommer hat in Grünberg einen Händler in eine ein same Wohnlaube gelockt und dort erschossen, um sich seins Habe anzueianen Ausiunftserteuung über den Verbleib von Deutschen im Auslände. Das Deutsche Rote Kreuz Hai seinen Dienststellen die nachfolgende Uebersicht gegeben: sie zeigt die Wege ausi die nunmehr bei der Auskunftserieilung über das Schicksal! von Reichsdeutschen und Volksdeutschen im Auslande und im! besetzten ehemals polnischen Gebiet beschritten werdens 1. Für Auskunstserteilung über Deutsche im feind-! lichen Ausland (Reichsdeutsche, Volksdeutsche, Staaten- lose), für Nachforschung, Nachrichtenvermittlung, Heimschaffuna und sonstige Betreuung ist ausschließlich das Auswärtige Amt, Berlin W 8, Kronenstraße 10, zuständig. 2. a) Anfragen nach Angehörigen (Volksdeutschen) in dem von Deutschland besetz ten ehemals polnischen Gebiet sind an den Volksbund für das Deutschtum im Auslande, Berlin W 30, Martin-Luther- Straße 97, zu richten, b) Handelt es sich um volksdeutsche An- gehorrge der polnischen Wehrmacht, so sind die Ansragen an das DRK.-Präsidium zu richten, c) Für Anfragen nach Volks deutschen in dem von oer sowjetrussischen Armee besetzten ehe mals polnischen Gebiet kann jetzt noch nicht Auskunft gegeben werden: sie sind zunächst an das DRK.-Präsidium zu richten. 3. Für die Nachforschung nach Ausländern in Deutschland bzw. im besetzten ehemals polnischen Gebiet und im Ausland sind die Anfragen zunächst ebenfalls an das DRK.-Präsidium ab zugeben. Ordnung des Luftschutzes auch für die Schiffahrt. Auf eine entsprechende Ermächtigung durch den Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Lustwasfe hin hat der Reichsverkehrsminister eine Verordnung über den Luftschutz auf Schiffen erlassen. Sie regelt den Luftschutz auf Schiffen auf den See- und Binnenwasserstraßen, in See- und Binnenhäfen und im Seegebiet. Der Wortlaut der Verordn nung ist im Neichsgesetzblatt, Teil I, Nr. 200, vom 11. Oktober! veröffentlicht worden. Rückkehr Volksdeutscher nach Ostoberschlesten Vis auf west tercs beschränkt. In neuerer Zeit versuchen wiederholt Volks-- deutsche, nach Ostoberschlesien zurückzukehren, die bereits vor Jahren von dort verdrängt worden sind. Derartige Versucht müssen mit Rücksicht auf die Wohnungsnot in Ostoberschlesien- bis auf_ weiteres vergeblich sein. In früherer Zeit! verdrängte Volksdeutsche müssen damit rechnen, aus Ostobcrschlesien sofort wieder zurückgeschickt z« werden.! Bis aus weiteres dürfen nur solche Volksdeutsche dorthin zu-> rückkehren, die bis zum Frühjahr 1939 dort ihren ständigen Wohnsttz hatten. Die Rückkehr der in früherer Zeit verdräng ten Volksdeutschen wird später freigegeben werden. Behördliche Erlasse Fürsorge für zivile Opfer des Einsatzes Zu der Personenschädenverordnung bemerkt der Referent beim Oberkommando der Wehrmacht, Ncgierungsrat Dr. Flieg bach, in einem Kommentar, daß alle Schäden an Leib oder Leber nach der Personenschädenverordnung mit Fürsorge oder Ver sorgung abgegolten werden, die unmittelbar verursacht sindc l. durch Unternehmungen deutscher, verbündeter oder gegnerst fcher Streitkräfte; 2. durch Maßnahmen, die von deutschen Be hörden infolge des Angriffs aus das Reichsgebiet oder des be sonderen Einsatzes der bewaffneten Macht ergriffen oder au geordnet werden: 3 durch Maßnahmen gegnerischer Behörden. Organisationen oder Einzelpersonen: 4. durch die Flucht vor Maßnahmen des Gegner, wenn sie wegen dringender Gefahr! für Leib oder Leben unvermeidbar gewesen ist. Als Maßnahmen deutscher Behörden kommen dabei n. a- die Verdunkelungsanordnungen in Betracht. Auch Luftschutz-^ dienstpflichtige erhalten bei Luftschutzdienstfchäden grundsätzlich Fürsorge und Versorgung nach der Personenschädenverordnung^ Dasselbe gilt für Notdisnstbeschädigungen. Abgegolten werden» auch solche Schäden, die Zivilpersonen bei behördlichen angc- ordneten Arbeiten für unmittelbare Zwecke der Kriegführung erleiden. Bei den Maßnahmen gegnerischer Organisationen und Einzelpersonen ist an Gewalttaten von organisierten und Nichtorganisierten Freischärlern zu denken. Die Fürsorge und Ve-'n-gung umfaßt für sie selbst Heik- fürsorge, Versehrtengeld, v.cnfliche Betreuung, Uebergangs- unterstützung, Rente für Arbeitsverwendungsunfähige und Pflege- und Blindenzulage. Je nach dem Grad der Versehrt heit beträgt das Versehrtengeld 15 oder 30 oder 50 RM. monat lich. Der Arbeitsverwendungsunsähige erhält eine Arbeits- verwendungsunfähigenrcnte. Auch Jugendliche, die von Kriegs schäden betroffen werden, können eine solche Rente erhalten. Zur Rente wird eine Berufszulage von 10 bzw. 50 RM. ge-- währt. In Betracht kommen ferner Pflegezulagen bis zu 125 Reichsmark für hilflose Beschädigte und Blindenzulagen von 100 bzw. 125 RM. Stirbt ein Beschädigter infolge der Be-j schädigung oder stirbt ein Rentenempfänger nach dieser Ver-! ordnung, so sind Witwen-, Waisen- und anw Elternrente^ möglich. „Harriet . . . Frank . . .?" kommt es in verstörtem Erstaunen von Frau Brigitte. „Ok oonrso — natürlich! Die Fabriks von Howard und Macpherson tun sich ergänzen splendid." „Und die jungen Leute . . .?" Frau Brigitte ist er blaßt. Ihr Atem geht schwer. „Auch, Mistreß Esche. Frank wollte erst machen dieser Trip zu alte Freunde von Mistreß Howard. Gute Idee, das. Meine Harriet ist gereist hinter ihm nach, z^on knov. O yes, so es war. Ich immer mutz tun, wie sie wünscht. Sie werden verstehen. Meine Frau ist gestor ben, wie Harriet vas a Dann ich habe ihr ver zogen, was war natürlich. Ich werde sein sehr glück lich, bis wird einer junger Ehemann tun müssen, was Harriet will . . . oder vielleicht auch einmal sie, was wird wollen er. Vielleicht..." „Und dieser junge Ehemann soll wirklich Frank sein?" forscht Frau Brigitte in verständnislos-wehem Nicht begreifenkönnen. „Aes. Ich sagte. So ich mußte auch nachgeven Har riet, daß sie bleibt hier. Aber ich haben darauf bestan den, daß wir anstellen einer Begleiterin für ihr. Sie verstehen, Mistreß Esche?" . j,,. „Gewiß .. ." haucht diese. „Und dann ich legen noch Ihnen ans Herz mein Kind. Sie werden sich kümmern um ihr, I dos Tvu so mnod, bitte!" „Gern, Mister Macpherson. Ich habe Harriet wirklich liebgewonnen." Oh, über den echt männlichen Egoismus, mit dem der stolze Vater strahlend in des müden Frauengesichts traurige Augen blickt. Höchst befriedigt von der allgemeinen Weltenordnung verläßt Clark Macphersop das Heim der Esches. Ahnungslos, welch bitttz s Enttäuschung er dort einem Mutterherzen bereitet hat. -. - "" ! * * * An dwsem Tage hat Peter die Losung ausgegeüen, Joe, dem Arbeitsfanatiker, der sich so unsichtbar macht, vor der Hochschule aufzulauern. „Mich gelüstet es einmal nach einem vernünftigen Männeraespräch," hat er seine Absicht begründet, aber schließlich nichts dagegen gehabt, daß Ria sich ihm an- „Icb habe aerade nichts Besseres vor und werde dir die Wartezeit vertreiben," hat sie vorgeschlagen und sich mii dem brüderlichen „Meinetwegen" als Zustimmung zu frieden gegeben. Die Belagerung der Technischen Hochschule hat knapy fünfzehn Minuten gedauert, und Reinhardts Ueber- raschung ist sehr groß gewesen, als die Geschwister Eschs sich mit großem Hallo aus dem Hinterhalt auf ihn stürzten. Dabei hat ein erstes, unbeherrschtes Aufflam men seiner Augen Ria gegrüßt. Aber seine Worte, wie sehr er sich über diesen freundschaftlichen Ueberfall freue, richtet er mit einer gewissen Absichtlichkeit an Peter. Nia durchschaut das, ohne jedoch eine Erklärung dafür zu finden. Perer ist völlig unbefangen. „Für den Rest dieses Tages sind Sie mir auf Gnads und Ungnade ausgeliefert, Gefangener Josef Maria Reinhardt, genannt Joe," versichert er mit lustigem Pathos. „Ich rate Ihnen, nicht erst rebellische Ge danken an Fluchtversuche zu nähren. Die würden näm lich doch elendig scheitern." „Ich füge mich ins Unvermeidliche," geht Reinhardi auf seinen Ton ein. „Sehr vernünftig. Damit können wir zu Punkt zwei der Tagesordnung übergehen. Was geschieht mit dir) Schwesterlein? Gedenkst du vielleicht nicht doch liebel deine eigenen We-e zu gehen? Ich würde es befür- Worten. Welches der schönen Kinoprogramme locki dich?" Er zeigt auf die Litfaßsäule. ,Ach könnte mich entschließen, einen fünfzigprozentigen Beitrag zu einer Karte mittlerer Güte zu leisten." „Wenn dir nicht mehr daran liegt, mich loszuweröenj ziehe ich es vor, eure männliche Zweisamkeit mit meiner Gegenwart zu verschönern." „Ja, bitte ..." kommt es da sehr impulsiv von Rein hardt, und Peter entscheidet: „Also gut. Zwei Stimmen gegen eine. Jetzt weiter, Frage drei: Wohin?" „Wenn ich als Gefangener einen Wunsch aussprechep dürfte ..." läßt Reinhardt sich vernehmen. Und Peter ermuntert gönnerhaft: , „Na, immer los." „Dann schlage ich vor, wir lasten sämtliche Lokals links liegen und Fräulein und Herr von der Eschs geben mir die Ehre auf meiner Bude." bittet Rein hardt herzlich. „Wo ist Frank?" erkundigt Peter sich rasch. .(Fortsetzung folgte,
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