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Lonntsg ksleksstrsösnssmmlung MmfferÄlMM Zwangövergleich erlischt jeder Anspruch aus Nachlaß. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Da< „WllSdrusser Tageblatt- erscheint werktags 16 Uhr Bezugspreis monall L NM tret Hau», bei Posibrsicllung t,«I RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer lll Rps Alle Poktanstalten. Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle nehmen zu leder Zeit Be- ,, . siellungen entgegen Im Kalle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend ionstiger BetriebSstörun- gen besteht kein Anspruch — — —————, auf Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt ,>->»». Fernsprecher: Ami Wtlsdrug 20S men wir leine Gewahr. — — —— — Bel Kontur» und Kr. 240 — 98. Jahrgang Drahtanschrift: ..Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 14. Oktober 1939 MM der KriegsveMwörer Mr. Chamberlain hat in seiner heuchlerischen Hetzrede jden konstruktiven Friedensplan des Führers kurzerhand deiseitegeschoben, obwohl ihm bekannt sein muß, daß Nicht nur die Freunde Deutschlands, sondern auch alle am iKriegr nicht beteiligten Staaten der Welt den deutschen Friedensvorschlag als Grundlage für eine Beilegung des Konfliktes ansahen. Herr Chamberlain, dessen Reden Durch Friedensphrasen und Friedensbeteuerungen zu trie fen pflegen, hat diesmal einen besonders scharfen Ton für nötig erachtet. Der britische Regierungschef verzichtet also künftig völlig auf die Maske, die er sich bisher anzu legen beliebte, um sich nach außen hin als der große Friedensfreund aufzuspielen. So lautet die Kampfparole für die erste Reichs straßensammlung des Kricgswinterhilfswerks 1939/4Ü am Sonnabend und Sonntag. Das jüdische Hochkapital und die Kriegshetzer von Beruf, voran Mr. Churchill und der „sehr ehrenwerte" Mac Millan, der in das britische Kabinett als Jnforma- tionsminister ausgenommen wurde und diesem Amt schon nach wenigen Tagen den Namen „Lügenministerium" ver schaffte, haben jetzt die Oberhand in England gewonnen. Durch ihren Strohmann, Mr. Chamberlain, haben sie vor aller Welt offen bekannt, daß sie gar nicht daran denken, den Krieg, den sie vom Zaune gebrochen haben, etwa ver sacken zu lassen. Ihre Rechnung ist aufgebaut auf dem Kampf der Völker gegeneinander, und ihre Verdienste in klingender Münze sind danach bereits berechnet. Es sind dieselben Männer, die in London eine Kriegsdiktatur aus- siben, die auch verantwortlich sind für die Bestialitäten pol nischer Mordbanditen, und an deren Fingern das Blut un schuldiger Volksdeutscher klebt, die dem vertierten Haß der von Englands Agenten anfgehetzten polnischen Hecken schützen zum Opfer gefallen sind. Wenn sich der britische Premierminister in seiner Rede auf Beratungen mit den Negierungen der Dominions und der französischen Republik beruft, dann kann das noch nie mand davon überzeugen, daß die Völker, die durch jene Negierungen vertreten werden, derselben Meinung sind und auch bedenkenlos den Krieg wollen. Es ist ja die große Tragik, daß die Völker Englands Und Frankreichs gar nichts von dem Kriege wissen wollen, sondern daß sie wehrlos den Dikta toren und Kriegsverschwörern ausgeliefert sind, in deren Rechnung die Blutopfer keine Rolle spielen. Die Menschen Werden wie Vieh zur Schlachtbank getrieben, und in den Regierungspalästen in London macht man sich kein Gewis sen daraus, daß der französische Poilu die schwersten Opfer wird bringen müssen, wenn er auf Befehl der ge wissenlosen Regierungen gegen den Westwall anrennen wird. Was kehren Herrn Chamberlain. Herrn Churchill und die, die in ihrer Eskorte marschieren, die Haufen der Leichen, die sich am Westwall auftürmen werden. Kein englischer Minister hat je die Front gesehen, keiner kann von sich sagen, daß er die Grauen des Krieges kennt. Mr Chamberlain ist ein alter Mann, dessen Waffe der Regen schirm und dessen Schutz die Gasmaske ist, die er ständig umgehängt trägt. Und Mr. Churchill ist derselbe gewissen lose Kriegstreiber, als der er sich schon im Weltkriege von 1914 bis 1918 einen unrühmlichen Namen verschaff, Hai Seine Waffe ist die Lüge, und seine Kampfbataillone sind sene infamen Skribenten, die das englische Volk täuschen und betrügen, die ihm die Wahrheit vorenthalten und es in einen sinnlosen Krieg hineintreiben. Ein Gutes aber hat die Rede Chamberlains: Sie hat Klarheit geschaffen. Leider aber hat sich zugleich bewahrheitet, was mir vom ersten Tage an erwarten muß ten: England will keinen Frieden, es will den Krieg. Seine Parole „Kampf gegen den Hitlerismus" ist eine ge meine Tarnung, denn die Parole heißt: „Vernichtung des deutschen Volkes." Vernichtung mit denselben niederträch tigen Mitteln, mit denen Albion im Weltkriege seinen Hungerkrieg gegen Frauen und Kinder führte. Für uns ist somit jene Situation geschaffen, die der Mhrer bereits in seiner Rede zur Eröffnung des Kriegs- viutcrhilfswerks audeutete: Für den Fall der Ablehnung >er deutschen Friedensbereitwilligkeit ist Deutschland ent- tchlossen, den Kampf aufzunehmen und durchzufechten. Und wir erinnern uns weiter des Wortes Adolf Hitlers n seiner großen Rede vom 6. Oktober: „Sollte aber die Suffaisuug des Herrn Churchill und seines Anhangs er- olgreich bleiben, dann wird eben diese Erklärung meine «tzte gewesen sein. Wir werden dann kämpfen Weder Wafkengewa't noch die Zeit werden Deutschland be- jwingen." Das ist unsere Antwort auf Chamberlains Provokation. Wir werden dafür sorgen, daß seine Rech- anng nicht aufgeht, und wir werden ihm nicht den Ke- lalle« tun. etwa durch Selbstmord Englands Krieasvläne Englands wahrer Kriegsgrund: SewMand soll wieder vernichtet werden FSaUemWe DarfteVAng der Lsse DNB. Mailand, 14. Oktober. Die vom Mailänder Institut für das Studium der internationalen Politik heraus- gegebene Wochenschrift „Relaziom Internazionali" widmet den Leitaussatz ihres neuesten Heftes den Ursachen des jetzigen Krie ges. Man stehe jetzt der sehr eigenartigen Tatsache gegenüber, daß der Krieg erklärt wurde, ehe noch die leitenden Staats männer und die öffentliche Meinung der Westmächte über die- Kriegsziele einig waren, wegen derer bis zum letzten Bluts tropfen gekämpft werden solle. In den Gedanken der Kriegs treiber aber seien jene Kriegsziele vollkommen klar und das mühsame Suchen nach Formeln sei nur als das Bemühen aus zulegen, der praktischen Vernunft die Kraft der Ueberzeugung zu verleihen. Am Grunde der Dinge liege die Wahrhmt, daß die beiden Weltmächte, die Jahrhunderte hindurch die weiträumigsten Reiche der Herrschaft und der Ausnutzung unterworfen hatten, nicht beabsichtigten, die Führung der europäischen Zivilisation mit den neuen Nationen zu teilen. Dieser Gegensatz führte zum Kriege von 1914 und der gleiche Gegensatz habe den Krieg 1939 ausgelöst. Die Wcstmächte glaubten, durch den Vertrag von Ver sailles den Lauf der Geschichte aufhalten zu können und ihre Vormachtstellung für Generationen gesichert zu HBen. Jener Vertrag verweigerte Italien das Recht auf einen Platz an der Sonne, er beraubte Deutschland seiner Kolonien, verstümmelte es entsetzlich und demütigte es zu einer Stellung politischer Sklaverei. Versailles setzte den Krieg in Fricdenszciten fort. Seit seiner Abfassung hatte man begrisfen, daß es nötig sein würde, ihn mit Gewalt zu verteidigen. Deshalb schuf man an der Seite Deutschlands zwei aufgeblähte Staaten und brachte wie derholt zum Ausdruck, daß die Tschechoslowakei nichts anderes sei als eine Bastion oder ein „Flugplatz" für diese oder jene Nation und auch Polen wurde nur als eine Barriere im Osten gegen Deutschland angesehen. Daraus entstand unausweichlich und schicksalsschwer das Dilemma: Entweder Revision oder Krieg. Diele Revisionen wurden dis zu der letzten durchgeführt, die man Polen nicht raten wollte, die man ihm aber in seinem eigenen Interesse dringend hätte empfehlen sollen. Den Revi sionen, die zur europäischen Entspannung hätten führen können, wurde hingegen von Westen her bis aufs äußerste Widerstand entgegengesetzt. Die Westmächte versteiften sich auf die Hart näckigkeit" und vergebliche Verteidigung überwundener Posi tionen, verweigerten die Gerechtigkeit und waren dann gezwun gen, Entscheidungen immer mit rückwärts gerichteten und nie mals der Zukunft oder auch nur der Gegenwart zuaewandten Gedanken zu treffen. Mas man augenblicklich den Friedensmög- lichkeiten entgegensetze, sei immer wieder jener überalterte Geist der Vormachtstellung und der Ausschließlichkeit. Wenn man behaupte, das Ziel des Krieges sei die Aus schaltung des Nationalsozialismus, so wende man eine Formel an, untr Der sich viele andere Dinge verbergen. Man beabsich tigt in Wirklichkeit, Deutschland aufs neue zu zwingen, sich zu ergeben, um ihm eine neue Entwaffnung, eine neue politische Bevormundung und einen ncuen Zustand der rechtlichen Unter drückung aufzuerlegen. Aber diese Ziele würden Europa nicht den Frieden brin gen. denn selbst unter der Annahme, daß es gelinge, Deutsch land ein zweites Versailles aufzuerlegen, würden die Probleme unter noch schwierigeren Bedingungen wieder aufleben. Das Problem, das man stellen müsse und das sich eines Tages schließlich zwingend stellen werde, sei das Problem der Gerechtigkeit; nur ein Frieden auf der Grundlage der Gerech tigkeit werde Europa einen Wiederaufstieg ermöglichen. Vchemden in der ganzen Wett «)te Austandspresse unter st reich, die Verant wortungslosigkeit der We st machte. Die heuchterischc Hetzrede Chamberlains und die verant wortungslose Haltung der britischen Kriegshetzer, die die vom Führer dargebotcne Friedenshand brüsk zurückgewiesen hat, hat in der ganzen Welt Befremden und Empörung hervor gerufen. Die Enttäuschung ist um so größer, als sich immer mehr Staaten für die Beilegung ves Konflikts eingesekt haben. In dem Echo der Weltpresse koniml immer wieder zum Aus zu verwirklichen. Wir sind ein Volk, das leben will nnd dessen unbändiger Lebenswille in einer grimmigen Kampfbereitschaft zum Ausdruck kommt. Wer nicht mit nns in Frieden leben will, der mag den Kampf haben. Das eine können wir dem Kriegstreiberklüngel in London aber heute schon versichern: Von diesem Kriege wird Eng land mehr zu spüren bekommen als vor 25 Jahren. Wir > erinnern dabei wieder an das Fübrerwort: Es aibi keine Inseln mehr. druck, daß die Wcstmächte damit eine schwere Verantwortung aus sich geladen haben und daß die Völker die Gewissenlosigkeit der Regierung schwer zn büßen haben werden. Moskau: Ernste Lage für die Wcstmächte. In Rußland hat die brüske Absage Chamberlains auf das Friedensprogramm des Führers nicht sonderlich enttäusch^ venn man hatte von Anfang an damit gerechnet, daß England die Warnungen in den Wind schlagen würde. Die fadenschei nige Beweisführung des englischen Regierungschefs wird in Sowjetkreisen als endgültiger Beweis dafür angesehen, daß in der Politik der Westmüchle das verantwortungslose Spiel der Kriegshetzer und die verbrecherischen Pläne des Finanzkapitals. Vas an dem Kriege interessiert ist. die Oberhand gewonnen haben. Im übrigen beurteilt man in Moskau die nun für die West machte geschaffene Lage als sehr ernst und rechnet damit, daß die Völker Englands und Frankreichs bald die Folgen der gewissenlosen Kriegspolitik zu spüren be kommen werden. Tokio: Politik ohne Verantwortungsbewußtsein. Zn Zapan haben die verantwortungslosen Behauptun gen Chamberlains allgemeine Enttäuschung und Ablehnung yervorgerusen Man stellt in den Reden des englischen Pre mierministers und des französischen Ministers Daladier den M angetan klarer Beweisführung fest, der ange sichts der eindeutigen Vorschläge Deutschlands stärkstens be fremdet. Tokio vermißt bei den Westmächten jede kor.-ruklive staatspolitische Einstellung und betont, daß die Politik der Londoner und der Pariser Regierungen das Verantwortungs- bewußtsein für die Zukunft Europas vermissen lasse. Enttäuschung bei den Neutralen Besonders tief ist die Enttäuschung bei den Neutralen, die angesichts der starken Friedenssroul Aeaen die Kriegshetzer der Westmächte größte Hofsnungcn aus die von allen Seiten unterstützten Friedcnsvorschläge Adolf Hitlers gesetzt hatten. — Die spanische Presse z. B stellt ihre Betrachtungen zu der unverschämten Hetzrede des britischen Premiers allgemein unter das Motto „Chamberlain weist Hitlers Friedens programm zurück." — Die ungarische Presse erklärt, daß Chamverlains Rede nicht geeignet sei. Anlaß zum Optimismus zu geben Man vermißt in der Rede die Logik und stellt test, daß die Westmächte die vom Führer geschaffene Verhandlungs basis für den Frieden nicht anerkennen wollten. — Die jugo slawischen Zeitungen ziehen aus der Chamberlain-Rede die klare Schlußfolgerung, daß England unter allen Umständen und allen möglichen Vorwänden ein starkes Deutschland ver nichten will, wobei ihm jedes Mittel recht ist. Der Berliner Vertreter der Belgrader Zeitung „Politico" nennt Chamber lains Rede verlogen und niederträchtig. — In Rumänien ist man stark enttäuscht und erstaunt über den beleidigenden und unnachgiebigen Ton Chamberlains. Es wird festgestellt, daß damit auch die geringsten Aussichten auf einen Frieden entschwunden sind Die nordischen Staaten befürchten Auswirkungen Die Presse der nordischen Länder befürchtet nach der brüsken Ablehnung Chamberlains ernste Folgen für die Zu kunft. Die belgischen Zeitungen geben die Rede zwar größtenteils kommentarlos wieder, aus den Ueberschristen aber gehl die Auffassung hervor, daß man in der Rede ein ent schiedenes „Nein" Englands sieht. Einige Blätter nennen die Argumente Chamberlains schlechte Vorwände, um den eng- lischen Kriegswillen zu rechtfertigen. — Die holländische Presse behandelt die Chamberlain-Rede unter dem Gesichts punkt: Die Hand des Führers wurde zurückgestoßen. Die Zei tungen beschäftigen sich dann mit den Rückwirkungen der Stellung Englands aus die gegenwärtige politische Lage. — i Die norwegische Presse vermerkt den besonders scharfen I Ton Chamberlains und betont, daß der britische Premier minister aus die konstruktiven Gedanken des Führers überhaupt nicht eingegangen ist. Zm übrigen höre man aus der Rede nur das unbedingte „Nein" als Antwort auf den deutschen Friedensplan heraus. schamlose Beleidigung des deutschen Bolls" Die unverschämte Rede Chamberlains hat in Uruguay ein viel geringeres Echo gefunden als die Führerrede. Bezeich nend ist, oaß die gesamte Presse nicht die Rede selbst, sondern das Berliner Echo sensationell herausstellt. Die Zeitung „El Debate" erklärt in einer Riesenschlagzeile auf dem Titelblatt: ..Chamberlainrede eine schamlose Beleidigung de« deutschen Volkes." Die Blätter geben im übrigen den deutschen Kommentaren ausführlich Raum. Befriedigendes Einvernehmen Fortsetzung der deutsch-russischen Wirtschafisveehaubluuy« Die Besprechungen der deutschen Wlrtschaftsaborduuuq mS den zuständigen Sowjetbehörden i« Moskau sind nach eine» Mitteilung des Moskauer Runosunks am 10. rurd 11. Oktober fortgesetzt worden. Ueber eine Reihe von Fragen sei. so heiht es, bereits ein für beide Seiten befriedigendes EirrverushMsel erzielt worden. Konferenz der nordischen Staaten Der König von Schweden hat, wie amtlich mktgetrkkt wird, die Könige von Dänemark und Nor»«x», sowie den Staatspräsidenten Finnlands zu einer Zrlsam«eo?anff in Stockholm eingeladen. Die S»:atsok er Häupter Habs« bioze Einladung angenommen und werden in Begleitung H?« Außenminister nach Schweden reisen. Di« Stockholm«! xenz wird am t L Oktober stattfiadeu.