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'N ilsdeutter Taaedlatt 2. Matt Nr. 242. — Dienstag, den 17. Oktober 1939 Saubere Wirtschaft in Warschau Seuchenreine Wasserversorgung. — Ernährung, Kohle und Holz stchergcstellt. Die „Deutsche Lodzer Zeitung" bringt eine Unterredung Ihres Warschauer Vertreters mit dem Reichskommissar für die Stadt Warschau, Oberbürgermeister Dr. Otto (Düsseldorf), der u. a. folgendes zu entnehmen ist: Die Aufgabe des Reichskommissars für die Stadt Warschau Ist die einer Aufsichtsbehörde über die Stadtverwaltung. Sie umfaßt aber nicht nur die Kontrolle des Stadtpräsidenten, son dern auch die Befugnisse einer direkten Einschaltung in die Dienstgeschäfte, damit die Gewähr dafür gegeben ist, daß die von deutscher Seite verlangten Maßnahmen zur Gesundmtg der Verhältnisse auch durchgeführt werden. Keine polnische, sondern eine saubere Wirtschaft, das ist die wesent liche Basts der Arbeit des Reichskommissars. Ueber die bereits geleistete Arbeit führte der Reichskom- missar u. a. aus, daß das schwierigste Problem die Wasser- Versorgung gewesen sei. Der Mangel an Wasser ist schon wegen der Seuchengefahr schlimmer als das Fehlen von Licht, Gas und anderen Lebensnotwendigkeiten. Zur Bekämpfung der Seuchengefahr haben die Kriegslazarette bereits vom ersten Tage an die sorgfältigsten Maßnahmen eingeleitet, um an stehenden Krankheiten von vornherein vorzubeugen. Das ge schieht u. a. durch schärfste bakteriologische Ueberwachung, und auf diese Weise ist es gelungen, Warschau seuchenrein zu halten. Dank der Zusammenarbeit mit der Truppe konnte schon nach wenigen Tagen in den Zentralbezirken die Wasser leitung in Gang gebracht und ein keimfreies Wasser verteilt werden. Für wesentliche Bezirke der Stadt ist heute auch die Elektrizitätsversorgung in Ordnung, und in be stimmten Vierteln werden die Bewohner in ein bis zwei Wochen sogar Gas haben. Um die Gefahren des Einsturzes be schädigter Häuser, namentlich unter der Einwirkung von Frost und Schneelast, zu verhindern, prüfen die Zivilstellen augen blicklich, wo Sprengungen vorgenommen werden müssen. Das Wohnproblem Hai sich vorläufig nur so lösen lassen, daß alle Menschen, die von Haus aus nicht in Warschau ansässig sind die Stadt verlassen, während die anderen bei Verwandten und Bekannten enger zusammenrücken. Die Sicher st ellung der Ernährung wurde auf längere Zeit insofern nicht allzu schwierig, als Warschau im Gegensatz zu anderen L. .tädten, die das Markthallengroß- bandelsfystem haben, auch in normalen Zeiten aus einem Um kreis von 30 bis 50 Kilometer versorgt wurde. Die Bauern beginnen bereits wieder zur Stadt zu fahren. Alles andere ist eine Transportfrage, die von der Zunahme des Eisenbahnver kehrs abhängt. Auch Kohle und Holz sind für die kältere Jahreszeit reichlich vorhanden. Der N-ichskommissar betrachtet als eine dringende Aufgabe die schnelle Ersetzung der zer sprungenen Fensterscheiben Für den unmittelbaren Bedarf wurde die neue riesige Mdkotower Rennbahn herangezogen,- die gewaltige Glasmengen hergibt. Sie reichen für die drin-' gendsten Anforderungen aus. Eigene Vorsicht — bester Unfallschutz! Mit einem MMen Infanterie- Regiment in Voten (Schluß) (PK.) Nach achtzehntägigem Einsatz in vorderster Linie wird die Division aus der Front gezogen Eine andere Division tritt an ihre Stelle. Beiden Divisionen steht nur eine Pionier brücke mit Eisenbahnverkehr bei Lowicz zur Verfügung. Zum drittenmal marschieren wir durch diese Stadt, die nun ein Trümmerhaufen ist. Regimenterweise wird die Division durch- -geschleust. Zehn Stunden-dauert der Marsch der beiden Divi sionen über die Brücke, trotz straffster Organisation. Gegen 22 Uhr erreichen die letzten Teile unseres sächsischen Infanterie- Regiments Bolimow, wo das Regiment Ortsunterkunft bezieht. Weiter geht es in Richtung Warschau. Fünfzig Kilometer Marsch über Czerwona, Euzöw, Wiskitki. Baranow und Ero- dzisk nach Minaowek müssen zurückgelegt werden. Trotz der An strengungen der vorhergehenden Tage ist die Haltung der Truppe außerordentlich gut. Das Regiment soll in Reserve, und kein Mensch ahnt die Schrecken der beiden nun folgenden Tage. Reger Verkehr herrscht auf den Straßen, dre nach Warschau führen. Zeitweise marschieren vier Kolonnen nebeneinander. Ist das die Ruhe? Kann man sich in den vollkommen zerschos senen Häusern ausruhen? Frage und Antwort Ein Divisionsbefehl klärt die Lage. Das Regiment greift in Verbindung mit anderen Regimentern nach Nordosten an. Angriffsziel ist die Weichsel zwischen Mlociny und Burakow. Der Angriff ist begrenzt. Sechs Kilometer an einem Tag er scheint allen als Kinderspiel. Bei den Offizieren jedoch gibt es ernste Gesichter. Wird sich der Pole die Verbindung zwischen Modlin und Warschau, den zwei letzten Stützpunkten des Wider standen, ohne äußersten Kampf zerschneiden lassen? Der 21. September gibt die Antwort. An diesem regneri schen feuchten Tag stellt sich das Regiment nördlich Laski zum Angriff bereit. Angriffsbeginn: 10 Uhr Jedem Bataillon ist ein leichtes Infanteriegeschütz und ein Panzerabwehrzug zuge teilt. Der Angriff beginnt mit einem Feuerschlag der dem Regi- ment unterstellten leichten Artillerie-Abteilung, die den ganzen Feldzug hindurch das Regiment wirksam unterstützte und viel zu den Erfolgen der Sachsen beitrug. Polnische Scharfschützen mit Dum-Dum-Ecschossen Zuerst geht alles planmäßig, nur der knöcheltiefe Sand macht den Kraftfahrzeugen schwer zu schaffen. Wolka Weglowa wird erreicht. Schon scheint alles gewonnen. Vor uns liegt weites, offenes Gelände. Dieses wird schnell überschritten. Kaum sind jedoch die Bataillone im Wald — Teile haben schon die Straße Wa^au—Modlin erreicht — als aus dem Orte Mlociny dem l. Bo. llon ein mörderisches Feuer aus Häusern, Erd löchern und von Bäumen entgegenschlägt. Scharfschützen schei nen es zu sein, polnische Elitetruppen. Sie verteidigen mit Zähigkeit das Gelände. Außerordentlich gut haben sie sich ge tarnt, mit Dum-Dum- und Explosivgeschossen überschütten sie die vorgehenden Schützen. Jedes Haus wird einzeln gesäubert Der Angriff kommt ins Stocken. Die Schützen graben sich ein. Sofort setzen die Polen zum Gegenstoß an. Doch die Sachsen weichen nicht. Sie halten, obwohl manch ein Kamerad ausfällt, das gewonnene Gelände. Auch am Abend und in der Nacht, als die Polen in dem ihnen gut bekannten Gelände angreifen, kommt der Feind trotz wiederholter Versuche keinen Schritt vor wärts. Als der Morgen graut, haben unsere Leute gewönne- nes Spiel. Schritt für Schritt geht es vorwärts. Mlocrny wird erreicht und jedes Haus einzeln gesäubert. Pardon wird selten verlanat und leiten aeaeben. Zu groß ilt die Verbitteruna Die 1. Reichsstraßensammlung des Kriegswinterhilfswerks. Links: Ein netter Schnappschuß aus der Rcichshauptstadt: Auch die Berliner Handwerker standen unter dem Motto „Schaffende sammeln — Schaffende geben" in der Front der Helfer. Die Schneider ließen sich durch „Schneider Wibbel und Frau" erfolgreich vertreten. — Mitte oben: Reichsorgani sationsleiter Dr. Ley sammelte vor einem Werk in Berlin- Tempelhof für das Kriegswintcrhilfswerk. — Unten: Die Soldaten der deutschen Wehrmacht beteiligten sich an dem öffentlichen Gemcinschaftsessen. — Rechts: Unter den Linden in Berlin konnten anläßlich der 1. Reichsstraßensammlung für das Kriegswinterhilfswerk erbeutete polnische Geschütze gegen eine Spende besichtigt werden. (Weltbild-Scherl-Wagcnborg-M.) unserer Manner'Wer H heimtückische Verwendung von Dum» Dum^und.Explosivgeschossen. A-cll Miscmy eng verbunden ist der Name des Division-»' Pfarrers. In den vordersten Reihen der Stürmer, selbst waf fenlos. geht er mit und steht den Verwundeten hilfsbereit zur Seite. Unermüdlich ist er bereit, den Sterbenden Trost zu spen den, die Gefallenen zu beerdigen. Er stellt die Namen fest,, skizziert die Grabstätten, damit später Hinterbliebene die Grä ber finden Er sucht nach Vermißten, in polnischen Lazaretten nach Angehörigen des Regiments. Er ist den Leuten ein treuer stiller Begleiter, den niemand missen möchte. Letzter feindlicher Durchbruchsversuch Ueber Eisenbahn und Straße hinweg stoßen das II. und III. Bataillon bis vor an die Weichsel. Von den Bäumen, aus Erdlöchern werden die Polen Hervorgeholt, der ganze Wald streifen durchkämmt. Endlich ist das Gelände feindfrei. Das UI. Bataillon bezieht nun bei Burakow, das II. Bataillon bei Wolka Weglowa Stellung. Das I. Bataillon liegt diesmal in Mlociny in Reserve, wegen des Artilleriefeuers, mit dem die Polen uns recht ausgiebig bedenken, weit verteilt. Die 2. Kom panie ist abmarschbereit. Der Regimentsstab liegt in einem Landhaus, offen und ungeschützt. Nach Eefangenenaussagen sollen sich in den Wäldern westlich Burakow noch zwei, aller dings stark dezimierte polnische Divisionen befinden. Gegen 4 Uhr morgens, alles schläft noch, hört man am Regiments-Eefechtsstand aus Richtung II. Bataillon heftiges MG.-Feuer und Eewehrfeuer. Der Pole versucht noch einmal, durchzubrechen. Sofort werden alle Männer des Negimentsstabes und Regiments-Nachrichtenzuges alarmiert und vom Nachrich tenoffizier rings um das Haus in Mulden und Eranattrichtern gruppiert, die 2. Kompanie und etwas später auch das gesamte I. Bataillon in die Lücke zwischen II. und III. Bataillon ein gesetzt. Dieser Entschluß erweist sich als sehr wirksam. Als die Polen hier angreifen, haben sie eine geschlossene Abwehrfront vor sich und holen sich blutige Köpfe. Nach Scheitern seiner Angriffe versucht der Pole in kleinen Trupps durch die deutsche Linie zu kommen. Durchweg werden dis Fanatiker gefangen genommen Zwölf Offizier darunter ein Regimentskommandeur, und etwa 300 Mann sind das Tagesergebnis! Kapitulation! Der nächste Tag verläuft ausgesprochen ruhig. Die Wälder 'sind von anderen Divisionen gesäubert. Das Gelände zwischen Warschau und Modlin ist feindfrei Damit ist unser Auftrag gelöst. Die Division wird hsrausqezogen und Armeereserve. Als Aufenthaltsort bekommt das Regiment die Gegend west lich Blonie zugewielen. Der 23. September war der letzte Kampftag. Am 24. Sep tember morgens marschiert unser Regiment in Richtung Blonie. Die Leute können endlich einmal richtig ausspannen und Waf fen und Gerät in Ordnung bringen Noch schwebt ein dunkler Schatten am Horizont: Was macht Warschau? Werben wir noch einmal eingesetzt? Die Offiziere des Regimentsstabes sitzen am 27. September abends beisammen, als es aus dem Rund funk ertönt: „Wir bringen eine Sondermelvung des Drahtlosen Dienstes: Warschau hat bedingungslos kapituliert!" Diese Nach richt, sofort an die Truppe weitergegeben, löst tiefste Genug tuung unter Mannschaft aus. Nun ist es gewiß: „Der Feldzug in Polen ist zu Ende!" „Deutschlands Sache ist auch die Sache des Nordens" Die norwegische Zeitung „Fronten" schreibt u. a., daß die Aussagen R»dz>Smiglvs die ganze Reichweite des englischen Verrats aegenüber Polen zetaien. Trotzdem die Polen zu einem ehrenvollen Frieden bereit waren, habe England ihn durch Ränkespiel und Lügen verboten Norweaen brauche nur an 1^07 zurückdenken, als die Engländer ohne Kriegserklärung »nd ohne sede Warnuna in Kopenhagens Hasen einkubren und die Stadt wie die schlimmsten Piraten bombardierten, um dann die norwegisch dänische Flotte zu nehmen, ohne daß diese die Enaländer iraendwie aekränkt hätte Die Flotte wurde vernichtet, nur weil sie eristierle und den Engländern im Weg war Man müsse sich klar darüber sein, daß die indische Füh rung in England das gefährlichste für die kleinen Nationen im Norden sei. Deutschlands Sache sei die Sache des Nordens.: „Das deutsche Volk glänzend diszipliniert" Der nach seinem Besuch in Europa auf der Heimreise be findliche frühere japanische Kriegsminister General Graf Te» raucht traf in Newvork mit dem Dampfer „Rex" ein und erklärte in einem Schiffsinterview mit amerikanischen Presse vertretern. das deutsche Volk sei ruhig, besonnen und glän zend diszipliniert und gehe seiner Arbeit nach, als ob der Krieg nicht existiere. Er habe den Westwall besichtigt und halte diesen für unbezwingbar. Die deutschen Soldaten seien sehr gut ausgebildet und die Zusammenarbeit zwischen Jnfan»' terie, Luftwaffe und motorisierten Einheiten hervorragend. Defaitismus in Frankreich Wie in England ist auch in Frankr/eich die Stimmung, nicht hofsnungsfroh, und den französischen Behörden macht be»! sonders der sogenannte „Defaitismus" große Sorgen. Dieser „Defaitismus", der mit jahrelangen Gefängnisstrafen belegt! wird, ist allerdings in Wahrheit nur der Ausdruck des ge sunden Menschenverstandes der Leute, die in der Fortsetzung des Konfliktes durch Frankreich ein Verbrechen sehen. Es ist! bezeichnend, daß sogar der ehemalige Minister und Abgeordnete? Lamoureux sich veranlaßt gesehen hat, in einer Rede gegen! die immer mehr sich durchsetzende Wahrheit Stellung zu neh men, daß dieser Krieg weder Hand noch Fuß habe und sobald als möglich eingestellt werden müße. - - / - >» Wäre Vas mcM etrvas für Sic 7 einkommensteuerfrei. Vie Ziehung zur ersten Masse beginnt am 7. Noo. 1 SZg. verlangen Sie deshalb Ihr los und den amtlichen Sewinn- plan bei der nächsten Staatlichen Lotterie - cinnahme. Nur NIN Z.— kostet ein flchieüos, nur NIN S.— ein vierteilos je Klosse. Denken Sie aber daran: Nur rechtzeitig oor Ziehung derohlt» tost begründen Vewlnnanspruch. Natürlich — und außerdem winken ja auch zahlreiche andere große, mittlere und kleinere Sewinne. über IM Millionen keichsmork werden ausgespielk. 7m günstigsten Lalle l§ 2,111 der amtlichen Spieibedingungens ge winnen Sie Z Millionen Mark. Insgesamt ver teilen sich 480000 Sewinne und Z Prämien im Sefamtbetrage von NM 102899760.—in S klaffen auf l 200 000 lose, fllle Sewinne sind 2.2 eutscke ReicNswtterie 2-Deuksche Roichslottsrio «ebgee Sewinne Erste Maste IweUe Maste Fllnft- «laste zHoZW'bo z. soooo 1S8VL r. rsooo 7500 r. lvooo «ovo >r. sooo Svvc IS. «ooo Svoo ro. rooo sooo 4s.roo« SOVL so. !000 sooo o rHo300ooo o z» soooo I5V0V0 v r. rsooo 75000 vs. ivooo esooo oir. sooo eooao «lS. 4000 LS0VÜ vro. rooo soooo o«s. rooo soaoo o so. 1000 soooo 3.588808 IrLMlllonen 3 5OOÖOO Ijxmuumen 3.388888 S88880 3.288888 686888 «188888888888 12.58888 688888 15.48888 688888 21.38888 638888 39.28868 788868 iso. roooo isooooo 330. 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