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WilsdrufferTagebsatt vor „Wilsdruffer Tageblatt" erscheint werktags 18 Uhr Bezugspreis monaN 2-RM frei Sau«, bet Postbcstcllung l.«t RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer 10 Rps Alle Postanstalten. Postboten, unsere Austräger u GeschäftSstclle nehmen zu leder Zeit Be- . ,, . stcllungqn entgegen ym Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umaeaend sonstiger BetriebSstörun- gen besteht kein Anspruch — - aus Lieferung der Zet- tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung ein gesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts L,L F-rnspr-ch-r: Am, wtlsdrust MS L men wir keine Gewähr. — - Bet Konkurs und ^wangsvergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 241 — 98. Fahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Montag, den 16. Oktober 1939 Nun erst recht Außenhandel ReichswirMMsmßnMer Funk bei der ErWIMM Lee Wisner MMs Zur Eröffnung der Wiener Messe hielt Reichswirtschafts- Ntlnister Funk eine Rede, die sich in besonderem Matze mit den Problemen des Außenhandels beschäftigte. Der Minister überbrachte die Grütze des Führers sowie der Reichsregicrnng. „Wien schickt sich heute an", so sagte Reichswirtschaftsminister Funk, „neue Wirtschafts- bande zu befreundeten Nationen zu knüpfen und alte zu festigen, in einem Augenblick, da unsere Gegner im Westen alles daransetzen, um bewährte traditionelle Beziehungen zu zerreißen und ein in fleißiger Arbeit aufgebautes Wirtschafts gefüge zu zerstören. Weil Versailles dank der genialen Taten Adolf Hitlers zuschanden ging, soll Deutschlands Vernichtung nunmehr in einem zweiten Waffengang versucht werden. Dieser Versuch mutz ebenso erfolglos bleiben wie die Blockade selbst. Wohl haben sie uns zu Verdunklungsmaßnahmen gezwungen, denen beispielsweise auch die Kölner Herbstmesse zum Opfer fiel, dafür strahlt aber das Schaufenster unserer Wiener Messe um so Heller und beweist den Besuchern des In- und Aus landes am besten, daß die wirtschaftliche Arbeit in Deutschland nicht nur fortgesetzt, sondern noch gesteigert wird. Wien Jentralhandelsplatz für Mitteleuropa Die Bedeutung der Wiener Veranstaltung wird noch da durch unterstrichen, daß sich Italien, die Slowakei, Ungarn, Bulgarien und die Türkei mit eigenen Sonderschauen beteili gen und der Messe hierdurch ein imposantes, internationales Gepräge verleihen. Diese Schau ausgesuchter Qualitätserzeug nisse ist gerade in heutiger Kriegszeit eine machtvolle Kund gebung für den friedlichen Aufbauwillen, der alle Staaten des mittel- und südeuropäischen Raumes beseelt. Wien hat nunmehr eine Mission zu erfüllen, die zu Höchst leistungen verpflichtet. Es hat mehr denn je die Bedeutung eines zentralen Handelsplatzes für Mitteleuropa und den Süd ostraum. In einigen Jahren wird Wien seiner wirtschaftlichen Bedeutung und seiner zentralen geographischen Lage ent sprechende Umschlagsmöglichkeiten und den größten Binnen hafen Europas besitzen. In den Autostraßen des Führers, in den großzügigen Kanalbauten, vor allem aber im Großdeutsch land Adolf Hitlers selbst sind Friedrich Lists Pläne und Träume nunmehr Wirklichkeit geworden. Ausgestattung unserer Wirtschaftsbeziehungen nach Südosten Reichsminister Funk befaßte sich dann mit dem Handels- Vertragssystem Deutschlands, dem sogenannten bilateralen System, das auf den natürlichen Voraussetzungen der gegen seitigen Bedarfsdeckung und Bedarfsbefriedigung aufgebaut ist und sich an den wirtschaftlichen Ergänzungsmöglichkeiten der vertragschließenden Parteien orientiert. Die Vorteile sind beiderseitig. Das ist das Geheimnis dieses Erfol ges, den wir vor allem bei der Ausgestaltung unserer Wirt schaftsbeziehungen zum Südosten verzeichnen können. Eines Erfolges, den man uns in den Ländern nicht verzeihen kann die den Welthandel in Erbpacht zu haben glauben. Der Minister erklärte den Sinn unserer Handelsverträge an folgendem Beispiel: Der Export ermöglicht es dem Land wirt auf dem Balkan, einen Pflug dafür zu kaufen, den ihm Deutschland liefert. Das sei dem Bauern mehr wert als eiv Pfundscheck, dessen Einlösung noch dazu schwierig und Verlust reich sei. Es bleibt jedem Lande, so sagte der Minister weiter, un benommen, ähnliche oder gleiche Vereinbarungen zu treffen die sicherlich in manchen Staaten zu einer freudig begrüßten Konsolidierung einer unsicheren Wirtschaftslage beitragen würden. Statt dessen überließ man den Weizsnbauer aus dem Balkan dem Spiel des Zufalls oder des Weltmarkts, der den Weizenpreis nach allen möglichen Gesichtspunkten, aber nur nicht nach den Interessen des Balkans reguliert. Minister Funk lehnte entschieden das System der An leihen ab, die die Beglückten mit der Aufgabe der staat lichen Selbständigkeit bezahlen mußten. Deutschlands Schick sal bis 1933 sei ein warnendes Beispiel sttr solche finanzpoliti schen Transaktionen. Die Diktatur des Geldes habe namen loses Elend über viele Völker der Erde gebracht. Mobilisierung brachliegender Wirtschaftskräfte Im weiteren berührte der Minister die Bedeutung der Landwirtschaft und betonte, daß in Deutschland die systema tische Durchführung der Erzeugungsschlacht eine Stabilisie rung unseres Einsuhrbedarfs zur Folge habe, so daß wir unseren ausländischen Lieferanten den Absatz ihrer Erzeug nisse in einer bestimmten mengen- und wertmäßigen Höhe so gar vert raglichgarantieren konnten. Einer Reihe von Agrarländern gelang es so, durch eine Anpassung des Erzeugungsumsanges an das im voraus bestimmte Ausfuhr- Volumen die Weltwirtschaftskrise, die auch im Südosten unge heure Erschütterungen hervorgerusen Hane, zu überwinden und sich von den Krisenfolgcn zu sanieren. Als weitere Folge er gab sich daraus für diese Länder die Möglichkeit, durch Aende- rung ihrer Arbeitsmethoden sowie durch eine teilweise Um stellung ihrer Erzeugung vom Getreide- zum lohnenderen Jn- dustriepflanzenanbau eine beachtliche Ertragssteigerung und > eine größere Rentabilität zu erzielen. Durch diese Wirtschaftsverträge mn den Agrarländern wer den wertvolle brachliegende Wirtschaftskräfte mobilisiert. Ihre Erschließung wird zur Festigung des gesamten Wirtschafts- gefüges beitragen und eine Kaufkraststeigerung zur Folge haben, die nicht nur die Handelsbeziehungen zu Deutschland, sondern auch zu dritten Ländern befruchten wird Verständnisvolle Zusammenarbeit, Steigerung des Außen- v"uvels durch Tausch der beiderseitigen ProduktionsüSer- ichusse. das war und ist Deutschlands banoersvokitische Parole. An dieser Politik wird auch der Krieg nichts ändern, ganz im Gegenteil, denn gerade in Kriegszeiten wird sich erweisen, daß die vielfältigen wirtschaftlichen Be ziehungen und die Freundschaftsbande, die uns mit dem Süd osten verbinden, aus natürlichen Vorcm^-"-n»g-w berufen und deswegen von Dauer sind. Trotz Krieg und Blockade Förderung der Exporiwirtfchast Reichsminister Funk sprach die Erwartung ans, daß die Demonstration der deutschen Leistungskraft, wie sie in Wien und schon vorher in anderen Städten des Südostens zum Aus druck kam, den Welthandel und die Weltwirtschaft mehr fördevn werden, als die Aufstellung von schwarzen Listen, die nichts anderes als einen unfairen Kneblungsversuch gegenüber dem neutralen Auslande darstellen. Dieser Versuch werde allerdings seinen Zweck nicht erreichen, und diese Maßnahme werde sich schließlich gegen ihre Träger selbst richten. Der Minister versicherte, daß die deutsche Exportwirtschaft trotz Krieg und Blockade ihre Auslandsbeziehungen ausrecht erhalten und pflegen wird. Die Befriedung des Ostraumes schaffe unserer Wirtschaft und der der angrenzenden Staaten die Möglichkeit zu ungeahnter Kräfteentfaltung. De"-"^a»ds Motto laute: „N un erst rechts Bisher nur 310 Mann der „Royal Oak" gerettet Keine l- -uSwerte Tätigkeit im Westen. VN6. Berlin, 18. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Osten keine besonderen Ereignisse. Im Westen schwaches Störungsfeuer feindlicher Artillerie, das erwidert wurde. Am 13. 10. ist in der Gegend von Birkenfeld ein Weiteres feindliches Flugzeug abgeschosscn worden. Am 14. 10. keine feindliche und eigene Flugtätigkeit von Be deutung. Wie die britische Admiralität schon durch Rundfunk bekanntgab, wurde das Schlachtschiff „Royal Oal" durch ein deutsches U-Boot versenkt. Bisher konnte die britische Admiralität die Zahl von nur etwa 370 Uebcrlebenden bekanntgcbcn. In der Nacht vom 14. zum 15. 10. über norddeutschem Gebiet vernehmbares Motorengcränsch hat an einige» Stellen eigenes Flakfeuer ausgelöst. Das von einem deutschen U-Boot versenkte britische 29 150-Tonncn-Schlachtschiff „Royal Oal". tWeltbild-Waaenbora-M.) SSV0 AM. Aeichszufchuß für jeden Neubauernhos Die Entkapitalisierung ver Neubildung deutschen Bauerntums. Im Zuge der Entkapitalisierung der Neubildung deutschen Bauerntums wird durch Erlaß des Reichsernährungsministers für jeden im Verfahren zur Neubildung deutschen Bauerntums ausgelegten Neubauernhof und für Landarbeiter- oder Hand werterstellen ein Rcichszuschutz von sOOU RM. gewährt. Auf die Rückerstattung dieses Zuschusses wird verzichtet. Der Reichszuschutz wird zur Finanzierung aller Bauten eines Siedlungsverfahrens in einer Gesamtsumme gegeben. Die Baukosten der einzelnen Gebäude können daher unter sich aus geglichen werden, jedoch darf der auf die einzelne Stelle ent fallende Reichszuschutz 12 090 RM. nicht übersteigen. Diese Regelung gilt für jede im Jahre 1939 ausgelegte Stelle. In solchen Verfahren, in denen nach dem 1. Januar 1938 neue Gehöfte errichtet oder bestehende Gebäude zu Sied- lnngsgehöften ausgebaut worden sind, kann der Reichszuschuß bis zur Höhe von 8000 RM. an Siedlungsunternehmen sür jede der St-^-n n>?nn die Unternehmen zur Deckung der Baukosten mit eigenen Mitteln eintreten mutz ten. Der Reichszuschutz kann ferner nachträglich für solche nach dem 1. Januar 1938 errichtete Stellen gewährt werden, die aus Mangel an verfügbaren Mitteln unzulänglich ausgebaut wor den sind. Neben der Gewährung dieser Zuschüsse ist ferner be stimmt worden, daß die zinslos hergegebenen Einrichmngs- Darlehen, die zur Ergänzung der Mittel der Siedlungsbewev ber gegeben werden, nur noch mit 2 Prozent statt mit bisher 4 Prozent getilgt werden müssen. Auch diese Erleichterung wird namentlich den vermögenslosen Neubauernbewerbern zu- aute kommen. Die amiliche Mitteilung der britischen Admiralität Zu der Versenkung des Schlachtschiffes „Royal Oak* gab das Londoner Büro Reuter folgende ergänzende Mit teilung: „Die Admiralität teilt mit: Der Marineminister be^ dauert, Mitteilen zu müssen, daß S. M. Schiff „Royal Oak" — wie man glaubt, durch ein U-Boot — versenkt worden ist. Eine Liste der Ueberlcbendcn wird sobald wie möglich ausgegeben." 4944 gebaut — Friedensbesatzung 44SO Mann Das Schlachtschiff „Royal Oak" lief im November 1914 vom Stapel. Bemerkenswert ist, daß von schweren briti schen Schlachtschiffen vergleichbarer oder größerer Stärke nur Zwei Nachkrieasbauten überhaupt vorhanden sind. Die „Royal Oak" hatte eine Friedensbesatzung von 1150 Mann. Ihre Wasserverdrängung betrug annähernd 30 000 Tonnen. Ihre Bestückung bestand ans: 8 38,1- Zentimeter-Geschützen, 12 15,2-Zentimeter-Geschützen, 8 10,2-Zentimeter-Geschützen, 4 4,7-Zentimeter-Geschützen, 16 4-Zentimeter-Gesckmtzen und 15 MG.s Nach dem Kriege wurde das Schlachtschiff gründlich umgebaut und erhielt besondere Vorrichtungen zum verstärkten Schutz gegen Torpedoangriffe ungemein schwerer Verlust Die Auslandsprcsse über die Torpedierung der „Royal Oak". Die gesamte Weltpresse beschäftigt sich eingehend mit der Versenkung der „Royal Oak". Besonders bemerkenswert sind die Ausführungen dänischer Zeitungen, die von einer er neuten Erschütterung der englischen Herrschaft zur See spre chen und erklären, daß dieser Eindruck durch die gleichzeitig veröffentlichte deutsche Mitteilung über die bisherigen Erfolge der deutschen Kriegführung mit einer Verminderung der Ton nage der englischen Kriegsschiffstärke um 70 000 Tonnen noch wesentlich verstärkt wird Der Londoner Korrespondent, der „National Tidende" sagt, daß die Nachrichst Angst und Sorge in England erweckt habe, weil dieses Schiff trotz seiner schweren Schutzpanzer gegen U-Boot-Angrifse nun doch einem U-Boot zum Opser gefallen ist. In „Berlingske Tidende" wird in einem Leitartikel offenbar von einem Militärsachverständigen zu der Versenkung der „Royal Oak" u. a. gesagt, dieser erneute große Erfolg der deutschen U-Boot-Wafse beweise nicht nur ihre Vollkom menheit in der Möglichkeit, den Gegner aufzusuchen und zu treffen, sondern auch die Schlagkraft der Torpedo waffe selbst. Die großen Erwartungen, die man in Eng land nach offiziellen Erklärungen den verschiedenen technischen Hilfsmitteln gegen die U-Boot-Wasse entgegengebracht hat, schienen nach dem Schicksal der „Royal Oak" nicht berechtigt« Rom: Deutschland kann stolz sein Nach den glänzenden Beweisen ihrer Leistungsfähigkeit, die das deutsche Heer und die deutsche Luftwaffe einer be wundernden Welt während des polnischen Feldzuges er-' brachte, gebühre jetzt, wie das römische Blatt „Messag^ gero" in einer Berliner Korrespondenz hervorhebt, der deut schen Kriegsmarine höchstes Lob, die trotz ihrer zahlen mäßigen Unterlegenheit nicht nur im Handelskrieg, sondern auch auf offener See die Offensive ergriffen habe. Die eng lischen Geschwader seien von deutschen Kriegsschiffen und- Unterseebooten nntL» taUrLktiaer Unterstützung durch dis Ein Wem SW jiir Englands ScehnrsW