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MsdrufferTaMatt da« „Wilsdrnfser Tageblatt' erscheint werktags 16 Uhr Bezugspreis monatb 2 RM frei HanS. bei Postbeftcllung b«» RM zuzügi Bestellgeld Einzelnummer w Npl Alle Pottanftalten. Postboten, unsere AuSiräger u GeschSItSstell- nehmen zu leder Zeil Be- . sicllungen entgegen Im Salle höherer Gewalt oder Wochenblatt sUr Wilsdruff U. Umstellend sonstiger BetriebSstörun- gen besteht kein Anspruch — — ans Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung deS B-zugSpreiie» Riicklendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto belltest. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Nr. 234 — 98. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt' Wilsdruff-Dresden Zwangsvergleich erlischt feder Anspruch aus Nachlast. Anzeigenpreise laut ausNegender Preisliste Nr 8. — Zlsser-Gebühr: 2V Nv« — fNoraetche«-» bene ErscheinungStage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt - A n ? e i g e n-A n n a h m, d^chHnZ üb-rmitt Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 L An^n^b^ Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 7. Oktober 1939 MWideute FMMnsen »er Führers im Reichstag: Friede im Viten, warum Krieg im Weiten? PMs-Fkldm Mversänglicher RuhMesblatt deutscher Soldaten / Ehrung der Eelalleue«, Silke W die Berwuudeteu M die Unterbliebenen / BerlaiSer Polenstaat wird nie wieder erstehe!, / Lestlchland und MNand schassen Sicherheit im Mn / Ser Führer weift Europa den Weg / Weder WMeagenM noch Zeit werden Deutschland bezwingen Genau vor fünf Wochen nahm der Deutsche Reichstag vom Führer die Mitteilung entgegen, daß die deutsche Wehrmacht begonnen habe, die unerträglichen Zustände an den Osigrenzen des Reiches zu beseitigen. In diesen Wochen haben sich Ereignisse von atemraubender Schnelligkeit und beispielloser Wucht abgespielt, die die Lage im europäischen Osten geklärt und nach dem beispiellosen Siegeszug der deutschen Truppen ganz Europa vor eine neue militärische und politische Situation gestellt haben. Im Zeichen dieses einzigartigen Wandels versammelten sich die Vertreter des deutschen Volkes wiederum im Sitzungssaal des Reichstages, er' llt von dem Gefühl des Stolzes auf die gewaltigen Leistungen der deutschen Wehrmacht und geeint in dem Bekenntnis, zusammenzu stehen, komme, was da kommen wolle. In dieser entscheidungsvollen Stunde hat der Führer noch einmal der Well den Weg zum Frieden gewiesen. Weit ausholsnd, hat er sich mit den Gründen des Polenkonfliktes beschäftigt, die Notwendigkeit der Neuordnung im Osten begründet, die freundschaftlichen Beziehungen unterstrichen und einen letzten, eindringlichen Appell an die Weltmächte gerichtet. Unter stärkster Betonung des deutschen Friedenswillens hat der Führer die Weltmächte vor die Wahl gestellt: Krieg oder Frieden. Er Hal den Regierungen der Westmächte unmißverständlich klargemacht, daß weder das Deutsche Reich zerbrochen noch ein zweites Versailles jemals wieder erstehen wird. Seine immer wieder von stärkstem Beifall unterbrochene Rede klang aus in das unerschütterliche Vertrauen auf Deutschland, dessen Wehr« Pacht sich unvergängliche Lorbeeren erworben Hal und dessen Volk in eherner Front zusammensteht. Nie -entwürdige Sitzung Unter den Augen der gesamten Welt trat der Groß deutsche Reichstag am Freitagmittag zu einer welthisto rischen Sitzung zusammen. So wie auf dem Gebäude der Krolloper die Hakenkreuzbanner wehten, so flatterten auch im ganzen Reiche die Fahnen des Sieges. Ein herrlicher sonniger Herbsttag lag über der Reichs hauptstadl, die ganz im Zeichen dieses großen Tages stand. Hinter dem Spalier, das sich in weitem Umkreis um den Königsplatz und die Anfahrtstratzen vom Wilhelmplatz bis zur Krolloper zog, hatten sich ungezählte Tausende der Berliner Bevölkerung eingefunden, um unmittelbar- teilzuhaben an dem weltbedeutenden Geschehen dieser Stunden. Als eine Ehren kompanie der Lcibstandane ss in feldgrauer Uniform anrückte, wurde sie jubelnd begrüßt, und Heilrufe empfingen die Ab geordneten und die bekannten Persönlichkeiten. Fe weiter die Zeiger der Uhr auf 12 rückten, um so mehr wuchs die Spannung. Plötzlich ging ein Jubelruf durch die Menge: Der Führer fuhr von der Reichskanzlei in den Reichs tag. Unter den Klängen des Präsenliecmarsches verließ Adolf Hitler, der in Begleitung von Reichssührer ss Himmler und seiner persönlichen und militärischen Adjutanten erschienen war, seinen Wagen und schritt die Front der Ehrenkompanie ab, um sich dann zur Reichstagssitzung zu begeben. Ein Lorbeerkranz am Platz des Abgeordneten Meyer-Quade Im Sitzungssaal halten sich die Vertreter des deutschen Volkes versammelt, um die Worte ihres Führers entgegenzu nehmen. Viele trugen das feldgraue Ehrenkleid des deutschen Soldaten. Auf den Tribünen hatten hohe Offiziere der Wehr macht Platz genommen. In den Diplomaienlogen sah man alle in Berlin weilenden Missionschefs und aus den Regie- rnngsbänken sämtliche Mitglieder der Reichsregierung und die Oberbefehlshaber der Wehrmachtteile. Die Reichsleiter der Partei hatten als Abgeordnete neben den anderen Männern des Reichstages Platz genommen. Aus dem Platz des Abgeordneten M c y e r - Q u a d e, der in Polen sein Leben für Führer und Volk hingegeben hat, lag ein mächtiger Lorbecrlranz. Anier dem Zeichen des Sieges Wie ein leuchtendes Symbol des Sieges strahlte an der Stirnwand des Saales das mächtige goldene Hoheits zeichen. Gefolgt vom Präsidenten des Reichstages, General- fcldmarschall Göring, dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, und dem Reichsinnenminister Dr. Frick be trat Adolf Hitler, wieder im feldgrauen Rock des deutschen Soldaten, unter Heilrufen den Sitzungssaal Er nahm aus der Regierungsbank Platz. Generalseldmarschall Göring eröffnete die Reichstags sitzung mit einem Gedenken an den in Polen gefallenen Abgeordneten, SA.-Obergruppenführer Meyer-Quade, und die seit der letzten Reichstagssitzung verstorbenen Ab geordneten. Dann erteilte der Generalseldmarschall das Wort fosort dem Führer. Jubel brauste dem Führer entgegen Als Adols Hitler an das Rednerpult trat, brauste ein ungeheurer Jubel auf, in dem der ganze unendliche Dank der gewählten Volksvertreter an den Führer der deutschen Nation zum Ausdruck kam. Mit Spannung solchen die Abgeordneten Darlegungen des Führers und beantworteten das Lob zur ore deutschen Truppen aus dem Munde ihres obersten Befehlshabers mit einem begeisterten Beifall. Als Adolf Hitler die Schlußfolgerungen aus den letzten großen Ereignissen zog und die Einigkeit in dem Willen und den Absichten Deutschlands und Rußlands bei der endgültigen Befriedung des europäischen Ostens aufzeichnets. sand er bei den Volksvertretern einmütige Bejahung. Der elementare Wille des deutschen Volkes nach Freiheit und Gerechtigkeit kam dann in den stürmischen Kund gebungen zum Ausdruck, mit denen die Ausführungen des Führers über die deutschen Rsvisionsforderungen und die deutsche Friedenspolitik begleitet wurden. Immer wieder erntete der Führer stürmische Huldigungen, ob er mit den internationalen Brunnenvergiftern abrechnete, oder sich mit denen auseinandersetzle, die die Beseitigung des Versailler Unrechts durch das nationalsozialistische Deutschland als Wortbruch bezeichnen. Die Vertrauensmänner des deutschen Volkes beweisen dem Führer vor Beginn seiner gewaltigen Reichstags rede einmütig ihr grenzenloses Vertrauen. (Scherl-Wagenborg-M.) Oer gewaltige Appell an das Wettgewissen, der in diesen Worten lag, machte einen ungeheuren Eindruck, und der Ernst dieser Führerworte an die Welt breitete sich über den ganzen weiten Raum aus, und er drang hinaus zum ganzen deutschen Volk, das in dieser Stunde an den Lautsprechern seinem Führer lauschte. So stand denn auch am Abschluß der Rede eine einzigartige Kundgebung des Dan kes und des Vertrauens, des Glaubens und der Treue. Die Abgeordneten des Deutschen Reichstages waren in dieser Minute zu Dolmetschern der gesamten Nation geworden. Ties bewegt sprach der Reichstagspräsident, Generalfeld marschall Göring, im Namen der Vertreter des deutschen Vol kes und des deutschen Volkes selbst. Er gab den Gefühlen Aus druck, bre nicht erst seit heute und seit Wochen, sondern schon seit vielen Jahren jeden deutschen Menschen beherrschen und beeindrucken, und die in den Worten Görings gipfelten: „Führer, befiehl! Wir folgen!" Der machtvolle Gesang der Lieder der Nation beschloß die geschichtliche Sitzung. Spalier des Jubels Erhebender Ausklang der geschichtliche« Reichstagssitzung Beim Verlaffen der Kroll-Oper wurde der Führer vo« den Tausenden, die draußen an den Lautsprechern in atem loser Spannung seiner welthistorischen Rede gelauscht hatte«, mit brausenden Heilrufen empfangen. Aus diesen Kundgebungen der Begeisterung, die de« Führer aus seiner ganzen Fahrt bis zur Reichskanzlei be gleiteten, klang das Gelöbnis unwandelbarer Treue und hingebender kämpferischer Bereitschaft, klang de> Dank eines zur engverschworenen Kampfgemeinschaft zu- sammengeschweitzten 80-Millionen-Volkes an diesen Mann, bei das Schicksal des neuerstandenen Grobdeutschen Reiches ge formt hat. Die S i e g e s g l o ck e n, die bald darauf von alle« Türmen der Reichssiauptstadt läuteten, bildeten gleichsam den Ausklang dieser geschichtlichen Reichstagssitzung, die einen neuen überzeugenden Beweis der deutschen Kraft und Stärke, aber auch des deutschen Friedenswillens darstellen. Stärkste Wirkung aus die Wett Rom: Die Rede des Führers von größte« Verantwortungsbewutztsein getragen Die von der ganzen Welt mit ungeheurer Spannung er warteten Erklärungen des Führers im Reichstag sind, wie in zahlreichen anderen Ländern, auch in Italien durch den Rundfunk direkt aus der Krolloper übertragen worden. Zahllose Italiener haben so in allen Städten des Landes, vielfach zusammen mit deutschen Freunden, die im wahrsten Sinne des Wortes historische Rede des Führers unmittelbar vernommen und die Beifallsstürme miterlebt, mit denen der Reichstag immer wieder die treffenden Worte des Führers zu den Problemen des Kampfes wie zu de« Problemen des Friedens unterstrichen Hal. Im Anschluß an die deutsche Sendung verbreitete der italienische Rundfunk sofort einen ausführlichen Auszug in italienischer Sprache, während die Agenzia Stefani der außer gewöhnlichen, ja einzigartigen Tragweite der Rede schon da durch Rechnung trägt, daß sie der gesamten italienischen Presse sofort den vollen Wortlaut zur Verfügung stellte. Der erste Eindruck in Italien ist der, daß diese von größtem Ver- antwortungsbewntztsein und staatsmännischer Erkenntnis für die Notwendigkeiten Europas getragene Rede ihre Wirkung aus die Weltöffentlichkeit nicht verfehlen kann. Holland: Großer konstruktiver plan Der Eindruck der Führerrede in Holland ist sehr stark. Der Wen des großen konstruktiven Planes zur Befriedung Osteuropas und zur Schaffung neuer, wirklich friedlicher Verhältnisse in dem Teil der Alten Welt, der durch Versailles besonders stark gelitten Hal, wird in seinem vollen Umfang erkannt. Es wird besonders hervorgehoben, daß aus den Worten des Führers die Ansichten eines Staatsmannes gesprochen hätten, der die Dinge in ihren größten Zusammen hängen zu sehen befähigt sei. Das „H a n d e l s b l a d" stellt an die Spitze seines Be richtes über die Reichslagsrede das Führerwort „Es kann nur Friede sein, wenn sich Deutschland und England ver ständigen." Weiter hebt das Blatt besonders die Mitteilung des Führers hervor, daß Deutschland mit Holland durch traditionelle Freundschaft verbunden sei. Auch der „Tele- graaf" bringt die Führerrede in größter Aufmachung, wo bei hervorgehoben wird, Berlin und Moskau Würden das »w- künftige Los Polens bestimmet».