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Wilsdruffer Tasedlstt 2. Blatt Nr. 228. Sonnabend, den 30. September 1939 Torpedo aus die „Lourageous" Ein Angehöriger der Besatzung erzählt — Als Gefechtsruder gänger am vorderen Tiefenruder — Hurra! Getroffen! — Mitten im Bombenregen — Was wird wohl Mr. Chamberlain sagen? > VK8. . . „ 29. September (PK.). Am 17. September 1939, etwa 20 Uhr, besiegelten mehrere Torpedoschüsse, die in kurzer Folge die Rohre eines deutschen U-Bootes verließen, das Schicksal des 22 500 Tonnen großen englischen Flugzeugträgers „Courageous"! Das deutsche Boot ging sofort nach dem Abschuß aus Tiefe und wurde sehr Ibald von einer beträchtlichen Anzahl englischer Zerstörer, die der „Courageous" als Sicherung gegen deutsche U-Boote bei gegeben waren, mit ganzen Serien von Wasserbomben an- gegrifsen. Ueber seine Erlebnisse bei diesem ersten Angriff aus ein j großes englisches Kriegsschiff und den hartnäckigen Wafser- bombenangrifs durch die feindlichen Zerstörer berichtet ein «Angehöriger der Besatzung folgendes: „Im stolzesten Augenblick der Jagdfahrt unseres Bootes, !als die entscheidenden Torpedoschüsse unsere Rohre verließen, -stand ich als Gefechtsrudergänger am vorderen Tiefenruder. !Die genaueste Bedienung dieser Ruder oder, verständlicher ge isagt, Steuereinrichtung, ist mit von ausschlaggebender Bedeu- ttung gerade beim Abschieben eines Torpedos. Denn nur die peinlichste Einhaltung der waagerechten Lage des Bootskörpers !und das schnellmögliche Abfangen des mit dem Abschuß sich einstellenden Aufwärtstriebes des Bootes erhöhen einmal die «Sicherheit des Schusses, und zum anderen verhindern sie das !-u weite Aufwärtstauchen des Bootes. Ich wußte also, um was es diesmal ging, war bis zum »äußersten auf die peinlich genaue Ruderhaltung eingestellt und wartete mit einer fast unerträglich harten Spannung auf die Befehle meines Kommandanten, der den Gegner im Sehrohr genau eingepeilt hatte und dann mit einer durch den Ernst der Stunde besonders fühlbar verhaltenen Stimme den Be fehl gab: »Erstes Rohr - los!" Unbeschreiblich ist es, zu sagen, wie wir lauerten, Sekunden kamen uns vor wie Stunden! — Da! Von außen her dringt in Unseren Raum ein hartes, kurzes Geräusch, ein zweites, stärke res dröhnt aus! Hurra! Getroffen! Wie groß und stark ist oa die Freude, ist der Stolz auf unser Boot, auf un seren Kommandanten! » , Kommandos schallen durch alle Räume, das Tiefenruder wird harr nach unten gelegt, die gefechtsposten freie Mannschaft eilt in die vorderen Raume, damit die Abwärtsbewegung des !aus Tiefe befohlenen Bootes beschleunigt wird — das Boot muß heraus aus der Gefahr, die von feiten der in wilden Zick- izackkursen heranpreschenden englischen Zerstörer droht! Tiefer und tiefer sinkt das Boor Und wir Männer drin nen, wir haben keine Zett, an weitere Gefahr zu denken. Wir Haben ja den Gegner mächtig geschlagen, ein Kriegsschiff haben ch,ir zum mindesten ganz schiver getroffen, wenn nicht gar ver denkt! Alles in uns ist Jubel und Freude! Wir haben zupacken können, haben den Engländer bestimmt ganz gehörig erwischt! Jawohl, Weddigens Geist lebt, wir sind deutsche U-Boot- Fahrer. Wir wissen anzugreifen und zu treffen. Der Gegner wirst Wasserbomben Mitten hinein in diese Freude dröhnen gewaltige nationen! Serienweise klingen sie krachend, brummend und .gewaltig polternd in unseren Naum! Wasserstandsgläser platzen I— Scheiben an Manometern und Uhren springen — Sicherun igen schlagen durch — Wasserbomben!!! Haben sie uns igetroffen? Werden sie uns treffen, diese unheimlichen Bomben? Ter Bezwinger der „Courageous" Das deutsche U-Boot, das den britischen Flugzeugträger »Courageous versenfte, macht nach Rückkehr von seiner er folgreichen Fahrt am Kai fest. (PK. (WB.) Wagenborg-M.) Englisches Lügenminiiterium am vranger Neuer KnßüerboSer-Schwindel entlarvt Der amerikanische Hetz- und Lügenjournalist Knicker bocker hatte bekanntlich in einer amerikanischen Zeitung die phantastische Behauptung ausgestellt, daß sechs führende Natio nalsozialisten eine halbe Milliarde Reichsmark in Devisen aus eigene Rechnung ins Ausland verschoben hätten. Der Sache wäre keine Bedeutung beizumesscn gewesen, wenn es sich nur um eine Behauptung des mehrfach als Schwindler entlarvten Mr. Knickerbocker gehandelt hätte. Aber schon damals war klar, daß Knickerbocker nur als Beauftragter des bri tischen Liigenministeriums handelte und von ihm zur besferen Tarnung vorgesthickt war. Deshalb forderte Reichs- Minister Dr. Goebbels den Schwindler aus, die Unterlagen siir seine Behauptung zu veröffentlichen, um ihn zu entlarven. Er bot ihm 10 o. H. aller von ihm „entdeckten" Auslandsgut haben dieser Art an. Der Lügner Knickerbocker zog es vor, zu schweigen. Er ließ die ihm gefetzte Frist sür den Wahrheits beweis verstreichen. Vier Tage nach Ablauf dieser Frist wird nun plötzlich der bereits erledigte Schwindel wieder ausgenommen. Der saubere Herr Knickerbocker veröffentlichte diesmal in Frankreich, und zwar im „Paris Soft" eine ganze lange Liste von Auslands guthaben, die angeblich von sechs sührenden Nationalsozialisten angelegt worden sein sollen. Er gibt eine Fülle von scheinbar präzisen Zahlen dieser angeblichen Bankkonten und nennt eine endlose Reihe von Namen, auf die die Konten angeblich lauten sollen, oder von Mittelsmännern, die diese Depots angelegt haben sollen. Leider verschweigt er aber wohlweislich die Angabe der einzelnen Namen von Banken oder Firmen, bei denen diese märchenhaften Stütze ruhen Hierbei beschränkt er sich auf so allgemeine Bezeichnungen wie „bei einer Bank in Luxemburg" oder „bei einer Firma in Buenos-Aires". Nur in einem Falle nennt er eine Bank im Fernen Osten. Allzu durchsichtig bei dieser Aktion war die Tatsache, daß sie bereits vor ihrer Veröffentlichung im englischen Unterhaus zur Sprache kam, wo der britische Lügen minister in der Form der Antwort aus eine bestellte Ansrage mittcilte, daß man dem Material des Herrn Knickerbocker große Aufmerksamkeit schenke. Damit wurde immer deutlicher, daß der kleine Lügner Knickerbocker nach der ersten Schlappe, die er erlitt, jetzt von der Bühne abgetreten war und daß nun unter seinem, Namen gewichtigere Personen, nämlich MacMillan und der« seit Jahrzehnten bekannte Lügner Churchill das üble Spiel der hetzerischen Verleumdung sortsetzen Um aber völlige Klar heit über diesen Punkt zu erreichen, wurde mit der Verösfent- lichung der unter dem Namen Knickerbocker herausgegebencn Be Hauptungen in Deutschland 24 Stunden gewartet. 2n dieser Frist tat das britische Lügenministerium das. was von »hm zu erwarten war. es führte unfreiwillig den logischen Bewers dafür, daß nicht Mr. Knickerbocker, sondern der Herr Lügen minister mit feinem Kollegen Churchill persönlich für die Aktion verantwortlich waren. Er ließ über einigen nordwestdeutschen Bezirken Flug blätter abwersen, in denen die Lügen der Firma Knickerbocker, MacMillan und Co. wiedergegebsn waren. Jetzt ist der Moment gekommen, dem britischen Lugen--» Minister zu zeigen, daß auf der anderen Seite keine knieweichen Bürger sitzen, die die Anwürfe mit Achselzucken übergehen oder sich für zu gut halten, in den Dreck, der da verspritzt wird hin- einzusteigen, sondern Nationalsozialisten, die rücksichts- los entschlossen sind, den Augiasstall dieses verleumderischem Unrates auszumisten. Wenn der britische Lügenminister darauf spekuliert hatte, daß es schon unbequem sein würde, die absicht lich, allgemein gehaltenen und vagen Anwürfe zu entkräften, >o hat er sich einem für ihn sehr bedauerlichen Irrtum hingegeben. Reichsminister Dr. Goebbels hat den Kamps gegen die ungeheuerliche Verleumdung mit der Waffe der dokumentarisch belegten Wahrheit ausgenommen, um die gesamten Behauptun gen, so unklar sie auch sein mögen, bis in die letzte EinzeNieit aufzuklären, bis der Hetzsournalist Knickerbocker und seine Auf traggeber MacMillan und Churchill entlarvt sind. Demzufolge hat der Leiter der Auslandspresseabteilung der Reichsregierung den ausländischen Pressevertretern in Berlin mitgeteilt, daß sie sich jeder Jnsormationsmöglichkeit bedienen könnten, die sie für zweckmäßig halten zur Aufklärung der skruppellos durchgesührten Verleumdi-ngskampagne des seind- lichen Agitationsäpparates. Darüber hinaus sind unmittelbar nach dem Bekanntwerden der neuen Lugen Knickerbockers die in Frage kommenden ausländischen Millionen des Reiches auf gefordert worden, ihrerseits Feststellung zu treffen über dis Wege, die nach den verleumderischen Angaben die verschobenen Gelder denn ins Ausland gewandert jein sollen. Schließlich werden diese ausländischen Missionen des Reiches auch an den Stellen nachforschen, die bei den sehr allgemein gehaltenen Be hauptungen als jetzige Depots der angeblich verschobenen Gelder überhaupt in Frage kommen könnten. Das vorläusige Ergebnis dieser Untersuchung ist mehr als verblüsfend. Die gründliche Aktion die in vier Erdteilen an rollte. erfordert natürlich ein paar Tage Zeit. Aber schon heute liegen die ersten Ergebnisse der sofort eingeleiteten Feststel lungsaktion vor: 1. Knickerbocker behauptete, Dr. Goebbels habe durch einen Wilhelm Achterberg oder Achtermann aus Berlin und Ham burg, der für den Franz-Eher-Verlag nach Montevideo reiste, 1350 000 Dollar bei einer deutschen Exportfirma in Buenos Aires ftir sich deponieren lallen. Aus telegraphische Anfraqe antwortete der Leiter des Zen- traloerlages. Reichsleiter Amann folgendes: „Habe'mft Empörung von der unverschämten Lügendehauptung Knicker bockers Kenntnis, genommen nach ver ein Veilreler oes Zen- tralverlaqes namens Achterberg oder Achlermann l 850 000 Dol lar in ihrem Auftrag in Buenos Aires deponiert Haden soll. Ich teile Ihnen rechtsverbindlich mit, daß es einen Vertreter dieses Namens im Zentralverlag nie gegeben hat und daß auch niemand aus dem Verlag jemals einen Auftrag erhalten hat, auch nur einen Pfennig :m Auslande in Ihrem Auftrag zu deponieren. Bin bereit, vielen Sachverhalt zu beeiden und jedem Ausländer gegenüber den Wahrheitsbeweis anzutreten." 2. Mister Knickerbocker behauptete, ein hoher Beamter des Propagandaministeriums mit Namen Thomas Vroeckheer oder Bruckbues babe mit Hilfe der Kreisbank AG. München-Gladbach Fast atemlos lauschen wir, ob etwa irgendwo das Geräusch .eindringendcn Wassers zu hören ist, und derweil geht unser sBoot auf immer größere Tiefe. Weg vom Gegner, der uns vernichten will! Und dabei dürften wir unsere Maschinen »nicht einmal voll laufen lassen. Der Feind horcht — er will das Singen der Motoren, das Mahlen der Schrauben unseres Bootes hören! Jegliches nur irgendwie vermeidbare .Geränsch mutz unterbleiben! Er soll uns nicht aufspüren, der Engländer, er soll es nicht! Wir sind entwischt! Immer noch Neckern Bomben! Aber wir hören an der Stärke der Detonationen, daß wir ihnen entwischt sind. Und wir atmen auf! Es ist nicht so einfach, so mitten drin zu schwimmen im Bombenregcn und nicht sehen zu können, auf welchem Kurs der Gegner anläuft. Immer entfernter hören wir das hohe Singen der in höchster Umdrehungszahl laufen den Schrauben der englischen Zerstörer. Und immer freier und glücklicher sind wir! Sie bekommen uns nicht mehr! Das ist uns allen zur festen Gewißheit geworden. Wir können jetzt getrost höhere Fahrt lausen, weg aus dem Gefahrengebiet. Mitternacht ist längst vorüber. Da hören wir erneut das Geräusch langsam mahlender Schrauben. Aufgetaucht, stellen wir einen für uns im Augenblick ungefährlichen Dampfer fest. Seine Schraubengeräusche sind uns eine willkommene Deckung für unsere eigenen Geräusche. Wir laufen jetzt höhere Fahrt. Und geradezu diebisch ist die Freude, die uns erfüllt bei dem .Gedanken: Was wird wohl Mister Chamberlain »sagen, wenn er hört, was die so verhaßten und absolut nicht zu bannenden deutschen U-Boote wieder einmal an Beute ge-t schlagen haben? - Auszeichnung mit dem EK. durch Funkspruch Eine unaussprechlich große Freude und ein gewaltiger Stolz singen und klingen in »ins! Und als dann etwa vier-' undzwanzig Stunden später der Befehlshaber der U-Boote uns durch Funkspruch seine Anerkennung ausspricht, als wir erfahren, daß wir alle mit dein Eisernen Krenz ausgezeichnet worden sind, da ist in uns nur noch eines: Der Wunsch und! der Wille, bis zum letzten Atemzug getreu der großen Tradi-, tion, die unsere Waffe trägt, unsere Pflicht zu erfüllen für Führer, Volk und Vaterland. Sans Kreis. Die Versenkung der „Courageous" Alle Flugzeuge versunken — Amerikanisch« Augenzeugenberichte Mit dem Frachtdampfer „Collingsworth" träfe« In Philadelphia 37 Amerikaner aus Europa ein. Sie gaben eine eingehende Schilderung der Versenkung des cngllschen Flugzeugträgers „Courageous". Ein Fahrgast des Frachtdampfers, Harold Berman au? Hartford im Staate Connecticut, erklärte, daß fämtq liche Flugzeuge der „Courageous" versunken seien. » Das Eiserne Kreuz als Anerkennung Der Kommandant und der Maschineningenieur des er folgreichen deutschen U-Boots, dessen Angriff der englische Flugzeugträger zum Opfer fiel, tragen voller Stolz das Eiserne Kreuz 1939. (PK. (WB.) Wagenbvrg.) Der Führer bei seiner Leibstand^rte. Mährend seiner Besichtigungsfahrt im Raume von Bzura und I Adolf Hitler, die fick m den Kämpfen besonders ausgezeichnet Weichsel begrüßte dr Führer AnaLböriae der jf -LeiWandarte j hatte. <M.-Wagner-(Sch..)'WaaenHorg°M-) Unser Bild zeigt Infanterie, die, gedeckt durch einen Panzert»»» gen. in einer Strotze von Warschau vorgeht. (PK.-LMrzingex--(Sch.)-WageiLn