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verFMrerdeMSwSnMIdev König derBulgaren Der Führer hat Seiner Majestät dem König der Bulga ren Am Jahrestag seiner Thronbesteigung. drahtlich seine herz lichsten Glückwünsche übermittelt. Gr gab zuletzt weder Wasser noch Brot Nächtlicher Ausmarsch der Warschauer Besatzungsarmee. DNB^ ..^2. Oktober (P.K.) Es ist ganz anders, als man es gewohnt ist. Erne riefe Stille ruht über dem Kampfgelände um Warschau. Kein Abschuß hellt hinter den erstürmten Dörfern, keine Granate zischt mehr über die Köpfe, kein Maschinengewehr rattert seinen Streifen ab, keine Kolonne jagt mit Munition oder Ablösung über die Straßen. Das alles ist nun vorbei. An den Straßenkreuzungen dicht vor der Stadt stehen deutsche Posten mitten auf dem Damm, in Wlochy, einer Stadt, die schon in dem modernen mehrstöckigen Häuserbau Vorortcharakter verrät und über die seit langem die deutsche Artillerie hinwegschoß, spielt die Regimentsmufik auf dem Hof eines Häuserblocks und rings" herum haben sich die dort einquartierten Truppen zu sront- kriegswidrigen Schwärmen gesammelt. Am stadtwärts ge legenen Ausgang des Ortes sind viele Jnfanteriegelände- wagen aufgezahren, die später die Gefangenenzüge begleiten sollen. Den ganzen Tag schon sind kleine Abteilungen der Bs- fatzungstruppen, die nach der Waffenstreckung nun Warschau verlassen, durch Wlochv zum Sammelplatz in Prustkow hin durchgezogen. Jetzt, als es ganz dunkel geworden ist, hört man von Norden her ununterbrochen Marschtritt und Räder« rollen. Es kommt eine große Truppeneinheit der Polen in Stärke von etwa 20 MV Mann. Gleich bei der Spitze fällt uns etwas aus. Das sind nicht die abgekämpften, demoralisierten Soldaten der Weichseldivisionen, die wir bei Sanniki und Lowicz sahen. Sie gehen stramm und aufrecht im Geschwindigkeitsschritt an uns vorbei, jede Kolonne geführt von den eigenen Offizieren und in tadelloser Marsch- orvnung, neues Koppelzeug um die Lenden und an der Seite den unentbehrlichen Brotbeutel. Mancher trägt um Kopf oder Arm noch den frischen Verband der letzten Wehr. Jeder Kolonne folgen einige polnische Militärautos — so etwa« kannten wir bisher überhaupt noch nicht — und die üblichen Bagagewagen mit den Panjepferdchen. Unsers Begleitposten sind nur spärlich zugeteilt. An der Seite fahren Kradräder mit Hellen Scheinwerfern vorüber und warten dann wieder an einem Feldweg. Dazwischen sichern einige Kübelwagen mit MG. darauf oder auch Panzerspähwagen mit Scheinwerfern. Aber im Grunde ist nichts mehr zu besorgen. Die polni schen Soldaten haben den nutzlosen Krieg gründ- sich satt. Sie haben aus dem ganzen Lande in der Haupt stadt ihrer Militärpflicht genügt oder sind dahin bei der Mobilmachung eingezogen worden. Als es ihrer Heimat unter deutschem Schutz nicht schlecht ging, trieb es sie nach Hause. In Warschau gab es zuletzt, wie sie erzählten, weder Licht noch Wasser noch Brot. Und dabei setzte das deutsche Artillerie- feuer ihnen übel zu. Es ist ihnen jetzt leichter ums Herz, wo oer ungleiche Kamps beendet ist. Tiso Rachfolger Hlinkas Der «sie Kongreß der Slowakischen VolkSpartei Auf dem ersten Kongreß der Slowakischen Bolkspartei in der selbständigen Slowakei, der sich in Lrentschin zu einer wirkungsvollen Kundgebung für den Lebenswillen des jungen Staates und seine untrennbare Ver bundenheit mit dem Deutschen Reich gestaltete, wurde Ministerpräsident Dr. Tiso einstimmig zum Nachfolger Hlinkas im Parteivorsitz gewählt. Nachdem Dr. Tiso den Führer der deutschen Volksgruppe in der Slowakei, Ingenieur Karmasin, der an der Spitze einer größeren Slboronung an dem Parteikongreß teilnahm, herzlich begrüßt hatte, hielt er eine Ansprache, in der er sicht- lich bewegt unter dem Beifallssturm der Menge erklärte, daß es eine selbstverständliche Danlespflicht gewesen sei, wenn die Slowakei ihre Soldaten an die Seite der deutschen Truppen gestellt hätte, als Adolf Hitler sein Bolk zur Sicherung seiner Lebensrechte zum heroischen Einsatz aufrief. Die Slowakei bilde heute mit Deutschland eine unzerbrechliche Ein heit für ein neues Europa und eine bessere Gerecktiaksit. Aufbau eines neuen Osiasiens Erklärung des japanischen Ministerpräsidenten Der japanische Ministerpräsident Abe sprach vor der Konferenz der Provinzgouverneure in Tokio. Trotz aller gegen wärtigen Schwierigkeiten, so führte er aus, bleibe die Be endigung des Chinakonslikts und der Aufbau eines neuen Oftasiens das Hauptziel Japans, dem alle Kräfte unterzuordnen seien. Pie neuen militärischen Erfolge der japanischen Truppen bei Tschangtscha und die im Werden be- grisfene neue chinesische Zentralregierung berechtigten zu der Hoffnung, daß Japan sein Endziel erreichen werde. Abe hob jedoch in diesem Zusammenhang hervor, daß erst die schwie rigste Nufgabr nach der Beseitigung Tschianykaischcks und der Errichtung der neuen Regierung zu lösen sein werde, nämlich die Sicherung des Friedens durch Zusammenarbeit Japans, Mandschukuos und Chinas. ,, . Zur Außenpolitik erklärte Abe, die japanische Regierung werde gegen diejenigen Staaten, die Japans wahre Absichten ans einer feindlichen Einstellung heraus nicht verstehen wollen, die geeigneten Maßnahmen treffen. * Der neuernannte Oberkommandierende der japanischen Armee in China, General Mishio, erklärte in Nanking, Japan halte entschlossen an seinem Endziel, Errichtung einer neuen Ordnung in Ost asten, fest. Von einem Kcneralhauplquartier aus würden die Befehle an alle japa nischen Streitkräfte in China gegeben werden. Die antijapanischen Kräfte in China müßten auSgerottet «erden. Japan werde jedoch Unschuldige schonen sowie die- «echte und Interessen dritter Mächte in China schütze,i. Die infolge der strategischen Operationen entstandenen Schäden würde Japan regulieren. Die japanische Armee hoffe, daß dritte Mächte ihrerseits die wahren Absichten der Ja paner anerkennen und mit den Japanern an der Errichtung einer neuen Ordnung in China arbeiten. Die Armee werde aber nicht zögern, gegen jeden drastisch »orzugehen, der gegen die militärischen Operationen Japans Obstruktion treibe oder sonstige japanfcindliche Aktionen sich »»schulden kommen laße. England tveichi in Fernost zurück Kanonenboote aus dem Jangtse-Gebiet zurückgezogen. , Im Einklang mit der Anfang September gegebenen »freundschaftlichen Aufforderung" der japanischen Regierung ""die kriegführenden Mächte, ihre Kriegsschiffe und Truppen daE ^hina zurückzuziehen, gab die englische Botschaft bekannt, englischen Kanonenboote, die im japanisch besetzten kau ^ngtse-Gebictes, d. h. zwischen Schanghai und Han- U -u ^nd, den Befehl erhalten haben, nach Schanz- um hier außer Dienst gestellt zu werden. ^a^?ion liegt ferner die Meldung vor, daß Mi, der in der dortigen sranzösischen Nieder lassung stationierten französischen Truppenteile ebenfalls be- Aouneu wird. ItMMM i» «WW» WUlW lislvnl Hntkun Lsvkunk», MilsiinußF — 206 - Landmanns Arbeitskalender im Oktober Das Einrücken zahlrei cher männlicher Kräfte hak uns in einem Monat, der noch einmal den höchsten Einsatz an Arbeitskräften erfordert, vor eine besondere Lage gestellt, und wie im Weltkriege, tritt allenthalben auf dem flachen Lande die Frauenarbeit wie der stark in den Vordergrund. An jeden einzelnen, der zu Hause geblieben ist, treten ver stärkte Anfordeningen heran, aber wir leisten sie in dem Be- wußtsein, daß wir alle, denen die Bestellung der Scholle ob liegt, in dieser Zeit ebenfalls Kämpfer sind. Die Hackfruchternke und damit die Sicherstellung der Volksgemeinschaft mit einem der unentbehrlichsten Nah rungsmittel ist in vollem Gan ge, ebenso die Kohlernte. Nichts darf verloren gehen: Abfallende Kohlblätter, die Köpfe und Blätter der Rü ben, wo noch Gärfutterbehäl terraum zur Verfügung steht, ist auch das Einsäuern von Kartoffelkraut zu erwägen. Dieses wird ohne Verunreini gung mit Erde am besten mit der Sichel geschnitten, wenn die Blätter bereits dürr und die Stengel noch etwas grün sind. Das späte Grünfutter, Serradella und Mais, ist reif zum Entsklieren. Der Winkevraps wird behäufelt, die Roggensaat ist bald zu be enden, die Weizenaussaat wird nach vorherigem Beizen vorgenommen. Alle zu er möglichende Zeit wird an die Winterfurche, das heißt an die rechtzeitige Vorbereitung der Frühjahrsaussaat gewendet. Im Hof werden die nicht mehr erforderlichen Maschinen ausemandergenommen, gerei nigt, eingefettet und für den Winter untergestellt. Das Weitzcvieh wird auf- geftallt, der siebergang zur TrockenMterung vollzogen. Die Gänse werden zur Mast gestellt, die Ziegen sind decken zu lassen. Im Garten Ernte der Mohrrüben, roten Rüben, Kürbisse und Zwiebeln. Die leer gewordenen Beete wer den umgegraben. Die Erd beerbeete werden mit kurzem Dung belegt. Die Obsternte wird beendet. Neue Spargel beete werden angelegt. Win- terfalat ist zu pflanzen. Die Obstbäume werden geputzt, wobei trockenes Holz noch vor dem Laubfall zu entfernen ist, die Rinde wird abgekratzt, ge kalkt, und am Ende des Mo nats werden die Fanggürtel erneuert. Die Baumscheiben werden umgegraben und ge düngt und vorteilhaft über den Winter mit zerhackter Teichstreu bedeckt. Jetzt ist die beste Pflanzzeit für neue Obstbäume. In der Teichwirtschaft ist die Laichzeit aller Salmenarten, die der Forellen usw. Ter Flußkrebs ist in Zaarung. In der Bienenwirtschaft gebietet der Beginn rauher Wit terung die Einwinterung und Fütterung. Die Völker müßen jetzt vor aller Störung gesichert sein und Türen und Fenster des Bienenhauses dürfen nicht klappern. Als lästige Schmarotzer stellen sich jetzt Mäuse ein, gegen die Fallen aufzustellen sind. Neues ms aller Welt. Frankreich führt Pferdefleisch aus USA. ein. Der ame- ruanische Botschafter in Paris, Bullitt, unterrichtete durch das Staatsdepartement das Wirtschaftsministerinm, daß Frankreich die Einfuhr von Pferdefleisch sreigegebcn hat. Ausbrecher nahm die Gasmaske mit. Aus einem Lon doner Gefängnis brach dieser Tage ein Häftling aus. Die Flucht glückte ihm. obwohl mehrere Zeugen ihn beim Ueber- klettern der Maner beobachteten. Uebereinstimmend bekunden diese Zeugen, daß der Ausbrecher die Gasschutzmaske aus der Flucht mitgenommen hat — sür alle Fälle. Remscheid verschenkt Goldfische. Das Gartenbauamt der Stadt Remscheid hatte vor einigen Jahren in einem städti- chen Teich einige Goldfische ausgesetzt Diese Fische haben sich o stark vermehrt, daß sich die Verwaltung nicht nur gezwungen ah, Schwärme von Goldfischen in anderen Teichen auszusetzen, andern darüber hinaus Gelegenheit hat. die tierliebende Be völkerung mit Goldfischen zu versehen. Vom Remscheider Rat- Haus aus wird der große Vorrat verteilt werden. Ein Fluß brannte. Ein kleines Flüßchen, die Geisel, sing bei Benndorf plötzlich zu brennen an. Eine Oelschicht, die sich auf der Wasseroberfläche 4» Meier weit ausgebreitet hatte, war offenbar durch ein forlgeworfenes brennendes Streichholz entzündet worden. Die Flammen schlugen meter hoch und griffen auch auf die Uferböschung über. Per Brand wurde dadurch aelölchr. daß daL ^Sverrweür »n n»» naLe» Mühle geschlossen wurde, sv daß das Geifelbett keinen neue» abwässerhaltigen Zufluß bekam. Elektrisch geladene Türklinke. In Gebhardshagen bei Haldensleben hatten zwei Arbeitskameraden die Tür» klinke ihres Zimmers durch eine Verbindung mit der Stuben lampe unter Strom gesetzt und dann einen dritten Kameraden ins Zimmer gerufen. Als dieser die Klinke berührte, erhielt er einen Schlag und konnte die Hand nicht mehr von der Klinke befreien. Auf sein Schreien stellten die beiden ande ren endlich den Strom ab. Der Unglückliche war besinnungs los zusammengebrochen. Unter heftigen Schmerzen blieb eine vorübergehende Lähmung des Armes zurück. Der unerhörte Scherz wird den beiden Uebeltätern eine scharfe Strafe ein- briüqen. Im Traum acht Meter tief hinabgesprungen. In Lüchow bei Salzwcdel ist ein Treckerführcr im Traum nachts aus dem Fenster gesprungen. Wie sich herausstellte, hatte er geträumt, er befände sich im Dienst und müsse von seinem Trecker ab springen. Die Höhe zwischen dem Fenster und dem Erdbode» betrug acht Meter. Mit schweren Verletzungen wurde der Ver unglückte ins Krankenhaus gebracht. Brüder trafen sich im Felde. Aus einem Feldpostbrief, den sie an ihre in Sprottau wohnende Mutter geschrieben haben, geht hervor, daß sich zwei Brüder aus Sprottau, die sich seit Jahren nicht mehr gesehen Witten, ganz unerwartet draußen im Felde getroffen haben. Erst dabei erfuhren die beiden voneinander, daß sie an der Front stehen. Der Hase landete im Pflaumenmus. Einen bösen Rein fall im wahrsten Sinne des Wortes erlebte ein Hase, dem es in Steinau (Oder) der Kohl im Garten eines Siedler- angetan hatte. Das Häslein wurde von einem Hunde übe»» rascht und wußte keinen anderen Ausweg, als sich Hals übe» Kopf in ein offenes Kellerfenstcr zu stürzen. Jenseits de- Fensters landete der Hase in einem großen Topf mit frischem Pflanmenmus, der gerade vor dem Fenster stand. Seine Bev» snche, sich aus der zähen Masse zu befreien, mißlangen. DiH Hausbewohner wurden durch das Bellen des Hundes ait^ ! merksam. Der Hase mußte erst einer gründlichen Reinigu»--» I kur unterzogen werden- dann wurde er wieder in FrethiM! t aeieüt.