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Wilsdruffer Tageblatt : 29.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193909297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390929
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-29
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 29.09.1939
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Das Dvlkmuß die Ische zahle». Gewaltige Steuerer Höhungen in England. Presse rührt die Reklametrommel Die britische Kriegshetzcrclique sieht sich vor die «nan- genehme Ausgabe gestellt, dem Volke klarzumachen, daß große Stcuererhöhungen notwendig seien, um den Krieg zu sinan zieren. Auf deutsch heißt das also: das englische Volk muß die Zeche bezahlen. Die kapitalistische Oberschicht wird natür lich nach Möglichkeit geschont und die Lasten auf die arbeitende Bevölkerung abgewälzt. Schahkanzler Simon hat im Unterhaus eine glatte Ver- doppelung des Steueraufkommens auf 4 Milliarden Pfund für notwendig erklärt, und zwar sei diese astronomische Zahl nur deshalb erforderlich, um jegliche Inflation zu ver meiden. Der britische Schatzkanzler hat dabei offensichtlich an das katastrophale Fallen der englischen Wäh rung gedacht, das seit der Kriegserklärung Englands an Deutschland au allen Börsenplätzen der Welt zu beobachten ist. Und diese neue Schröpfung des britischen Steuerzahlers, ob wohl die Steuerlasten des englischen Volkes heute schon fast untragbar sind. Kampf mit ver Inflation Die den Kriegstreibern hörige englische Presse beeilt sich geradezu verzweifelt, die neuen Steuerlasten dem Volke mög lichst klarzumachen und es von der Notwendigkeit der neuen Attacke auf den Geldbeutel des einfachen Mannes zu über zeugen. Die Presse rühmt krampfhaft die Weisheit des Schatz- kanzlers Simon, der damit die — sich längst mit dem Sturz des Pfundkurses anzeigende — Inflation vermeiden wolle. In ihrem Eifer verfallen die Blätter auf die einfältigsten Argumente. So rühmt man allen Ernstes den Hang der gut situierten englischen Kreise zum Luxus, nm damit anzudeuien, daß es ihnen bet aller Belastung besser gehe als dem deutschen Polk, das einen weit niedrigeren Lebensstandard habe. Man verschweigt allerdings, daß das deutsche Volk, Hand- und Kopf arbeiter, trotz des seit Jahren von der internationalen Finanz über Deutschland verhängten Wirtschaftsboykotts bei aller Ge nügsamkeit besser lebt als die Massen der britischen Jndustrie-l Arbeiterschaft in ihren wettberüchtigwn Elendsquartieren. An gesichts der abenteuerlichen Politik der Negierung weist „Times" darauf hin, daß man entschlossen sei, die englifchen Finanzverhältnisse den Umständen anzupassen, so unbequem es auch sei. „Daily Mail" versucht, dem englischen Volk ein-, zureden, daß ihm der Sieg sicher sei, wenn es die neue Haushaltspolitik beiahe. „Daily Expreß" unterstreicht den verzweifelten Ernst der britischen Regierung, an dem man nicht mehr zweifeln dürste. „Financial News", „News Chro- nicle" und „Daily Telegraph" meinen, die Zahlen des dix moralische Leistungsfähigkeit des englischen Volkes weit über steigenden Kriegshaushaltcs würden das deutsche 80-Mil- lionen-Volk furchtbar erschüttern, und wenn es auch einen „provisorischen" Erfolg in Polen errungen habe. Londoner Sender einer dreisten Liige überführt Der Londoner Sender batte in seiner Nachrichtensendung Donnerstag um 20.30 Uhr folgendes gemeldet: Einem polnischen Obersten sei es geglüchü auf einem zusammengeslickten Flugzeug aus dem belagerten Warschau zu entkommen und Buda pest zu erreichen. Die Schilderung der „rücksichtslosen Velage- rungsmethoden" der Deutschen, die dieser Oberst in Budapest gab, hätten in der ungarischen Oefsentlichkeit größte Entrüstung und Empörung hervorgerufen. Die zuständigen ungarischen militärischen Stellen erklärten auf Anfrage, daß von dem ganzen Vorfall hier nicht das ge ringste bekannt sei, daß es sich somit um eine vollkommen freie Erfindung des englischen Rundfunks handle. EngUM Lügen nochmals bestiMgt Nachdem von amtlicher belgischer Seite die englischen und französischen Lügenmeldungen über deutsche Truppenkonzen- trationen bei Aachen mehrfach entschieden dementiert woroem Waren, läßt sich die Belga-Aacntur von verschiedenen Seiten diese amtliche Erklärung erhärten. Aus Eupen berichtet Vick Agentur, daß man nach den verschiedensten Nachprüfungen! sagen könne, daß keine Truppenzusammenziehungen und auch keine anormalen Truppenbewegungen in dem Aachener Ve-i zirk überhaupt stattgesundcn hätten. „BöllerrechUlch nicht zulWg" Holländische Entrüstung über die Knebelung der neutralen Schissahrt Immer zahlreicher werden in Holland die entrüsteten Kla gen über die Knebelung der neutralen Schiff fahrt und des neutralen Handels durch England, jetzt nimmt -auch das führende Blatt der größten holländischen Hafenstadt, der „Nieuwe Rotterdamsche Curant", sehr eindeutig gegen das britische Piratentum Stellung. ! Das Blatt schreibt u. a., es sei völkerrechtlich nicht zulässig, daß England die neutralen Schiffe «ufbringe und sie zur Untersuchung in einem englischen Kontrollhafen lange sestyalte. Aus diesem englischen Vorgehen ergebe sich eine schwere Störung der neutralen Schiffahrt, die schließlich dazu führen müsse, daß die neu tralen Staaten nicht mehr in der Lage sind, für ihre Lebens mitteleinfuhr genügend zu sorgen. Das Festhalten der neutralen Schiffe bedeute nicht nur eine schwere materielle Schädigung der neutralen Reeder, sondern das Auftreten der englischen Behör-,, den bei diesen Kontrollen neutraler Schiffe müsse als Macht mißbrauch bezeichnet werden. Den Kapitänen dieser neu tralen Schiffe sei jeder Verkehr mit dem Lande verboten. Sie könnten sich nicht einmal mit ihrem eigenen Konsul in Ver bindung setzen und auch nicht die notwendigsten Lebensmittel kaufen. Man müsse doch in verantwortlichen britischen Kreisen, so fährt das holländische Blatt fort, begreifen, daß eine derar tige Behandlung in Holland großes Aergernis hervorgerusen habe. Das Blatt stellt dann fest, daß eine derartige Behandlung im offenen Gegensatz zu den Zusagen stehe, die Chamberlain Bisher den Neutralen gemacht habe. An anderer Stelle berichtet das Blatt, daß im Zusammen hang mit den englischen Vlockademaßnahmen der Handel in niederländisch-indischen Erzeugnissen vollkommen lahm liege. Auch der Handel Hollands mit den anderen Neutralen sei völlig ftillgelegt. Das Ehrenwort gebrochen! Unwürdiges Verhalten der in Island internierten britischen Flugzeugbeiatzung Wie aus Island gemeldet wird, ist die Besatzung des eng lischen Flugzeuges, das am Dienstagnachmittag bei dem Hafen- platz Raufarhöfn eine Notlandung vornehmen mußte, gefluchtet. Nach dem Unfall hatte der Pilot des Flugzeuges, das beschlag, nahmt wurde, den isländischen Behörden sein Ehrenwort gege- ben. daß er nicht versuchen würde, die Insel zu verlassen. Nach den bisher vorliegenden Meldungen haben die englischen Flieger unter Bruch des gegebenen Ehrenwortes ihr Flugzeug äm Mittwoch heimlich startfertig gemacht und sind, bevor Vie islän dischen Wachen eingreifen konnten, entflohen (!). Die dänische Regierung hat, wie amtlich bekanntgegeben wird, ihren Gesandten in London, Erat Reoentlow, angewie sen, rin Namen der isländischen Regierung bei der englischen Regierung Protest zu erheben. Die ausländischen Interessen Islands werden bekanntlich nach dem Vas dänisch-isländische Verhältnis regelnden Bundesvertrag von 1918 von Dänemark wahrgenommen. Oan? für lapf§r?H EWaH Der Führer besuchte die von erfolg reicher Fahrt hcimgekehrten U-Boot-Be satzungen Der Führer und Oberste Befehlshaber Ibcsuchte am Donnerstag unerwartet in Wilhelms- chavcnin Begleitung des Oberbefehlshabers der Kriegs marine, Großadmiral Dr. e. h. R a c d e r, die von erfolg reicher Feindfahrt in ihren Heimathafen zurückgekehrtcn !U-Boot-Besatzungen. Der Führer dankte den Offizieren und Mann sschaften, die vielfach bereits das Eiserne Kreuz an der sBrust tragen, für ihren bewunderungswürdigen, tapferen Einsatz und sprach ihnen dabei für ihre großen E r - ;folge seine Anerkennung aus. Bei einem kameradschast- ilichcn Beisammensein berichteten anschließend die Männer ider deutschen U-Boot Waffe ihrem Führer und Obersten ^Befehlshaber von ihren Fahrten und Erfolgen. „DevlWanb heute unüberwindlich" „Außerdem hat es Versailles nicht vergessen" Der Hamburger Korrespondent der norwegischen Handels- !und Schiffahrtszertung, Fritz Ihlen, schreibt in einem Brief aus. Deutschland: Hier stellt man sich immer dre Frage, ob es zu einem langen Krieg kommen oder ob kurzer Prozeß gemacht werden wird. Im Falle eines langen Krieges muß man beach ten, daß der Deutsche zäh ist und außerdem Versailles nicht ver gessen hat. Vieles spricht dafür daß Deutschland heute unüberwindlich ist. Mit Rußland und Italien im Rücken wird man Deutschland schwerlich aushungern können, und baß man Deutschland durch Waffengewalt überwinden kann, wird wohl niemand behaupten wollen. Englands Prestige dahin! Ein Mitarbeiter des linksstehenden Verner Blattes „Die Nation" beschäftigt sich mit der Lage der Alliierten und meint zum Schluß: „Wird Polen vollständig besiegt, ohne daß die Westmächte ihm wirksame Hilfe bringen können, so ist ihr Prestige in der Welt dahin Weitere Schläge werden rasch folgen." Die Redaktion des Blattes versieht diesen Artikel mit einer Nachschrift, in der sie erklärt, er gebe die Meinung weiter Volkskreise wieder. MMSsnaLeichle« I Englische Depressionen wegen des Kriegs-BudgetS Die Londoner Börse hat auf bas gestern veröfsent^ lichte Kriegsbudqet der englischen Regierung, das riesige .Steuererhöhungen vorsieht, mit einer tiefen De pression geantwortet. Die Bank von England sah sich darauf genötigt, den Diskontsatz, der kürzlich von 2 auf 4 v. H. erhöht worden war, wieder auf 3 v. H zu senken. Man hofft, auf dieie Meise die Auflage von sogenannten „Verteidigungsanleihen" ermöglichen zu können. Bekanntlich hat der Schatzkanzler Simon Hestern erklärt, daß die Finanzierung der militärischen Bedürf- misse auf normalem Wege völlig unmöglich ser. , Auch die Methoden des britischen Munitionsministeriums wirken aus englische Wirtschaftskreise sehr deprimierend. Ha kritisiert die Londoner Zeitschrift „Financial News" heftig di» Tatsache, daß die drei Wehrmachtsteile selbständig und ohne Kontrolle durch das Munitionsministerium arbeiteten. Hanse!: und Industrie wären durch die Kontrollen, die das Ministerium ausübe, in völlige Verwirrung geraten. Die bisherige Arbeit sei nicht imstande, die Hilfsquellen des Landes zu mobilisieren. Amerikanisches Kriegsschiff für Lissabon Die Vereinigten Staaten haben, wie aus Washington ge meldet wird, beschlossen, dauernd ein Kriegsschiff bei Lissabon zu stationieren. Zur Begründung wird darauf hingewiesen, daß sich in der portugiesischen Hauptstadt der Endpunkt der ameri kanischen Transatlantikflugzeuge befinde. Lissabon werde auch ein wichtiger Umschlagshäfen für die amerikanische Handels- schifsahrt nach Europa fein. Englands Vertretung in Irland Die britische Regierung hat sich entschlossen, einen ständigen Sondervertreter in die irische Hauptstadt Dublin zu entsenden. Da vor längerer Zeit die irische Regierung cs abgelehnt hatte, noch wie andere Dominien einen Oberkommissar änzuerkennen, fo hat man von der Verleihung eines Titels Abstand genommen. Zum Sondervertreter wurde Sir John Maffey ernannt. Britischer Rundfunk dem Lügcnministerium unterstellt Das britische sog. „Jnformationsministerium" gibt bekannt, daß in Zukunft die britische Rundfunkgesellschaft derselben Zen- fur durch das Lügenministsrium unterworfen sei wie die Presse. Man will dadurch verhindern, daß überhaupt irgendwelche andere Nachrichten als die Schwindelmeldungen der in der ganzen Welt berüchtigten amtlichen Londoner Lügenzentrale !m britischen Rundfunk erscheinen. Atts müeesr Heimat. (Nachdruck der Lokalberichte, auch auszugsweise, verboten.) Wilsdruff, am 29, September 1939. Spruch des Tages Unser ist die Schule, und in der Schule herrscht die Einsicht kn die Rassenbedlngtheit des Lebens. Bernhard Ruft. Jubiläen und Gedenktag« 30. September: ,1681: Die Franzosen besetzen widerrechtlich Straßburg. — 1857: Der Dichter Hermann Sudermann zu Matzicken in Ostpreußen geboren. — 1863: Der Admiral Reinhard Scheer zu Obern kirchen in Hessen-Nassau geboren. Sonne und Mond: 30. September: S.-A. 5.S7, S.-U. 17.42; M.-U. 7.52, M.-A. 16.1« Gemeinschaft m Leben und Tod „Die für das Vaterland starben, ehren wir am besten, wenn wir für das Vaterland leben", sagt Peter Nosegger. Siegreich Häbm Wir den Kampf gegen Polen geführt. Als verschworene „Gemeinschaft sind wir ausgezogen, erfüllt von dem unerschütterlichen Glauben an unsere gerechte Sache. Die große Schicksalssymphonie, zu der sich das Dröhnen der Hämmer in der Heimat, das Donnern der Geschütze und das Knauern der Gewehre formt, klingt aus in einem mächtigen Chor der Zuversicht und der Siegesgewißheit. Aber auch die ernsten Klänge fehlen nicht in diesem Chor: die Stimmen des Opfers, das jeder Kampf nun ein mal fordert. Alle diese Opfer werden für die Gemeinschaft und von der Gemeinschaft gebracht. Die, die draußen vor dem Feind ihr Leben lassen, fallen inmitten der am engsten und festesten verschworenen Gemeinschaft: der waffenlragen- den Mannschaft der Nation. Kameraden fochten Schulter an Schulter an ihrer Seite, Kameraden betteten die Toten zur letzten Ruhe, Kameraden liegen zusammen im Soldatengrab — eine verschworene Gemeinschaft im Leben und im Tod. Dieses Band darf nicht zerrissen werden. Dort, wo das deutsche Heer gefochten und gesiegt hat, dort sollen auch die Gräber der Gefallenen liegen als unvergängliche Zeugen für die Kraft der Stärke deutschen Soldatentums in der Abwehr feindlicher Angriffe auf deutsches Land. Das Grobdeutsche Reich wird die für die Ehre und Freiheit des deutschen Volkes Gefallenen niemals vergessen. Dort, wo sie bluteten, dort ist ihre ewige Ruhestätte. Stören wir diese Ruhe nicht, indem wir die Toten etwa in die Heimat holen wollen. Nein, wir lassen sie auf dem Felde der Ehre. Das Soldaten grab draußen mit dem schlichten Kreuz ist der schönste Zeuge sieghaften Kampfes, ist das schönste Mahnmal für uns und spätere Generationen. Denken wir an die, die im Weltkrieg auf den Schlacht feldern blieben. Eine fürsorgliche Organisation, die Deutsche Kriegsgräberfürsorge, hat für ste würdige Soldatenfriedhöse geschaffen. Auch die, die in diesem Kriege ihr Leben lassen, werden so schnell wie möglich in dem Kampfgebiete würdige Ehrenstätten erhalten. Der Staat Adolf Hitlers vergißt seine Toten nicht! Er wird ihnen die schuldige Achtung erweisen, und die Kriegerfriedhöse werden ewige Zeugen des deutschen Lebenswillens sein. Semmeln und Brötchen nur auf Brotmarken. Die Abgabe von Semmeln und Brötchen kann nur gegen die Abschnitte der Reichsorotkarte erfolgen, und zwar gegen die kleinen mit Brot" und „b Brot" bezeichneten Abschnitte. Ferner kann, wer nicht so viel braucht, wie ihm auf die jeweils für eine Woche gültigen und mit den Nummern 1 bis 8 bezeichneten „Brot"-Abschmtte seiner Karte zusteht, an Stelle des Brotes Brötchen nehmen. Das Gewicht der Brötchen und Semmeln ist in den einzelnen Gegenden Deutschlands sehr verschieden. Es schwankt etwa zwischen 30 und 60 Gramm. In allen Fällen tritt bei der Herstellung ein Ausbackverlust ein, der bei 50 Gramm etwa 5 Gramm beträgt. Daher kann die Hausfrau auf den 50-Gramm-Abschnitt nur Brötchen im Gewicht bis 45 Gramm erhallen. Um den Einkauf zu erleichtern und den Hausfrauen «inen llcberblick zu geben, wieviel Brötchen sie für die einzelnen Abschnitte erhalten, ist eine Vereinheitlichung der Brötchengcwichte angeordu^t worden, ebenso Gewichte anderer Kleingebäckwaren. Kuchen ist nach wie vor ohne Kar ten zu kaufen. Was bedeutet Das auf den Lebensmittelkarten? Auf den Lebensmittelkarten ist eine Eintragungszeile vorgesehen, der ein LF vvrgedruckt ist. Mancher Inhaber von Lebensmittel karten wird sich schon den Kopf darüber zerbrochen haben, was diese beiden Buchstaben bedeuten. Nunmebr wird von der zu ¬ ständigen Stelle die Erklärung abgegeben, daß die Ab kürzung für Ernährungsamt ist. Wir gehören zum Ernährungs amt Meißen. Also ist in die mit LF gekennzeichnete Zeile der Lebensmittelkarten Meißen einzuschreiben. Wo dies noch nicht geschehen ist, muß der Eintrag nachgeholt werden. Aufklärung über die Grußform. — Keine Aenderung für uniformierte Verbände. Wie das OKW. mitteilt, liegt Veran lassung vor, darauf hinzuweisen, daß die Form des Grußes für Angehörige uniformierter Verbände keinerlei Aenderung erfahren hat. Den militärischen Gruß erweisen demnach nur Wehrmachtangehörige in Wchrmachtumform. Dagegen grüßen die Angehörigen der Polizei, des Relchsarbeitsdienstes, des Bahn- und Postfchutzcs, auch dann weiterhin mit dem Deut schen Gruß, wenn sie in ihrer bisherigen Uniform bei der Wehrmacht Dienst tun und durch eine gelbe Armbinde mit der Aufschrift „Deutsche Wehrmacht" oder mit aufgedrucktem Hoheitszeichen als im Gefolge der Wehrmacht befindlich ge- lennzeichust sind. Rasierenlassen kartenfrei. Die Friseure erhalten für die Rasierseife, die sie bis zum 1. Oktober benötigen, einen Be zugsschein vom zuständigen Wirtfchaftsamt. Vom 1. Oktober ab übernehmen die einzelnen Friseurinnungen die Verteilung der erforderlichen Seifenmengen. Die Innungen kennen den Be darf der Friseurgeschäfte am besten und sind daher in der Lage, für eine gerechte Verteilung zu sorgen. Der Selbstra- sierer erhält Raisicrseife auf seine Seifenkarte. Wer sich von einem Friseur rasieren läßt, braucht aber keinen Kartenad- schnitt abzugeben. Anmeldungen zum Noten Kreuz nur an die zuständige Dienststelle. Das Presseamt des Deutschen Roten Kreuzes gib« bekannt: Zahlreiche Anmeldungen zum Eintritt in das Deutsche Rote Kreuz werden immer noch unmittelbar an das Präsidium des Deutschen Roten Kreuzes gerichtet. Da jedoch die Meldungen von hier aus an die zuständigen Dienststellen weitergeleitet werden müssen, entsteht eine unnötige Verzöge rung der Anmeldungen bzw. der Aufnahme. Um dies zu vermei den, wird nochmals darauf hingewiesen, daß Neuanmeldungc» für das Deutsche Roie Kreuz nur an die für den Ori der Be treffenden zuständigen DRK.-Dienststelle, d. h. an die DRK.« Kreisstelle oder DRK.-Bereitschast <m> und <w). zu richten sind. Die Rationen für Nahrungsmittel-Selbstversorger. Durch einen Erlaß des Reichsernährungsministers an die Landes- bzw. Provinzialernährungsämker sind mit Wirkung vom 25. September ab entsprechend der Lebensmittelbezugsregelung für Verbraucher auch die Rationen für Selbstversorger mit Nah rungsmitteln festgesetzt worden. Der Erlaß bestimmt außer dem den Kreis der Selbstversorger und klärt im einzelnen, wer als Selbstversorger bzw. Teilselbstversorger gilt und wie diese zu verfahren haben. Kartcnfrcte Milchcrzeugnifse. Nach einer Mitteilung der Hauptvereinigung der Deutschen Milch- und Fettwirtschaft können außer den schon bekanntgegebenen Erzeugnissen vor läufig karten- und bezugscheinfrei abgegeben und bezogen werden: eingedickte Magermilch, auch sterilisiert, Pulver ans ent rahmter Milch, Buttermilchpulver, schlag- und backfähiges Milcheiweiß, Molken und Molkenerzeugnisse. Sammelt Heilkräuter! Das Gauamt für Volksgesundheit teilt mit: Es ist jetzt höchste Pflicht, alles, was der deutsche Heimat- Hoden hervorbringt, restlos auszunützen. Wie Ler Bauer das Letzte aus seinem Acker hcrausholt, so muß auch Las, was die freie Natur bietet, vollkommen der Verwertung zugeführt wer den. Ein außerordentlich wichtiges Kapitel ist die Beschaffung von Heilkräutern. Unsere Wiesen, Raine und Wälder bieten auch in der jetzigen Jahreszeit reichlich Möglichkeiten durch das Sanrmeln von Heilkräutern an der inneren Stärkung Deutsch lands mitzuarbeiten. Die kundige Hausfrau kann die gesammel ten Kräuter im eigenen Haushalt zu schmackhaftem und gesund heitsförderndem Tee selbst verwenden. Darüber hinaus hat das Gauamt für Volksgesundheit eine Heilkräuler-Sammelstelle ein gerichtet und fordert hiermit alle Volksgenossen auf, sich an der Sammlung von Heilkräutern zu beteiligen. Es ist jetzt gerade die richtige Zeit, folgende Heilkräuter zu sammeln: Löwenzahnwurzel, Eberesche (auch Vogelbeere) Hagebut ten, Wacholder, Wegwart, Cichorie, Weißdvrnfrüchte, Schaf garbe, Schachtelhalm, Queckenwurzel, Ringeldiumblüte, Kal- mus-Wurzelistöcke, Klettenwurzel, Holunderbeere, Bohnenschale, junge Brombeerdlätter ohne Stiel. Die gesammelten Heilkräu ter smd in lufttrockenem Zustaud gegen entsprechende Vergü tung an die Sammelstelle für Heilkräuter. Dresden-A. h. Ling» nevplatz 1. zu senden.
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