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MsdlMNMatt Nr. 322— 98. Aahrffana Wilsdruss-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 23. September 1939 Anzeigenpreise lau! ausliegender Preisliste Nr. 8. — Ziffer-Gebühr: 20 Rpf. — Vorgeschri» bene Erlchelnungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z e i g e N-A n n a h m « bis vormittags Ist Uhr. —, .. , . .. Für die Richtigkeit de« durch Fernruf übermit. Fernsprecher t Amt Wilsdruff 20v teilen Anzeigen überneh men wir keine Gewähr. —— — Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlisch» jeder Anspruch aus Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen unp des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt va« „Wilsdruffer Tageblatt' erschein« werktags IK Uhr Bezugspreis monatt. 2 NM. frei Hau», bei Postbestellung t.po RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer III Rpf Alle Postanstatten, Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle Aalte höhererGewatt oder Wochenblatt für Wilsdruff U. UMgegkNd s°n^tta?r" Betrüg gen besteh, kein Anspruch — auf Lieferung der Zet- tuns oder Kürzung des Bezugspreise». Rücksendung -ingesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Militärisch und wirtschaftlich gerüstet Der Engländer Hai bis zum letzten Polen gekämpft, er wird vielleicht bis zum letzten Franzosen kämpfen — dieses bissige Wort zeigt uns deutlich seine wahre Seele. Der Hungerkrieg gegen wehrlose Frauen und Kinder, den Bri tannien im Weltkrieg geführt hat, entspricht ganz und gar englischen Idealen, denn er kostet, so rechnet man in London, keinen Mann auf dem Schlachtfeld. Kaum hat England jetzt an Deutschland den Krieg erklärt, da fängt es sofort mit den gleichen Methoden von »am als wieder an! Aber es ist sich anscheinend nicht darüber im klaren, daß die Rechnung diesmal ein Loch hat! Im Dreiwochen- Feldzug gegen Polen hat Deutschland gezeigt, was es militärisch zu leisten vermag. Der Führer hat in Danzig darauf hingewiesen, daß Deutschland auch gegen England Waffen hat, deren Anwendung den britischen Hochmut Wohl rasch dämpfen würden. Die Anfangserfolge unserer U-Booie — 190 000 Tonnen englischen Schiffsraumes in 12 Tagen! — zeigen, daß die Selbstsicherheit Englands doch nicht so sicher begründet ist, wie London sich das einbildet. Darüber hinaus sieht aber die deutsche Ern äh- runzslage wesentlich anders aus als im Weltkrieg. Wenn wir sofort mit Kriegsbeginn Lebensmittelkarten eingeführt haben, die jetzt nach einer kurzen Uebergangs- zeit ihre endgültige Form erhalten haben, so ist ein Ver gleich mit den Karten im Weltkrieg sehr aufschlußreich. Damals war Deutschland in keiner Weise auf den Krieg vorbereitet. Mit geradezu sträflichem Leichtsinn hatten die Verantwortlichen, obwohl sie wußten, daß Deutschland sich mit den damaligen Mitteln nicht aus eigener Scholle ernähren konnte, auch die geringste Vorsorge für den Kriegsfall unterlassen. Es kam, wie es kommen mußte: als man die Lebensmittel rationierte, war es zu spät. Die Rationen waren unzureichend und konnten zumeist über haupt nicht verteilt werden! Die nationalsozialistische Staatsführung hat beizeiten Vorgesorgt. Nach der nationalen Wiedererstarkung, das War uns von vornherein klar, mutzte der Tag kommen, an dem England genau so wie 1914 zum Schlage gegen den verhaßten Gegner auf dem Festlande ausholen würde, denn er ist ihm und seinen Weltmachtgelüsten ein Dorn im Auge. Die letzten Wochen haben gelehrt, daß Polen nur ein ganz fadenscheiniger Vorwand gewesen ist. Das ist keine Üeberraschung für uns, denn Englands Politik ist immer durchsichtig gewesen. In Deutschland fällt niemand mehr auf britische Heuchelei hinein! So ist in den vergangenen Jahren in der Erzeugungs schlacht die Grundlage geschaffen worden, um die Ernäh rungsmöglichkeiten aus dem eigenen Boden nach Kräften zu steigern. Der deutsche Bauer hat unter vollem Einsatz die ihm gestellte Aufgabe erfüllt, so weit dies irgend möglich- war. Wir haben dank guter Ernten an Kartoffeln und Brotgetreide überreichliche Mengen zur Verfügung. Auch auf den anderen Gebieten, die nicht voll zur Deckung ausreichen, ist die Ertragssteigerung beträcht lich. Trotz des jetzt auftretenden Mangels an Menschen und Zugvieh in der Landwirtschaft wird dafür gesorgt werden, daß die ländliche Erzeugung mit allen Kräften wcitergetriebcn wird. Gewiß, die englische Blockade ist unvollkommen, im Osten und Süden insbe sondere, aber es ist besser, sich nicht auf etwas Ungewisses zu verlassen, sondern das Sichere zu nehmen. Wir werden uns freuen, wenn wir Zufuhren aus dem Osten bekommen, aber es wäre Leichtsinn, darauf alles abzustellen und die Hände in den Schoß zu legen. Ausländer in deutscher Obhut In Auws uud Sonderzügen von Warschau nach KönZasverg gebracht In Königsberg sind etwa 170 Vertreter der auslän dischen Missionen in Warschau und etwa 1200 sonstige Ausländer, die, einer Aufforderung des Oberkommandos des deutschen Heeres folgend, Warschau am Donnerstag abend verlaßen hatten, in Begleitung von Vertretern der deutschen Wehrmacht, des Auswärtigen Amtes und der NS.-Volkswohlfahrt in Königsberg eingetroffen. Von hier aus übernimmt das Auswärtige Amt die Weiter beförderung der Diplomaten und Ausländer in ihre Heimatstaaten. Das Oberkommando des deutschen Heeres hatte über den Sender Warschau I an die ausländischen Diplomaten und sonstigen Ausländer folgenden Aufruf gerichtet: „An alle ausländischen Diplomaten in Warschau! Den noch in Warschau befindlichen Ausländern wird die Möglich keit zum Verlassen der eingeschlossenen Stadt geboten. Zu diesem Zweck wird das Diplomatische Korps aufgefordert, am 20. September einen bevollmächtigten Vertreter zu entsenden, der an der Straße Praga—Radzvmin in Höhe der deutschen Vorposten erwartet wird. Der Krastwagen des Vertreters des Diplomatischen Korps hat weithin sichtbare weiße Flaggen zu zeigen. Von polnischer Seite ist dafür zu sorgen, daß je 2000 Meter rechts und links der Straße volle Waffenruhe herrscht. Von deutscher Seite wird ebenfalls dafür gesorgt werden. Das Oberkommando des deutschen Heeres.' Nachdem das Diplomatische Korps Warschaus einen be vollmächtigten Vertreter zu Verhandlungen mit Vertretern des Oberkommandos des deutschen Heeres entsandt hatte, wurden am Donnerstagabend die Angehörigen des Diploma tischen Korps in einer Autokolonne und die sonstigen Aus länder in drei Sonderzügen von Nasielsk aus nach Königs- berg geleitet. FxnnZMchss VomveWugZeug von Schweizer Grenzpoften zum Landen gezwungen DNB. Bern, 23. September. Wie die Agentur „Schweizerische Mittelprefft" ergänzend mitteili, wurde eines der französischen Flugzeuge, die am Millwech das Gebiet von Pruntrut überflogen, beschoßen, so daß es bei Delle landen mußte. Es handelt sich um ein Bloch-Bombenflugzeug. Im übri gen nimmt man an, daß sich die beiden Flugzeuge nach einem heftigen Luftkampf, der sich am Mittwoch nachmittag im Ober- elftß abgespielt haben soll, verirrt hätten. Die zweite Aufgabe, die den Verbraucher angeht, be steht darin, daß man vom ersten Tage an das, was da ist, gerecht verteilt. Als man im Weltkrieg die Lebens mittelkarten einführte, war es zu spät. Jetzt ist es eine ein fache Rechnung, daß man sagt: das haben wir zur Ver fügung, mit dem werden wir rechnen können, also wird damit hausgehalten! Niemand kann sich der zwingenden Logik dieses einfachen Grundsatzes entziehen. Selbst für das reichlich vorhandene Brot gilt die Rationierung, denn es wäre gefährlich, auf dem Gebiet der Ernährung irgend- welche Fehler zu begehen — wir haben im Weltkrieg bit teres Lehrgeld in dieser Hinsicht zur Genüge gezahlt. So findet uns der Feind nicht nur auf dem militä rischen Gebiet gerüstet, sondern auch auf dem wirtschaft lichen. dr.—, Neuirale GiaaLen sehr befriedigt Goebbels-Erklärung vor der Auslandspreise stark beachtet Die Erklärungen, die Reichsminister Dr. Goebbels doch der in Berlin vertretenen Auslandspresse über die unbedingte! Achtung der Neutralität Hollands, Belgiens und Luxemburg- durch Deutschland abgegeben hat, findet in der Presse dieser Staaten größte Beachtung. Die holländische Presse bringt die Aeußerungen des Ministers in großer Ausmachung auf der ersten Seite. Der „Telegraaf" sagt dazu, daß nun ein für allemal den Gerüchten ein Ende bereitet sein müsse, wonach Deutschland plane, durch Holland oder Belgien offensiv vorzugehen. Ein gleich starkes Echo findet das Dementi, das Dr. Goebbels den Gerüchten über deutsche Angriffspläne gegen die belgische und holländische Neutralität entgegengesetzt hat, in der gesam ten belgischen Presse. Ebenso werden die Ausführungen Dr. Goebbels in aller Ausführlichkeit von den Zeitungen Dänemarks wiedergegeben. Die Zeitungen betonen, daß Dr. Goebbels auch eine Reih» anderer in letzter Zeit vom englischen Lügenministerium aus gestreuter Berichte dementiert und sich sehr klar über eilt» Reihe aktueller Fragen ausgesprochen habe. Rumäniens Giandpunki Minister Gigurtu über den deutsch-rumänische« WirtschastS» verkehr Der ehemalige rumänische Wirtschaftsminister und Groß industrielle Jon Gigurtu, der als Vizepräsident des ru mänischen Abgeordnetenhauses eine führende Rolle in der rumänischen Politik spielt, benutzte einen längeren Aufenthalt in Deutschland, um mit führenden deutschen Persönlichkeiten in Fühlung zu treten. Minister a. D. Gigurtu empfing kurz vor seiner Abreise den Berliner Berichterstatter des „Südost- Echo' zu einer längeren Aussprache. Auf die Frage, ob die deutsch-rumänischen Wirtschafts beziehungen durch den Krieg vielleicht beeinträchtigt werde« könnten, sagte Exzellenz Gigurtu: „Ich glaube, daß der deutsch-rumänische Warenaus tausch keineswegs gestört, sondern im Gegenteil noch enget gestaltet werden wird. Was die Lieferungen Rumänien- nach Deutschland betrifft, so kann ich sagen, daß wir viel liefern können und wollen. Ein gesteigerter deutsch-rumänische» Warenaustausch wird der Hebung des rumänischen Wirtschafts» Niveaus sehr zugute kommen. Der deutsch-rumänische Wirt» schaftsverlrag vom März d. I. ist die beste Voraussetzung für diese Entwicklung." Zur rumänischen Auffassung über wirtschaftlich« Neutralität sagte der Minister a. D. Gigurti: „Es ist selbstverständlich, daß wir uns in unserem friedenS mäßigen Handeln mit dem Deutschen Reich von niemanden beeinträchtigen lassen. Im Spiel der Kräfte Mittel- und Ost eurovas erachten wir die Großmacht Deutschland, die imme« wirtschaftliche Interessen im Südosten haben wird, als ge eignet, das Gleichgewicht zu stabilisieren und zu erhalten. Rumänien bat Interesse an einem Großdemschland, wd auch Deutschland ein Interesse daran haben mutz, daß dH Donaumündungen in den Händen eines neutralen Landes sind Von diesem Standpunkt aus gesehen, ist für uns oder für eine» Rumänen der Krieg heute eine unverständliche ziellos« Sache, da einerseits Deutschland kein Kriegsziel gegen de» Westen hat, und andererseits eine etwa von den Westmächte» gewünschte Austeilung Deutschlands als Unmöglichkeit zu bs trachten ist. Die Tschecho-Slowakei und Polen sind nach unser« Ansicht nur deshalb in eine mißliche Lage gekommen, weil sil es nicht lasten konnten, am gefahrvollen Ränkespiel der inter nationalen Großmachtpolitik teilzunehmen." Der Führer besichtigte die Westerplatte. Der Führer besichtigte am Donnerstag die von den Polen wi derrechtlich befestigte Westerplatte in Danzig. — Der Führer auf einem Kanonenboot bei der Fahrt zur Westerplatte Dan zig. sSönnkeWV.IWagenborü-M.), Unser Bild zeigt den Führer bei der Besichtigung der Wir kung der GranateinWäge. - Vcherl-Wagenborg-M^