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Wilsdruffer Tageblatt : 28.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193909283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390928
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-28
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 28.09.1939
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vcursmcrfctts kincm In Berlin änsäffigön ncükralen Vertreter der auslandinpen Presse die Möglichkeit gegeben, soforr ini Flugzeug nach Kiel zn starten, um dort an Ort und Stelle die Meldung des englischen Insormationsministeriums nach, zuprufen. Aus dem Bericht des ausländischen Journalisten geht her- vor, da» er nnqts gesehen hat, waS irgendwie auf ein Bom- schc^'vnd Hinweisen würde. Er habe freundliche Menschen ge- eine Stadt, die wie im tiefsten Frieden ihrer täglichen < Arbeit nachgche. die ganze Stadt gezeigt worden, der Hafen, die Schleusen und die Anlage der Kriegsmarine, was immerhin Z-cl ,ur englische Bomber gewesen sein mußte. Spuren gestoßen, die die englische Ve- haupmng rechtscrtlgen konnte. "uch diese englische Lüge eindeutig widerlegt sein. - Eine ähnliche Behauptung, die ebenfalls den Weg durch die Weltpresse gemacht hat. stammt von französischer Seite. Da nach soll es französischen Bombern gelungen fein, die Zev- pelinwerft in Friedrichshafen zu zerstören. Auch hier gelang es durch schnellste Gegenwehr, die Halt losigkeit der französischen Behauptung zu beweisen. Noch am Mittwoch früh wurde einem neutralen aus ländischen Korrespondenten Gelegenheit gegeben, nach Fried richshafen zu fliegen, um genau zu prüfen, ob cs vielleicht in diesem Fall den Alliierten gelungen war. einen „Luftsteg" zu erringen. In dem Bericht, den der neutrale ausländische Ve- pbachtcr erstattete, heißt es wörtlich: „Ich habe genau und gründlich den Flughafen in Fried- itichshafen untersucht. Es war mir nicht möglich, irgendwelche Spuren oder < Splitter von Bomben, die auf ein stattacsundencs Bom bardement Hinweisen würden, sestzustellen. Alle Untersuchungen waren vergeblich. In der Stadt nimmt jdas Leben seinen normalen Fortgang. Ich habe auch die Zep- chelinwerft besucht und alle Anlagen der neuen und alten Halle gesehen. Hunderte von Arbeitern sah ich hier Ihre gewöhnliche Arbeit verrichten. Es wurde mir das neue im Bau befindliche -8« fischt ff gezeigt, auch zahlreiche Motoren, die in Kon- sstruktion begriffen sind. Auch hier bemerkte ich nirgends eine Spur von einem Schaden. f Ich besuchte die Dornierwerke und die großen Be- Iriebc von Mapbach. Ich unternahm auch einen Ausflug in die Umgebung. Aber überall dasselbe Bild: friedliche Arbeit, keine (Bomben und nirgends die Spur eines Trichters. Ich sprach mit der Bevölkerung und stellte fest: Nm 24. September, abends D Uhr, gab es in Friedrichshafen Fliegeralarm, woraus sich die Flugabwehr gegen den erwarteten unbekannten Feind in Bereitschaft setzte. Es wurde ein feindliches Flugzeug in Konstanz gesehen, nicht aber in Friedrichshafen. Bald dar auf wurde die Entwarnung angeordnet, und das abenoliche Leben in der Stadt nahm feinen normalen Fortgang. Auch Flugblätter wurden in der näheren und weiteren Umgebung «ichi gefunden. Das Resultat meiner persönlichen und mit äußerster Sorgfalt geführten Untersuchung stimmt genau überein mit dem Bericht, der von militärischer Seite über den „Vorfall" gegeben wurde. Der Schiffsverkehr auf dem Bodensee ist völlig normal. Nichts deutet auf irgendeine Unruhe oder Störung hin. > Klarer und schlagkräftiger konnten wohl die englischen ^nd französischen Lügen über die Bombardierung Friedrichshafens nicht widerlegt werden, als es durch den nüchternen und sachlichen Bericht des objektiven ausländischen Beobachters geschah. Die Propagandamethoden der Alliierten ^erfahren damit die gebührende Antwort und Widerlegung. ZmMgMge W Mmwen Unbegrenzte Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie Am Mittwoch verließen 11 Heinckel-Jagdeinsitzer des Baumustcrs He 102 den Heinckelslugplatz zum Uebcrsührungs- Aug nach Rumänien. Die rumänische Luftwaffe, die nach jben vorangegangenen Lieferungen jetzt über insgesamt dreißig Keinckel-Jagdeinsttzer verfügt, hatte zur llebernahme der Ma schinen Flugzeugführer nach Deutschland entsandt. . Vor kurzer Zeit erst meldete die Presse der neutralen Länder, Laß deutsche Kampfflugzeuge trotz des Kriegszustandes termin- vemäß von Deutschland nach Skandinavien zur Ablieferung ge langten. Dieser Bericht fand im gesamten Ausland deshalb stärkste Beachtung, weil aus ihm einwandfrei hervorging, daß Deutschland auch unter den augenblicklichen Verhältnissen ge willt und in der Lage ist, den Export von Flugzeugen aufrecht- Huerhalten. 2m neutralen Ausland war man durch diese Tat sache besonders deshalb überrascht, weil kurz vor dem Ausbruch Des Krieges von englischer und französischer Seite immer wie der behauptet wurde, baß Deutschland im Kriegsfälle seine Flugzeugproduktion nicht auf der bisherigen Höhe werde halten rönnen, da es ihm an Rohmaterial fehlen und sich vor allem auch em starker Facharbeitermangel bemerkbar machen werde. Diese offensichtlichen Zweckmeldungen werden nun durch ein wandfreie Tatsachen klar widerlegt denn über den eigenen deutschen Bedarf hinaus kann die deutsche Luftfahrtindustrie auch ihren Lieferungsverpflichtungen gegenüber neutralen Staa ten nachkommen. Dank -es slowakischen Volkes Ministerpräsident Dr. Tiso telegraphierte an den Führer. Der slowakische Ministerpräsident Dr. Josef Tiso hat ein Telegramm an den Führer gerichtet, in dem er den Führer des Dankes und der Treue der Slowaken versichert. In -em Telegramm heißt es: „Herr Reichskanzler! Ties gerührt durch die freundlichen Worte der Anerkennung, welche Sie dem slowakischen Volk, seiner Armee und mir zum Ausdruck brachren, will ich Ihnen, Herr Reichskanzler, unseren Dank aussprechen. So, wie ich es am 13. März dieses Jahres getan habe, versichere ich Ihnen neuerdings, Herr Reichskanzler, daß niemand, der den dauernden Frieden in Europa auf Grund der völkischen Rege lung aufzubauen gedenkt, sich im slowakischen Volk täuschen wird. Unser Verhalten an Deurschlands Seite ist ein Beweis unserer Ueberzengung, daß wir für eine gerechte Sache Mitarbeiten, und daß wir nicht vergessen haben, was Deutschland und sein Führer für uns getan haben." sanzig empfing seine siegreichen Truppen Begeisterter Empfang — Parade vor General Heitz und Gau leiter Forster Die siegreichen Truppen der Gruppe Eberhardt, die sich an den Kämpfen um die Befreiung Danzigs und an den mili- jtärischen Aktionen im nördlichen Korridor erfolgreich beteiligt hatten, zogen Unter dem Jubel der gesamten Danziger Be völkerung in die Stadt ein. Die Anmarschstratze von Zoppot über Oliva und Langfuhr bis nach Danzig hinein zum Langen Markt bildete ein einziges ununterbrochenes Spalier von Menschen, die dicht an dicht standen, den vorbeiziehenden Truppen znjubelten, sie mit Blume» überschütteten und so ihrer tiefen Freude sichtbaren Ausdruck verliehen. Ein Infanterie-Regiment, eine Artillerie-Abteilung, Flak und die ss-Heimwehr Danzig marschierten vor General der Artillerie Heitz und Gauleiter Forster sowie weiteren hohen Vetretern von Wehrmacht und Partei vorbei. General-' Major Eberhardt führte die Parade. i Holländisches Verkehrsflugzeug beschossen Verkettung unglücklicher Umstünde. — Keine weiteren Folgem Am 26. September gegen 14,30 Uhr wurde ein nieder ländisches Verkehrsflugzeug über der inneren Deutschen Bucht in der Nähe der Insel Helgoland von einem deutschen Seo flugzeug beschossen. Dieser Vorfall ist die Folge einer Verkettung unglücklicher Umstände. Das angegriffene Flugzeug ähnelte einem be> kannten feindlichen Kampflugzeugtypus und war durch kein auf weite Entfernung sichtbares Hoheitsabzeichen als neutrales Verlehrsslugzeug erkennbar. Bei der vorherr- schenven Wetterlage war es vielmehr erst aus nächster Nähe möglich, seine Nationalität an der Buchstabenbezeichnung auf Rumps und Tragflächen auszumachen. Auch wurde der Ein druck, daß es sich um ein feindliches Flugzeug handelte, da durch verstärkt, daß vas Verkehrsflugzeug offenbar beim Sich ten des deutschen Seeflugzeuges sich in den Wolken einer Verfolgung zu entziehen suchte. Die deutsche Flugzeugbesatzwng brach das Feuer in dem Augenblick ab, als die Nationalität des holländischen Flugzeuges einwandfrei feststand. Das hol-' ländische Verkehrsflugzeug konnte seinen Flug forlsetzen. Der deutschen Flugzeugbesatznng ist angesichts der schwierigem Wetterlage und des unzweckmäßigen Aeußeren und Verhal tens des holländischen Flugzeuges kein Vorwurf zu machen, so sehr der Vorfall als solcher bedauert werden muß. Aoigelan-si und HefchLagrrahmi Englisches Flugzeug in Island Am Dienstagnachmittag landete ein englisches Militär flugzeug in der Nähe des Handelsplatzes Raufarhöfn an der Nordostsvitze Islands. Die Besatzung bestand aus neun Mann. Der Führer der Maschine teilte mit, daß sie wegen Nebels hätten notlanden müssen. Das Flugzeug wurde "gemäß den Neuiralitätsbestimmungen von der Regierung beschlagnahmt. Notlandung eines lranMWen Bsmders in Sardinien Ein französisches Bombenflugzeug „Potez B 50", das sich auf dem Flug von Tunis nach Istrcs befand, mußte wegen! eines Motorschadens an der Nordostküste von Sardinien not--, landen. Das schwerbeschädigte Flugzeug ist von den italienU schen Behörden beschlagnahmt worden, während die aus sechs Mann bestehende Besatzung wahrscheinlich aus Sardinien in-I tterniert werden wird. Britische Flugzeuge bombardieren belgisches Gebiet In einer Meldung aus VervicrS berichten die Brüsseler Zeitungen, daß erneut mehrere britische Flugzeuge das bel gisch deutsche Grenzgebiet überflogen. Von der deutschen Flak beschossen, hätten die Flugzeuge kchrtgcmachl und vier Bombe» abgcworfen, die auf belgisches Gebiet sielen und große Eiu- schlagtrichier erzeugten. AurlandriMrichlen Chamberlain will keine Rnndfunkübertragunsi Der englische Ministerpräsident Chamberlain erklärte am Mittwoch im Unterhaus, er wiiniche auf die Anregung, fein« Parlamentserkiärungcn durch Rundfunk verbreiten zu lasten, picht einzugehen. Er fei überzeugt daß seine Mitteilungen be reits eine genügend große Publizität hätte». 2» der Tat kann Chamberlain kaum erwarten, daß feine Berichte, die nie etwa» Neues enthalten, bei Rundfunkhörer» irgendein Interesse er wecken. Australien zieht sich zurück Der australifche Ministerpräsident Menzies erklärte am Mittwoch, es würde unklug sein, zur Zeit Streitkräfte nach Europa zu entsenden. Australiens Lags sei anders als 1914. Damals fei die Haltung aller Nationen bekannt qewefen und keinerlei Eesahr einer feindlichen 2noasion habe gedroht. Französischer Ministerrat Unter dem Vorsitz des Präsidenten Lebrun hat der franzö sische Ministerrat getagt. 2n dem Kommunique über den Ver lauf der Sitzung heißt es. daß Ministerpräsident Daladier einen Ueberbiick über dis Lage gegeben habe. Es wurde bann die Stiftung eines Kriegskreuzes beschlossen, ferner kam man über ein, die Kommunistische Partei, die Dritte 2nternationale sowie alle kommunistischen Verbände und Organisationen aufzulöfen und zu verbieten. Alsbald nach Beendigung der Sitzung nah men beträchtliche Polizeikräfte in allen Teilen des Landes Haussuchungen vor. Zahlreiche Personen wurden im Zusammen hang mit der von ihnen bisher betriebenen kommunistischen Agitation verhaftet. Die Maßnahme wird in der sozialdemo kratischen Zeitung „Populair" durch den ehemaligen Minister präsidenten Leon Blum einer scharfen Kritik unterzogen. Di? Frage der amerikanischen Rohstoffe Präsident Roosevelt erklärte am Mittwoch Rohstoffe, die hie Vereinigten Staaten für ihre eigene Verteidigung benötig ten, dürften nicht an Ausländer verkauft werden. Es handle sich besonders um Rohgummi, Mangan, Eisenmangan. Rohzinn und Chrommetall. Die Regierung versuche, Reserven solcher Rohstoffe aufzuspeichern. Sie könne daher der Ausfuhr nickt zuzustimmen. Neue Steuern in England Schatzkanzler Simon brachte im englischen Unterhaus einen Haushaltvorschlag ein, der der veränderten Lage Rechnung trögt. Er erklärte dabei, es sei völlig unmöglich, alle Kriegs- ausgabsn aus Steuereinnahmen zu decken. Aber auch die Zeit zur Auslegung einer Verteidigungsanleihe sei noch nicht ge- -kowmcn. Die Einkommensteuer werde um fast SO v. H. erhöht werden müssen, ebenso würden die steuerfreien Beträge für die 'Berechnung der Einkommensteuer herabgesetzt. Auch dis Erb- 'jchastssteuer. die Abgaben auf alkoholische Getränke, auf Tabak und Zucker werden erhöht. Eine Kapitalabgabe halte die eng lische Regierung nicht für praktisch. ANS Mßsrsr Seimat. (Nachdruck der Lokalberichte, auch aurzugswege, verboten.) Wilsdruff, am 28. September Spruch des Tages Unsere plutokratischrn Gegner werden erkennen, daß ihnen jetzt ein anderes Deutschland gegenübcrtritt als das von 1914. Adolf Hitler in dem Aufruf an die Westarmee. Jubiläen und Gedenktage 29. September: 855: Kaiser Lothar I. in Prüm in der Rheinprovinz gestorben. — 1861: Der Chemiker und Großindustrielle Karl Duisberg in Barmen geboren. — 1913: Der Ingenieur Rudolf Diesel bei Antwerpen tödlich verunglückt. — 1933: Neichscrbhofgesetz. Sonne und Mond: 29. September: S. A. 5.56, S.-U. ,37.45; M.-U. 6.46, M.-A. 17.53 Unsere Kleinsten Auf der Straße hören wir das laute Lachen und Lär men unserer Kinder, der Kleinsten, die die Welt nur mit lachendem Gesicht ansehen und noch nichts ahnen von der Schwere des Kampfes, der uns allen auferlegt worden ist. Aber gerade wenn wir diese Jugend betrachten, wissen wir, daß wir um der Jugend willen alle unsere Kräfte ein- zusetzen haben, um all diesen Kindern im großen Deutschen Reich eine glückliche Zukunft zu sichern. Ahnen diese Kleinen auch noch nichts von der Schwere des Kampfes, fo sind sie dennoch schon einsatzbereit. Sie wissen, daß sie nicht mehr nach Belieben Zucker, Marmelade und dergleichen^ naschen dürfen, um so nichts ihren Geschwistern wegzu-" nehmen. Und wenn es die Eltern verstehen, deu Kindern diese kleinen Pflichten nahezulegen, so werden auch diese Kleinen stolz auf ihren Einsatz sein und eine bemerkens werte Garde bilden, in dem immer wichtiger gewordenen Kampf gegen den Verderb. Jetzt kommt es nur auf das genaue Wirtschaften an. Wer es noch nicht kann, muß es lernen, und wer es gelernt hat, wird bald merken, daß die kleinen Einschränkungen, die wir zu tragen haben, für alle erträglich sind, und daß wir alle mehr als satt werden, wenn wir nur einen ordentlichen Wirtschaftsplan aus stellen. Und für die Kleinsten wird immer so viel da sein, daß sie nichts von ihren kindlichen Freuden «nd Genüssen entbehren, wie lange uns auch dieser Krieg aufgezwungen werden mag. B. Verleihung von Ehrenkreuzen an kinderreiche Mutter. Auf Anordnung des Führers findet kommenden Sonntag mittags 42 Uhr die Verleihung von Ehrenkreuzen an kinderreiche Müt ter statt. Es liegt an den gegenwärtigen Verhältnissen, daß wieder nur ein Teil der Ehrenkreuze bisher fertiagestellt werden konnte, während der restliche Teil erst später geliefert wird und zur Verteilung kommen kann. Diesmal werden vor allem wieder die älteren Frauen bedacht, die rechtzeitig den Antrag gestellt haben. Sie erhalten noch besondere Einladung durch die Orts gruppenleitung der NSDAP. In dankbarer Erinnerung. Als 1914 der Weltkrieg aus brach, da eilten auch die Beamten des hiesigen Postamtes zu den Fahnen, am fünften Mobilmachungstage der Pcstbeamte K u rt Kühne. Nur wenige Wochen war er in Feindesland, bereits am 27. Sept, starb er den Heldentod. Das war gestern vor 25 Jahren. Diefe 25. Wiederkehr seines Todestages nah- men Betriebsführer und Gefolgschaft des hiesigen Postamtes zum Anlaß, eine von ihnen gestiftete, von Holzbildhauermeister Trepte geschaffene Gedenktafel im Vorraum der Dienstzim mer, in denen der Verewigte bis zu seinem Eintreffen zum Heer treu und gewissenhaft seine Pflicht erfüllte, zu enthüllen. Zu der schlichten Gedenkfeier gestern abend konnte Postver walter Wetzel neben der Gattin und den nächsten Verwandten des Gefallenen Ortsgruppenleiter Pg. Voigt und Qberl. Kühne sowie seine Aibeitskameraden begrüßen. In eindrucks vollen Worten wies er weiter darauf hin, daß der Gedanke der Schaffung einer Ehrentafel im vergangenen Jahr aufkam. daß die Kristen dafür die Beamten des Postamtes aufbrachten, und daß die Weihe der Tafel nun unter ganz ähnlichen Ver hältnissen stattfinde, wir jene waren, als der Kamerad Kühne mit den vielen anderen ins Feld zog. Er sei ein echter Kamerad gewesen, der bei allen, die ihn kannten, in dankbarer Erinne rung stehe. Während eine Geige das Lied vom guten Kame raden sang, wurde die Gedenktafel enthüllt und die Anwesenden verharrten eine Minute in tiefem Schweigen. Nachdem Post- inspektor a. D. Ebert als Ortsgemeinschaftsführer des Volks bundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge einige ehrende Werts gesprochen hatte, wurde die Feier mit Aührergruß und dem gemeinsamen Gesang der Nationallieder beendet. Die Gedenk tafel befindet sich im Schalterraum des Postamtes unter dem gerahmten Bildnisse des Gefallenen. Sie trägt in kunstvoller Schnitzarbeit Adler und Hoheitszeichen, und neben verschiede nen Symbolen die Morte: „Zum Gedächtnis an unseren im Weltkrieg 1914/18 gefallenen Kameraden Kurt Kühne, ges. am 27. 9. 1914. Die Berufskameraden des Postamtes Wilsdruff am 27. 9. 39." Die Tafel wird flankiert von zwei Blumen tragenden Konsols und mahnt alle Vorübergehenden, nie zu vergessen die gewaltigen Blutvpfer des Weltkrieges vor 25 Jahren, deren eines Kurt Krchne war. Hotelbesitzer Curt Schlösser st. Nach langem schwerem Lei den ging am gestrigen Tage eine weit und breit bekannte Per sönlichkeit ein zum ewigen Frieden: Hotelbesitzer Curt Schlösser, der Wirt vom „Goldenen Löwen". Er war am 29. März 1879 in Dresden geboren und kam im Oktober l91)4 nach Wilsdruff, das ihm eine zweite Heimat wurde. Vom Va ter übernahm er die Bewirtschaftung des „Goldenen Löwen". Wie selten einer verstand er seinem Geschäfte vorzustehen, es zu hegen und zu pflegen und zu einer Einkehrstätte zu gestal ten, die weit über Wilsdruffs Grenzen hinaus bekannt war und gern besucht wurde. Ganz gleich, wer zu ihm kam, allen wollte er den Aufenthalt in seinen gastlichen Räumen so angenehm wie möglich machen. In den Kreisen der alten Garderefler war er ein gerngesehener Kamerad, und als der Weltkrieg kam, mußte er zum Kriegsdienst einrücken. Mit Herz und Seele war er Jäger und Schütze zugleich. Die Schützengesellschaft verliert in ihm ihren Eh-renhauptmann. Tapfer und geduldig ertrug er lange Monate hindurch schwere Krankheit, von der ihn nun ein sanfter Tod erlöste. Das Gedächtnis Curt Schlössers als eines liebenswerten Menschen und treuen Kameraden wird fort leben über Tod und Grah hinaus. Er ruhe in Frieden! Aus Vorgärten hängen ost Aeste. Zweige u. ä. in den Fuß weg hinein, so daß sich Vorübergehende bei der angeordneren Verdunkelung im Gesicht (Augen) verletzen können. Alle Grund stückseigentümer usw. werden ausgefordert, für die Entfernung herausragender Aefte und Zweige besorgt zu sein. Die Polizei beamten fld beauftragt, gegebenenfalls Anzeige zu erstatten. Erntet nicht zu früh! Es ist weder vorteilhaft noch ge sund, nicht ausgereiftes Obst und Gemüse zu verbrauchen oder cs sür den späteren Genuß aufzubewahren. Obst und Gemüse entwickeln erst bei vollkommener Reife ihre Nähr- und Ergän zungsstoffe, ihre Salze, Säuren und ihr Aroma. So bringen wir uns z. B/bei zu früh abgenommencm Obst und Tomaten um einen beträchtlichen Teil des Zuckers. Darum laßt von den To maten rot werden, was noch rot werden kann. Wir haben noch genüg grüne Tomaten zum Einmachen zur Verfügung, wenn die Fröste kommen. Zu früh geerntetes Gemüse hält sich nicht auf dem Lager oder im Einschlag, es fault und die Verluste sind sehr groß. Winterobst wird baumreif geerntet und wird auf dem Laaer erst eßreif. Baumreif heißt nicht unreif. Ein An zeichen für Baumreife "sind dir sich färbenden Kerne oder ein stärkeres Abfallen der Früchte. Fast alle Gemüse- und Obst sorten, die für den Winter bestimmt sind, vertragen geringe Frostgrade. Also erntet nicht zu früh! Es ist weder vorteilhaft noch aelund.
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