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SUdnOrÄlgeM Nr. 226 — 98. AahrMim Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt" ÜLckM RiMtrijis Mlui» Vtspchmzei Rege dspSomaMche Tätigkeit im Kreml VerhMdlungen auch mit den Esten und Törten Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Da» „Wilsdruffer Tageblatt' erscheint werk«aas ,6 Uhr Bezugspreis Mona» 2 AM frei Haus, bei Postbestellung l,su RM zuziigl Bestellgeld Einzelnummer >0 Rpf Alle Postanstallen, Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend gen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung deS Bezugspreise-. Rücksendung ein gesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiltegt. .Vorwärts sär mlstr ewizes JuitsWd!' TKgesbeseWGörßKgsanhreLNftWMenaOVemhßgVMheSUOLMWmFMZms Neue Sette der WettgeschWe Die zweite Reise des Reichsaußenministers von Ribben trop nach Moskau hat in Bulqarien die größte Beachtung ge sunden. Die Zeitung „Mir" betont, daß die jetzige Anwesen- heil von Ribbentrops in Moskau die bisherige Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Rußland noch weiter befestigen werde. Auch die Zeitung „Slovo" glaubt, daß diese Reise des Reichsaußenministers nach, Moskau keine geringere Auswirkung' haben werde als die erste, zumal dort eine neue Seite der Weltgeschichte geschrieben werde. „LMM" der AMKrte» Neutrale Feststellungen: Auch bei sorgfältigster Suche kein« Spur einer Bombenwirkung zu entdecken Englische Nachrichtendienste haben großsprecherisch die Be hauptung ausgestellt, daß es englischen Flugzeugen gelungen sei, in der Nacht zum Montag den Hafen und di« Schleusen Kiels zu bombardieren. - Ml diele Lüge foimt w das rechte Licht LU rücken, wurde MMMbEMM für Polen A» der SpiHs der Militärverwaltung Generaloberst von Rundstedt Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht Hai die Einrichtung einer Militärverwaltung in den be setzte« ehemals polnischen Gebieten angeordnet. An di- Spitze der Militärverwaltung hat er als Oberbefehlshaber Ost den Generaloberst von Rundstedt berufen. Zu« Obersten Verwaltungschef beim Oberbefehlshaber Ost für die gesamte Zivilverwaltung hat der Führer den Reichs; Minister Dr. Frauk berufen. Postscheck: Dresden 2640 DonnersLag, den 28. September 1939 Warschau h°i bedingungslos kapituliert Das Oberkommando der Wehrmacht gibt veranm: Warschau hat bedingungslos kapituliert. Die förmliche Uebergabe der Stadt an das deutsche Armee- Oberkommando wird voraussichtlich am 29. September stattfinden. Die militärische Besatzung beträgt nach den bisherigen Feststellungen über 100 000 Mann. kas allen Bollwerken des Feindes Tod und Bcrdervcn brachte^ pb Ihr in der Lust oder am Boden kämpftet, ob Ihr am Flak geschütz der Armes und dem ganzen Volk die Sicherheit gabt oder ob Ihr am Funkgerät für die Verbindung aller Kampf truppen sorgtet, ob Ihr Transportgruppen in unermüdlichem Tag- und Nachteinsatz den erforderlichen Nachschub für Luft waffe und Heer brachtet — Euch allen gilt mein Dank! In ehrfürchtiger Trauer neigen wir uns vor den Opfern, die unser« Waffe bringen mutzte, aber auch in hehrem Stolz, denn wir wissen, mit uns fliegen und fechten die Kameraden, die wir verloren. Ihr Tod ist uns nicht drückende Bürde, ihr Opfer ist uns heilige Verpflichtung. Als wir in diesen Krieg für Deutschlands Freiheit zöge«, wußte ich, bah ich mich auf meine Luftwaffe verlassen konnte. Kameraden! Wie ich Euch allen im Geiste stets ins Auge sah, als wir diesen uns aufgezwungenen Krieg begannen, um Euch zu verpflichten, das Letzte für Volk und Vaterland zu geben, so drücke ich jedem von Euch jetzt die Hand, als Oberbefehlshaber seinen Soldaten, als Kamerad seinen Kameraden. Nach deutscher Soldatenart binden wir jetzt nach errungenem Sieg den Helm fester. Welche Aufgaben uns auch erwachsen mögen, welche Befehle uns auch unser Führer und Oberster Befehlshaber gibt: Vorwärts für unser ewiger Deutschland!" , Moska« steht in diesen Tagen im Zeichen reger diplomatischer Tätigkeit. Im Vordergrund steht der Be such des Reichsautzenministers von Ribbentrop, der am Mittwoch in dem Condor-Flugzeug „Grenzmark" mit dem Botschafter der UdSSR, tn Berlin, Alexander Schkwarzew, und Legationssekretär Pawlow von der sowjetrussischen Botschaft in Berlin auf Einladung der Sowjetregierung nach Moskau gekommen ist. Der Reichsautzenminister ist begleitet von Untcrstaatssekretär Gautz, den Vortragenden Legationsräten Schnurre, Henke und Kordt, dem Stellvertretenden Chef des Protokolls, Legationsrat von Halem und Mitglie dern des persönlichen Stabes. Reichsminister von Ribbentrop traf am Mittwoch vormittag um 11.15 Uhr auf dem Fluge nach Moskau mit der Begleitung im Condor-Flugzeug „Grenzmark" auf dem Königsberger Flughafen Devau ein. Nach einem kurzen Auf enthalt erfolgte der Weiter-fiug nach Moskau. Am Mittwoch traf auch der estnische Außen minister Selter, der nach seinem ersten Besuch in Mos kau am Montag vorübergehend nach Reval zurückgekehrt war, mit seiner Begleitung wieder in Moskau ein, um die Ver handlungen mit der sowjetrussischsn Negierung fortzusetzen. Der türkische Außenminister Saracoglu, der bereits seit ein paar Tagen in Moskau weilt, wurde von .Ministerpräsident und Außenminister Molotow und später vom Präsidenten des Obersten Sowjets, Kalinin, emp- sangen. Moskau begrüßt den neuen Besuch « Der zweite Besuch Ribbentrops in Moskau findet in der gesamten Weltpresse die allerstärkste Beachtung. In allen Mos kauer Zeitungen wird die Meldung von Ribbentrops Ankunft in Moskau auf der ersten Seite in großer Aufmachung ver öffentlicht. Dabei wird betont, daß der deutsche Außenminister auf Einladung der Regierung der Sowjetunion gekommen ist, um mit der Moskauer Regierung die Fragen zu erörtern, die mit den Ereignissen in Polen verbunden sind. In Moskauer diplomatischen und ausländischen Kreisen hat die Nachricht vom Besuch Ribbentrops den stärksten Ein druck hervorgerufen. Der zweite Moskauer Besuch des Reichs außenministers wird als ein neuer Beweis dafür angesehen, daß die deutsch-sowjetrussische Zusammen arbeit die unerschütterliche Grundlage für die zukünftige Neuordnung Osteuropas darstellt. London verbirgt Verlegenheit hinter Zwecklügen In London hat der erneute Besuch Ribbentrops in Moskau allergrößtes Aufsehen erregt und die Presse in höchste Verlegenheit gebracht, die ihren Lesern bisher einzureden ver sucht hat, daß der Pakt Berlin—Moskau bereits sehr brüchig geworden sei. Um die alten Zwecklügen zu retten, be haupten die Londoner Blätter nunmehr anscheinend auf Ver anlassung des britischen Lügenministeriums, daß es sich bei dem Besuch um einen Verzweiflungsschritt der Deutschen handele. Ein dänisches Linksblatt läßt sich aus London berichten, daß man angesichts des deutschen und des türkischen Besuchs i« Moskau in England „schwarz sehe". Stärkste Beachtung im Ausland Auch im neutralen Ausland steht der Besuch Rib- vftttrops in Moskau im Vordergrund des Interesses. Die dänische Presse steht darin den Ausbau der Zusam menarbeit zwischen Deutschland und Rußland, die nun mehr Nachbarn geworden seien, und eine planmäßige und weltumfassende Nachbarschaftspolitik betreiben würden. — Schwedische Zeitungen betonen, daß man vor der zweiten Etappe der deutsch-russischen Zusammen arbeit stehe, und stellen fest, daß kein Zweifel darüber be stehe, daß Deutschland und Rußland weiterhin in vollem Ein verständnis handeln würden. — Die finnischen Blätter ver sehen die Meldung von der Moskauer Reise Ribbentrops mit großen Schlagzeilen und weisen darauf hin, daß gleichzeitig drei fremde Munster in Moskau weilten: der deutsche, der türkische und der estnische Außenminister. — Die jugoslawische Presse veroftentlicht den neuen Besuch Ribbentrops in Mos- kau in großer Aufmachung, und in politischen Kreisen Bel grads mißt man den Besprechungen in Moskau allergrößte Bedeutung beu MehrW-Oia- AuswraAe des Reichs- »MrnmiMers mitSWIi« «.Mswiow DNB. Moskau, 28. September. Reichsaubenminister von Ribbentrop hatte gestern abend eine mchrstimdige Aus sprache mit dem sowMujssichen Regierungschef und Austen kvmnvsiar Molotow und Herrn Stalin in Anwesenheit des d ut- schen Botschafters in Moskau, E-raf von der Schulenburg. Tie Besprechungen werden heute fortgesetzt. Besprechung Molotows mtt dem WanMen Botschafter , Der javanische Botschafter Togo hatte am Dienstag eine «ntelredün^ Molotows gewidmet war, die sich aus dem am U Sowjetunion und Japan abgeschlossenen Abkommen uoer Muibebuna der Eremltreitigkeiten ergeben. Krieg oder Friede» Die Westmächte mögen wählen, Deutschland ist bereit Der Sonderberichterstatter der italienischen Agentur Ste fani meldet aus dem Hauptquartier des Führers, daß nach der Beendigung des Krieges an der Ostfront erklärt werde, das deutsche Volk sei in gleicher Weise dazu bereit, in irgendeine ehrenvolle und aufrichtige Dis kussion einzutreten,wie auch den Krieg fortzu- setzen, wenn das die Gegner Deutschlands so wollen. Es wird hinzuaefügt, daß bei der gewaltigen indu striellen Organisation Deutschlands, die jetzt durch die Leistungs fähigleit Schlesiens und Polens noch verstärkt worden sei, mit Hochdruck gearbeitet wird Auch die Landwirtschaft »ei reichlich mit männlichen Arbeitskräften versehen, so daß wenigstens vor erst es nicht notwendig sei, die riesige landwirtschaftliche Modi- lisierung der weiblichen Arbeitskräfte vorzunehmen, die in allen Einzelheiten auf breitester Grundlage vorbereitet sei. Man erkläre weiter, daß auf diplomatischem Wege das Reich weit gehende Möglichkeiten für den internationalen Güterverkehr stcherstellen könnte, wodurch den Neichsfinonzen genügende Mit tel für die aufs Ganze gehende Fortsetzung des Krieges garan tiert seien, und daß das deutsche Volk dementsprechend mit abso luter Ruhe der Zukunft entgegensetzen könne. Schließlich teilt der Sonderberichterstatter mit, die Gesamtzahl der polni schen Gefangenen belaufe sich auf annähernd 600 000 Mann. Was die ungeheure Kriegsbeute anbelange, so werde man mindestens zwei Wochen brauchen, um eine auch nur annä hernde Ausstellung davon herzustellen. Generaloberst von Rundstedt (Scherl-Archiv-Wagen- dorg-M.) Mit der Ernennung zum Chef der 'M'NkäAeWaKWg 8 ben besetzten ehemals polnischen Gebieten wird der verdienst volle Befehlshaber der Heeresgruppe Süd des Feldzuges i». Polen, Generaloberst von Rund st edt, vom Führer zu einer neuen verantwortungsvollen Tätigkeit berufen. Gerd von Rundstedt, der einer ältmärkischen Familie entstammt, trat 1892 aus dem Kadettenkorps beim Infanterieregiment 83 ein. Be reits im März 1M0 kam er als Hauptmann in den Generalstab, dem er nach einem Frontkommando als Kompaniechef auch Während des Weltkrieges angehörte. Nach dem Kriege wurde von Rundstedt in der Reichswehr ständig mit wachsenden Auf gaben betraut, die ihn unter weiteren Beförderungen nach .Weimar, Kassel, Breslan und schließlich nach Berlin führten. Hier war er als Generalleutnant Kommandeur der 3. Division und Besehlshaber im Wehrkreis III, Berlin, und vom 1. Oktober 1932 an als General der Infanterie Gruppenkommandeur. Während des militärischen Ausnahmezustandes für Berlin und Brandenburg in den Julitagen 1932 wurde von Rundstedt als zuständiger Militärbefehlshaber wegen feines Einschrei tens gegen die sozialdemokratische Regierung in Preußen der weiteren Öffentlichkeit bekannt. Am 15. März 1938 wurde von Rundstedt Generaloberst und schied, nachdem er beim Einmarsch in das Sudelenland die Gruppe IV geführt hatte, mit dem 1. Oktober 1938 unter Ernennung zum Ches des Infanterie-Regiments 18 aus dem. aktiven Dienst aus. ! > Hauptquartier der Luftwaffe. Am Tage der Kapitulation von Warschau erließ Generalseldmarschall Gö ring folgenden Tagesbefehl: Soldaten der Luftwaffe, Kameraden! Die polnische Armee, der eine vom englischen Größenwahn bestimmte Kriegshetze die Ausgabe zugedacht hatte, in deut sches Land einzusallcn, und bis Berlin zu marschieren, ist in wenigen Tagen in Grund und Boden zerschmettert worden. Mit ihr mußte die polnische Fliegertruppe, noch bevor sie wir kungsvoll tzältc eingesetzt werden können, den gleichen Weg gehen. Blitrschnell hat das deutsche Schwert zugeschlagen. Ich bin stolz, daß die deutsche Luftwaffe an diesem Erfolg ent scheidend mitgewirkt Hal. Durch Euren entschloßenen Einsatz habt Ihr vom ersten Tage an den feindlichen Luftraum be herrscht. Keinem polnischen Flugzeug gelang es, deutsches Hoheitsgebiet zu überfliegen. Die deutsche Heimat war in Sicherheit! Unserer tapferen Erdtruppe habt Ihr bei ihrem Vordringen vorbildliche Wasfenhilfe geleistet. Desgleichen habt Ihr tatkräftig die eingesetzten Teile der Kriegsmarine in ihrem siegreichen Kampf unterstützt. In einem Sicgeszug ohnegleichen habt Ihr einen Gegner »iedergeworfen nnd vernichtet, der Großdentschland i.i frcvle- rischem Leichtsinn herausgcsordert hatte. Einzig dastehend in der Geschichte sind die Leistungen der deutschen Wehrmacht. Ihr, meine Kameraden von der Luftwaffe, also des jüngsten Teiles der Wehrmacht, habt im todes mutigen Einsatz bewiesen, daß Ihr Bannerträger alten deutschen Soldatcngcistes und zugleich der alle jeder Stunde bezwingenden Idee nationalsozialistischen Kämpsertums seid. Ob Ihr als AusNiirer den großen Zie len der Armeesührung dient, ob Ihr als Jagdflieger den Geg ner mit stählernem Vernichtungswillen angegriffen habt, ob Ihr als Schlachtsliegcr Euren Kameraden aus der Erde den Weg zum Siege bahntet, ob Ihr als Kampsslieger die Bastionen ieindliüen Widerstandes venüihtct habt. ob Sür mit Euren Stu.- Anzeigenpreise laut aufliegendcr Preisliste Nr 8. — Ziffer-Gebühr: 20 Rpf. — Vorgefchrir- bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichleit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahm« biS vormittags 10 Uhr. —. - , ., „. Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermit- Akvttjprkchkvt Ak«1 WllAhvUft 206 telten Anzeigen überneh men wir keine Gewähr. — — Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß.