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Wilsdruffer Tageblatt : 26.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193909267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390926
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-26
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 26.09.1939
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Ler Führer bei der Mra-Armee Die Weichsel ein toter Strom — Der Festungsgürtel nm Warschau Der Führer begab sich in den Naum östlich der Bzura. in dem vor wenigen Tagen die Schlacht in Polen ihren sieg reichen Abschluss sand Der Flug über die Weichsel aufwärts zeigte niit überzeugender Eindringlichkeit, wie sehr die Polen diesen Strom vernachlässigt haben, der angeblich für sie von solcher Lebcuswichligkeil war, daß sie ohne den Be sitz seiner Mündung als Staat nicht existieren zu können immer wieder behaupteten. In Wirklichkeit haben sie den gesamten Stromlnuf so vollkommen versanden und verkommen lassen, daß jeder Schiffsverkehr durch Hunderte und tausende großer und kleiner Sandbänke, die sich in der Weiches gebildet haben unmöglich gemacht worden ist. Während des Fluges sahen wir an keiner Stelle der Weichsel irgendeinen Dampfer oder auch nur eine Dampferanlegestelle. Wie landen auf einem Flughafen in der Nähe von Warschau und sind mitten im Bereich derjenigen deutschen Truppen, die vor wenigen Tagen die größte Vernichtungsschlacht aller Zei len siegreich beendeten und die polnische Armee zwischen Dzura und Weichsel in einem überraschend geführten Kampf restlos zertrümmertem Roch fetzt ziehen lange Gcfangcnenkolonnen auf den Straßen nach Süden und Westen, wird das erbeutete Material gesammelt, gesichtet und abgefahren. Mit brausendem Jubel empfangen die siegreichen deutschen -Truppen ihren Obersten Befehlshaber. Unübersehbare Kolon nen füllen die Straßen des WeichselbogenS, Infanterie, Flak, Artillerie und Panzerformationcn im bunten und doch wohl berechnetem Wechsel. Immer wieder bereiten die Truppen dem Führer jubelnde Kundgebungen. Ihre Haltung ist so frisch wie am ersten Tag. Es ist die stolze Haltung einer siegreichen Armee, die neuen, unvergänglichen Ruhm an ihre Fahnen ge heftet hat. Neben den truppenerfüllten Straßen aber hat bereits wie der der friedliche Alltag des Bauern seinen Einzug ge halten. Die Felder werden gepflügt, Kartoffeln gebuddelt, da und dort geht auch schon ein Bauer über se-n Feld und streut die Wintersaat in den Boden. In den kleinen Städten sind die Läden geöffnet. An einer Stelle, wo wir die Bahnlinie Lodz—Warschau kreuzen, müssen wir halten. Die Bahnschranken sind herunlergelassen, und mit lautem Pfeifen dampft ein langer Güterzug an uns vorüber, ein überzeugendes Bild des eingekehrten Friedens. — Nur in der Festung Warschau sind noch die letzten Kämpfe im Kang. Von einem besonders günstigen Aussichtspunkt eines Warschauer Vorstadtviertels aus können wir uns mit eigenen Augen davon überzeugen, daß diese Stadt in keiner Weise eine offene Stadt ist, wtc die Polen cs heute plötzlich behaupten. Schon ein Blick auf die Karte zeigt, daß Warschau im Gegenteil eine starke Festung ist, von einem Kranz zahlreicher Forts umgebe». Nun lernen wir diese Forts kennen und finden sie schwer betoniert und mit Wassen aller Art ausgerüstet. Vor wenigen Stunden ist wieder eines dieser Forts durch einen blendenden Hand streich eines jungen Offiziers in deutsche Hände gefallen. Richt nur polnisches Militär kämpft hier, man hat auch Zivilisten in die Front geholt und hat die verbarrikadierten Straßenmün dungen mit entlassenen Zuchthäuslern und den Ange hörigen der Warschauer Unterwelt besetzt; ja, man ist schließlich dazu übergegangen, Formationen von Flinten weibern gegen die deutschen Truppen mobil zu machen. Einige dieser Weiber fielen in den letzten Tagen in die Hand unserer Truppen, die nun planmäßig daran gehen, die Stadt von diesen Elementen gründlich zu säubern, die ein verbreche risches Regime unter Waffen rief und sie neben den regu lären Truppen einsetzte. ! Im Laufe des Tages haben wir dann Gelegenheit, dii KampfstStten zwischen Bzura und Weichsel zu besichtigen. Wir erleben noch einmal im Geist die groß artigen Taten unserer Truppen, ihr siegreiches Vorwärtskom- men, mit der sie den einmal geschlossenen Ring um das pol nische Heer immer enger und enger zogen, um' ihm schließlich den völligen Untergang zu bereiten. Die La«e im Protektorat Neutrale Journalisten dementieren Londoner Lügen Dom 22. bis 25. September fand eine Reise von sechs Ausländischen Korrespondenten führender neutraler Blätter in das Protektorat Böhmen und Mähren statt. Nach ihrer Rückkehr faßte einer der Teilnehmer die dort gewonnenen Eindrücke in einem Vortrag vor der ausländischen Presse zusammen. Er erklärte, daß man im Falle einer Span nung hätte erwarten müssen, daß auf ungefähr zwanzig Zivi listen ein Soldat gekommen wäre, um Weiterungen dieser even tuellen Spannung zu verhindern. Die neutralen Journalisten hätten sich jedoch durch eigenen Augenschein davon überzeu gen können, daß es im Protektorat Böhmen und Mäh ren keine besonderen Maßnahmen gäbe. Dabei betonte der Vortragende ausdrücklich, daß man ungewöhnliche ^Vorbereitungen unter allen Umständen hätte bemerken müssen. Eine außerordentliche Lage lasse sich ja unmöglich verheinili- wen, auch wenn die unruhigsten Tage schon vorüber seien. iEr hccke im Protektorat natürlich insofern eine gewiße Slim- mmng angetrosscn, wie diese überall in der Welt infolge des «Krieges zu finden sei. Aber abgesehen von diesem unbestimm- »cn Druck habe man nichts beobachten können, was auf irgcnd- tvle ungewöhnliche Ereignisse schließen lasse. Es sei in den Dtädten des Protektorats nicht nur alles im gewohnten Gleise gelaufen, sondern es habe außerdem — wenigstens für die 'neutralen Beobachter — eine furchtbare Langeweile -geherrscht. Der Korrespondent betonte, daß die ausländischen Iour- maWen an allen Orten gewesen seien, wo nach „Reuter"-Mcl- sdungen Unruhen stattgesunden haben sollten. Es seien wohl -einige Verhaftungen vorgekommen, allein nichts deute darauf hin, daß es sich um eine „gewaltige Verhaftungswelle" ge handelt habe, wie dies das englische Lügenministerium wis sen wollte. Der Korrespondent betonte, daß sich die Journalisten frei bewegen konnten und mit jedermann, sei cs beim Friseur oder woanders, zu sprechen Gelegenheit hatten. Sie alle stimm ten in ihren Berichten darin überein, als dies von London aus behauptet werde. In weitesten Kreisen habe man immer wie der gehört, wie verhältnismäßig gut es das Protektorat getrof fen habe. Gerade durch die letzten Ereignisse sei Präsident Hacha und seine Regierung in den Augen der Bevölkrung im ungewöhnlichen Maß rehabilitiert worden. Seine Volks tümlichkeit sei ständig im Wachsen. Der allgemeine Druck, den der Krieg überall aufgebe, sei im Protektorat sogar am wenig- stcn fühlbar, weil es dort keine Familien gebe, die einige Mit glieder an der Front hätten. Aus Anfragen erklärte der Korrespondent, daß er und seine Kollegen, was den angeblichen Mangel an Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen im Protektorat betreffe, nur habe feststellen können, daß bei Seife und Zucker die Nachfrage et was größer sei als das Angebot. » „Ruhe und Ordnung im Protektorat" Holländer widerlegt Lügenmeldungen ! Das Amsterdamer „Allgemeen Handelsblad" bringt eine. Bericht seines Berliner Korrespondenten, in dem die Lugen- imeldungen des britischen Reklameministeriums über angeb liche Unruhen und schwere Zusammenstöße im Protektorat Böhmen und Mähren in klarster Form widerlegt werden. 1 Der Korrelpondent bebt hervor, er habe im Lause von drei Tagen eine Reihe von SMlcn im Protektorat besucht uno sich mit hervorragenden Dcutfchen und Tschechen unter halten können. Er habe Gelegenheit gehabt, mu Vertretern aller Berufsstände des tschechißben Volkes, und rwar obue Zeugen, zu sprechen und habe seinen Neiseweg selbst besiim- men können. Es herrsche vollkommene Ruhe und Ordnung im Protektorat. Ein bekannter tschechischer Journalist hatte, so be richtet der holländische Vertreter, wörtlich erklärt: „Hier ist uichs vorgejallcn. Es ist hier völlig ruhig und nor- in a l. Sie können sich selbst davon überzeugen." Ueberall, so fährt der holländische Korrespondent fort, werde normal ge arbeitet. Nirgends seien die Meldungen aus London über Straßenkämpfe usw. bestätigt worden. In sozialer Hinsicht sei die Lage des Protektorats nicht ungünstig; die deutsche Ver waltung habe durch dte Einsetzung eines Preiskommiffars Preissteigerungen im Protektorat verhindert. Der Bericht schließt sich der Widergabe der Rede, die Präsi dent Hacha vor den ausländischen Pressevertretern hielt und in der er die völlige Ruhe und Ordnung im Protektorat hcr- vorhebt. Mißachtung der AeulralM Luxemburgs Dauernde Verletzungen durch französische Flieger vd!L. Luxemburg, 25. September. Am Sonntag über flogen mehrere sranzösische Flugzeuge das Ge biet des Großherzogtums Luxemburg und verletzten damit die luxemburgische Neutralität. Ein französisches Aufklärungs flugzeug hatte bereits Sonnabend nm 16.30 Uhr luxembur gisches Hoheitsgebiet, als es vou einem Flug über das deutsche Mosclgebict nach Sirck zurückkehrte, überflogen. Die Maschine flog in einer Höhe von nur 100 Metern. Von unterrichteter Seite in Luxemburg wird mitgeteilt, daß es sich nicht um einen einmaligen Aus nahmefall handelt, sondern daß derartige Verletzungen der luxemburgischen Neutralität durch französische Flieger schon des öfteren vorgckommen sind. MMtMaMHe Konferenz Die panamerikanische Konferenz, die zur Beratung über die durch den Europa-Krieg entstandenen panamerikanische« Probleme einberufen wurde, trat zusammen. Präsident Aro sem ena wies in seiner Ansprache daraus hin, daß nicht ein-' mal ein Jahr seit der Konferenz von Lima verflossen sei. Jetzt! solle auf Grund der Lima-Resolution eine kontinentale Kol lektivität organisiert werden, die mehr darstelle als eine geo-i graphische Einheit. Pan-Amerika werde, so hoffe er, sich der K u l t u r a u s g a b e, die ihm zugefallen sei, würdig erweisens Wenn man unglücklicherweise den Brand auch nicht löschens könne, so könne man doch versuchen, sich davon zu isolieren.! Tiefes Bestreben sei kein krasser Egoismus, sondern gehe dar auf hinaus, für die Menschheit eine hosfnungsvolle Zykunft! zu retten. In diesem Sinne, so betonte Arosemena, „mter-^ preticren wir die amerikanische Neutralität, z«! deren Erhaltung wir hier zusammengekommen sind." So führi Oeuischland Handelskrieg! Englischer Seemann schildert die zuvorkommende Brhandluna durch deutsche U-Boot-Besatzung Ein Besatzungsmitglied des von einem deutschen Unter seeboot versenkten englischen Dampfers „Arkleside* aus Hartlepool schildert im „Daily Herald" seine Er lebnisse und muß dabei im Gegensatz zum britischen Lügen- und Reklameministerium seststellen, daß sich der Kommandant des U-Bootes aü alle Regeln des Handelskrieges gehalten habe. Im einzelnen erklärt das Besatzungsmitglied der „Arkle« side", der U-Boot-Kommandant habe ihnen jede Hilfe zuteil werden lassen. Das U-Boot habe die Besatzung mitgenommen, bis andere Fischkutter ausgetaucht seien. Dann erst habe man die Besatzung in den Rettungsbooten zu den Fischkuttern ge schickt, allerdings nicht ohne sie vorder noch mit Lebensmitteln zu versehen. MS Mesee Heimat. «Nachdruck der Loialderichle, auch auszugsweise, verdaten.) Wilsdruff am 26. September 1969, Ovruch oes Tage« Wir haben sehr begrenzte Interessen. Diese Interessen allerdings sind wir entschlossen, auf jede Gefahr hin und gcgru jedermann zu vertreten. Adolf Hitler am 19. September 1939 in Danzig. Jubiläen unb Gedenktags 27. September 1939 1785: Der Freiheitskämpfer und Mitbegründer der Turn kunst Karl Friedrich Friesen in Magdeburg geb. — 1856: Der Kolonialpolitiker Karl Peters in Neuhans a. d. E. geb. — 1870: Uebergabe von Straßburg. — 1914: Der Dichter Hermann Löns vor Reims gefallen. — 192l: Der Tondichter Engelbert Humperdinck in Neu-Strelitz gest. — 1836: Ein nahme von Toledo durch die nationalspanischen Truppen, Befreiung der Alkazar-Besatzung. Sonne und Mond: Sonne: A. 5.52, U. 17.49; Mond: U. 4.37, A. 17.8 Oer Brand im Simmpf Hinter diesem „sensationellen" Titel verbirgt sich bei leibe kein Kriminalroman, sondern die schlichte, ausge sprochene brenzliche Tatsache, daß Mutter im Eifer der Verdunkelung Vaters schwarze Wollsocken über die Glüh birne im Schlafzimmer gezogen hatte und später vergaß, das Licht auszuschalten. Folge: Die heiße Birne verschwelte den Strumpf von innen, die brennende Wolle fiel aufs Bett, und hätte Frau Nachbarin nicht den Feuerschein durchs Fenster gesehen — wer weiß, was man dann noch hätte retten können von der liebevoll ersparten Zimmereinrichtung... Wir wollen zwar nun nicht wie am Ende einer Moritat mit erhobe nem Zeigefinger singen: „Ziehe niemals einen Strumpf übers Glühlampenlicht", aber ein bißchen mehr „Ver dunkeln mit Verstand". So ganz im allgemeinen wollen iiir dies doch nachdrücklichst und un Interesse aller Volks- zenossen empfehlen. Der hausfrauliche Eifer, dis Wohnung gegen jeden kichtstrahl, der nach außen dringen könnte, abzüschirmen, st gewiß lobenswert, aber wenn er mit Ueberlegung ge- >aart ist — darin sind wir uns Wohl einig — noch erheb- ich besser. Die neuen Lebensmittelkarten sind am Sonntag in die Hände der einzelnen Familien gelangt, und es hat in denselben überall ein eifriges Studium der einzelnen Scheine begonnen. Mag man da und dort anfänglich der Vielfalt der Karten et was ratlos gegenüdergestanden haben, so ergab sich bei genaue rer Betrachtung derselben, daß sie gar nicht so kompliziert sind, als wie es den Anschein hatte. Zunächst mag die Haus frau einmal die Karten aussortieren, bei denen eine Anmel dung nötig isi. Das ist einmal die Fleifchkarte. Anzu melden ist ferner die Milch karte, soweit solche die Haus halte bekommen haben. Die Fettkarte ist ebenfalls anzu melden. Für Butter, Margarine, Käse und Quark wird das bei den Buttcrhändlern oder in den Lebensmittelgeschäften ge- schehen, während die für Speck vorgesehenen Abschnitte sür die Fleischer in Frage kommen werden. Schließlich ist noch der Bezug von Marmelade und Zucker beim Händler anzumelden. Die Lebensmittelkarte ist nicht anzumelden. Der Bezug der darauf entfallenden Waren ist demnach in verschiedenen Ge schäften möglich. Man erleichtert sich ihren Gebrauch wesent lich, wenn man sich die Abschnitte 1 bis 10 und 17 bis 26 für Graupen, Grieß usw. vornotiert. Auf die Abschnitte 11 12, 27 und 28 notiert man sich die darauf entfallenden Waren, Sago usw., und auf die Abschnitte 16 und 14 Kaffee-Ersatz und eben so auf die Nummern 29 und 30. Nummer 29 wird erst vom 2. Oktober, Nummer 30 vom 9. Oktober ab beliefert. Man be kommt auf die Abschnitte 13 und 14 zusammen 150 Gramm, auf die Abschnitte 29 und 30 je 125 Gramm Kaffee-Ersatz. Die übrigen Abschnitte der Lebensmittelkarten bleiben vorläufig frei. Schwer- und Schwerstarbeiter. Die Bearbeitung der An träge auf Zuteilung der Lebensmittelkarten für Schwer- und Schwerstarbeiter ist vom Arbeitsamt auf idas GeweGeamt übergegangenr. Näheres sagt die Bekanntmachung des Land rates zu Meißen in der vorliegenden Nummer. Die Mieftrung von Fahrzeug-Kautschuk-Bereifungen be handelt eine Bekanntmachung des Landrates in der vorliegen den Nummer. Feldpostscndnngen möglichst mit Tinte adressieren. Die Bearbeitung der F e i d p o st s e n d u n g c n wird sehr erschwert, wenn die Anschrift undeutlich ist. Die Verwendung von Blei- und Tintenstift ist nicht zweckmäßig. Am besten eignet sich die Beschriftung mit Tinte. Auch ist auf gut haltbare Verpackung zu achten. Die Absenderangabe dort nicht vergessen werden. Wil UM die MchMWM MidWt? 1. Bestellschein. Die Neichsflcischkarte trägt einen Be stellschein, der für die Abschnitte gilt, die mit „Fleisch" bezeich net sind, also sür die Abschnitte auf der linken Seite der Reichsfleischkarte. Hierfür trägt sich der Verbraucher sofort (also nicht erst am kommenden Freitag) bei einem Fleischer in die Kundenlüste für Fleisch ein. Der Bezug auf die zugehörigen Abschnitte „Fleisch" ist damit für vier Wochen gesichert. Eine Austragung von einer Kundenliste in die andere, also ein Wech sel des Fleischers, ist während der Dauer des Bestellscheines (vier Wochen) grundsätzlich nicht möglich, sondern erst dann gestattet, wenn eine neue Reichsfleischkarte ausgegeben wird, 2. Die linke Seite. Die Abschnitte 1 bis 4, 5 bis 8, 9 di» 12, 13 bis 13 der Reichsfleischkarte sind jeweils für eine Woche gültig. Die Abschnitte 4, 8, 12 und 16 sind freigelassen für den Fall, daß Sonderzuteilungen möglich werden. Die „Neisch"- Abschnitte gelten auch für den Bezug von Fleifchwaren (Wurst und Konserven). 3. Die rechte Seite. Auf der rechten Seite der Fleisch- karte sind weitere Abschnitte mit der Bezeichnung „Fleisch oder Fleischwaren" angebracht. Für diese Abschnitte gibt es keinen Bestellschein. Sie können ohne feste Bindung, d. h>. auch ohne Eintragung in eine KundenUte, entweder bei dem Fleischer, in dessen Kundenlllste der Kunde eingetragen ist, oder in jedem beliebigen anderen Geschäft zum Bezug vorgelegt werden. Sie können auch bei Einnahme der Mahlzeit in Gastwirtschaften oder in der Kantine abgegeben werden. Diese Abschnitte dür fen aber keineswegs durch Stempelaufdruck oder auf andere Weise an eine bestimmte Firma (Fleischer, Lebensmittel-Klein« Verteiler, Gaststätte u. dergl.) gebunden werden. Die mit u, K, o und 4 bezeichneten „Fleisch oder Fleisch- waren"-Abschmtte gelten jeweils für eine Woche. Die auf die einzelnen Abschnitte aözugcbenden Mengen sind so berechnet, daß insbesondere auch Fleisch, Wurstwaren und Konserven dar auf bezogen werden können. , Rattonen für Nahrunqsmittel-Sslbftserlorzer Durch einen Erlaß des Neichsernährungsminister«k an die Landes, bzw. Provinzialernährungsämter sind mit Kirlung vom 25. September ab entsprechend der Lebensmitttlbezugs- regelung sür Verbraucher auch die Rationen sür Selbstversor ger mii Nahrungsmitteln festgesetzt worden. Der Erlaß be stimmt außerdem den Kreis der Selbstversorger und klärt im einzelnen, wer als Selbstversorger bzw. Teilselbstversorger gilt und wie diese zu verfahren haben. Den Grundsätzen des na tionalsozialistischen Staales entsprechend wird somit unter Ver-I meidung der Fehler des Weltkrieges nicht nur vom Verbrau-! cher, sondern von allen Volkstcilen, als auch vom Selbstver-i folger eine Anpassung des Nahrunqsmittelverbrauches an diel allgemeinen Produktions- und Versorgungsverhältnisse gesor-j dert. ! Oie Abgabe von Güßwaren Pralinen in kleinen Mengen. Durch eine Anordnung der Wirtschaftlichen Vereinigung der deutschen Süßwarenwirtschaft ist der Verkehr mit Süß- Waren sür die Zeit vom 25. September bis 22. Oktober 1939 geregelt worden. Mit Zustimmung des Neichsernährungs« ministers wird verfügt, daß Tafel- und Blockschokola- den, Riegel- und Nippcnschokoladen oder Bruchschokolade vor erst an die Verbraucher nicht abgegeben werden dürfen. Das gleiche gilt für Kakaopulver aller Art, auch mit Zusätzen und kakaopulvcrhaltige Mischungen. Alle übrigen Kakaofertigerzeug- nisse, wie Pralinen, Stückartikel, Phantasie- und Saison artikel, dürfen an die Verbraucher abgegeben werden, soweit diese Fertigerzeugnisse sich am 25. September beim Klein verteiler oder einer sonstigen Verkaufsstelle aus Lager befinden, jedoch nur in kleinen Mengen zur Deckung des gegen wärtigen Bedarfs. Was neu eingeht an Erzeugnissen der ebengenannten Art, darf nicht an die Verbraucher abgegeben werden mit Ausnahme bestimmter Phantasieartikel und figürlicher Artikel. Dagegen dürfen Zuckerwarenaller Art in kleinen Mengen zur Deckung des gegenwärtigen Bedarfs ohne weiteres an Ver braucher abgegeben werden. Hier braucht sich die Abgabe nicht auf die Lagerbcstände am 25. September zu beschränken. Auch später gelieferte Zuckerwaren können in dem genannten Rah men abgegeben werden. Das gleiche gilt für Speiseeis. Hersteller und Großverteiler werden ausdrücklich verpflichtet, Süßwaren aller Art in der bisherigen Weife und nach Maß gabe der bestehenden Verteilungsvo'rschriften an die Klcinver- lecker und sonstige bisher von ihnen belieferte Verkaufsstelle« in den Verkehr zu bringen. Dies gilt auch für Kakaopul-' ver aller Art. Kein Verbot der Sonntagsarbeit. Mit Rücksicht darauf, daß bei dem erhöhten anderweitigen Arbeitseinsatz an Werk tagen die Sonn- und Feiertage immer häufiger für Garten« und Feldarbeit benutzt werden müssen, hat der Reichsinnenmi nister in einem Erlaß klargestellt, daß das Verbot der Sonn« tagsarbeft grundsätzlich als nicht bestehend anzuschen ist für all» Aibeiten, die zur Befriedigung häuslicher oder landwirtschaft licher Bedürfnisse vorgenommen werden.
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