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Wilsdruffer Tageblatt : 19.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193909191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390919
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-19
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.09.1939
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Mlva von dm Russen deW Begeisterter Empfang — Der Londoner Rundfunk meldet am Montagabend mich «mem aus Riga eingetroffenen Reuter bericht, datz Wilna von den Sowjettruppen besetzt wurde. Auch über sämtliche Sowjetsender wurde bestätigt, daß die sowjetischen Truppen bei ihrem Vorlnarsch in Ostpolen BRtmr erreicht haben. Die sowjetamtliche Telegraphenagentur verbreitet Berichte den wiedergewonnenen ehemals ost polnischen G«- dieteu, ans denen hervorgeht, daß die russischen Truppen mit Degeffterung als die Befreier vom polnischen Joch empfangen wurden. Ueberall werden die polnische Fahne und die Schilder der polnischen Verwaltungsstellen herabgerissen und ans Stoffresten schnell zusammengenähte Sowjetflaggen gehißt. Die Bevölkerung, die furchtbar heruntergekommen und verelendet und oft nur mit Fetzen bekleidet ist, trägt trotzdem ihre letzten Lebensmittel zusammen, um die ruffischen Trup pen damit zu empfangen. Die ganze wirtschaftliche Lage dieser Gebiete ist eine furchtbare Anklage gegen die polnische Regierung, die kaltblütig weite Landstriche der Verelendung preisgegeben hat. - Mobilmachung in Litauen r LÄekbtauische Regierung hat im Zusammenhang mit dem Vorgehen der Sowjetunion gegen Polen die Einberufung weiterer Reservistenjahrgänge und in den Grenzgebieten gegen über Polen die Mobilmachung angeordnet. Der litauische Ministerpräsident General Cernius wies t« einer Rundfunkansprache darauf hin, daß diese Maßnahme lediglich als Vorsichtsmaßnahme zum Schutze der litauischen Neutralität zu betrachten sei. Der Verkehr über die litauisch-polnische Grenze ist gesperrt worden. London Witt erst Kühlung nehmen Kabinettsrat behandelte russischen Einmarsch in Ostpolen In London wurde am Sonntag ein Kabinettsrat abgehalten. Chamberlain und Halifax stehen in ständiger Fühlungnahme. BeratungsgcgcnMiid ist der russische Ein marsch in Polen gewesen. Eine Erklärung wurde nach der Kabinettssitzung nicht veröffentlicht. Wie der britische Rund funk erklärt, will die englische Regierung zunächst mit den übrigen, interessierten Regierungen Fühlung aufnehmen, da es sich hier um ein Problem handele, a» dem nicht England allein interessiert sei. Die zahlenmäßig starke ukrainische Volksgruppe in den Vereinigten Staaten sandte an Außenminister Hull sowie an die Botschafter Englands und Frankreichs in Washington einen Brief, in dem sie gegen die „brutale, kul turelle, religiöse und wirtschaftliche Unterdrückung" schärfsten Protest einlegt, der die urlrainische Minderheit in den letzten M Jahren in Polen ansgesetzt war. Völlige Verschiebung der KWe Die neue Lage, mit dem Einmarsch der Sowjettruppen bi Polen entstanden, biete, so schreibt ,,de Oprechte Haar- lemsche Courant" keine angenehmen Aussichten für die eng lische Regierung. Diese neue Konstellation müsse für Frank reich und England weit mehr bedeuten als ein verlorener Krieg. Sie würde gleichzeitig eine völlige Verschiebung des Wirtschaftlichen Schwerpunktes der Welt mit sich bringen. Das Blatt erinnert daran, daß im Laufe der Jahr hunderte derartige Verschiebungen häufig stattgefunden hätten. Es sei nicht einzusehen, warum England immer den wirt schaftlichen Mittelpunkt der Welt bilden solle. Heute stehe man aufs neue vor einem weltgeschichtlichen Ereignis, das seine Schatten vorauswerfe und das darin bestehe, daß ein Staat, der eine Zeitlang die Welt beherrscht habe, untergehe. SungerbloSade wirkungslos Das Eingreifen Rußlands in den deutsch-polnischen Krieg gibt der norwegischen „Handels- und Schisfahrtszeitung" An laß, sich neben den noch nicht zu übersehenden großen politi schen Auswirkungen besonders mit den unmittelbaren Folgen hinsichtlich der englischen Blockade Deutschlands zu befassen. Das Blatt betont dabei den Unterschied der Lage hinsichtlich der Blockade gegenüber 1914/18. Das Eingreifen Rußlands zwinge alle kleinen Staaten, welche zwischen den beiden Groß mächten liegen, automatisch, sich diesen gigantischen Nachbarn gegenüber äußerst freundlich zu verhalten. Dies sei gleichbe deutend damit, daß Deutschland im Osten über ein leistungs fähiges Versorgungsgebiet in gewaltigem Umfang verfüge, das' nicht gesperrt werden könne. Mit der Aushungerung sei es diesmal also nichts. Es komme noch dazu, daß Italien neutral, «nd zwar in seinem Verhältnis zu Deutschland vermutlich sehr! sreundschaftlich neutral sei. Variier Kriegshetzer Mehl Polen war nur ein vorgeheuchelter Kriegsgrund Die Pariser Presse macht, wie dies nicht anders zu erwarten war, in Entrüstung über den Einmarsch der russischen Truppen in Polen, die sie als äußerst harten Schlag empfindet. Zwischen den Zeilen liest man die Bestürzung und Beunruhigung, die bet allen dieses Eingreifen Moskaus ausgelöst hat. Der ganze Zynismus und das Lügengewebe, mit dem die französische Presse die Oeffentlichkeit bisher irregeführt hat, um ihr glauben zu machen, daß England und Frankreich „nur um der armen Polen willen" in den Krieg zögen, verblaßt, wenn man einen inzwi schen zensurierten Artikel von de Kerillis liest, der bis zum Schluß dre Notwendigkeit eines Paktes mit Rußland predigte und jetzt, wo nun die Felle weggeschwommen find, seiner Wut zügellos freien Lauf läßt. Am Sonntag erörtert er in der „Epocque" die Möglichkeit eines russischen Eingreifens und schreibt hierzu folgendes: „Vom Standpunkt der Diplomatie des Krieges aus würden wir uns selbstverständlich vor einer großen Umwälzung befinden, wenn Polen zwischen Deutschland und Rußland aufgeteilt würde. Die Engländer und Franzosen würden dann den Vorwand verschwinden sehen, der sie in den Krieg gezogen hat." Dieser Artikel von de Kerillis und diese Auslassung ist in den späteren Ausgaben des Blattes nicht mehr enthalten, und man verdankt seine Kenntnis nur einer Entgegnung des Direk tors der ,,Action Francaise", Charles Maurras, der folgendes däzu schreibt: In diesem Kamps also, den de Kerillis von ganzer Seele seit 1938 zu wünschen scheint, sind wir durch einen „Vor wand" hineingczogen, d. h. mit anderen Worten, wir sind kür einen vorßehenchelten Grund, für einen nur scheinbaren Grund in den Krieg gezogen, der aber nicht der wahre Grund ist. Man mutz diesen Ausspruch zur Kenntnis nehmen aus zwei Gründen, einmal wegen der Art »nd Weise, wie die Vergangenheit beurteilt wurde, zum anderen wegen der Art und Weise, wie die Zukunft gesührt und verwaltet werden soll. Einer der ersten Kriegshetzer gesteht in der „Epsc- ane" ein, datz er sür einen vorgeheuchelten Grund, der dazu bestimmt war, das wahre Motiv zu verheimlichen, zum Kriege gehetzt hat." Der Sozialistenchef Leon Blum schreibt in seinem Organ „Populaire", man könne wohl in einer Zeit leben, wo man an mchts mehr zu. glauben wage. Er sür seinen Teil lei „unfähig", dieses furchtbare Ereignis m sein Hirn aufzunehmen. Das „Journal" fordert seine Leier auf, die Lage mit Ruhe zu betrachten und sich nicht beeindrucken zu lassen. Die Lage habe sich verwirrt, und sie müsse sich erst nach und nach auf klären. Sie werde sicherlich noch andere Ueberrgschungen brin- SLS- > Englischer Flugzeugträger verseukt Erfolg unserer U-Boot-Waffe V VUK London, 18. September. Wie die britische Admiralität mitteitt, ist der briti - ,scheKreuzer„Courageou s", der nach dem Kriege zu einem Flugzeugträger umgebaut worden war, einem feindlichen U-Boot zum Opfer gefallen. Die Ueberlebenden ^wurden von Zerstörern und Handelsschiffen ausgenom men. Der frühere große Kreuzer und jetzige Flugzeugträger „Courageous" hat eine Wasserverdrängung von 22568 Tonnen und war zur Aufnahme von 52 Flugzeugen be stimmt. Schwerer Verlust für die Mische Kriegsmarine Zur Versenkung des britischen Flugzeugträgers „Coura geous" berichtet der , Telegraaf" aus London, daß die Nachricht dort tiefsten Eindruck gemacht habe. Sie zeige dem britischen Volk die grimmige Entschlossenheit des Kampfes, der noch bevor- stcbt. Die Ankündigung oer Verlautbarung oer britischen Admi ralität sei im Jnformationsministerium durch Lautsprecher er folgt. Dies habe ein Wettrennen unter den Journalisten nach den Telephonzellen und den Fernschreibern ausgelöst, um die Nachricht schnell weiterzuleiten. Zur Versenkung oes Flugzeug trägers, so stellt der „Telegraaf" weiter fest, bedeute sür die britische Kriegsmarine einen ernsten Verlust. Wieder zwei englische Dampier oersenN Nach einer Meldung von United Preß ist der britische Fischdampfer „Rudyard Kipling", 300 Tonnen, am Sonnrag durch ein U-Boot versenkt worden. Die 13köpsige Besatzung sei von dem U-Boot an Bord genommen worden, acht Grün den dort verblieben, sei verpflegt und neu eingekleidet woroen. Dann habe das U-Boot die Mannschaft in der Nähe der Küste in einem Rettungsboot entlassen. Auch das große britische Schleppboot „Neptunia" ist nach dieser Quelle von einem deutschen U-Boot torpediert worden. Die sieben Mann starke Besatzung sei von einem englischen Dampfer später aus dem Rettungsboot ausgenommen worden., Ritterlicher deutscher A-Boo1-Kommandant Der Paffagierdampfer „American Farmer" teilte durch Funk mit, daß er 29 Mann der Besatzung des von einem deut schen U-Boot versenkten englischen Frachters „Kafirstan" 300 Meilen westlich von Irland an Bord genommen habe. Sechs Besatzungsmitglieder des Frachters würden noch vermißt. Das U-Boot habe oas Rettungsboot begleitet und Raketen abge feuert. Die Ueberlebenden hätten die Menschlichkeit des deutschen U-Vootkommandanten gelobt und auf ihn drei Hurras ausgebracht. Während der Rettungsarbeiten sei ein englischer Flieger erschienen und habe das U-Boot bom bardiert, das mit Mäschinengewehrfeuer geantwortet habe und dann getaucht sei. Mr 31 statt 245 Schisse Aus einer veröffentlichten belgischen Statistik geht hervor, daß in der vergangenen Woche insgesamt nur 31 Schiffe in den Hafen von Antwerpen eingelausen sind. Wenn man be rücksichtigt, daß der Antwerpener Hafen zu normalen Zeilen täglich einen Eingang von 35 Schiffen verzeichnete, so ersieht man den ungeheueren Schaden, den die englischen Blockade- bestimmungen den neutralen Mächten zufügen. MMM« 'N! (Nachdruck der Lokalberichte, auch auszugsweise, verboten.) Wilsdruff, am 19. September 1939. Spruch -es Tages Die für daS Vaterland starben, ehren wir am besten, wenn wir für das Vaterland leben. Peter Rosegger. Lubiläen und «Se-enttag« 2V. September: 490 v. Chr.: Schlacht bei Marathon. — 1863: Der Sprach- und Alterstumsforscher Jakob Grimm in Berlin gestorben. — 1870: Einnahme Roms durch die italienische Armee; Ende des Kirchenstaates. — 1898: Der Dichter Theodor Fontane in Berlin gestorben. — 1932: Der Maler Max Slevogt in Neukastell bei Landau in der Pfalz gestorben. Sonne und Mond: 20. September: S.-A. 5.41, S.-U. 18.06; M.-A. 13.44. M.-V. 22 28 Ltns kann keiner „Hallo, Inge! Hast du dir für Sonntag schon was vor genommen?" „Ich wollte mit meinen Eltern ins Grüne gondeln! Huschhuschbahn natürlich, der Benzinbock steht schachmatt im „Wird sich auch so gehören! Ich habe einen Vorschlag! Wie wär's mit einer kleinen Paddelfahrt? Erich hat mir von der Front geschrieben, wir sollen hier nicht etwa Trübsal blasen und seelenruhig mit unserer „Nixe" in die Landschaft stechen. Hast du Lust? Wir könnten uns ja mit deinen Eltern irgendwo zu einem netten Kaffeeplansch am Seegestade treffen. Na, wie ist's?" „Himmlisch, Erika! Ist gemacht! Mutter hat einen Pflaumenkuchen gemixt, der wird verputzt! Wann soll ich am Bootshaus sein?" „Das puste ich dir noch durch die Strippe. Also bis Sonntag!" * „Natürlich! Wenn man Familie Henschel treffen will, braucht man nur ins Kino zu gehen! Stammgäste, was?" „Meine Frau verpaßt keine Wochenschau, wo wir doch unsern Albert draußen haben! Wissen Sie, das ist, als ob wir bei dem Jungen zu Besuch sind!" „Und jetzt geht's heim in die Federn?" „Erst Horen wir uns noch die Abendnachrichten an! Drüben in der Kühlen Molle!" „Haben Sie denn kein eigenes Rundfunkgerät?" „Doch, doch! Aber wissen Sie, so in Gesellschaft . » » na ja, alles lauscht miteinander, man liest sich gegenseitig die Freude von den Augen über das, was unsere Jungen leisten; man weiß, alle, die da sitzen und hören, empfinden genau so wie ich, wie jeder von uns ... Das gibt ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit ... mit einem Wort: Uns kann keiner!" * Im Vorranm der Bank. Zwei Frauen harren ihrer Ab fertigung, kommen ins Gespräch. „Und ich dachte schon, das wäre hier gerammelt voll!" „Voll Angsthasen, meinen Sie? Nee, die sind bei uns unmodern geworden! Wo sollte das Geld auch sicherer sein als auf der Bank!" „Genau so hat mir mein Gustav aus Polen geschrieben! Wir haben nämlich ein kleines Geschäft, und so lange mein Gustav zu Hause war, sammelten wir die Kasseneinnahmen so drei oder vier Tage an, wegen der Lauferei zur Bank!" „Und mir schreibt Wilhelm: Laß keinen Sechser zu Hause liegen, Martha, alles kommt kuckuck aus die Ll-t-or ist LLE- Belgischer prolest m London Belgien nicht gewillt, englische Seeräubereien zu duld«.! Großes „Erstaunen" Englands Die belgische Zeitung „Gazette" schreibt, daß die bel gische Regierung eine energische Demarche in London unternommen habe, um die Stellungnahme Belgiens hinsicht lich der britischen Wirtschaftsblockade darzzulegen. Diese De marche habe den Zweck, der Londoner Negierung milzuteilen, daß Belgien die gegenwärtige Form der Blockade oder des von England beschlossenen Einsuhrverbotes nicht zu lassen könne und datz es seine Versorgungsfreiheit sowohl für die Bedürfnisse der Bevölkerung als sür diejenigen der Industrie aufrechterhalten sehen wolle. Im übrigen habe die belgische Regierung hinzugefügt, datz Belgien bereit wäre, in London Versicherungen hinsichtlich der Wiedereinfuhr abzugeben. Die britische Regierung habe, wie man vermute, bereits ihre Antwort an Belgien abgesandt. Die britische Antwort sei nuanciert in ihren Ausdrücken und schließe nicht die Tür. Allerdings werde das „Erstaunen- Englands zum Ausdruck gebracht, daß Belgien sich durch Englands Blockadepolitik so beleidigt zeige. Im „Pays Röel" meint Degrelle, daß die britischen Blockademethoden immer mehr an Bedeutung verlieren. Die geringe Beschleunigung, die Frankreich und England in der Stellungnahme zu dem sowjetrussischen Vorgehen an den Tag legten, zeige zur Genüge die Angst, die der russische „Keulenschlag" in London und Paris ausgelöst habe. Die gesamte deutsche Ostarmee werde sich wahrscheinlich schon in wenigen Tagen mit all ihren Tausenden von Flugzeugen und Tanks nach dem Westen begeben. Diese gewaltige Waffe, die soeben ihre Probe in Polen abgelegt habe, sei in der Lage, vielleicht morgen schon auf französisches Gebiet und in den englischen Luftraum vorzustoßen. Man kenne den eisernen Willen Hitlers, die Sieghaftigkeit seiner Armee und die mate riellen Hilfsquellen, die er sich gesichert habe. 28 Hetzer in Budays verhWel Im Zuge der innenpolitischen Abwehrmaßmrhmen gegen Gerüchtemacherei und Verbreitung von Grcuellügen hat die politische Polizei in Budapest am Sonntag erneut 28 Hetzer, fast ausschließlich Juden, vom Kasfcehauslisch weg verhaltet und gegen ste das Verfahren eingeleilet. Indien rührt sich Eine für England gewiß recht peinliche Entscheidung hat, wie Reuter meldet, der Arbeitsausschuß der indischen Kon- greßpartei getroffen. Der Ausschuß ersuchte nämliche die bri tische Regierung, in unwiderruflicher Form ihre Knegsziel« bezüglich der Fragen „Demokratie und Imperialismus" fest zulegen. Insbesondere ersuche man um Auskunft, wie weil diese Ziele Indien berührten. Indien, sei von Tag zu Tag zu einer Politik verpflichtet worden, an der es nicht beteiligt sei, und die Indien ablehne. Von der englischen Haltung werde die Kongreßpartei ihre endgültige Einstellung zum Krieg ab hängig machen. Dieser Meldung dürfte insbesondere deshalb erhöhte Be deutung zukommen, weil ihr unannehmbarer Inhalt von of fizieller englischer Nachrichtenquelle verbreitet und damit zu gegeben wird. Auch die Meldung der „Times" aus Delhi, man habe „bisher" in Indien eine allgemeine Mobilmachung dadurch vermeiden können, daß man die für notwendig ge haltenen Reserven einzog, bestätigt in diesem Zusammenhang, daß England in Indien auf Schwierigkeiten stötzt. Znverficyt, Geborgenheit in der Gemeinschaft, unve» grenztes Vertrauen und — Nerven wie Ankerketten! Wer da glaubt, das deutsche Volk durch einen Nervenkrieg mürbe« machen zu können, beweist allein mit der Untauglichkeit dieses- mutz^' schlecht es um seine eigenen Nerven bestellt sed^ Rcueinteilmg der Blöcke in der Ortsgruppe Wilsdruff der NSDAP. Wichtig für die Ausgabe der neuen Lebensmittel karten. Im Parteiheim fand gestern abend eine Dienstbe sprechung aller Politischen Leiter und ihrer Helfer statt, die sich insonderheit mit Vorb-ereitungsarbeiten für die Ausgabe der neuen Lebensmittelkarten befaßte. Ortsgruppenleiter Pg. Vvig 1 wies einleitend darauf hin, daß diese der Partei gestellte Aufgabe den ganzen Mann und den ganzen Einsatz der Block leiter und ihrer Helfer erfordere. Hier gelte es zu beweisen, daß die Partei auch diese ihr gestellte Aufgabe in bester Weiss meistere. Um die Arbeit zu erleichtern, habe man eine Neu einteilung der Blöcke im Ortsgruppengebiet vorgenommen und dadurch erreicht, daß nunmehr nur um vierzig Haushaltungeo von einem Blockleiter betreut werden. Organisationsleiter Pg Richter gab den neuen Organifationsplan bekannt und er« läuterte anschließend einige technische Fragen. Selbstversorgei erhalten zunächst grundsätzlich keine Karten für die Gebiete, aus dem sie Selbstversorger sind. Beschwerden dagegen sind bei den Blockleitern bzw. Zellenleitern und in letzter Instanz beim Er nährungsamt Wilsdruff anzubringen, dem Pg. Richter Vorsicht. Den neuen Organisationsplan werden wir in einer der nächste» Nummern veröffentlichen, um unseren Lesern zu zeigen, zu wel chem Block sie gehören und bei welchem Blockleiter sie ihrs Lebensmittelkarten abhilen müssen. Zum Schluß der gestrigen Dienstbesprechung gab der Ortsgruppenleiter noch bekannt, daß Sonnabend, den 23. September, 20 Ähr im „Weißen Adler" ein Generalappell der Partei stattfindet, an dem alle Politischen Leiter, die neuernannten Mitarbeiter, NSA.- und DAF.» Walter, sowie die Amtsträgerinnen der Frauenschaft teilneh- men müssen. Hausbesitzer sind zur Herrichtung von behelfsmäßigen Luftfchutzräumen verpflichtet. Im amtlichen Teile dieser Num mer veröffentlicht der Bürgermeister eine Bekanntmachung betr. die behelfsmäßige Herrichtung von Luftfchutzräumen. Alle Haus besitzer und -Verwalter werden auch hierdurch darauf hingewiefen. Das Verhalten auf öffentlichen Straßen und Plätzen wäh rend der Verdunkelung behandelt eine Bekanntmachung des Bürgermeisters in der vorliegenden Nummer. Die Fahrbahn nicht als Fußweg benutzen! In den letzten Tagen sind leider in den Großstädten eine große Anzahl schwe rer Unfälle dadurch entstanden, daß ältere Personen während der Dunkelheit die Fahrbahn als Fußweg benutzten und dabei von Straßenbahnen, Kraftfahrzugen oder Radfahrern angesahren wurden. Es darf nicht übersehen werden, daß während der Ver dunkelung alle Fahrzeuge mit stark abgcblendetem Licht fahren» und daß die Fcchrer auch bei größter Vorsicht, insbesondere bei bewölktem Himmel und Regen, Fußgänger auf der Fahrbahn kaum wahrnehmen können. Es wird daher dringend empfohlen, daß ältere und stark kurzsichtige Personen während der Dun« kelh.it so wenig wie möglich auf die Straße gehen. Ist dies nicht zu vermeiden, so ist es ratsam, daß sie sich von anderen Personen begleiten lassen oder darauf achten, daß sie nicht bei der Dunkelheit auf die Fahrbahn geraten. Darüber hinaus ist noch allen Fußgängern dringend anzuraten, auf den Fußwegen» Sets rechts LU LLea
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