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. weist nicht, kn welcher Geistesverfassung sich die polnische Regierung befand, als sie diese Vorschläge ablehnte?! (Stür- mische Zustimmung der Zehntausende.) Ich weist aber, daß viele Millionen Deutsche damals ausatmeten, da sie aus dem Stand punkt standen, dast ich mit diesem Angebot eigentlich zu weit gegangen wäre. Polen antwortete mit dem Befehl zur ersten Mobilmachung. Zugleich fetzte ein wilder Terror ein. Meine Bitte an den damaligen polnischen Autzenminister, mich in Berlin zu besu chen, um noch einmal diese Fragen duräüusprcchen, wurde ab gelehnt. Er fuhr statt nach Berlin nach London! Es kamen nun jede Woche und feden Monat fortgesetzt sich steigernde Drohungen, die schon für einen kleinen Staat kaum erträglich waren, für eine Großmacht aber aus die Dauer unmöglich waren. In polnischen Zeitschriften konnten wir lesen, deß es sich überhaupt nicht um das Problem Danzig handele, sondern um das Problem Ostpreußen, oas in kurzer Zeit Polen «inverleibt werden müsse. Das übersteigerte sich nun von Tag zu Tag. Andere polnische Zeitungen erklärten, dast auch Ost preußen das Problem nicht lösen könne, sondern daß auch Pom mern unter allen Umständen zu Polen kommen müßte, Endlich wurde es als fraglich hingestellt, ob überhaupt die Oder als Grenze genügen könnte und nicht eigentlich die natürliche Grenze Polens die Elbe sei. Man zerbrach sich sogar den Kopf darüber, ob man unsere Armee noch vor oder hinter Berlin zerfetzen sollte. (Tosende Zurufe brausen über den weiten Platz.) Ein polnischer Marschall, der heute jammervoll seine Armee >m Stich gelaßen hat, erklärte damals, daß er Deutschland und die deutsche Armee zerhacken werde. Wer verblendete Polen? . Parallel damit setzte ein Martyrium für uniere Volksdeut- chen ein. Zehntausende wurden verschleppt, mißhandelt und in der grausamsten Weise getötet. Sadistische Bestien liegen ihre perversen Instinkte an ihnen aus und — diese demokratische komme Welt sah zu. ohne mit einer Wimper zu zucken. <Minu- ienlang wiederholen sich die stürmischen Zurufe der Danziger Volksgenossen.) Ich habe mir nur die Frage vorgelegt: Wer kann Polen so verblendet haben? Glaubte man dort wirklich, dast Vie deutsche Nation sich das alles aus die Dauer von einem so lächerlichen Staat bieten lasten würde? Man must es wohl geglaubt haben, weil man es den Polen von einer gewißen Stelle als möglich geschildert hatte — von jener Stelle, an der die Eeneralrriegshetzer nicht nur in den letzten Jahrzehnten, sondern den letzten Jahrhunderten geseßen haben — und auch heute noch sitzen! , Dort erklärte man, dast Deutschland überhaupt nicht als Macht zu werten lei. Dort wurde den Polen eingeredet, daß ne ohne weiteres in der Lage sein würden, gegen Deutschland Widerstand zu leisten. Dort giW man sogar einen Schritt wei ter. indem man nämlich die Versicherung abgab, dast Polen, wenn ihr eigener Widerstand etwa nicht genügen sollte, sich jederzeit des Widerstandes, d. h. der Beihilfe der anderen ver sichern könnte. Dort wurde jene famose Garantie abgegeben, die es in die Hand eines größenwahnsinnigen Kleinstaates legte, «inen Krieg anzufangen, oder auch zu unterlaßen. Für diese Kriegshetzer war allerdings auch Polen nur ein Mittel zum Zweck! Heute erklärt man ja be reits ganz ruhig, daß es sich bei diesem Krieg gar nicht um den Bestand Polens handle, sondern um die Be seitigung des deutschen Regimes! > 7" Ach habe immer vor diesen Männern gewarnt. Sie wer den sich, meine deutschen Volksgenossen, meiner Reden von Saarbrücken und Wilhelmshaven erinnern. Ach habe in diesen beiden Reden auf die Gefahren hingewiesen, die darin liegen, daß in dem einen Lande ohne weiteres Männer aufstehen und ungeniert den Krieg als eine Notwendigkeit predigen dürfen, wie es die Herren Churchill, Eden, Duff Cooper usw. usw. !getan haben. Ach habe darauf hingewiesen, wie gesährlich das vor allen Dingen in einem Lande ist, in dem man nie genau weiß, ob nicht diese Männer in kurzer Zeit an der Negierung sein werden. Man erklärte mir darauf, dast würde nie der Aall lein. Meines Wissens sind sie jetzt die Regierung! Es ist also genau das eingetreten, was ich damals vorhergesagt habe. Ach habe damals die deutsche Nation vor diesen Men schen gowarnt, aber auch keinen Zweifel darüber bestehen las sen, daß Deutschland unter keinen Umständen vor ihren Dro hungen und auch nicht vor ihrer Gewalt mehr kapitulieren werde. Man hat diese meine Antwort damals aus das schwerste angegriffen. Denn es hat sich in diesen Demokratien so all mählich eine bestimmte Praxis herausgebildet: In Demokratien darf zum Krieg gehetzt werden; dort dürfen srenide Regime und Staatsoberhäupter ange griffen, verleumdet, beschimpft und beschmutzt werden, Venn — dort herrscht Rede- und Pressefreiheit! An auto ritären Staaten aber darf man sich nicht dagegen zur Wehr setzen — denn dort herrscht Disziplin! Demnach ist es nur in disziplinlosen Staa^n zulässig, zum Krieg zu Hetzen, wogegen in disziplinierten Staaten die pas sende Antwort daraus nicht erteilt werden darf. Das würde in der Praxis dazu führen, daß in den undisziplinierten Staa ten die Völker zum Krieg verhetzt werden, während in den disziplinierten Staaten die Völker gar keine Ahnung haben, was eigentlich um sie vorgeht. Ach habe mich daher damals entschlossen, dem deutschen Volk allmählich Kenntnis von dem Treiben dieser Verbrecherclique zu geben, um es so jn jene Abwehrstellung zu bringen, die ich sür notwendig hielt, um nicht eines Tages überrascht zu werden. England verhinderte ÄerWndlgung Als der September kam, war unterdessen der Zustand un haltbar geworden. Sie kennen die Entwicklung dieser August- tage: Ach glaube aber trotzdem, dast es auch in diesen letzten Tagen ohne die britische Garantie und ohne die Hetze dieser Kriegsapostel noch möglich gewesen wäre, eine Verständigung zu erreichen. An einem gewissen Augenblick versuchte England - selbst uns mit Polen in eine direkte Aussprache zu bringen. Ach war dazu bereit! Wer natürlich nicht kam, waren die Polen! Ach setzte mich mit meiner Regierung zwei Tage nach Berlin und wartete und wartete. Unterdessen hatte ich den neuen Vor schlag a u s g e a r b e i te t. Er ist Ahnen bekannt. Ach habe ihn am Abend des ersten Taftes dem britischen Botschaster mit- teilen lassen. Er ist ihm Satz sür Satz vorftelesen worden, außerdem wurden ihm von meinem Außenminister noch zu sätzliche Erklärungen abftefteben. Es kam der nächste Taft, und nichts geschah, nichts, außer: — Die polnische Generalmobil, machung, erneute Terrorakte und endlose Angriffe gegen das Reichsgebiet! Nun darf man Geduld auch Im Völkerlcbeu nicht immer mit Schwäche verwechseln. Ich habe jahrelang mit einer gren zenlosen Langmut diesen sorlgesetzicn Provokationen «uge- sehen. Was ich in dieser Zeit ost selbst mitliti, das können nur wenige ermessen. Ten» es verging tanm ein Monat, kaum eine Woche, in der nicht eine Deputation aus diesen Gebieten zu mir kam, um mir das Unerträgliche der Lage des Teuiich- tums zu schildern, und mich immer wieder zu beschwören, doch endlich einzugreifen. Ach habe immer wieder gebeten, es weiter in Geduld zu versuchen. Jahr für Io^r pq3 so m-kcr. I» der letzten Zeit habe ist allerdings gewarni, daß das einmal ein Ende finden müßte, und ich habe mich dann nach wountelangcm Warten und immer nc .en Vorschlägen env. sich entschlossen, wie ich im Reichstag schon erklärte, mit Polen in der Sprache zu reden, su der Polen selbst reden zu können glaubte, in jener Sprache, es wohl allein versteht! Aber auch in diesem Augenblick war der Friede noch einmal zu retten. Das befreundete Italien, der Duce, hatte sich dazwischcngeschaltct und einen Vermittlungsvorschlng gemacht. Frankreich war damit einverstanden, und auch ich hatte mein Einverständnis erklärt. England aber hat auch diesen Vorschlag abgelehnt und statt dessen geglaubt, I dem Deutschen Reich ein zweistündiges Ultimatum Mir einer immöglichen Forderung schicken zu können. Die Engländer haben sich dabei in einem getäuscht! Einst hatten sie im Deutschland des Novembers 1918 eine Regierung, die von ihnen ausgehaltcn wurde, und sie verwechselten nun wohl das heutige Regime mit dieser von ihnen ausgehalteten Regierung, und die heutige deutsche Nation mit dem damals dprführten, verblendete" deutschen Volk. DeutsKland aber stellt man k ae Ultimaten mehr, das kann man sich in Landon merke«! (Die Danziger Volksgenossen umjubelten den Führer minutenlang mit tosenden Beifallskundgebungen.) Wir haben in den letzten sechs Jahren von Staaten wie Polen Unerhörtes hinnchmen müßen. Aber ich habe trotzdem kein Ultimatum geschickt. Wen» Polen heute den Krieg gewählt hat, dann hat es ihn gewählt, weil andere es in diesen Krieg hineinhctzten; jene anderen, die glauben, daß sie bei diesem Krieg vielleicht ihr größtes weltpolitisches und finanzielles Ge schäft machen können. Es wird aber nicht nur nicht ihr größtes Geschäft, sondern es wird ihre größte Enttäuschung werden' (Der jubelnde Beifall der Zehntausende erneuert sich.) Polen hat den Kampf gewählt, und cs hat den Kampf nun erhalten! Es hat diesen Kampf leichten Herzens gewählt, weil ihm gewiße Staatsmänner des W-^.ens versichert hatten, daß sie genaue Unterlagen besäßen: Ueber die Wertlosigkeit des oeut- schen Heeres über seine minderwertige Ausrüstung, die schlechte Moral der Truppen, über die desaitistische Stimmung im In nern des Reiches und die Diskrepanz, die zwischen dem deutschen Volk und seiner Führung bestehen solle. (Stürmische Heiterkeit.) Man hat den Polen eingeredet, daß es für sie ein leichtes lein würde, nicht nur Widerstand zu leisten, sondern unsere Armeen zurückzuwerfen. Darauf hat Polen ja dank der beratenden west lichen Generalstäbler wohl auch feinen Feldzugsplan ausaebaut! Lie Anmort der deutschen Wehrmacht Seitdem sind nun achtzehn Tage vergangen. Kaum jemals in der Geschichte konnte aber mit mehr Recht der Spruch ange führt werden: „Mit Maon und Roß und Wagen hat sie der Kerr geschlagen!" (Die Maßen brechen in tosenden Jubel aus Minutenlang bran den die Heilrufe zum Führer empor, der stolze Jubel der Dan ziger kennt keine Grenzen.) Während ich hi«r zu Ihnen spreche, stehen unsere Truppen auf einer großen Linie Lemberg- Brest und nordwärts. Seit gestern nachmittag marschieren endlose Kolonnen der zusam- mengeschlagenen polnischen Armeen aus dem Raume von Kutno als Gesungene ab! (Wieder erneuert sich der brausende Beifall des deutschen Danzigs.) Gestern morgen waren es LV VVV, gestern abend 5V VVV, heute vormittag 7V UVV. Ich weiß nicht, wir groß die Zahl jetzt ist, aber das eine weiß ich: Was von der polnischen Armee westlich dieser Linie sieht, wird in wenigen Tagen kapi tulieren, die Wassen strecken oder zerschlagen werden! In diesem Augenblick fliegen unser« dankbaren Herzen hin zu unseren Soldaten. Die deutsche Wehrmacht hat jenen genialen Staatsmännern, die so gut Bescheid wißen über die Zustände im Deutschen Reich, nun den notwendigen Anschau ungsunterricht gegeben! (Abermals schlägt dem Führer stür mischer Beifall entgegen.) Der Marschall Rydz-Smigly hat sich in der Richtung geirrt. Anstatt in Berlin ist er in Ezernowiß gelandet und mit ihm seine ganze Regierung und alle jene Verführer, die das polnisde Volk m oiefen Wahnsinn hinemgetrieben haben. Die deutschen Soldaten haben zu Lande, zur See und in der Lust ihre Pflicht und Schuldigkeit im höchsten Ausmaß getan! (Das deutsche Danzig dankt der nationalsozialistischen Wehr macht mit minutenlangen brausenden Ovationen.) Wieder hat sich unsere deutsche Infanterie als die unvergleichliche Meisterin erwiesen. Ihre Tapferkeit, ihr Mut und ihr Können sind wohl oft angestrebt, doch nie erreicht worden. Die neuen Wassen, unsere motorisierten Verbände, sie haben sich auf das höchste bewährt. Die Soldaten unserer Marine erfüllen bewunderungs würdig ihre Pflicht. Und über allem wacht die deutsche Luft waffe und sichert den deutschen Raum. Jene, die davon träum ten, daß sie Deutschland zerschmettern würden, die die deutschen Städte in Schutt und Asche legen wollten, sind so kleinlaut ge- worden, weil sie genau wißen, daß für jede Bombe auf eine deutsche Stadt — fünf oder zehn zurückfallen. Sie sollen nur nicht so tun, als ob sie sich aus Humanität sür diese Art von Kriegführung nicht entscheiden wollten. Es ist nicht die Huma nität. sondern die Sorge um die Vergeltung. Wir wollen in diesem Augenblick dem polnischen Soldaten Gerechtigkeit zuteil werden laßen. Der Pote hat an vielen Plätzen tapser gefochten. Seine untere Führung machte ver» zweiselte Anstrengungen, seine mittlere Führung war zu wenig intelligent, leine oberste Führung schlecht, unter feder Kritik. Seine Organisation aber war polnisch! (Diese Feststellungen des Führers lösen bei den Zehntausenden jubelnde Beifalls stürme aus.) In diesem Augenblick befinden sich rund ZVV OVV polnische Soldaten in deutscher Gesangenschast. Nahezu LVVV Offiziere und viele Generale teilen ihr Los. Ich muß aber auch erwähnen, daß neben der von uns zuaegebsnen Tapferkeit vieler pol- tzischcr Verbände die schmutzigsten Taten stehen, die vielleicht in den letzten Jahrhunderten irgendwo oorge- sallen sind. (Stürmische Pfuirufe.) Es sind Dinge die ich als Soldat des Weltkrieges, oer ich nur im Westen gekämpft habe, nie kennen zulernen Gelegenheit gehabt hatte. Tausende von nieveryemet» zelten Volksdeutschen, viehisch abgeschlachtete Frauen, Mädchen und Kinder, unzählige deutsche Soldaten und Offiziere, die als Verwundete in die Hände dieses Gegners gefallen sind, wurden maßakriert, bestialisch verstümmelt und ihnen die Augen aus gestochen. (Ein Aufschrei der Empörung und des Entsetzens folgt diesen Worten oes Führers.) Und das Schlimmste — die polnische Regierung hat es im eigenen Rundfunk offen zugegeben —: Abspringens« Soldaten der Luftwaffe wurden feige ermordet. Es gab Momente, da man sich fragen mußte: Soll man unter diesen Umständen sich selbst noch irgendeine Beschränkung auserlegen? Es ist mir nichts beknnntgeworden. daß irgendeiner der demokratischen Staatsmänner es der Mühe wert ge funden hätte, gegen diese Barbarei zu protestieren! lErueuie stürmische Pfuirufe hallen über den weiten Markt platz.» Ach habe der deutschen Lusiwasfe den Auftrag gegeben, daß sie diesen Krieg human, d. h. nur gegen kämpfende Truppen führt. Die polnische Regierung und Heeresleitung gaben ihrer Zivilbevölkerung den Auftrag, diesen Krieg als Hcckenschntzen aus den, Hinierhalt zu führen. Es war sehr schwer, sich hier in ver Gewalt zu behalten, und ich möchte hier betonen: Man soll sich in ve» demokratischen Staaten nicht einbilden, daß das ewig so sein muß, Wenn man es an ders haben will, so kann man es auch anders haben! Auch hier kau» meine Geduld ein Ende finde»! Trotz di-ftr heimlückischen Art einer Kriegführung, der in den lebten Jahrzehnten nichts äbnlickes an die Seite ge stellt werden rann, find unsere Armeen mit diesem Gegnerin Blitzesschnelle sertiggeworden! Eine englische Zei tung schrieb vor ein paar Tagen, ich hätte einen Generalober sten seiner Stellung enthoben, weil ich aus einen Blitzkrieg ge rechnet hätten und bitter enttäuscht sei über die Langsamkeit un serer Operationen. «Stürmische Heiterkeit erfüllt die Müssen.) Dieser Artikel scheint wohl von dem gleichen Strategen her zurühren, der den Polen die strategischen Ratschläge sür di« Ausstellung ihrer eigenen Armeen gegeben hat. So haben wir Polen in knapp 18 Tagen zusammenge- schlagen und damit jenen Zustand herbeigeführt, der es viel leicht ermöglicht, in Vernunft und Ruhe dereinst mit Vertre tern dieses Volkes sprechen zu können. Die deM-mUsche Einigung Unterdessen hat Rußland sich veranlaßt gesehen, mich seinerseits zum Schutze der Anteressen weißrussischer und uk rainischer Volksteile in Polen etnzumarschieren. Wir erleben nun, daß man in England und in Frankreich in diesem Zu sammengehen Deutschlands und Rußlands ein ungeheuerliches Verbrechen sieht, ja ein Engländer schreibt: Das sei eine Per fidie. Die Engländer müssen das ja nun wissen. Ach glaube, die Perfidie sieht man in England darin, daß der Versuch des Zusammengehens des demokratischen England mit dem bol schewistischen Rußland mißlang, während umgekehrt der Ver such des nationalsozialistischen Deutschland mit dem bolschewi stischen Rußland gelungen ist. Ach möchte hier gleich eine Auf klärung geben: Rußland bleibt das, was es ist, und auch Deutschland wird bleiben, was es ist. Neber eines allerdings sind stch beide Regime klar: Weder das ruffische noch das deutsche Regime wollen auch nur einen Mann für die Interessen der westlichen Demokratien opfern. (Erneuter langanhaltender Beifall.) Die Lehre von vier Kriegsjahren genügt für beide Staa ten und für beide Völker. Wir wissen seitdem sehr genau, daß abwechslungsweise bald der eine, bald der andere die Ehre haben würde, für die Aveale der westlichen Demokratien in die Bresche zu springen. Beide Staaten und beide Völker be danken sich daher für einen solchen Auftrag. Wir gedenken, un sere Interessen von jetzt ab selber zu vertreten, und wir haben gefunden, daß wir sie am besten dann vertreten können, wenn sie beiden größten Völker und Staaten sich miteinander ver ständigen. «Das deutsche Danzig stimmt nachdrücklich und an haltend dem Führer zu.) Und das ist um so leichter, als ja die britische Behauptung von der unbegrenzten Zielsetzung der deutschen Außenpolitik nur eine Lüge Ist. Ach freue mich, jetzt den britischen Staatsmännern dies« Lüft« in der Praxis widerlegen zu können. Sie, die sortgcsetzi behaupteten, Deutschland hätte die Absicht, Europa bis zum Ural zu beherrschen, müßten ja jetzt glücklich sein, wenn si« endlich die Begrenzung der deutschen politischen Absichte» erfahren. Ach glaube, das wird ihnen wieder einen Kriegs zustand wegnehmen, denn sie erklären ja, daß sie gegen das Heu« tige Regime schon deshalb kämpfen müßien, weil es unbe grenzte Kriegsziele verfolge. Nun, meine Herren deZ großbri« tannischen Weltreiches, die Ziele Deulschlanvs sind sehr be grenzt. Wir Haben uns mit Rußland darüber ausgesprochen, und die Russen sind ja letzten Endes die nächstintereffienen Nachbarn. England muß es deshalb ja auch eigentlich begrü ßen, daß zwischen Teuischland und Sowjetrußland eine Ver ständigung zustande gekommcri ist, denn in dieser Verständi- ftung liegt ja zugleich die Wegnahme jenes Alpdruckes be- gründei, der die britischen Staatsmänner weften der Welter- oberungstendenzen des heutigen deutschen Regimes nicht schla» sen ließ. Es wird sicherlich beruhigen, nun zu eriahren, daß» es nicht wahr ist, daß Deutschland die Ukraine erobern wilp oder erobern wollte. Wir haben sehr begrenzte Anteressen. Diese Interessen allerdings sind wir entschlossen, ans jede Gefahr hin und gegen jedermann zu vertreten. Daß wir dabei nicht mit uns spaßen lassen, dürften die letzten 18 Tage zur Genüge bewiesen haben. (Erneut brandet langanhaltender stürmischer Beifall zum Füh rer empor.) . (Fortsetzung in der Beilage.) Aus müerer Heimst. «Nachdruck der Lokalberichte, auch auszugsweise, Verbote».) Wilsdruff am 20. September 1939. Jubiläen und Gedenktage 21. September 1558: Kaiser Karl V. im Kloster San Duste in Spanien geft. — 1860: Der Philosoph Arthur Schopenhauer in Frankfurt a. M. geft. — 1890: Der Kampfflieger Max Immelman» u, Dresden geboren. Sonne und Mond: Sonne: A. 5.42, U. 18.V3; Mond: A. 14.27, U. 23.25. 3eder kann mttbuddeln Die Kartoffelernte verspricht in diesem Jahr wie derum recht gut zu werden. An wenigen Tagen beginnt die Arbeit oraußen auf dem Land Aus der Bauerssrau, die Henie sehr ost allein in ihrem Betrieb steht, ruht eine gewaltige Ar beit. Der schon an unv für sich bestehende große Landarbeiter» mangel ist durch die Einziehung vielfach noch vergrößert wor den. Es ergeht daher an alle Frauen und Mädchen und an alle übrigen noch nicht in den großen Produktionsprozeß un serer Wirtschaft eingereihlen Arbeitskräfte in Stadt und Lantz oer Rus: Helft der Landwirtschaft bei der Kari tosfelernie! Tretet ein in die Kolonnen der Karlossel» bndoler und helft somit die Nahrunftsmitlelversorgung unseres Polkes sichern! Wenn auch die Versorgung mit Speisekartof- seln als durchaus gesichert angesehen werden darf, jo gilt es ooch. jeoe Kartossel die über diesen Bedarf hinaus geerntet wird, zur Fütterung des Viehes und damit zur Bildung von. Fleisch und Feit vor dem Erfrieren und Verderben zu retten. Was der Boden und der Fleiß des Bauern uns in diesen- Tagen an Nahrungsgülern bescheren, muß geerntet und er^ hallen werden. Wer jetzt bei der Karlosselernte mitüilft, hilft« dem ganzen Volk und damit sich selbst.