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MdnOrÄgeblatt Lwangsvergleich erlilcht teder Anspruch aus Nachlaß. Wilsdrusf-Dresden Nr. 219 — 98. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt Da» MMrutter Tageblatt' erscheint werktags Ik Uhr. Bezugspreis monall 2 RM ,r°i Haus, bei Pastb-slelung RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer w Rps Alle P-stanstatt-n. Pastbaten. unsere Austräger u Gekchattkstelle 8°Nöhe"r°'°Ge^ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend wng od"?Kürzung d'eS Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schrtststücke ersolgt nur. wenn Rückporto beiliegt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts durch Fernruf üb-rmi«. Fernsprecher: Amt WilSdm.tt ?ür die Rtchtigleit de, men wir leine Gewähr. — «rtrsorUss SOV telten Anzeigen überneh. " — Bei Konkurs und Bekanntmachungen des Landrates zu Meisten und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 20. September 1939 Deutschland wird nie kapitulieren! Des Führers Dank an die Wehrmacht und das deutsche Valk Der Führer in Danzig Dte Bevölkerung umjubelt den Befreier. Kein Haus ohne Blumenschmuck und Gir landen Der Führer traf am Dicnstagmittag auf Danziger Gebiet ein. An der Grcnzaufsichtsstelle Renneberg wurde er um 13.30 Uhr von Gauleiter Forster begrüßt. Gau leiter Forster meldete dem Führer Stadt und Land Danzig. Der Führer dankte dem Gauleiter in bewegten Worten für die Treue, die stete Kampfentschlossenheit und das tapfere Ausharren der deutschen Stadt Danzig. Von Renneberg aus beginnt ein ununterbrochenes Spalier der Bevölkerung des Danziger Landes. Die Straße nach Oliva und Zoppot ist eingesaßt von Masten, die die Hakenkreuzfahne tragen. Jedes Haus ist mit Blumen rmd Girlanden und den Flaggen des Großdeut- scheh. Reiches geschmückt. Mit Jubel und Begeisterung be grüßt die befreite deutsche Bevölkerung des Landes den Führer. Brausend hallen ihm die Heilrufe entgegen, während sich ununterbrochenes Glockenläuten in den lauten Jubel mischt. Die Straße, die der Führer fährt, ist mit Blumen bestreut. Danziger SA. und Danziger PL. bilden das Spalier. Triumphbögen und Spruchbänder ziehen sich über die Straße. Immer wieder kommt der Gruß und der Dank Danzigs an den Führer zum Ausdruck. Am schönsten gibt das Gefühl, das heute an diesem Tage die Danziger Be- bölkerung beseelt, ein Spruchband wieder, das sich auf der Grenze von Oliva und Zoppot über die Straße spannt Und nichts weiter enthält als die drei Worte: „Heil Adolf Hitler!"' Vor dem Quartier des Führers in Zoppot spannt sich ein anderes Spruchband über den wei ten Platz: „Wirsindfrei — Heil dem Führer!" Vor dem Führerquartier ist eine Kompanie der Heimwehr angetreten. Der Militärbefehlshaber Danzig- Westpreußen, General der Artillerie Heitz, und General leutnant der Luftwaffe Wimmer melden dem Führer. Dann schreitet der Führer unter den Klängen eines Dan- Ziger Marsches und der Lieder der Nation die Front der ^-Heimwehr-Ehrenkompanie ab. Noch einmal schwillt der Aubel der Bevölkerung an, als der Führer sein Quartier betritt. Danzig ist deutsch, Danzig ist heimgekehrt ins Reich, der Führer ist in Danzig! Des Führers geotze Rede Die große Rede des Führers hat folgenden Wortlaut: Mein Gauleiter! Meine lieben Danziger Volksgenossen und Volksgenossinnen! Diesen Augenblick erleben nicht nur Sie, es erlebt ihn auch das ganze deutsche Volk in tiefer Ergrifsenheit. Ich bin mir der Größe dieser Stunde bewußt. Ich betrete zum erstenmal einen Boden, der von deutschen Siedlern ein halbes Jahrtausend vor der Zeit in Besitz genom men wurde, als dis ersten Weißen sich im heutigen Staate Neu- hork niederrieben. Ein halbes Jahrtausend länger ist dieser Vaden deutsch gewesen und deutsch geblieben. Er wird — dessen können alle überzeugt sein — auch immer deutsch blei ben! (Brausender Beifall.) Das Schicksal das diese Stadt und dieses schöne Land betrof fen hat, ist das Schicksal ganz Deutschlands gewesen. Der Welt krieg, dieser wohl sinnloseste Kampf aller Zeiten, hat auch dieses Land und diese Stadt zu seinen Opfern gemacht — dieser Welt krieg, der nur Verlierer und keinen Gewinner hatte, der nach seiner Beendigung wohl alle in der Ueberzeugung zurücklisß, daß ein ähnliches Schicksal sich nicht mehr wiederholen dürfe, und der leider gerade von denen anscheinend vergessen wurde, die schon damals die Hauplhetzer und auch die Hauptinlereßenten an diesem Völkergemetzel gewesen waren. Als dieses blutige Rin gen zu Ende ging, in das Deutschland ohne jedes Kriegsziel eingetreten war, wollte man der Menschheit einen Frieden be scheren. der zu einer neuen Wiederauferstehung des Rechts und damit zu einer endgültigen Beseitigung aller Not führen sollte. Dieser Friede wurde unsrem Volk in Versailles aber nicht etwa zu freiem Verhandeln vorge egt sondern durch ein brutales Diktat aufgezwungen. D.e Vater dieses Friedens iahen in ihm das Ende des deutschen Volkes Vielleicht glaubten viele Men schen. in diesem Frieden das Ende der Nor zu iehen aber er war nur der Anfang neuer Wirren. Tenn m einem oöer haben die damaligen Kriegshetzer und Kriegsbeendiger getäuscht: »>cht ein einziges Problem wurde durch dieses Diktat gelöst zahllose Probleme aber neu geschaffen. ' Es war nur eine-Fraae der Zeit, wann die zer tretene deutsche Nation sich ausrassen würde, um die >hr ausgezwungenen Probleme nun ihrerseits selbst zur Lösung zu bringen! wesentlichste Problem hat man damals überhaupt Tatsache nämlich, daß die Völker nun einmal veneDen, ob dies dem einen oder anderen britischen Krwgs. Lätzer Passen mag oder nicht. Es sind nun einmal 82 Millionen Deutsche hier in diesem Lebensraum verein». lErneuter stür mischer Beifall). Diese 82 Millionen Deutsche wollen le ben und sie werden leben, auch wenn das diesen Hetzern wieder nicht passen sollte. Deutschland wurde durch den Frieden von Ver- sailles das schlimmste Unrecht zugefügt. Wenn heute ein Staatsmann eines anderen Polkes glaubt, behaup ten zu dürfen, daß ihm das Vertrauen in das Wort deut scher Staatsmänner oder des deutschen Volkes fehle, dann haben im Gegenteil wir Deutsche das Recht, zu sagen, daß uns jegliches Vertrauen für die Zusicherungen jener fehlt, die damals ihre feierlichsten Versprechungen so erbärmlich gebro chen haben. Mieder erhebt sich langanhaltender Beisalli. Ich will nun gar nicht vom Unrecht von Versailles sprechen — das Schlimmste im Völkerleben ist vielleicht gar nicht das Unrecht, sondern vor allem der Unsinn, der Aberwitz und die Dummheit, mit denen man damals der Welt einen Frieden ausoktrovierte, der alle historischen und wirtschaftlichen, alle volklichen und politischen Gegebenheiten einfach überging. Man hat damals Regelungen getroffen, bei denen man gerade bezweifeln muß, ob die Männer, die sie verbrochen haben, wirklich bei Vernunft gewesen und. Bar jeder Kenntnis der geschichtlichen Entwicklung der europäischen Lebensräume, bar auch jedes wirtschaftlichen Verständnisses, haben diese Menschen in Europa herumgewütet, Staaten zer rissen. Landschaften zerteilt, Völker unterdrückt und uralte Kul turen zerstört. Auch dieses Danziger Land war ein Opfer des dama ligen Wahnsinns, der polnische Staat als solcher ein Produkt dieses Unsinns! Was Deutschland für diesen polnischen Staat opfern mußte, ist vielleicht der Welt nicht genügend bekannt, denn das Eine muß ich aussprechen: alle diese Gebiete, die damals Polen einverleibt wurden, verdanken ihre Entwicklung ausschließlich deutscher Tatkraft, deutschem Fleiß und deutschen schöpferischen Wirkens. Daß man damals mehr als eine Provinz vom Deut schen Reich riß, und sie diesem neuen polnischen Staat zuteilte, wurde mit volklichen Notwendigkeiten motiviert. Dabei hat später die Abstimmung überall ergeben, daß in diesen Pro vinzen niemand eine Sehnsucht gehabt hatte, in diesen pol nischen Staat zu kommen. Polen, das aus den Bluiopfern zahlloser deutscher Regimenter entstanden war, hat sich auf Kosten alten deutschen Siedlungsebietes und vor allem auf Kosten jeder Vernunft und jeder wirtschaftlichen Möglichkeit ausgedehnt. Der Me lMurWWg Es ist in den letzten zwanzig Jahren klar erwiesen worden: Der Pole, der diese Kultur nicht begründet hatte, war nicht einmal fähig, sie auch nur zu erhalten. Es hat sich wieder Aezeigt, daß nur derjenige, der selbst kulturschöpferisch veranlagt rst, auf die Dauer auch eine wirkliche kulturelle Leistung zu bewahren vermag. so Jahre weiterer polnischer Herrschaft würden genügt haben, um diese Gebiete, die der Deutsche mühselig mit Fleiß und Emsigkeit der Barbarei entrissen hat, der Barbarei wieder zurückzugeben. Ueberall zeigen sich bereits heute die Spuren dieses Rückschritts und Verfalls. Polen selbst war ein Nationalitätenstaat; man hatte in ihm das geschaffen, was man dem alten österreichischen Staat als Schuld vorwarf. Polen war niemals eine Demokratie. Eine ganz dünne schwindsüchtige Oberklasie beherrschte diktato risch nicht nur fremde Nationalitäten, sondern auch das soge nannte eigene Volk. Es war ein Gewalt st aat, regiett durch den Gummiknüppel der Polizei und letzten Endes auch durch Militär. Der Führer bei seinen Soldaten an der Südfront. lVK.-Wolny <Sch.)-Wagenborg-M.) Das Los der Deutschen in diesem Staat war entsetzlich. Dabei ist es noch ein Unterschied, ob ein Volk von einer niede ren kulturellen Bedeutung das Unglück hat, von einem kulturell bedeutenderen regiert zu werden oder ob ein Volk von hohem Kulturstand dem tragischen Schicksal unterworfen wird, von einem kulturell minderentwickelten vergewaltigt zu werden. Denn in diesem minderen Volk werden sich alle nur denkbaren Minderwertigkeitskomplexe gegenüber dem besseren, kulturtra- genden Volk auswirken und abreagieren. Man wird dann grausam und barbarisch dieses überlegene Volk mißhandeln. Die Deutschen sind seit nun bald zwanzig Jahren Opfer eines solchen Schicksals gewesen. Ich brauche hier nicht im einzelnen das Los der Deutschen zu schildern. Es war über alles tragisch und schmerzlich. Trotz dem habe ich. wie überall, so auch hier versucht, eine Regelung zu finden, die vielleicht zu einem billigen Ausgleich hätte führen können. Ich habe mich einst bemüht, im Westen und im SL- den des Reiches endgültige Grenzen zu ziehen und damit Gebiet um Gebiet der politischen Unsicherheit zu entrei ßen und sür die Zukunst dort den Frieden zu sichern. Das gleiche war ich auch hier im Osten zu erreichen bestrebt gewesen- Anertrögllche Zustande Damals regierte tn Polen ein Mann von einer unbestreit baren realistischen Einsicht und Tatkraft. Es war mir gelungen, mit dem Marichall Piliudiki ein Abkommen zu erzielen das den Weg zu einer friedlichen Verständigung der beiden Nationen ebnen sollte: ein Abkommen, das sich bemühte unter vollkommenem Uebergehen des Versailler Vertrages wenigstens die Grundlage sür ein vernünftiges, lragbares Nebeneinander, leben sicherzustellen Solange der Marschall lebte, schien es, als ob dieser Versuch vielleicht zu einer-Entspannung der Lage bei tragen könnte. Sofort nach seinem Tode setzte aber wieder ein verstärkter Kampf gegen das Deutschtum ein. Dieser Kampf, der sich in tausenderlei Formen äußerte, verbitterte und ver finsterte die Beziehungen zwischen den beiden Völkern in stei gendem Ausmaße. Es war auf die Dauer nur sehr schwer mög lich. geduldig zuzuiehen. wie in einem Lande, das an sich schon Deutschland das schwerste Unrecht zugefügt hatte, die dort leben, den deutschen Minderheiten in einer geradezu barbarischen Weise versolgt wurden. Die Welt, die sonst Tränen vergießt, wenn aus dem Deutschen Reich ein erst vor wenigen Jahrzehn ten zugewanderter polnischer Jude hinausgewiesen wird, ist gegenüber dem Leid derjenigen, die zu Millionen im Vollzug des Versailler Diktats ihre srühere Heimat verlaßen mußten, vollkommen stumm und taub geblieben. Denn hier handelt es sich ja nur um Deutsche! Das Bedrückende und Empörende war dabei, daß wir das alles von einem Staat erdulden mußten, der ttes unter uns stand. Denn letzten Endes war Deutschland eben doch eine Großmacht, auch wenn ein paar Wahnsinnige glaubten, das Lebensrecht einer großen Nation durch einen sinn- losen Vertrag oder ein Diktat auslöichen zu können. Sollte eine Großmacht wie Deutschland aus die Dauer zusehen, wie ein ties unter ihm stehendes Volk und tief unter ihm stehender Staat Deutsche mißhandelte! Es waren besonders zwei Zu- stände ganz unerträglich: 1. eine Stadt, deren deutscher Charakter von niemandem bestritten werden konnte, wurde nicht nur daran verhindert, sich den Weg zum Reich zurückzusuchen, sondern es wurde versucht, sie planmäßig allmählich über tausend Umwege zu polonisieren, und 2. war der Verkehr einer vom Deutschen Reich abgetrennten Provinz abhängig von allen denkbaren Schikanen bzw. dem Wohlwollen des dazwischenliegenden polnischen Staates. Keine Macht der Welt hätte diesen Zustand so lange ertra gen wie Deutschland! Ich weiß nicht, was wohl England zn einer ähnlichen Friedrnslösnng aus seine Kosten gesagt haben würde, oder wie man sie in Frankreich hingenommen hätte, oder gar in Amerika. FriMlche LösrmgZyeMA Ich habe nun versucht, Wege zu einer tragbaren Lösung auch dieses Problems zu finden. Ich habe diese Versuche in Form mündlicher Vorschläge den damaligen polnischen Machthabern unterbreitet. Sie, meine Volksgenoßen, kennen diese Vorschläge: sie waren mehr als maßvoll. Ich bemühte mich, einen Aus gleich zu finden zwischen unserem Wunsch, Ostpreußen wieder in Verbindung mit dem Reich zu bringen, und dem Wunsch der Polen, einen Zugang zum Meere zu behalten. Ich habe ver sucht, eine Synthese zu finden zwischen dem deutschen Charakter der Stadt Danzig und ihrem Willen, zum Deutschen Reich zu» rückzukehren und den wirtschaftlichen Forderungen der Polen. Ich glaube, wohl sagen zu dürsen, daß ich damals mehr als bescheiden war. Es gab Augenblicke, da ich mir selbst, grübelnd und prüsend, die Frage vorlegte, ob ich es wohl vor meinem eigenen Volk würde verantworten können, solche Vor schläge der polnischen Regierung zu unterbreiten. Ick tat e«, weil ick dem deutschen und auch dem polnischen Volk das Leid einer kriegerischen Auseinandersetzung ersparen wollte.. Dieses damalige Angebot habe ich nun in diesem Frühjahr in konkretester Form wiederholt: .... Danzig sollte zum Deutschen Rerch. Eine exterritorial« Straße sollte — natürlich auf unsere Kosten — nach Ostpreußen gebaut werden. Polen sollte dafür in Danzig freieste Hafen- rechte und einen exterritorialen Zugang erhalten. Dafür war ich bereit, den an sich für uns kaum tragbaren Zustand der Grenzen sogar noch zu garantieren und endlich Polen auch an der Sickeruna der Slowakei teilhaben »u lallen.