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Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Nr. 210 — 98. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 9. September 1939 MW MM ist MWu Deutsche Truppen sind am 8. Septemder 17.IS Uhr in Warschau eingedrungrn DsS SheMsMmrmds Ler Wehrmacht ML deSanM: Wir klagen an! Während unsere Truppen im Osten in beispielloser Disziplin dem Feinde auf den Fersen bleiben und deut scher Soldatentradition Ehre machen, sehen sie sich einem Feind gegenüber, der alles andere als ritterlich ist. Wir wollen nicht von den geschlossenen polnischen Truppen teilen als Banditenhorden sprechen, aber wir dürfen nicht verschweigen, daß polnische Soldaten Anteil haben an den entsetzlichen Brutalitäten, die polnische Franktireure an deutschen Soldaten begehen. Denn wohlgemerkt, polnische Soldaten haben erst den Franktireuren die Waffen ge geben, mit denen sich diese Mordbanden auf wehrlose Feldgraue gestürzt haben. Wer aber auch immer die Mörder sind, für uns sind es Untermenschen, die sich aus dem Kreis der Zivi lisation selbst ausgeschlossen haben. Mord ist und bleibt das gemeinste Verbrechen, wo und unter welchen Verhält nissen er auch immer begangen sein mag. Mord im Kriege aber richtet den, der ihn verübt, von selbst. Der Krieg ist kein sinnloses Morden, sondern er mutz unter Kultur staaten ein ritterlicher und ehrenhafter Kampf bleiben. Der deutsche Soldat hält es für eine Selbstverständlichkeit, den Gegner zu achten, und immer wieder werden wir in der Geschichte deutscher Kriege finden, daß deutsche Truppen dem tapferen Gegner die Achtung nie versagt haben. Als Beispiel aus unseren Tagen steht uns die Ka pitulation der Besatzung der Westerplatte vor Augen. Zäh und verbissen haben polnische Offiziere und Mannschaften auf verlorenem Posten gekämpft, wie es tapferen Soldaten zukommt. Daß sie nicht Sieger blei ben würden, war ihnen von vornherein klar. Aber der Soldat kämpft, wo er immer hingestellt wird. Er führt den Befehl aus, den er erhalten hat und setzt sein Leben ein, selbst, wenn er meint, er könne es noch retten. Die pol nische Besatzung der Westerplatte hat nach ehrlichem Kampf kapituliert, und als die deutschen Truppen in die polnischen Bunker drangen, da kamen ihnen Sanitäter und Aerzte entgegen, die sich sofort der Verwundeten an nahmen. Auf polnischer Seite war die Ueberraschung groß. Hatte man doch den polnischen Soldaten eingeredet, daß die Deutschen Barbaren seien, die keine Gefangenen mach ten. Und nun diese Menschlichkeit nach heißem Kampfe! Der polnische Offizier, der die Bunkerbesatzung komman dierte, durfte seinen Degen bebakten. Dem Beispiel von der Westerplatte steht die Blutnacht von Bromberg gegenüber. Ein schwedischer Journalist, der nach Bromberg entsandt worden ist von seiner Zeitung, hat die Greuel, die vertiertes Nntermenschentum dort ver übt hat, gesehen. Auf tausend Tote berechnet er die Zahl der Ermordeten und scheußlich verstümmelten Menschen. Er hat seinen Bericht mit der Ueberfchrift versehen: „Pol nische Massaker an Deutschen in Bromberg", und Hai zu Beginn seiner Schilderung versichert, daß diese Massen morde schlimmer waren als jene Bartholomäusnacht, die in dem Buch der Weltgeschichte mit Blut eingetragen ist. Die wehrlosen Menschen, die keine andere Schuld tragen, als daß sie sich freimütig zu ihrem Deutschtum bekannten, find regelrecht hingeschtachtet worden. Aber nicht genug damit: Man hat diese Unglücklichen, als sie noch lebten, in einer geradezu unbeschreiblichen Weise gequält und ge martert. Man sage nicht, daß das Blutbad von Bromberg das Werk von Mördern und Verbrechern gewesen ist, für das niemand verantwortlich gemacht werden kann. Nein, jener Blutterror klagt die polnische Regierung an, die den Hatz der Polen mit den gemeinsten Mitteln geschürt und auf- zepeitscht hat. Darum klagen wir die polnische Regierung s« und fordern von ihr Rechtfertigung vor der Welt. Es Wird ihr nicht gelingen, sich rein zu waschen von den Ver brechen in Bromberg. Der Anstifter ist nicht weniger schuldig als der Mörder, und die Anstifter sitzen in War schau oder besser gesagt, in Lublin, wohin sie sich bereits geflüchtet haben. Der Kampf wird einmal ein Ende haben, und dann werden wir von denen, die die Geschicke Polens verantwortlich leiten, Rechenschaft für das Blutbad von Bromberg fordern, und nicht nur für jene tausend Toten, sondern auch für alle die Deutschen, die an anderen Orten von polnischen Franktireuren bestialisch gemordet worden sind. Rechenschaft aber werden wir fordern auch von denen, die die polnischen Haßinstinkte geweckt haben, und das sind die gewissenlosen Kriegstreiber in London, sind die Männer vom Schlage Winston Churchills, Duff ! Eoopers und Edens. Immer wieder müssen wir vor der Welt Mstellen, daß ohne die Aufhetzung von englischer j Seite Polen nicht in Len Taumel der Besinnungslosigkeit gestürzt wäre. Hat nicht ein Chamberlain noch vor ganz kurzer Zeit die „Ruhe" und den „Mut" der Polen ge priesen? Aber der Brite hat ja einen anderen Maßstab der Menschlichkeit. Es sei nur an die Brutalitäten im Burenkrieg erinnert, die sich in ähnlicher Weise jetzt an den Deutschen in Palästina wiederholen. So müssen wir denn die unschuldigen Deutschen, die den polnischen Mord banditen zum Opfer gefallen sind, der internationalen Kriegstreiberclique an den Nockschoß hängen, jener Clique, die skrupellos mit dem Leben von Millionen spielt. EM deutscher Offizier, der als Augenzeuge mit den ersten einmarschierenden deutschen Truppen die Folgen des Brombsr- ger Blutsonntags sah. sprach vor der deutschen Presse. „Was ich Ihnen zu sagen habe, führte er aus, das ist das Ungeheuerlichste und Grausigste, was ich je bisher in meinem Leben gesehen und gehört habe. In Bromberg und um Brom berg ist eine systematische Menschenschiächterei betrieben worden, für die mir jede Vergleichsmöglichkeit fehlt und bei der in der viehischsten und unvorstellbarsten Weise die Mehrzahl der Deutschen, deren man am letzten Blutsonntag hat habhaft werden können, ermordet worden ist. Es war beim Betreten der Stadt Bromberg, beim Einzug der ersten Infan teristen, aber auch am darauffolgenden Tage noch so, daß, wo man auch ging, durch Straßen und Gärten, in den Häusern und über die Höfe, man überall auf Leichen stieß, die vielfach zu ganzen Gruppen von acht, zehn, ja bis zu achtzehn beüammen- tagen. Allein bis zum Donnerstagmittag sind von der Truppe, die in Bromberg stand, nur in der Stadt 140 bestialisch Ermor dete festgestellt worden, wobei hinzugefügt werden muß, daß die Bevölkerung von sich aus sofort nach dem Einmarsch der deut schen Truppen begann, die Leichen zu bergen. Zum Teil haben die Mörder von ihren Opfern vorher selbst die Gräber schaufeln lassen und die Leichen ver scharrt. Unablässig aber werden noch weitere Opfer des polnischen Unter- menschentüms gefunden, und vor allem in der Umaebung von Bromberg, in den Wäldern, die sich westlich der Weichsel bis Thorn erstrecken, dürften mit Sicherheit noch viele Leichen ge borgen werden. Wie viele der Opfer tot oder auch noch lebend in die Netze oder die Weichsel geworfen wurden, wie viele verschleppt und irgendwo anders ermordet wurden, das wird erst in späterer Zeit aufgeklärt werden können. Es war ein Bild unvorstellbaren Grauens, das sich den deutschen Truppen bot. So wurden auf einem Platz, beieinander liegend, acht oder neun Frauen gesunden, die, wie der Zustand der Leichen bewies, vor, zum Teil auch nach der Ermordung von den entmenschten Verbrechern geschändet worden sind. In vielen Fällen sind Frauen und Mädchen nicht nur hingemordet, sondern auch zerstückelt worden. Einer Greisin von Wer 70 Jahren wurde die linke Brust ab- geschnitten, das Herz herausgerissen und in eine Schale, mit der man das Blut aüfgesangcn hatte, geworfen. In einem anderen Falle sind drei Generationen einer Familie ausgerottet worden, übriggeblieben sind die Urgroßmutter und ein Ursnkelkind. Für alle diese Schandtaten liegen dokumentarische Beweise durch photographische Aufnahmen vor. Ein ehemaliger Preußischer Reserveoffizier war mit mehreren hundert Deutschen, die man zusammengetrieben hatte, durch die Stadt auf eine Anhöhei am Rand Brombergs gehetzt worden. Dort erklärten ihnen die Polen: „Jetzt sollt ihr polnische Humanität kennenlernen. Ihr seid frei, geht nach Hause." Vorher aber hatte man ihnen die Ausweise abgcnom- men, und wer in Bromberg in der Zeit der Terrorherrschaft ohne Ausweis war, galt von vornherein als vogelsrei. Die Deutschen versuchten in Gruppen von 10 bis 15 Leuten nach Hause zu kommen, unterwegs aber wurden sie von einer mar schierenden polnischen Militärkolonne unter Führung von Of- siLier« «stell; und Lur AusweisleistMa ausLewroert. M M Die Weichsel bei ßrmdsmir erreicht Schnelle Truppen haben die Weichsel bei Sandomir in Südpolen und bei Gora-Kalwarja südostwärts War schaus erreicht. Teile einer polnischenDivision gefange» In den Waldgebieten südostwärts der Pilica wurde» zersprengte Teile einer polnischen Division gefangcn- genommen. Dabei befanden sich drei vollständige Batte» rien mit Bespannung. das nicht tonnten, wurden fle an die Wand gestellt. So geschah es auch mit der Gruppe, der der ehemalige preußische Reserve offizier angshörte. Ein Pole, der den Mut aufbrachte, das Blutbad zu ver hindern, wurde gleich mit an die Wand gestellt. Nur dem Umstand, daß der Augenzeuge dieses Massenmordes bei der Metzelei unter die entseelten Körper seines 73jährigen Schwiegervaters und des Polen, der versucht hatte, diesen deut schen Trupp vor der Ermordung zu bewahren, zu liegen kam, rettete ihn davor, hinterher noch einen Fangschuß zu bekom men, wie es anderen erging, die zunächst nur verwundert wa ren. Mit dem Blut des Polen, das auf ihn floß, bestrich er seine Stirn, um einen Kopfschutz zu markieren. Erst im Schutz der Dunkelheit wagte er es, sich aus seiner grausige» Lage zu befreien. Laß es unter den Polen auch anständige Ele» mente gibt, die dieses furchtbare Treiben des verhetzten Un termenschentums mit Entsetzen erfüllte, erfuhr der gleich« Augenzeuge, der am nächsten Tag bei einem Polen Unter schlups sand, obwohl sich dieser völlig klar darüber sein mußte, daß er selbst umgebracht würde, wenn seine polnischen LandÄ leute davon erfuhren. Au dem Grausigsten aber, das wir erleben mutzten, ge» hört der Anblick, der sich in der Küche eines Volksdeutsche» bot, dem man offenbar erst Len Schädel eingeschlagen »nd dan» waidgerecht wie ein Stück Wild ausgenommen hatte. Ein ver stümmelter Deutscher lag in seiner Wohnung, in einer Ecke deS Wohnzimmers eine Hand, in der anderen Ecke ein Arm, in de« dritten ein halbes Bein usw. Leider, fügte der deutsche Offizier hinzu, waren es nicht nur die Untermenschen, das durch die maßlose jüdisch-polnisch« Hetze bis zur Siedehitze ausaeveitschte Verbrechertum, sonder» auch polnische Soldaten und sogar Offiziere, die an diesen unsäglichen Scheußlichkeiten beteiligt waren oder sie doch in vielen Fällen geduldet haben. So wurde ein Deutscher von einem polnischen Soldaten mit dem Bajo» nett in den Leib gestochen und blieb aus seinem Hos liegen. Ein polnischer Offizier stellte einen polnischen Wachtmeister als Posten neben den schwerverletzten Mann mit dem Auftrag, daß sich niemand dieses Verwundeten annehmen dürfe. Volle zwei Stunden mußte die vor Verzweiflung fast wahnsinnige Frau dieses Opfers zusehen, wie ihr Mann starb. In dem kleinen Dorf Jügerhof bei Bromberg sind in ähnlicher Weise allein 29 Volksdeutsche hingemetzrlt worden. Das erste, was wir beim Einrücken in ^Bromberg bald nach dem Uebergang über die Netze in der Nähe eine- Bahndammes fanden, waren 18 Geiseln, die dort er schossen worden waren. Es waren 17 männliche Wesen von zwölf Jahren bis ins Greisenaltcr und eine Frau, di« gefesselt an dieser Stelle erschossen wurden. In dem gleichen Ort führte eine Frau einen deutschen Offizier mit tonloser Stille in ihr Haus und wies mit tränenleeren Augen auf die Leichen ihrer Angehörigen: Dies ist mein lieber Mann, Vies ist mein lieber Sohn Gerhard, dies ist mein lieber Soh» Joses, dies ist mein lieber Schwiegervater und so fort. Wahllos hat die Mordbrennerbande unter den Deutschen gewütet, einerlei, ob eS sich um Kinder, Mädchen, Frauen, junge oder alte Männer handelte. Selbst ein taubstummer Greis wurde erschossen. In vielen Füllen wurden die männ lichen Opfer dieser Bestien in Menschengestalt mich entmannt. So ist es zu verstehen, wenn ein Volksdeutscher, der dies« Stunden unvorstellbaren Grauens und Entsetzens mitcrlcbe» Der MsMW in VroMerg Srgen skrte MeMenWöKteeei durch kölnisches Anter- mMEMMW — Hunderte vm Weheisfen hingemetzelt, nraffuteiert und verstümmelt