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Lagesjpruch Ich selbst glaube, daß auf die Dauer kein Regime, das nicht im Volke verankert, vom Volke getragen und vom Volke gewünscht wird, Bestand haben kann. Adolf Hitler. Stätten des Grauens Immer neue furchtbare Entdeckungen in und um Bromberg. — Bestien mordeten und schlachteten. Englands Blutschuld wächst täglich. DIW 12. September. (PK.) (Sonderbericht.) Es mag in den letzten Tagen viel über die bestiali schen Bluttaten der Polen in Bromberg berichtet worden sein; aber immer mehr stellt sich heraus, daß diese Berichte nur Teilausschnitte waren. Nur allmählich gewinnt man einen grauenerregenden Ueberblick, erst recht dann, wenn man mit einbezieht, was sich am Rande der leidgeprüften Stadt und in den nahen Dörfern abgespielt hat. Weil man sich so viel Grausamkeit gar nicht vorstellen konnte, war man versucht, etwas Ueberireibung anzunehmen, so daß ich mich entschloß, selbst einige der unzähligen Blut stätten aufzusuchen und Augenzeugen zu hören. Was ich nun in diesen Tagen gesehen habe, läßt sich unmöglich mit der Feder wiedergeben. Als Beweis habe ich das grauenvollste Bildmaterial meiner gesamten bisherigen Berusstätigkeit vor mir liegen. Es ist aber so schrecklich und erscheint so unwahr scheinlich, daß es sich kaum veröffentlichen läßt. Täglich werden neue Massengräber gefunden Als vor einigen Tagen ausländische Pressevertreter Brom berg aufsuchten, um die furchtbar verstümmelten Leichen der haufenweise ermordeten Deutschen mit eigenen Augen zu sehen, waren viele Hinrichtungsplätze und Massengräber um und bei Bromberg noch gar nicht bekannt. Noch heute werden täglich neue Haufen ermordeter Deutscher gefunden, teils vergraben an den Rändern der Stadt oder noch auf einem Haufen liegend in den Wäldern. Nie werde ich eS vergessen, als ich mehrere deutsche Frauen antraf, die unter einem Müllhausen verscharrt vor der Stadt ihre Männer gefunden hatten und diese in ihrem Schmerz mit den Händen, ausgruben. Es waren neun Hand werksmeister, denen man die Augen ausgestochen, die man teils entmannt und dann erschlagen halte. In den nahen Dörfern Langenau und Otteraue wurden beim Abzug der p-lnischen Truppe« alle deutschen Gehöfte und Fabriken ausgeplündert und niederaebrannt. Alles, was nicht geflüchtet war, wurde gemartert, erstochen, tot- geschlagen oder n i e d e r ge sch o s s e n. * Neunköpfige Familie hingeschlachtet Aufmerksam geworden durch das schmerzerfüllte Schluch zen einer Fran auf einem deutschen Hos, sah ich einen jungen Bauern und zwei 18jährigc Mädchen liegen, denen man die Finger abgeschnittcn hatte, um die Ringe zu bekommen. Als sie vor Schmerz schrien, wurde ihnen mit einer Axt der Kops gespalten. Im gleichen Dorf ist eine neunköpfige Familie von der Großmutter bis zum sechsjährigen Kind bestialisch hingemordet worden. Die Nachbarn, zwei 75 Jahre alte Bauern, wurden erschossen und einem von ihnen der Bauch aufgeschlitzt. Die grausamsten Mordtaten sind vermutlich von Zucht häuslern und Strafgefangenen verübt, die man kurz vor An kunft der deutschen Truppen bewassnet und auf die Deutschen losgelassen hatte. Sie haben die Deutschen geschunden und geschlachtet wie wilde Tiere. Lunge und Herz herausgerissen Es wird keinem Journalisten möglich sein, ein einiger maßen klares Bild zu geben, was er in diesen Tagen Schreck liches gesehen hat. Eine meiner schrecklichsten Erinnerungen ist ein Deutscher, der in seiner Küche aus dem Tisch lag, den Schädel gespalten, die Brust aufgcschlitzt, in einer Waschschüssel daneben die herausgerifsene Lunge und das Herz. Das können nur Wahn sinnige, Sadisten, Bestien und Untermenschen vollbringen. Ich könnte die Reihe dieser furchtbaren Schilderungen, beliebig fortsetzen, aber der Schauder übermannt einen. Von den vielen vermißten deutschen Männern, Frauen und Kindern, die in die Tausende gehen, kommen leider bisher nur wenige zurück. Täglich werden neue Stätten des Grauens entdeckt. Uebereinstimmend sind die Deutschen der Ansicht, daß von ihnen keiner am Leben geblieben wäre, wenn die deutschen Truppen auch nur zwei Tage später gekommen wären. Das schlimmste spielte sich immer ab beim Abzug der polnischen Truppen oft in Gegenwart von Offizieren. Aber auch nach unserem Einzug noch mordeten polnische Soldaten, die sich Zivil besorgt hatten. Tausende würden heute noch leben, wenn nicht eine plan mäßige Hetze den Haß der Polen auf den Siedepunkt gebracht hätte. Ich habe mich selbst mit den angesebendstcn Polen der S'adt unterhalten, die wörtlich zugebcn, daß ihre Landsleute EÄreckenSreaimen« in Warschau Bewaffnung der Zuchthäusler VolengeneraS WM die Stadt zum Trümmerhaufen machen Nach Augenzeugenberichten Amsterdamer Blätter über die Kämpfe in Warschau haben sich dort beim Nähern der deut schen Truppen entsetzliche Szenen auf den Straßen der Stadt abgespielt, die eine einzige Anklage gegen die derzeitige Regie rung sind. Deutsche Panzertruppen besetzten die Südweststadt, nachdem die Hauptstraßen am Freitag von den polnischen Ver- teidigunflsstellen mit Straßenbahnwagen und Kraftwagen ver barrikadiert worden war. Die Barrikaden lagen drei Meter hoch. Zur Verteidigung der Barrikaden hatte General Czuma gemeinsam mit der Sozialdemokratischen Partei „Truppen" aus dem Abschaum der Stadt mobilisiert. Selbst die Insassen des Gefängnisses Molotow wurden bewaffnet und frcigelaflen. Es konnte natürlich nicht nusbleiben, daß diese Maßnahme zu schweren Mord- und Raubübersällen auf die völlig veränstigte Zivilbevölkerung führte, als die Sträflinge Material für die Barrikaden requirierten. In der Zwischenzeit hatte die polnische Artillerie im Nor den der Stadt den südwestlichen Teil der Stadt, wo sich die Deutschen festsetzten, unter Feuer genommen. Ein Teil dieser Geschützsalven lag zu kurz, wodurch schwerer Schaden im Zentrum der Stadt entstand. So wurde hier eine Kirche und ein Theater beschädigt. In den nicht bedrohten Teilen der Stadt, die in. völliger Dunkelheit liegen, häufen sich Zehntau- sende von Fluaultnaen in völliger Verzweiflung. Die Zivilbevölkerung möchte, daß die Stadt geschont werde, während General Czuma, wie er das selbst im Radio ver kündete, ans der Stadt einen Trümmerhaufen machen wolle, in dem kein Lebewesen mehr übrigbleiben soll. Jugendliche Plündererbanden In den Gebieten außerhalb der polnischen Hauptstadt Radzpn und Lutow plündern ganze Scharen von Halbwüchsi gen, die von ihren Eltern nach der Räumung von Warschau sich selbst überlassen blieben, die Gehöfte, um ihren Hunger zu stillen. Die Bewohner wagen nicht, sich ihnen zu wider setzen, daste meist bewaffnet seien. -Tue Dtfzipttn unter der Warschauer Bevölkerung sei. sr berichten die Blätter, lange nicht so gut, wie dies der polnische Rundfunk immer glauben machen wolle. An den Barri kaden arbeiteten Männer, Frauen und Kinder nur unter Zwang. Die polnische Artillerie, die bereits einige Tage die deutschen Stellungen im Südwesten der Stadt beschieße, habe dabei wenig Erfolg. Viel Schaden habe sie aber rm Zentrum der Stadt angerichtet. Am Montagabend sei ein großer Gasbehälter von einer polnischen Granate ge troffen worden und explodiert. .«/-'öMÜSökS/r 4» i-00 SUKL. oS^L7-0/< HO"; ZVL5V Swi iS «kl PA L. - k f v ökEV 0 Ass E.H. fOg^T- 70/^520"' ^2) okvrv^k» L77E , I « o r; 50 7S laakm. LLL pol"- klappe" , ^5^ 4^/5^ Som»,« /O E l * o ^er-k Z Rom: England wird fßchiöufchenSeinMrt- fchaftskrieg ein zM- fchneidiges Schwert! TNB. Rom, 13. September. Die entschlossenen Gegenmaßnah men Deutschlands gegen die Me thoden des englischen Wirtschaftskrie ges stoßen in Italien auf größtes In teresse und vollste Sympathie, weil man sich auch hier zu fragen beginnt, ob die Stellung der neutralen Staa ten durch das Vorgehen Englands nicht kompromittiert werden mußte. Daß Deutschland zu Gegen maßnahmen schreitet, findet man in Rom nur natürlich, wobei das Be mühen der Reichsregierung, den Handel der Neutralen möglichst zu schonen, als weiterer Beweis für die Achtung internationaler Bestimmun gen, die England skrupellos mit Fü ßen tritt, unterstrichen wird. Der Wirtschaftskrieg, wie England ihn auszieho, sei ein zweischneidiges Schwert. Von der deutschen Haltung und der Haltung der kleinen neu tralen Staaten abgesehen, fingen Ja pan und die Sowjetunion an, sich zu rühren und gegen eine willkürlich^ Beschränkung ihres Handels aufzu begehren. Hier könne der Keim für Verwicklungen liegen, deren Auswir kung für die englische Politik sich noch gar nicht ermessen laste, zumal Japan und Sowjetrußland mit England alte und neue Rechnungen zu begleichen hätten. die Deutschen bestialisch geschändet und rücksichtslos gemordet haben. Sie selbst sind erschrocken über die Auswirkungen der Hetze. Englische Agenten organisierten Massenmord Wie konnte cs nur zu einer so schrecklich sich auswirkenden Verhetzung kommen? Das habe ich Polen aller Berufe gefragt, bei denen die vielen viehischen Mordtaten ebenfalls Entsetzen nnd tiefste Empörung hervorgerufen haben. Ich erhielt in Gefangenenlagern von Offizieren und Soldaten, aber auch von vielen Zivilisten stets die gleiche Antwort: Hätte England uns nicht so ausgeputscht, sicher gemacht und zum Kriege er muntert, wäre bestimmt ein friedlicher Weg gefunden worden. Hier spricht man übereinstimmend von der Blutschuld Eng lands. Es ist erwiesen, daß in Bromberg Agenten des engli schen Geheimdienstes die Bewaffnung der polnifcksen Banden organisierten und die Grausamkeiten planmäßig vorbereiteten nach dem bekannten Muster in den orientalischen Ländern. Di» Engländer haben diesmal die Polen benutzt, um für sich die Kastanien aus dem Feuer holen zu lasten. Jetzt sind sie gewissenlos genug, die polnische Zivilbevölkerung über ihre Sender zu völkerrechtswidrigen Handlungen zu verleiten. Die neue Blutschuld Englands schreit gen Himmel, Bestialische Grausamketten auch in Nordostpolen Wie Amsterdamer Blätter aus Wilna melden, hat die große Niederlage des polnischen Heeres und der schnelle Auf marsch der deutschen Truppen aus allen Fronten unter der Bevölkerung Nordostpolens eine Panikstimmung verursacht, die sich daran äußere, daß bestialische Grausamkeiten gegen die in diesen Gegenden wohnenden Deutschen begangen würden. Besonders bezeichnend sei es, daß auch die Polen, die sich gegen diese Grausamkeiten wendeten, von ihren eigenen Lands leuten angegriffen würden. Ailes Bürgerhaus am Markt in Posen. I Pfarrkirche in Bromberg. Die alte, aus der Zeit des Deutschen Ritterordens stammenve j (Weltbild-Wagenborg-M.) Im befreiten Korridor. Ein in den Kämpfen bei Karthaus erbeutetes polnisches Eisen- bahngeschütz auf dem Bahnhof in Karthaus. (SHerl-Hosmann-WagenIborg-MZ