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Wilsdruffer Tageblatt : 11.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193909114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390911
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-11
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.09.1939
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Auch Schweres und auch Nachteiliges. Rückschläge können kommen. Warum nicht? Aber daS deutsche Volk ,st, glaube ich, stark genug, gewisse Rückschläge zu ertragen. Wir brauchen sie nicht dem Volk zu verheimlichen. Es ist besser, man sagt dem deutschen Volk stets die Wahrheit, worum es geht. (Leb- hafte Zustimmung.) Man läßt das Volk genau so anteilnehmen an Siegen wie an Niederlagen, damit jeder einzelne Bescheid weiß und seine Kraft dementsprechend anspannen kann; denn das deutsche Volk ist heute entschlossen und bereit, zu kämpfen, und damit hat es auch Anspruch auf vollstes Vertrauen. Ich sage euch noch einmal: ich werde vielleicht Dinge tun, die ihr schwer empfindet, weil ich sie tun muß; aber ich werde euch nie ein L für ein U vormachen. Ich werde euch stets die Wahrheit sagen, hart und nüchtern, sowohl Günstiges wie Nachteiliges, damit ihr selbst Bescheid wißt, was ihr zu tun habt und wie ihr euch zu verhalten habt. Dies ist um so notwendiger, als dieser Kampf ja nur' bann, gewonnen werden kann, wenn wir im wahrsten Sinne des Wortes eine Volksgemeinschaft sind. Wenn ich rückblickend überschaue, was in diesen Jahren seit der Machtergreifung Großes und Wunderbares geschehen ist, wenn ich dann vor allen Dingen die Erstarkung der deutsche» Wehrkraft und die Herrlichkeit des Reiches sehe, so sind das wunderbare Dinge. Aber über alles hinweg erscheint mir doch eines als das Grösste und Gewaltigste, was erreicht worden ist, und als das Unsterblichste aller grossen Verdienste unseres Führers: das ist die Schaffung der Volksgemeinschaft. Ich mutz schon sagen: wie wenig kennt uns der GegnerI Glaubt er wirklich, daß diese lächerlichen Flugblätter einen einzigen anständigen Deutschen be wegen können, auch nur für eine Minute seine Pflicht zu der- gessen. Das ist geradezu absurd! Wenn die Sache mit dem Abhören ausländischer Sender so unter Strafe gestellt wurde, dann nicht so sehr, weil wir diese Propaganda fürchten, son, der» weil jeder einzelne begreifen mutz, daß in dieser Zeit des Krieges es ehrlos ist. wenn man das Geschwätz dieser Leute hört. Vernichtende Abrechnung mit Chamberlain > Damit bin ich auf dem innerpolitischen Kriegsschauplatz. Wie gesagt, aus diesem Gebiet uns zu schlagen, solange das Volk einig ist, solange die Partei ihre Hauptaufgabe darin sieht, das Volk zu führen und dem Volke Kraft zu geben, solange wie jetzt die alten Parteigenossen wissen, worauf es ankonimt, daß sie wieder aufgcrufen werden, in der Pflicht erfüllung voranzu gehen wie in den Zeiten der Kampf- jahre, solange vor allem unser Führer vor uns steht, da wollen sie Propaganda machen gegen das Volk? Herr Chamberlain mag etwas vom Regenschirm verstehen (stür- mische Heiterkeit), von Stimmung in Deutschland versteht er aber bestimmt nichts! Nun wird in dieser Propaganda so häufig betont, unser Kriegsziel sei eben nicht die Auffassung des deutschen Volkes, sondern das Kriegsziel unserer Führung sei, die ganze Welt zu erobern. Wir wollten selbstverständlich erst die armen Polen vollkommen zerschlagen, dann die Ukraine, dann die Ungarn, dann die Rumänen, die Bulgaren und was weiß ich alles, und dann selbstverständlich die Franzosen und Eng länder auch. Deutschlands Kriegsziel Ich meine, das ist auch wieder so dumm, daß man sich damit gar nicht auseinandcrsetzen darf. Wir sind nicht aus gezogen, um Polen zu erobern, sondern man darf nicht ver gessen, das Kriegsziel Deutschlands ist gewesen, endlich an seiner Ostgrenze Ruhe zu schaffen und zu verhindern, dass Dentsche meuchlings dort ermordet werden (lebhafte Zustim mung); zum zweiten die wahnsinnigen Ungerechtigkeiten Heues Schandvrrtrages von Versailles zu beseitigen. Man wollte das englische Volk für Polen eiufpanncn. Wie kann Herr Chamberlain wagen, das zu tun, wo er doch gleichzeitig weiss, welche Scheusslichkeiten sich Polen er laubt hat. Nicht nur, dass die Morde Tag für Tag und Nacht für Nacht vor sich gingen, bis wir schliesslich eingreifen muss ten, wenn wir noch eine Großmacht bleiben wollten. Wenn anderthalb Millionen Menschen deutschen Blutes in höchster Rot sind, von einem gemeinen Volk gepiesackt, gemeuchelt und gemordet werden, da sollen wir stillstchcn, weil die Eng länder es so wollen? Rein! Wir haben eine höhere Pflicht, als England zu gehorchen. Wir kennen keine Gouvernanten. Wir wissen selbst. - ms wir zu tun haben, wenn die Pflicht des eigenen Blutes ruft. (Stürmische Zustimmung.) DaS ist unser Kriegsziel. Unser Kricgsziel ist kein anderes, als diese deutsche« Menschen endlich wieder zur Heimat zu holen. Dann gibt «S noch zwei Dinge, die wir nur hart getragen haben. Jetzt aber, da unsere Waffen siegreich find, find sie indiskutabel. Wir habe« das Industriegebiet dort aufgebaut, die Polen haben es nur zerstört und verdorben. Wir haben dort einst me großen Städte aufgebaut, und wir haben eine Provinz »M Osten, die zum Mutterland gehört, und die wir nicht durch einen Korridor von uns getrennt sein lassen wollen. Das find unsere Kricgszicle; aber auch nur deshalb, weil eS in Güte nicht gegangen ist, weil man es nicht iu Frieden wollte, deshalb haben wir eingreifen müssen. Die Mordnacht in Bromberg Jetzt aber find weitere furchtbare Scheußlichkeiten passiert. Was sagt denn das moralische England dazu, wenn der pol nische Rundfunk das Volt dazu aufruft, dir deutschen Soldaten mit Benzin zu begießen und anzuzünden? (Pfui-Rufe.) Das tut der offizielle Rundfunk. Oder wenn der offizielle War schauer Rundfunk sich damit brüstet, dass 31 Fallschirmspringer füsiliert worden sind! Das waren gar nicht Fallschirmspringer, die sind bisher nicht eingesetzt worden, das waren deutsch« Flieger, die aus Luftnot abgesprungen sind und in jedem kulti vierten Volk als Kriegsgefangene gelten. Man hat ihnen die Augen ausgestochen, (Lebhafte Pfui-Rufe.) die Zungen aus geschnitten, den Schädel eingeschlagen. (Stürmische' Rufe: Pfui!) Das ist das Volk, Herr Chamberlain, das Sie heute ein ritterliches Volk nennen! Sie sollten sich schämen, von Moral zu sprechen. Merlen Sie sich: das sind ausländische Journa- listen gewesen, nicht deutsche, Herr Chamberlain, Amerikaner, Schweden, Holländer, Dänen, die diese Mordnacht in Bromberg festgestellt haben, die die eingeschlagcnen Schädel, die ausge- stochencn Augen gesehen haben. Das ist nicht deutsche Propa ganda, Herr Chamberlain, das sind Ausländer, die diese Fest stellungen machen! Lassen Sie sie kommen, lassen Sie sich die Photographien zeigen. Und was sagen Sie dann dazu! Ihr Rundfunk hatte Beifall geschlagen, als der polnische Rundfunk mitteilte, daß die 31 Fallschirmspringer, also Flieger, füsiliert worden sind. (Immer wieder aufbrausende Rufe: Pfui!) Was, so frage ich. Herr Chamberlain, hat Deutschland gemacht? Als lener deutsche Flieger in der Doggerbank vor wenigen Tagen einen Engländer abgeschossen hat und dieser Engländer schwer verwundet auf See trieb. Er landete daneben und hat ihn gerettet und nach Deutschland inS Lazarett gebracht! (Stürmischer Beifall.) Das ist deutscher Allegergeist, Kerr Lhamöerlaln und das wird Ihnen ja Ihr englischer Landsmann bestätigen können, und ebenso werden Ihnen die vier oder fünf Ossi- ziere, die heute nacht ans dem Propagandaflugzcug mit Fall- chirmen haben absprmgen müssen und die jetzt hier bei uns ind. auch bestätigen, daß wir sie nicht füsilieren, ob.wohl ie auch mit Fallschirmen abgesprungen sind, andern daß sic wie anständige Menschen behandelt werden. Das werden sie Ihnen bestätigen, Herr Chamberlbin. Aber für das, was Ihre polnischen Freunde da drüben tun, dafür haben Sie kein Wort der Verdammnis, sondern dafür haben Sie nur Worte des Lobes. Ich richte also an Sie die Frage, Herr Chamberlain: Was sagen Sic zu jener Bartholomäusnacht in Bromberg, was antworten Sw zu der Füsilierung der 31 deutschen Flieger, was haben Sie zu antworten zu den ausgestochenen Augen, ringcschlagencn Schädeln, zu den hcrausgcschnittencn Zungen deutscher Flieger, die notlandcn mussten?! Was haben Sie, Herr Chamberlain, dazu zu sagen? Das möchte ich in Ihrer nächsten Unterhausrcdc und Ihrem nächsten Flugblatt lesen, sonst interessiert mich Ihr Flugblatt überhaupt nicht. Llnser Friedenswille groß und tief Und unser Friedenswille, Herr Chamberlain, »en Sie anzweifeln? Hierzu kann ich Ihnen sagen: der Wille lum Frieden ist im deutschen Volke groß und tief, und er sst vor allen Dingen am größten und am tiefsten in der Leel« des L ü h r Lr L Lch habe das unfaabare Glück ae habt, in den letzten Wochen und Stunden ununtervrowen neben dem Führer zu stehen. Ich kenne fein Ringen mit der Verantwortung, ich weiß, wie schwer es ihm war, das Letzte von seinem Volke zu verlangen. Ich weiß, was er alles getan hat um des Friedens willen: alles, nur das nicht, was das Volk ihm nicht erlauben durfte und was der Führer niemals tun würde: die Ehre preis- zugeben! Immer wieder hat der Führer betont, ewigen Frieden mit Frankreich zu halten und die Grenze für immer als ge geben zu achten. Wenn Her, Daladier daS nicht glaubt, dann ist das eben feine Sache: mehr können wir ja schliesslich nicht tun. Wir wollen keine Franzosen wieder totschiessen, wir wollen ihnen nicht an unserem Westwall rin ungeheures Blutopfer zumute» Wir wollen ja nichts von ihnen erobern, und auch nichts von den Engländern. Cs ist ja die englische Regierung, dir hier wieder hetzt. Das englische Schlagwort, Franzosen, das müßt ihr euch merken: England wird bis zum letzten Franzosen Krieg führen! — „Bis zum letzten Fran zosen", merkt euch das, nicht bis zum letzten Engländer, wohl- verstanden! Wir kennen diese Propaganda! Nein, wir wollen den Frieden und sind zu diesem Fr,eben stets bereit. Dieses ganze moralische Gefasel von „Angriff" und „Gewalt" und „Naziregime" usw. müssen wir aber ablehncn. DaS deutsche Voll ist immer für den Frieden gewesen! Der Führer an der Spitze wird immer und immer wie der den Frieden nehmen; aber daS darf nun, wie auch der Führer sagt, nicht etwa mit Schwachheit verwechselt werden, oder daß etwa daraus gehört wird: wir müssen den Frieden haben, vor Angst zitternd, weil wir sonst zusammenbrechen. Nein, Herr Chamberlain, ich bin der heittaen Ueberzeugung: wenn wir bei nüchternster Abwägung aller Machtmittel und aller Umstände einen Vergleich über die ErsolgsauSsichten ziehen, so schlägt dieser Vergleich sehr zu Deutschlands Gunsten aus. Wenn es also nur nach meinem Soldatenherzen ginge, wenn eS nur vom militärischen Standpunkt wäre, dann würde es uns eine Freude sein. Ihnen zu beweisen, daß auch die Bri ten einmal schwer geschlagen werden könne,l. (Stürmischer Beifall.) Es geht mir aber nicht darum und nicht um mein Sol- datenherz, sondern darum, daß unser Volk in Frieden arbei- len kann und daß die anderen Nationen im Frieden arbei ten können und daß nichl wieder über Europa und die Wekt jene grauenhaften Schrecken des Krieges gebracht werden. Sie klagen unseren Führer an. Nein, Herr Chamberlain, Sie sind es gewesen, bei Ihnen lag die Verantwortung. Wer hat den Krieg erklärt, der Führer oder Sie? Haben wir dem englischen Volk den Krieg erklärt? Sie sagen, wir hätten Polen angefallen. Haben wir nicht das Recht, wenn neben uns der Nachbar das Haus anzündet und unsere Ver wandten ermordet, einzurücken, das Feuer zu löschen und den Mörder festzunehmen? Das hat mit Krieg gar nichts zu tun, Herr Cham berlain. Aber was Sie getan haben, das war Kriegs erklärung ohne Grund, ohne daß Ihnen Deutschland «total« Im vorigen: daß deutsche Volk ist - das hat der Führer erklärt — in jeder Stunde zum anständigen Fr, eben bereit, insonderheit mit den Völkern, die keine Deutschen unterdrücken und drangsalieren. Aber auch das mußte endlich einmal aufhören, daß um uns herum jeder kleine Staat, der ein paar Millionen Deutsche besitzt, diese schurigeln, mißhandeln und meucheln kann, wie es ihm gerade Paßt, und dass Deutschland davon keine Notiz nehmen soll. Aber verwechseln Sie deutsches Friedensangebot nie mit Schwachheit. Wenn Sie den Krieg haben wollen, so können Sie ihn haben. Sie können ihn sogar in leder Form haben, die Sie wünschen. (Stürmischer Beifall.) Ich erinnere daran, eS ist der Befehl des Führers ge- wesen, keine offenen Städte mit Bomben anzugreften. Ich habe sogar militärische Objekte von höchster dringlicher Wich- tigkeit in Polen nicht angegriffen, weil sie zu nahe an einer Stadt gelegen sind. Soweit sind wir gegangen! Dort, wo meine Luftwaffe angegriffen und den Feind zusammen- geschmettert hat, sind es stets militärische Objekte, Eisen- bahnen, Eisenbahnknotenpunkte, Straßen, feindliche Kolonnen. Batteriestell, ngen usw. gewesen. Und dass wir nicht um Frieden zu winseln brauchen, Herr Chamberlain, das dürften Ihnen die Erfolge der deutschen Wehrmacht im Oste« jetzt klargemacht haben. polnische Luftwaffe existiert nicht mehr Immerhin kann ich nur stolz sein, dem deutschen Volke zu sagen: wir führen den Kampf seit einer Woche, eine polnische Luftwaffe existiert nicht mehr; es ist ihr jedenfalls nicht gelungen, auch unr eine einzige Bombe auf Deutschland abzuwerfcn. DaS ist immerhin etwas. (Stürmische Zu- stimiming.) Wo steht heute die „stolze" polnische Luftwaffe, die Berlin zu Brei schmeißen wollte? Wo sind die polnischen Kolonnen, die in Berlin Deutschland den Frieden diktieren wollten? Ich bin überzeugt, sie werden in den nächsten Tagen an kommen. (Stürmische Heiterkeit.) Aber erheblich anders, als sie eS sich gedacht haben! Wir haben die Parole auSgegeben, nicht unnötig fried liche Menschen wtzuschmcisscn und offene Städte anzugreifen. Sollte das aber verwechselt werden und sollte man glauben, das bei uns machen zu können, dann warne ich: die Ver geltung würde augenblicklich erfolgen. Und deshalb bitte ich Sie nun, meine Volksgenossen, auch in dieser Beziehung niemals nervös zu werden. Ihr habt keine Veranlassung dazu. Bisher ist es zunächst dem Feind, der ganz nahe an unserer Grenze war, nicht gelungen, zu kommen. Bon Posen hätten die polnischen Flieger nicht mehr als 40 Minuten Flug nach Berlin gehabt, nicht mehr «lS 25 Minuten über deutschem Boden, sie hätten also leicht kommen können, wenn wir nicht dagewesen wären. Ihr fehl also: eS ist nicht so leicht, hier Bomben abzuwerfcn. Der Ver such, unsere Panzerschiffe, unsere Häfen anzngreisen, ist eben falls nicht gerade erfolgreich zu nennen, erfolgreich schon, aber nicht für die andere Seite, sondern für uns. Ich bezweifle keine Sekunde die Tapferkeit unserer Gegner, besonders der Engländer nno Franzosen. Ich würde nie den Fehler machen, die Menschen zu unterschätzen. Ich weiss, es sind tapfere, entschlossene Flieger, tapfere Soldaten Aber die unsrigen sind es nicht minder, nicht minder tapfer nickt minder entschlossen, und deshalb werden wir erkennet» vag letzt die vegere Ausbildung, die grössere Zahl und Vol allen Dingen das Gefühl, das eigene Reich und Volk zu ver teidigen, den Ausschlag geben werden. Wofür kämpft England wofür kämpft Frankreich? Füi etwas Imaginäres, dem Polen zu helfen, einer Nation, die ge mordet, geplündert und gemeuchelt hat! Wofür kämpfen sie? Dafür, ein Nazi-Regime zu beseitigen. Sie kämpfen nicht zm Verteidigung ihres Landes oder ihres Reiches; denn das grei fen wir nicht an; das wissen sie. Wir aber müssen bereit sei» und entschlossen kämpfen, wenn wir angegriffen werden. Daß ist ein großer, großer Unterschied. Deshalb sind wir in jede» Form bereit, mag es nun dem Vernünftigen gelingen, zu» Frieden zu kommen, mag es den Kriegshetzern, wie Herr» Churchill und Genossen, gelingen, ihr Volk in den Krieg z» treiben. Wir können das eine nicht unterstützen und könne» das andere nicht verhindern. Man muß das drüben entscheiden ganz wie man es für richtig hält. Wir sind auf beidei gefaßt, ebensosehr aus einen anständigen Frieden — wal für die Welt und die Kultur dös' beste wäre — mit zwei große» Kulturvölkern, wie wir fest entschlossen sind, bis zum Aeutzerst»» zu kämpfen, wenn man uns angreifen so/lte Ter Führer acht uns Kraft NnS allen voran geht ja nun der Führer, der Führer, d« in all den Jahren das deutsche Volk wieder aufgerichtet hat, es wieder stark gemacht hat, das Reich wieder grösser und mäch tiger gcstaltrtc, ein scharfes Schwert geschmiedet hat, der nun wiederum über die Interessen Deutschlands wacht und für fl« sorgt, lind ausgerechnet von diesem Führer sollen wir unä trennen und ausgerechnet aus Englands Wunsch? Es ist wirk lich zu absurd, um noch darüber zu reden. Es ist ja der Führer, der uns die Kraft gibt. ES ist der Führer gewesen, der uns das Leben wieder lebcnswert gemacht hat. Es ist der Führer gewesen, der dieses Reich wieder stolz und schön gemacht hat Das deutsche Volk, Herr Chamber lain, hat solch eine Verehrung, solch ein Vertrauen und solch eine Liebe zum Führer, wie Sie es sich gar nicht vorstellen können, weil so etwas bei Ihnen gar nicht möglich und denk bar ist. Aber wenn überhaupt noch etwas die Liebe und un- fer Vertrauen hätte stärken können, dann ist es der Grund, daß sie heute Deutschland ungerecht angreifen. DaS stärkt uns noch mehr. unS um den Führer zu scharen. Denn wir wissen, in feinen starken Fäusten hält er Deutschlands Banner und damit Deutschlands Zukunft. (Lebhafter Beifall.) Ihr, meine Arbeiter, wißt es: Der Führer ist stets de« erste Arbeiter des Reiches gewesen. Keiner übertrifft ihn an Leistung, an Einsatz, den er als Schwerarbeiter im wahrsten Sinne des Wortes für den Reichsbau geleistet hat, Er ist aber auch stets und b-mte denü i<> der erste Sol dat. Wieder steht er bei seinen Truppen. Wieder ist es seiui Wille, der die Truppe lenkt, sein Geist, der die Truppe vor« wärtsbringt, sein Feuer, das sie begeistert. Das Vertrauert und die Liebe des Volkes gehören dem Führer wie nie zu vor, und der Führer soll wissen: Es ist dies keine Redens art. ES ist dies in dieser Stunde uns allen ein feierlich« Schwur: Wir folgen ihm, und wir ertragen alles. Die grösste Not werden wir brechen, weil er gesagt hat, dass sein Will« stärker ist, als jede Not sein kann. Das Feindland aber wisse: Deutschland liebt und will den Frieden! Aber der Frieden um den Preis unseres Führers ist für einen Deutschen nicht einmal im Traum denk bar. Den Führer vernichten, heißt das deutsche Volk ver nichten. Denn für alle Zetten haben wir proklamiert: Deutsch land ist Hitler und Hitler ist Deutschland! (Stürmische Bei fallskundgebungen.) Adolf Hitler ist Deutschland An ihm halten wir mehr fest denn je. Wenn man darin» antasten will, dann werden wir uns wehren bis zum Aeutzer- stcn, und wenn es sein mutz, gut, dann beginne ein Kampf so unvorstellbar, wie er noch nie gewesen ist. Aber das ein« ist unvorstellbar, dass wir kapitulieren. Wir lassen uns weder schmeicheln, Herr Chamberlain, noch lassen wir uns drohen. Beides haben Sie versucht und ohne Erfolg. Wir wissen jeV Bescheid. Wir haben Ihnen gesagt: Hitler ist Deutschland. Es liegt jetzt an Ihnen. Wollen Sie die Parole zum Kampf auf Leben und Tod geben, so geben Sie sie. Wir nehmen sie an. Wir nehmen alle Entbehrungen, alle Not auf uns; oder nie, nie wieder nehmen wir ein Diktat von Versailles auf unö! Das mögen Sir wissen! (Stürmische Zustimmung.) Mein deutsches Volk! Ich weiss, wenn wir so fühlen und so handeln, dann wird der Allmächtige uns segnen und wird uns helfen. Wenn aber das letzte Opfer von uns verlangt wird, dann geben wir es mit den Worten: Wir sterben, auf daß Deutschland lebe! (Stürmischer Beifall.) MM 100060 Arbeilsmaiben Erhöhung der Stärke des Arbeitsdicnstrs Im Reichsgesetzblatt I Seite 1693 ist folgende Verord nung über die Durchführung der Reichsarbeitsdienstpflicht fül die weibliche Jugend vom 4. September 1939 erschienen. Der Ministerrat für die Reichsverteidigung verordnet mit Gesetzeskraft: 8 1. Die Stärke des Rcichsarbcitsdienstes für die weiblich« Jugend ist auf 100 000 Arbcitsmaiden (einschliesslich Stamm personal) zu erhöhen. 8 2- Der Reichsarbeitsführer ist ermächtigt, ledige Mäd chen im Alter von 17 bis 25 Jahren, die nicht voll berufstätig sind, nicht in beruflicher oder schulischer Ausbil dung stehen und nicht als mithrlfende Familienangehörige in der Landwirtschaft dringend benötigt werden, zur Erfül lung der Rrichsarbeitsdicnstpflicht heranzuziehcn. 8 3. Der Neichsarbeitsführer im Reichsministerium deS In nern erläßt im Benehmen mit dem Reichsarbeitsminister di« zur Durchführung und Ergänzung dieser Verordnung er forderlichen Rechts- und Verwaltungsvorschriften. Glühe -er Heimatfront Aufruf Hierls an die Arbeitsmaiden Der Neichsarbeitsführer Constantin Hierl hat folgen den Aufruf an die Arbeitsmaiden erlassen: Eure männlichen Kameraden vom Reichsarbeitsdienfi arbeiten im Verband der Wehrmacht mit auf dem Wege zu« Siege. Euch fällt die große und schöne Aufgabe zu, den deut schen Müttern, besonders den in dieser Zeit durch den Weg zug der Männer doppelt schwer belasteten Landfrauen, nicht nur tüchtige Helferinnen, sondern auch treue, liebevolle Stützen in aller seelischen Not und Sorge zu sein. Eure Lager sollen unerschütterliche Stützpunkte in der festen deutschen Heimatfront sein. Glaube und Zuversicht, felsenfestes Ver trauen auf den Führer, bedingungslose Unterordnung unter die Gesetze, die das Wohl das Volkes vorschreibt, soll von euren Burgen auSstrahlen in jede Familie, bei der ihr zur Hilfe eingesetzt seid. Arbeitsmaiden! Ich vertraue auf euch, weil ich weisst dass dir deutsche weibliche Jugend in ihrer Liebe zu Führ«, Volk und Vaterland, in ihrer Einsatzbereitschaft für die ihr zusallendcn Ausgaben hinter der an der Front stehend««, männliche» Jugend nicht Mücktzehen will,
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