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Die Wett voller Sewnvdemog höchste Anerkennung für die deutschen Kampf- «rfolge — Weiterflucht der polnischen Re gierung? Die Stockholmer Zeitung „Svenska Dagbladet" läßt sich ms Kowno melden, daß man die Flucht der polnischen Re gierung aus Lublin in Kürze erwartet. Man nimmt an, daß >ie Regierung nach Lemberg oder nach Brest-Litowsk weiter- ilüchtet. Die überraschende Einnahme Warschaus durch die deutschen Truppen hat in der ganzen Welt höchste Bewunderung hervor- gerusen. Die italienische Presse hebt das immer schnellere Tempo der deutschen Ostarmee und ihren unwiderstehlichen Schneid hervor. Die Blätter unterstreichen in riesigen Ueber- schristen, daß Warschau durch das blitzartige Vorgehen der Deutschen bereits am achten Tage nach Kriegsbeginn genom men wurde. Der „Messagero" stellt fest, daß der Einmarsch in Warschau einen gewaltigen moralischen Erfolg darstellt, aber auch von höchster militärischer Bedeutung ist, denn nun mehr sei der Lebensnerv Polens durchschnitten und das gesamte Industriegebiet in deutschem Besitz. Was Polen jetzt noch gehöre, sei mit wenigen Ausnahmen unwirt- schastlichos Gelände. „Selten hat die Geschichte einem rächenden Schwert die überwältigende Schlagkraft verliehen, mit der die deutschen Soldaten Warschau erreicht haben", so erklärt der „Popolo d'Jtalia". — „Corriere della Sera" weist darauf hin, daß die Schlinge, die sich um Warschau zusammengezogen habe, dem geschlagenen polnischen Heer nur noch die Flucht in Richtung der Sümpfe von Wolhtznien lasse. Selbst London gibt Polens Niederlage zu Zum erstenmal wird jetzt auch von englischer Seite pigegeben, daß die Polen nicht einen „strategischen Rückzug »ach einem vorher festgelegten Plan" — wie bisher behauptet wurde — angestrebt haben. Der Militärsachverständige der Londoner „Times" glaubt zwar noch an einen Gegenstoß der Polen, muß aber zugeben, daß das bereits verlorene Gebiet kür die Polen von größtem materiellem und moralischem Werte ist. Das halbamtliche Reuterbüro bekommt es allerdings immer noch fertig, von einem „mit außerordentlicher Präzision turchgeführten strategischen Rückzug der Polen" zu sprechen Md behauptet, daß Marschall Rydz-Smiglh die gleiche Taktik »erfolge wie 1920 gegen die Russen. (Wir befürchten ein furcht- »ares Erwachen des Reuterbü.os. Die. Schriftl.) Oie polnische Gesandtschaft weiß es besser Die polnische Gesandtschaft in Bern hat sogar in einer, durch die schweizerische Depeschenagentur verbreiteten Mel dung den Mut, zu behaupten, daß das Leben in Warschau »seinen normalen Gang" nehme, und daß die Stadt sich aus diue zähe Verteidigung vorbereite. Die Nachricht von dem -angeblichen Eindringen" deutscher Panzereinheitcn in War schau sei „aufs nachdrücklichste zu dementieren". (Der polnische Gesandte in Bern muß es ja wissen — Schriftl.). Die Besetzung Warschaus durch deutsche Truppen ist für schwedischen Zeitungen eine Sensation. Die englischen Nachrichtenbüros versuchen vergebens, die Schweden von diesem großen Erfolge der deutschen Truppen abzulenken, aber sie können nicht hindern, daß die meisten schwedischen Blatter die deutschen Siegesmeldungen in riesigen Auf- Vlachungen veröffentlichen, und daß die militärischen Mit- arberter der Blätter die Größe des deutschen Erfolges unter streichen. Auch die holländischen Blätter bringen die Ein nahme Warschaus mit großen Zeilen an der Spitze ihrer Ausgaben, obwohl die polnischen Gesandtschaften in London und im Haag noch am Freitag behaupteten, die Besetzung Warschaus sei eine Falschmeldung. Wenn auch die holländische Presse von englischer wie von polnischer Seite davon über zeugt werden soll, daß Polen den Widerstand neu organisiere, geben die meisten Blätter ihrer Ansicht doch dahin Ausdruck, daß die militärische Lage, Polens als ver- zweisel-t anzusehen sei. Verblüffung in AGA. In New Dort ist man über den neuen großen Erfolg der deutschen Truppen im Osten geradezu verblüfft. Wenngleich die amerikanische Hetzpresse immer noch dis polnischen Nieder lagen als „tief durchdachte polnische Strategie" hinzustellen be müht ist, können amerikanische Militärsachverständige und objel- tive Beurteiler der Lage ihre Bewunderung über die Erfolge Ler deutschen Ostarmee doch nicht unterdrücken. Ein New- Dorker Blatt ist sogar so ehrlich, zu bekennen, daß ohne einen ungewöhnlich brillanten taktischen Plan selbst eine Werlegene Armee keine so gewaltigen Erfolge erzielen könne. Schlag gegen die englische Lügenhetze Auch in Süd - un d M itt e la m erik a ist die Presse von den großen deutschen Erfolgen im Osten tief beeindruckt. Das ist um so höher zu werten, als gerade hier die englische Lügenpropaganda mit aller Macht vorgestotzen ist und es immer so darzustellen versucht hat daß das Vordringen der deutschen Truppen gar nicht so schnell sei. Die Einnahme Warschaus aber genau eine Woche nach Beginn der deutschen Abwehraktion enthüllt die ganze englische niederträchtige Lügenpropaganda und öffnet den Lesern die Augen. — In Mexiko traf die Nachricht von der Einnahme Warschaus ge rade ein, als die Mittagsblätter in Druck waren. Die Druck- - Maschinen wurden angchalten und die sensationelle Meldung in großer Ausmachung auf der ersten Seite veröffentlicht. England Will uns avShnngrrn Königliche Proklamation einer neuen Konterbandeliste — Deutschland ist ge wappnet und kann mit wirksamen Mitteln antworten England ist hurch eine in einer königlichen Proklama tion erlassenen neuen Konterbandeliste wiederum, wie im Weltkriege, zu einer Kriegführung übergegangen, die die uneingeschränkte Absperrung Deutschlands von der See zum Ziele hat. Damit wird erneut der Versuch gemacht, - uns auszuhungern, d. h. die Kriegsmittel werden auch gegen Frauen, Kinder, Kranke usw. rücksichtslos eingesetzt. Die Konterbandeliste enthält u. a.: a) alle Art von Waffen, Munition, Sprengstoffen, Chemikalien oder Vor richtungen, die für den Gebrauch im chemischen Kriege ge eignet sind, Material und Maschinen für deren Herstellung oder Reparatur; b) Brennstoffe aller Art; c) alle Nach richtenmittel usw.; cl) Gcldmünzen, Edelmetalle in Barren, Banknoten, Schuldurkunden u. ähnl.; e) alle Arten Nah - rungs- und Lebensmittel, Samen, Futter und Futtermittel, Kleidung und Artikel sowie Materialien, die zu deren Erzeugung gebraucht werden. Diese Maßnahme spricht den wiederholten Erklärun gen der englischen Regierung Hohn, der Krieg richte sich nicht gegen das deutsche Volk, sondern gegen seine Füh rung. Diesmal macht sich die englische Regierung gar nicht mehr die Mühe, ihren Maßnahmen das Mäntelchen der Londoner Deklaration von 1909 umzuhängen, die auf der von England selbst einberusenen Seekonferenz seinerzeit als „im wesentlichen den allgemein anerkannten Grund sätzen des internationalen Rechts entsprechend" angenom men wurde. Von deutscher Seite ist niemals daran gezweifelt wor den, daß England in einem neuen Kriege an seiner jahr hundertealten Seekriegspraxis festhalten würde. Anders als im Weltkriege wird England diesmal einen Gegner finden, gegen den diese Methoden nicht nur unwirksam sein werden, sondern der imstande und willens ist, seiner seits mit wirksamen Mitteln zu antworten. Britische Admiralität muß erfolgreiche Arbeit deutscherA-Boote zugeben Aus Meldungen der britischen Admiralität geht hervor, daß die deutschen U-Boote der englischen Flotte schweren Scha den zufügen. Man versucht die Oefsentlichleit mit der Ver sicherung zu trösten, daß die Verluste durch die Einführung des Convoy-Systems in Zukunft stark verringert werden würden. England unterstützt Mordbrenner Londoner Sender fördert die Verbrechen polnischer Franktireure In dem Augenblick, in dem die deutschen Truppen in Warschau eindrangen, haben polnische Sender unverhüllt die Zivilbevölkerung zum Kampf mit allen Mitteln gegen die deutschen Truppen anfgefordert. Der Kurzwellensender Warschau verbreitet am 8. Sep tember um 19.35 Uhr die Aufforderung an die Bevölkerung Warschaus, am Kampf gegen die deutschen Tanks teilzu nehmen. In dieser Sendung hieß es wörtlich: „Durch Aus heben von tiefen Gräben und Barrikaden wird das Vor dringen von Tanks erschwert. Der Tank fällt in einen Graben und ist gefangen; dann reicht eine Benzinflasche aus, den Tank zu verbrennen. Um 20.30 Uhr lobte der gleiche Sender die Bevölkerung Warschaus. Die Zivilbevölkerung Warschaus verstehe es, energisch und wirksam gegen die deutschen Trup pen zu kämpfen. Der Sender fügte gleichzeitig hinzu, daß nicht allein in Warschau, sondern überall dort, wo die Deutschen ins Innere Polens eindringen wollen, die Bevölkerung einen erbitterten Widerstand entgegensetze. Der Londoner Kurzwellensender gab am 9. September um 0.30 Uhr die polnische Aufforderung an die Zivilbevölkerung Polens im Wortlaut wieder und wiederholte Meldungen des gleichen Inhalts um 12.30 Uhr. Auch der Kurzwellensender Miami Hai in einer Sendung um 5.05 Uhr die Warschauer Ausrufe verbreitet. Es ist nicht neu, daß England jederzeit bereit war, bis auf den letzten polnischen Soldaten zu kämpfen. Mit diesen scharfmacherischen Sendungen aber übernimmt England die Mitverantwortung an einem Blutvergießen, das ebenso sinn los wie verbrecherisch und völkerrechtswidrig ist. Wie die Auf forderung an die Zivilbevölkerung zum Kampf gegen die deut schen Truppen in die Wirklichkeit umgesetzt wird, hat sich in fast allen Städten bewiesen, in die die deutschen Truppen einmarschiertcn. Nirgends hat die Zivilbevölkerung etwa organisiert einen offenen Kampf ausgenommen, überall haben Frauen, Ver brecher und halbwüchsige Burschen von den Dächern, aus de» Kellern, aus dem Hinterhalt einen blutigen Franktireurkrieg eröffnet. Hinterhältig niedergeschossene deutsche Soldaten find die blutigen Zeugen dieses Wahnfinnschritts der polnischen Regierung, die von London skrupellos ausgehetzt wird. Londoner LügenZenirale versagis . MacMillan schafft es nicht — Neue Männer sollen helfen Die Organisation des britischen „Jnformationsminist» riums", zu deutsch der Reklame- und Lügenzentrale, klappt nicht. Der Leiter MacMillan schafft es nicht mehr. So sink denn wichtige Umbesetzungen notwendig geworden. Lord Perth, von dem man früher angenommen hatte daß er selbst Jnsormationsminister werden würde, hat jetzt das Amt eines Hauptberaters in Fragen der Auslands propaganda übernommen. Der bisherige ständige Unter staatssekretär im Jndien-Ministerinm, Sir Findlatei Stewart, ist zum Generaldirektor des Informations- Ministeriums ernannt worden. Diese Maßnahmen sind das Eingeständnis dafür, da? das von MacMillan geleitete britische Reklameministerium — angefangen von der „Athsnia"-Lüge bis zu den „Erfolgen dxl polnischen Armee" — zum Gespött der ganzen Welt völlig versagte. Die Londoner „Times" übt scharfe Kritik an dem Start des neuen englischen Jnformationsministeriums. Das Blatt erklärt, daß das Ministerium durch eine Reihe von „Un sicherheiten" und „Mißgriffen" die Allgemeinheit die Presse und die ausländischen Korrespondenten in Un ruhe gesetzt habe. Auch andere Zeitungen üben ähnliche Kritik an dem Jnformationsministerium. Die „MiNm" Mr hewMet M Mb zuerst . . Zur Versenkung des englischen Dampfers „Manaar" schreibt „Sevolo", daß das "englische Frachtschiff bewaffnet war und u. a auch Flugzeugmateriäl an Bord hatte. Es steht fest, daß sich an Bord einige zerlegte Flugzeuge befanden, die nach Kal kutta gehen sollten. Das Blatt fügt hinzu, daß der Kapitän und die Besatzung sich vollkommen klar waren über das Risiko und daraus vertrauten, daß ein gutaezielter Schutz ihrer Kanons die an Deck verborgen war, das Unterseeboot versenken könnte. Das Schiff, so schildert das Blatt den Vorgang, begegnete, dem Unterseeboot auf der Höhe von Kap di Roca, 70 Meilett von der Küste. Die „Manaar" war bereits französischen Kriegs-, schissen begegnet, die es vor der llnterseebootsaefahr gewarnt hatten. Das Unterseeboot erschien plötzlich auf kurze Distanz vor der „Manaar" und befahl der Besatzung, die Rettungs boote zu besteigen. Auf den Befehl antwortete der Kapitän mrt einem Kanonenschuß, der das Ziel verfehlte. Bevor die „Ma- naar" Zeit hatte, einen zweiten Schuß abzugsben, brachte das Unterseeboot mit einem genauen Treffer die Kanone der „Ma naar" zum Schweigen. Darauf stürzte sich die Besatzung in die Rettungsboote und hatte kaum das Schiff verlassen, als es das Unterseeboot mit vier Schüssen versenkte. Teuflischer plan vereiiett Tausende von Deutschen sollten in die LmM gesprengt werden Eine neue Bestialität der Polen, die furchtbare Folge« nach sich gezogen hätte, wenn sie zur Ausführung gekommen wäre, ist erst jetzt bekanntgeworden: Die Polen haben vor ihrem Abzug aus Wirsitz die dortige Brücke, die bereits vor her angebohrt war, mit einer zehnfachen Dynamitspreng ladung versehen. Nach Ansicht von Fachleuten hätte diese Ladung vollauf genügt, die ganze Stadt restlos in Trümmer zu legen. Aus diesem Grunde ist auch die von ihrer sonstige« Praxis abweichende Haltung der Polen gegenüber den Deut schen in Wirsitz verständlich. Die Deutschen wurden im große« und ganzen in Ruhe gelassen und vor allem nicht aus der Stadt vertrieben. Sie sollten bei der in Aussicht -genommene« gewaltigen Sprengung der Brücke mit in die Luft gehen! Die Rettung der Deutschen in Wirsitz ist nur einem Zu fall zuzuschreiben. Von der Brücke war nämlich eine mit Pulver gefüllte Rohrleitung bis zu einem entfernt stehende« Schilderhaus gelegt worden, wo die Zündung erfolgen sollte. Lediglich dem Umstand, daß in dieser Rohrleitung eine Lücke entstanden war, ist es zu verdanken, daß die Zünd- leitung unterbrochen war und somit die Sprengung ausblieb. Wäre dieser Zufall nicht eingetreten, hätten in jener Nacht mehrere Tausend unschuldige deutsche Menschen, besonders Frauen und Kinder, zur Befriedigung polnischer Rachsucht ihr Leben lassen müssen. In einem zerstörten polnischen leichten Zweimann-Kampf wagen französischen Ursprungs, der mit zu fener Kampfwagen abteilung gehörte, die die deutschen Dörfer an der Netzeniede« rung in Brand steckte, fand sich eine noch unversehrte Brand bombe. Die Wirkung dieser Brandbomben ist furchtbar. Alles, was von ihnen getroffen worden ist, brannte restlos bis auf die Grundmauern nieder. Löfchverfuche der Bewohner wurden mit Maschinengewehrfeuer vereitelt. Es mutz aus drücklich darauf hingewiesen werden, daß es sich bei diesen so genannten Brandkommandos nicht etwa um irreguläre Ban den, sondern um reguläres polnisches Militär gehandelt hat. In Bromberg dauert die Mordlnst der Polen an. Noch am Freitag wurde ein deutscher Schutzpolizeiwachtmeister aus Schneidemühl beim Postenablösen von polnischen Ziviliste« aus dem Hinterhalt erschossen. ' Polens Pauplstaci Wor.chau. Das Bild zeigt btt Drücke, die nach der Vorstadt Draga führt. Herr Chamberlain! Sie haben Polen die Blankovollmachten für diese Schandtaten erteilt! Auf Ihr Haupt kommt das Blut dieser Opfer. Wenn Sie noch einen Funken Gefühl für Menschlichkeit, Wahrhrits- licbe und Firneß im Leide hätten, müßte Sie das Grausen packen beim AMick der Bilddokumente über die Bromberger Mutopfer. — Ausländische Journalisten überzeugen sich an Ort und Stelle von den furchtbaren Mordtaten der Polen in Bromberg. (Welbild-Wagenborg-M) WWW MMMWx 3. Blatt Nr. 211. Montag, den 11. Septemder 1939.