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Wilsdruffer Tageblatt : 11.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193909114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390911
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-11
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.09.1939
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„Wir alle sind Frontkämpfer!" Machtvoller Appell Görings an die Einsatzbereitschaft der Nation LNcNA England Hal Polen anfgepntfcht Wo immer Deutschland feinen Platz zu behaupten ver suchte, trat ihm der Brite entgegen, obwohl es ihn überhaupt nichts onging. Denn wir haben auch nicht britische Interessen verletzt. Wenn sie sich jetzt herausredrn, man hätte das im Verhandlungswege erreichen können, so ist das Geschwätz, das hinterher kommt. Damals hätten sie reden sollen, als das Angebot bestand. Damals konnten sie dein Polen sagen: Die Forderung Deutschlands ist berechtigt, du hast sie zu eL- süllen, oder unser Schutz ist nicht mehr dein. Aber im Gegen- teil, England hat Polen aufgeputscht. Dem Engländer geht es ja nicht um Polen. Das ist ihm so gleichgültig, wie ihm Vie Tscheche! gleichgültig gewesen ist, wie ihm alle anderen auf dieser Welt gleichgültig sind anher ihm selbst. Son dern es geht ihm darum, daß dieses Deutschland in keiner Weise mehr einen weiteren Machtzumachs bekommen soll. Das allein ist für ihn die entscheidende Frage gewesen. Er erzählt heute, es ginge um moralische Grundsätze, um Grundsätze des Rechts, und datz die Gewalt nicht Herr werde. Das sagt k>n Reich, das sich überhaupt nur auf Gewalt aufgebaut hat, das heute noch Völlerstämme und Raffen in allen Erd teilen der Welt unterdrückt. Was will nun der Gegner? Der Engländer hat klar ausgesprochen. Er will so lange kämpfen, bis das ^taziregime verschwunden ist. (Rufe: Pfui!) Chamberlain ha: rührseligen Tönen erklärt, er möchte noch den Tag er- «ven. an dem er Hitler verschwinden sieht. (Schallendes Ge» 8« einem erhebenden Bekenntnis vaterländischer Ge- Moffenheit, einem heiligen Treuegelöbnis zu Führer, Volk »nd Nation gestaltete sich die von allen Rundfunksendern übertragene Großkundgebung der Gefolgschaft der Rhein- mctall-Borsigwerke i» Berlin-Tegel. Hier richtete Genc- ralfeldmarschall Göring in den Stunden des siegreichen Einmarsches unserer Truppen in die polnische Hauptstadt einen ausrüttelnden Appell an die werktätigen Männer und Frauen aller deutschen Gaue. Das begeisterte Echo, das die glaubensstarken soldatischen Worte des Feldmar- schalls bei den Zehntausenden von Arbeitern dieses großen deutschen Rüstungsbetriebes fand, war der symbolhafte Ausdruck der gewaltigen Entschlußkraft und Einigkeit eines Volkes, das als eng verschworene Gemeinschaft nicht nur an den Fronten des Kriegsschauplatzes, sondern auch in der Heimat in selbstloser Hingabe und Einsatzbereit schaft seine Pflicht erfüllt bis zum Letzten- Die riesige, sonst vom brausenden Lärm der Arbeit er füllte Werkhalle, in der sich — gruppiert um ihre Maschinen, Drehbänke, Schraubstöcke und nagelneue Geschütze — die Tausende versammelt hatten, bildete ein beredtes Sinnbild unserer unlöslichen Volks- und Schicksalsgemeinschaft. Ueber dem von Hakenkreuzfahnen umrahmten Rednerpodium grüßte das mit goldenen Lorbeerzweigen umkränzte Führerbild. Ein Ausspruch des Führers kennzeichnete Thema und Stimmung dieser von stolzer froher Tatbcreitschaft durchdrungenen Stunde: „Es kommt nicht darauf an, daß ich lebe, wohl aber, daß ich meine Pflicht tue!" Jubelnde Heilrufe brandeten Ge- «eralfeldmarschall Göring entgegen. Stürmische Zustimmung Hang auf, als einleitend der Betriebssichrer den Generalfeld- Marschall, der in Begleitung von Generaloberst Milch, Staats sekretär Körner und Staatsrat Gritzbach erschienen war, die unbedingte und restlose Pflichterfüllung seiner Gefolgschaft versichert. Und daun lauschten die Zehntausend!! wie gebannt den markigen, von leidenschaftlichem Glauben getragenen Worten des Feldmarschalls, um immer wieder durch überwäl tigende Kundgebungen des Vertrauens und der Dank bar k e i t seine Ausführungen zu unterstreichen. In feiner Rede führte Generalfeldmarschall Göring u. a. aus: Meine lieben Volksgenossen und Arbeitskameraden! Hier steht ihr vor mir, und zwischen euch ragen heraus die Leistun gen eurer Arbeit, die gewaltigen Rohre unserer Flakgeschütze, die jetzt das Fundament der Sicherheit unseres Reiches dar stellen. Unter den Arbeitern, die sie erstellt haben, ist weiß Gott in diesem Augenblick der richtige Platz, zum deutschen Volke z« sprechen. Zwei gewattlge Fronten Deutschlands Zwei gewaltige Fronten zeichnen sich ab: draußen die Front deS Soldaten und hier die Front des Müschen Arbeiters, fn erster Linie des deutschen Rüstungsarbeiters. So stehen die Heiden Fronten Deutschlands. Wie aber sehen die Fronten unserer Gegner ays? Ich will hier nicht des längeren über die Vorgeschichte sprechen, die zu dem Kampfe geführt hat. Sie ist ausführlich von der Reichs regierung in Presse und Rundsunk und in der unvergleichlichen Ansprache des Führers niedergelegt worden. Aber ich möchte doch darauf Hinweisen, daß der Ursprung pnd Ausgangspunkt ein Anerbieten gewesen ist, wie es Wirklich in der Weltgeschichte nur einmalig dasteht. Ein großes, gewaltiges Volk, das wieder zur Stärke und Macht ge langt ist und in seinen Grenzen über 85 Millionen Menschen beherbergt, bietet einem ehemaligen Gegner, der nicht etwa im ehrlichen Kampfe, sondern aks L e i ch e n fl e d d e r e r im größ ten Unglück Deutschlands diesem Deutschland Gebiete heraus gerissen hat, die zu allen Zeiten urdeutsch gewesen sind, — diesem Gegner bietet es, vergessend all das, was geschehen war, noch einmal die Hand, um zu einem wirklich dauernden Frieden »u kommen. , . Es schlägt nichts anderes vor, als daß cme deutsche Stadt, di« nicht einmal diesem Gegner gehört, wieder in den Bereich Deutschlands znrückkehrt und daß zwischen dem deutschen großen Land und seiner Provinz Ostpreußen eine Straße und eme Bahn den Verkehr sicherstellen soll, zumal dieses gleiche Deutsch- fand für den anderen anerkannt hat, daß er einen eigenen Zu- «mg zum Meere besitzen soll. Es ist geradezu unvorstellbar, daß eine Großmacht, die über derartige Machtmittel verfügt, sich zu einem so weitgehen, den Entgegenkommen bereit erklärt. Wir haben kein Ulti - matum gestellt, obwohl niemand bestreiten kann, daß es in unserer Macht gelegen hätte, zu erklären: In soundso viel Stunden werden die und die deutschen Wünsche erfüllt. Wir haben erklärt: Wir wollen darüber sprechen und der- handeln, aber ein unverrückbares Ziel Deutschlands bleibt es daß Danzig zurückkehrt und die Verbindung zwischen Reich und Ostpreußen hergestellt werden mutz. In einem einfach nicht wägbaren Entschluß hat d-ie polnische Regierung das abgelehnt. Nan sieht hler vor einem Rätsel Man steht hier vor einem Rätsel. Ein Kleinstaat, der ge- Witz durch verschiedene Umstände im Laufe der letzten Jahre etwas ausgepumpt wurde, so daß er einer Großmacht ähnlich fah, erdreistet sich, dem mächtigen Deutschen Reich eine der artige Antwort zu geben. Aber wenn man nun genauer nach blickt, so kann man vielleicht da und dort doch verstehen, warum diese Antwort gegeben worden ist. Denn es ist ja nicht allein Polen, das diese Antwort gegeben hat, sondern hinter diesem Polen erhebt sich der Schatten jenes Reiches, das immer und überall Deutschland entgegengetreten ist, wo Deutschland seine berechtigten Interessen gefordert hat. (Pfui- ru^ > lächter.) Nun, ich Weitz nicht, ich habe schon von metyusalem- schem Alter gehört, aber ich glaube, datz das bei ihm dann noch lebr weit übertroffen werden muß. um das tu erleben. England hat uns den Krieg erklärt. Es sagt nicht, dem deut schen Volk, sondern: Adolf Hitler und dem Naziregime. Wenn sie aber schießen, dann schießen sie auf das deutsche Volk und . nicht aus das Naziregime. Diese alte Walze kennen wir nun doch schon seit langem. - Es geht England nicht um die Regierung — die ist ihm vollkommen gleichgültig —, es geht England einzig und allein darum, daß Deutschland nicht groß wird. Das müßt ihr euch merken! Einzig und allein darum geht es! Sie sind satt und voll, sie haben alles, aber sie wollen nichts hergeben. Drei Kriegsschauplätze Dieser Gegner — und das muß jetzt klar erkannt werden, meine Volksgenossen — will uns auf drei Kriegsschau plätzen bekämpfen. Es ist der militärische Kriegsschau platz, es ist der wirtschaftliche Kriegsschauplatz und es ist der innenpolitische Kriegsschauplatz. Ich komme zum militärischen Kriegsschaulatz und damit zur militärischen Lage. Es ist zu nächst so, datz wir drei militärische Gegner in diesem Augen blick brüllen: Dolen. Enaland und Frankreich. Im Westen türmt sich eine gewaltige Stellung aus, der sogenannte Westwall. Der Kampfabschnitt, der überhaupt hier nur in Frage kommen kann, ist der zwischen Basel und Luxemburg, wenn der Gegner, was er feierlich erklärt hat, gleich Deutschland die Neutralität der von ihm so sehr ge- schütztcsi kleinen Staaten tatsächlich anerkennt und anerken- neu wird. Hinter diesem Abschnitt von etwa 25V Kilometern Länge, der in einem gewaltigen, tiefgegliederten Festungs system geschützt ist, stehen deutsche Divisionen, und es ist un vorstellbar — und das weiß auch der Gegner genau so gut wie wir — daß er hier durchstoßen kann. Der zweite Kriegsschauplatz ist das Meer. Auch hier ist die Deutsche Bucht so geschützt, daß der Engländer mit seinen großen Flotten nicht hineinfahren kann; denn es droht ihm la nicht nur eine Gefahr unter dem Wasser, die ihm schon unbehaglich ist, sondern es droht ihm auch eine Gefahr aus der Lust, die ihm noch unbehaglicher ist. (Lebhafter Beifall.) Auch hier kann er Deutschland unmittelbar nicht bedrohen. Die Ostsee wird aber für ihn gesperrt bleiben; denn Deutsch lands Marine besitzt heute bereits die Kraft, ihn am Ein dringen in die Ostsee zu hindern. Der Engländer spricht soviel von Blockade. Sein erster Versuch und sein leichtester, unsere stolze „Bremen" abzu sangen, ist bereits mißglückt. (Freudige Zustimmung.) Anvorfielware Leistungen: Zn acht Tagen Warschau eingenommen Wie aber ist nun die Lage auf dem Hauptkriegsscha»- Platz, und das ist Polen? Meine Arbeitskameraden, ich glaube, jetzt aus dem Herzen aller Deutschen zu sprechen, wen« ich seststellen darf, daß hier die deutsche Wehrmacht zu Lande und in der Luft Dinge geleistet hat, die bisher auch unvor stellbar gewesen sind. (Stürmischer Beifall.) Daß es gelungen ist, in acht Tagen den weiten Raum zu Überspannen und die Hauptstadt des Feindes einzunehmen, ist eine Leistung, die von niemandem — auch von uns nicht — für möglich gehalten worden wäre. (Erneuter Beifall.) Darüber hinaus aber ist unser Heer auf allen Teilen der Front überall an die Weichsel vorgestoßen. Ueberall dort, w« motorisierte Verbände, leichte Divisionen und unsere Panzer vorgegangen sind, ist der Feind durchstoßen, und tief bis in seine Gliederungen ist hineingestotzen worden. Unsere Futz- divisionen marschieren, wie sie überhaupt noch nicht marschiert sind. Was menschenmöglich ist, leisten sie in einem gewaltige« Vormarsch. Aber ich darf mit Stolz bekennen: vor allem ist es eine Waffe gewesen, die hier zum ersten Male aufgetreten ist und die dem Feind den größten Abbruch getan hat, gerade i« Polen: das ist die Luftwaffe. Ueberall, wo sie ausgetreten ist, wurde der Feind geworfen. Ueberall hat sie den Wider stand vor dem Heer hinwcggcräumt. Sie hat verhindert, daß die flüchtenden Abteilungen des Feindes über die Weichsel zurückgehen konnten: und in diesem Augenblick ist der Pol« in seiner gesamten Armee in drei großen Kreisen umschlossen. Die letzte Meldung, die ich eben erhalten habe, ist di«, datz die Auflösung im Haupiraum um Radom begonnen hat und daß zu Tausenden und Tausenden die Waffen wc»- aeworfen werden und die polnische Armee sich zu ergebe» beginnt. (Freudige Beifallskundgebungen.) Von allen Setten umschlossen Meine Kameraden, wenn ihr euch aus der Karte den Vor marsch anschaut und seht, in welch genialer Weise die Vor stöße angelegt worden sind, dann werdet ihr erkennen, dah jetzt der Feind von allen Seiten umschloffen ist. Ein solches Tannenberg hat es in der Militärgeschichte noch nie gegeben. Was jetzt von der polnischen Armee darinnen steckt, das kommt nicht mehr weg. Umklammert von allen Seiten, aus der Luft angegriffen, auf dem Lande zusammengeschmettcrt, kann cs nur noch wenige Tage dauern, bis aus den letzten Verstecke« und Wäldern der letzte Rest der einstmals so hochtrabende» polnischen Armee in deutscher Hand gefangen rst. (Beifalls- «»»daebunaen.) * Hauptarbeit im Osten getan Und damit ist die Hauptarbeit auf diesem Kriegsschauplatz getan. Wir können hosfcn, daß ls Tage nach Beginn des Kampfes die ganze Sache erledigt ist und daß in weiteren wenigen Wochen überhaupt die letzte Räumungsarbeit durch- geführt wird. Wir schätzen, daß der gesamte Feldzug bis zur letzten Aufräumungsarbeit dann noch nicht einmal vier Wochen gedauert hat (Lebhafter Beifall.) So schlägt das scharfe Schwert Deutschlands, wenn es einmal aus der Scheide gezogen ist! Und alle, die da glauben, sich an Deutschland vcr- greifen zu können, mögen dies als ein Menetekel ansehen. Wenn das Schwert gezogen ist, dann trifft es de» Gegner zerschmetternd! (Stürmische Zustimmung.) Ihr werdet verstehen, Volksgenossen, wenn nun erst ein mal dorr die Säuberung durchgesührl ist und wenn dann die gewaltigen Streitkräfte, die kampferprobt und mit Siegeszu versicht erfüllt sind, aus dem Osten nach dem Westen ge schafft werden, dann unsere Stellung dort nicht schwächer wird. Das gleiche gilt für die gewaltige Luftabwehr, die wir aufgcbam haben. Der Engländer hat vielleicht geglaubt, weil wir in Polen kämpfen, könnte er im Nordwesten ungestraft unsere Häsen angreisen. Er hat das einmal getan. Er ist belehrt worden, datz auch dort die deutsche Abwehr aus der Wacht steht. Der Verlust seines halben Geschwaders hat ihn darüber belehren können. Wenn sie jetzt des Nachts in riesigen Höhen ab und zu noch in deutschem Raum spazierenfliegen, um ihre lächerlichen Propa gandazettel abzuwerfen, so habe ich eigentlich nichts dagegen. Wehe aber, wenn sie den Propagandazettel mit einer Bombe verwechseln sollten! Dann wird die Vergeltung keinen Augenblick aus sich wartenlassen! Und sie wird dann mit der gleichen Schlagkraft geführt, wie die Luftwaffe sie in Polen bewiesen hat. (Lebhafter Beifall.) Kein Zweifrontenkrieg mehr Wenn jetzt der Pole niedergeschlagen ist, dann hört damit auch die Bedrohung Deutschlands an zwei Fronten endgültig aus. Das war ja immer die schwere Lage für uns, nach zwei Fronten kämpfen zu müssen. Durch das geniale Abkommen „Wir sind alle Frontkämpfer!" Generalfeldmarschall Göring spricht in einem aufrüttelnden Appell von den Rheinmetall-Borsigwerken in Berlin-Tegel aus zu der Gefolgschaft des Werkes und zu den werktätigen Männern und Frauen aller deutschen Gaue. Die von allen Sendern übertragene Großkundgshung war der Attsdruck der gewaltigen Entschlußkraft und Einigkeit eines Volkes, das an den Fronten des Kriegsschauplatzes und in der Heimat seine Pflicht bis zum Letzten erMt. Weltbild (MU des Führers mit Rußland ist diese Gefahr nun auch endgültig ein für allemal beseitigt. Wenn uns jetzt der Gegner angreift, dann haben wir nur an einer Front mit der ganzen Kraft der deutschen Wehrmacht und des deutschen Volks zu schlagen, und wie diese Kraft aussicht, daran erinnern sich die Herren viel- leicht, wenn sie an den Weltkrieg znrückdenken. (Stürmische Zu stimmung.) Ich bin überzeugt, datz hier die Engländer keine Belehrung brauchen. Ich bin überzeugt, das wissen sie vielleicht sogar noch bester, als wir es selbst wissen, und darum wird auch ihr Tatendrang aus dem Gebiet der militärischen Ebene nicht allzu gewaltig sein. Ich wüßte zunächst auch nicht wie! Wollen sie den West wall stürmen? Wenn sie absolut einen derartigen verbrecheri schen Angriff ansetzen wollen, in dem Ströme von Blut fließe« werden —, wir können es nicht hindern! Zur See? Wie weit sie mit ihren Schissen kommen, wissen sie genau. Auf keinen Fall können sie damit nach Deutschland fahren. Und wenn die Engländer offen und wahr sind, können sie nicht be streiten, daß unsere Ueberlegenheir in der Luft so wohl in der Abwehr wie vor allem aber auch in der Angrifss- möglichkeit gewaltig ist. Deutschland der bessgerüsiele Staat Sie sagen aber: wir haben das gar nicht nötig, Deutsch land militärisch niederzuwerfen. Wir werden den Krieg an/ zwei anderen Ebenen führen. Und da sei Deutschland tödlich verwundbar; ja, hier sei Deutschland sogar schon auf dem Wege des Zusammcnbrechens: Das ist der wirtschaftliche und der innenpolitische Sektor. Aus dem wirtschaftlichen Sektor behaupten sie, Deutschland würde aus Mangel an Rohstoffe« und im Hinblick aus die angebliche Schlechtigkeit unserer Ersatzstoffe zusammenhrechen. Sie haben davon ja nun nicht erst jetzt, sondern die ganzen Jahre vorher gesprochen und geschrieben. Und wenn ich den Vierjahresplan gesteuert habe, so habe ich das nicht aus Spatz gemach! oder um euch Arbeitern besonders schwere Bedingungen aufzuerlegen. Nein, wenn mit aller Kraft in diesen Jahren am Vierjahresplan gearbeitet wurde, wenn Arbeiter, Konstrukteure, Wirtschafts- sührer, Erfinder eingeschaltet wurden, dann doch nur daruin, um auch a,uf diesem Gebiet eine Ah wehr zu schaffen, die unschlagbar ist. Und heute kann ich euch nur sagen, und das kann keinesfalls widerlegt werden, Deutschland ist der bestgerüstete Staat der Welt, den es üherhaupt gibt. (Stürmische Zustimmung.) Keine Macht der Welt verfügt über so umfangreiche Pro duktionswerkstätten und Rüstungsbetriebe. Keine Macht der Welt verfügt über eine solche Präzisionsarbeit wie wir. Keine Macht der Welt verfügt über so gute Facharbeiter und über so entschlossene Arbeiter, das durchzusetzen, wie wir in Deutschland. Drei Dinge sind es, die hier entscheidend sind: der Rohstofs, die Produktionsstätten und der Arbeiter; den Ar beiter im aan» a^oben S-nne aeiabt' -cm Wirttwaftsfübrer bis zum letzten Stift. Hier üommt es jetzt nur darauf an, daß wir arbeiten, arbeiten und arbeiten bis dorthinaus! Wenn ein Geschütz kaputt geht, müssen zwei neue Geschütze entstehen. Wenn wir an einem Tage Zehntausende von Granaten ver schossen haben, müssen Hunderttausende am nächsten Tage bereit sein, um die Bestände aufzufüllen. (Laute Zustimmung.) Mr werden zeigen, was wir können Wenn die Gegner uns auf diesem Gebiet herausfordern, so sollen sie Dinge erleben, daß ihnen die Augen übergehen werden darüber, was Deutschland alles leistet. Immer noch ist die Produktion unserer Geschütze, unserer Flugzeuge weit über der unserer Gegner. So gehen wir in den uns aufgezwungenen Kampf hinein. Wir werden jeden Betrieb umstellen, der nicht unbedingt lebensnotwendig ist. Jeder solche Betrieb wird in den Dienst der Verteidigung des Reiches gestellt. Jeder deutsche Mensch, ob Mann oder Jüngling, ob Frau oder Mädel, ob Junge oder Greis, wird sich in den Dienst dieser Verteidigung stellen. Wir werden zeigen, was wir können. Unsere Gegner werden die Energien des deutschen Volkes, zusammengeschweitzt unter einer Führung erleben, die selber von Energie, ich möchte sage», rsst. (Stürmische Zustimmung.)
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