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UdmfferMMti HX „Wiwdrufser Tageblatt' erscheint werktags 16 Uhr Bezugspreis monati. S RM frei HauS, bei Postbestcllung 1,So RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer Iv Rpl Alle Postanstalteix Postboten, unsere Austräger u GeschästSstelle Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend gen besteht kein Anspruch ans Lieserung der Zei ¬ tung oder Kürzung deS Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriststücke ersolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreise kaut aufliegender Preisliste Rr 8. — Ziffer-Gebühr: 26 Rpf. — Dorgefchsi» bene Erscheinungktage und Platzwünsche «erde» nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahm» bis vormittags Ist Uhr. .. Für die Richtigkeit de» durch Fernruf übermtt- Fernfprechtr: Amt Wilsdruff 206 leiten Anzeigen überneh men wir keine Gewähr. —————————————————— — Bet Konkurs uni ZwangSvergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 209 — 98. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Freitag, den 8. September 1939 23000 WUM, 12k AW, WM KriegMteml Provinz Posen wird frei Die unübersehbare Deute Nach Feststellungen des Oberkommandos des Heeres beträgt die bisherige Gesamtbeute in Polen brs zum 6. September 2 5 0 0 0 Gefangene, 126 Geschütze, vieleKampswageu und Panzerspähwagen. Die Zahl der erbeuteten Maschinengewehre, Gewehre und Panzerabwehrkanonen kann vorläufig auch nicht annä hernd übersehen werden. _ Ostoberschlefien deutsch! Das polnische Wehrwirtschastszentrum in unserer Hand Das Kernstück der polnischen Wehrwirtschaft, der ost oberschlesische Jndustriebezirk, ist schon am fünften Tag des Kampfes Deutschlands gegen Polen von deutschen Trup pen besetzt und damit jeder wehrwirtschaftlichen Aus wertung durch Polen entzogen worden. Wer sich der leidenschaftlichen Kämpfe erinnert, die nach dem Ende des Weltkrieges um den Besitz dieses Ge bietes entbrannt sind, und wer Weitz, mit welch infamer Tücke es dem Zusammenspiel zwischen den habgierigen Polen und ihren westlichen Freunden gelang, dem wehr losen Deutschland der ersten Nachkriegsjahre diesen wert vollen Besitz gegen alles Recht zu entreißen, der kann die Genugtuung verstehen, mit der jetzt das deutsche Volk die Rückkehr dieses wertvollen Gebietes in den deutschen Machtbereich begrüßt. Von ganz besonderer Bedeutung ist dabei die überaus erfreuliche Tatsache, daß der deutsche Vormarsch in der südlichen und nördlichen Flanke so rasch vor sich ging, daß von den Polen keine der schon groß- prahlerisch angekündigten Zerstörungsmaßnahmen mehr durchgeführt werden konnte, so daß das ganze Revier größtenteils unzer stört und voll arbeitsfähig in deutschen Besitz gelangt ist. Was das gerade in Ostoberschlesien bedeutet, mag man daraus ermessen, daß hier nahezu 90 v. H. der gesam ten polnischen Kohlenerzeugung lagen, daß diese Kohlen- erzeugung die Grundlage der gesamten Schwerindustrie Polens war, ja, daß hier so viel Kohlen gewonnen und gefördert wurden, daß Polen mit dem Ueberschuß eine umfangreiche Kohlenausfuhr betrieb, die — dank der un geregelten Wcltmarktkohlenpreise — sogar den besten Freunden Polens, den Engländern, unangenehm wurde, Weil sie sich ständigen Unterbietungen ausgesetzt sahen. Damit ist es nun vorbei. Polen ist dank dem raschen Vorstoß unserer Truppen jede Verfügungsgewalt über die ehemals deutschen ostoberschlesischen Gebiete genommen und hat auch bereits die tm vergangenen Jahr neu hinzu gekommenen weiteren Kohlengebiete östlich von Oderberg im Olsagebiet verloren, eine Tatsache, die um so höher zu Buch steht, als Polen hier in Karwin eine der wert vollsten europäischen Gaskohlen — wie sie für den Hoch ofeneinsatz gebraucht werden — unter der Vorgabe, das Gebier sei von Polen bewohnt, an sich gebracht hatte. Tatsächlich handelt es sich um ein völkisch gemischtes Ge biet, in dem nebeneinander Deutsche, Tschechen, Wasser- Polen und Polen wohnen, ohne daß ein Volk die absolute Mehrheit erreichen würde. Es war also nicht gerecht fertigt, daß sich Polen dieses wirtschaftlich und verkehrs politisch außerordentlich wichtigen Gebietes bemächtigte. Mit der Rückkehr dieser Gebiete ins große Reich aber ist außerdem der polnische Traum von dem berühmten Jn- dustriedreieck südlich von Sandomir zwischen Weichsel und San mit einem Schlag ausgeträumt. Denn seine technische Voraussetzung war und blieb der Kohlenbezug aus dem schlesischen Bezirk, für dessen Bewerkstelligung eine groß zügige viergleisige Eisenbahn und außerdem der Kanal bau der hier noch schmalen Weichsel ins Auge gefaßt war. In dem an das ehemals deutsche Gebiet aus der Nord- und Ostseite anschließenden Kohlengebiet in der Südwestecke von Kongreßpolen (ehemals russisch) liegen als Mittelpunkte wertvoller Kohlenerzeugung Myslowitz, Bendzin und Dombrowa. Hier hat es zur Russenzeit eine ziemlich ausgebaute Bergwerks- und Hüttenindustrie ge geben, die dann von polnischer Sette zusammen mit den ehemals deutschen Gruben und Hütten in teils in aus ländischem Besitz befindlichen Gesellschaften, teils in pol nischen Staatsbesitz zusammenaesatzt wurden. Wie hat man allein die ehemals fürstlich Plcßsche Ver waltung drangsaliert, sie künstlich zum Bankrott und zur Zahlungseinstellung gezwungen, nur um den deutschen Einflutz zu brechen. Königs- und Laurahütte, Henckel von Donnersmarck, Namen geschichtlichen Klangs für den deut schen Aufbau im Osten, Giesches Erben, Bleh-Scharley und wie die Namen alle heißen! Mittelpunkt der gewaltig ausgebauten Energiewirtschaft des Gebietes war das große, von deutschen Ingenieuren errichtete Kraftwerk Chorzow, das nahezu die Hälfte der ganzen im Revier verbrauchten riesigen Energiemengen liefert und teilweise auch auf elektrochemischem Gebiet tätig war. Es konnte in den Stund..: der Besetzung durch deutsche Truppen fast ununterbrochen in Betrieb gehalten werden. Die Besetzung der von den Polen im Rückzug geräum ten Provinz Posen schreitet weiter vorwärts. Wongrowitz und Obornik nördlich Posen sowie Koschnin südostwärts Posens wurden besetzt. Auch von Westen hat der Ein marsch in die Provinz Posen Raum gewonnen. Rawa-Mazowiecla erreicht Die südlich Lodz vorstotzenden Truppen haben die Stadt Rawa-Mazowiecka erreicht. Die Einnahme der Westerplatte Ueber die Einnahme der Westerplatte werden folgende Einzelheiten bekannt: In den frühen Morgenstunden des 7. September griffen von der See her Sturmkompanien des Schulschiffes „Schleswig-Holstein" mit starker Artillerieumer- stützung die Westerplatte an. Gleichzeitig erfolgte von der Land sette ein Angrisf durch Sturmtrupps eines Pionierbataillons. Im Anschluß an diesen planmäßig geführten Angrisf und Vie schwere Beschießung durch die Schiffsartillerie zeigte die Polin- sche Besatzung der Westerplatte gegen 9.30 Uhr wcltze Flaggen als Zeichen der Uebergabe. Etwa eine Stunde später meldete sich der Kommandant der Westerplatte mit einer Gruppe von Soldaten an der deutschen Linie bei der Mövenschanze und übergab dem Kommandeur des Pionierbataillons, der den An griff zu Lande geleitet hatte, und dem Kommandanten des Schiffes die Westerplatte samt ihrer Besatzung. General Goliorowski gefangen Der polnische General Gosiorowski, Kommandeur der VN. Division, geriet in Gefangenschaft. Er war bis 1936 Ge- neralstabschef unter Marschall Pilsudski und einer seiner älte sten Mitarbeiter. Polnische Soldaten flüchten nach Lltaueu Die Zahl der aus Polen nach Litauen übertretenden pol nischen Soldaten, die schon in den letzten Tagen sehr zahlreich war, nimmt jetzt, offenbar in Auswirkung der polnischen Nie- derlagen, von Stunde zu Stunde zu. WeichselbrMen südlich Warschau zerstört Am Donnerstagmittag haben deutsche Fliegerverbände die Weichselbrücke südlich von Warschau so nachhaltig zerstört, daß der Uebergang der zurückflutenden Teile der geschlagenen polnischen Armee hierdurch an allen Stellen erheblich er schwert wurde. Wartyewasser von deu Polen vergiftet In der Warthe wird seit Mittwoch früh ein großes Fisch sterben beobachtet. Auf Grund einer amtlich durchgesührten Untersuchung wurden Vergiftungserschemungen sestgestellt. Da das vergiftete Wasser Mensch und Tier den Tod bringen kann, hat der Landrat des Kreises Schwerin am Donnerstag das Baden, Viehtränken und jegliche Entnahme von Wasser aus der Warthe zum Gebrauch verboten. Heber Bromberg sind die Schatten des Todes gegangen. In den Straßen und Gärten liegen zahllose Leichen. Es sind ge mordete Volksdeutsche. Opfer eines grausamen Schlachtens der Polen. Wie hoch die Zitser der Toten ist, ließ sich noch nicht sestjtellcn. Denn überall m Gräben, zwischen Hek- ken und Büschen, Hauseingängen, einsamen Gehöften der Vor stadt liegen die Toten. Männer und Frauen suchen weinend in den Straßen nach ihren Angehörigen- Der Haß der Polen gegen alles Volksdeutsche hat reiche Ernte gehalten. Frauen, Kinder, Jünglinge, Männer, alle wurden von den Polen wahllos hin geschlachtet, gleichgültig ob sie der Volksdeutschen Vereinigung angehört hatten oder nicht. Eine schwarze Liste mit den Ramen der Volksdeutschen war seit langem angelegt worden und die Polen haben ihre Dro hung, vor dem Einzug der Deutschen noch grausige Rache zu nehmen, nur zu schrecklich wahr gemacht. Schwerste Anklage muß gegen den polnischen Staat erhoben werden. Wären die Mörder nur Verbrecher und Stratzcngcsindcl gewesen, so könnte Polen diese Tatsache immerhin zu einer gewißen Entlastung hcranziekcn. Es ist aber einwandfrei erwiesen, daß an den Menschenschlächtercien auch das polnische Militär schuldig ist, als es vor seinem Abzug die Franktireure be waffnete. Es ist unmöglich, die Ereueltaten eingehend zu schildern. In ganzen Siraßenzügen liegen nahezu an jedem zweiten oder dritten Hause Opfer der Verbrechen. Auf dem Hof eines armseligen Vorstadthäuschens liegt die Leiche eines 30jäl,rigen Fleischermeisters. Die Mordbuben schnit ten ihrem Opfer die Zunge ab und töteten den Unglücklichen mit mehreren B a j o n e t t st i che n Wenige Meter von dieser Stätte des Todes entfernt liegen hinter einem Holzzaun auf einjamer Lane die Leichen von zwei MgMtM Beides ijt der //Ahr habt das Rechi, stolz zu sein" Tagesbefehl des Oberbefehlshabers der Luftwaffe ML Berlin, 7. September. Soldaten der Luftwaffe! Rach schnellen vernichtenden Schlägen ist die Luft herrschaft an der Ostfront euer. Kein feindliches Flug zeug vermochte die Verteidigung des deutschen Luft raumes anzutasten. In trener Kampfverbundenheit und schnell entschlossener Einsatzbereitschaft habt ihr hervor ragenden Anteil an dem raschen Vordringen des deutsche« Heeres genommen. Ihr habt das Recht, aus die Erfolge stolz z« sein. Ich danke euch und mit mir das deutsche Volk, das mehr denn je in unbeirrbarem Vertrauen auf seine Luftwaffe blickt. Unser Führer und Oberster Befehlshaber ist bei euch an der Ostfront. Unter seinen Augen weiter vorwärts! gez. Gorina. Die Flucht aus Warschau „Nya Dagligt Allehanda", Stockholm, berichtet aus War schau, daß die Abreise der ausländischen Missionen aus der polnischen Hauptstadt einen ebenso schiefen Eindruck auf di» Bevölkerung gemacht habe, als die Flucht der polnischen Re gierung. Nicht nur die Verwundeten, sondern auch der größt» Teil der Zivilbevölkerung — alles, was überhaupt nur könne r- verlasse die Stadt. Da die Züge im wesentlichen für das Mi litär und die Regierung reserviert seien, gehe die Flucht der Zivilbevölkerung zum großen Teil zu Fuß vor sich. Aus Wa gen führten die Fliehenden ihr Eigentum mit sich. Besonders groß sei die Zahl der Juden unter den Flüchtenden. Die Räu mung-der Stadt vollziehe sich im Zeichen eines resignierendes Fatalismus, der dem ganzen das Gepräg/» gebe. FlSchilingSftrom verstopft die Gknche« Der Berichterstatter des finnischen Blattes „Nufi Siemrrk- meldet aus Warschau, dort habe am Mittwoch vollkommen» Panik geherrscht. Der Strom der Flüchtlinge verstopfe sämt liche Strotzen nach Osten, so datz der Verkehr stark gestört wurde. Polnisches Militär ströme nach Warschau. Der polnische Rundfunk und die Presse versuchten, durch Falschmeldungen die polnische Bevölkerung zu ermutigen. Die Stellung Polens werde immer schlechter, fährt der Kor respondent fort. Tapfere Gegner Wie bereits im Bericht des Oberkommandos der Wehr^ macht vom Donnerstag erwähnt, befand sich unter den polni schen Truppenteilen, die im Korridor vernichtet wurden, auch eine Kavallertebrigade. Die bohen Verluste, die dieser Trup penteil erlitten hat, sind daraus zurückzusühren, daß er sich außerordentlich tapfer geschlagen hat. Er hat damit eine Haltung gezeigt, die von den deutschen Soldaten aner^ kannt wird. Schädel mit Gewehrkolben elngeschlagen worden. Eines der schrecklichsten Bilder viehischer Grausamkeit bietet der Anblick in einem Gehöft. Hier liegt in einer kleinen armseligen Stube die Leiche eines Volksdeutschen. Der 31jährige Mann ist von polnischen Banditen erschossen worden. Zu vor hat man ihm die Augen ausgestochen und dann dem Ver stümmelten den Leib auf geschlitzt. Seinen Schwager, einen 18jährigen, hatte man ebenfalls erschossen. Die Schwiegermutter des Ermordeten und deren Schwiegertochter waren gezwungen worden, der grausamen Hinmetzelung beizu- wohnen. Der Deutsche starb mit dem Gruß „Heil Hit ler" unter den Händen seiner Mörder. Einem anderen Volksdeutschen wurden am Sonntagvormit tag von den Polen Bajonettstiche in den Leib versetzt. Bis Montag früh kämpfte er mit dem Tod. Die Frau des Schwerverletzten wurde von einem Polen daran gehindert, ihm Linderung zu bringen. Sie wurde gezwungen, m einer Ent- ernung von etwa 30 Metern den Qualen des Verletzten zuzu- chauen. Die seelischen Qualen der Angehörigen der Opfer lassen ich nicht beschreiben. Im Hof einer bäuerlichen Wirtschaft wurden am Montag gegen 16 Uhr 1Z Personen erschossen. Es handelt sich um die Familie Boldin, bestehend aus Fran Boldin, deren Mutter, Sohn und Tochter sowie um neun Män ner, deren Ramen noch nicht sestgestellt werden konnten. Die polnischen Verbrecher hatten sämtliche Ausweise der Toten ver- braMt. Recte der. vertz rannten Vaviere wurden an Ort und Bromberg, Stadt des Grauens Grauenbaite Menscheaichliichtereir« - Polnisches Militär bewaffnete die Franktireurs — Ein SHandtteck w Polen« Geschichte