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MlsdmfferÄlgeblatt Da» „Wilsdruffer Tageblatt' erfchclnt werltagS lk Ubr DezugSpre» monatb 2 NM. frei Hau«, bei Postbestklung l.sv RM. zuzügl. Bestellgelds Einzelnummer 10 Rpf. Alle Poktanstalteir Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle »ehmen zu jeder Zeit Be- .. . siellungen entgegen Im Fall-höherer Gewalt oder Wochenblatt sllk Wilsdruff U. UMgLgLNd sonstiger B-Iri-bsstorun. gen besteht lein Anspruch ans Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Rr. 8. - Z t f f e r - G - b ü h r : 20 Rps - Dorgeschri«, bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. - A n , e i g e N-A n n a b m a durch Hcrnrus übermit- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 306 letten ^Änzciq?n'übkrneh^ men wir kein- Gewähr. — Bei Konkurs nn» Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch -ul Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 207 — 98. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch- den 6. September 1939 Iss Ende einer WMsen WEtze AmerMMcher IovrnaW straft polnWe Regierung Lüge» Die polnische Presse und der Warschauer Rundfunk Derbreiteten die Mitteilung, deutsche Bombenflieger hät ten das Kloster in Tschenstochau in Trümmer geworfen. Kei dieser Gelegenheit sei das wundertätige Bild der Schwarzen Madonna von Tschenstochau zerstört worden. Dem bckanten amerikanischen Journalisten F. P. Loch ner wurde Gelegenheit gegeben, an Ort und Stelle die polnische Meldung zu überprüfen. Lochner gab nach seiner Rückkehr von Tschenstochau vor der gesamten Auslandspresse heute folgende Erklä rung ab: " Ich habe mich davon überzeugt, daß die polnische Behauptung über die Zerftörungdes Muttergottesbildes von Tschenstochau frei erfunden ist. Das Kloster und auch das Bild der Schwarzen Madonna sind völlig u n» v ersehrt. Die Mitglieder des Ordens, die das Bild der Schwar zen Madonna betreuen, versehen nach wie vor ihren Dienst und halten täglich ihre religiösen Hebungen ab. Der Prior des Ordens gab auf meinen Wunsch folgende Erklärung ab Kloster der O. O. Paulinen Czenstochau Jasna Gora, den 4. September 1939. (Heller Berg) Hiermit erkläre ich auf Anfragen der deutschen mili tärischen Behörden, daß das wundertätige Bild der Czen- stochauer Muttergottes auf dem Hellen Berge (Jasna Gora) weder gestern beim Einmarsch der deutschen Trup pen noch bis zur Stunde beschädigt wurde. Der Helle Berg hat bis dahin keinerlei Verluste erlitten. gez. Pater Herbert Metylewski. Hetze gegen die deuWe Wehrmacht Die Polnische Telegraphenagentur und die französische Ha- vasagentur verbreiten Lügenmeldungen, daß deutsche Flieger einen Zug des polnischen Roten Kreuzes mit Bomben belegt hätten, obwohl er deutlich mit dem Rot-Kreuz-Abzeichen entsprechend der Genfer Konvention versehen gewesen sei. In einer anderen Havasmeldung wird die Behauptung aufgestellt, in der Nähe von Lodz sei eine Kirche während der Messe bom bardiert worden, wobei ein Geistlicher und zahlreiche Gläubige verletzt worden seien. Schließlich verbreitete Havas in gleicher Tendenz noch die Bombardierung einer Hilfsbaracke von Pfad findern neben drei Rot-Kruz-Zügen in der Nähe von Warschau. Zu diesem erneuten Versuch, durch unverantwortliche Lü genmeldungen die öffentliche Weltmeinuna davon zu überzeugen, daß die deutschen Kampfhandlungen in Polen gegen die auch von Deutschland in feierlicher Form bekräftigten Verpflichtun gen des Völkerrechts verstießen, wird von amtlicher deutscher Seite mitgeteilt, daß alle genannten Meldungen frei erfun den find. Bolen; Botschafter im Dienste der Lügenpropaganda Der bisherige polnische Botschafter in Berlin, Lipski, hat die Gelegenheit seines Zwischenaufenthaltes in Kopenhagen dazu benutzt, bei einem Empfang, an dem vor allem englische Journalisten teilnahmen, politische Eklärungen abzu geben, wobei er erneut in entstellender Weise den Ver lauf der entscheidenden Zeit zwischen dem 29. und 31. August schilderte. Zu der Behauptung, er, Lipski, habe zum erstenmal in der Nacht zum Freitag erfahren, daß Deutschland Verhand lungsvorschläge ausgearbeitet habe, und Polen habe den Vor schlag ebenfalls nicht gekannt, bevor er in Deutschland als von Polen abgelehnt proklamiert worden sei, wird amtlicherseits festgestellt: Nachdem die polnische Regierung bereits auf Grund des ihr von der britischen Regierung übermittelten deutschen Memo- randums vom 29. August über den wesentlichen Inhalt der deutschen Forderung unterrichtet worden war, haben sowohl Herr Lipski wie seine Regierung von englischer Seite am Vor- mittag des Donnerstag, den 31. August, auch von den Einzel- heilen der inzwischen ausgearbeiteten deutschen Vorschläge Kenntnis erhalten. ... Ebenso entstellend ist seine Feststellung: Er habe die stärkste Vollmacht gehabt, die eine Regierung ausstellcn könne, nämlich die, die einem Botschafter gegeben werde. Tatsache ist: Im V-lauf der Unterredung zwischen dem Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop und dem damaligen polnischen Botschafter Lipski am 31. August um 18.30 Uhr beantwortete Herr Lipski die wiederholten Fragen des Reichsministers, ob Herr Lipski zu Verhandlungen bevollmächtigt sei, mit einem klaren: Nein. Auch die weitere Frage des Reichsaußenm,nisters, ob der Botschafter mit ihm die in Frage stehenden Probleme sachlich diskutieren könne, verneinte der Botschafter ausdrücklich. Es ist nicht das erste Mal, daß sich polnische Diplo maten in diesen Tagen in die vorderste Front der Lügenpropaganda gestellt haben. Oie schamlose polnische Greuelhetze Deutschland soll angeblich Gasbomben ver wenden — Niederträchtige Lüge Die polnische Regierung hofft scheinbar, durch verstärkte Greuelhetze gegen Deutschland ihrem Schicksal zu entgehen. Ge treu den Heilmethoden ihres englischen Schulmeisters, behaup tet die polnische Botschaft in London, daß sie ans Warschau die offizielle Bestätigung der Verwendung von Gas durch deutsche Flieger in Polen erhalten habe. Die deutschen Bom benflugzeuge, so heißt es in der offiziellen Erklärung, würfen Bomben und kleine Ballons ab, die mit Apcrit oder einem an deren Gas gefüllt seien. * , Diese neuerliche schamlose Greuelhetze, deren Zweck klar auf der Hand liegt, reiht sich würdig ein m die Fülle der Hetz meldungen, die Polen seinem Schutzherrn England unbesehen unterbreiten kann. Großbritannien ist skrupellos genug, um diesen Lügen in seiner Presse ein Echo zu verschaffen. Die Greuellügen des Weltkrieges wiederholen sich. Es kann natürlich keine Rede davon sein, daß deutsche Bombenflugzeuge mit Gasbomben operieren. Deutschland hält sich streng an die völkerrechtlichen Abmachungen, während bis Montagabend nachweislich festgestellt werden konnte, daß Groß britannien rücksichtslos die Neutralität fremder Staaten bricht. Die neuen Greuelmärchen sollen vermutlich von den fortgesetzten Rechtsbrüchen Englands ablenken. — - Nie Lüge soll den Krieg gewinnen „Athenta"-Schwindel in London weiter aufrechterhalten. — Giftspritzer gegen de« Führer. Der angebliche Untergang des englischen Fahrgastschiffe- „Athenia", von der amtlichen britischen Lügenstelle zu Begin« einer neuen Vcrleumdungsaktion als angeblicher deutscher Torpcdoangriff gestartet, wird trotz amtlicher deutscher Wider legung und trotz des Mißtrauens der internationalen Welt verbissen von der Londoner Presse weiterverbreitet. Ans Wut über die verheerenden polnischen Niederlagen nimmt man die Hetzmeldung znm willkommenen Anlaß, um mit tvpisch britischer Schamlosigkeit den Führer des deutschen Volkes mit unflätigen Beschimpfungen zu überschütten zum Dank dafür, daß er sofort bei Konfliktsbeginn Gebote der Menschlichkeit erließ, welche von der deutschen Wehrmacht strikt befolgt werden! Besonders tut sich die der Regierung nahestehend« „Times" hervor und erkühnt, sich, das deutsche Staatsober haupt mit erbärmlichen Schimpfworten zu belegen. Auch „News Chronicle" läßt den Unwillen darüber aus, daß an Deutschlands Spitze eine überragende Persönlichkeit steht, wie sie Großbritannien nie in der Vergangenheit hatte, geschweige denn unter jenen unfähigen Politikern, die soeben England in den Krieg stürzten. > >--- > ! " .1 ... 1 .... — Englands SW m Krieg! Amtliche Dokumente üb« die letzte Vbaie d« deutsch-polnischen Kris« England sabotierte alle Friedensbemühungen Wie DNB. erfährt, erscheint ein amtliches Weißbuch über die letzte Phase der dentsch-polnischen Krise. Die in dem Weißbuch veröffentlichten Dokumente ergeben, kurz zusammengefatzt, das folgende Bild: Nolens Provokationen beginnen 1. Anfang August erhielt die Reichsregieruna Kenntnis von dem Schriftwechsel zwischen dem Vertreter Polens in Danzig und dem Senat der Freien Stadt, wonach die polnische Regie rung die Zurücknahme einer angeblichen, in Wahrheit gar nicht erlassenen Anordnung des Senats hinsichtlich der Tätigkeit der polnischen Zollinspektoren mit kurzer ultimativer Frist und unter Androhung von Vergeltungsmaßnahmen gefordert hatte. Dies gab der Reichsregierung Veranlassung, der polnischen Re gierung am 9. August mitzuteilen, daß eine Wiederholung sol cher ultimativen Förderungen eine Verschärfung in den deutsch polnischen Beziehungen herbeiführen würde, für deren Folgen allein die polnische Regierung verantwortlich sein werde. Zu gleich wurde die polnische Regierung darauf aufmerksam gemacht, daß die Aufrechterhaltung der von Polen gegen Danzig getrof fenen wirtschaftlichen Maßnahmen die Freie Stadt zwingen würde, sich nach anderen Ein- und Ausfuhrmöalichkeiten umzu sehen. Die polnische Regierung beantwortete diese Mitteilung der Reichsreaierung mit einem der Deutschen Botschaft in War schau übergebenen Aide-Memoire vom 10. August, das in der Feststellung gipfelte Polen werde jede Intervention der Reichs regieruna in Danziger Angelegenheiten, die die dortigen pol nischen Rechte und Interessen schädige, als Angrissshandlung ansehen. Chamberlain miW sich ein 2. Am 22. August richtete der britische Ministerpräsident Neville Chamberlain unter dem Eindruck der Meldungen über den bevorstehenden Abschluß eines Nichtangriffspaktes zwi schen Deutschland und der Sowjetunion ein persönliches Schrei ben an den Führer. Darin wurde einerseits der feste Entschluß der britischen Regierung, ihre Bündnispflicht gegenüber Po len zu erfüllen, und andererseits die Auffassung zum Ausdruck gebracht, daß es geboten sei, zunächst wieder eine Atmosphäre des Vertrauens herzustellen und die deutsch-polnischen Pro bleme auf dem Weg von Verhandlungen durch ein internatio nal zu garantierendes Abkommen zu lösen. Der Führer legte in feiner Antwort vom 23. August die wahren Ursachen der deutsch-polnischen Krisis dar. Er wiesbc- sond-ws aus seinen großzügigen Vorschlag vom März d. I. hin nnd stellte fest, daß die damals von England ans verbrei teten falschen Nachrichten über eine deutsche Mobilmachung gegen Polen, die ebenso unrichtigen Behauptungen über deut sche AngrisfSabsichlcn gegenüber Ungarn und Rumänien nnd endlich die Polen zugesichcrte Garantie Englands und Frank reichs die polnische Negierung dazu ermutigt hätten, nicht nur das deutsche Angebot abzulehnen, sondern eine Welte von Terrorakten gegen die deutsche Volksgruppe in Polen zu entfesseln und Danzig wirtschaftlich ab zu dros sel n. Zugleich erklärte der Führer, daß Deutschland sich durch keine wie auch innner gearteten Einschüchternngsversuche davon abbringen lassen werde, für die Wahrung seiner Lcbenörechte einzutreten. Die Friedensbemühungen des Führers 3. Als das erwähnte Schreiben des britischen Ministers Präsidenten vom 22. August und ebenso auch die am folgenden Tag von den britischen Staatsmännern gehaltenen Reden jedes Verständnis für den deutschen Standpunkt vermissen ließen, entschloß sich der Führer, doch noch einen neuen Versuch zu machen, um mit England zu einer Verständigung zu gelan gen. Er empfing am 25. August den britischen Botschafter, legt« ihm noch einmal in aller Offenheit seine Auffassung über di« Lage dar und teilte ihm die Grundlinien e' er umfassenden, aus weite Sicht bemessenen Verständigung zwischen Deutschland und England mit, die er nach Bereinigung des Danzig- uni Korridorn^»--"^ d-" b»"werde. 4. Wahrend vte britische Regierung über die bevorstehen de Mitteilung des Führers beriet, sand ein Briefaus lausch zwischen dem französischen Ministerpräsidenten Da ladier und dem Führer stau. Der Führer begründet« in seiner Antwort wiederum ausführlich den deutschen Stand punkt in der deutsch-polnischen Frage und wiederholte noch ein mal seinen testen Entschluß, die gegenwärtige deutsch-franzö sische Grenze als endgültig aniuerkennen. 5. In ihrer am 28. August abends übergebenen Antwort auf den Schritt des Führers vom 2o. August gab die britisch« Regierung ihre Bereitslbast zu erkennen, am den Gedanken einer Neugestaltung der d e u t s ch - e , g l i s ch e n Be ziehungen einzugehen. Ferner teilte sie mit. baß sie von der polnischen Regierung die bestimmte Zusicherung erhalten habe, mit der Neichsregierunq in direkte Verhandlungen über die deutsch-polnischen Fragen einzutreten Dabei wiederholte sie, daß nach ihrer Auffassung ein deutsch-polnisches Abkommen durch internationale Garantien gesichert werden müsse. Trotz der schweren Bedenken, die sich aus dem ganzen bisherigen Verhal ten Polens ergaben, und trotz der berechtigten Zweifel an einer aufrichtigen Bereitschaft der polnischen Regierung zur unmit telbaren Verständigung nahm der Führer in seiner dem briti schen Botschafter am 29. August nachmittags übergebenen Ant wort den britischen Vorschlag an und erklärte, daß die Reichs reaierung mit dem Eintreffen einer mit allen Vollmachten ver sehenen polnischen Persönlichkeit am 30. August rechne. Zu gleich kündigte der Führer an daß die Reichsregierung oi« Vorschläge einer für sie akzeptablen Lösung sofort ausarbeite« und diese, wenn möglich, bis zur Ankunft des polnischen Unter händlers auch der britischen Regierung zur Verfügung stelle» werde. Polen und England kreiden zum Krieg 6 Während des 30. August traf in Berlin weder ein pol nischer bevollmächtigter Unterhändler noch auch eine Mittei lung der britischen Regierung über die von ihr unternommene« Schritte ein. Dagegen erhielt die Reichsregierung an diesem Tage die Nachricht von der Anordnung der allgemeinen pol nischen Mobilmachung. Erst um Mitternacht übergab der bri tische Botschafter ein neues Memorandum das indes keinerlei sachlichen Fortschritt in der Behandlung der deutsch-polnische« Fragen aufwies, sondern sich auf die Mitteilung beschränkte, daß die Antwort des Führers vom vorhergehenden Tage der polnischen Regierung übermittelt werden sollte und daß di« britische Regien ng es für untunlich halte, die deutsch-polnisch« LühümMahme u am U. MMt LpMsMLL,. .....