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Wilsdruffer Tageblatt : 04.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193909046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390904
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390904
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-04
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.09.1939
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Nach den Erdigen dcS heutigen Tages' ist Somit rechnen, daß die polnische Fliegertruppe in ihrem Bestand «ufs schwerste getroffen ist. Die deutsche Luftwaffe hat die uneingeschränkte Luft herrschaft über dem gesamten polnischen Raum und steht nunmehr für weitere Aufgaben zum Schutze des Reiches zur Beifügung. Die Scestreitkräfte vor der Danziger Bucht be schossen vormittags die Befestigungen auf Hela und den Kricgshafcn Kela. Marincfliegerverbände griffen mehr fach den Kriegshafen Gdingenmit Bomben an. Vormarsch geht erfolgreich Wetter Der Jablunka-Paß schnell bezw u n gen. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Die deutschen Truppen haben am Nachmittag des 1. September den Vormarsch auf allen Fronten erfolgreich fortgesetzt. Heute früh sind die Bewegungen überall im Fortschreiten. Der Jablunka-Paß wurde schnell bezwungen. Beim Einsatz der Luftwaffe wurden auf den ange- griffenen und zerstörten polnischen Flugplätze» zahlreiche feindliche Flugzeuge vernichtet." Michselvbllsmg ostwärts Vietz erkämpft Deutsche Truppen haben ostwärts Pleß den Weichsel übergang erkämpft und polnische Befestigungen südlich Nikolai überrannt. Sieden polaWe Flugzeuge über WaMu« abgelchosten Ueber Warschau wurde am Sonntag ein Luftkamps »uSgetragen, bei dem sieben polnische Flugzeuge und ein polnischer Ballon abgeschossen wurden. Eigene Verluste sjnd nicht verzeichnen. Einnahme von Tschenstochan »Polnischer Durchbruchsversuch im Korri- dor gescheitert DbiS. Berlin, 3. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am Nachmittag des 2. 9. und in den Morgenstunden des 3. 9. drangen die Truppen des deutschen Heeres auf allen Fronten erfolgreich weiter tief auf polnischem Ge biet vor. Tschenstochau wurde genommen. Ostwärts Wielun wurde die Warthe überschritten. Ein Versuch der im Korridor abgeschnittcnen polnischen Truppen, nach Süden durchzubrechen, wurde abgewicsen. Berent ist in deutscher Hand. Nach der entscheidenden Wirkung des Einsatzes der deutschen Luftwaffe am 2. 9. beherrschen die Divisionen der beiden gegen Polen eingesetzten Luftflotten uneinge schränkt den polnischen Luftraum und stehen wieder einsatz bereit in ihren Absprunghäfen. Die Einheiten der bisher nicht eingesetzten Luftflotten stehen wie bisher in ihren Fliegerhorsten bereit. Radomslo genommen An dek Südostfront ist von unseren unaufhaltsam vor- dringenden Truppen Radomsko genommen worden. „Schleswig-Holstein" greift ein Das Schulschiff beschoß polnische Batterien und Bereitschafts stellungen vdlL ... 3. September (Sonderbericht) Nm Sonnabend beschoß das im Hafen von Neufahrwasser liegende Schulschiff „Schleswig-Holstein* mit seiner schweren und mittleren Artillerie die polnischen Batterien und Bereit- fchaftsstellnngen bei Danzig. Als am Morgen des 2. September auf dem Schulschifs „Schleswig-Holstein*, dessen Besatzung zu einem großen Teil aus jungen Seekadetten besteht, die Kriegswachen abgelöst wer den, ahnt noch niemand, daß wenige Stunden später zum zwei ten Male in diesem Kamps, der der Befreiung uralten deutschen Bodens von polnischer Willkürherrschaft dient, die Geschütze dieses Schiffes sprechen werden, das bereits in der größten Seeschlacht aller Zeiten, der Schlacht am Skagerrak, gefochten hat. Es ist kaum jemand an Bord in den letzten Tagen und Rächten aus den Kleidern gekommen; waren die Anstrengungen jedes einzelnen Mannes — gleich, ob er am Tage zuvor an den Geschützen gestanden hat, welche die Westerplatte beschos sen, oder ob er unten in den hitzeerfMten Maschinenräumen seinen Dienst versah — riesengroß, so fiebern doch alle auf den Augenblick, wo sie wieder voll eingesetzt werden sollen zum Schutze deutschen Landes. Um 11.45 Uhr richten die beiden 28-Zentimeter-Geschütze des Turmes „Bruno* ihre Rohre gen Westen, wo nahe der Grenze des ins Reich hcimgckehrten Freistaates Danzig deutsche Truppen vor den polnischen Stellungen liegen und entlastet werden sollen. Um 11.30 Uhr gibt der Kommandant Feuer- erlaubuis, und krachend verlaßen die beiden ersten 28er di« Rohre. Eine dichte schwefelgelbe Rauchwolke verdeckt für Se kunden die Sicht Daun sehen wir, wie weit drüben auf den Höhcnzügcn die Aufschläge hochgehen. Schon nach dem ersten Schuß liegen die Salven deckend und zerschlagen einen feind lichen Bunker nnd streuen das Gelände ab. Schlag auf Schlag verlassen die Salven die Rohre. Nach einer kurzen Feuerpause wird das Feuer mehr nach links verlegt, wo eine Bereitstel lung polnischer Truppen gemeldet worden Et. polnische Luftwaffe wirksam getroffen Vernichtende Angriffe der deutschen Flieger — Vormarsch des Heeres wirksam unterstützt. OdtU. . . . , 3. September. Während des Vormarsches des Heeres bat sich auch die absolute Ueberlegenheft der deutschen über die polnische Luft waffe klar erwiesen Der gesamte Luftraum über dem Kampf gebiet und dem Hinteraelände wird restlos von der deutschen Luftwaffe beherrscht. Die zahlreichen Angriffe der deutschen Luftwaffe beschränkten sich weisungsgemäß ausschließlich auf militärische Anlagen. Deutsche Aufklärer haben durch Fest stellung polnischer Hceresbewegungen den Vormarsch des Heckes wirksam unterstützt. Die rege Aufklärungstätigkcit schuf den Kampfeinheiten die Möglichkeit zu ständig wiederholten Einzelanarifjen. Nachdem deutsche Panzereinheiten in den Mittagsstunden des Sonnabend eine Bahnlinie und bald darauf die Weichsel erreicht hauen, griffen deutsche Kampfstasseln wiederholt wirk sam Weichselübcrgänge an. Eine Weichselbrücke und ein Brückenschlag wurden durch zahlreiche Bomben zerstört. Ein Wald wurde.tu Brand geletzt. Besonders Millam Ware» lau gesetzte Angriffe deulscher^KampseinSeften gegen die nach SM- osten zurückgehenden polnischen Kompanien. Hier hatten di« Angriffe unserer Luftwaffe eine vielfach deutlich beobachtete vernichtende Wirkung. Ein wichtiger Bahnhof wurde ebenfalls mit Bomben belegt. Die militärischen Anlagen bei Hela wurde« im Laufe des Sonnabends wiederholt von Kampfeinheiten angegriffen und wirkam zerstört. An einzelnen Stellen setzte Abwehr polnischer Flaks und Jäger ein. Diese Abwehr konnte und kann jedoch nicht mehr die Tatsache verschleiern, daß die polnische Luftwaffe durch Vernichtung ihrer wichtigsten Stützpunkte schon jetzt aufs schwerste getroffen worden ist. Zum Eingreifen bereit Reserve erwartet Vormarschvefehl Die Front aus Stahl und Eisen schiebt sich unauDallsam vorwärts. Jeder Widerstand wird von den Soldaten der aroßdeutschen Wehrmacht gebrochen. Während die Män ner m der tiefen Front, die der moderne Krieg erfordert, nach vorwärts drängen, stehen hinten, gut getarnt gegen Flieger angriffe, die Reserven bereit zum Einsatz. Es ist nicht etwa eine ^zweite Garnitur" sondern es sind genau so gut ausgebil dete Männer wie die, die in der Front liegen. Sie haben nur das Pech gehabt, heute einmal als Reserve zur Verfügung zu bleiben. Für sie wird aber sehr bald der Augenblick kommen, wo auch sie ihre Feuerprobe bestehen werden, wo sie die Sol daten aus der vordersten Front ablösen werden. In Gruppen stehen die Männer der Reserve zusammen. Sie versuchen, hier und dort Neuigkeiten von der Front auszu schnappen. Jede Transportablösung ist umlagert von den Sol daten. Viele, viele Kilometer snd die Reserven ins Hinterland gestaffelt. Die Fahrzeuge der tech nischen Truppen stehen sorgfältig getarnt unter Bäumen, so daß sie kein Flieger entdecken kann. Sie find aber so aufgebaut, datz sie innerhalb weniger Minuten auf der Landstraße, ein geordnet in die langen Kolonnen, auf ihren Plätzen stehen, um zur Front zu rollen. Besonders oft begegnet man Pionieren. Auf den schwe ren Lastkraftwagen sind die Brückengeräte verladen, die geniale Konstrukteure erdacht haben, und mit denen es möglich ist, innerhalb kürzester Zeit Brücken über Schluchten, Flusse und Seen zu schlagen. Pontons, Schnellboote, Baumaterial, alles steht in Riesenmengen bereit. Ein Krastradmelder, ein Tele- phonanrus oder auch ein Befehl, der mit dem Fieseler-Storch überbracht wird, genügt, um ihren Mechanismus, der hier ein mal einen Augenblick ruht, in Bewegung zu setzen. Sinnreich sind die Anmarschwege angelegt. Jede Kompanie, jede Batterie weiß genau, wo sie angejetzt wird. Es wird keine Zeit verloren durch Rückfragen, durch Verfahren oder Fehlorganisationen. Ueber die Reserve, die natürlich alle Waffengattungen des Heeres umfaßt, wacht die Flak. Auf jeder Höhe, überhaupt auf jedem markanten Punkt im Gelände ragen die Rohre leichter, mittlerer und schwerer Flak in die Luft. Die Mannschaften stehen bereit — neben ihnen liegen hohe Stapel von Munition. Die Männer der Flak wißen, daß jeder feindliche Bomber, den sie verfehlen, ihren eigenen Angehöri gen im Hinterland Verderben bringen kann. In Windeseile errichten Soldaten entlang den Straßen militärische Fernsprechleitungen. Die Anmarsch- straßen, aus denen die Reserven nach vorn gebracht werden, sind mit Posten gesichert. Verkehrspolizei, die das Band „Deutsche Wehrmacht" um den rechten Arm trägt, sorgt dafür, daß keine Störungen eintreten. „Schade", so sagen die Männer, die in Reserve liegen, dazu, datz sie nicht beim ersten Einsatz dabei sind. Sie wissen aber, was für den Krieg die Reserve bedeutet. Sie sind Soldaten genug, ihre eigenen Wünsche hinter die Notwendigkeiten der Führung zu stellen. Danzig nicht mehr gefährdet Der „Danziger Vorposten* meldet: „Der Einsatz der Danziger Verteidigungskräfte an den Grenzen des Gebietes der ehemaligen Freien Stadt Danzig verstärkte die Sicherheit der Danziger Bevölkerung in solchem Umfange, daß man nunmehr infolge der von den Angehörigen der Gruppe Eberhardt bezogenen Stellungen von einer ab soluten Sicherung Danzigs sprechen kann. Eine Gefahr, die uns durch den Emfall polnischer Heeresteile droben könnte, besteht nicht mehr. Die Danzig-Polnische Grenze bei Zoppot ist sicher aus gebaut. Durch die Säuberung Dirschaus von seiner starken polnischen Besatzung ist jeder polnische Vorstoß, der aus dieser Ecke gegen Danzig geplant gewesen sein könnte, von nun ab unmöglich. Der für die Sicherung Danzigs wichtige Schlüssel- Punkt Dusch an wurde der gegnerischen Front von einem durch infanteristische und artilleristische Einheiten verstärkten ostpreußischen Pionierbataillon entrissen. Dieses überquerte die Weichsel von Liessau her mittels Uoßsäcken. Somit steht die Stadt Dirschau mit ihrer engeren Um gebung unter der militärischen Gewalt der Gruppe Eberhardt. Die Vorstöße der deutschen Truppen von Pommern her aus Danzig zu vollziehen sich planmäßig. Berent ist bereits er reicht. Einem deutschen Spähtrupp gelang es, von Berent kommend, die Südgrenze Danzigs zu erreichen und über Ochsenkopf in Danzig selbst einzutrefsen. Polen verwenden Dumdum-Geschosse Es Wird berichtet, daß überall, wo die deutschen Truppen auf deutsche Volksgenossen stießen, die trotz des Terrors ihre heimatliche Scholle nicht verlassen hatten, überschweng liche Freude herrschte. Andererseits ist erwiesen, daß polnische Zivilisten nach dem Durchmarsch deuttcher Truppen aus den Verstecken hinter listig ihren privaten Krieg gegen deutsche Soldaten zu führen beabsichtigten. Es wurde in diesen Fällen scharf durch- aegriffen. Weiter wurde bei den Patrouillenkämpsen an der Danzig-polnischen Grenze einwandfrei festgestellt, daß die Polen Dumdum-Geschosse verwendet haben, d. h. also Munition gebrauchten, die ganz furchtbare Verwundungen Hervorrufen und in zivilisierten Ländern nicht verwendet werden. In Stargard brachen die Strafgefangenen aus vem Gefängnis aus und entfalteten ein wüstes Terrorregiment. Deutsche Panzerspähtrupps wurden von Dirschau nach Star gard entsandt, um die Ordnung wieder herzustellen und die dor tige Bevölkerung vor einer Verbrecherherrschaft zu schützen. Die Tatsache, daß deutsches Militär ohne weiteres die Ver bindung von Dirschau nach Stargard aufnebmen konnte, mag als Beweis dienen, in welchem Umfange die deutschen Truppen in breiter Front im Korridor aufmarschiert sind und den Wider stand des Gegners überwunden haben. Vehelssbrülle über die Weichsel Wie jetzt bekannt wird, hatten die Polen die Weichselniede rung unter Wasser gesetzt, indem sie die Deiche durchstießen. Diese Aktion wurde jedoch so spät unternommen, daß das deuische Militär das Gebiet schon überschritten hatte, ehe die Ueberschwemmung eintrat. Die Einnahme der Stabt Dir schau ist von der linken Weichselseite her erfolgt. Bei der Annäherung deutscher Truppen von Marienburg, also der rech ten Weichselseite, sprengten die Polen den Ließauer Brücken- köpf und die beiden großen Weichselbrücken, so daß die Pio niere in HLotzsäcken den Uebergang erzwingen mutzten. Die Stadt Dirschau ist trotz des Bombardements deutscher Sturzbomber in ihrem bewohnten Kern unzerstört geblieben. Von der deutschen Luftwaffe sind gemäß dem Be- fehl des Führers nur militärische Ziele, Kasernen, Maschinen gewehrnester usw. unter Feuer genommen worden. Die Ein- Mäae liegen, großartig iN Lietz. Kaum einen LeMcklog hat cs gegeben. Dort, wo das Bombardement eingesetzt hatte, ch allerdings die Vernichtung vollkommen. Am Weichselufer lagert jetzt schon das Piomermatertal, um eine Behelfsbrücke über den Strom zu schlagen. Schon werden die Bohlen für eine neue größere und schönere Weich sielbrücke »ausgearbeitet. Bald fahren wieder deutsche Züge nach Dierschau ein und stellen ein für allemal die Verbindung Ostpreußens mit dem Reich her. Förster im befreiten Dirschau Gleich nach der Eroberung Dirschaus begab sich Gauleiter Forster in die befreite deutsche Stadt, um die Zivilverwal tung zu übernehmen und Sofortmaßnahmen zu organi sieren. Kreisleiter Andres wurde mit der zivilen Verwaltung der Stadt betraut. Der Gauleiter wurde bei seiner Fahrt durch die Stadt von den letzten deutschen Einwohnern der einst völlig deutschen Stadt jubelnd begrüßt. Ein Geistlicher trat seinem Wa gen entgegen und schilderte in bewegten Worten, wie die Pole» die deutsche Bevölkerung mit Gewalt verschleppen. Auch die pol nische Bevölkerung hatte sich übrigens geweigert, die Stadt z» verlassen, und überstand in den Kellern das Bombardement der deutschen Sturzbomber. Sie wollten lieber unter deutscher Ord nung als in dem polnischen Chaos leben. Avrlandsnachrichtea Der englische König Georg VI. richtete am Sonntag eine Botschaft an das Empire, in der er im wesentlichen di- falschen Behauptungen der Rede des Ministerpräsidenten Cham berlain wiederholte. Insbesondere versuchte er es so darzustel len, als ob England, das tatsächlich jede Friedensmöglrchkeit zwischen Deutschland und Polen planmäßig sabotiert hat, eins friedliche Lösung der Streitfragen versucht hätte. Er behauptet« weiter daß England gegen „die Anwendung von Gewalt oder Gewaltandrohung kämpfe sowie gegen die Lehre daß Macht Recht ist." Leider verkündete er nicht gleichzeitig die Freigabe Palästinas, Indiens, Gibraltars und mancher anderer britischen Machtpositionen. König Georg schloß mit der Voraussage, daß die Aufgabe für England hart sein würde und „vielleicht trüb« Tage kommen". Die Ernennung eines Kriegskabinetts wurde am Sonntag in England bekanntgegeben. Chamberlain bleibt Pre mierminister, Lord Halifax Außenminister, der Jude Hore Be- lisha Kriegsminister, Schatzkanzler ist Sir John Simon, Ver teidigungsminister Lord Chatfield, Üuftfahrtmrnister Kingsley Wood, Innenminister Sir Samuel Hoare. Lord der Admiralität fit der berüchtigte Kriegshetzer Churchill geworden. Sein Spezialfreund Eden wurde Dominionminister, gehört- aber dem engeren Kriegskabinett nicht an. Das englische Wehrpflichtgesetz wurde am Sonn tag auch vom Oberhaus verabschiedet und alsbald vom König in Kraft gesetzt. In England wurde die Schließung aller Vergnü gungsstätten angeordnet. Es soll später geprüft werden, ob in einigen Gebieten Theater und Kinos später wieder geöff net werden können. Auch größere Sportveranstaltungen wur den verboten. Die Bevölkerung wird aufgefordert, so wenig wi« möglich auf die Straßen zu gehen, und ihre Namen und An schriften in die Kleidungsstücke einzunähen. In Frankreich versuchte Ministerpräsident Daladier i* einer Kammerrede die Entwicklung zu rechtfertigen, der sich Frankreich nicht entgegenstellte. Er behauptete daher, daß Deutschland nach der Vernichtung Polens Frankreich „verskla ven" wolle, obgleich ihm bekannt sein mutz, daß niemand i« Deutschland auch nur im entferntesten an etwas Derartige» denkt. Daladier erklärte ferner, daß der Krieg Frankreich auf gezwungen worden sei. Wenn man diese Erklärung auf di» Clique jüdisch-plutokratischer Kriegshetzer, die insbesondere i» London ihren Sitz hat, hat er damit sicherlich das Richtige ge troffen. Die von der französischen Kammer bewilligte« Sonderkredite für die Kriegsführung belam fen sich auf 24 Milliarden Franken für die Bedürfnis^ der Landesverteidiqung, ferner aus 17,5 Milliarden Franke« als zusätzlicher Kredit für den Haushalt des Jahres 1939 und auf 27,5 Milliarden für Kapitalinvestierungen zugunsten del) drei Ministerien der Landesverteidigung. In Warschau jubelte die Bevölkerung dem englischev Botschafter lebhaft zu, der in den letzten Monaten s» durchschlagendem Erfolg es unternommen hatte, do« pol nische Volk für die britischen Interessen in dm Kampf gegen Deutschland zu führen. Die DemMstmtionen nahmen ein vorzeitiges Ende durch einen Aufruf des War schauer Rundfunks, sich wegen der Fliegergesahr in die Woh nungen zu begeben. Das irische Unterhaus billigte die Neutralitätserklä rung der irischen Negierung. Ministerpräsident de Valera er klärte, seine Regierung wünsche, in Frieden mit Deutschland wie mit anderen Ländern zu bleiben und die Neutralität auf rechtzuerhalten. Die Regierungen von Belgien, Holland und Portugal sowie der Präsident der litauischen Re publik erklärten am Sonntag ihre völlige Neutralität. Der dänische Ministerpräsident Stauning sprach am Sonntag zu dänischen Studenten. Er führte dabei aus, daß der Keim zu dem, was sich jetzt auswirke, von dem Krieg 1914/13 herrühre, dessen Abschluß nicht im genügenden Grad Friede» und Gerechtigkeit herbeigeführt habe. Der Inhalt des Frie densvertrages habe nicht mit den Versichrungen übereinge stimmt, wonach Frieden und Wiederaufbau der betroffene» Länder durchgeführt werden sollten. Er habe vielmehr Punkte enthalten, in denen man nicht zu einer gerechten Behandlung gekommen sei. So sei der Keim zum Aufruhr gegen seine Be stimmungen gelegt worden. In Dänemark sei man sich darüber einig, daß das Land in einem neuen Krieg nichts zu suchen habe. Es sei festgelegt, datz Deutschland Dänemark weiterhin die nötigen Waren liefern werde. Durch diese Lieferung wür den Deutschland die dänischen landwirt schaftlichen Produkte gesichert. In Dänemark wurde die Abgabe von Denzin und Brennöl für Autos, Motorräder, Motorboote und Privatslug zeuge gesperrt. In Litauen wurde eine Verordnung zur Sicherung der Lebensmittel herausgegeben. Die jugoslawischen Banken und Geldinstitute blei ben bis zum 7. September geschlossen. Die Tagung des Rates der Genfer Liga soll auf An trag von Frankreich und England verschoben werden. Ta* Sekretariat der Liga will in Genf bleiben. Holland verteidigt leine Neutralität au- in der Luft Zur Aufrechterhaltung seiner Neutralität in der Luft hat Holland eine Reihe von Matznahmen ergriffen, um das Ueber- fliegen seines Staatsgebietes durch fremde Flugzeuge zu ver hindern. Aus einer Mitteilung an die Bevölkerung geht her vor, daß die niederländische Luftwaffe sowohl durch Flugzeug« als auch durch Flak-Artillerie jedes Flugzeug unter Feuer nehmen wird, das die bestehenden Flugverbote der Negierung Übertritt. Gleichzeitig werden eine Reihe von Verhaltungsvor schriften für die Zivilbevölkerung für den Fall einer L«tzartöge» Veschietzuna veröffentlicht. polnW-litamWerSahnvettehr einM Nachdem Polen den Eisenbahnverkehr mit Lettland völliD abgebrochen hat, ist auch der Eisenbahnverkehr zwischen Pole» und Litauen eingestellt. Ebenso ist der gesamte TelephollVeUth» zwischen Litauen uud Pole» ükaeblLcheu,
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