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Wilsdruffer Tageblatt : 29.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193908294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390829
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-29
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 29.08.1939
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Erst Bestandsaufnahme dann DezugSr^.ae Mit Anträgen auf Spinnstoffwaren und Schuhen warten! Nachdem die Bezugsscheinpflicht mit dem Montag in Kraft getreten ist, dürfen die fraglichen Waren nur noch gegen Be zugsscheine an Verbraucher abgegeben werden. Bezugsscheine für Spinnstoffwaren und Schubwaren werden von den unteren Verwaltungsbehörden bzw. Gemeindebehörden auf Antrag ausgestellt. Es wird gebeten, von Anträgen bei den Behörden in den nächsten zwei Tagen abzu sehen. Die Einzelhandelsgeschäfte haben sofort eine Bestandsaufnahme über sämtliche bezugs scheinpflichtigen Waren zu machen. Allmähliche Aenderung der Wetterlage. Mit einer allmäh lichen Aenderung der herrschenden Schönwetterlage muß gerech net werden. Vorläufig besteht über Mitteleuropa noch immer eine sehr flache Luftdruckverteilung, die die Ausbildung kleiner Teildruckgebiete begünstigt. Damit sind die Vorbedingungen gegeben für die Ausbildung örtlicher Nebelfelder, namentlich in den Morgenstunden, und örtlicher Gewitter in den Nach mittagsstunden. Tagesordnung für die öffentliche Beratung des Bürger meisters mit den Ratsherren am Freitag, den 1. September, 20 Uhr im Beratungszimmer des Verwaltungsgebäudes: Haus haltplan. Verein für naturgemäße Lebens- und Heilweise Wilsdruff. Der für heute abend vorgesehene Vortrag von Frau Lisa Mac- Baden-Baden muß aus fallen und wird auf spätere Zeit verschoben. Sammelt wildwachsende Heilkräuter! Ein großer Teil un° strer Heilpflanzen, die in der Natur wild wachsen, ist heute noch von Jahr zu Jahr dem Verderb anheimgefallen. Um die Einfuhr von Heilkräutern aus dem Auslande, die auch bei uns wachsen, weitgehend zu beschränken, muß der planmäßigen Sammlung von wildwachsenden Heilpflanzen in Zukunft grö ßeres Augenmerk geschenkt werden. Hier eröffnet sich vor allem für die Schuljugend ein neues und überaus wichtiges Betäti gungsfeld. Die Landwirtschaft wird für diese Maßnahme weit gehendes Verständnis aufbringen. Es darf im Interesse der Gesamtheit erwartet werden, daß den Sammlern beim Be treten der Felder und Wiesen, Weg- und Grabenraine, keine unnötigen Schwierigkeiten bereitet werden. Die Sammler find angewiesen, ihre gesetzlichen Sammelscheine, die die zustän dige Naturschutzbehörde ausstellt, beim Sammeln bei sich zu führen und gegebenenfalls von den Besitzern der Grundstücke sich vorher die Erlaubnis einzuholen. Der gute Brotaufstrich setzt sich durch. Die Herstellung von obsthaltigen Brotaufstrichmitteln, die nach Erhebungen des Sta tistischen Reichsamtes im Jahre 1933 rund 608600 Dvppel- zentnert betrug, konnte im Jahre 1938 auf 1 700 OOO Doppel zentner, also um 285 v. H. gesteigert werden. Seit der Vor kriegszeit hat sich der Verbrauch von obsthaltigen Brotauf- strichmitteln von 0,6 Kilogramm je Kopf der Bevölkerung auf 2,4 kg im Jahre 1937 erhöht. Das bedeutet gegenüber der Zeit vor dem Kriege eine Steigerung von 400 v. H. Aller dings ist der Verzehr von obsthaltigen Brotaufstrichmitteln in anderen Ländern, wie z. B. in England mit 4 kg je Kopf der Bevölkerung, noch nicht annähernd erreicht. An sich ist eine weitere Steigerung der Leistungsfähigkeit der Betriebe jeder zeit möglich. Zurzeit wird die Kapazität dieser Industrie nur zu etwa 40 v. H ausgenutzt. Nach den Feststellungen der Haupt- vereinigung der deutschen Eartenbauwirtschaft beträgt die Ee- samtleistungsfähigkeit der Brotaufstrichmittelindustrie 4,3 Mil lionen Doppelzentner. Schützt die Ernte vor Brandgefahr! Noch ist die Ernte nicht beendet, da treffen auch schon wieder Meldungen ein über Brände von Bauernhöfen und Scheunen, durch die der Ertrag der diesjährigen Ernte vernichtet wird. Fast immer konnte menschliches Verschulden — zündelnde Kinder, Unvorsichtigkeit, beschädigte elektrische Leitungen usw. — als Brandursache fest- gestellt werden. Es ist Pflicht jedes Volksgenossen, vor allem aber des Bauern selbst, dieser Vernichtung der unter Mithilfe einer großen Zahl freiwilliger Helfer eingebrachten Ernte ent gegenzuwirken. Wer fahrlässig oder leichtsinnig handelt, sa botiert die Sicherstellung unserer Ernährung. Das ist aber in unserer heutigen Zeit ein Verbrechen, das nicht streng genug verurteilt werden kann. Wann ist das Obst wirklich reif! Die genaue Erntezeit kann man nur durch lange Uebung richtig beurteilen. Dis Baumart, die klimatischen und die Bodenverhältnisse sprechen hier ein wichtiges Wort mit. Aber als allgemeine Regel gilt, daß es für das Sommerobst die rechte Zeit zum Pflücken ist, wenn die ersten Früchte vom Baum fallen. Diese Erstlinge sind meistens von der Lbstmade befallen und nun zur Notreife gelangt. Zu diesem Zeitpunkt stehen die gesunden Früchte kurz vor der Reife. Man unterscheidet „baumreif" und „ge- nußrcif". Baumreif ist eine Frucht, die sich leicht vom Ast nehmen läßt. Dabei ist das Steinobst in diesem Zustande gleich zeitig auch genußreif. Die Kernobstsorten, Birnen und Aepfel, verhalten sich aber anders. Die Genußreife fällt mit der Baumreife nur bei den frühen Sorten zusammen. Die Sorten, die erst im Oktober vom Baum genommen werden, haben die Genußreife noch nicht erlangt und müssen noch lange lagern. Erst dann entwickeln sie die für den Verbrauch geforderten köstlichen Eigenschaften. Wenn man fetzt mit dem Pflücken beginn^ nimmt man vorläufig etwa nur ein Drittel der Früchte her unter, da es nicht gut ist, den Baum auf einmal aller seiner Früchte zu berauben. Den Rest pflückt man in einigen Tagen. Mitte September werden die Herbstbirnen, Ende September die Herbstäpfel und Anfang Oktober die letzten Früchte abge nommen. Nur ganz späte Sorten pflückt man Mitte Oktober und Pfirsiche, wenn sie schön zu duften ansangen oder an der Unterseite gelb werden. Sicherstellung der Arbeitskräfte für die ErnährungS- Wirtschaft. Der Reichsernährungsminister erklärt in einem Erlaß an die Nachgeordneten Behörden, daß sich in der letzten Zeit die Fälle mehrten, daß technische Dienstkräfte und Arbeiter der Wasserwirtschafts- und Landeskulturverwaltuna nicht nur für Reichsverteidigungsarbeiten, sondern auch für Aufgaben von minderer Bedeutung dienstverpflichtet würden. Der Minister erweitert demgegenüber seine Anweisungen zur Sicherstellung des Bedarfs an Arbeitskräften für die Boden- Verbesserungen, Umlegungen und bäuerlichen Siedlungen Er bestimmt ergänzend/daß sich die ihm Nachgeordneten Be hörden sofort und nicht erst nach Eintritt einer Dienstverpflich tung mit dem zuständigen Landesarbeitsamt und Arbeitsam, wegen Erhaltung ihrer Dienstkräfte in Verbindung setzen unter Hinweis auf die große Bedeutung der Wasserwirtschaft und Landeskultur zur Sicherung der deutschen Ernährnngs- Wirtschaft. Sollten trotzdem technische Kräfte dieser Ar, dienst verpflichtet werden, so ersucht der Minister, ihn sofort in Kenntnis zu setzen und einer solchen Dienstverpflichtung in reinem Falle zuzustimmen- Volksöentsche Flüchtlinge in de» Warthe erschossen DNB. Landsberg a. d. Warthe, 29. August, Um sich vor dem furchtbaren Terror der Polen zu reiten, hatte eine größere Anzahl Volksdeutscher verflicht, deutsches Gebiet durch Herunterschwimmen auf der Warthe zu erreichen. Hierbei wur den fünf Volksdeutsche im Wasser entdeckt und von polnischen Soldaten erschossen. In Schwerin an der Warthe treffen laufend Volksdeutsche Flüchtlinge aus Polen ein. Zahlreiche Flüchtlinge teilten mit, daß ihre Gehöfte im Kreise Birnbaum von um herziehenden polnischen Horden in Brand gesteckt worden sind. Eroberungswahn der Polen hält unvermindert an DNB. Schneidemühl, 29. August. Die in Enessn erscheinende Tageszeitung „Lech" bläst weiterhin in das Horn des polnischen Imperialismus. Es sei erforderlich, so erklärt das polnische Blatt, die Ziele des polnischen Staates zu präzi sieren. An erster Stelle sei dabei Ostpreußen zu nennen, Ost preußen könne nicht als deutsches Land bestehen und müsse Po len zufallen, mit dem es geographischen verbunden sei. lieber diese Nottvendigkeit seien sich „auch die Deutschen" klar. Die Flüchtlinge, die aus Ostpreußen einträsen, bestäligten zwei Mo mente: das „Anwachsen" des polnischen Nationalbewusstseins" bei den Masuren und das „Auskommen von Zweifeln" bei den Deutschen über den Verbleib Ostpreußens unter deutscher Herr schaft. Plumpe Stimmungsmache des Straß burger Senders DNB. Berlin, 29. August. Der Straßburger Sender polemisierte heute gegen bas Antwortschreiben, das der Führer an den Ministerpräsidenten Daladier gesendet hat. Er wendete sich besonders gegen das Beispiel eines Korridors in Frankreich. Der Führer wies bekanntlich daraus hin, wie sich wohl die Fran zosen verhalten hätten, wenn Marseille durch einen Korridor von Frankreich obgetrennt worben wäre. Der Straßburger Sender behauptete, daß kein Franzose diesen Vergleich cnnehmen könne. Demgegenüber weisen wir darauf hin, daß der größte französische Geschichtsschreiber der modernen Zeit, Jacques Bajn- ville, im Jahre 1920 ein berühmt gewordenes Buch über den Versailler Vertrag hsrausgegeben hat. In diesem Buche heißt es auf Seite 80 der 1. Auflage: „Stellen wir uns einmal vor, daß Frankreich besiegt worden wäre und der Sieger aus ir- gendwelchen Gründen für gut befunden hätte, Spanien einen Korridor bis nach Bordeaux zu gewähren, in dem er uns das Departement der Niederpyrenäen und Bayonne gelassen hätte. Wie lange hätte Frankreich diese Amputation ertragen? Gerade solange, wie der Sieger Frankreich gezwungen hätte, das zu dulden und Spanien zu bewegen wäre, seinen Korridor Neuer Fahrplan kör die Fernzugv Zahlreiche Anfragen geben Veranlassung, daraus hinzuwei sen, daß über die Reisezüge, die nach dem eingeschränkten Fahr plan verkehren, mit Ausnahme des Berufs- und Voronsver- kehrs, ein Verzeichnis Aufschluß gibt, das an den Fahrkarten schaltern und im Bahnhossbuchhandcl zu haben ist. Die Fahr» zeiten der Züge können dann aus einem älteren Taschenfahr plan entnommen werden, den ebenfalls die genannten Stellen vorrätig haben. Weg von der Araber Der Landesbund Sachsen der Kleingärtner e. V. hat eins Maßnahme getroffen, die lebhaft begrüßr werden wird. Er hat bestimmt, daß die Spielplätze der Kleingartenanlagen allen Kindern osten stehen, um sie vor den Eesahren des Spielens auf der Straße zu bewahren. Das Rote Kreuz im Weltkrieg. Vor 25 Jahren wurde der Weltkrieg zur gewaltigsten Kraftprobe für das Deutsche Rote Kreuz, die es mit unerhörten, niemals zu vergeßenden Leistungen bestand. Unter dem Zeichen des Roten Kreuzes stellte die freiwillige Krankenpflege dem Heere 98 514 männliche Pfle ger und Träger, 109 2M Schwestern, Hilfsfchwestern und Pfle gerinnen, ungerechnet das nach Hunderttausenden zählende Hilfs personal in der Heimat. 3927 Vereinslazarette und Genesungs heime sowie 89 Lazarettzüge wurden errichtet und unterhalten. An alle Volksgenossen und -genossinnen ergeht jetzt die Ditte um Unterstützung der Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes durch den Beitritt zum RDK., sei es als Helfer oder Helferin oder als Mitglied der Ortsgemeinschast. Neue Armbinden für die Selbstschutzkräfte. Auf Grund der 7. Durchführungsverordnung zum Luftschutzgesetz sind von jeder Luftschutzgemeinschast die neu eingeführten Armbinden für die Sclbstschutzkräfte zu beschaffen. Luftschutzwarte, Laienhelferin nen und Melder werden jetzt durch hellblaue Armbinden von zehn Zentimeter Breite mit weißen Zeichen kenntlich gemacht. Die Armbinde des Luftschutzwartes als Führer der Luftschutz- gemeinschast weist am unteren und oberen Rand je einen zehn Zentimeter breiten weißen Streifen auf. Zwischen den beiden Streifen liegt ein weißer Kreis. Die Armbinden der Laien helferinnen und Melder tragen keine Streifen; die Armbinde der Laienhelferin ist durch ein weißes Kreuz gekennzeichnet, um Verwechselungen mit den Helferinnen des Roten Kreuzes zu vermeiden. Die Kennzeichnung des Melders durch ein weißes N auf der Armbinde ist deshalb schon nötig, um ihm bei der Ueberbringung von Meldungen einen ungehinderten Aufenthalt auf der Straße zu sichern. Die Hausfeuerwehren dürfen in Zu kunft keinerlei Armbinden mehr anlegen, da sie im allgemeinen nur innerhalb ihrer oder höchstens innerhalb einer benachbarten Luftschutzgemeinschaft eingesetzt werden und außerdem durch ihre Ausrüstung hinreichend kenntlich sind. Die bisher gebräuch lichen Armbinden für Luftschutzwarte, Laienhelferinnen und Mel der können bis 31. März 1940 aufgetragen werden. Ein wirksames Mittel: Die Lenkstange behördlich be schlagnahmt! Daß Radfahrkunststücke nicht auf die Fahrbahn ge hören, dürfte jetzt auch einem jungen Radfahrer in Ehren friedersdorf im Erzgebirge endlich klar geworden sein, der aus einer verkehrsreichen Straße seine große „Fahrkunst" vor allen beweisen wollte. In seinem Eifer bemerkte er nicht, daß sich unter den Zuschauern eine Streife motorisierter Gendarmerie befand, die die Lenkstange seines Rades mit dem Bemerken beschlagnahmte, daß er bewiesen habe, auch ohne Lenkstange fahren zu können. Der Verkehrssünder durfte also sein Fahr rad nach Hause schiebe zu verteidigen. Beim Korridor von Danzig und bei Ostpreußen kann es nicht anders sein." Jacques Bainville kommt zu dem Ergebnis: Deutschland kann die Ostgrenze nicht als endgültig annehmen. Rationalisierung von Nahrungsmitteln und Kraftstoffen in der Schweiz DNB. Bern, 29. August. Am Montag erließ der Bun desrat eine Verfügung über eine Bezugssperre einzelner Nah. rungsmittel, die um Mitternacht vom 28. auf den 29. August in Kraft tritt. Die Verfügung ist für eine Dauer ausgesprochen worden, die ausreicht, um die definitive Rationierung in Kraft zu setzen. Ferner erließ er eine Verfügung über die provisori sche Rationalisierung von flüssigen Kraft- und Brennstvssen, um einen möglichst sparsamen Verbrauch der vorhandenen Vorräte zu gewährleisten. Auch diese Verfügung tritt um Mitternacht in Kraft. Keine Dienstpflicht irischer Staats angehöriger in England DNB. Dublin, 29. August. Das offizielle irische In- fvrinationsbüro teilt mit, daß die Stellung, die de Valero der Neutralitätsfrage gegenüber eingenommen habe, auch heute noch als richtungweisend und verbindlich cnzusehen sei. Dasselbe gelte für seine Ansicht von der Wehrpflicht der in England lebenden Iren. Irland gestehe England keinerlei Rechte zu, in England lebende irische Staatsangehörige zur Dienstpflicht einzuberufen. Eine einsirveilen noch strittige Frage ist die Lage, in der sich die irischen Schisse befinden, da die grün-weiß-orangefarbige Tri kolore Irlands als internationale Handesflagge noch nicht an erkannt ist. Die Transport-Marineabteilung des irischen Han delsministeriums erklärt, daß die irischen Schisse dem irischen Staat gehörten und genau so wenig wie Schiffe irgendeines anderen neutralen Staates von der Verordnung der britischen Admiralität betroffen würden. England irrt sich sehr japanisches Mißtrauen gegenüber britischen Anbiederungs versuchen. DNB. Schanghai, 29. August. Die hiesige japanisch» Zeitung „Tairilu Schimpo" schreibt in einer Betrachtung über die politische Lage u. a., England irre sich gewaltig, wenn es glaube, daß es jetzt mit Japan leichtes Spiel in China haben werde. Japan laste sich durch die jetzt von London ausgehende Stimmungsmache über die wahren Absichten Englands in keiner Weise täuschen. Das sührende hiesige japanische Blatt „Schang hai Mainitschi" unterstreicht diese Eedankengänge und erklärt u. a., England habe versucht, die von Japan angestrebte Neu ordnung Ostasiens zu verhindern. Es könne sich daher über di« englandseindlichen Kundgebungen und über den Argwohn, mit dem Japan die britischen Annäherungsversuche beobachte, nicht wundern. LuMutzmerlblatt für die Bevölkerung Auf Anordnung des Reichsministers der Luftfahrt und de» Oberbefehlshabers vor Luftwaffe wird in diesen Tagen durch die Amtsträger des Reichsluftschutzbundes ein Lustschutzmerk blatt für die Bevölkerung vetreilt, daß die wichtigsten Gebote über das Verhalten der Bevölkerung nach Aufruf des Luft« sammln faßt F"*geralarm "nd nach der Entwarnung kurz zm Volksgenossen, die bereits eine Ausbildung !?». Mschutz durch den Reichslustschutzbund erhalten habem stellt das Merkblatt eine willkommene Wiederholung des Ge lernten dar. Für alle anderen, die bisher noch nicht ausgebildet sind, ist es ein wertvoller Ratgeber, wie man im Hause und auf der Straße den Gefahren eines Luftangriffs vorbeugt und etwa doch eingetretene Schäden zu beseitigen hat. Es ttegt im eigensten Interesse eines jeden, das Merkblatt sorgfältig durchzulesen und sich die einzelnen Vorschriften genau einzupragen. Wie schon in der Ileberschrift des Merkblattes an gegeben, ist dieses auf Pappe aufzukleven und in der Wohnung an gut sichtbarer Stelle aufzuhängen. Die Pflaumenzeit ist wieder da! Nach dem Apfel und der Birne kommt gleich die Pflaume in der Wertschätzung des Vol kes. Das saftige Fleisch der Pflaume genießt man zu allen Jahreszeiten. Man pflückt sie frisch vom Baume, verspeist sie in getrocknetem Zustande, als Pflaumenmus oder als Zukost zur Mittagsmahlzeit. Ferner dient sie als süße Füllung der Pfann kuchen und im „schlesischen Himmelreich", dieser Lieblings mahlzeit der Schlesier, aus Backobst und Klößen bestehend, spielt sie eine große Rolle. Frisch schmeckt die Pflaume frei lich am besten, wenn noch die zarte blaue Farbe sie ziert, die bei unvorsichtigem Zugreifen so rasch verschwindet. Es ist ein herrliches Vergnügen, einen jungen Pflaumenbaum so ener gisch zu schütteln, daß > die reifen Früchte herunterpurzeln. Es schmeckt kaum etwas köstlicher als eine vollständig reife, duftende Pflaume. Was sind dagegen die oft noch roten Pflaumen, die im Marktkorbe auf den Käufer warten? Und wie mächtig mundet ein Pflaumenkuchen! Zwetschenkuchen heißt er in Thüringen. Zwetschenknödel weiß man in Böhmen zu schätzen, auch in Thüringen kennt man sie. Sie sind zwar eine Freude des Gaumens, dem Magen aber machen sie ost Beschwerden, weil jeder mehr davon ißt, als er vertragen kann. Kesselsdorf. 7 5 Jahre alt. Am morgigen 30. August vollendet Volksgenosse Hermann Emmrich sein 75. Le bensjahr. Wir wünschen ihm, daß er sich der Frische und Rü stigkeit, die er heute noch besitzt, noch viele Jahre erfreuen kann. Braunsdorf. Diebstahl? Bei der Gemeindeverwaltung wurde ein Fahrrad abgegeben, das am 14. August an der Nit- tergutsscheune als herrenlos ausgefunden worden war. Da» Fahrrad ist in der vorhergegangencn Nacht dort abgestellt worden. Der rechtmäßige Eigentümer wolle sich zur Wieder- erlangung bei der Gendarmeriestativn Tharandt oder in der Ge meindeverwaltung melden. Mohorn. Von der Schule. Der Unterricht in beiden Volksschulen hat nach fünfwöchentlicher Pause am Montag wieder begonnen. Der Unterricht im Berufsschulvcrband nimmt für Knaben wie Mädchen am Donnerstag seinen Anfang. Der geplante Landheimaufenthalt fällt aus. KkrAemwüseichteN Wilsdruff. Mittwoch 8 Uhr Bibelstunde. des Reichswetterdienstes, Ausgabcort Dresden. Vorhersage für den 30. August: Frühdunst oder Frühnebel, tagsük-'- vielfach heiter. Gewitterneigung, warm, schwachwindig.
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