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Turnen, EWrt md SNiel. Trophäen für Deutschland Stolzer Triumph der deutschen Motorradfahrer. Bei der Internationalen Sechstagefahn der Motorräder konnte Deutschland seinen großen Triumph aus dem Vorjahr vervollständigen und diesmal sämtliche zu vergebenden Mann- schastspreise gewinnen, nachdem uns in Wales 1638 die Inter nationale Trophäe versagt geblieben war. Die Nationalmann schaft niit Seltsam (BÄW.), Sensburg, Fühler (DKW.» und dem von Müller-Maverkofer gefahrenen BMW.-Gespann holte sich die von England verteidigte Internationale Trophy. Die Silbervase, Hühnlein- und Bowmaker-Trophäe verteidigte hier erfolgreich mit durchweg strafpunktfreien Mannschaften. StudentenVelispiele in Men Gerhard Stöck vor Europameister Kreek. Die Studentcnweltspiele Wien 1939 erreichten mir den Leichtathletik-Wettbewerben im Wiener Stadion ihren Höhe punkt. Die deutschen Studenten bestätigten durch ihre be ständige Form ihre Vormachtstellung. Gerhard Stock verwies tm Kugelstoßen durch seinen Sieg mit 16,33 Meter Estlands Europameister Kreek mit 16,26 Meter aus den zweiten Platz. Im Stabhochsprung war unser neuer Nekordmann Glötzner (Weiden) mit einem Sprung von 4,10 Meier der Beste. Im 400-Meter-Hürdenlauf siegte Mayr-Deutschland mit 54 Se kunden und über 5000 Meter F e l l e r s m a n n - Deutschland in 15:10,6 Minuten. Ueber 800 Meter konnte der 28jährige Stuttgarter Desseckei seinen Erfolg vor sechs Jahren mit der guten Zeit von 1:53,2 erneuern. Der Hochsprung fiel an Persson-Schweden mit 1,90 Meter Vor Weinkötz und vier anderen Teilnehmern mit je 1,85 Meter. Im Speerwerfen erreichte Berg-Deutschland mit 67,29 Meter Ken zweiten und Stöck mit 65,51 Meter den vierten Platz Bei den Studentinnen gab es über 100 Meier durch tzrl. Wendel (12,4) und Frl. Dempe (12,6) einen Doppel erfolg, desgleichen im Diskuswerfen durch Frl. Schönfeld -<V,43 Meter» und jdrl Wittmann (36.51 Meter). Die 4-mal- Während andere die Nerven verlieren . . . Inmitten einer Welt, die auf Kosten der Einkreiser widerhallt von Nervosität und Kriegsgeschrei, nimmt das Leden in Deutsch land ruhig seinen Fortgang. Das deutsche Volk, das bisher den „politischen Nervenkrieg" so glänzend bestanden hat und dessen Disziplin sich in Tagen großer Entscheidungen immer bewährte, blickt im Vertrauen auf seinen Führer stark und unbeirrt der Zukunft entgegen. — sinser Bild: So sah es am Sonntag, dem 27. August 1939, im Strandbad Wannsee aus. (Scherl-Wagenborg — M.) Der letzte Umzug. Am Sonntag kamen die letzten Reichsdeutschen, die in Polen ansässig waren, nach großen Schwierigkeiten mit ihrer Habe auf reichsdeutsches Gebiet. Seit Montag ist die Grenze bei Beuchen (unser Bild) gesperrt. (Weltbild-Wagenborg-M.) IWOBender Leipzig Mittwoch, 30. August. 6.30: Aus Köln: Konzert. Leo Eysoldr mit seinem Orchester. — 8.30: Aus Breslau: Konzern Gaumusikzug Schlesien. — lO.OO: Aus Danzig: Volk auf fremder Erde. Hörbild von Herbert Thiele. — 11.20: Erzeugung und Verbrauch. — 11.40: Wo die Quelle versiegt, vertrocknet der Strom. — 12.00: Aus Wurzen: Musik für die Arbeitspause. Das Musikkorps einex Fliegerhorst-Kommandantur. — 13.15: Stus Stuttgart: Konzert. Melita Wittenbecher (Sopran), Hans Georg Schütz »Harmo nika». Das kleine Rundfunkorchester. — 14.00: Zeit. Nachrichten. Börse. — Anschließend: Musik nach Tisch. (Jndustrieschall- platten und Ausnahmen des deutschen Rundsunks). — 16.00: Aus Saarbrücken: Konzert. Friedrich Eugen Engels (Tenor). Das kleine Orchester des Reichssenders Saarbrücken. — 18.00: Der Aufbau der italienischen Flotte — 18.20: Immer lustig (Jndustrieschallplaiten). — 18.40: Andreas Zeitler liest seine Erzählung „Ter Abschied". — 19.00: Salzburger Festspiele 1939: Der Freischütz. Romantische Oper von Earl Maria von Weber. — 22.30: Wir bitten zum Tanz. Erich Neumann (Kinoorgel). Kapelle Otto Fricke. — 24 00 bis 3.00: Nachtmusik. 1.30: Aus Köln: Frühkonzert. Leo Evsoldt mit seinem Orchester. — 9.40: Kleine Turnstunde. — 10.00: Aus Breslau: „Gewaltig viel Noten, lieber Mozart!" Spiel vom Kampf um eine deutsche Oper. — 10.30: Fröhlicher Kindergarten. — 12.00: Musik zum Mittag. — 15.15: Robert Gaden spielt cJn- dustrieschallplattcn». — 15.40: Atelierbesuch bei Milly Steger, Hörbericht. — Ansch!.: Programmhinweise. — 16.00: Aus Breslau: Musik am Nachmittag. Erwin Larisch (Klavier». Das Orchester des Oberschiesischen Landestheaiers. — In der Pause 17.00: Aus dem Zeitgeschehen — 18.00: Volkslieder. Der Kammerchor des Deutschlandsenders. — 18.30: Flieger — Steher — Bolzer. Ein Blick hinter die Kulissen der Radwelt- meisterschasi 1939. — 19.00: Aus Nürnberg: „Hier ist Nürzi- berg!" Auftakt zum Reichsparteitag des Friedens. — 19.15: Ländliche Weisen Kapelle Heinz Steinbock. — 20.15: Stunde der jungen Ration. „Jugend ans aller Welt" Vom Leben und von Lagern der auslandsdeutschcn Jugend im Reich. Rundiunkberichte aus den „Wilhelm Gustlofs-Lagern"^ 100-Meter-Stas,el (ab zwei deutsche Mannschaften in Front Das Basketball-Turnier gewannen die Italiener ganz knapp mit 25 :23 gegen Deutschland. Unentschieden 8:8 endete der Handballkampf zwischen Deutschland und Ungarn, doch sicherte das bessere Torverhältnis der deutschen Mannschaft den Turnicrsieg. Im Säbelfechten stellten die Ungarn nach dem Mannschaftssieg auch den besten Einzelfechter. Bei den Radweltmetsterfchaften in Mailand ist bereits die erste Entscheidung gefallen. Vor rund 20000 Zuschauern wurden auf der schnellen Vigorelli-Bahn die Endläufe der Flieger durchgssükrt Bei den Amateuren fiel der Welt- meisteriitel an den Holländer Derksen, Zweiter der Ita liener Astolfi Der Berliner Gerhard Purann konnte sich den dritten Platz erkämpfen. Bei den Berufsfahrern be nötigte der Deutsche Richter drei Läufe, um sich den dritten Platz vor dem Franzosen Gerardin zu sichern. Ten dritten Vorlaus zur S t e h e r w e l t m e i st e r sch a ft über 100 Kilo meter gewann der Italiener Severgnini in hervorragender Form vor Bosland-Holland. Michaux-Belgien und Wambst- Frankrenh Der erste Vorlaus war von Wals-Holland, der zweite von Walter Lohmann gewonnen worden. Weltmeister Metze endete überraschenderweise im ersten Vorlaus nur auf dem vierten Platz und muß sich die Berechtigung für den Schlußkamps erst ,m Hosfnungslaus erstreiten. Deutsche Fußballelf in der Slowakei geschlagen. Die zum ersten Fußball-Länderspiel i« die Slowakei entsandte deutsche Nationalmannschaft Hai sich mir wenig Glück in Preßburg ge schlagen Wenn sie sich auch aus jungen Nachwuchskräften zu- famemnsetzie. kommt der 2:0-Sieg der Slowaken doch sehr überraschend, da in der deutschen Els neben Binder noch weitere gute Spieler standen Das 15 Internationale Reitturnier in Aachen fand mit dem Großen Preis von Aachen seinen Abschluß. In dem schweren Springen feierte unser bester Springreiter, Ritt meister Brinckmann, ans Baron einen viel bejubelten Sieg vor dem rumänischen Rittmeister Zahai aus Hunter und Ritt meister Huck aus Artur. Roderich Menzel schlug Henkel. Das Internationale Ten nisturnier in Bad Pyrmont brachte unsere beiden Davis-Pokal- Spielcr Roderich Menzel und Henner Henkel im Endspiel des Männer-Einzel zusammen. Menzel siegte 6:3, 7:5, 1:6, 6:1. Drei Madel firSüdweft UrbcbcrreckMümS A-rib-Mardikke-Bcrla« Harnbura k6 »Vielleicht hat es der liebe Herrgott erfahren, daß ihr »drei so brave, liebe Kinder seid, und da hat er jemand ins Dhr geflüstert, daß er euch die Pakete schickt." „Vielleicht war's auch unserem Herrgott seine liebe... Fran!" warf Schill schmunzelnd ein. „Aber Vati", entgegnete Christine verweisend, „das mutzt Lu doch wissen, daß der Herrgott... gar keine Frau hat!" „Das habe ich noch nicht gewußt!" Als er sich dann zurückzog, drückte er Irenes Hand und »sagte leise: „Schönen Dank, Sie liebes, liebes Mädchen!" Worauf Irene sehr, sehr rot wurde. Und Paul sah das auch. * Irene liest den Brief des Stiefbruders, und sie zuckt zu sammen, denn der Brief meldet, daß ihr Stiefvater ge storben ist. Der Bruder schreibt, daß er vor seinem Tode sein Herz erleichtert, daß er bekannt hat, Schill, dem er nur Gutes danke, zu Unrecht verdächtigt zu haben. Irene ist tiefbeschämt, als sie den Brief liest. Sie hat zwar schon durch Schill alles erfahren, und sie hat wahrlich nicht an Schills Worten zu zweifeln gewagt. Aber... jetzt erst, als ihr der Brief das Geständnis des Stiefvaters mitteiit, da spürt sie, wie unrecht sie ihm getan har. Am Abend, als sie mft Schill allein im Zimmer sitzt, da schiebt sie ihm den Brief des Stiefbruders zu. „Bitte, lesen Sie ihn einmal!" Er tut es und legt den Brief bald wieder nachdenklich aus der -Hand. „Vorüber, Irene! Vorüber! Der Tod soll alles vergessen machen... und für mich hat das Leben... ja anch viel Glück bcreitgehalten. Manchmal möchten wir uns der Ver zweiflung ergeben, und bedenken nicht, daß es immer so im Leben ist, daß neben der großen Bitternis... auch viel Freude stehen kann! Sie versteckt sich nur manchmal, die Freude. Wir muffen sie suchen, wie man den Schatz sucht. Und dann findet man sie auch." »Ja, Herr Schill!" In den: Augenblick kommt Paul Bruhn ins Zimmer. Er H seit Tagen stiller und zurückhaltender geworden. Au dritt sitzen sie dann zusammen und schmieden Zn- kunftspläne. Aber diesmal ist der sonst so stille Schill der Sprecher, und er enthüllt ihnen sein Herz, legt ihnen offen dar, wie er alles aufbauen will. * Am Abend, als Irene schlafen gehen will, da stößt sie auf Paul Bruhn. Sie erschrickt ein wenig, denn sie fühlt, wie erregt er ist, als er eben ihre Hand faßt. „Irene, ich muß mit Ihnen sprechen!" sagt er drängend. »Ja, Paul?" „Wir gehen... seit Tagen... aneinander vorbei! Sie und ich... und Johann auch! Zwei Männer werben um Sie! Sie wissen es, Irene! Und... daß ich Sie liebe... so wie man... nur die eine Frau lieben kann... das wissen Sie auch, Irene!" Er wartet auf eine Antwort. Aber sie kommt nicht. Als er aufblickt, da sieht er Irenes Gesicht ernst und blaß. »Irene...'" »Paul... ich ... ich weiß nicht, ich ... lassen Sie mir ... eine Nacht Zeit. Es ist... an die Kinder .. an die muß ich denken! Lassen Sie mir eine Nacht Zeit! Ich bitte Sie!" „Eine... Nacht", entgegnet Paul leise. Fast heiser kommt es von seinen Lippen. Er sieht sie vor sich stehen in ihrer Schlankheit und Schönheit, in all ihrer Güte und Mütter- licbkeit. Sie ahnt nicht, daß der Mann Paul Bruhn in diesen wenigen Augenblicken den schwersten Kampf seines Lebens führt, daß er sie in seine Arine reißen möchte, daß er müh sam Herr seiner Leidenschaft wird. „Gut Nacht, Paul!" „Gute Nacht... Irene! Liebe... kleine Irene!" Und dann ist Paul allein, und er weiß in dieser Stunde, daß er Irene verloren hat, daß kein Weg von ihm zu ihr führt. Die Kinder...! Die Kinder...! * Am nächsten Morgen ist Paul der erste, der munter ist. Er hat schlecht geschlafen Die Nacht war qualvoll, denn er hat den schwersten Kampf seines Lebens geführt, den Kampf gegen das Herz, gegen sich selber. Manchmal wollte Haß in ihm aufkommen. Der Egois mus wollte durchbrechen, er wollte die Kinder vergessen, die in Irene schon die Mutter sahen. Aber Paul Bruhn war ein Mann, und ein rechter Mann. Und als er im Pferdestall steht und den Braunen putzt, da sieht er, wie Johann und Irene die Farm verlassen und hinausschreiten in den jungen Morgen. Er mutz die Zähne zusammenbeißen, denn er weiß, daß jetzt das Schicksal das Wort spricht, das er sprechen muß. Und es ist so, wie er es fühlt. In dieser Stunde wirbt Johann Schill abermals um die geliebte Frau. Und findet sie. Sie fühlt mit allen Fasern ihres Herzens, daß es nicht nur die Kinder sind, denen ihre Liebe gehört, nein, daß es auch der Mann Johann Schill ist, den sie liebt mit ganzem Herzen, dessen Küsse unsagbar beglücken und den Druck von ihrem Herzen, von ihrem Blute nehmen, der seit Wochen auf ihnen lastet. Es ist ein stilles, aber um so beglückenderes Finden. Ihre Liebe hat nicht viele Worte. Und als sie gemeinsam wieder heimwandern, da kommen ihnen die Kinder entgegengestürzt, und sie ahnen sofort, was geschehen ist. „Vati", stößt Christine aus, als sie ihn stürmisch umarmt, „nicht war, jetzt wird... Reni deine... Frau... nicht wahr, Vati... unsere Mutti? Nicht wahr, Vati?" Und Schill lacht hellauf und drückt und kützt seine Kinder, deren Jubel kein Ende nehmen will, die wie Kletten an Irene hängen an sie küssen und drücken. Aber dann stürmen sie davon. Nur der kleine Martl bleibt, denn er fühlt sich, von Vater getragen, denkbar wohl. Die Hanni aber und die Christine, die wollen ollen ver künden, was Wundersames geschehen ist. * Hanni hat Paul im Stall entdeckt. „Onkel Paul!" ruft sie erregt. „Vati... Irene: Oh, Onkel Paul... ich hab' jetzt wieder eine... Mutti, oh..^ eine gute Mutti'" Aber dann erschrickt die kleine Hanni und sieht fassungs los und bang auf Paul. Paul hat sich über den Braunen gelehnt. Er muß di« Zähne zusammenbsißen, um nicht hinauszufchreien, denn jetzt erst fühlt er, was er verloren hat. Sie hat den änderen gewählt. Paul kämpft mit den Tränen. Doch da klingt Hannis Stiinmchen an sein Ohr: „Onkel Paul... bist du böse? Willst du nicht... daß ich ... und die Christi... und der Martl eine Mutti haben?" Da reißt er das Kindchen an sich und drückt es, damit eS nicht sieht, wie ihm die Tränen über die Wangen laufen. Es bat keinen Zweck, sich dagegen zu wehren. „Dir... kleinem Liebling!" stößt er mit zitternder Stimme hervor. „Dir... und... und der Christine und dem Martl, hahaha, Kind... euch sollt ich eine Mutti nicht gönnen? Was denkst du denn von Onkel Paul? Die Allerbeste sollt ihr haben!" LAMLung sol^.,