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Wilsdruffer Tageblatt : 07.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193909078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390907
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390907
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-07
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 07.09.1939
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MH KM Mechtstttigtrr AngrU;- virg Frankreichs Las entscheidende Gespräch zwischen Ncichsauhenminister »an Ribbentrop und dem sranzösischen Botschafter Coulondre Nachdem das französische Volk, wenn auch verspätet, über den Briefwechsel des Führers mit dem französischen Minister präsidenten Daladier orientiert worden war, ist es bisher in Paris versäumt worden, das französische Volk auch über die letzte Phase der diplomatischen Verhanvlunen in genügendem Ausmaße zu unterrichten. Am 3. September, vormittags 9 Uhr, erschien der britische Botschafter Sir Neville Henderson im Auswärtigen Amt und überreichte eine Note, in der die britische Regierung mit zwei- ktündiger Befristung die Forderung aus Zurückziehung der deut schen Truppen stellte und sich für den Fall der Ablehnung nach Ablauf dieser Zeit als im Kriege mit Deutschland befindlich erklärte. Am gleichen Tage, jedoch auffälliaerweise erst um 12.20 Uhr mittags, suchte der französische Botschafter in Berlin, Lou- londre, den Reichsaußenminister auf. Der zeitliche Unterschied der französischen und englischen Mitteilung an Deutschland er klärt sich aus der unterschiedlichen Haltung der beiden Verbün deten. Frankreich hatte wieder einmal sich der englischen poli tischen Führung in einem verhängnisvollen Augenblick unter- fiellt. Bon ganz besonderem Interesse aber wird es für das fran zösische Volk sein, zur Kenntnis zu nehmen, was der Reichs außenminister von Ribbentrop dem französischen Botschaf ter Coulondre anläßlich ihres letzten Gespräches zum Aus druck gebracht hat. Hierzu erfahren wir zuverlässig noch folgende aufschlußreiche Einzelheiten, die zu erfahren das französische Polk, ein Recht bat. In der Unterredung, die am Sonntag, dem 3. September §1989, zwischen dem Reichsaußenminister und dem französischen Botschafter stattsand, hat der Reichsaußenminister den franzö sischen Botschafter in ausführlicher Darlegung auf die Gründe für die Ablehnung des englischen Ultimatums durch Deutsch land mit einem deutschen Memorandum hingewiesen, das dem französischen Botschafter zur Kenntnis übergeben wurde. Die deutsche Reichsregierung, so führte Reichsaußenminister von Ribbentrop aus, könne es nur bedauern, wenn die Haltung Frank reichs zu Deutschland durch dieselben Erwägungen bestimmt kein sollte wie die der englischen Regierung. Deutschland habe immer einen Ausgleich mit Frankreich gesucht. Sollte die französische Regierung trotzdem auf Grund ihrer vertraglichen Verpflichtungen zu Polen eine feindliche Haltung Deutschland gegenüber einnchmen, so würde die deutsche Regie rung dies als einen durch nichts gerechtfertigten Angriffskrieg Frankreichs gegen Deutschland ansehen. Deutschland selbst würde sich jeder Angriffshandlung gegen Frankreich enthalten. Sollte Frankreich jedoch eine andere Hal tung einnehmen, so würde Deutschland gezwungen sein, in ent sprechender Weise zu antworten. Die deutsche Reichsregierung wünsche nichts von Frankreich und dem sranzösischen Volk und würde es nur mit Bedauern sehen, wenn trotz der immer wie derholten deutschen Bemühungen, mit Frankreich zu einem Ausgleich zu kommen, das französische Volk als alte Kultur nation sich am deutschen Westwall verblute. Der französische Botschafter Coulondre übergab sodann zum Schluß der Unterredung die schriftliche Mitteilung der franzö- fischen Regierung, daß Frankreich gezwungen sei, vom 3. Sep tember 1939, S Uhr nachmittags ab, die Polen gegenüber einge gangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Nachdem Reichsaußenminister von Ribbentrop diese Mit teilung gelesen hatte, fügte er anschließend nochmals eindring lich hinzu, daß Deutschland nicht die Absicht habe, Frankreich anzugreijen, und daß di« heutige französische Regierung für das Leid, das den Ländern zugefügt wird, falls Frankreich Deutsch land angreife, die volle Verantwortung' trage. Die Deutsche Politisch-Diplomatische Korrespondenz nimmt zu diesen für die Kenntnis des französischen Volkes entscheidend wichtigen Feststellungen abschließend folgendermaßen Stellung: „Frankreich befindet sich heute in einer Laae. zum Anarifs aeaen vas oeuricye Volk antreten zu müssen, t4r ihm weder durch un mittelbare Bedrohung noch infolge einer Beihilfepflicht auf Grund einer „attaque non vrovoauee" aufgezwungen wäre. Es muß wissen, daß ebenso wie es selbst gewiß keinen Haß gegen das deutsche Volk empfindet, auch dieses den jahrhundertelangen alten Streit mit dem französischen Volk endgültig begraben wis sen möchte. Ein durch nichts gerechtfertigter französischer An griff würde die Friedensausfichten zwischen den beiden Völ kern wohl um Generationen zurückwerfen, die deutsche Nation aber geschlossen zur Selbstverteidigung aufrufen." „Der Führer «nd erste Soldat des Reiches" Unter der Ueberschrift „Der Führer und erste Soldat des Reiches" schreibt die tschechische „Narodni Streb" nach einer Anprangerung der schon ans dem Weltkrieg bekannten engli schen Propagandamcthoden u. a.: Keine noch so gute und noch so raffinierte Propaganda kann vor der urteilsfähigen Welt öffentlichkeit eine Tat in den Hintergrund drängen, nämlich die Anwesenheit des Führers an der Ostfront. Im Jahre 1914 melvete sich Adolf Hitler freiwillig in die deutsche Armee. Im Jahre 1939 begab er sich als Führer und Oberster Befehlshaber an die Ostfront, und er beweist damit den Mut eines wirklichen Führers des deutschen Volkes. Strenge Neutralität Jugoslawien im Zeichen des 16. Geburtstages deS Königs Die Belgrader Blätter sowie die Provinzausgabe« der Agramer Zeitungen stehen bereits ganz im Zeichen des 16. Geburtstages König Peters II. In den Glückwunschartikeln der Blätter kommen überall zwei Gedanken zum Ausdruck: 1. Freude über die vor einigen Wochen erreichte serbisch kroatische Verständigung, welche die Konsolidierung des Staates im Innern fördert und sein Ansehen nach Außen stärkt, 2. unerschütterliches Festhalten an der strengen Neutralitätspolitik und Absage an jede Einmischung in einen Streit, der die Lebensintercssen Jugoslawiens nicht direkt berühren würde. In politischen Kreisen wird besonders beachtet, daß „Hrvatski Dnevnik", das Agramer Zentralorgan der von Dr. Matschek geführten Kroatischen Bauernpartei, zum ersten Male seit seinem Bestehen das Bild des Königs und einen Artikel zum Geburtstag bringt. Alle Städte in Ingo- slawien sind festlich geschmückt und beleuchtet. Ausfuhrsperre für USN.-Kriegsmaierial Präsident Roosevelt hat heute auf Grund des Neutralitäts gesetzes die Ausfuhrsperre für Waffen, Munition und sonstiges Kriegsgerät verkündet. Dänische Karben auf den Dächern Dänemark schützt sich gegen englische Ncutralitütsbrüche. Um einer neuen „Verwechslung" Esbjergs vorzubcugen, find aus Anlaß der Bombardierung durch ein englisches Flug zeug zunächst die Dächer mehrerer Lagerhäuser und Oelbehäl- ter im Hasen mil auch aus großen Höhen sichtbaren Dane- brogs, also in den rotweitzen Farben der dänischen Flagge, bemalt wordeu . Eine Ausdehnung dieser Neutralitätsmar- kierung aus andere dänische Städte wird erwogen. Der Sachschaden, der durch den Bombenabwurf an zwei Gebäuden ungerichtet wurde, wird auf etwa 1OOOVO Kronen geschätzt. Dazu kommt der noch nicht ermittelte Wert der Lmusdalte in.neun völlig zerstörte» Wohnungen. ^üwMopye In polen unvermeidlich" Bemerkenswerte Feststellungen einer norwegischen Zeitschrift. In der „Außenpolitischen Wochenchronik", einer in großer Drflage in Oslo erscheinenden und vielbeachteten Zeitschrift, nimmt der Herausgeber Viktor Mogens zu den Ereig- ''-n Stellung, wobei, nachdem er kurz den deutsch-russischen angriffspakt gewürdigt hat, feststellt: „Es wäre für uns in unserem gutgläubigen Norden nicht wenn wir uns von dem Glanz der Phrasen der West- Mächte verblenden ließen. Wir müssen uns an eine real politische Beurteilung der Weltereignisse gewöhnen. Polens Unglück ist, daß seine Führer bei den Friedensverhandlungen 1919 zuviel verlangten, und daß die Frtedensdiktatoren zu sehr bereit waren, den Polen auf Deutschlands Kosten Zugeständ nisse zu machen." In der „Saturday Review" vom Oktober 1930 habe sogar Präsident Masaryk geschrieben: „Was den polnischen Korri dor betrifft, so kann man mit Bestimmtheit sagen, daß Deutsch land sich mit dem heutigen Zustand der Dinge nicht abfinden wird" und Lloyd George charakterisierte das Betragen der Polen auf der Friedenskonferenz sehr treffend in seinem Buch „Die Wahrheit über die Friedensverträge" (London 1938). Nachdem er Polens FrteHensunterhändlcr, den Pia nisten Paderewski, angehört hatte, der sich einer Volksab stimmung in Ostoberschlesien widersetzte, weil er der Meinung war, daß Oberschlesien „als Ganzes betrachtet doch deutsch stimmen würde", äußerte der britische Ministerpräsident: „Noch vor fünf Jahren war Polen zerrissen und lag zu Füßen der Großmächte, ohne jegliche Aussichten, feine Freiheit jemals widerzugewinnen. Jetzt haben Sie innerhalb Polens 20 Mil lionen freie Polen gesammelt. Anderthalb Millionen Fran zosen, eine halbe Million Engländer, eine halbe Million Ita liener und Hunderttausende anderer sind u. a. für die Frei machung Polens gefallen. Und jetzt fordern die Polen von mir auch noch 3,5 Millionen Galizier, Millionen von Män nern einer anderen Rasse. Wenn das Polen ist, so ist dies ein anderes Polen als das, von dem ich bisher gehört habe." Heute aber. 1939. so schreibt Mogens schließlich, sei Lloyd George deren, noch wettere Millionen von Männern anderer Rasse zu opfern, um das zu verteidigen, was er Polen seiner- zeit zuviel gegeben habe. Wo sei die Logik, die die Wett regieren sollte! Die Polen hätten sich jedoch nicht mit dem begnügt, was sie 1919 erhalten hätten, kauin sei der Friede geschlossen ge wesen, als sie schon einen Krieg gegen Sowjeirußtand begon nen hätten, wobei es ihnen gelungen sei, ihre Ostgrenze wei ter zu „verbessern", und sich Millionen von Russen zu unterwerfen. Daraus habe Polen Litauen mit einem Handstreich überfallen und vas Gebiet von Wilna an sich gerissen. Das sei der gefährliche Punkt im polnischen Staate. Heute sei die Katastrophe unvermeidlich geworden. Unverzeihliche Schuld Englands! Tschechische Blätterstimmcn geißeln das menschenunwürdige britische Vorgehen. Unter der Ueberschrift „Unverzeihliche Schuld Englands" schreibt das tschechische Blatt „Venkov": „Der Friede konnte noch am 2. September in einer Konferenz der beteiligten Staaten gerettet und die Menschheit vor unermeß lichen Leiden bewahrt werden. Das Reich, Italien, ja selbst Frankreich bekundeten ihre Bereitschaft, zu einem Einver- vernehmen zu kommen. England entschied anders. England hat seine Befürchtungen um die Vorherrschaft der Wett vor die teuersten Güter der Menschheit gestellt. Die Iren, die Inder und andere Völker des britischen Imperiums fühlen am eigenen Leibe den englischen Freiheilsbegriff. Wir selbst haben im Vorjahr kennengelerni, was Wort und Tat in England bedeuten. Die Worte sind schön, die Taten anders. Die Schuld Englands an der Entfesselung des Wettbrandes ist nnvcrzeihlich. Die Geschichte wird ein gerechter Richter fein." Narodnt Politika" weist auf das menschen unwürdige Vorgehen Englands in einem Augenblick hin, wo das Reich und der Führer bereit waren, eine fried liche Lösung des Konflikts vorzunehmen. Deutschland aber, das sich im Kamps um eine gerechte Sicherstellung des Lebens und der Zukunft des deutschen Volkes befindet, schaffe gleich- A«s Meree Heimat. Wilsdruff, am 7. September 1939. Spruch des Tages Die Starken kochen selten auf dieser Erde, aber sie zeigen es auch nicht durch Tränen, wenn wir andern ihnen Wehe ge tan haben. Wilhelm Raabe. Jubiläen und Gedenktage 8. September: 1778: Der Dichter Clemens Brentano in Ehrenbreitstein ge boren. — 1804: Der Dichter Eduard Mörike in Ludwigsburg geboren. — 1831: Der Dichter Wilhelm Raabe in Eschershausen geboren. — 1933: Der völkische Schriftsteller und Ingenieur Theodor Fritsch in Gautzsch bei Leipzig gestorben. Sonne und Mond: 8. September: S.-A. 5.20, S.-U. 18.34; M.-U. 15-06. M.-A. — Die Pflicht -er Heimat Alles, was in uns als Kraft und Glauben lebendig ist, mutz sich wandeln in die Tat. Unsere Gedanken weilen immer bei den Lieben, die draußen an der Front die eherne Wacht halten, die sich todesmutig auf den Feind stürzen, die sich immer wieder opfernd einfetzen für Deutschland «nd das deutsche Volk. Die Pflicht der Heimat ist es, ihres Einsatzes würdig zn sein, indem sie sich in gleicher Weise einsetzt. Unser Leben und unsere Arbeit gehört einzig und allein dem Vaterland. Damit müssen wir unser Leben vollkommen umstellen und dürfen nicht danach fragen, was wir an Be- quemlichkeiten entbehren müssen. Im Gegenteil, wir sollen stolz sein, daß wir uns opfernd einreihen dürfen in die Front- gemcinschast der ganzen Nation, die einen Kampf auf Tod und Leben zu bestehen hat und die ihn bestehen wird, wenn alle einzig und allein von dem Gedanken des Opfers beseelt stnd. Wer in den Tagen des Entscheidungskampfcs seines Volkes nicht sein eigenes Ich aufgibt, um es im Volksganzen aufgehen zu lassen, glaube nicht, daß er mit feinem Opfer würdig neben den Frontsoldaten bestehe« könne. ES wird immer weniger sein, was wir in der Heimat an Opfern zu leisten haben, als was von unseren Soldaten verlangt wird, aber es darf nie weniger sein im Geiste. Wir müssen in glei cher Disziplin und in gleicher Hingabe auch in der Heimat zu- sammcnstehen, dann erst stehen wir wirklich alle in einer Front, dann wird die erfüllte Pflicht der Deutschen in der Heimat zu einem stolzen Beitrag zum Sieae werden. 2. L SchuluulerriM wird ausgenommen Wie wir vom Oberkommando der Wehrmacht erfahren, hat der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe seinen Erlaß über den vorlänsigen Ausfall des Schul unterrichtes dahin gelockert, daß der Unterricht wieder ausge nommen werden kann, soweit einzelne Dienststellen der Luft- »allL Mht abweichende Keltimmmmen zeitig unter den schwersten Opfern auch ne ne Beding un« gen für das Leben der kleinen Völker in Europa ohne Rücksicht daraus, ob dies der internationalen Plutokratie genehm ist oder nicht. In der „Narodni Lisiu" wird der deutsche Rcchtsstandpunkt gleichfalls unterstrichen. Das tschechische Volk, so beton: das Blatt, sei sich seiner Pflicht bewußt, die es sich selbst und dem Reich gegenüber hat, sei: es eingegliedert ist, und werde sie unter allen Umständen erfüllen. Die „Narodnt Prace" stellt fest, das; England allein die Schuld trägt. Wenn es jetzt „rhetorische Hebungen" ver suche, so glaube ihm niemand auf der Welt. Hinter seinen moralistischen Redereien ist nichts anderes verborgen als ein maßloser Egoismus und rücksichtsloser Imperialismus. AiirlaMmchrWeil In Jugoslawien wurde der 16. Geburtstag deS Königs Peter II. überall freudig begaugcn. Dabet kam bcson- ders die Genugtuung über den in letzter Zeit erfolgten ser bisch-kroatischen Ausgleich zum Ausdruck. Alle Städte in Ju goslawien waren festlich geschmückt und beleuchtet. Das Be kenntnis zur Neutralitätspolitik und zur Freundschaft mit den Nachbarn Jugoslawiens kam erneut überall zum Ausdruck. Die Bemühungen, in Dänemark eine Konzentrations regierung unter Teilnahme aller Parteien zu schaffen, sinv ge scheitert. Die Bauernpartei hat es abgelehnt, sich mit Ministern ohne Geschäftsbereich zu begnügen. Darauf hin beschloß die Regierung Stauning, unverändert weiter zu amtieren. Die Regierung von Panama hat Einladungen an alle amerikanischen Republiken zu einer Konferenz herausgchen las sen, auf der die Erhaltung des Friedens auf der westlichen Halbkugel sowie die Wetterführung normalen Handels uns die Verhütung finanzieller Störungen aus dem amerikanischen Kontinent beraten werden sollen. Die Konferenz soll nach dem 21. September in Panama stattfinden. Zusagen sollen bereits von sämtlichen amerikanischen Republiken vorliegen. In Newyork treffen zahlreiche Schiffe mit größeren Goldiransporten aus Europa ein. Die Beträge eines Tages beliefen sich auf 36 Millionen Dollar. Die britische Negierung hat beschlossen, der kom munistischen Partei Englands und der britischen Faschistischen Union jede Tätigkeit zu untersagen. Die britische Regierung führt eine scharfe Lebensmit-i telkontrolle durch. Besondere Kontrollkommissionen wur< den eingesetzt, die ihre Tätigkeit damit begannen, Lebensmit-^ telbestände aller Art zu beschlagnahmen. Aus Deutsch-Ostafrika wird gemeldet, daß eine größere Anzahl der dort lebenden Deutschen von den Englän dern interniert worden sei. Doch sei es zahlreichen Deutschen gelungen, sich durch den afrikanischen Busch zum neutralen por tugiesischen Gebiet durchznschlagen. Finnland verurteilt Englands Böllerrechtsbruch Die finnische Presse nimmt weiterhin eine neutrale Hal tung ein. Von der gesamten Presse wurde der Flug des ame rikanischen Journalisten Lochner zur Madonna nach Tschenfio- chau stark beachtet. „Ajan Suuntag" behandelt in einem Leit artikel die gefährdete Lage der kleinen neutralen Staaten« Wörtlich schreibt die Zeitung: „Dreimal ist die Neutralität Hol lands verletzt worden, einmal mit Bomben. Außerdem di» Neutralität Dänemarks und möglicherweise auch diejenige von Belgien. Es ist nämlich laut jetzt vorliegenden Mitteilungen teilweise sicher, teilweise sehr wahrscheinlich, daß die erste Ver letzung der holländischen Neutralität geschah, als die englischen Flugzeuge, die Propagandaschriften abaeworfen haben, nach Westdeutschland flogen, und die zweite Verletzung, als ein Teil der englischen Flugzeuge Wilhelmshaven und Cuxhaven er reichen wollten, auf ihrer Rückkehr sich auf holländisches Ge biet flüchteten. Das Blatt schreibt weiter, daß eine solche Entwicklung der Ereignisse in hohem Matz dazu angetan sei, die Augen zu öffnen. Insbesondere da, wo weite Bevölkerungskreise dank der englischen Propaganda der Wettkriegszeit immer noch in der Vorstellung leben, daß die Westmächte tatsächlich „höhere Ideen" und „echtere Kultur" repräsentieren würden als an dere Staaten, hat diese Vorsteltttng wohl jetzt endgültig ihre Rolle ausgespielt. Erst ab ^2. September Die Zuschläge für Spirituosen in Gaststätten. Die Wirtschastsgruppe Gaststätten- und Beherbergunas- qewerbe teilt zur Unterrichtung ihrer Mitglieder mit, daß die Abgabe von Bier und der glasweise Ausschank von Spirituosen in Gaststätten bis 11. September 1939 ohne den in der Krregswirtschaftsverordnung bestimmten Zu schlag erfolgt. Die Abgabe von Tabakwarcn erfolgte nach vorgenommcner Bestandsaufnahme bereits am 5. September mit einem Zuschlag von 20 v. H. Karte von der „Front im Osten". Am unseren Lesern dir Möglichkeit zu geben, die Kampfhandlungen unserer Truppen in Polen besser verfolgen zu können, veröffentlichen wir auf der vierten Beilagenseite der heutigen Nummer eine ganzseitige Karte von der „Front im Osten", die an Deutlichleit und Uebersichtlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Das must anders werden! Wenn abends die Verdunkelung einsetzt, muß man bedauerlicherweise auch die Feststellung ma chen, daß das Anbrennen von Rauchmaterial auf der Straß» während der Dunkelheit in geradezu unverantwortlicher Weiss erfolgt. Ost findet man Gruppen beieinander, die so tief in einer „Unterhaltung" zu fein scheinen, daß sie kaum an eine Trennung denken. Streichhölzer leuchten auf, Zigarren und „Stäbchen" werden in einer scharf zu verurteilenden, leichtsin nigen Weise ungebrannt. Das muß aufhören! In der Haupt sache sind es sog. unreife Burschen, die sich besser in irgend einer Form den Arbeiten zur Verfügung stellen sollten, die der Gemeinschaft dienen. Auch der letzte Raucher hat wie jeder andere die unbedingte Pflicht, strengstens Disziplin zu wahren. Wer fahrlässig oder leichtsinnig handelt, verdient eine gan- exemplarische Bestrafung! Radfahrer, spielt nicht mil Eurem Leben! In den letzten Tagen hat sich unter den Radfahrern bei der anhaltenden Verdunkelung eine üble Sitte eingebürgert: anstatt abzublen den fahren sie zum Teil einfach ohne Licht! Das geht natürlich nicht. Sie gefährden sich und andere durch solches unverant wortliches Handeln. Die Polizei wird scharf auspassen, daß mit dieser Unsitte recht schnell gebrochen wird. Also Radsahrcr! Auch bei der Verdunkelung muh die Fahrradlampe brennen, sie muß aber vorschriftsmäßig abgeblendet sein! Achtung Hausbesitzer! Die Einrichtung von Luftschutzkellern betrifft eine Bekanntmachung des Bürgermeisters in der vor liegenden Nummer. Alle Hausbesitzer werden im eigensten Interesse auf die Beachtung der Ausführungen auch an dieser Stelle hingewiesen. Laßt die Fenster so wie sie sind! Bei Fliegeralarm sofort in den Lustschutzraum! Zur Behebung bestehender Zweifel wird vom Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe folgendes bekanntgcgedcn: „Um das schnelle Auf suchen der Luftschutzräume bei Fliegeralarm' zu erleichtern, können die Fenster, Fensterläden, Rolläden, Jalousien usw. in dem Zustand belassen werden, in dem sie sich gerade befinden«,
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