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Mau WKe WmMMt« - Fahrzeugkolonne vollständig auseinandergesprengt / , ' Die Staffel erhält den Befehl, um 1S Uhr zur Aufklärung »nd Vernichtung feindlicher Streitkräfte erneut gegen die Straß« Mheden—Vriesen vorzustoßen. Bei herrlichem Sonnen schein nähern wir uns der polnischen Grenze. Kurz vor der Grenze steigen wir über eine fast geschlossene Wolkenoecke hin» vuf, um uns von hier aus dem Gegner verdeckt zu nähern. Ein Loch in der Wolkendecke gibt dem Staffelführer Gelegenheit, seine Richtung zu überprüfen. I Schon taucht das Gebiet, dem die Erkundung gilt, vor uns auf. Der Beobachter stellt fest, daß die feindlichen Flakstellungen schon geräumt sind und die polnischen Truppen sich in kleinen Haufen auf der Flucht befinden. Ueber einer Kolonne in einem Waldstück wird zum Tief. flug -«gesetzt. ' Der Flugzeugführer hat das Ziel erkannt und stürzt mit rasen der Geschwindigkeit auf das Waldstück zu. Der Beobachter drückt auf die Bombenabwurfvorrichtung und schon sausen die ersten vier Bomben der Erde zu. Da die Geschwindigkeit so groß und der Flug der größeren Sicherheit wegen sehr rief geht, können Wir die Wirkung der Einschläge nicht genau erkennen. j Als nächstes Ziel fliegen wir die Straße Rheden—Briesen pn. Wir sichten lange Kolonnen von Militärfahrzeugen, deren Fahrer bei unserem Herannahen eiligst in den Straßengräben und unter den Bäumen Fliegerdeckung suchen. Da fällt auch schon die erste Reihe unserer Bomben, die schnurgerade der Straße folgend, das Ziel trifft und heilloseVerwirrung auf der Straße anrichtet. Ein Bombe trifft genau in ein Fahrzeug, das wie eine F Seifenblase auseinanderplatzt. Die Aufgabe ist erfüllt, denn die Kolonne ist vollständig ge sprengt. Der untere MG.-Schütze ist auch nicht müßig gewesen und Hat die in den Gräben Deckung suchenden Mannschaften unter Feuer genommen. An einem alleinstehenden größeren Gehöft neben der Straße können wir größere Truppenbewegungen fest stellen, wobei uns ein MG-Nest mit Feuer bestreicht. Ihm gilt Her nächste Bombenabwurf und mit größer Treffsicherheit gelingt es, die Vombenaarbe genau in die Mitte des Hofes zu setzen, so daß dieser militärische Stützpunkt in weni gen Sekunden vernichtet ist. Der Auftrag ist erfüllt und ohne weiteren Zwischenfall fliegen wir wieder den Heimathafen an. ASV -VollMchen folgen den Truppen Einsatz der Danziger NSV. in Dirschan — Seit Tage« Las erste Esten Am Sonntag erfolgte auf Wunsch des Gauleiters Albert Forster der erste Einsatz der Danziger NSV. in der alten deutschen Ordensstadt Dirschau. Eine Wagenkolonne bestehend Nus drei Lastzügen, voll beladen mit Lebensmitteln — ins gesamt 18 Tonnen Mehl. Fleischkonservcn. Gemüsekonserven, Wrot usw„ vier Feldküchen mit 1000 Liter Esten, 2000 Liter Tee und andere Lebensmittel — traftn der befreiten Stadt rin. Das Esten wurde dort an die Bevölkerung verteilt. Ein großer Teil der betreuten Volksgenossen hatte seit Tagen wenig gegessen, da es in letzter Zeit nichts mehr zu laufen gab. Die Freude über den Besuch der NSV. war daher groß. Auch hier also folgen den deutschen Truppen die Feldküchen der NSV. auf dem Fuße. Die Organisation der Kreisamtsleitung Dirschau der NSV. ist bereits im Ent stehen und hat ihre Arbeit ausgenommen. Deutscher Vormarsch im Mielpund des Sowjetintereffe- VvWsetVkStter bringen Karten vom östlichen Kriegsschauplatz i In Sowjetrußland verfolgt man scharf die Ereignisse dieser Tage. Die Erfolge unserer Truppen an der Ostfront stehen im Mittelpunkt oes Interesses. Die meisten Sowjet blatter bringen Karten vom polnischen Kriegsschauplatz, auf denen die Punkte des deutschen Vormarsches verzeichnet sind. Im übrigen sind die Erklärungen Frankreichs und Eng lands an Deutschland, die Bildung des Londoner stzttegs- labinetts nnd alle jene Ereignisse, die zum neuen europäischen -Kriege, geführt haben, durch Kurzmeldungen der amtlichen Lelegraphenagentur wiedergegeben. Die Berichte der Sowjel- chlätter zeichnen sich durch unbedingte Objektivität aus und enthalten sich jeder Parteinahme. EM TM Lek MM Hose» d« Flammen Die deutsche Luftaufklärung hat sestgestellt, daß die pol nischen Truppen aus ihrem Rückzug große Teile der Pro vinz Posen in Brand gesteckt haben. Die Dörfer und Gehöfte der Volksdeutschen Brüder stehen in Flammen. Bis in die jüngste Zeit haben die Polen die Stirn gehabt, zu behaupten, Träger und Verteidiger der europäischen Kultur gegen „germanische" Barbarei zu sein. Ihr u n - menschliches Verhalten straft sie Lügen. Pole» Itecheu deutschem FKegeroWer die Augen aus Nach einer Truppenmeldung ist nördlich Mlawa die Leiche eines deutschen Fliegerofsiziers gefunden worden, der anscheinend aus einer beschädigten Maschine mit Fall schirm abgesprungen ist. Es wnrde sestgestellt, daß diesem Offizier die Augen ausgestochen wurden und daß zahlreiche Schkdelverletzungen vorliegen. Mit Sicherheit kann angenommen werden, daß der Flieaeroffizier wehr- los in die Hände polnischer Franktireurs fiel und von die» fen derart bestialisch ermordet wurde. OKI aös/rok am -eslsa/ Polnische Ereuel-etze HM au Die plumpen Hetzmethoden Northcltffes haben Schule ge macht. Die polnische Botschaft hat allen Ernstes in London die Mitteilung gemacht, daß sie aus Warschau die offizielle Vestä- ngung der Verwendung von Gas durch deutsche Flieger in Polen erhalten habe. Die deutschen Bombenflugzeuge, so heißt es in der offiziellen Erklärung, würfen Bomben und kleine Ballons ab, die mit Pperit oder einem anderen Gas gefüllt seien. Diese neuerliche schamlose Ereuelhetze, deren Zweck klar auf der Hand liegt, reiht sich würdig ein in die Fülle der Hetz meldungen. die Polen seinem Schutzherrn England unbesehen unterbreiten kann. Großbritannien ist skruopellos genug, um diesen Lügen ein publizistisches Echo zü verschaffen. Die Creuel- lügen des Weltkrieges wiederholen sich. Es kann keine Rede davon sein, daß deutsche Bombenflugzeuge mit Gasbomben operieren. Deutschland hält sich streng an die völkerrechtlichen Abmachungen, während bis Montag abend erweislich festgestellt werden konnte, daß Großbritannien rücksichtslos die Neutrali tät fremder Staaten bricht. Northclisfe ist einst an Verfolgungs wahn gestorben. Don seinen Schandtaten gegen die Zivilisation zeugt heute nur noch ein Denkmal in der Hauptstadt Großbri tanniens. Berlin völlig ruhig Holland bewundert die Disziplin des deutschen Volkes Die holländischen Blätter bringen lange Stimmungsbe richte ihrer Korrespondenten aus Berlin, in denen hervorge- hobcn wird, daß in Deutschland trotz der Ereignisse große Ruhe herrsche, so daß eigentlich wenig zu merken fei. „Handclsblad" beschreibt die Menge, welche in der Wilhelmstratze vor der Reichskanzlei versammelt war, um den Augenblick zu erleben, in dem der Führer erscheinen sollte. Die dort verteilten Zei tungen seien von den Versammelten mit Interesse gelesen worden, doch habe gleichzeitig jedes Interesse für die nahege legenen Gesandtsschaftsaebäude Englands, Frankreichs und Polens gefehlt. Das Benehmen der Berliner sei völlig korrekt und ruhig gewesen. In seinem Leitartikel verweist das „Handelsblad" besonders auf die schweren Fehler von Ver sailles. Damals, so schreibt das Blatt, seien die Fehler be gangen wordn, an denen Europa bis heute kranke. Nur wenn diese Fehler in Zukunft vermieden werden können, wer' die Welt einmal einer glücklicheren Zukunft entgegensehen. Ziaüen Gewehr bei Fuß Italien zu den Ereignisten vom Sonntag. Die italienische Presse steht vollkommen unter dem Eindruck der schicksalsschweren Entscheidung der Regierungen England- und Frankreichs. Riesenlettern verkünden, daß sich die beiden Westmächte im Kriegszustand mit dem Deutschen Reich befinden. Die Proklamation des Führers an das deutsche Volk, die Wehr macht und die Partei wurden an hervorragender Stelle wieder gegeben. Uebereinstimmend wird die Ruhe und Besonnenheit hervorgehoben, die Deutschland in diesen schweren Augenblicken bewahrt. Seit zwei Jahrtausenden dauere der Krieg, schreibt „Eor- riere della Sera". Seit zwei Jahrtausenden suche das deutsche Volk sein geschloßenes Reich zu bilden und endgültig seins Grenzen fesizulegen. Der Nationalsozialismus habe dieses Wunder fast vollendet. Aber in diesem Augenblick hätten sich die Westmächte aufs neue auf Deutschland gestürzt, um die Ver wirklichung seiner Einheit zu hindern. Aus diesen Akt Habs Berlin mit mutigem Einsatz reagiert. — „Popolo d'Jmlia" er klärt, das italienische Volk, dessen Herz in vier Kriegen und einer Revolution gestählt worden sei, warte die Ereignisse und die Befehle des Duce Gewehr bei Fuß ab. Das italienisch« Volk stehe bewundernd vor der herrlichen Geschlossenheit Groß- iteutschlands, das, um seinen Führer geschart, entschlossen sei, sein Recht zu verteidigen und die Anmaßung der Demopluto- kratien nieoerzuringen. Unter Bezugnahme auf die Botschaft deS britische« Ministerpräsidenten heißt es schließlich, eines sei sicher: Italic» merde beim Wiederaufbau und der Befreiung Europas nicht sehlen. Das neue Europa werde nicht aus einem zweiten Ver sailles geboren. ErMWer DsuAer aus Mine gelMes Warnung deutscher Seestreitkräfte nicht beachtet Im Oeresund ist Montag früh füdlich vom Feuerschiff „Falsterbo Riss" der griechische Dampfer „Kosti" (6853 To.), der von Leningrad nach Antwerpen unterwegs war, aus eine Mine gelaufen. Die Besatzung von 29 Personen verließ das Schiff in sinkendem Zustand. Getötet oder verletzt wurde niemand. Die Besatzung wurde von einem anderen Dampfer übernom men und nach Malmö gebracht. Die dänische Agentur „Ritzau" bemerkt dazu in einer Meldung aus Malmö, daß dieser Damp fer das erste Opfer des deutschen Minengürtels des OeresundeS sei. Von deutscher Seite wird in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam gemacht, daß die Reichsregierung durch Roten allen in Frage kommenden Regierungen mitgeteilt hat, daß und w» deutsche Minen ausgelegt wurden. Ferner ist durch Rundfunk in allen internationalen Sprachen das gleiche bekanittgegebe» worden, wobei auch auf die Notwendigkeit hingewiesen wurde^ daß die Schiffe in den in Frage kommenden Gebieten Lotse« an Bord nehmen. Schließlich ist der Dampfer noch unmittelbar kurz vor dem gefährdeten Geriet von deutschen Seestreikräfte» gewarnt w -rdcn, drehte auch zunächst ab, nabm dann aber trotz der Warnung Kurs auf das gefährdete Gebiet und lief, wie nicht anders zu erwarten war, aus. Japan wariei ab Außerordentliche Kabinettssitzung in Tokio In einer außerordentlichen Kabinettssitzung am Montag nahm der japanische Ministerpräsident in seiner Eigenschaft als Außenminister zu den Ereignissen in Europa Stellung. Nach längerer Beratung, bei der auch die Sachalinfrage be» handelt wurde, beschloß das Kabinett, vorläufig die weiter« Entwicklung in Europa abzuwarten und geeignete Maßnahmen für den Fall einer etwaigen Acnderung in der internationale« Lage in Erwägung zu ziehen. Eilenbahnverlehr nach FraMeiH und Holland In Ergänzung der Meldung über Sperrung des Eisen bahnverkehrs nach Frankreich teilt die Retchsbahndirekiion Dresden mit, daß bereits rollende Sendungen angehalten und den Absendern zur Verfügung gestellt wurden. Weiterhin erfahren wir, daß ab 4. September sämtlicher Güterverkehr nach und von Holland wieder ausgenommen ist. Für Sendungen nach Holland ist bis auf weiteres die Gench, migung der „Frachtbriefgenehmigungsstelle beim Bahnbevoll mächtigten der Reichsbahndirektion Dresden", Wiener Straße Nr. 4, erforderlich. Urdehsrrechtübntz Kttd-MardUte-Derlas. .Und geht es «ich nicht anders, Nachbar. Mr verzichten «mch auf eine Hochzeitsreise und machen es »ns daheim schön. Aber ich habe Irene versprochen, daß wir, kurz bevor Hie Regenzeit einsetzt, einmal eine kleine Reise unterneh men, und wenn ihr anderen Lust habt, könnt ihr euch dann daran beteiligen." „Ein guter Gedanke...", lobte Jngenheim, „bestimmt machen wir da alle mit. Sie doch auch, Otto?" „Klar, Herr Jugenheim!" lachte Otto munter. Dann tvarf er einen Blick auf seinen Baler und fuhr fort: „Aber Baier muß da mal ein paar Pfund locker machen, sonst Muß ich mein Gehalt, das er mir seit zehn Jahren schuldig geblieben ist, einklagen." Gerstenkorn klopfte seinem Sohne aus die Schütter und sagte: „Du wirst mich doch nicht unglücklich machen wollen, mein Junge! Hundert Pfund will ich dir aber freiwillig geben!" „Das mußt du mir aber schriftlich geben, Bater!" Daz« Machte er aber, und alle stimmten in dieses Lachen mit ein. / So lebhaft, wie sich die Männer unterhielten, fo lebhaft sprachen auch die drei Mädchen mit Tante Anselma, und die drei Kinder, die ihnen nicht von der Seite gingen, gaben auch ihr Wort mit dazu. „Wenn ich so daran denke", sagte Ossi nachdenklich, „vor einem halben Jahre reisten wir von Hamburg ab! Ach, wie verzagt waren wir damals, als wir in der Barkasse faßen und im Regen hinüber zum Dampfer fuhren. Die Zukunft lag ungewiß vor uns, und wir wußten nur das eine, daß «ns eine vielleicht sehr schwere Pflicht in Südwest erwar ten würde. Da hat mich die Trude angeschnauzt, und es war gut so! Ich habe mir die Tränen abgewischt und wie der gelacht. Und es war richtig so!" „Mädchen", warf Tante Anselma ein, „eine harte Pflicht Wartet auch weiter auf euch. Südwest verlangt ganze Men- ffchen, die alles, was sie haben, geben. Aber dann gibt Aich euch auch dieses Land und schenkt euch viele Freuden." Irene warf leise ein: „Tante Anselma, es hat uns doch i... schon so viel geschenkt. Kann es uns noch mehr geben? Ist das alles nicht wie ein Wynder? Wir drei werden Far- mersfranen, wir drei werden glückliche Frauen. Ja, Tante Anselma, wir werden glücklich, weil wir glücklich werden wollen. Es ist uns dreien gelehrt worden, und es ist die Wahrheit, daß das Glück auch zum guten Teil eine Sache des guten Willens ist, und weil wir aus der Heimat den Mut dazu mitgebracht haben, darum haben wir uns auch zu den rechten Männern gefunden. Ich bin fehr, sehr glücklich!" „Glaubst du, ich weniger?" verwahrte sich Ossi wichtig. „Jetzt ist Ferdi ein Kerl, zu dem man aufschauen kann, und so einen hab« ich mir doch immer gewünscht." „Ach", meinte Trude gelassen, „mein Otto ist ja auch kein übler Bursche. Ein bißchen doof ist er ja manchmal noch, aber das treibe ich ihm auch noch aus. Aber sonst ist er... süß!" „Nun guckt euch doch bloß mal die Trude an!" sagte Ossi zu Irene. „Auf einmal kann sie schwärmen. Entsinnst du dich noch, Reni, wenn jemand das Wort ,sütz' gebrauchte, wie fie da immer aufmuckte? Und jetzt gebraucht sie es selber!" „Tja, damals war das aber auch etwas ganz anderes", entgegnete Trude und bekam einen roten Kopf, um dann mit spitzbübischem Lächeln fortzufahren: „Damals kannte ich auch meinen Otto noch nicht." Dann erzählte sie den Freundinnen von der Schweigsam keit ihres Otto, die sie manchmal fast zur Verzweiflung getrieben hätte, und sie schloß: „Jetzt kann er auf einmal > >en, wie ein Buch kann er reden. Er will auf alle Fälle, daß wir uns ein eigenes Haus bauen, und wenn mir Papa Gerstenkorn mal einen Schmatz auf die Backe gibt, dann wird er gleich eifersüchtig. Und das macht dann Papa Ger stenkorn gerade richtigen Spatz. Ach, Kinder, ich wünschte, mein Leben bliebe immer so lustig wie in dieser vergnüg ten Brautzeit. Entsinnt ihr euch noch, wir lasen mal auf einer Scherzpostkarte den Vers: Mensch, heirate, und du lachst dich kaputt!' Damals sagten wir: so ein Qüatsch; aber ein bißchen, scheint es mir, stimmt das auch? Ossi warf ein: „Hat denn Papa Gerstenkorn immer noch Heiratsgelüste?" „Klar! Ich gebe euch Brief und Siegel, jetzt macht er ernst und hott sich noch eine Krau ran. Aber er ist vernünf tiger geworden rmd will nicht mehr fo ein junges Ding Haden." „So, MädekS", sagte Frau AnsÄma, „jetzt ist genug geschwatzt, jetzt wollen wir mal ein bißchen Pause machen. Die Kinder warten schon lange darauf, daß wir uns ein mal ein bitzchen um sie kümmern." Der Polterabend auf der Nömhildt-Farm war ange brochen, und er war für die Schwarzen bestimmt das schönste Fest. Was nicht niet- und nagelfest war — das heißt, alles Geschirr, das irgendwelche kleinen Fehler auf wies —, war auf allen drei Farmen aussortiert worden. Schill und die Gerstenkorns hatten es sogar mit auf die Farm gebracht und in freigebiger Weise den Schwarzen zur Verfügung gestellt. Die standen zwar anfangs im wahrsten Sinne des Wor tes etwas bedeppert vor dem Niesenhaufen von Geschirr, als ihnen aber dann Papa Gerstenkorn klarmachte, daß sie das alles zerschlagen sollten, da hüpften sie vor Begei- sternng von einem Bein ans das andere, wie der bewußte Neger, der in einen Ameisenhaufen getreten war. Das bedeutete für sie natürlich einen Heidenspaß, und sie warteten begierig auf das Zeichen, daß der Höllenspektakel losgehen könne. Abends, Punkt acht Uhr, gab Gerstenkorn das lang ersehnte Zeichen, und die Hereros stürzten sich nur so auf den Vorrat von Töpfen, Schüsseln und Tellern, und ein ohrenbetäubender Krach setzte ein. Die Hereros verstärkter^ ihn noch dadurch, daß sie nur so vor Begeisterung brüllten, daß das Bieh in den Ställen ängstlich die Ohren spitzte. Ms alles kleingeschlagen war, da kamen die drei Paare mit ihren Gästen aus dem Hause und besahen sich den Mesenscherbenhanfen. Da brachen die Hereros in jubelnde, lärmende Zurufe aus und tanzten um den Scherbenhaufen und sangen dazu» Das klang zwar nicht gerade schön, aber es paßte in die Landschaft. Bis spät in die Nacht hinein wurde gefeiert, und alle gaben der Fröhlichkeit uneingeschränkten Raum. Das Radio spielte zum Tanze auf, und besonders Papa Gerstenkorn machte es ein diebisches Vergnügen, sich mit den drei Bräu ten nach Herzenslust im Tanze zu drehen. Es war sthr spät, als endlich der Polterabend auSklang» Run, man hatte ja Zeit zum Ausschlafen, denn erst am späten Nachmittag f«br man nach Thomaskamp. " Slol traf mit seinem Mist Mnnua mooewaldt am frühM Morgen auf der Römhildt Farm ein, als alles noch tM tiefsten Schlaks lag., z (Fortsetzung folgt) i.