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Asüts es! KA . Polen begleitet seine unverschämte Kriegshetze mit Mem nicht minder unverschämten Greuelfeldzug gegen Deutschland. Auf diese Weise versuchen die kriegs lüsternen polnischen Chauvinisten, Deutschland vor der Welt verantwortlich zu machen für die Spannung in Europa. Die Taktik ist zu plump, als daß sie verfangen könnte, und die Meldungen, mit denen der polnische Rundfunk und die Presse operieren, sind zu dumm, als daß sie glaubwürdig erscheinen könnten. AVer Polen wendet eben die primitivsten Mittel an und bedient sich jeder Lüge, wenn sie nur dem Ziele dient, Polen von »er Schuld an der Kriegsgefahr freizuspwchen. Es ist unmöglich, alle Lügen festzunageln, mit denen Amk und Presse in Polen aufwarten. Wir müssen uns daher mit einer Blütenlese begnügen. Und da mögen folgende Fälle festgehalten werden: Der Rundfunksender Warschau hat in den vier Tagen vom 24. bis 23. August sich folgende Greuelmärchen ausgedacht: Die Tannenberg seier mutzte abgebrochen werden, weil — Stalin es ge fordert hat; in Oesterreich ist eine Typhusepidemie aus- gebrochen; auf den Berliner Bahnhöfen haben sich die Frauen auf die Schienen geworfen, um d e Abfahrt der Züge mit ihren Männern zu verhindern; in Danzig sind WO Verhaftungen vorgenommen worden, die Verhafteten wurden nach Deutschland abtransporriert; in Berlin sind 100 Personen verhaftet worden, die Lebensmittelgeschäfte geplündert haben. Die Reichstagssitzung hat nicht statt finden können, weil eine Reihe von Abgeordneten ver haftet worden sei, auch höhere Offiziere seien ins Ge fängnis gewandert, und in der Krolloper habe man Vor bereitungen für einen Anschlag aus den Führer entdeckt; hie deutschen Soldaten desertieren zu Hunderten und suchen Zuflucht in Polen (!). Und um schließlich noch eine besondere Delikatesse anzuführen: In Berlin wurden sämtliche Möwen abgeschossen. Man müßte lachen, wenn es nicht so ernst wäre, und tvenn nicht die ganze Niedertracht der polnischen Greuelpropaganda aus solchen Hetzlügen spräche. Das Tollste aber, was sich die polnische Rundfunkhetze geleistet hat, ist denn doch die Meldung, die Deutschen hätten ganze Kompanien von Fallschirmspringern infiziert, da mit sie als lebende Bazillenträger Polen verseuchten. Das ist die verstärkte Auflage jener unglaublichen Lüge, daß man in Deutschland Versuche gemacht habe, ansteckende Krankheiten durch Ratten zu verbreiten. Daß die polnische Presse dem Rundfunk nicht nach- pehen möchte, beweisen einige Blüten aus berüchtigten polnischen Chauvinistenblättern. Danach ist in Rom z. B. ein Militärputsch ausgebrochen und in Berlin eine Ver schwörung entdeckt worden. In ganz Deutschland sollte am vergangenen Sonntag ein Umsturz stattfinden; 2000 Personen, darunter viele Parteifunktionäre, wurden ins Konzentrationslager geschafft. Ein anderes Blatt, das sich mit dieser Meldung nicht zufrieden geben wollte, erfand gleich außer den 2000 Verhaftungen 150 Erschießungen: außerdem erzählte es seinen Lesern das Märchen, die Reichskanzlei sei von drei Schwadronen Kavallerie be wacht. Sehr wählerisch ist man nicht in Polen bei der Ab fassung von Hetzlügen. Denn obwohl man sich sagen müßte, daß diese oder jene Behauptung unschwer an Ort und Stelle zu widerlegen wäre, scheut inan sich doch nicht, sie dem Leser aufzutischen. Wehe um den Staat, der es nötig hat, auf so schmutzige und schäbige Art sich von der Schuld freizusprechen! Dem unvoreingenommenen Leser kann diese ganze Lügenhetze nur ein neuer Beweis für das schlechte Gewissen und für die ge wissenlose Kriegshetze Polens sein. NMK-riMchrr MMmig Der Oberste Sowjet hat am Donnerstagabend tn Ge genwart Stalins nach einer Rede Molotows den deutsch- russischen Nichtangriffs- und Konsultatvpakt einstimmig ratifiziert. Zur gleichen Zeit wurde in Berlin die Ratifikation deses Vertrages durch die deutsche Reichsregierung vor- aenommen. MM« Wer den AM des Friedens Die Sitzung des Meriten SMel Am Donnerstag, kurz nach 19.30 Uhr Moskauer Zeit (17.30 MEZ.) trat der Oberste Sowjet im Großen Saale des Moskauer Kreml wieder zusammen. Auf der Tages ordnung steht die Ratifizierung des deutsch-russischen Nicht- angrisss- und Konsultativpaktes. Der Saal ist bis zum letzten Platz gefüllt. In den Diplomatenlogen haben sich sämtliche in Moskau beglaubigten Missionschefs einge sunden, an ihrer Spitze der deutsche Botschafter Graf von der Schulenburg. Es fehlen nur die Botschafter Englands und Frankreichs. Ersterer soll wegen eines Jnfluenzaanfalles das Bett hüten, letzterer weilt in Pa ris. Das Präsidium und die Mitglieder der Sowjetregie rung, an der Spitze Stalin und Molotow, werden bei ihrem Erscheinen von der Versammlung stürmisch be grüßt. Sogleich nimmt der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare, Außenminister Molotow, das Wort. Er kritisierte zuerst vernichtend die englisch-französischen Pakt- Der Ministerrat für die Reichsverteidigung. Obere Reihe von links: Generalseldmarschall Göring als Vorsitzender; Rudolf Heß; Reichsinnen minister Dr. Frick. Untere Reihe von links: Generaloberst Keitel; Reichswirtschaftsminister Funk; Reichsminister Dr. Lammers. (Weltbild-Wagenborg-M.) Nichtangriffspakt ratifiziert bemühnngcn, deren Zwiespältigkeit und unaufrichtige HW tergründe er schonungslos aufdeckte. England und Frankreich sei es überhaupt nicht um die Schaffung eines effektiven Friedensinstru- mentes bei den Verhandlungen mit Moskau zu tun gewesen, sondern nur um die „Fiktion eines Paktes" auf Kosten der Interessen der Sowjet union. Demgegenüber, so betonte Molotow, handle es sich bei dem Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und der Sowjetunion um eine Entscheidung von größter weltpolitischer Bedeutung. Die Geschichte habe erwiesen, daß Feindschaft und Krieg zwischen den Völkern der Sowjetunion und Deutschland nicht zum Nutzen, sondern zum Schaden beider gereich ten. Deshalb wollten beide Völker auch keine Feindschaft miteinander haben, sondern sie brauchten sriedliche Be ziehungen- Der am 24. August in Moskau abgeschlossene Nichtangriffspakt setze der Feindschaft zwischen der Sow jetunion und Deutschland ein Ende. Die beiden allergrößten Staaten Europas hätten sich entschlossen, die Kriegsdrohung untereinander zu beseitigen und friedlich miteinander zu leben. Selbst wenn ein Krieg in Europa nicht zu vermeiden wäre, so würden infolge des deutsch-sowjetischen Nicht- anrgiffspaktes die Maßstäbe der Kriegshandlungen be grenzt sein. Deshalb herrsche nur dort Unzufriedenheit über den deutsch-russischen Nichtangriffspakt, wo die Kriegsbrandstifter unter der Maske von Friedensfreunden am Werke seien. Die Sowjetunion orientiere sich in ihrer Außenpolitik trotzdem unbeirrbar nach den Interessen ihrer Völker, und zwar ausnahmslos nach ihnen. Der Nichtangriffspakt, der einen Umschwung in oer .euro päischen Politik darstelle und seinem Wesen nach nur dem Frieden diene, eröffne auch für die Sowjetunion neue Möglichkeiten und eine neue Entwicklung für ihre eigenen Kräfte in der internationalen Arena. Nach Beendigung der Rede Molotows, der mehrfach von stürmischen Kundgebungen der Abgeordneten und des Publikums unterbrochen wurde, faßte der Oberste Sowjet einstimmig die Beschlüsse: 1. die Außenpolitik der Regierung zu billigen; 2. den am 23. August in Moskau unterzeichneten Nicht angriffspakt zwischen Deutschland und der Sowjetunion zu ratifizieren. . Berftörluns der roten Armee Sitzung des Obersten Sowjets Auf der Sitzung des Obersten Sowjet hielt der Kriegs kommissar Woroschilow eine einstündige Rede über di» neue Eesetzesverloge zur allgemeinen Wehrpflicht. Die Bestimmungen dieses neuen Gesetzesprojektes laufen auf eine erneute Verstärkung der roten Armee und Flotte hin aus, die durch die weitere Herabsetzung des Einberufungsalter« von 19 auf 18 Jahre bei gleichzeitiger Erfassung der entspre chenden Jahrgänge erreicht werden soll, ferner durch die Ver längerung der Militärdienstzeit, der aktiven Dienstzeit für den gesamten Unteroffiziersbestand der roten Armee und der Trup pen des Grenzschutzes von zwei auf mindestens drei Jahre, durch die Aufhebung der meisten bisher bestehenden Ausnahme bestimmungen für Militärdienstpflichtige und durch die beträcht liche Heraufsetzung des dienstpflichtigen Alters für die gesamte Reserve. Bild links: Ein neues Dokument kriegerische« Größenwahns- Polen soll über Berlin bis Lübeck reichen! In diesen Tagen, in denen man in London und Paris ständig von der „ruhigen Mäßigung" Polens sprechen hört und War schau unter dem Doiwand von „Verteidigungsmaßnahmen" die Gesamtmobilmachung ausgerufen hat, wird in Polen ein Pla kat verbreitet, das ein neuer Beweis für die durch verlogene historische Argumente gestützte Machtgier eines hysterisch gewor denen Polentums ist. Das Plakat zeigt ein Kartenbild, das ersichtlich machen soll, daß Polen „einst" über Berlin bis Lü beck reichte, während auf der Karte zwischen Berlin, Breslau und Leipzig die Eintragung „Zu Zeiten Boleslaws" steht und östlich der heutigen Grenze Polens ein „Heute". In dem oiel- sagenden Text des Plakats heißt es: „In Polen lebe der Geist Boleslaws Chrcbrys. Polen! Wir sind hier nicht erst seit ge stern, wir reichen weit bis nach Westen (!). Der geringste Staub polnischer Muttererde kehrt zum Mutterland zurück (!)" (Weltbild-Wagenborg-M.) Das bedroht» Danzig sichert seine Grenzen. Km gegen die Grenzverletzungen der Polen geschützt zu sein, sind an der Danziger Grenze Sicherungsmaßnahmen getrof- fen worden. — Posten an der Grenze bei Zoppot. (Scherl-Wagenborg — M„j