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verWeiWnMser siirNsikdeiülche Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, haben die pol nischen Behörden in der Gegend von Brest Litowsl Ver schleppungslager für etwa 30 000 deutsche Volksange hörig c eingerichtet, aus denen nicht das geringste in die Außenwelt dringt. In ihren Mauern schmachten bereits meh rere tausend verschleppte Deutsche aus den Wcstprovinzen Polens. Die Lager sind besonders für sogenannte Geisel verhaftungen vorgesehen. Wer die Zustände in den polnischen Gefängnissen, die von Dreck und Ungeziefer strotzen, kennt und eine Ahnung hat, welcher Grausamkeit die polnischen Gefängniswärter fähig sind, wird sich ein Bild von den ungeheuerlichen Verhältnissen machen können, unter denen die Deutschen in den Verschied- pnngslagern von Brest-Litowsk zu leiden haben. Heimtückische Lteberfalle SA.-und U-Mann auf Danziger Gebiet von Polen ermordet In der Nacht zum Sonnabend gegen 22.45 Uhr verübten pvlutsche Grenztruppcn einen feigen Ueberfall am Mcnzelbach nahe Zoppot auf eine Danziger Streife, die ans dem Landespolizisten Dhron von der 3. Hundertschaft des l. Polizeiregiments und SA.-Mann Rusch von der SA.-Stan- darte 5 bestand. Der SA.-Mann Rusch wurde durch einen Rückrnschutz tödlich verletzt. Der Landespolizist Dhron er hielt durch einen Armschnst eine schwere Verletzung. Die Streife kam infolge des feigen, hinterhältigen Ucberfalls nicht mehr dazu, das polnische Feuer zu erwidern. Wie weiter gemeldet wird, hat nachts auf Danziger Gebiet polnisches Militär eine ^-Streife beschossen, wobei ein - Mann töd lich verletzt wurde. Gehöfte nledergedramt Wie aus Lauenburg gemeldet wird, setzen polnische Brand- stifterkolonnen die bäuerliche Bevölkerung jenseits der Grenze in Angst und Schrecken. Wie die „Pommersche Zeitung" aus Lauenburg berichtet, haben die Polen zehn deutsche Gchojtc in unmittelbarer Näbe der Grenze in Brand gesetzt. Bombenanschläge gegen deutsche Geschäfte In der Nacht zum Sonnabend wurde die deutsche Buch handlung von Rehfeld in Posen von polnischen Banditen von Bombenanschlägen zerstört. Weiter wurde in derselben Nacht das Geschäft des Volksdeutschen Mehr durch Bombenexplo- sionen zerstört. Einen weiteren Bombenanschlag verübten die Polen gegen die Geschäftsstelle der Iungdeutschen Partei in Pofen, wobei die gesamte Fassade weggerissen wurde Zahl reiche Volksdeutsche wurden am Sonnabend in den Slrcmcn von Posen verhaftet und zwar, sobald die polnischen Scher gen überhaupt bemerkten, das; es sich um Deutsche handelte. MMmO MN Nolen erschossen Aus Mährisch-Ostrau wird berichtet: In Nieder-Lomna in den Beskiden wurde eine Dienstmagd, die im Verdacht stand, einen Polizeihund der Polen vergiftet zu haben, ohne irgend welche näheren Erhebungen kurzerhand erschossen. Wie die „Mährisch-Schlesische Landeszeitung" meldet sind aus Bielitz am Sonntag über 100 Flüchtlinge in Mäyrisck- Ostrau eingetroffen, darunter sehr viele Tschechen, die alle ohne Ausnahme starke Spuren von Mißhandlungen auf weisen. Die Flüchtlinge wurden sofort amtlicherseits photogra phiert, um diese polnischen Schandtaten festzuhalten. Volksdeutscher zum Krüppel geschlagen In Teschen wurde der ans Schwitz stammende Volks deutsche Tonurzyk in brutalster Weise von einer Gruppe pol nischer Studenten mißhandelt. Sie schleiften den Wehrlose» Über oe» aus die Straße gestreuten Schotler. Dabei wurde nicht nur seine Kleidung buchstäblich zerfetzt, sondern er «rng auch am ganzen Körper schwere Verletzung»!, davon. Der über und über blutende Donnczql wurde schließlich von der Polizei auf die Wache geschleppt und dort erneut von polnischen Poli zisten mißhandelt. Sein Zustand ist hoffnungslos. Arn Mädel jurHudweft Urüebcrrcchtkchuv kkritz-Mardicke-Verlaa. Hamburg 64 Da lacht Gerstenkorn, der wieder zu sich gekommen ist, dröhnend auf und sagt mit gutmütigem Spott: „Haste gar nicht mehr nötig, Junge; jetzt hast du sowieso nischt mehr zu sagen!* Und dann geht er zu den beiden hin und drückt ihnen mit Tränen in den Augen die Hand. „Was, Vater, so ist es doch auch richtig?* sagt Otto etwas verlegen. „Na ja, was kann ich alter Kerl schon dazu sagen? Ich hätte sie ja gern für mich gehabt, Otto, aber dir, als mei nem Jungen, gönne ich sie auch." Und schmunzelnd nimmt er den Kuß der künftigen Schwiegertochter entgegen und sagt dann mit verschmitz tem Lächeln: „Du mußt mir aber öfter mal so kommen, Trude!" Worauf Trude lachend entgegnet: „Ich werde mir Mühe geben, Schwiegervater." Und dann tritt sie zu Christian, der immer noch mit vertrotztem Gesicht dasteht. Oh, sie ist eine Frau, sie weiß, wie sie auch das letzte in Ordnung bringen wird. Sie nimmt den Christian herzhaft beim Kopf und gibt ihm einen Kuß mitten auf den Mund. Christians Züge klären sich dabei langsam auf, aber er sagt doch mit leisem Vorwurf: „Eigentlich wollte ich dich heiraten, Trude!" „Ja, das geht nun leider nicht, mein lieber Junge", spricht Trude bedauernd, „der Otto hat mich im Sturm erobert, und da konnte ich nicht nein sagen. Aber ich ver schaffe dir auch eine Frau, ein liebes, deutsches Mädel, damit du genau so zufrieden bist. Nicht wahr?" Da klärt sich Christians Gesicht vollends auf und er sagt: „Ja, Trude, aber sie muß genau so nett sein wie du." Als er dann dem Bruder die Hand schüttelt, da sagt er in ehrlicher Selbsterkenntnis: „Ich bin ein Kamel! Da habe ich dir nun erst das Rezept dazu verraten." Aber er ist doch versöhnt, als ihn der Bruder in die Arme schließt. O ! Gerstenkorn tritt vor das Haus. Draußen regnet es noch immer, und die Schwarzen tan zen noch vergnügt im Regen herum. „Hallo, alle herhören!" ruft der Aubaas laut, und die Schwarzen kommen dicht heran. „Wir werden bald Hoch- DK vprrMwn in Polen rührt sich Versammlungswelle angckündigt. Die oppositionelle Bäuerliche Volkspartei kündigt für die nächsten Tage im ganzen Lande außerordentliche Versamm lungen an, auf denen zur gegenwärtigen Politischen Lage Stellung genommen werden soll. Eisernes Notgeld in Bolen Wie weit der Kleingeldmangel in Polen um sich gegriffen und die Regierung zu Notmaßnahmsn gezwungen hat, kenn- zeichnet eine Verordnung im „Dziennik Ustrew", dem polnischen Gesetzblatt. Diese Verordnung berechtigt die Staatliche Münze, jetzt 20- und 50-Eroschenstücke auch in Eisen auszuprägen. Flüchtling von Polen niedergeschollen Am Sonnabend früh gegen 5 Uhr wurden an der Danzig- polnischen Grenze bei Pollcnschin von polnischen Grenzwäch tern mehrere Schüsse aus drei männliche Flüchtlinge abgegeben die über die grüne Grenze nach Danzig zu gelangen versuch ten. Einer der Flüchtlinge wurde getroffen und blieb auf pol- nischem Gebiet liegen. Die übrigen beiden sind auf Danzigei Gebiet entkommen. AevergrW im rer sismaMe« Grenze Die Lage an der polnisch-slowakischen Grenze wird immer gespannter. Besonders im Gebiet von Cadca werden neue Zu sammenstöße gemeldet Die letzten Flüchtlinge, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um der polnischen Hölle zu entkommen, berichteten, daß die pol nischen Behörden die slowakische Bevölkerung auf dem Iaworina- Kebiet unter Drohungen und schweren Mißhandlungen zwan gen, Schützengraben auszubeben. Vielfach habe man Frauen und Kinder, die sich gleichsalls ui großer Zahl an den Schanzarbeiten beteiligen müßen, in Todesängsten aufschrcien hören, wenn sie von polnischen Rohlingen mit dem Bajonett zum rascheren Ar beiten angetrieben würden. Im Staatsgebiet nördlich von Cadca seien alle Volksdeutschen und Slowaken, auch die Frauen und Kinder, die nicht rechtzeitig hätten fliehen können, inter niert worden. Ganze Dörfer seien völlig ausge storben. Schließlich haben polnische Flugzeuge erneut slowakisches Gebiet überflogen, worauf sie Flugzettel abwarken, die vom Winde allerdings auf polnisches Gebiet abgetrieben wurde-. Verschärfte Danziger PolizeilonLrove Die van Polen verwalteten Danziger Eisenbahnstationen Hohenstein, Troyl und Kaiserhafen sind unter verschärfte Dan ziger Polizeikontrolle gestellt worden nachdem die Polen ver- sucht haben, Waffen und Munition in Waggons nach Danzig zu schmuggeln. Verlogene Behausungen Daladier redet an den Problemen vorbei Der französische Ministerpräsident Daladier richtete über alle französischen Sender eine zwölfminütige Ansprache an das französische Volk. In seinem Appell versuchte er, das franzö sische Volk davon zu überzeugen, daß er alle seine Anstrengun gen darauf gerichtet habe, den Krieg zu verhindern. Er gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß sich alle Probleme in freien Verhandlungen löse- ließen. Er behauptete Weiler, daß man ,vor der Frage der Freiheit und des Lebens Polens" (!) stehe und daß Frankreich gegenüber anderen Völkern Verpflichtungen eingegangen fei. Er unterstrich dann sehr nachdrücklich, daß Frankreich ge meinsam mit England alles getan habe, um die Moskauer Besprechungen zu einem Erfolg zu führen, beklagte sich über ven Kurswechsel der Moskauer Politik und schloß mit einem Appell an den Mut und die Willenskraft der Franzosen. Britische Handelsflotte der Admiralität unterstellt In London ist eine Regierungsverordnung veröffentlicht worden, nach der die gesamte britische Handelslotte der Admi- rakität unterstellt wurde. Damit müssen alle HcmdelMffe von nun an den Anweisungen der militärischen «üuhrung Folge l-l. lten. Die Kontrolle trat Sonnabendnacht in Kraft. Territorialarmee in Aegyten Der ägyptische Ministerrat in Alexandrien beschloß in einer Nachtsitzung die Aufstellung einer Terirtorialarmee nach engli schem Vorbild. zeit haben. Der Otto wird die Trude heiraten. Heute ist Verlobung, und damit ihr euch auch freut, dürft ihr ein Kalb schlachten und könnt euch ein kräftiges Essen zur Feier des Tages bereiten. Ich habe den Mädels Bescheid gesagt, daß sie alles herausgeben, was ihr zum Essen braucht, und die alte Mamba wird morgen Kuchen backen." Dann bricht ein ohrenbetäubender Jubel aus, als die Schwarzen begriffen haben, um was es sich handelt, und als dann das junge Paar vor das Haus tritt, da bringen alle lärmend ihre Glückwünsche hervor und beglückwünschen den jungen Baas und seine Braut in überschäumender Freude. 15. Eine Ngcht war über diesem Wunder vergangen. Als Schill am nächsten Morgen, kaum als die Sonne da ist, sich von seinem Lager erhebt, da steigt er empor auf den Boden, und durch die Fensterluke schaut er nach dem Siebenhügelland, das jetzt... der lebenspendende See ge worden ist. Eine unbändige Freude und Glückseligkeit ist in ihm, und eine unsagbare Dankbarkeit dem Schicksal, nein, dem Herr gott gegenüber, der sein Werk gesegnet hat. In dieser Stunde ist ihm zumute, als stehe die Frau von einst, die ihm ein bitteres Schicksal nahm, neben ihm und lächle. Und zum ersten Male seit Jahren ist er mit seinem Schick sal versöhnt. Dann tritt er hinunter in den Flur. Noch herrscht die Stille. Noch schläft alles. Aber bald wird die nimmermüde Frau Anselma kommen, die schwar zen Mädchen ins Haus huschen und Irene oben mit den Kindern tollen. Dann beginnt der Tag. Er geht auf den Hof und sieht den alten Kaal mit glück lichem Gesick' stehen. Der wünscht ihm einen guten Morgen, und der Aubaas dankt ihm herzlich und würdio .Kaal kommt näher. '„Warst du schon draußen?* fragt Schill. Kaal nickt eifrig. „Ja, Aubaas!" „Steht das Wasser noch auf dem Land?* „Ro, Aubaas! Alles Wasser fort! Gelaufen in dürre Erde. Aber mächtige große See sein noch da! Kaal ihn gesehen von weitem!* Schill lächelt versonnen. Großer, mächtiger See! Ja, heute wird er noch Hinausreiten und ihn genau an schauen. Hoffentlich ist er nicht zu flach, der See. Er bespricht die Arbeit des kommenden Tages mit Kaal. Dann geht er selber hinaus, läßt die Farm hinter sich und schreitet über das angrenzende Weideland, das noch quatsch naß ist. Frantteich bedM SmE-Mr-M Aus Marokko eintreffeuden Nachrichten zufolge treffen d?» Franzosen in Französisch-Marokko kriegerische Vorbereitungen. An der Grenze nach Spanisch-Marokko wllen sie 150 000 Mann konzentriert haben. Soweit diese Maßnahmen in spanischen Kreisen bekannt wurden, riesen sie starke Empörung hervor. Es wird daran erinnert, daß Frankreich beeits im letzten Jahr während der Septemberkrise einen Ueberfall auf Spanisch Ma rokko plante. Spanische Kreise weisen auf die Aussichtslosigkeit solcher Unternehmungen hin, denn Spanien sei nicht unvorbe reitet. und die Franzosen würden Gefahr laufen, daß die ge sagte muselmännische Welt gegen sie aufstcht. Verständnis in 8apM für den NWangriffsM» In politischen Kreisen Japans ist ein wachsendes Ver ständnis gegenüber dem Nichtangrisfspakt Berlin-Moskau fest zustellen. der angesichts der europäischen Lage als .Gebot der Stunde'^ bezeichnet wird. Man betont in diesem Zusammenhang, baß die Erukozüge der japanischen Politik in China dadurch unberührt blieben. Das bedeute, daß keineswegs eine Annäherungen England in Betracht kommen könne, was mit einer Neuordnung Ostasiens unvereinbar wäre. Auch der Kriegsminister habe erklärt, daß die freundschaftlichen Be ziehungen mit Deutschland und Italien aufrechterhalten und geistig vertieft werden müßten. England särchtei Angriff aus Hsngwng Reuter meldet aus Hongkong, daß 200 Frauen und Kinder britischer Staatsbürger die Stadt auf Aufforderung der briti schen Behörden verlassen und sich nach den Philippinen begeben haben. Die Maßnahme zeugt davon, daß England offenbar einen Angriff Japans auf Hongkong fürchtet. Neves MS Mee WM Raubmörder hingerichtet. Am 26. August 1939 ist der am 15. Mai 1914 geborene Ewald Unding aus Düsseldorf hingerichtet worden, der am 13. Juli 1939 durch das Sonder gericht in Dortmund wegen Mordes in Tateinheit mit beson ders schwerem Raub zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden ist. Anding, ein arbeitsscheuer Mensch, hat am 26. Juni 1939 in Witten (Ruhr) ven 79 Jahre alten Christian Bieleseld in seiner Wohnung er mordet und beraubt, um sich Geld für seinen leichtsinnigen Lebenswandel zu verschaffen. Berieselungsanlage im Kirchtum. Im Turm der Alt städler Kirche zu Bielefeld, der seit längerer Zeit einer gründlichen Renovierung unterzogen wird, ist aus Anordnung der Feuerlöschpolizei auch eine Berieselungsanlage eingebaut werden, die bis hinauf zur Glockenkammer reicht. Durch diese Anlage ist es möglich, bei Fcuersgefahr den ganzen Turm unter Wasser zu setzen, das von oben, innen und außen am Gemäuer herabläuft. Durch einen einfachen Hebelgriff, der im unteren Turm angebracht ist, kann die praktische Beriese- lungscmlage in Tätigkeit gesetzt werden. Kleines Abenteuer eines Zwölfjährigen. Wieder glücklich im Elternhaus gelandet ist der kürzlich als vermißt gemeldete 12jährige Schüler aus der Akademiestraße in Hanau. Sein spurloses Verschwinden sollte eine* bestimmt nicht ganz all tägliche Ausklärung finden. Der kleine Kerl hatte sicher so manches von dem Ernteeinsatz unserer Jugend gehört und sich daraufhin knrzemschlossen als „Erntchelser" zu einem Land wirt in Kesselstadt begeben, der ihn denn auch etwas allzu sorglos ausnahm. Elternhaus und Schule halten keinerlei Kenntnis von dem eigenmächtigen Schritt des Jungen, dessen Aufenthalt schließlich durch die Vermißtenmeldung in den Zeitungen bekam werden sollte. Erst jetzt ging nämlich dem fraglichen Landwirt ein Licht ans, daß es mit seinem jugend lichen Helfer doch nicht ganz in Ordnung gehen könne. Schleu nigst sorgte er daraushin für die Rückkehr des Jungen ins Elternhaus, wo man sich schon schwere Sorgen nm den kleinen Burschen gemacht hatte. Sechs Pfund schwerer Pilz geerntet. In der Nähe von Schielo (Anhalt) fanden Sammler einen Pilz von unge wöhnlichen Ausmaßen. Es handelt sich um einen eßbaren Flaschenbovist. Sein Umfang beträgt 82 Zentimeter, sein Ge wicht fast 3 Kilogramm. In dem weißen Fleisch des Pilz riesen wurde nicht eine einzige Made fcstgestellt. Jedes Stück war verwendbar. Er sinkt bald bis an die Knöchel in das Land, das gestern noch knochcntrocken war. Es hat ja auch die ganze Nacht gegossen. Kurz vor Sonnenaufgang ließ der Regen ganz plötzlich nach. Aber Schill hat das Gefühl, daß noch mehr Rege» kommen wird, denn der Himmel ist zum Teil verhängt. , Gottlob, jetzt bringt er seine Herden durch! Jetzt ist die Dürre besiegt. Er weiß, daß Wasser Waffel zieht. Der große See wird in Zukunft mithelfen, daß mancher Regen über die Wetterscheide kommt. Eine Stunde später sind schon mehr munter. Die Kinder vor allen Dingen lachen und tollen durch daK Haus, und sie sind beim Frühstück lebhafter als sonst. Die Gäste schlafen alle noch. Jngenheim und Cora genau so wie Latzner und der prächtige Gerdes. Und keiner denkt daran, sie zu wecken. Irene sieht die stille Fröhlichkeit, die Schills Züge belebt. Und sie selber ist ja auch erfüllt von ihr. Sie spürt, wie sehr sie an allem Anteil hat, was die Schill-Farm betraf. Paul Bruhn ist ernster als sonst. Hin und wieder gleitet sein Blick nachdenklich über Irene und wandert dann zu Schill. Aber die Kinder plappern und ziehen alle Aufmerksamkeit auf sich. „Vati*, sagte die kleine Hanni, „du, ist der See tief?' „Das Weitz ich nicht! Aber an verschiedenen Stellen ist el bestimmt ganz flach!" „Und gibt es da Krokodile?" „Aber nein, Hanni?" „Aber... Wasserschlangen!* „Die auch nicht, Mädel! Höchstens Fische!* Das elektrisiert die Kinder. Fische! Das ist was Herr liches! Und sie bedrängen den Vater, daß er mit ihnen nach dem See geht. „Jetzt nicht, Kinder, aber ich nehme euch heute schon noch einmal mit. Wir müssen doch erst einmal durch Kaal fest stellen lasten, ob unser Seeufer nicht gar fo sumpfig ist. Ob wir dort schon entlanglaufen können. Vielleicht müssen wir auch noch ein paar Tage warten, bis wir die Umgebung des Sees und den See selber richtig untersuchen können.* Paul wirft ein: „Ich werde dann einmal mit Kaak Hinausreiten, Schill, wenn es dir recht ist. Ich glaube, daS Ufer wird noch ein paar Tage brauchen, ehe es richtig ab getrocknet ist.* „Jetzt müßte man das ganze Ufer E Bäumen bepflan zen können, jetzt, wo alles noch ein Bret ist, jetzt, ehe es fest wird. Aber das geht natürlich nicht. die jungen Bäume würden vielleicht doch verdorren! Gut. Paul, du reitest ein mal mit Kaal hinaus! Nimm dir noch ein paar Leute mit?*