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Wilsdruffer Tageblatt : 24.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193908242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390824
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-24
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 24.08.1939
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MW ÄWWm Pale« Seslhvffe« Freche Uebergriffe polnischer Luftpiraten Das deutsche Verkehrsflugzeug DA.—PNP. „von Bieber- pcin", das am Mittwoch 12 Ilhr vom Flughafen Tempelhof nach Danzig und Königsberg nbgcflogen ist, wurde ans den, Flug nach Danzig nm 14.28 Uhr außerhalb des polnischen Hoheitsgebiets in der Nähe der Danziger Grenze von polni- scher Flak beschossen. Wie der Pilot des Flugzeuges, Flug» kapitän Gutschmidt, mitteilt, sind die Geschosse in unmittel barer Nähe rechts und links von der deutschen Verkehrs maschine krepiert. Aoch ein Aeberfall auf deutsches Klugzeug Im Feuerpolnischer Küstenbatterien und eines Kriegsschiffs. Nachdem gerade eben erst die Meldung über die Be- schietzung eines friedlichen deutschen Verkehrsflugzeuges durch polnische Flak eingetrosfen ist, wird jetzt ein zweiter ähnlicher Fall dreister polnischer Provokation bekannt. Das dreimotorige Großflugzeug v-^klip der Deutschen Lufthansa wurde am Mittwochnachmittag nach dem Abflng von Danzig nach Berlin 20 Kilometer von der Küste entfernt in 1500 Meter Höhe über der Ostsee von polnischen Küsten batterien und von einem polnischen Kriegsschiff beschossen. Die Besatzung des Flugzeuges bestand aus Flugkapitän Böh ner, Flugmaschinist Nickel und Flugzeugfunkcr Suppa. Ferner befanden sich an Bord der Maschine 17 Fluggäste, darunter 4 Kinder. * Es ist Englands Schuld, wenn die polnischen Pro vokationen unerträglich werden. England hat den kriegs lüsternen Polen seinen Blankoscheck der Hilfe gegeben und die größenwahnsinnigen polnischen Militärs und Politiker glauben, auf Grund dieses englischen Blankoschecks, sich jede Dreistigkeit gegenüber dem Großdeutschen Reich her ausnehmen zu dürfen. Die ernsten italienischen Mahnun gen scheinen bei den Polen taube Ohren gesunden zu haben, und sie werden es sich selber zuschreiben müssen, wenn sie eines Tages die Rechnung für ihre Provokatio nen und unverschämten Herausforderungen bezahlen müssen. Es geht über das ertragbare Maß hinaus, wenn Küstenbatterien und ein polnisches Kriegsschiff deutsche Verkehrsflugzeuge ohne Grund außerhalb des polnischen Hoheitsgebietes beschießen. Die deutschen Flugzeuge waren deutsche Verkehrsflugzeuge, die im Dienst des friedlichen Verkehrs stehen und an deren Bord sich harmlose Flug gäste, ja sogar Kinder, befanden. Man kann nur von pol nischem Luftpiratentum sprechen, wenn man diese frechen polnischen Uebergriffe geißeln will. Die. Polen sollen ihre Uebergriffe nicht auf die Spitze treiben, denn das Groß deutsche Reich ist nicht gewillt, das polnische Luftpiraten tum auf die Dauer ungestraft hinzunehmen. Auch Deutsch lands Geduld ist begrenzt. PIM Polen einen ilebersall M Danzig? . Gefährliche Betriebsamkeit im Danziger Hafen. Die durch die Danziger Polizei aufgedeckte heimliche Be waffnung der Polen in Danzig durch polnische Zollinspektoren, die umfangreichen militärischen Vorbereitungen Polens im Grenzgebiet und die beginnende Evakuierung der Zivilbevölke rung im Grenzgebiet verstärken immer mehr den Eindruck, daß die Polen irgendeine Uebcrrnmpelung in Danzig vorhaben, in der Absicht, die Weltmächte vor vollendete Tatsachen zu stellen und zur Erfüllung ihrer Garantieverpflichtung zu zwingen. Dieses Vorgehen würde genau der polnischen Methode bei der Besetzung der Ukraine und des Wilnagebietes nach dem Welt krieg entsprechen. Im Danziger Hafen ist auffallende Betriebsamkeit der Polen bemerkbar. Zahlreiche Motorboote, mit Polen besetzt, unternehmen eingehende Rundfahrten durch den Hafen. Die Unruhe der deutschen Arbeiter in Danzig ist ständig im Wach sen, da alle Anzeichen daraus hindeutcn, daß die Polen Sabo tageakte vorbereiten. Besonders die polnischen Militärs Hetzen zum Kriege und sind für einen sofortigen Ueberfall auf Danzig. Die Armee nimmt für ihre Ziele auch die Hilse ausländische! Agenten in Anspruch. Beweis hierfür ist das Einsetzen eine, neuen Welle übelster Greuelpropaganda. die das Reich in der schmutzigsten Weise heruntermacht. Besonders wird behauptet, daß in Deutschland Hungers not herrscht und Fett und Butter aus Abwässern gewonnen werden. Durch eine gleichzeitig groß einsetzende Flüsterpropa ganda wird dem polnischen Volke beigebracht, daß man rasch und mit letztem Einsatz kämpfen müsse. Das noch verbliebene Deutschtum in Polen müsse ausgerottet und am besten vor den angreifenden Polen hergetrieben werden. Diese Propaganda steht unter dem Motto: Nicht in der Verteidigung, sondern im Angriff liegt Polens Schicksal begründet. Die Juden in Polen schüren kräftig mit und sind die eifrigsten Kriegstreiber. Im Sinne dieser Kriegspsychose schreibt das Attsständischen- Organ „Powstaniec", daß sirr Polen bald die Stunde schlagen wird, die endgültig das lusher auseinandergerissene Land in ein polnisches Schlesien zusammenfügen werde. „Dziennik Poznanski" erklärt, Polen könne nur durch einen Krieg gegen Deutschland gewinnen und es sei daher zu jedem Opfer bereit. Polnischer Terrorist verhaftet In der Nähe des Menzelbaches ist es gelungen, einen pol nischen Staatsangehörigen zu fassen, der die grüne Grenze überschreiten wollte. Die Personalien des festgenommencn Polen konnten noch nicht einwandfrei festgestellt werden. Er behauptete, von einem „Unbekannten" ans Bromberg den Auf trag bekommen zu haben, für eine polnische Terror gruppe in Danzig Waffen und Munition über die Grenze zu schmuggeln. Bei dem Verhafteten wurden in einem mitge- führten Rucksack 7 Pistolen Mit 250 Schuß Munition, drei Packungen Sprengstoff und 150 Schuß Gewehrmunition ge funden. Auch dieser Fall zeigt wieder, daß die Polen Terroran schläge in Danzig planen, die eine Parallele bilden zu den kriegerischen Reden polnischer Militärs. Frauen «Men Wanzen Deutsche Frauen zur Zwangsarbeit gepreßt llus mehreren Städten des westpolnischen Grenzgebiets, oarunter Kempen und Lissa, meldet das Regierungsblatt „Kur ier Czerwony" einen Masseneinsatz der Frauen zu Schanzarbei ten. Auf dem Marktplatz von Kempen hätten sich mittags über tausend Frauen mit Spaten versammelt und seien nach meh reren Ansprachen im geschlossenen Zug mit Musik an Vie Arbeitsstätten gezogen. Nach Beendigung der Arbeit versam melte man sich wieder aus dem Marktplatz zu einer nochmaligen Kundgebung. — 2n Vojanowo bei Lissa hätten sich auch Kundert deutsche Frauen „freiwillig" zu Schanzarbeiten ernaesunden, Der schlechteste Dienst am Polen Das wird den Kranken schlecht bekommen! — Boykott aller deutschen Heilmittel Der polnische Apothekerverband hat nunmehr in völliger Verblendung den bereits vor längerer Zeit angekündigten Boy kott deutscher Heilmittel in allen Apotheken des polnischen Staatsgebietes angeordnet, gestützt aus einen Beschluß der De- legiertenversammlungdes Verbandes, in dem die Ausmerzung der in der ganzen Welt anerkannten Spezialitäten und Heil mittel deutscher Herkunft gefordert wird.'In dem jetzt an dir polnischen Apotheker erlassenen Aufruf des genannten Verban des heißt es bezeichnenderweise u. a.: „Die Entwicklung einer eigenen pharmazeutischen Produktion und ihre Unabyänatg- machung von fremden und feindlichen Einflüssen ist einer der wichtigsten Faktoten der Stärkung der Verteidigungskraft des Staates". Die Aerzte- und Apothekerwelt — so wird in dem Aufruf weiter ausgeführt — hätte auf diesem Gebiet die ent scheidende Rolle zu spielen, besonders in einer Zeit, die von allen polnischen Bürgern nicht bloß geldliche Opfer verlangt. Zum Schluß wird die Hoffnung ausgesprochen, daß auch wirklich alle Apotheker die Boykottanordnung des Verbandes solidarisch durchführen — was den Kranken und Gebrechlichen schlecht bekommen dürfte! BrMeler KMerm MeWMen Friedens- und Neutralitäiswillen der Oslostaatcn erneut betont Die Konferenz der Oslostaaten hat ihre Arbeiten abge schlossen. Die entsprechend ihrer Vereinbarung vom Juli 1938 zusammengekommenen Vertreter von Schweden, Norwegen, Finn land, Dänemark, Holland, Luxemburg und Belgien haben laut Kommunique ihre Grundsätze aktiver Mitarbeit am internatio nalen Ausgleich in einem Geiste der Unparteilichkeit und der Unabhängigkeit erneut bekräftigt. Liebe zum Frieden, Ent schlossenheit, sich nicht in einen Konflikt einzumischen, es sei denn für die Verteidigung ihrer bedrohten Unabhängigkeit, standen im Mittelpunkt der Besprechungen. Die beteiligten Länder sind entschlossen, die Fühlungnahme aufrechtzuerhalten. König Leopold von Belgien bekräftigte in einer über den Rundfunk verbreiteten Ansprache namens der Oberhäupter der vertretenen Staaten die Grundsätze der Konferenz. Aus miferee Heimst. (Nachdruck der Lokalberichte, auch auszugsweise, verboten.) Wilsdruff, am 24. August 1?3Y. Jubiläen und Gedenktage Neber dich sollst du hinansbaiicn. Aber erst mußt du mir selber gebaut sein, Rechtwinklig an Leib und Seele. Nietzsche. Spruch des Tages 25. August. 1744: Johann Gottfried von Herder in Währungen geb. (gest. 1803). — 1758: Sieg Friedrichs des Großen über die Rusten bei Zorndorf. — 1900: Der Philosoph Friedrich Nietzsche in Weimar gest. (geb. 1844). — 1925: Der österreichische Feldmarschall Franz Graf Conrad von Hötzendorf in Bad Mergentheim gest. (geb. 1852). Sonne und Mond: 25. August: S.-A. 4.58, S.-U. 19.07: M.-N. 0.34, M.-A. 16.29 Eine Wandlung <) Wie nun schon mehrere Jahre nacheinander, trafen sich Mutter, Großmutter und Enkelkind in der hübsch gelegenen Sommerfrische, wo das gewohnte Quartier ihrer harrte. Das war ein Fragen und Berichten, ein Plaudern ohne Ende, nachdem man sich monatelang nicht gesehen und nun Wochen der Erholung gemeinsam genießen wollte, „Und wie sicht es, hat Evi schon Spielgefährtinnen ge funden?" Diese wichtige Frage wurde bald erörtert. Und wie ein Schatten ging es über Frau Gertruds Züge, als die Tochter erwiderte: „Auch in dieser Hinsicht kannst du beruhigt sein. Während der acht Tage, die wir hier sind, hat unser Kleinchen bereits herzliche Freundschaft mit Lorelotte, dem Kind unserer Wirtin, geschlossen." Die Aeltere schüttelte ärgerlich den Kopf. „Ach, gerade diese Partnerschaft will mir nicht gefallen, gibt es denn keine anderen Kameradinnen hier für unser Mädel?" „Aber weshalb denn, liebe Mutter? Lorelotte ist ein an ständiges und nettes Mädel! Was hast du an ihr auszu setzen?" „Ziemlich viel! Erinnerst du dich nicht mehr, was für unerquickliche Familienszenen wir im vergangenen Jahr zu weilen unsreiwillig miterleben mußten? Wenn ich allein daran denke, zu welch häßlichen Auftritten es oft bei den Mahlzeiten kam — das Kind schreiend und sich mit Händen und Füßen wehrend, die Mutter heftig zankend. Beide waren nach solch glücklich ansgekümpftsr „Eßschlacht" (wie wir es nannten) für den Rest des Tages unbrauchbar. Dabei war es gar kein Wunder, daß dem Kinde zur rechten Zeit der Appetit fehlte. Immer die zuckerigen Kuchenschnecken schon zum Fühstück und das ewige Bonbonlutschen! Allein diese Unsitte macht mir den Verkehr der Kinder unerwünscht, dann die Unpünktlich keit in allen Dingen, die zweifelhafte Sauberkeit — oder hast du Lorelottes Hände jemals — außer nach der sonnabendlichen Reinigungsaktion — einwandfrei gewaschen gesehen? Und war nicht immer an dem Anzng des Kindes irgend etwas in Unordnung? Ein abgerissener Knopf und herumflatternde Schürzenträger störten Lorelotte ebensowenig wie ihre Mutter. Nein, nein, das Kind ist schlecht und unvernünftig erzogen, und ich bedauere sehr, daß unser Mädel nun wochenlang diesem Einfluß ausgesetzt ist." ' Die junge Fran, die ruhig zugehört hatte, nickte lächelnd: „Du hast ja recht, liebe Mutter, oder, um es richtig zn fügen, du hattest recht, soweit es sich um voriges Jahr handelt. Mittlerweile aber bat sich Lorelotte sehr zu ihrem Vorteil verändert. Ja, es scheint sogar, daß der heilsame Einfluß, dem das Kind fetzt unterliegt, sich auch ans die Mutter erftreckt. Die junge Kiu( .rgärtnerin, die hier den NSV.-Kindergarten betreut, versteht es aber auch ausgezeichnet, mit den Kindern umzugeben und zugleich auf ihre Mütter einzuwirken. Sieh mgl, wir müssen auch gerecht sein, Lorelottes Mutter war 18 Jahre, als sie heiratete — unmittelbar aus der Büro arbeit heraus. Es hat ihr bisher nur an Rat nnd Anleitung gefehlt. Und daß dies eine jpnge unerfahrene Frau findet und Versäumtes nackholen kann, dafür ist heute durch die Einrichtungen des Hilfswerkes Mntter nnd Kind nnd des Mütterdicnstes hinreichend gesorgt. Nein, du wirst dich freuen, wenn du die beiden Kinder zusammen siebst. Fast will es mir scheinen, daß diesmal unser Mädel von ihrer Spicl- qesährtin sogar allerhand wird lernen können.. " P. Kaldeway. Ob aktiv oder fördernd — nicht abseits stehen, wenn Hilse nottut — Eintreten ins Deutsche Rote Kreuz! Der Mßrer empfing Henderson Der britische Botschafter überreichte einen Brief Chamberlains Einem Wunsche, der britischen Regierung folgend, emp- fing der Führer aus dem Berghof den britischen Botschafter Sir Nevile Henderson. Der Botschafter überreichte dem Führer einen Brief des britischen Premierministers an den Führer, der in gleichem Sinne wie die gestrigen englischen Verlautbarungen über die Kabinettssitzung abgefaßt war. Der Führer ließ dem britischen Botschafter keinen Zweifel darüber, daß die von der britischen Regierung ein- gegangenen Verpflichtungen Deutschland nicht zu einem Vcr- zicht auf die Vertretung nationaler lebenswichtiger Interessen veranlassen könnten. r Aufgefcheuchie Krämerseelen Wirtschaftspanik, Kurssturz und Kapitalflucht in England. Die Nachricht über die deutsch-sowjetrussifchen Nichtan- griffs-Verhandlungcn haben in Londoner Wirtschaftskreisen ungeheuren Eindruck gemacht. Ohne weiteres klar ist auch nach Auffassung britischer Wirtschaftler bereits jetzt, daß sich mit dieser Umstellung nicht nur die außenpolitischen Kombinationen entscheidend zugun sten des Reiches wandelten, sondern daß die Lage auch rein wirtschaftlich derart zugunsten des Reiches verschoben wurde, daß eine Fortsetzung des bisherigen Widerstandes der briti schen Wirtschaftspolitik gegen die Politik des Reiches prak tisch unmöglich ist. Es ist gleichzeitig nach Auflassung wohlunterrichteter britischer Kreise klar, daß für Großbritan nien eine wirtschaftspolitische Neuorientierung unum gänglich wird, die schwerste Rückwirkungen aus die bri tische Volkswirtschaft mit sich bringen muß; ist doch mit der neuen außenpolitischen Lage beispielsweise das Fiasko der ge samten, feit 1938 verfolgten, und mit großen Kreditmit teln unterbauten britischen Wirtschaftspolitik auf dem Bal kan nnd unter Umständen auch in der Türkei außer Frage. Kein Wunder, wenn man deshalb eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Entwicklung erwartet, wie sie bereits nach dem Bekanntwerdcn der Nachricht über den Abschluß des deutsch- sowjctrussischcn Handelsabkommens entsetzte, nämlich eine ver stärkte Kapitalflucht und damit verbunden ein erhöhter Druck auf das Pfund Sterling und außerdem eine Fortsetzung des Kurssturzes für alle britischen Werte, deren Notierungen stark ^aß an eine weitere wirtschaftspolitische Unterstützung Polens durch Großbritannien bei dieser Grundlage nach Auf fassung englischer Wirtschaftler nicht mehr zu denken ist, sei nnr beiläufig erwähnt. Das schöne Weller besteht fort, doch vermehrte Gewitter neigung. Schon gestern nachmittag machten sich aufkvmmende Gewitter bemerkbar, die aber die hiesige Gegend nur ganz leise mit einigen Regenspritzcrn streiften. Die gegenwärtige Wetter- läge wird auch in nächster Zeit keine wesentliche Aenderung er fahren, da bei allgemeinem Druckanstieg die Hochdruckbrücke er halten bleibt, die sich von den Azoren nach Mittelrußland er streckt. Mit südöstlichen Winden werden sehr warme Luft massen herangcsührt. Dabei begünstigt die starke Sonnenein strahlung auch weiterhin die Ausbildung «örtlicher Wärme- gcwitter. Berufsschule Wilsdruff. „Gesundheit ist Grundstein des Glückes!" Mit diesem Geleitwort wurde den Musikschülern Breul, Lindner und Werner das Reichsjugendsport- abzeichen vom Leiter der h'.csigen Derbandsberufsschule, Herrn Rektor Ätähl, feierlich überreicht. Pg. Kaule neuer Kreiswart des RdK. Am Sonntag, 27. 8., findet die Verabschiedung des bisherigen Kreiswartes des Reichsbundes der Kinderreichen, Kreisleiter Pg. H. Böhme, ZWR., und die Einweisung des neuen Kreiswartes, Bürger meister Pg. Kaule statt. Billige Elektrogeräte für die Landwirtschaft Der Reichskommissar sür die Preisbildung Hot in der Verordnung über die Senkung der Preise der von der Land wirtschaft benötigten Elektrogeräte und -motore die Elektrizi- tätswirtschast mit einer Umlage von jährlich 35 Millionen RM. belegt. Dieser Betrag dient dazu, eine entsprechende Menge von elektrischen Geräten für die Landwirtschaft unentgeltlich zu beschaffen, Lediglich die Transport-, Anschluß- und Zubehör kosten (Kochtöpfe) muß der Bauer selbst bezahlen. Von dem Umfang dieser Aktion kann man sich ein Bild machen, wenn man berücksichtigt, daß die auszubringende Summe etwa 10 v. H. der gesamten jährlichen Investitionen der Landwirtschaft ausmacht. Zur Verfügung gestellt werden dafür: Elektroherde, Futterdämpfer, Heißwasserspeicher, Backöfen. Aus dieser Aufzählung ergibt sich, daß der Erfolg dieser Ak tion überwiegend der Landfrau zugute kommen soll. Die Land frau bedarf dringend einer Entlastung, weil sie die Folgen des Arbeitermangels in erster Linie zu spüren bekommen Hot. Sie hat in steigendem Maße zu der Hausarbeit auch noch die aus dem Hofe übernehmen und schließlich gar noch auf dem Feld Mitarbeiten müssen- Die Landfrau bedarf schon deswegen be sonders der Entlastung, weil es von ihr abhängt, ob der Mangel an schaffenden Händen überwunden wird oder nicht. Die Kinder des Landvolkes sind die Träger der landwirtschaft lichen Arbeit der Zukunft. Ohne einen reichen Kindersegen kann die Landflucht nicht überwunden werden. Je mehr die Landfrau wieder von der Mitarbeit auf dem Felde und bei der Arbeit auf dem Hofe entlastet wird, um so eher kann sie sich ihrer eigentlichen Ausgabe, Hausfrau und Mutter zu sein, widmen. Die Maßnahmen des Reichskommissars für die Preis bildung sollen die Erreichung dieses Zieles erleichtern, indem sie dem Bauern Geräte zur Verfügung stellen, durch deren Betrieb er seine Frau entlasten kann. Hinzu kommt, daß der Reichs- kommissar für .die Preisbildung schon durch die voraufgc- gangenc Preisregelung für elektrischen Strom die Kosten jeder zusätzlichen Stromabnahme gegenüber dem bisherigen Stand erheblich herabgesetzt hat. Es lohnt sich also jetzt für die Land wirtschaft, elektrische Gräte anzuschließen und zu benutzen. Der Strompreis setzt sich bekanntlich aus dem Grundpreis — einer festen Gebühr — und dem Arbeitspreis, der auf die Kilo wattstunde berechnet wird, zusammen. Die Arbeitsprefle sind erheblich verbilligt worden, so baß sich die Mchrabnahme von Strom, besonders wenn man für Heißwasserspeicher und Futterdämpfer den Nachtstrom benutzt, wesentlich billiger stellt als nach den alten Tarifen. Diese Verbilligungen sind sür den Landwirt nicht unbeachtlich. Das eigentliche Ziel aber bleibt nach wie vor: Einsparung von Zeit und Arbeit der Landfrau im Dienste für Familie und Hof.
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