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Wilsdruffer Tageblatt : 21.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193908212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390821
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-21
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 21.08.1939
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England bricht TökLs-Abkommen Schwere Krise der japanisch-englischen Verhandlungen Die Weigerung E n g l a n d s, die Tientsinsragen aus »er bisherigen Grundlage weiter zu erörtern und die offen sichtlichen Versuche Londons, dritte Staaten oder sogar alle Unterzeichner des Ncunmächtepakts in die japanisch-englischen Besprechungen hincinzuziehen, löste in Tokio stärkste Verstimmung aus. In politischen Kreisen Japans wird diese englische Taktil als „offener Bruch des Tokio-Abkommens" bezeichnet, und sie erwarten, daß die japanische Regierung alle Folgerungen hieraus ziehen wird. Bemerkenswert ist eine Entschließung des Knegsministeriums, die besagt, daß nach dem Zusammenbruch der Tokio-Konferenz die Lösung der Tientsinfragen den militärischen Kommandobehörden in Tientsin überlasten werden solle. In einer halbamtlichen Erklärung des Außenministern«^ Wird von einer „ernsten Krise" der Tokio-Konferenz gesprochen. England mußte eine letzte Gelegenheit zur Aenderung seiner Haltung gegeben werden. Die gesamte Frage könne nur noch gelost werden, wenn London sofort den japanischen Forderun gen vorbehaltlos Rechnung trage. Erstbesteigung Wen Sechstausend« Deutsche Expedition erforschte die peruanischen Hochkordillcrcn Die vom Deutschen Alpenverein zur Erforschung der p e r u a n ischen Hochkordilleren entsandte sechsköpfige Expedition unter Leitung des Innsbrucker Geographen Pro fessor Kinzl hat den Hauptteil ihrer Aufgaben erfüllt. Das Unternehmen setzte die 1932 von der Expedition Borchers be gonnene Erforschung und Kartoaraphierung des Gebietes der jßgenannten Cordillcra Blanca fort. Borchers Karte, die von etwa Huallanca bis Huaras reichte, wurde achtzig Kilometer nach Süden weitergeführt. Die Größe des neu erschlossenen Gebietes beträgt mehr als 4000 Quadratkilometer. Sieben Sechstausender wurden zum erstenmal bestiegen, dar- »nter der Huascaran Pico Norte mit 6655 Meter Höhe. Außer der Kartenaufnahme wurden gletscherkundliche Forschungen angestellt und 2000 Meter Schmalfilm erstmals aus Höhen bis zu 6000 Meter gedreht. Bei den Forschungen stieß man auf Spuren präinkaischer Siedlungen. Die Expedition begibt sich nun zur Erforschung weiterer Gebiete in den peruanischen Hochanden in die Nahe von Huancavo. Französische Bunker überschwemmt Rheinhochwasser zwingt zur Räumung Das Rheinhochwasser veranlaßte die französischen Truppen, folgende Bunker zu räumen: Die Bunker bei Rheinkilometcr 270,600; 270,800 ; 271,200; 285,400 ; 286,200 ; 288; 298,200; 298,500 und 318,555. Munition, Ausrüstungsgegenstände und Betten wurden teils im Wald, teils in den naheliegenden Holzschuppen unter- gebracht. Der Beobachtungsdienst gegen das deutsche Ufer wird teilweise durch Reiter aufrechterhalten. Neues aus aller Well. Oer Neichsfinanzmimster in Nom und Florenz Einer Einladung der italienischen Negierung folgend, be gab sich der Reichsminister der Finanzen Graf Schwerin von Krosigk zu einem mehrtägigen Staatsbesuch nach Rom und Florenz. Llngarnbesuch der Marms-HI. Die westfälische M a r i n e- H itl e r-Ju g end ist mit einer Flottille von 50 Booten, von Passau über Wien kommend, in Ungarn eingetrosfen und hat bei Bodav das erste Lager aus ungarischem Boden bezogen. Die reichsdcut- schen Gäste wurden vom Vertreter des ungarischen Honved- ministers, Oberst Schenker, begrüßt. Bulgariens Erziehungsminister in Berlin Der bulgarische Unterrichtsminister, Professor Fil off, ist in Berlin eingetrosfen, wo er an dem 6 Internationalen Archäologenkongretz teilnimmt. Minister Professor Filoss, einer der bekanntesten Archäologen Bulgariens, wird am d-m Kon- greß in Berlin einige Vorträge halten. Eyrung ernes HundcrkfShrigcn. Der Führer Has dem Vg. Joses Metzler in Schweinfurt aus Anlaß der Voll endung seines 100. Lebensjahres ein persönliches Glückwunsch schreiben und eine Ehrengabe zugehen lassen. Flugtapitän Erich Geißelhardt „Lustmillionär". Am Madrider Flughafen fand eine Ehrung des Flugkapitäns Erich Geißclhardt statt, der im Lause seiner Dienstzeit eine Mil lion Lustkilometer bewältigt hat. 30 Tote bei einer Schlägerei. 30 Tote und über 100 Ver letzte waren in dem nordöstlich von Serajewo gelegenen bosnischen Dorfe Scheptscha bei schweren Auseinandersetzungen zwischen kroatischen katholischen Wallfahrern und mohammeda nischen Bauern zu beklagen. Die Schlägerei hatte sich aus einem persönlichen Streit zwischen einem Kroaten und einem Mohammedaner entwickelt. Beide erhielten von verschiedenen Seiten Zuzug; ein Bataillon Militär und eine Kompanie Gen darmerie mußten schließlich die Kämpfenden trennen. „Der Gleichgültige" wurde von dem restaurationswütigen Maler schwer beschädigt. Das Meisterwerk des berühmten fran zösischen Malers Watteau „Der Gleichgültige", das vor zwei Monaten aus dem Louvre gestohlen und vor wenigen Tagen zurückcrstattet wurde, hat nach Ansicht des vom Untersuchungs richter beauftragten Sachverständigen durch die Manipulationen des Diebes Serge Bogouslavsky, der sich Kunstmaler nennt, so stark gelitten, daß es keinen Kaufwert mehr besitzt. Die 30. Weltreise beendet. Vor 40 Jahren hat Mr. Rhoden, ein offenbar mit Glücksgütern reichlich gesegneter englischer Fabrikant, zum ersten Male eine Reise rund um die Welt unter nommen. Jetzt ist der inzwischen 73 Jahre alt gewordene Eng länder nach seiner 30. Weltreise glücklich wieder einmal in Liverpool eingetrosfen. Nr. 30 soll aber nach seinem festen Willen noch keinesfalls die letzte Weltreise seines Lebens sein. Vulkanausbruch auf einer japanischen Insel. Ein explo sionsartiger Ausbruch des Vulkans auf der Insel Tori schima, die 500 Kilometer südlich von Tokio liegt, erfolgte. Dabei wurde schwerster Schaden ungerichtet. Wer Hai den Salzhering erfunden? Kaiser Karls V. Salzhering — beweist noch nichts! Gute Fangjahre bleiben dem Fischer ebenso im Gedächt nis oder werden ebenso von Generation zn Generation erzählt wie beim Landwirt Jahre mit Rekordernten. So sollen zum Beispiel im 12 und 13. Jahrhundert an den pommerschen Küsten solche großen Heringszüge mit dicht aneinander gedrängten Unmassen von Heringen erschienen sein, daß man sie mit den Händen greifen konnte. Die pommerschen Fischer, erzählt man, erkannten diesen Zug schon von weitem an der Bewegung des Wassers und an dessen schwärzlich-blauer Farbe. Damals habe in Pommern ein ganzer Wagen voll frischer Heringe nur einen Denar (heute etwa 25 Pfennige) gekostet. Was an solchen Darstellungen nun Tatsache und was Ueber- treibung ist, soll hier nicht nachgeprüf! werden. Nach wie vor aber spielt der Heringsfang in der Ostsee neben der Schollen- fischerei eine große Rolle. Auch die Aufbewahrung des Herings durch Räuchern und Einsätzen ist in Pommern, besonders aber auf Rügen, frühzeitig — wahrscheinlich schon um das Jahr 1000 — bekannt gewesen. Wenigstens finden sich deutliche Spuren in der Geschichte, daß man im Jahre 1124, als Bischof Otto von Bamberg nach Pommern kam, hier diese Kunst des Konservierens des Herings bereits kannte. Es wird uns durch glaubhafte Chronisten berichtet, daß die Rügenschen Fischer im 12. Jahrhundert die zahlreich gefangenen Heringe durch Einsalzen mit pommerschen Salz aus den Salzwerken Grc fswakds eine Zeitlang gegen das schnelle Verderben zu schützen wußten Schon in frühen Zeiten fuhren von Stettm aus große Frachtwagen mit geräucherten, gesalzenen und ge trockneten Heringen nach Meißen, Sachsen, Thüringen und nach dem Harz. Hieß doch damals Stettin wegen seines regen Heringshandels „Deutschlands Fischhaus". Demnach dürfte die Annahme Wohl nicht ganz stimmen, wonach der Holländer Wilhelm Beukelsen, auch Bökel genannt, ein Fischer zu Bier- wliet, an dessen Grab Kaiser Karl V. höchstselbcr einen Salz hering gegessen haben soll, der alleinige Erfinder der Kunst des Einsalzens der Heringe sein soll. Richtig dürfte daran Wohl sein, daß Beukelsen, dem vielleicht das Einsalzcn der Heringe auf Rügen bekanntgewordcn war, diese Methode der Konser vierung bedeutend verbesserte. Leiten doch auch manche das Wort „pökeln" «bökeln) von dem Namen jenes holländischen Fischers ab, dessen „Erfindung" schwungvoll durch Camberlyn in dem lateinischen Gedicht „De Bucelinge genic" gefeiert worden ist. SM wann Gefrorenes? Zu den beliebtesten Sommerspeisen gehört da- frorene. Das Verdienst, als erste künstliches Eis hergestellt zu haben, gebührt nach den Forschungen des Germanisten Kluge den Esten, die sich vor mehr als 1000 Jahren dar auf verstanden. Ein Seefahrer aus Schlesien, der zu dem damals noch völlig unkultivierten Volk an der Ostseeküste gekommen war, hatte die Kunde hiervon nach dem Abend land gebracht, und der angelsächsische König Alfred der Große hatte seinen Bericht, der allerdings nicht sehr klar ist, in seine Uebersetzung der Weltgeschichte des Historikers Orosius ausgenommen. „Bei den Esten", heißt es darin, „gibt es einen Stamm, der Kälte machen kann. Setzt man zwei Eimer voll Wasser oder Bier hin so bringen es diese Leute fertig, daß der eine friert, einerlei, ob es Sommer oder Winter ist." Wenn damit auch keine Einzelheiten angegeben wer den, so zweifelt die Forschung doch nicht daran, daß mar» es tatsächlich mit einer Fabrikation künstlich gefrorenen Wassers zu tun hat, die bei den damaligen Verkehrsver hältnissen der übrigen Welt unbekannt blieben. Trotz dieses Berichtes vergingen noch Jahrhunderte, bis man sich mit dem Problem des künstlichen Eises in Europa be faßte. Erst unter den Neuerungen, die Europa den Türken kriegen verdankt, befindet sich auch eine neue Art der Zu- bsreittmg kühler Getränke. Um 1660 stellte der Italiener Procope in Paris das erste „Gefrorene" her; 50 Jahre später kam dieses Fruchteis auch nach Deutschland. KLiOslesSeL LWM. - Dienstag, 22. August 6 30: Aus Koblenz: Frühkonzert. Kapelle Willv Remy. — 8.30: Bus München: Froher Klang zur Arbeitspause. Die Münchner Rundsunkschrammcln. — 10.00: Aus Breslau: Mil- lionen Deutsche gingen in die Fremde. Was die Leidens geschichte der deutschen Auswanderer uns lehrt. — 11.25: Gedenktage der Woche. — 11.40: Vom tätigen Leben. — 12.00: Aus Frankfurt: Mittagskonzert. .Grete Zoll (Soprans, Eugen Willmann (Tenor), das Große Orchester des Reichssenders Frankfurt. - 14.00: Zeit, Nachrichten, Börse. Anschließend: Musik nach Tisch. (Jndustrieschallplatten und Aufnabmcn des deutschen Rundfunks.) - 16.00: Ans Königsberg: Nachmittags- konzcrt. Das Orchester des Reichsfenders Königsberg. — 18.00: Vom Sinn der Jugend im Tierreich. — 18.20: Musikalisches Zwischcnfvicl. — 18.35: Achtung, Spaten faßt an! Hörberichte ans der Truppführsrschule Frankenberg. — 19.00: Lied des MonatZ: Horchn emol ihr Schwobe! NSD.-Studentenbund am Konservatorium Leipzig. - 19.45: Umschau am Abend. - 20.15: Unterhaltung und Tanz. Kapelle Otto Frickr. — 21.00; Salzburger Festspiele 1939. Symphonisches Konzert des Trom- peterchors der Stadt Wien. Mitwirkendc: Der Chor der Wiener Staatsoper. — 22.30 bis 24.0b: Aus Breslau: Tanzmusik. DsuiMNMMdZr. DienStag, 22. August. 6.30: Aus Koblenz (Trier): Frühkonzert. Kapelle Willy Remy. — 10.00: Aus Königsberg: Der Schatz im Acker. Hör spiel um Landdienst und Neudaüerntum. — 10.30: Fröhlicher Kindergarten. — 11.30: Dreißig bunte Minuten (Jndustrie schallplatten). — Anschließend: Wetterbericht. — 12.00: AuS Köln: Musik zum Mittag. — 15.15: Kinderliedersingen. — 15.40: Ein Traum erfüllt sich ans der Adria. — Anschließend: Pro- grammhinweise. — 16.00: Aus Wien: Musik am Nachmittag. Das Kleine Orchester des Reichsfenders Wien. — Dazwischen: Berichte von den Wettkämpfen der Studentenweltspicle 1939. — 18.00: Begegnung mtt einem Dichter: Hans Franck. Paul Gerhard Klose liest aus den unveröffentlichten Werken des Dichters. — 18.30: Heitere Lieder. Georg Höllger (Bariton), Friedrich Rolf Albes «am Flügel). — 19.00: Deutschlandecho.— 19.15: Die Berliner Philharmoniker spielen. Dusolina Giannini und Enrico Caruso singen (Jndustrieschallplatten). — 20.15: Logierbesnch. Eine häusliche Komödie von Hermann Krause. — 21.00: Politische Zeitungsschau. — 21.15: Musil am Abend. Das Orchester des Deutschlandsenders. — 23.00—24.00: Au4 Breslau: Tanzmusik. Die Tanzkapelle des Neichssenderj Breslau. MC« UrbeberreLttchub Sritz-Mardicke-Verlaa. Hamburg »2 Sein Gesicht verzerrt sich, denn der Inhalt des Beutels !lst nicht... Goldstaub, sondern Sand, vermischt mit Eisen- jfpäncn. Sekundenlang steht Bret wie gelähmt da. ! Dann reißt er dan anderen Beutel auf. Und als cs kurz darauf klopft und Cora eintritt, da findet sie einen Rasenden. „Ja, was ist denn los, um Gottes willen, Bret?" fragt sie überrascht. „Was los ist. was los ist?" tobt Bret. „Hier, schau dir die Beutel an! In den Beuteln war Goldstaub für minde stens tausend Pfund, das wollte ich hier in Windhuk ver kaufen. Und was ist jetzt in den Beuteln drin? Hier, sieh es dir an... Sand und Eisenspäne!" Cora erschrickt. „Um Gottes willen, dann bist du ja be stohlen worden?" „Jawohl, bestohlen! Aber nicht hier, nicht hier im Hotel. Ich weiß schon, wer mich bestohlen hat. Aber das sage ich dir, das soll ihr schlecht bekommen. Niemand anders als Liese verfluchte Miß aus Germany steckt dahinter. Aber ich werde es ihr anstreichen. Jetzt gehe ich zum Distriktskom- wMar und zeige sie ar. " i Und Bret Houghton macht es wahr. Er geht zum Distriktskommissar Barnet und gibt folgen des zu Protokoll: „Ich beantrage hiermit, daß die Regierung die Farm- stütze Ossi Nodewaldt, die sich gegenwärtig auf der Röm- Hildt-Farm im Distrikt Thomaskamp befindet, ausweist, und stelle der Behörde anheim, diese Ausweisung auch auf die beiden anderen Farmstützen Trude Schulenburg auf der Gerstenkorn-Farm und Irene Pistorius auf der Schill- Farm, beide im Distrikt Thomaskamp gelegen, ebenfalls «nzuwenden. Gründe: Ich erkläre hiermit, daß die Farmstütze Ossi Nodewaldt das schwarze Personal der Römhildt-Farm auf wich gehetzt hat, daß sie mich in Anwesenheit Schwarzer mit dem Revolver bedrohte, als ich im Begriff stand, gegen die aufsässig gewordenen Schwarzen strafbar vorzugehen. Ossi Nodewaldt ist die Tochter des deutschen Haupt manns Nodewaldt, der im Krieg in Tanganjika gegen die Truppen der englischen Regierung kämpfte. Wie mir be kannt ist, befindet sich Hauptmann Nodewaldt auf der Fahrt nach Kapstadt, wo er die Leitung eines einem Doktor Ringsberg gehörenden Fabrikbetriebes übernehmen soll. Es besteht ntcht nur Veranlassung, anzunehmen, daß Haupt mann Nodewaldt diese Position angenommen hat, um als Agent einer feindlichen Macht zum Schaden Großbritan niens zu arbeiten, sondern es muß nach den Vorkommnis sen auch angenommen werden, daß seine Tochter wie viel leicht auch ihre beiden Freundinnen von dem gleichen Wunsche geleitet nach Südwest kamen. Ich beantrage daher, die genannten Personen aus Südwest auszuweisen, im In teresse Großbritanniens, dessen Bürger zu sein ich die Ehre habe." Und als das Protokoll geschrieben ist, sagt Barnet ruhig zu Houghton: „Ich danke Ihnen, Mister Houghton, das Weitere wird sich finden." „Werden Sie die Ausweisung rasch durchführen?" „Die Angelegenheit wird so schnell als möglich geprüft werden. Mit der südafrikanischen Regierung in Kapstadt Werden wir uns genau so in Verbindung setzen." „Und wer prüft die Angelegenheit hier?" „Wir schicken einen Beamten nach Thomaskamp zum Distriktskornmissar Hanffen. Beide werden dann di : An gelegenheit an Ort und Stelle prüfen." „Ich danke Ihnen, Herr Distriktskommiffar." Sehr befriedigt verläßt ihn Houghton. Am Abend des gleichen Tages fährt Bret zusammen mit Cora und Schill in Ferdis Wagen, den Ferdi selber steu ert, von Windhuk ab. 13. Die Begegnung zwischen Ossi und Bret Houghton hatte das Mädchen nicht allzuviel aus dem Gleichgewicht ge bracht. Stol hatte ihr gesagt, daß sie sich keine Sorgen machen solle, und außerdem sei es nachgewiesen, daß Houghton den Aubaas bestohlen habe. Er könne also nichts unternehmen. Und so fand sich Ossi bald wieder zurecht. Aber sie sollte doch schon am nächsten Tage abermals aus dem Gleichgewicht geriffcn werden und eine tolle Überraschung erleben. Es kam Besuch! Besuch für Ossi! Besuch aus der Heimat! Und dieser Besuch war... Eberhard von Prettin. Er kam zusammen mit dem jungen Albert Koste, dem Sohn eines Nenreichen von Südwest, dessen Vater ein Ge schäft in Diamanten in der Konjunkturzeit gemacht hatte. Mit einem funkelnden Auto, einem schweren Tourcn- wagen, der von einem Hereroschofför gefahren wurde, trafen sie ein. Ossi war sekundenlang keines Wortes fähig, als sie Prettin erkannte. „Herr von Prettin?" sagte sie dann ungläubig. „Sie sind es wirklich? Ja, was machen Sie denn in Südwest?! Wollten Sie nicht nach Ostafrika?" Prettin lachte über das ganze Gesicht. „Was, da sind Sie überrascht? Stimmt, ich wollte nach Ost, habe es mir aber anders überlegt! Übrigens... Herr Albert Koste aus Walfischbai!" „Wir sind sozusagen... Freunde... gute Freunde, mei« gnädiges Fräulein! Ich bin sehr, sehr erfreut! Eberhard hat mir viel von Ihnen erzählt!" Ossi schwankte einen Augenblick, ob sie über den Tölpel ärgerlich werden oder ob sie ihn von der humorvollen Seit« nehmen sollte. Sie entschloß sich für das letzte. „So? Hat er das?" sagte sie humorvoll. „Na ja, wir haben als Nachbarskinder einmal Murmeln zusammen ge spielt. Das gnädige Fräulein, das wollen wir übrigens einmotten. Das ist besser so! Ich bin hier Farmstütze!" „Ausgezeichnet!" meckerte Koste wie ein Ziegenbock loS, Während Prettin verlegen war. „Sie haben Humor! Farm stütze! Hä, klingt direkt romantisch! Meinen Sie nicht auch» lieber Prettin? Also... dann kann man Sie stützen...?. Famoser Witz, was?" „Ganz famos!" entgegnete Ossi sanft wie eine Taube- „Aber wollen die Herren nicht aus der Hitze heraus ins Haus kommen? Die dörrt ja das Gehirn aus! Das heißt natürlich, wenn man welches hat." Worauf Albert Koste wieder meckernd auflachte. „Sie sind direkt geistreich!" meinte er dann und sah sie wohlgefällig an. Hoffnungslos blöd! dachte Ossi, als sie die beiden junge» Männer über die Schwelle geleitete i * -»I Und jetzt trinken sie zusammen Kaffee, einen heiße« Kaffee, und einen starken Kaffee. Mit viel, viel Milch. DaS ist gut bei der Hitze, zunächst treibt er zwar noch einmal gründlich den Schweiß, aber dann fühlt man sich wohl. Ossi spielte die Hansfrau mit viel Geschick. „Herr von Jngenheim ist leider ebensowenig da wie Mister Houghton, unser Verwalter. Sie müssen also mit uns vorlieb nehmen." „Ich bin sehr froh, Fraulein Ossi, daß ich Sie.,. Mei« hier antrcffe." „Sagen Sie das nichtz, Herr von Prettin!" entgegnete Ossi freundlich. „Herr von Jngenheim ist ein scharmanter Mensch, und er würde sich bestimmt freuen, Sie kennen- zulernen." dortsttzuna folgte
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