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Wilsdruffer Tageblatt : 21.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193908212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390821
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-21
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 21.08.1939
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Das Leven zur Hötte gemachi Bei Nacht und Nebel über die Grenze geflüchtet. Rund 400 Flüchtlinge, Männer und Frauen, Kinder und Greise, kamen aus dem Flüchtlingslager Allen st ein nach Pillau, von wo sie mit einem Seedienstschiff weiter befördert werden. Wie schon meist ihre Eltern und Grotzeltern, sind sie geboren in polnischen Städten und Dörfern, haben treu ihre Pflicht erfüllt gegenüber dem Staat, dessen Bürger sie waren. Aber sie haben das Verbrechen begangen. Deutsche zu sein, nach deutscher Art zu leben und zu arbeiten und es durch Fleiß zu Wohlstand zu bringen. Und das hat gegen sie die Wut der Polen entfacht! „Sehen Sie", erzählte einer, und man kann es immer wieder von den anderen bestätigt hören, „das fing so an mit Redensarten, mit Sticheleien, mit denen man uns reizen wollte. Der eine oder andere war unvorsichtig oder es packte ihn einmal der Zorn. Aber sobald er etwas erwiderte auf die Schimpfworts, mit denen sie uns und alles Deutsche beleidig ten, dann hieß es. er habe schlecht über Polen gesprochen, und er würde aus Monate eingesperrt ins Gefängnis. Und dann ging es los mit allerlei Schikanen. Da muß man immer wieder dieselben Steuern bezahlen . . „ man legte Quittun gen vor, daß sie schon bezahlt sind . . . „Wacht nichts", sagt der Beamte, „warum bist du deutsches Schwein hier, gib dein Geld und freu dich, daß du nicht totgeschlagen wirst". „So wurden die kleinen Geschäftsleute ruiniert. Und dann kamen die Schlägereien. Bei uns ging das los in einem Vorort von Lodz. Es war bei einer Beerdigung. Der Pfarrer hielt am Grabe die Leichenrede. Da warfen die Polen mit Steinen nach ihm, daß das Begräbnis unterbrochen werden mußte, und dann schlugen sie uns die Fenster ein. immer mit Steinen rein in die Stuben. Die Lebensmittel geschäfte wurden geplündert, und alles auf die Straße gewor fen und zertreten. Die Polizei stand ruhig dabei." Einem Tischlermeister Tonn aus Ncugut bei Kulm hatten die Polen schon fünfmal die Fenster zertrümmert. Als nun wieder ein lärmender Haufen auf fein Haus eindrang, trat er vor die Tür. Da siel ein Dutzend Männer über ihn her, sie stachen ihn mit Messern in Kops und Schultern, schleppten ihn In sein Haus und schlugen ihn blutig. Seine Frau bekam Faustschläge ins Gesicht, und seinem 9 0 Jahre alten Vater wurden im Bett die Arme zerschlagen. Der gesamte Hausrat wurde zertrümmert. Die Betten anfgeschlitzt, die Federn auf die Straße gestreut. Eine Frau ans Zbiczno bei Strasburg berichtet, eines Abends hätten mehrere Polen ihrem Mann aufgelauert, ihn überfallen und geschlagen, bis er besinnungslos wurde. Schwere Kopfverletzungen und drei Rippcnbrüche waren die Folgen der rohen Mißhandlung. Mit letzter Kraft hatte er sich nach Hause schleppen können. Der Arzt hatte aus Furcht die Behandlung abgelehnt. Unter der Pflege seiner Fran ist der Mann jedoch genesen. Mißhandlung der Kinder unerträglich Für die Kinder in den Schulen ist der Terror wohl ganz «»erträglich. Immer werden sie geschlagen, von den Lehrern, von den Mitschülern, von Straßenpassantcn. „Wir durften es nicht wagen, aus der Straße miteinander zu sprechen, wenn wir nicht beschimpft, bespuckt und ins Gesicht geschlagen werden wollten, hört man immer wieder sagen. Jeder wird be spitzelt. Die Aufpasser lösen einander ab. Die Deutschen wer den in ständiger Furcht gehalten. „Die Augen werden wir euch ausbrenncn und euch die Köpfe abschnciden und damit unsere Straßen pflastern" ist eine oft gehörte Redensart, die sogar die Pfarrer in den Schulen gegen die deutschen Kinder gebrauchen. Viele sind bei Nachtund Nebel geflohen. Gehungert haben sie und gefroren, immer in Gefahr, von polnischen Schergen, die mit Spürhunden die Wälder durchsuchen, gefan gen zu werden. Die meisten haben fast alle ihre Habe zurück- lassen müssen. Eines aber ist bewundernswert an diesen Men schen, wie sie ihr Schicksal tragen, mit Würde und mit M u t. Noch einmal von vorn anfangen, das ist die Parole, für ihr neues Leben, dem sie jetzt ein stolzes deutsches Schiff enkgcgcn- trägt. Verstümmelungen sngedroht Der Aufständischen-Perband hat auf geheime Anweisung seines berüchtigten Vorsitzenden, Dr. Grazynski, große Vor bereitungen zu einem neuen blutigen Schlag gegen wehrlose Deutsche getroffen. Unter den Augen der Polizei gingen nachts zahlreiche Klebe- und Schmierkolonnen durch viele Ort schaften Ostoberschlesiens und kennzeichneten durch deutschfeind liche Aufschriften und durch Anmalen von Totenköpfen die Wohnungen und Häuser deutscher Familien, die man sich aufs Korn nehmen will. Bierlerorts drohte man den Deutschen damit, man würde ihnen die Augen ausbrennen und die Zunge abschneiden, bevor man sie über die Grenze jage. Mitglieder des Aufstündischen-Verbandes und des Jung polen-Verbandes veranstalten Jagden auf die Austräger der wenigen noch erscheinenden Volksdeutschen Blätter. Den Zeitungsträgern werden vor den Augen der Polizei Zeitungs- Pakete entrissen und vernichtet. Die Austräger selbst werden bedroht und mißhandelt. Die Polizei nimmt in den Häusern voüsdeutscher Fami lien Haussuchungen nach Hartgeld vor. Schon der Besitz von 30 bis 40 Zloty Wirtschaftsgeld wird als Schädigung des Staates angesehen und beschlagnahmt. Einer alten Witwe, die sich von ihrer kargen Rente im Laufe vieler Jahre einen kleinen Geldbetrag in Hartgeld für ihre Beerdigung erspart hatte, wurde das Geld ebenfalls weggenommen. Diese mit allen nur erdenklichen Mitteln durchgeführten Verfolgungen des Deutschtums in Polen haben dazu gestihrt. daß der Strom der Flüchtlinge immer größer wird. AuWndischenvekba»» wütet in Wne Zahlreiche deutsche Häuser zerstört Die Aufhetzung des polnischen AufständischenverbandeS in Ostoberschlesien gegen die deutsche Volksgruppe trägt weiter ihre Früchte. In Lipine (Landkreis Kattowitz) konnten die anfgcwicgclten Aufstündischenhordcn das allgemeine Signal zum Losschlagen gegen die wehrlosen Deutschen nicht mehr abwarten, sondern gingen selbständig vor. In der Nacht zum Sonnabend wurden die vorher mit Hctzausschriften nnd Toten- kopfen gekennzeichneten deutschen Häuser und Wohnungen heimgesucht. Bewaffnete Horden stürmten die deutschen Woh nungen und vernichteten alles, was ihnen unter die Hände kam. Hunderte von Fensterscheiben und Fcnsterkrcuzcn wurden zertrümmert und die Wohnungseinrichtungen vernichtet. Die verängstigten Deutschen waren geflüchtet und halten sich in den Waldern versteckt. Es konnte noch nicht fcstgcstellt werden, wieviel von ihnen dort in die Hände der polnischen Horden gefallen sind. Deutsche mit Spürhunden gehetzt Gc iselv erh aftun gen in immer größerem Um fange in Polen Die Verfolgung alles Deutschen durch die pol nischen Behörden Und der von ihnen gedungenen Elemente nehmen immer größeren Umsang an. Wer sich den polnischen Häschern nicht durch die Flucht entziehen kann, wird verhaftet und verschleppt. Angesehene Bürger werden als Geiseln fest genommen, wie dies in Karmin, Peterswalde, Trzynietz und Jablunka geschehen ist Die Volksdeutschen werden nicht nur in ihren Wohnungen verhaftet, sondern man fahndet nach ihnen in ihren Verstecken im Walde, wobei man sogar Spürhunde angesctzt hat. Wer ergriffen wird, erleidet entsetzliche Mißhandlungen und wird in Sammelgcfängnissc eingelicfert. Namentlich in den BeMdenwUdeW HM nm» Spürhunde auf Deutsche gehetzt, weil hier immer noch die Möglichkeit bestand, aus unwegsamen Pfaden in das nahe gelegene Protektorat zu gelangen. FW Monate alter Säugling ermordet Der Vater im Gefängnis totgepriigelt, die Mutter gefangengesetzt Wie erst jetzt bekannt wird, ist das fünf Monate alte Kind des Volksdeutschen Paul Kaletta aus Scharlcq am Donnerstag den schweren Mißhandlungen erlegen, die entmenschte polnische Horden diesem unschuldigen Geschöpf zufüaten. Während die Eltern im Gefängnis schmachteten, war bekanntlich polnischer Mob in die Wohnung des Volksdeutschen Kaletta eingedrungen, schlug dort alles kurz und klein und vergriff sich schließlich in seiner Blutgier an dem fünf Monate alten Töchterchen Lngetraut. Das Kind wurde von der Ver- brecherbande aus dem Kinderwagen gerissen, zuerst gegen die Wand geschlagen und dann zum Fenster hinausgeworsen. Es starb am gleichen Tage wie fein Vater, der bekanntlich im Gefängnis buchstäblich zu Tode geprügelt worden ist. Das ist das Schicksal einer Volksdeutschen Familie in Ost- overschlesien: die Mutter im Gefängnis, das Kind in viehischer Weise getötet und der Vater im Gefängnis zu Tode gemartert. Nachts deutsche Häuser heimgesucht Die Aufhetzung des polnischen Aufständischenverbandes in Ostoberschlesien gegen die deutsche Volksgruppe trägt weiter ihre Früchte. In Lipine (Landkreis Kattowitz) konnten die aufge wiegelten Aufständischenhorden das allgemeine Signal zum Los schlagen gegen die wehrlosen Deutschen nicht mehr abwarten, sondern gingen selbständig vor. In der Nacht zum Sonnabend wurden die vorher mit Hetzaufschristen und Totenköpfen gekenn zeichneten deutschen Häuser und Wohnungen heimgesucht. Be waffnete Horden stürmten die deutschen Wohnungen und ver nichteten alles, was ihnen unter die Hände kam. Hunderte von Fensterscheiben und Fensterkreuzen wurden zertrümmert und die Wohnungseinrichtungen vernichtet. Die verängstigten Deut schen waren geflüchtet und halten sich in den Wäldern versteckt. Es konnte noch nicht festgestellt werden, wieviel von ihnen dort in die Hände der polnischen Horden gefallen sind. DeMOe MMesMe verhaftet Die Maßnahmen zur Vernichtung des deutschen Wirtschafts lebens in Posen und Pommersllen nehmen ihren Fortgang. Finanz- und Polizeibehörden haben in Pommsrellen bei einigen veutschen Banken „Revisionen" vorgenommen und „festgestellt'', vaß in diesen Banken Hartgeld „magaziniert" wurde. Auch angeblichen DevisenschmuMel mit Deutschland wirrt man den Banken vor. Diese Vorwände dienten natürlich wieder zu Ver haftungen. So wurde in Hohensalza in der Filiale der Posener Bank für Handel und Industrie der stellvertretende Direktor und Kassierer Pinske, ein Reichsdeutscher, verhaftet. In Stargard wurde der Kassierer der Filiale der Danziger Privataktienbank, Eohr, verhaftet weil er das Wechseln von Banknoten abgelehnt haben soll, als er kein Kleingeld zur Ver fügung hatte. Die polnische Presse hebt als offenbar besonders belastend hervor, daß Eohr, obwohl er Angestellter einer Dan- siger Bank ist, ost nach Danzig gefahren sei. Chaos in Ostsherschlesien Zahlungen und Warenlieferungen weit gehend eingestellt Die Wirtschaftslage in Ostobcrschlesicn verschlechtert sich von Tag zu Tag. Die großen Jndustriewerke sind nicht mehr in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Lieferfirmen nachzukommen und die Rechnungen zu begleichen. Die Außenstände des Handwerks und der Fabriken wachsen sprunghaft an. Vielfach ist cs schon dazu gekommen, daß diese Firmen jegliche Warenlieferungen eingestellt haben. Ihre Lage ist äußerst kritisch, da sic meist ihre eigenen Arbeiter nicht regel mäßig entlohnen und ihren laufenden Verpflichtungen nicht nachkommen können. Die Zahl der Wechselproteste nimmt erschreckende Formen an. Den Banken fehlt cs zum Teil bereits an flüssigem Ka pital, weil die Sparkonten laufend in stetig anwachsendsr Zahl abgehoben werden. Die Lage des Kaufmanns und der Fabri kanten wird noch um ein Vielfaches dadurch verschlechtert, daß die Steuern vom Staat und von den Gemeinden rücksichtslos eingetrieben werden. Zwangsweise Verschleppung von Votts-euischen Neuer Schlag dcS Deutschensrefsers Grazynski Auf Anordnung des schlesischen Woiwoden wird gegen wärtig ein neuer Schlag gegen die Volksdeutsche Gruppe in Ostoberschlesien durchgeführt. Den einzelnen Starosten (Land räten) gab der Deutschcnfresscr Grazynski freie Hand für zwangsweise Verschleppung von Volksdeutschen ins Innere des Landes. Die Starostcn von Tarnowitz, Kattowitz und Rybnik habe» von diesem freien V"rfn-""-as'c''" a«soiebig Georauch gemacht und mehrere hundert Volksdeutsche Familien auf Grund des Grenzzoncngesetzes, das das wichtigste Instru ment der Behörden zur völligen Vernichtung des Deutschtums darstellt, aus dem Grenzgürte! ausgewiesen. Die Familien mußten innerhalb von 24 Stunden ohne Rücksicht auf Besitz, Familicnverhältniffc und Vermögenslage sich mindestens 30 Kilometer landeinwärts begeben. Um die völlig mittelos dastehenden Volksdeutschen küm mert sich im Innern des Landes kein Mensch, so daß sie dem Hunger und dem Elend ausgesetzt sind. Schwere Kerkerstrafen drohen den ausgewiesenen Volksdeutschen, wenn sie es wagen sollten, sich dieser zwangsweisen Verschleppung zu entziehen. Viehische Lsntersuchungsmethoven in Gefängnissen Wie Augen- und Ohrenzeugen aus Oberschlesie» berichten, werden die in die Gefängnisse geworfenen Volks deutschen Führer und Unterführer auf das furchtbarste ge quält und gemartert. Die Untersuchungsmethoden und die Behandlung in den Gefängnissen sind so furchtbar, daß sie schlechthin als tierisch bezeichnet werden müssen. Die Verhafteten werden zu Paaren getrieben und mit schweren Fuß- und Handketten aneinandergekettet. Bei Trans porten werden sie durch die Gänge geschleift und wie Vieh in die Transportwagen geworfen. Die Verhöre werden haupt sächlich zur Nachtstunde durchgeftthrt, um die Verhafteten zu zermürben und willenlos zu machen. Tag und Nacht sind in der Nähe der Gefängnisse die schmerzerfüllten Schreie der gequälten und gepeinigten Deutschen zu hören. Augenzeugen haben beobachten können, daß der verhaftete Kreisleiter der Jungdcntschen Partei, Rudolf Wilsch, aus Laurahütte, nach einem Verhör vollkommen zusammen geschlagen war. Während des Verhörs wurde Wilsch, gegen den die Behörden nicht das geringste belastende Material auffindcn konnten, mit „Vierteilung" und anderen viehischen Torturmethoden bedroht, falls er sich nicht bequemen sollte, die gegen ihn erhobenen Anklagen wegen Hochverrats zuzu geben. Auf diese ungeheuerliche Art glaubt der polnisch« Staatsanwalt, „Beweismaterial" für seine Anklagen gegen die verhafteten Volksdeutschen zusammentragen zu können. Bedeutendste Deutschtumsorganisation in Bromberg verboten In Bromberg ist jetzt durch eine Verfügung de» Pommereller Woiwoden die deutsche Kasino-Gesellschaft in Bromberg, die bedeutendste gesellige und kulturelle Deutsch tumsorganisation im Ort, endgültig geschlossen worden. Be kanntlich ist bereits das eigene staatliche Haus der Gesellschaft Anfang Juni von den Polen kurzerhand beschlagnahmt und deutschfeindlichen polnischen Organisationen zur Nutznießung zugeführt worden. Lablunka-Paß wird befestigt Militärische Vorbereitungen der Polen im Grenzgebiet Im Zuge der militärischen Befestigungsarbeiten der Pole» wird jetzt vom Jablu nka-Paß-Tunnel in Monty in der Richtung Hrtava-Kouako Tag und Nacht an der Errichtung von Laufgräben und Drahthindernisse» gearbeitet. In der Nähe des Tunnels auf der Anhöhe Eupel befindet sich ein langer Laufgraben, in dessen Mitte ein Sprengstofflager ein gebaut worden ist. Die Straße zwischen Cadca und Mostv wurde von beiden Seiten bis zur Mitte aufgegraben. Auf dem Tunnel in Mosth wurden etwa zehn MG.-Nester mit Drahthindernissen errichtet. In den Tunnel werden Kisten mit Sprengstoff gebracht. In einem Sprengloch sind etwa 200 Kilogramm Sprengstoff anaekammelt. Aus Mewe Heimm. Nachdruck der Lokalberichte, auch auszugsweise, verboten.) Wilsdruff, am 21. August 1986. Spruch des Tages Nicht dem Leben ans dem Wege gehn! Keinen Tag! Keiner Frage! Gorch Fock. Jubiläen und Gedenktage 22. August. 1850: Der Dichter Nikolaus Lenau (Riembsch v. Strehlenau) in Oberdöbling gestorben. — 1880: Der Schriftsteller Gorch Fock in Finkenwerder geboren. — 1914 (bis 27.): Deutscher Sieg bei Longwy-Longuyon. Sonne und Mond: 22. Angust: S.-A. 4.L2, S.-U. 19.13; M.-A. 14.05, M.-U. 22.51 Wenn die Heide Aühi... Wenn die unermeßlichen Flächen der Heidelandschast in ihrem rosenroten Schimmer stehen, dann setzt mit aller Macht der Besucherstrom dort ein. Selbst auf den einsam sten, von Birken umrahmten Heidewegen trifft man aller orts frohe und sangesfreudig gestimmte Menschen, die aus der Stadt hinausziehen und die Heide in ihrer lieblichen Schönheit bewundern wollen. Während Wald und Wiese sich bereits im Lenz in ein zartes Grün hüllen, verharrt die Heide bis hoch in den Sommer in Teilnahmslosigkeit. Verfärben sich aber die Blätter auf den Bäumen und haben die Wiesen und Weiden dem Landmanns den ersten Er trag geliefert, dann erhalten die weiten Heidestrecken lang sam, und dann immer schneller werdend, die rosenrote Färbung. Kaum hat die Heide die ersten Blüten gezeigt, dann sind die Imker und Heidebauern mit den Fuhr werken unterwegs, um die Jmmenkörbs zur Honiggewin nung auszusetzen. Von Jahr zu Jahr wird die Heids kleiner infolge der Kultivierungsarbeiten. Mühsam, aber in zähem Fleiß ringt der Heidebauer seine Ernten dem kärglichen Boden ab. Aber immer ist der Bauer mit der Heide eng ver bunden gewesen. Was den Städter immer wieder in die Heide zieht, ist die Ruhe der Landschaft, ihre Menschen und Gewohnheiten. Aber wenn nun in diesen Wochen wieder Tausende in die Heide eilen, dann sollte man auch die be scheidenen Wünsche der Heide und ihrer Bewohner achten. Man dars keinen Raubbau an der blühenden Heide trei ben. Wir wollen die Ruhe der Heidelandschast nicht stören, wenn wir rasten. Das Butterbrotpapier stecken wir ein und nehmen es mit. Die Landschaft bleibt dann sauber und nichts stört das liebliche Bild. Auch allen denen, die mit der Bahn oder einem sonstigen Verkehrsmittel durch »eite Leidsstreckes stihr-U. L-i LKsaat, daß man nichts ans oem Wagen wirst. Besonders haben noch glimmende Zigaretten- und Zigarrenstummel schon manchen Heide brand, der oftmals unermeßlichen Schaden anrichtete, ver- arsacht. Das Abkochen und das Rauchen sind verboten, das surfte jedem einsichtigen Besucher der Heide klar sein. Hal ten wir alle Disziplin und achten wir auf unsere Mit menschen, dann können wir uns alle der Heidelandschast and ihrer Pracht erfreuen. Jedermann muß helfen können, um im Falle der Not verletzten Mitmenschen bis zum Eingrei fen eines Arztes die Erste Hilfe leisten und in Verbindung da mit ost auch durch einen zweckmäßigen Notverband weiteren Schaden verhüten zu können. Die Erste Hilfe zu lernen, ist alle» deutschen Männern und Frauen in den Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes Gelegenheit Mgeben, deshalb trete ein in die Reihen der „Kämpfer ohne Waffe n." Sonntag — Sonnentag — Erntetag! Nach langer Zeit zum ersten Male wieder trug der gestrige Sonntag seinen Na men von Anfang bis Ende zu Recht. Kaum ein Wölkchen trübte den tiefblauen Himmel. Heiß war es und ein lebhaftes Lüft chen wehte, just das richtige Erntewetter. Hochwillkommen war unserer Landwirtschaft dieser strahlende Sonntag und so recht geschaffen zur Einfahrt, an der sich auch viele freiwillige Hel fer beteiligten. Im Stadtbade herrschte wieder Hochbetrieb. In all diese Hochsommerzeit aber mischen sich schon die An zeichen des nahenden Herbstes. Rot schimmern die Vogel beeren aus dem noch dunkelgrünen Laub, prall schwillt das Obst, die Aepfel und die Birnen, an z. T. dicktbchangenen Zweigen, die Stoppelfelder reden eine eindringliche Sprache von dem schnellen Wechsel draußen in der Natur. Darum: nützet den Tag, namentlich die Sonnentage, wenn sie uns beschert werden. Eine Sonntagsfahrt ins Sudetenland unternahm gestern der hiesige Grund- und Hausbesitzerverein dem sich der Bru derverein Hühndorf-Weistropp und verschiedene Gäste an^e- schlossen hatten. Früh hieß es zeitig aus den Federn! Bereit» 4.43 Uhr benutzte man den ersten Zug nach Dresden und flchr dann weiter bis Bodenbach. Hier bestieg man das Dampf schiff und nach herrlicher Fahrt durch das schön« Elbtal ge langte man zu den Schleusenanlagen von Wannow, wo das Schiff sieben Meter hoch bis zum Wasserspiegel des Stau sees gehoben wurde. Don hier stattete man der Ruine Schreckenstein einen Besuch ab, während andere Teilnehmer, die die Ruine schon kannten, die Sehenswürdigkeiten der Stadt Aussig besichtigten. Gegen 15 flhr bestieg man wieder das Dampfschiff zur Rückfahrt nach Bodenbach, und hier nach et wa einstündigem Aufenthalt den Zug zur Heimfahrt, Bei HM
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