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MsdmfferTageblatt Montag, den 21. August 1939 Nr. 193 — 98. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Drahtanschrift: „Tageblatt cs Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt D«t „Wilsdruffer Tageblatt' erscheint Werktag? 16 Uhr. Bezugspreis monaN. 2 RM frei HauS, bei Postbcstellnng Usu RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer 1V RPH Alle Postanftalte». Postboten, unsere Austritts u. Geschäftsstelle «hmen zu leder Zeit Be- .. ... —.. . stellui"en entgegen Im 8-lle höherer Gewalt oder Wochenblatt sur Wilsdruff u. Umgegend sonstiger BctriebistSrun. gen besteht kein Anspruch — — aus Lieterung der Zet- wng oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingcsandtcr Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto bciliegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreise laut aufliegendcr Preisliste Nr. 8. — Ziffer-Gebühr: 20 Rpf. — Vorgeschri» bene ErfchetnungStage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A u z e i g e N-A n n a h m » bis vormittags l» Uhr. — . — . c—.—. nres Für die Richtigkeit de» durch Fernruf übermit. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 teilen Anzeigen überneh. men wir keine Gewähr. ———————————— „ Bei Konkurs unl Zwangsvergleich erlischt feder Anspruch auf Nachlaß. EröffWW der deiitslhe« Wesse Feierliche Eröffnung durch Reichsminister Darr« In feierlichem Rahmen wurde in Königsberg die 27. Deutsche Ostmesse durch den Oberpräsidenten der Provinz Ost preußen, Gauleiter Koch, feierlich eröffnet. Oberbürgermeister Dr. Will begrüßte die Vertreter der Reichs- und Staatsbehör den, der Partei, der Wehrmacht und der Wirtschaft, die Ge sandten der Nachbarstaaten Lettland und Litauen, den Prä sidenten des Danziger Senats, Greiser, dessen Anwesenheit als ein Zeichen für die unlösliche Verbundenheit Danzigs mit dem Grotzdeutschen Reich bezeichnet wurde, und die Vertreter der an der Ostmcsse beteiligten ausländischen Staaten. In Vertretung des Reichswirtschaftsministers Funk legte Staats sekretär Landfried Deutschlands handelspolitische Haltung dar. Staatssekretär Landsried betonte, daß die nationalsozia listische Staatsführung von vornherein alles getan habe, um Ostpreußen auf allen Lebensgebieten nach innen und außen zu stärken, damit es seiner Aufgabe, für alle Zukunft ein Bollwerk des Deutschtums im Osten zu sein, ge wachsen bleibe. Von welcher Bedeutung diese Aufgabe sei, werde uns in diesen Wochen, da Polen in grotesker Maß losigkeit und aus abgrundtiefem Hatz heraus Ansprüche auf uraltes deutsches Land erhebe, vor Augen gestellt. Staats sekretär Landsried fuhr fort: „Aber wenn ich hier als Staats sekretär des Reichswirtschaftsministeriums und damit als Be auftragter und Vertreter des Reichswirtschaftsministers spreche, so möchte ich in dieser Stunde in der Hauptstadt des deut schen Gaues, auf den heute die ganze Welt voll höchster Span nung blickt, im Hinblick auf das Problem Polen nur das eine sagen: Wir haben auch in wirtschaftlicher Hinsicht die Lehren ans dem verlorenen Weltkriege gezogen. Nicht nur in seiner poli tischen Ausrichtung und Einigkeit und in der Ausschöpfung seiner militärischen Machtquellen, auch in wirtschaftlicher Hin- sicht steht das deutsche Volk heute anders da als 1914. Heute haben wir den wirtschaftlichen Gencralstab, der uns 1914 fehlte. Wir wissen, daß wir militärisch keinen Krieg gewinnen können, wenn wir ihn wirtschaftlich verlieren. Deshalb haben wir uns auch wirtschaftlich Wohl gerüstet und vorbereitet, um die volle Lebens- und Kampfkraft der Nation auch wirtschaftlich sofort einfctzen zu können, wenn eine feindliche Welt uns hierzu zwingen sollte. Es mag die Ostpreußen mit besonderem Stolz und mit desonderer Befriedigung erfüllen, daß der Führer mit der Leitung dieser wirtschaftlichen Aufgabe einen Sohn ihrer ost- preußischen Heimat, den Reichswirtschaftsminister und Reichs bankpräsidenten Walther Funk, betraut hat." Deutschlands außenpolitische Haltung In seinen weiteren Ausführungen wies der Staatssekretär darauf hin, daß die deutsche Ostmesse, d-.e einem starken wirt schaftlichen Bedürfnis des gesamten europäischen Ostraumes entspreche, eine außerordentlich günstige Entwicklung genom men habe. So seien — auf das Altreich berechnet — unsere Handelsumsätze von 1933 bis 1938 gestiegen: mit Estland um 207 v. H., mit Lettland um 143 v. H„ mit Finnland um 111 v. H., mit Schweden um 80 v. H. und mit Litauen um 24 v. H. Möglichkeiren zur Erweiterung natürlicher Beziehungen be stünden in reicher Fülle, doch seien sie nur in dem Tempo und Umfang auszuschöpsen, in dem sich die Vernunft über die chinesische Mauer überholter Wirtschaftsdogmen hinwegzusetzen vermag. Der Redner gab dann einen Ueberblick über unseren Außenhandel und die handelspolitischen Verträge mit anderen Ländern, die sämtlich rein wirtschaftlicher Natur seien und ein zig und allein der Sicherung der Arbeit und dem beiderseitigen Wohlstand dienen. Auch mit Polen sei vor einem Jahr noch ein neues Handelsabkommen zustande gekommen. Es sei nicht unsere Schuld, wenn diese Abmachungen, die die schwere Nor- lage der polnischen Landwirtschaft wesentlich erleichtert hätten, nicht zur Auswirkung kommen können. Zugleich beweise dieses Abkommen aber, daß Deutschland stets an eine friedliche und Vernünftige Lösung der schwebenden deutsch-polnischen Fragen geglaubt habe. Des weiteren verwies Staatssekretär Landfried aus die schweren Gefahren politischer Kredite. Dem neucrnannten Direktor für Außenhandelsfragen in Washington, Grady, erwiderte Staatssekretär Landfried, daß das Deutschland Adolf Hitlers nicht gewohnt sei, Fragen der nationalen Sicherheit mit Handelsgeschäften zu verquicken. Deutschland w ile anch gar keine Kredite und keinen Anteil an Amerikas Ausfnhrdumping, sondern was cs verlange, sei ein Warenaustausch auf vernünftiger Grundlage. Nachdrücklich wies der Staatssekretär die Verdächtigungen der deutschen Währung zurück, wobei er klarstellte, daß wir uns bei einer Erhöhung des Notenumlaufes in den ersten sieben Monaten des lausenden Jahres von 8,2 aus 9 Milliar den, also um 9,8 Prozent, durchaus im internationalen Rah men halten. In Polen dagegen sei der Nolenumlauf in der gleichen Zeit um nicht weniger als 36 v. H. in die Höhe ge gangen. Appell an den Exportkaufmann Zum Schluß richtete Staatssekretär Landsried einen Appell an den deutschen Erportkausmann, im Eifer für die Ausdeh nung und Erstarkung des deutschen Außenhandels nicht zu er lahmen. Er rief aus: Ergreifen Sie alle Ausfuhrchancen, so geringfügig sie manchmal auch erscheinen mögen. Jedes Exportgeschäft bringt Deutschland ein Stück vorwärts. Ich denke dabei weniger an die'damit verbundene Verbesserung unserer Versorgungslage als vielmehr daran, daß der deutsche Exportartikel für Deutsch land wirbt und in seiner Gediegenheit Zeugnis ablegt von deutscher Art und deutschem Fleiß. Jede neue Geschäftsverbin dung bringt die Angehörigen eines fremden Volkes und des ergeben emander näher uno hilft jo mit, das Netz von Ber- oannlgungen zu zerreißen, das man über uns zu werfen sucht. Arbeit im Dienste des Außenhandels ist Arbeit am Frieden, seiner Erhaltung und Festigung. Lassen Sie mich der diesjährigen Deutschen Ostmesse die Geleitworte ihres Schtrmyerrn, des Ministerpräsidenten Ge neralseldmarschall Göring aus den Weg geben: „Möge die Deutsche Ostmeffe im gesamten Ostraum künde» von der gewaltigen Schaffenskraft unseres 80-Millionen-Vol kes und seinem unwandelbaren Willen, die wirtschaftliche Zu fammcnarbeit mit allen friedliebenden Nationen zu pfteger und zu vertiefen." Elf Staaten vertreten Oberprksidem Gauleiter Koch stellte in seiner Eröffnungs« an^prache der n der Welt herrschenden Unruhe und deir Mißtrauen die Tatsache der Veranstaltung der Deutschen Ost messe gegenüber. Sie sei ein sichtbarer Beweis dafür, daß Deutschland den Frieden nicht nur wolle, sondern auch iw Frieden seiner Arbeit mit Erfolg nachgehe. 2400 Aussteller seien mit ihrem Angebot deutscher Wertarbeit und Leistung auf der 27. Deutschen Ostmeffe vertreten und 11 ausländische Staa ten — es find dies Lettland, Litauen, Estland, Finnland, Schweden, Norwegen, die Sowjetunion, Ungarn, Bulgarien, Mandschukuo und Italien — hätten trotz der Unruhe in der Welt den Weg nach Königsberg zur Ostmesse, dem größten Zentralmarkt des Offens, gefunden. Der Außenhandel Deutschlands mit den Ländern des Ostens sei von 576 Millionen RM. in 1934 auf 674 Millionen Reichsmark in 193? gestiegen. Schließlich machte der Gauleiter noch einige Ausführungen über die Aufwärtsentwicklung der ostpreußischen Wirtschaft, aus denen sich dis innere Kraft und oer starke Ausbau Wille der Provinz Ostpreußen ergaben So sei eine gesunde und leistungsfähige Wirtschaft in der Lage in Frieden und Ruhe eine internationale Messe durch zuführen. Der Gauleiter schloß seine von der Versammlung mit Beifall und Zuversicht ausgenommenen Ausführungen mit der Ehrung des Führers. Die Zahl der Flüchtlinge, die ein gütiges Geschick dem Terror des polnischen Chauvinismus entfliehen ließ, nimmt ständig zu. Die Schilderungen und Berichte,die die von ihrem Heimatboden verjagten Volksdeutschen über die Schreckensherr schaft des polnischen Pöbels geben, zeigen den abgrundtiefen Haß und das sinnlose Wüten gegen alles, was deutsch ist. Nahezu sämtliche Flüchtlinge, Männer und Frauen, Greise und Kinder, haben die gleichen traurigen Erlebnisse gehabt. Viele Einzelfälle zeugen von unfaßbarer Roheit und Rücksichts losigkeit. Nur wenige Volksdeutsche, die in den Flüchtlingslagern Zuflucht und Hilfe fanden und über ihr trauriges Schicksal berichteten, können namentlich genannt werden, da sie An gehörige in Polen zurücklassen mußten, über deren Verbleib sie in banger Sorge sind. Nach schwersten Bedrohungen und Verfolgungen entkam eine junge Frau mit ihren beiden Töch tern bei Hindenburg über die Grenze, während ihr Mann an der Flucht verhindert wurde. Bon ihrem Bruder weiß sie nur, daß er von Aufständischen angeschossen wurde und vielleicht tot ist. Von zwei weiteren Brüdern Hal sie eben falls nichts mehr gehört. Einem jungen Mädchen wurden bei einem Ueberfaü von polnischen Burschen zwei Zähne ausgeschlagen. Von ihren Eltern hat sie nichts mehr gehört, fürchtet aber das Schlimmste. Eine 27jährige Volks deutsche aus Friedenshütte mußte nach schwersten Bedrohungen durch polnischen Pöbel hochschwanger mit ihren zwei Kindern, im After von 6 und 3 Jahren, flüchten. Erschütternd ist auch der Bericht eines im Flüchtlingslager Friedland auf- genommencn Ehepaares aus Matschekowatz, das sich mit seinen beiden Kindern, 3 und 1 Jahr alt, vor vem polnischen Terror in Sicherheit bringen mutzte. Bei einem heimtückischen Ueber- fall wurde oer Mann schwer verletzt. Zur gleichen Zeit wurde seine 28jährige Frau in der Wöhnunq übersallen, gewürgt und mit Stöcken barbarisch verprügelt. Die Wohnungseinrichtung wurde zertrümmert. Zwangsversteigerungen denWen SeMes Vernichtender Schlag gegen das volksdeutsche Genosse n schastswese n. Fu ihrem brutalen Vernichtunqskampf gegen die Lebens grundlagen des Deutschtums in Polen haben die Behörden zu einem neuen umfassenden Schlag gegen das deutsche Genos senschaftswesen ausgeholt. Es wurden erneut drei deutsche Molkerei-Genossenschaften, und zwar die Genossenschaft Kru- schin (Kreis Strasburg), Marken bei Strasburg, und Hein- richsdorf (Kreis Soldau), angeblich aus „hygiemschen" Grün- dcu, geschlossen. Ferner ist den deutschen Revisionsverbänden der deutschen Molkerei-Genossenschaften in Posen und Pommercüen das Revisionsrrcht entzogen worden. Diese Maßnahme hat zur Folge, daß den Genossenschaften sehr große Unkosten ent stehen, so daß in Kürze die volle Liquidierung des deutschen Genossenschaftswesens in Westpolen eintreten mutz. Eine not wendige Folge ist ferner die Brotlosmachung zahlreiäfer deut scher Angestellten, die bei diesen Verbänden tätig sind. Anch M nach Auslagen gutunterrichtetkr greife die Scklie- MWMer Liisenmaniiser Englische Blätter bringen eine Meldung, nach der der Füh rer ans dem Obersalzberg den italienischen Botschafter Attolico empfangen habe, der eine negative Antwort des Duce, die Salz burger Besprechungen betreffend, überbracht habe. Hierzu wird amtlicherseits erklärt, daß die Meldung frei erfunden ist und jeder Grundlage entbehrt. Ler HMel Lentschland-Sowjetunion utschcr Warenkredit von 299 Millionen Reichsmark Die feit längerer Zeit zwischen Deutschland und der UdSSR über eine Berbreiterung des beiderseitigen Warenverkehrs ge führten Verhandlungen wurden am 1». August 1939 erfolgreich abgeschlossen. Das Ergebnis der Verhandlungen ist ein Handels- und Kreditabkommen, das aus deutscher Seite von dem Vortragenden Legationsrat im Auswärtigen Amt, Dr. K. Schnurre, am fow» jetrussifcher Seite von dem stellvertretenden Leiter der Handels vertretung der UdSSR, in Deutschland, E. Babarin. unter zeichnet wurde. Das Abkommen sieht einemWarenkredit von 200 Millionen Reichsmark vor, den Deutschland der UdSSR gewährt und der sür den Bezug deutscher Waren zur Verfügung steht. Das Ab kommen legt ferner fest, daß die UdSSR innerhalb der nächsten zwei Jahre sowjetische Waren an Deutschland im Werte von 180 Millionen Reichsmark liefert. -- Seit Jahren ist die deutsche Handelspolitik bestrebt, unter. Ausnutzung der natürlichen Ergänzungsmöglichkeiten der Län der den gegenseitigen Warenaustausch zu beleben. Dabei konnten namentlich in Verhandlungen mit den Ost- und Südosteuropa staaten, aber auch mit anderen europäischen und einigen über seeischen Staaten nicht geringe Erfolge erzielt werden. Das jetzige Warenkreditabkommen mit der UdSSR gibt darüber hinaus neue MLalickkeiten wr Kebuna des ktandelsverkebrs. Grutzleiegramm des Führers l Der Führer hat an die Deutsche Ostmesse Königsberg folgendes Geleitwort gerichtet: „Der Deutschen Ostmeffe Königsberg, welcher die Aufgabe zuteil wurde, den Güteraustausch zwischen der deutschen Volks wirtschaft und den Nachbarn des Ostens zn pflegen und z« fördern, wünsche ich für ihr Wirken im Dienste friedlicher rwlschenstaatlicher Zusammenarbeit weitere Erwine. ßung der gesamten deutschen Genossenschaften im Bezirk Posen und der dentschen Zeniral-Genossenschaftsbank in Pofen bevor stehen. Da die deutschen Besitzer fast ausschließlich Schuldner der deutschen Genossenschaftsbanken sind, wird die sofortige Zurückzahlung aller aufgenommcnen Darlehen, Hypotheken usw. verlangt werden. Da die deutschen Besitzer hierzu nicht in der Lage sein werden, ist für die nächste Zeit mit zahl losen Zwangsversteigerungen Volksdeutschen Besitzes zu rechnen. Grauenhafte Mißhandlungen Deutsche in polnischen Gefängnissen mit eisernen Ketten geschlagen In den ostoberschlesischen KreiS- und Industriestädten sieht man immer wieder Transporte von verhafteten Deutschen, die wie qrmeine Verbrecher aneinandergefxsselt unter außergewöhn lich starker polizeilicher Bewachung durch die Straßen gezerrt werden. In den Gefängnissen bietet sich ein Bild des Grauens. Wie Tiere sind die verhafteten Deutfchen in den engen Zellen, die vor Schmutz und Ungeziefer strotzen, eingepfercht und kön nen sich kaum rühren. Das Essen besteht lediglich in einer dünnen Wassersuppe. Da die Pritschen in den Zellen nicht aus reichen, lösen sich die gefangenen Dentschen — soweit sie nicht verhört werden — beim Schlafen ab. Die wehrlosen Deutsche» werden nicht nur mit Fausthieben, Fußtritten und Gummiknüp peln traktiert, sondern sogar mit züsammengedrehtrn nassen Handtüchern und eisernen Ketten geschlagen. Sie müssen nach- sprcchen, was ihnen die grausamen Gefängniswärter und Poli zisten vorsagen und in Sprechchören aus dem Gefängnishof Schmöhrufe auf Deutschland und den Führer ausbringcn. Wer sich nicht fügt, wird ans das schlimmste mißhandelt, geschlagen und aus Drahtgeflechte geworfen, deren Spitzen den armen Opfern ins Fleisch dringen. Diese Methoden sollen die Deut schen gefügig machen und aus ihnen das herauspressen, Wa der Staatsanwalt für seine „Anklage" benötigt. Grenzüberirtti polnischer Goldaien Wie bekannt wird, haben die polnischen Militäbehörde» strengste Maßnahmen gegen die ständig zunehmenden Fälle von Desertion bei der Armee angeordnet. Nachdem erst vor wenigen Tagen gemeldet wurde, datz zahlreiche Angehörige des polnischen Militärs, größtenteils i« voller Ausrüstung, aus dem Olsa-Gebiet über die Grenze i« das Protektorat Böhmen und Mähren und in die Slowakei geflüchtet sind, kommt jetzt die Nachricht, datz in der Nacht vom 15. zum 16. und vom 16. zum 17. August auch bei Bischofs werder zahlreiche Grenzübertritte polnischer Soldaten erfolgt sind. In der Nacht vom 16. zum 17. August überschritt sogar i eine halbe Kompanie eines in Graudcnz stationierten und feit einiger Zeit als Grenzwachtkommando in der Nähe von Bischofswerder eingesetzten polnischen Jnfanteriebataillons di« Grenze. Die polnischen Soldaten, die zum Teil einen recht ver wahrlosten Eindruck machten, erklärten, daß sie „kein Kanonen futter abgeben" wollten. Polnischer Terror rast weiter Berichte gequälter Menschen