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Wilsdruffer Tageblatt : 11.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193908110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390811
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-11
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.08.1939
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Alle diese Acußerungen, das möchte ich besonders beto nen, so fuhr der Gauleiter fort, haben nicht Deutsche, sondern Franzosen und Engländer gemacht. Wir Danziger bestätigen diese Auslassungen in vollstem Umfang. Besser könnten wir Deutsche den berechtigten deutschen Anspruch nicht interpre tieren als diese Ausländer, die wir vor aller Welt als un sere Kronzeugen anrufcn. Wenn ich bisher nur Aeußerungen von Ausländern zur Danziger Frage und den damit zusammenhängenden Pro blemen wiedergegcben habe, so möchte ich nun besonders un seren eigenen Standpunkt klarstellen. Es ist im Augenblick, wenn man in der Weltpresse nach liest, so, daß sich alle Völker, besonders Engländer und Fran zosen, nicht zu vergessen besonders die Polen, mit der Dan ziger Zukunft beschäftigen. Sie tun gerade so, als ob Danzig englisch oder französisch oder polnisch wäre. Wenn jemand überhaupt ein Recht hat, sich über die An kunft Danzigs Gedanken zu machen, dann sind wir Danziger es selbst. Es ist in erster Linie unsere ureigenste Angelegen heit, die Gestaltung unseres Lebens und unserer Zukunft zu bestimmen. Wir stellen dazu folgendes fest: 1. Danzig ist feit seiner Gründung, das sind rund acht Jahrhunderte, immer eine urdeutsche Stadt gewesen. 2. In Danzig hat während seiner ganzen Geschichte bis -um Jahre 1919 nur Deutschland zu bestimmen gehabt. Die Danziger haben sogar im Jahre 1576 den polnischen König Stefan Batory mit Waffengewalt zuriickgeschlagen und zur Kapitulation gezwungen, als er versuchte, die Rechte, be sonders die Seeherrschaftrechte, der alten deutschen Hansestadt zu schmälern. Die heutigen Danziger fürchten die Kanonen von Rydz Smiglh ebenso wenig wie ihre Väter die Kanonen des polnischen Königs gefürchtet haben. 3. Danzig wurde im Jahre 1919 trotz mehrfachen ein mütigsten Protesten seiner Bevölkerung vom Mutterland ab- getrcnnt. Das vom amerikanischen Präsidenten Wilson in seinen vierzehn Punkten angekündigte Selbstbestimmungsrecht der Völker wurde durch diese willkürliche Handlung auf das Rück sichtsloseste mit Füßen getreten. 4. Die seit der Abtrennung vergangenen Jahre haben den unwiderleglichen Beweis erbracht, daß Danzig und seine Be völkerung wirtschaftliche und kulturelle Schädigungen aller Art erlitten haben. Allein die Tatsache, daß dem Danziger Hafen, der Polens einziger Zugang zum Meer sein sollte, und dessentwegen man Danzig, vom Reich abgetrennt hatte, immer mehr mit einer grausamen Planmäßigkeit die Lebensrechte entzogen worden sind, so daß der Danziger Hafen schon heute gegenüber Gdin gen an zweiter Stelle liegt, beweist, daß Danzig von Polen nur wirtschaftliche Nachteile und keine Vorteile hat. Die Ehrverletzungen, die in den letzten zwanzig Jahren den Deutschen in Danzig durch besondere polnische Maßnahmen zugefügt wurden, stehen aus einem besonderen Blatt. 5. Diese fortwährenden Schikanierungen der Danziger durch Polen auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens und der Umstand, daß Danzig ohne Befragen seiner Bevölkerung vom Reich abgetrennt wurde, ist seit zwanzig Jahren für alle Danziger Veranlassung zu dem Ruf: „Wir wollen zurück zum Reich!« 6. Die Danziger Bevölkerung ist sich heute vollständig dar über im klaren, und glaubt felsenfest, dasr die Stunde der Be freiung kommt, das heißt, das Danzig wieder zum Deutschen Reich zurückkehrt. 7. Die Danziger schauen in seltener Geschlossenheit und mit besonderer Liebe und Verehrung auf ihren Führer Adolf Hitler, von dem sie überzeugt sind, daß er ihren Wunsch nach Heimkehr ins Reich erfüllt, und damit dem Selbstbcstim- mungsrecht der Danziger wieder Geltung verschafft, welches man ihnen im Jahre 1919 verweigerte. In dieser feierlichen Stunde glaube ich, können wir nichts Besseres tun, als zu geloben, daß wir jeden Angriff auf diesen heiligen deutschen Boden mit den uns zur Verfügung stehen den Kräften entschlossen abwehren werden und jeden Befehl unseres Führers Adolf Hitler, den er uns gibt, zur Ausfüh rung bringen. Möge der Tag nicht fern sein, an dem wir wiederum hier zusammenkommen, nicht mehr zu einer Protcstkundgc- vung, sondern zur Feier der Wiedervereinigung Danzigs mit dem Großdeutschcn Reich. Eine grenzenlose Begeisterung brach sich Bahn, die den Willen zum Durchhalten bis zum letzten bekundete, als der Gauleiter in sieben Punkten den Standpunkt Danzigs end gültig seststellte. Immer wieder hallten die Rufe: „Ein Volk, ein Reich, ein Führer!« aus den Kehlen der Hunderttausende in einer unbeschreiblichen Begeisterung und einer eindrucksvollen Fei erlichkeit und zielsicheren Entschlossenheit über die Plätze und durch die Straßen der deutschen Stadt Danzig. Als der Gauleiter zum Schluß noch der Hoffnung Aus druck gab, daß die nächste Kundgebung der Feier der Wieder vereinigung Danzigs mit dem Großdeutschen Reich gelten möge, war den Danzigern aus dem Herzen gesprochen. Danzigs Trenegelöbnis an den Führer Unter der begeisterten Zustimmung der Danziger Bevöl kerung wurde an den Führer folgendes Telegramm gerichtet: „Mein Führer! Zehntausende deutsche Danziger, die zur Protestkundgebung gegen die Polnischs Drohung, Danzig mit Kanonen zusammenzuschießen, auf den Plätzen der ewig deut schen Stadt Danzig versammelt sind, blicken mit größtem Vertrauen zu Ihnen auf und grüßen Sie in Ehrerbietung und unerschütterlicher Treue als ihren Führer! (gez.) Albert Forster, Gauleiter.« . Große KriegsmaleriMMporte in Gdingen Umfassende Vorbereitungen an der Grenze. Verschiffung der Goldvorräte ins Ausland? Wie der „Danziger Vorposten" aus zuverlässiger Quelle erfährt, sind am K. August der polnische Dampfer „Lech" von London und der polnische Dampfer „Lublin" von Holland mit umfangreichen Kriegsmaterialtransporten in Gdingen einge- troffen. Die Dampfer der „United Baltic Corporation", die wöchentlich dreimal in Gdingen eintreffen, haben ebenfalls Kriegsmaterial in großem Umfange an Bord. Auf den Straßen, die vom Inneren des Landes an die Grenze führen, sind nach beim „Danziger Vorposten" einge gangenen Meldungen große Munitionstransportc zu beobach ten gewesen. Die Vorbereitungen an der Danzig-polnischen Grenze nehmen immer größeren Umfang an. In Gdingen hält sich hartnäckig das Gerücht, so schreibt der „Danziger Vorposten", daß Polen gegenwärtig Gold aus- geführt habe. Die polnische Regierung habe beschlossen, ihre ohnehin nicht bedeutenden Goldvorräte ins Ausland zu brin gen und bei ausländischen Banken in Depot zu geben. Die polnische Stadtverwaltung in Konitz bat eine Be kanntmachung erlassen, wonach gewisse Teile des Kreises Konitz ab sofort für den öffentlichen Verkehr verboten sind. Dem Anruf der Posten sei sofort Folge zu leisten, da Honst geschossen würde, Will Men SeWmrd besetze»? Das italienische Blatt „Regime Fascista" stellt fest, daß eine gewisse, von England und Frankreich bezahlte und auf- gestachclte Presse eine maßlose, herausfordernde Hetze gegen Deutschland schürt und sogar mit Kanonen droht. Polen spielt mit dem Feuer! Blindlings glaube es, daß England und Frankreich bereit seien, sich für Danzig in Stücke reißen zu lassen. Es Hosse daher, einen Konflikt zu seinem Vor teil zu entfesseln. In Warschau habe man anscheinend von den Ereignissen der letzten Jahre wenig gelernt. Gestützt auf die gleiche Hilfe haben andere Regierungen ihre Stimme erhoben und ein schlimmes Ende genommen. Man brauche nur an Benesch zu erinnern, der jetzt dem Negus und anderen Staatsmännern ohne Land Gesellschaft leiste. England und Frankreich haben auch wiederholt versichert, daß Franco in Spanten nie siegen werde, und doch sei das Gegenteil eingetreten. Man müsse sich daher fragen, ob Polen Selbstmord begehen wolle. Wenn dem so sei, habe es den richtigen Weg eingeschlagen. Andernfalls müsse es zur Einsicht kommen und mit seiner Großsprecherei aufhören, die bei niemand Eindruck mache. Polen-Zöllner schießt auf Danziger Kind Er erklärte, Befehl dazu zu haben. Wie der „Danziger Vorposten" meldet, wurde von einem polnischen Zollbeamten an der Danzig-polnischen Grenze bei Ochsenkopf auf die etwa 14- bis 16jährigen Brüder Littwin scharf geschossen. <!) Die beiden Jungen hatten ans dem elter lichen Acker, den die Grenzziehung in zwei Teile geschnitten hat, gearbeitet und waren mit einem ordnungsmäßigen polni schen Grenzschein ausgerüstet. Der zur Rede gestellte schietz- wütigc polnische Analphabet erklärte, die beiden Jungen hätten zwar das Recht, auf polnisches Gebiet übcrzutretcn, er habe je doch den Befehl, auf jeden zu schießen, der über die Polnisch- Danziger Grenze komme. Die polnischen Gewalttätigkeiten gegen Volksdeutsche nehmen kein Ende und kennen keine Grenzen. Immer wieder werden deutsche Molkereien von der polnischen Behörde ge schlossen. Als die deutschen Bauern nach Schließung ihrer bis herigen Molkerei an keine andere deutsche Genossenschafts molkerei in Morkau ihre Milch schickten, wurde der Kutscher überfallen, die Milch verschüttet und der Wagen zur Umkehr gezwungen. — In Schwetzkau, Kreis Lissa, würden nachts bei dem Volksdeutschen Landwirt Franzke die Fensterscheiben mit Steinwürsen zertrümmert, der Eigentümer, der im Bett lag, wurde von einem Stein getroffen. Dann zogen die Polen vor das Haus des Deutschen Thiel, brachen die Tür auf, durch suchten alle Räume, zerschlugen sämtliches Geschirr und nahmen alle Lebensmittel mit. Da der Eigentümer schon feit zwei Monaten von den Polen im Gefängnis festgesetzt ist, befanden sich nur zwei Frauen und zwei ältere Kinder im Hause. Wo noch deutsche Arbeiter beschäftigt werden, da werden sie jetzt von ihrem Arbeitsplatz verjagt. In einer Lodzer Tertilsabrik streikten die polnischen Belegschaftsmitglieder und erzwangen dadurch die Entlassung der noch in der Fabrik ver ¬ bliebenen deutschen Arbeiter und Angestellten. Auch in anderen Fabriken wurde die Beiricbsführung gezwungen, die deut schen Arbeiter fristlos auf die Straße zu setzen. Nachts wurde auf die Besitzung der 58jährigen Deutschen Auguste Nickel in Klein-Rusnik, Kreis Graudenz, ein Ueber« fall verübt. Die Stall- und Küchentüren wurden susgebrochsn und mehrere Fenster mit großen Ziegelsteinen eingeworfcn. Polnisches Wirifchafischaos Zahlungsstockung infolge Silbcrgeldhamstcrci Die von dem polnischen Chauvinismus entfachte Kriegs psychose zerrüttet das Wirtschaftsleben in Polen inzmer mehr. So wie schon seit längerer Zeit in Ostoberschlesien, so herrscht jetzt überall im Lande ein empfindlicher Mangel an Hartgeld. Die Bevölkerung weigert sich, Noten anzunehmen, und hamstert Silbergeld. Infolgedessen stockt überall der Zahlungsverkehr. Die Hausfrauen können nicht mehr einkaufen, die Ge halts- und Unterstützungszahlungeu können nicht mehr pünkt lich erfolgen. Bei der A r b e i t e r f ch a s I und bei den Arbeits losen ist die Stimmung daher außerordentlich erregt. Die Postämter können keine Marken wegen Fehlens des nötigen Wechselgeldes verkaufen. Die gleichen Schwierigkeiten ergeben sich bei der Eisenbahn und bei der Straßen bahn. Die polnische Presse warnt die Silbergeld-Hamsterer. Die Chauvinisten-Presse schiebt die Schuld an der Hamsterei „feindlichen Agenten und deutschen Spionen« zu. Bezeichnend ist, daß die Juden bereits aus dieser Not lage schon wieder ein Geschäft zu machen verstanden haben. So hat ein Warschauer Jude 20-Zlotv-Scheine ausgekauft und dafür 15 Zloty in Silber gezahlt. An anderen Orten werden für IM Zloty Banknoten von den Juden 85 Zloty in Silber gegeben. Mafsensiuchi der Kurgäste Aber noch andere Folgen zeitigt die Warschauer Kriegs hetze: Infolge eines Gerüchtes, daß die Behörden eine Räu mung der Küstenorte vorgesehen hätten, hat eine Massenflucht der Kurgäste aus den polnischen Badeorten eingesetzt. Trö ber Versicherung des Regierungskommissars, daß ein Räu mungsbefehl weder erlassen noch beabsichtigt sei, ist diese Massenflucht nicht abzustoppen. Auch hier wieder behauptet die polnische Presse, daß dies Gerücht das Werk „fremder Agenten« sei. Einberufungen in Rumänien DNB. Bukarest, 11. August. Für den 15. August hak Rumänien zehn Dohrgänge der Reserve zu den Waffen gerufen. Vier Armeekorps von sieden werden dadurch auf ihre volle Stärke gebracht. Ad 15. September sollen weitere Einberufun gen erfolgen. Auch der Aufrüstung wird besondere Aufmerksamkeit ge widmet. Ministerpräsident Calinrscu, der gegenwärtig auch einstweiliger Heeresminister ist, besichtigte in den beiden letz ten Togen gemeinsam mit dem Rüstungsministet die Rüstungs- und Munitionsfabriken in Ploseschti, Sinaia, Kronstadt und Umgebung, wo befonders viele Werke konzentriert sind, und Fogarasch. Ass lmkrrer Keimst. Wilsdruff, am 11. August 1939. Spruch des Tages,, Die erste Pflicht des Staatsbürgers ist, dem Vaterland zu dienen. Friedrich der Große. Zubiläen und Gedenktage 12. August 1687: Sieg des Herzogs Karl von Lothringen und des Mark grafen Ludwig von Baden über die Türken bei Villäny (Mohärs). — 1843: Der Generalfeldmarschall Frhr. Colmar v. d. Goltz in Bielkenfeld geb. — 1894: Der deutsche Freiheits kämpfer Albert Leo Schlageter in Schönau im Wiesental, Baden, geboren. Sonne und Mond: 12. August: S.-A. 4.35, S.-U. 19.34: M.-A. 1.14. M-N 17.16 Vorsicht beim Sammeln von Men! Pilzberatungsstellen und Pilzmerkblätter beachten! Pilzvergiftungen, von denen oft ganze Familien betroffen Werden, und die nicht selten sogar tödlich verlaufen, kommen alljährlich vor. In den weitaus meisten Fällen werden sie durch selbstgesammelte Pilze verursacht. Unter den auf Märk ten gekauften Pilzen sind Giftpilze infolge der auf fast allen Märkten ausgeübten Marktkontrolle kaum anzutresfen. Wer Pilze sammelt, sollte nur solche Arten nehmen, die ihm sicher als eßbar bekannt sind. Ist er über die Genießbar keit im geringsten im Zweifel, so wende er sich an eine Pilz beratungsstelle. Allgemein gültige Erkennungszeichen und Prüfungsmittel zur Unterscheidung von eßbaren und giftigen Pilzen gibt es nicht. Weder das Vorhandensein von Milchsaft oder die klebrige Beschaffenheit des Hutes noch die Braunfärbung eines in das Pilzgericht getauchten Löffels oder die Verfärbung einer mitgekochten Zwiebel deuten auf Anwesenheit von Gift- vilzen. Allein die genaue Kenntnis der besonderen Merkmals der einzelnen eßbaren und giftigen Pilze schützt vor schädlichen Folgen des Pilzgenusses. Besonders hüte man sich vor den gefährlichsten aller Giftpilze, den Knollenblätterschwämmen, von denen der grüne Knollenblätterschwamm (Amanita phal- loidess, der statt einiger eßbarer grüner Täublingsarten oder statt des eßbaren Grünlings gesammelt wird, die meisten töd lichen Veraiftungen verursacht. Es gibt aber noch eine Reihe anderer Giftpilze, deren Genuß recht verhängnisvolle Folgen haben kann. So sind in den letzten Jahren zahlreiche Vergiftungen durch den Panther- pilz verursacht worden, der statt des eßbaren Perlpilzes ge sammelt wurde. Auch vor dem ziegelroten Rißpilz, der aller dings schon im Mai und Juni in Wäldern und Parkanlagen auftritt, muß wegen seines starken, meist tödlich wirkenden Giftes, gewarnt werden. Er wird zuweilen mit dem Cham pignon verwechselt. Ein Pilz, der ebenfalls früher (März bis Mail auftritt und schon zahlreiche Vergiftungsfälle verursacht hat, ist die Frühlingslorchel (Helvella esculentas. Frische Lorcheln dürfen nnr nach längerem Abkochen ohne das Koch wasser, das wegzugießen ist, genossen werden, während im Handel befindliche getrocknete Lorcheln infolge ihrer langen Lagerung unschädlich sind Um die Kenntnis der Pilze zu verbreiten und damit der Gefahr der Pilzvergiftung nach Möglichkeit entgegenzuarbeiten, hat auch das Reichsgesundheitsami einen Ueberblick über die wichtigsten eßbaren und schädlichen Pilze in gemeinverständ licher Darstellung im Pilzmerkbkatt gegeben, das unter Mitwirkung des Botanischen Museums in Äerlin-Dahlem und der Deutschen Gesellschaft für Pilzkunde in Darmstadt bear beitet wurde und dnrch den Buchhandel zu beziehen ist (Ver lag von Julius Springer, Berlin; Ausgabe 1928, Preis 0,81 RM.s. Wer Pilze für seinen Haushalt sammeln will, verschaffe sich zunächst durch Beteiligung an Pilzwanderun gen unter sachkundiger Leitung die erforderlichen Kenntnisse. In Zwetfelsfällen hole er Auskunft bei einer Pilzberatungs stelle etu. Zeigen sich nach dem Genuß von Pilzen Erscheinungen, die den Verdacht einer Vergiftung erregen, so versäume man keine Zeit, für ärztliche Hilse zn sorgen. Bis solche zur Stelle ist. muß man sich bemühen, das Gift ans dem Magen zu ent fernen. Falls Erbrechen nicht bereits erfolgt ist, rufe man eS dadurch hervor, daß ein Finger tief in den Rachen gesteckt wird. Die schädliche Wirkung des Genusses giftiger Pilze äußert sich gewöhnlich nach einigen Stunden, bei den Knollen- blätterschwnmmen tritt sie meist erst nach 8 bis 40 Stunden ein. Hilse kommt bei der Erkrankung nach Genuß von Knollen- blätterschwämmen vielfach zu spät. Kew Beamter ohne die RMsrmetettag-Vlalette! Der Gauwalter des Reichsbundes der Deutsche» Beamten, Paul Schaaf. MdR-, erläßt folgende» Aufruf an die Beamten: Der Beamte als Verwalter und Repräsentant des natio nalsozialistischen Staates wird seine Verbundenheit mit der Partei sichtbar zum Ausdruck bringen, indem er und sein« Familie stolz die Reichsparteitagplakette tragen. Im „Amtshos" waren die Heinzelmännchen. Hatte der „Amtshof" bereits vor einigen Jahren durch die Baufirma Fr. Emil W. Bertholdt ein vorbildliches Aeußcre erhalten, so ist nun auch das große Gastzimmer nach den Entwürfen Walther Bertholdts um- und ausgestaltet worden. Es trägt nun gediegenes altdeutsches Gepräge. Zu der Balkendecke passen ganz ausgezeichnet die Holzverkleidung mit den Eckbänken, der Büffetschrank und die Türen mit den schmiedeeisernen Be schlägen. Schmiedeeiserne Halter tragen die Leuchten an den Wänden und an der Decke. Ueber der Lingangstür zwischen dem Stadtwappen und dem kursächsischen Postwappen kündet eine Uhr die Stunden und ein Spruch von Hans Schemm: „Man kann das große Vaterland nicht lieben, wenn man die Heimat nicht im Herzen trägt" in Sgrasfito schmückt die Wand gegenüber, welche durch eine große zweiflügelige Tür die Ver bindung mit dem anderen Gastzimmer gestattet. An die ehemalige Bestimmung des „Amtshofcs" als Post halterei erinnern farbenfrohe Bilder mit Postlcuten und Post kutschen; sein jetziger Aufgabenkreis wird sinnvoll bedeutet von einem großen Weinglas mit Farbenmalerei, das in einer Rundbogennische in der Straßenseite schön zur Geltung kommt. Rvtgeblumte Fenstervorhänge runden das Bild zu einem Ganzen, das in seiner Traulichkeit und Gediegenheit den Ein kehrhaltenden allen zur Freude gereicht. Sämtliche Arbeiten, ob Beleuchtungskörper, Möbel usw., wurden von Wilsdruffer Handwerksmeistern und Gesellen ausgeführt. Ein bedauerlicher Iagdunfall ereignete sich am Montag abend in der achten Stunde auf einem Hochsitze in der Struth. Der beim Iagdpächter Roßberg als Iagdgast weilende Fuhr unternehmer Mende aus Freital verletzte sich durch einen Schutz ins untere Wadenbein, so daß er ärztliche Hilfe in An spruch nehmen mußte. Heute Freitag kehren die Hitler-Jungen vom Sommer lager zurück. Heute in aller Frühe wurden die 23 Zelte des Sommerlagers des HI.-Bannes Meißen (208) aus dem herr lichen waldumrauschten Angerberg bei Neustadt abgebrochen. Die rund 200 Teilnehmer marschierten mit dem Bannmusik zug nach Bad Schandau, wo sie das Dampfschiff in Richtung Meißen bestiegen. In Meißen sollen sie 15.45 Ahr eintreffen. Der Kreis Meißen rüstet zum Reichsparteitag. Der Reichsparteitag Eroßdeutschlands wirft seine Schatten vor aus. 220 Politische Leiter mit 45 Ortsgruppenfahnen, 45 DAF.» Walter und 45 Mitglieder der NS.-Zrauenschaft ans dem Kreis Meißen werden den ersten Reichsparteitag Eroßbeutsch- lands miterleben dürsen. Der erste Transport fährt am 1. September nach Nürnberg ab; der andere Teil mit den Frauen am 6. September. Die Rückkehr erfolgt gemeinsam am 12. September.
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