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Wilsdruffer Tageblatt : 17.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193908177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390817
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-17
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 17.08.1939
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Rom warnt Polen Italien wird im Kriegsfall seine Pflicht tun -MM Deutschland and Italien, sondern die Demo' krallen müssen ihre Haltung lindern, wenn der europäische Friedr gerettet werden soll", so schreibt das italienische Blatt „Messaggero", das jenen Londoner und Pariser Zweck- optimismuS brandmarkt, mit dem man in den demokratischen Hauptstädten in der Stunde der Gefahr der eigenen öffent lichen Meinung vormachen wolle, daß Italien in letzter Stunde eine Vermittlungsaktion unternehmen könnte. Deutschland und v Italien hätten nichts an der von ihnen eingenommenen Hal- «mg zu ändern, am wenigsten Italien, das im Falle eines allgemeinen Krieges wie immer seine Pflicht tun werde. Eine letzte Mahnung richtet das Blatt an Polen, wolle es sich nicht in einem Kampf der Titanen, dem es trotz aller seiner maßlosen Ueberheblichkeit keineswegs gewachsen sei, dem Untergang aussetzen. Niemand denke daran, die wirt schaftlichen Interessen Polens zu bedrohen, aber man muffe sich in Warschau endlich im klaren darüber sein, daß eine Großmacht wie Deutschland nicht ewig Beschränkungen hin nehmen könne, wie sie die derzeitige Lage in Danzig in sich schlöffen, nm von dem Korridor ganz zu schweigen, der bis her nur wegen der Langmut des Führers noch nicht in Rede gestellt worden sei. Auch das italienische Blatt „Giornale d'Italia" Warnt Polen aufs entschiedenste, das gefährliche Spiel eines agent Provokateur der Demokratien weiter zu treiben. Im Falle eines Krieges hätte Polen nichts zu gewinnen und würde unweigerlich von den Verteidigern des deutschen Bodens zermalmt werden. Es geht um Polens Existenz Italienische Erklärung zu den demokra tischen Hetzlügen Gegen die in der demokratischen Presse aufsteigcndeu Ver suchsballons, die von der Möglichkeit einer Konferenz und von Kompromißlösungen faseln, wendet sich das halbamtliche italienische Blatt „Giornale d'Italia". DaS Blatt betont, es gebe Rechte, die von keiner Konferenz anerkannt zu wer- den brauchten, sondern einfach erfüllt werden müßten. Um ein solches Recht handele es sich bei dem Anspruch Deutschlands aus Danzig und bei den Forderungen Italiens im Mittelmeer und in Afrika. Es sei also an der Zeit, daß die Demokratien endlich auf- hörten, Falschmeldungen in die Welt zu setzen mit dem Zweck, die polnischen Obersten und Marschälle in ihrer provokatori schen Haltung zu stärken. Um solche Falschmeldungen handele es sich, wenn man in der demokratischen Presse von Unstimmigkeiten zwischen Italien NN*, „ei, Verstimmung Ungarns gegen die Achse oder gar von einem bevorstehenden Marsch der Achsenmächte gegen einige füdost- europäische Staaten rede, oder wenn man von Kompromissen phantasieren wolle. Unter der Ueberschrift „Das entscheidende Dilemma" erklärt „Giornale d'Italia", nach der Stellungnahme der Achsenmächte in der Danzigfrage müsse Polen nun mehr selbst sein Schicksal entscheiden Es müsse wählen, ob eS mit Deutschland verhandeln und dir Rechte Deutschlands aus die deutschen Städte und Gebiete anerkenne, oder ob es offen einen Krieg gegen Deutschland vom Zaune brechen wolle. Möge sich Polen bei seiner Wahl klar sein, daß es. wenn es Deutschlands Recht nicht anerkenne und den Kriegsfall be schließen sollte, seine ganze Existenz aufs Spiel setzen würde. Denn im Kriegsfälle wurde es nicht um Danzig, sondern um Polens Unabhängikeit gehen. Von den West- mächten könne es keine Hilfe erwarten, und die der Sowjeiheere sei nicht nur problematisch, sondern würde be stimmt nicht die Freiheit seiner Bevölkerung verteidigen, son dern sie zu bolschewisteren versuchen. Polen werde Italien im Falle eines Krieges an Deutschlands Seite finden. Die Westmächte aber, so betont das halbamtliche Matt abschließend, sollten sich an das Schicksal der Tschecho- Slowakei erinnern, die alles verloren hat, da sie sich einer gerechten Forderung widersetzte. Sie sollten Polen ebenfalls zum Verhandeln raten, wenn sie nicht ein ganzes Volk ihrem eigenen Groll und ihren Kriegsplänen opfern wollten Europa an einem Scheidewege Die norditalienische Presse setzt die Warnungen an Polen «nd die es ausstachelnden Einkreisungsmächte fort. „Popolo d'Italia" schreibt: Polen könne im Konfliktsfalle auf keine greifbare Hilfe der West Mächte zählen, was auch die erbittertsten Strategen einsehen müßten. Diese Wirklich keit sollte endlich allen Illusionen ein Enos machen und Polen veranlassen, so rasch wie möglich zu einer klaren und vernüns- ttaen Lösung der Danziger Frage zu gelangen. Polens einzige Möglichkeit sei, mit Deutschland eine gerechte «nd dauerhafte Lösung zu suchen. Italien müsse immer wieder ausdrücklich Uno entschieden betonen, daß seine Stel lung im Falle eines allgemeinen Konflikts eindeutig festgelegt sei. „Gazzetta del Popolo" erklärt, Europa stehe an einem Scheidewege. Die Möglichkeit des Friedens wie die des Krieges sei noch offen. Würde es aber zn einem Konflikt kommen, dann wären weder Frankreich noch Eng land imst a n d e, irgend etwas zu unternehmen, um Polen zu Helsen. Deutschland könnte dank seiner Befestigungs anlagen im Westen monate- und jahrelang jedem französischen Angriff die Stirn bieten. Es sei widersinnig zu glauben, daß die Demo kratien für ein aussichtsloses Unternehmen verbluten wollten. Das polnische Heer müßte zwei Dritteln der deut schen Armee standhaltcn, und mau sähe nicht, wie eS da mit Aussicht auf Erfolg Widerstand leisten könnte. Polen werde aut daran tun, Deutschlands Standpunkt anzuerkcnnen und sich friedlich mit seinem Nachbarn zu einigen. SchUe ml deutsche Pressevertreter Erneute polnisch« Herausforderung Am gleichen Tage, an dem die dreiste Herausforderung polnischer Grenzsoldaten bei Kohling größte Erregung in Danzig Lervorgerufen hat, wird bereits ein neuer schwerer Zwischen fall von der Danziger Grenze gemeldet. Gegen 19 Uhr wurde von polnischer Seite aus einen deut schen Kraftwagen, der sich in Lressau in der Nähe der Dierfchauer Brücke, also aus Danziger Gebiet besand, scharf geschaffen. In dem Magen, der vor einer Tankstelle haltgemacht hatte, befan den sich Danziger Pressevertreter. Der Danziger Senat hat sofort Men diese erneute polnische Herausforderung schärfsten Protest bei der polnischen Regierung erhoben und darauf hingewiesen, daß die Tatsache, daß an «inem Tag von polnischer Seite so schwere Grenzzwischeufälle Hsrvorgernfen würden, als unerträglich angesehen wird. Ne volnWes AMiiMches SemMM Wehrlose Deutsche al» Zwangsarbeit» nach Jnnerpolen verschleppt Aus allen Ortschaften Oftobcrfchlesiens kommen Meldunar.. über Massenverhaftungcn von Angehörigen der deutschen Volks- gruppe in Ostoberschiesien, die ganz überraschend am Montag, Tirnsta» «nd Mittwoch voraenommen wurden. Lille« Verhal tungen gingen umfangreiche'Haussuchungen voran, Vie kn Ler rigorosesten und brutalsten Weife durchaefiihrt wurden. Die Zahl der Verhafteten läßt sich noch nicht annähernd ssststellen. Sie dürfte jedoch mindestens 3SV bis UM betragen. Darunter befinden sich vor allem Unterführer, Ortsgruppenleiter, Vor sitzende und Vorstandsmitglieder aller deutschen Organisationen. Die Verhafteten wurden zu einem Teil ins Kattowitzer Ecrichtsgefänanis eingelirsert, znm anderen Teil in das Innere Polens, u. a. in die berüchtigten Gefängnisse von Tarnow (Klein- Polen) verschleppt. Gleichzeitig wurden die Büros zahlreicher Deutschtums- organisatwnen verschlossen und versiegelt. Ebenso wurden in sämtlichen deutschen Zeitungen Ostoberschlesiens Haussuchungen durchgeführt. In der „Kattowitzer Zeitung" wurden Schrift leitung und Verlag versiegelt. Dagegen ist die Druckerei von dieser Maßnahme verschont geblieben, so daß die Zeitung ver suchen will, ohne Rücksicht auf den polni chen Druck im beschränk tem Umfange zu erscheinen. Das Schick al der übrigen Deutsch tumsblätter in Ostoberschlesien ist zur Zeit noch unbekannt. Die Haussuchungen und Verhaftungen erfolgten unter den fadenscheinigsten Gründen. Die Maßnahmen lösten in der deut schen Volksgruppe begreiflicherweise eine ungeheure Erregung und Panikstimmung aus. Viele Deutsche sind m die naheliegen den Wälder geflüchtet und halten sich dort vor den polnischen Häschern verborgen. Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, ist der Aufständische Verband in den letzten zwei Tagen bewaffnet worden, so daß mit einem furchtbaren Terror gegenüber den wehrlofen Deut schen zu rechnen ist. Die Tatsache, daß alle Nachrichtenverbin dungen schon jetzt so gut wie abgrschnitten sind, wirft ein ein deutiges Licht aus dos Vorhaben der Polen. Selbst EMMge verhaftet Aus Tarnowiß wird gemeldet, daß dort, abgesehen von der allgemeinen Verhaftungswelle gegen Volksdeutsche Führer in Polen, noch 450 volksde'uische Manner, Frauen und sogar Kin der aus Ostobsrfchlesien und Mittelpolen verhaftet wurden, weil sie versucht hatten, angesichts des ungeheuren polnischen Terrors sich auf deutsches Gebiet in Sicherheit zu bringen. Der jüngste Verhaftete zählt erst elf Lahre. Der älteste hat bereits das 8». Lebensjahr überschritten. Wie verlautet, sollen von diesen die noch arbeitsfähigen Volksdeutschen zu Zwangsarbeiten nach Ostgälizren abgeschoken werden. Die Behandlung der verhafteten Deutschen in den polnischen Gefängnissen spottet jeder Beschreibung. Die Gefangenen wer den in übergroßer Zahl in engen Zellen zusammengepfercht, von dem polnischen Aufsichtspersonal mißhandelt und den gemeinsten Untersuchungsmethoden unterworfen. Die Verpfle gung kann man schlechthin als ungenießbar bezeichnen. Semior Mesner verhaftet In polnischen Kerkern befinden sich u. a. Ler Führer der Jungdeutschcn Partei in Polen, der frühere Senator Wiesner, und ver Vorsitzende der Gewerkschaft deutscher Arbeiter in Polen, der frühere Abgeordnete Jankowski. Von den Polen ist der kleine Grenzverkehr vollkommen ge schloffen worden. Auf verschiedenen Straßengrenzübergängen ist der Verkehr überhaupt nicht zugelaffen. Die Ein- und Ausreise nach Ostoberschlssron ist zur Zeit noch an den Hauptbahnstrscken möglich. Die Durchsuchung der verkehrenden Züge erfolgt mit einem Massenaufgebot von Polizei, die oft in rigoros-' ^ vorgeht. Zehn<ausend Arbeiter brotlos gemacht Die Verschärfung der Absperrmaßnahmen erfolgte am Dienstag um 13 Uhr. Die polnischen Polizisten nahmen den in Ostoberschlesien wohnenden Arbeitern, die auf deutscher Seite Lohn und Brot gefunden hatten, die Grenzkarten ab und zerrissen sie vor den Augen der Grenzgänger, denen damii die Möglichkeit genommen wurde, die Grenze zn über schreiten und ihren Lebensunterhalt wie bisher zu finden. Nicht weniger als 10 000 Arbeiter sollen nach dem Willen des Woiwoden in Kattowiy durch diese Maßnahme getroffen werden. Ganze Gruppen von Arbeitern weigerten sich, ihre Grenzkarten abzugehen. Es nützte ihnen jedoch nichts, da die Polen überhaupt niemand mehr über die Grenze lassen. Die jenigen Ostobcrschlesier, die noch in letzter Minute versuchten, auf deutsches Gebiet zurückzukehren, wurden von der polnischen Polizei daran gehindert. !.!!. I " > —.... „ Bus imlerer Heimat. Wilsdruff, am 17. A Spruch des Tages Deutschland hat zu viele Menschen auf feiner Bodcnfläche. Es liegt im Interesse der Welt, einer großen Nation die erforderlichen LeSensmöglichkeitcn nicht vorzuenthalten. Adolf Hitler, Interview am 18. 10. 1933 in Berlin. ZubiiLen und Gedenktage 18. August 1753: Der Baumeister Balthasar Neumann in Würzburg gcst. — 1866: Gründung des Norddeutschen Bundes. — 1870: Schlacht bei Gravelotte—Saint-Privat. — 1881: Der Ton dichter Hermann Zilcher in Frankfurt a. M. geb. — 1915: Erstürmung von Kowno in Litauen durch die deutschen Truppen unter General Litzmann. , Sonne und Mond: 18. M"gust: S.-A. 4.45, S.-U. 19.22; M.-A. 9.18, M.-«. 20.31 ,/Emstehe für Pflichterfüllung'" Es war vor 25 Jahren am 20. August, als dieses Wort in aller Munde war in Deutschland. Lautete doch das Telegramm des Gouverneurs von Tsingtau an den Kaiser nach dem japanischen Ultimatum: „Einstehe für Pflicht erfüllung bis zum Aeußersten". Das ist ein Wort, das über allen Phrasen steht, das Bekenntnis des Mannes zum letzten Einsatz, zur Wahrung der Ehre auch auf verlorenem Posten. So drängen sich uns in diesem Jahre der Erinne rung an den Ausbruch des Weltkrieges tausend Beispiele auf, die davon zeugen, wie ein ganzes Volk bereit gewesen ist, für die Pflichterfüllung einzustehen gegenüber Volk und Vaterland. Wir können heute diese Männer vielleicht besser verstehen, als je in einem anderen Augenblick, denn eine Welt des Unfriedens, des Neides und der Mißgunst, zwingt uns selbst eine klare Stellungnahme auf, und uns ist die Erkenntnis geworden, daß der Friede und die Frei heit unseres Volkes nur gewahrt werden können, wenn di« bedingungslose Bereitschaft zum letzten Einsatz in aller Herzen vorhanden ist. Und die ist vorhanden, denn wir wollen weiter nicht als unser gutes Recht und den Friede» der Ehre und Gerechtigkeit. ' B. D« darfst nicht nur Hilf« erwarten, sondern mutzt Hilfe er- »öglichen. Werde Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes! Geschlossen — verurteilt — verhaftet Nach einer Meldung aus Neutomischel wurd« bis dortige deutsche Bücherei, die im lutherischen Pfarrhaus« untergebracht ist und etwa 8M Bände umfaßt, durch die pol nischen Behörden geschloffen. In Stralkowo wurde die deutsche Molkerei auf Verfügung des Kreisstarostcn von Wieschen geschloffen. Diese deutsche Molkerei konnte am 1. Mai d. I. auf ihr 50jähriges Bestehen zurückblicken. „Dziennik Bydgoski^ vom 13. 8. meldet die Schließung der deutschen Genoffenschaftsmolkerei in Lissa. Auf Anordnung der Starostei in Hohensalza hat die Ortsgruppe der Jung deutschen Partei in Luisenselde ihre Tätigkeit bis aus weiteres einstcllen müssen. Weiter meldet das Blatt die Verurteilung des Volks- demschen Krampitz aus Kulm durch das dortige Burggericht zu fünf Monaten Gefängnis und 100 Zloty Strafe. Kram- Pitz war angegeklagt, „falsche Erzählungen" über den polni schen Staat verbreitet zu haben. Der „Dziennik Poznanski" vom 13. 8. meldet folgende Verhaftungen: 1. des Ernst Ger hard Timm ans Mechnatsch, Kreis Birnbaum, der als täti ges Mitglied der Jungdsütschen Partei und Jugendführer ge nannt wird. Timm soll angeblich- versucht haben, das Ver lrauen zum polnischen Gslde zu untergraben. 2. des Kauf manns Paul Pilatschek aus Neutomischel wegen Verbreitung von Nachrichten, die Beunruhigung Hervorrufen könnten. Massenverhafiungen in Ostoberschlesien Die polnischen Grenzbehörden haben zum ersten mal eine vollständige Grenzsperre an einem Teil der ost oberschlesischen Grenze veranlaßt. Es handelt sich dabei unl eine ausgesprochene Terrormaßnahme gegenüber den Tausen den von Ostoberschlesiern, die seit Jahren auf den deutschen Gruben in Oberschlesien Brot und Arbeit finden. Hand in Hand mit dieser Grenzsperre geht eine Massen- vethastungswelle über ganz Ostoberschlesien. Nach den in Kattowitz vorliegenden Angaben der davon betroffenen Fa milien handelt es sich um die größte Aktion, die seit den Tcrrrrwahlen von 1931 jemals gegen das Deutschtum Ober- schlcsicns durchgeführt worden ist. Der deutschen Bevölkerung in West- und Ostoberschlesicn hat sich infolge dieser Gewaltaktion eine tiefgreifende Erregung bemächtigt. polnische NowdisS überfallen deutsche Gehöfte Der „Danziger Vorposten" berichtet über eine größer« Zahl von Terrorakten gegen das Deutschtum in Polen. So wurde in N e n ° P a l e s ch k e n im Kreise Verent der Orts- Gruppenleiter der Auslandsorganisation der NSDAP„ Wal ter Baaske, verhaftet. , In Nefpenpol wurden in der Nacht in allen neun deut schen Gehöften die Scheiben eingeschlagen. Die Polnischen Rowdies zertrümmerten außerdem in fünf Wirtschaften di« Haustüren und demolierten die Wohnungseinrichtungen. Be sonders wüteten sie auf den B'"— " mann und Leschke. Aehnliche Vorst Besitzungen der Bauern Gehr- -orfälle werden aus Smengoschin und noch mehreren anderen Dörfern gemeldet. Im Dorf« Demlin im Kreise Berent wurden ebenfalls die Fenster scheibe.: in den Wohnungen zahlreicher Deutscher eingesMage». Bereits MV Deutsche im Wöngnk Nach Meldungen aus Ostoberschlesien hielt den ganzen Mitt woch über der Terror der Polen gegen das Deutschtum weiter an. Die Massenverhaftungen nahmen kein Ende. Ununterbrochen ist die polnische Polizei unterwegs, um Haussuchungen und Verhaftungen vorzunehmen. In verschiedenen Ortschaften sind fast alle jungen Deutschen verhaftet worden. Die Zahl der i« die Gefängnisse verbrachten Volksdeutschen beträgt am Mitt wochabend WO bis 1000. Unter ihnen befinden sich sämtliche Funktionäre der Jungdeutschen Partei und der Volkstumsorga» nisationen, deren Arbeit jetzt völlig lahmgelegt ist. Nun meldet sich Wch General Haller Auch der im Ruhestand lebende General Haller hat setzt nach dem Beispiel der kriegslüsternen Erklärungen anderer wlnffcher Militärs an die Mitglieder der von ihm geleiteten mlbmilitärischen Organisationen seines Namens einen Befehl irlassen, in dem es u. a. heißt: Heute droht uns nichts mehr vom ^sien, sondern der vom Westen entfesselte „Teutonismus", der ich gegen unsere Freiheit und die Unabhängigkeit des polnischen Zolles auf ewig polnischer Eide richtet. Aber wir sind bereit, äs zum vollständigen und „für immer entscheidenden Sieg" zu ämpfen. Von den Hundslagen hatten wir uns etwas ganz anderes versprochen! Mann wird denn das Wetter nun mal anders werden? Die Frage liegt jetzt auf aller Lippen; denn kaum ein Tag ist jetzt vergangen, an dem des Himmels Schleusen nicht auf kürzere oder längere Zeit geöffnet waren. Und dabei steht der größte Teil der Getreideernte gemäht auf den Feldern. Die Lage gestaltet sich von Tag zu Tag ernster und schwieriger. Ein Hoffnungsschimmer winkt wieder. Das Wetter soll freund licher werden — sagen die Meteorologen in ihrer neuen Zehn- tagevorhersage. Hoffentlich behalten sie nun auch mal Recht, hoffentlich zeigen sich die Tage bis zum 28. August noch als rechte Hundstage! Eine Fahrt ins Sudetenland veranstaltet kommenden Sonn tag der hiesige HausbesitzervLrein. Man fährt mit der Dahn bis Bodenbach und von da mit Dampfer bis Wannow. Von hier aus geht man zur Besichtigung des großen Stauwerkes und anschließend wird dem Schrcckenstein ein Besuch abgestattct. Hoffentlich ist der Fahrt gutes Wetter beschicken. Zuchtvieh-Auktion. Die Ostpreußische Hcrdbuchgefellfchaft, Abt. Insterburg, führte heute mittag im „Amtshof" eine leid lich besuchte Zuchtvichauktion durch. Die 15 aufgctricdenen hoch tragenden Färsen und Kühe wurden zum Preise von 570 bis 760 RM. flott abgelebt. Der Landrat überreichte Treudienstehrenzeichen. Vor den versammelten Gefvlgschaftsmitgkiedern händigte Landrat Tr. Reichelt im Rahmen einer kurzen Gedenkfeier den nachgenann- ten Beamten und Angestellten des Landkreises Meißen das vom Führer als Anerkennung für 40- bzw. 25jährige treue Dienste verliehene Treudienstchrenzcichen aus und zwar: dem Kreis verwaltungsamtmann Hübel das goldene, dem Oberkreis verwaltungsrat Dr. Falck und dem Kassierer Funke das silberne Ehrenzeichen. Die Bezirlstierärzte von Meißen und Großenhain werden bis zum 11. September 1933 durch Herrn Dr. Wenzel, zur Zeit Meißen, Dresdner Str. 35, Fernrus 3133, vertreten. Vom 12. bis 30. 9. 1939 übernimmt Herr Reg.Met.-Rat Dr. Zimmer mann, Meißen, beide Kreise. Svnntagsriickfahrkarten der Kraftpost zur Leipziger Herbst messe. Aus Anlaß der Leipziger Herbstmesse werden bei der Krastpost Dresden—Wilsdruff—Nossen—Döbeln—Leipzig für die Zeit vom 25. 8. bis 31. 8. von Dresden, Wilsdruff, Nvffcn und Roßwein nach Leipzig Sonntagsrückfahrscheine ausgcgeben, die zur Rückfchrt bis einschließlich 5. 9, gelten.
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