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Wilsdruffer Tageblatt : 15.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193908157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390815
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-15
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 15.08.1939
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DMenve Hewe. Wer unsere Wälder und me TTirM- flächen blühender Heide kennt, wandert gern zu ihr, um sich des malerischen Anblickes zu erfreuen. Das Heidekraut ist zu bekannt, als daß man sich in gelehrte botanische Betrachtun gen verlieren möchte. Die Natur hat es weise eingerichtet, daß immer wiedcv neue jüngere Blütentrauben sich öffnen, wenn die älteren aibblühen; so entsteht für das Heidekraut eine un gewöhnlich lange Dlütcdaucr. Auf öden Strecken ist die Hei de oft der einzige Schmuck und da das Heidekraut gesellig lebt, wirkt dieser Schmuck flächenhaft und ornamental. Leider be steht die grobe Unsitte, die Bestände des Heidekrautes stark zu plündern. Jeder Einzelne möchte den größten Arm voll Heide mit heimnehmen. Und wie wird da gewüstet! Der spar- rige Unterbau des Krautes wird zerrissen, meist werden sogar ganze Wurzelstöcke mit ausgezerrt, dann erst schneidet man die erdigen Stücke weg und sieht, daß das Einzelgewächs gormcht so schön aussieht wie der ganze Busch in feiner einheitlichen Blüten- und Farbenwirkung. Man wirft die Beute weg, um sich „dichter" geordnete Büsche zu suchen. Auf diese Weise wird furchtbar am Heidekraut gefrevelt, das doch da, wo cs wächst, immer am schönsten ist. Der Landesvercin Sächsischer Heimatschuß bittet alle Volksgenossen, die Heide stehen zu lassen und nicht zu beschädigen und dadurch Naturverständnis und Natürliche zu zeigen. Großzügige Flurbereinigung auch in Sachsen. Beschränkte sich früher die Umlegung in der Hauptsache auf Maßnahmen zur Verbesserung der Feldeinteilung und damit leichteren Bewirt schaftung der Flurgrundstucke, so geht die neue Reichsum legungsordnung vom 16. Juni 1937 in ihrer Zielsetzung weiter. Sie verlangt eine Neugestaltung des Umlegungsgebietes noch den Grundsätzen nationalsozialistischer Boden- und Raumord nung. Die hierbei durchzuführendcn Maßnahmen bedingen nicht selten Veränderungen der Betriebsgrößen ja sogar die Schaffung neuer Erbhöfe, und erstreben eine Auflockerung der Ortslage. Bis 1967 wurden in Sachsen in rund 1150 Um legungsverfahren fast 230 000 Hektar umgelegt. Wird auch Sachsen durch die neue Umlegungsordnung nicht so sehr be rührt wie etwa der deutsche Westen, also Gebiete, in denen die Realteilung bei der Vererbung ungesunde Verhältnisse geschaf fen hat, so sind doch nach vorläufigen Errechnungen in unserem Heimatgau noch in etwa 150 Fluren mit 120 000 Hektar Flä chen Umlegungen vorzunehmen. Die Durchführung dieser zum TöN recht einschneidenden Maßnahmen, die aber in erster Linie der Landwirtschaft selbst zugute kommen, wird in engster Zu sammenarbeit der staatlichen llmlegungsbehörde mit dem Reichs nährstand garantiert. Die Landesaußenstellen der Landes bauernschaft gewährleisten eine reibungslose Durchführung der Aktion. Die sächsischen Landbauaußenstellen Haden ihren Dienst sitz in Dresden, Chemnitz, Plauen, Leipzig, Meißen und Bautzen. Neuartige vordere Kemizcichenschilver für Motorräder Bei einer Reihe von Verkehrsunfällen hat sich herausgestellt, daß die vorderen Kennzeichenschilder von Krafträdern Schnitt- Verletzungen hervorgerufen haben. Wie der Reichsverkehrs minister bekanntgibt, werden auf seine Veranlassung die Her- stellerfirmen demnächst dazu übergehen, den oberen und vorde ren Kanten der Kennzeichenschiloer durch wulstartige Ver dickungen ihre Schneidewirkung zu nehmen. Für den Ueber- gang sei damit zu rechnen, daß dabei auch aufgezogene runde Gummiwülste verwendet tverden, die in einigen Fällen dazu führen können, daß die Maße des senkrechten Abstandes der Beschriftung vom schwarzen Rand nicht eingehalten werden. Betrunkene Motorradfahrer werden an Weiterfahrt ge hindert. Hier gibt es keine Gnade! Obwohl es an Warnungen und exemplarischen Strafen für betrunkene Kraftfahrer nicht fehlt, werben immer wieder gewissenlose Elemente festgestellt, die ihre Pflichten als Verkehrsteilnehmer vergessen, sich maß los betrinken und dann noch in diesem Zustand den Verkehr unsicher machen wollen. Wie viele Opfer, welch furchtbares Leid hat der Alkohol schon auf dem Gewissen! Cs besteht durch aus nicht die Absicht, jeden Volksgenossen zu einem „Blau- kreuzler" zu machen und ihm nicht mehr sein Glas Bier zu gönnen. Wer sich aber besäuft und dann noch den traurigen Mut aufbringt, sein Fahrzeug zu steuern, ist ein Schädling der Volksgemeinschaft! Er versündigt sich gegen das Volksgut, wenn er auf diese leichtfertige Weise sein Leben und das seiner Volksgenossen aufs Spiel fetzt! Der nationalsozialistische Volksstaat, dem die Gemeinschaft alles bedeutet, greift deshalb überall dort mit unerbittlicher Strenge zu, wo es das Wohl des Volkes erfordert. 50 Reichsgesetze im ersten Halbjahr 1939. Im ersten Halb jahr 1939 hat die Reichsregierung, abgesehen von ihrer Ver ordnungstätigkeit, genau 50 Reichsgesetze erlassen. Es seien von ihnen hser in die Erinnerung gerufen das Ostmark-Gesetz, Su- betengau-Gesetz, das Gesetz über die Deutsche Reichsbank, das Gesetz über die Diedervereinigung des Memellandes mit dem Deutschen Reich, das Gesetz über die Technische Nvthilfe, das Heilpraktiker-Gesetz, die bedeutsame Neuordnung des Ein- korssnzensteuer-Gosetzcs und das Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden. l Achtung vor Obst mit Meltau. Ein aler Bauernspruch heißt: „Meltau im August ist sehr ungesund; ungereinigt Obst bring nicht in den Mund!" Diese Regel ist nur zu wahr; denn der Genuß von Obst mit Meltaubelag kann langwierige Magen» und Darmerkrankungen zur Folge haben. „Manschige" Pflau men sind vor dem Genuß stets abzuwaschen, klebrige, die durch so und so viele Hände gingen und an denen die gefährlichsten Krankheitskeime hasten können, ebenfalls. Auch ist vor reichli chem Genuß teigiger Dirnen zu warnen. Die „Blüte" der Acpfel und Birnen, in denen allerhand schädliche Organismen wuchern können, ist vor dem Genuß der Früchte herauszu schneiden. Da die lederartige Schale der Aepfel schwer ver daut, sollen Aepfel nur geschält genossen werden. , Grippe erfordert die meisten Krankenscheine. Auf Anre gung des Reichsgesundhritsamtcs ist eine Statistik der Pflicht krankenkassen nach Krankheitsarten eingerichtet worden. Für 1937 erstatteten 87 Krankenkassen mit 4,38 Millionen ent sprechende Berichte. Bei diesen wurden 1,09 Millionen männ liche und 0,68 Millionen weibliche Krankheitsfälle gemeldet. Bei den männlichen steht, wenn man von den durch äußere Einwirkung verursachten Verunglückungen und Verletzungen absieht, eine über ¬ tragbare Krankheit, die Grippe, an der Spitze der mit Arbeits unfähigkeit verbundenen Erkrankungen. Auf sie entfielen 9,1 v. H. aller Krancheitstage der Männer. Hieran schließen sich Arbeitsausfälle durch Muskelrheumatismus mit 5,1, Bron chitis mit 4,4. Furunkel, Abszesse usw. mit 3,8, andere Magen krankheiten mit 3,6, Magen- und Zwölffingerdarm-Geschwüre mit 3,4 und organische Herzkrankheiten mit 3,2 v. H. aller Krankheitstagc. Auch beim weiblichen Geschlecht entfällt die große Zahl der mit Arbeitsunfähigkeit verbundenen Krank heitstage auf die Erkrankungen an Grippe, nämlich 9,g v. H. ReilesMe der GelMdheit Der Neichssportführer über die Deutschen Jugendmcistcr- schasien 1939 in Chemnitz An alle deutschen Jungen und Mädel! Wieder stehen wir am Anfang des Monats August, in dem die Wettkampfzeit 1939 mit den Deutschen Iugcndmeister- schaften in der Leichtathletik, im Schwimmen, Fußball, Hand ball, Hocke», Tennis, Rollschuhlaus und KK-Schießen abge schlossen wird. Was im Fahre 1937 unter großen Anstrengun gen begonnen wurde, ist in diesem Jahr eine zwar erst drei mal wiederholie, aber dennoch bereits stolze Tradition gewor den. Monate der vorbereitenden Kämpfe und große, zum Teil sehr gute Leistungen sind gemeldet worden, ein Beweis dafür, daß die deutsche Jugend den Ruf verstanden hat, den der Reichs- jugendführcr und ich vor genau drei Jahren an die deutsche Jugend gerichtet haben. So kann ich heute voller Freude allen deutschen Jungen und Mädeln meinen Dank dafür sagen, daß sie mit echter ju gendlicher Begeisterung, aber auch niit Fleiß und Arbeit, trotz der vermehrten Pflichten, die sie bereits im Wirtschaftsleben und in der Technik/ in der Industrie oder sonstwo zu erfüllen haben, die Leibesübungen zu einer großen, alle verpf ich- tenden Aufgabe gemacht haben, die Gestaltung eines immer kraftvoller werdenden Volkes der Zukunft. Was vor zwei Jahren Nürnberg und im vergangenen ^ahr Frankfurt war, wird durch Chemnitz um ein weiteres über troffen werden. Zwar sind die Deutschen Iugendmeisterschaften kein Fest, an dem die Gesamtheit der Jugend aktiv tcilnimmt, aber sie sind dennoch die Abschlußprüfung für ein Jahr Ar beit und das Zeugnis für Leistungen, die zuletzt doch von der Gesamtheit der Jugend vollbracht worden sind. Denn den Ursprung auch der Meisterschaften in Chemnitz bil det die still« und unermüdliche Kleinarbeit in der Ein heit, in den vielen, vielen Iugendabteilungen der Vereine des NSRL, in den freiwilligen Sportdienstgruppen und in den zahllosen kleinen und großen Wettkämpfen, die unsichtbar für die Mass«, aber doch so unendlich wichtig für den Ausbau eines großen deutschen Sportlebens sind. Und je größer der Teil nehmerkreis ist, um so heißer wird der Kampf um den Sieg sein, um so härter werden die Vorentscheidungen in den Ban nen und Gebieten werden, und um so mehr werden die Lei stungen gesteigert werden müssen, um zu den letzten und höch sten Ehren im Iugendsport gelangen zu können. Ich habe mit großer innerer Freude beobachten können, daß bereits jetzt von Jungen und Mädeln Leistungen voll bracht werden, mit denen der Anschluß an die deutsche Spitzen klasse der Männer und Frauen fortschreitend vollzogen ist. Das ist für mich der Beweis dafür, daß eine gewaltig breite Front sportbegeisterter Jungen und Mädeln m Deutschland lebt, die hart entschlossen ist, das Veste, was sie zu geben ver mag, «inzusetzsn, um den diesjährigen Anwärtern den Sieg streitig zu machen, die aber, auch wenn sie in diesem Jahr unterlegen ist, im nächsten oder übernächsten an die Spitz« gr- langen wird. Noch größer aber ist meine Freude als mitverantwortlicher Führer an der Vollendung einer für die Ewigkeit berechneten Erziehnngsaukgabe an der Jugend Deutschlands Mitarbeiten zu können. Ich habe, und mit mir auch der Reichsjuaendführer, die feste Ueberzeugung, daß der Sport dem deutschen Volk nicht nur einsatzfähige, entschlossene und stahlharte Männer schenken wird, sondern daß durch den sportlichen Wettkampf die Selbstauslese eines sowohl politisch als auch körperlich gleichfähigen und damit hundertprozentigen einsatz fähigen Führertums erfolgen wird. Der deutsche Sport hat damit ein völlig neues und in all« Zukunft verpflichtendes, erzieherisches Fun dament bekommen. Ich bin überzeugt, daß in wenigen Jahren das sportliche Leben in Deutschland bei den übrigen sporttreibenden Völkern noch stärker beispielhaft wirken wird, als es heute bereits der Fall ist. Ebenso werden die Männer, die Deutschland bei späteren olympischen Spielen oder inter- nationalen Wettkämpfen vertreten, wie schon 1936, auch in Zu kunft die Abbilder wahren deutschen und damit nationalsozia. listischen Mannestumes sein und durch ihre Persönlichkeit und Haltung den Völkern den deutschen Menschen zeigen, der ihnen sonst nur als Zerrbild von einer hetzerischen und lügen haften Presse gezeichnet wird. Darum wende ich mich heute an Euch, liebe Jungen und Mädel, die ihr mit Spannung den Ausgang der Kämpfe in Chemnitz erwartet, damit ihr den wahren und ern- sten Untergrund Eures sportlichen Tuns seht. Siegcs- gewiß, froh und unbeschwert sollt Ihr Euch nach wie vor auf dem Rasen, im Wasser und aus der Aschebahn tummeln; aber denkt in stillen Stunden immer wieder einmal daran, daß heute wie vielleicht niemals vorher das alte lateinische Sprich wort gilt „Pro patria dum ludere videmus". Wir dienen dem Vaterland, wenn wir auch zu spielen scheinen! Nun geht an die letzten und entscheidenden Vorbereitun gen, für die schwersten Kämpfe des Jahres, und Ihr neuen Deutschen Iugendmeister 1939, nehmt als Leitwort mit „Nichts für mich, doch alles für ein unbesiegbares, großes und stolzes Deutschland!* Heil Hitler! Euer von Tschammerj Weiter folgen Mandel- und Rachenentzundungen mit 4,5, or- gamsche Herzkrankheiten mit 3,8, Bronchitis mit 3,5 und Neu- ratschenie und Neurosen mit 3,4 v. H. aller Krankheitstage. Röhrsdorf. Geburtstagsfeiern. Sein 80. Lebens jahr vollendete am Montag bei allerbester körperlicher und geistiger Frische der Kamerad Rudolf Angermann. Der Gesangverein nahm daher Anläße seinem jahrzehntelang aktiv gewesenen Sänger am Vorabend durch Darbringung eines Ständchens zu ehren. Der Kriegerkamcradschaftsführer Otto Seifert gratulierte ihm, bankte für seine allzeitige Treue und Mitarbeit im Führerrat und überreichte dem Ehrenmit glied im Namen der Knegerkameradfchaft eine Ehrengabe mit dem Wunsche noch recht langen Wohlbefindens. — Heute, am 15. August, wird auch Frau Ida verw. Simon bei gutem Wohlbefinden 80 Jahre alt und am 18. August vollendet Frau Klara Körner ihr 84.. Lebensjahr ebenfalls bei gu ter Rüstigkeit. Wir wünschen, daß alle drei Geburtstagsjubi- lare noch einen recht langen glücklichen Lebensabend genießen mögen. * Naustadt. Instandsetzungsarbeiten in der Schule. Nachdem während der Herbstfcrien vorigen Jahres der Hausflur der Volksschule mit neuen Fliesen ausgelegt worden war, wurden während der diesjährigen großen Ferien zwei Klassenzimmer neu gedielt. Braunsdorf. Hohes Alter. Die Maurerswitwe Emi lie Naumann, Inhaberin des silbernen Ehrenkreuzes für Deutsche Mütter, wird morgen den 16. August in aller Frische und verhältnismäßig guter Gesundheit 79 Jahre alt. Wir wünschen ihr einen weiteren gesegneten Lebensabend. Braunsdorf. Fuchsplage. Nachdem sich Reineke Fuchs aus dem Gehöft des Dachdeckermeisters Hcbelt im Kalkofen in den letzten Wochen bei Nacht eine ausgewachsene Ente und eine zweijährige Trute geholt hatte, kam er unlängst am Hel len Tage und nahm sich drei Iunghennen mit. Da das Kalk- oscngeländc in seiner Lage und Bcschafsenheit, Füchsen und Mardern jeher guten Unterschlupf bietet, ist jeder Anlieger Leidtragender diefer Raubtiere. Letzte MeldWWtt Paris außerordentlich unruhig DNB. Paris, 15. August. Die Pariser Morgrnblätter beschäftigen sich auch am Dienstag fast ausschließlich mit dem Ergebnis der Salzburger und Berchtesgadener Besprechungen und zeigen sich noch pessimistischer, als dies vor 24 Stunden der Fall war. Die Berliner Berichterstatter der großen Blälter sind auf Grund der Haltung der deutschen Oeffentlichkeit zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Achse keiner Entscheidung au« dem Wege geht. Wie diese Entscheidung ausfallen wird, ist ihnen ein Rätsel. Aber daß etwas geschehen wird, daran zwei felt niemand mehr hier. Um die öffentliche Meinung hierauf vorzubereiten, und vor allem um den Eindruck zu verwischen, daß Frankreich gegebenenfalls gezwungen fein könnte, sich we gen Danzig zu schlagen, erklärt mau heute, daß es sich jetzt um die Republik Polen und damit um eine Gesamtregelung aller europäischen Fragen, das heißt eine Umwandlung des Statu- quo handele. „Journal" betont in diesem Zusammenhang, Frankreich und England hätten niemals verheimlicht, daß sie keiner Eingliederung Danzigs zusiimmen würden, die im Na men des Selbstbesiimmungsrechtes der Völler erfolge, die abe» „in Wirklichkeit" eine unbestreitbare Verletzung der bestehen den Verträge bedeute. Der Londoner Berichterstatter des „Fi garo" vertritt die englische Lieblingsidee, daß man in diese» Tagen der Spannung nach Italien blicken müsse, in der Hoff nung, daß hier die Bremse angesetzi werde, die geeignet sei, „Italien und Europa zu retten". Die türkische Militürmission wieder zurück DNB. Istanbul, 15. August. Die türkische Militärmis sion, die sich Anfang Juni nach London begeben hatte, lehrt heute unter Führung von General Orbay nach Istanbul zurück. Zuletzt hielten sich die türkischen Offiziere in Frankreich aus und besichtigte« die Maginoilinie. Vertreter des griechischen Außenamtes beim türkischen Staatspräsidenten DNB. Istanbul, 15. August. Der türkische Staats präsident empfing gestern in Istanbul den griechischen Unter- staatsfekretär des Auswärtigen, Movrudls, der sich hier einig« Tage zu politischen Besprechungen aufhält. Zwei weitere Opfer des Eisenbahn attentates in Amerika Der Mann ohne Ohren verhaftet. — Rachetal eines bei einem Zugunglück Verstümmelten? DNB. Reno (Nevada), 15. August. Die Polizei verhaf tete sechs Personen, die der Mittäterschaft an dem Atten tat aus den Luxuszug San Franzisko—Chicago verdächtig sind. Darunter befindet sich auch der gesuchte Mann ohne Ohren, den Augenzeugen kurz nach dem Unfall auf einer Felswand be obachtet hatten. Diefer Mann namens La Douceur verlor vor zwei Jahren bei einem Eisenbahnunsall einen Fuß und soll seitdem allen Eisenbahnen Rache geschworen haben. Die Rettungsmannschaften entdeckten unter den Trüm mern eines Salonwagens zwei weitere Leichen, so daß di« Gesamtzahl der Toten nunmehr 24 beträgt. Von den 114 Ver letzten schweben noch mehrere in Lebensgefahr. Die Southern Pacific-Gesellschaft gibt bekannt, daß der verunglückte stromlinienförmige Luxuszug mit Dfeselantrieb, der außer Schlaf- und Speisewagen auch Lese- und Schreibzimmer, einen Damensalon und einen Aussichtswaaen mit einer Bar enthielt, zwei Millionen Dollar gekostet halte. Sachsens Marscheinheit in Kladno Auf dem Marsch nach Nürnberg waren die Marsche;»- Helten der sächsischen und der schlesischen HI. des Adols-Hitler- Marsches 1939 am Donnerstag und Freitag Gast der Berg stadt Kladno. An der Stadlgrenze hatte sich die Kladnoer HI« eingesunden, um den Einheiten den ersten Willkommen zu ent« bieten. Um 17 Uhr traf die HI. am Marktplatz ein, wo in Ge genwart von Vertretern der Partei, Staat und Wehrmacht d!« Begrüßung stattfand. Am Freitag verabschiedete sich die HI, von Kladno, wobei wiederum zahlreiche deutsche Volksgenost sei erschienen waren, um ihnen die besten Wünsche mitzugebem Kunst und Kultur Zerkauten Nest über Brommy In der Reihe von Sonderveranstaltungen in der Ausstel lung „Große Männer Sachsens" aus der Brühlschen Terrasse in Dresden liest am Mittwoch, 16. August, 17 Uhr, Heinrich Zerkauten aus dem Manuskript seines neuen Stückes „Brommy", daS am 22. September im Staatlichen Schauspiel haus zu Dresden uraufgeführt wird. Ein SondereintriitspreiS für diese Veranstaltung wird nicht erhoben. Die Hetzemühle bleibt erhalten Bei Neugersdorf steht eine alte hölzerne BvckwkNdmühl» mit fünf Flügeln, di« unter dem Namen „Hetzemühle" be kannt ist und weithin die Landschaft beherrscht. Der Landes- Verein Sächsischer Heimatschutz hat die alte Mühle vor einigen Jahren ausbessern und teilweise erneurrn lassen und sie da durch vor vollständigem Verfall bewahrt. Alljährlich stiftet der Landesverein den Besitzern, die ihr Erbe treulich Pflege.., einen größeren Betrag zur weiteren Erhaltung der Hetzemühle, die allerdings nicht mehr in Betrieb ist. Warum eigentlich nicht? Interessanter Fund historischer Kirchenkunst Eine interessante Entdeckung machte der im Auftrag des Landesdenkmalspflegers zur Renovierung der Kirche in Alt mörbitz gesandte Direktor des Alttrtumsmuscu.ns tn Dresden, Dr. Henschel. Bei Besichtigung des aus dem Jahre 1710 stdm- menden Altarbildes, der sogenannten Predella, stellte der Fach gelehrte fest, daß sich unter der bemalten Leinewand eine Dar stellung des Abendmahles aus der Reformarionszeit befand und außerdem Malereien aus der Zeit um 1430. Somit er gab sich eine dreifache Bildüberlagerung aus ganz verschiede nen Zeiten. Die wertvollen Gemälde wurden zur Restaurie rung an den Denkmalspflege! in Dresden eingesandt. SirivermaKriMLs Wilsdrusf. Mittwoch 8 Uhr Bibelstunde.' des Reichswetterdienstes, Ausgabeort Dresden. Vorhersage für den 16. August: Mäßiger bis frischer, nordwestlicher Wind- Vorwiegend wolkig und kühl. Einzelne Regenschauer oder gs- witterbilduMN.
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