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Wilsdruffer Tageblatt : 12.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193908128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390812
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-12
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 12.08.1939
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GMrtM Ser BoMtkdMg Die Reichsparteitaqe ein Sinnbild der deutschen Kraft Reichsorqanisattonsleiter Dr. Ley, der zur Vorbereitung deS Reichsparteitages in Nürnberg weilte, sprach aus dem Platnersberg vor der in- und ausländischen Presse über Ent wicklung, Sinn und Aufgabe der Reichsparteitage, Die Parteitage, so begann Dr. Lev, sind für unser Volk die Demonstration der Kraft und der Einheit unserer Nation. Dem Führer war es Vorbehalten, diese ewige Sehnsucht der Deutschen zu verwirklichen und ein Grotzdeutschcs Reich zu ^Haffen. Die Volkwerdung war die Voraussetzung für alle grossen Leistungen der vergangenen Jahre. Ihr Ausdruck zu geben, ist der höchste Sinn der Parteitage. Sie sollen gewissermaßen eine Siegesfeier der deutschen Mensck>en über sich selbst sein uud al ler Welt dartun, dass wir in jedem Jahr hier das Geburtsfest unseres Voltes feiern. Nicht besohlen kommen alle die, sie alle wollen tcilnehinen an dieser Siegesfeier, sie wollen ihrem Glück Ausdruck geben. Die gewaltigen Bauten, die der Führer selbst projektiert und geplant hat, werden dem Parteitag den würdigen Nahmen geben. Dr. Ley wies darauf hin, daß der Reichsparteitag auch einen Wettkampf aller Gliederungen und Verbände der Par tei darstelle. Auf diesem höchsten Fest der deutschen Volksqe- iweinschaft will die Partei und mit ihr das ganze deutsche Polk der Welt beweisen, welche Fortschritte es Fahr für Jahr in der Stärkung seiner Volksgemeinschaft gemacht hat. Die Aufgabe des Parteitages ist es, nicht nur dem Füh rerkorps, sondern auch dem ganzen deutschen Volk die Ausrich tung zu geben. Aber nicht nur das deutsche Volk horcht auf, wenn der Führer in Nürnberg seine Ausrichtung gibt, son dern die ganze Wett blickt fasziniert auf diese einzigartige Aeußerung des politischen Willens und der Geschlossenheit un seres Volkes. Mit einem Wort: der Parteitag ist heute schon 1« einem Forum für die ganze Welt geworden! Auch Italiens Westwall steht Marschall de Bono, der soeben von einer mehrmonati gen Besichtigungsreise zu den italienischen Befestigungen an der französischen Grenze zurückgekehrt ist, erstattete dem Duee einen Bericht über das Ergebnis seiner Inspektion. Der Marschall teilte mit, daß die bis ins kleinste gehenden Ar beiten überall mit größtem Eifer durchgeführt werden, um die absolute und vollkommene Wirksamkeit der bereits vor handenen Befestigungswerke zu garantieren und den sie ver teidigenden Truppen die Möglichkeit eines nicht übermäßig beschwerlichen Lehens zu schassen. Jedes mögliche Zurückweichen, das ein feindliches Ein dringen gestatten könne, werde in rückwärtigen Stellungen aufgefangen werden, die heute gleichfalls fast alle ernsthaf testen Widerstand zu leisten vermögen. Die Besetzung der Ver- tetdigungslinien sei dem erst vor kurzem gebildeten Grenz- fchutzkorps übertragen worden, dessen Offiziere und Mann schaften sich der ihnen übertragenen aufopferungsvollen Auf gabe vollauf bewußt seien. Ihre Losung laute, den ihnen an vertrauten Platz nicht aufzugeben, es sei denn zur Verfol gung des Feindes. „Ich kann", so betonte Marschall de Bono abschliessend, „versichern, dass das italienische Verteidiguugssystem zusam men mit der Hilfe, die die Vorsehung Italien mit dem Boll werk der Alpen gegeben hat, keinem feindlichen Fuss gestatten wird, den heiligen Boden unseres Vaterlandes zu betreten." * Nach Abschluß der großen Sommermanöver sind, einer amtlichen römischen Verlautbarung zufolge, die Angehörigen der Jahrgänge 1901 und 1912 entlassen worden, von denen viele für die Erntearbeiten Sonderurlaub erhalten hatten. Da gegen werden sämtliche Mitglieder der Jahrgänge 1992 und 1910 sowie die Unteroffiziere und Offiziere der Jahresklassen 1902 und 1906 sowie 1910 vom 21. August bis 31. Oktober zu Ausbildungszwecken einberusen werden. WS« StMlt MMMi Der Chef des Generalstabes des deutschen Heeres, Gene- M Halder, hat an Mussolini folgendes Telegramm gerichtet: „Beim Verlassen Italiens bitte ich Euer Exzellenz, meinen aufrichtigen Dank für die liebenswürdige Einladung und die herzliche Gastfreundschaft des italienischen Heeres genehmigen zu wollen. Der Aufenthalt in Italien und die Teilnahme an den Manövern der Po-Armee werden mir eine unvergeßliche Erinnerung sein. Es war für mich eine große Ehre und Ge nugtuung, den Uebungen des italienischen Heeres beizuwoh- neu, das von einem so hohen Geist beseelt ist und persönlich den prachtvollen Rhythmus des faschistischen Italien mit zu erleben. General der Artillerie Halder." Koloniale Entrechtung unerträglich General von Epp zum Raub unserer Kolonien In dem vom Reichsorganisationsleiter der NSDAP, her- emsgegebenen „Schulungsbrief" behandelt Reichsleiter General Mitter von Epp Deutschlands koloniale Forderungen. Er Heht von Punkt 5 der 14 Punkte Wilsons aus, der eine „freie, weitherzige und unbedingt unparteiische Schlichtung der kolonialen Ansprüche" vorsah. Neben dem juristischen Anspruch gibt es, wie Ritter von Epp erklärt, noch einen gewaltigen moralischen, den Deutschland auf sein koloniales Eigentum habe aus seiner tatsächlichen Kultur, und Zivilisationsleistung in seinen Kolonien. Deutschland habe durch seine Wissenschaft nnd seine chemisch-pharmazeutische Industrie die Mittel ge schaffen, die es überhaupt erst ermöglichen, die für jegliche Kolonisation unerläßliche und überaus wertvolle Kraft der eingeborenen Bevölkerung zu schützen und zu erhalten. Es habe dem Kolonisator erst ermöglicht, sich in tropischen Ge bieten mit der gehörigen Sicherheit an Leben und Gesundheit aufzuhalten. Ritter von Epp verweist dann darauf, daß überall, wo deutsche Kaufleute hinkommen, wo deutsche Schiffe anlegen und deutsche Flugzeuge landen, wir aus die Duldung anderer Rationen angewiesen sind. Wir, das Volk, das in der ersten Reihe der Gebenden steht, das sich durch seine Leistungen eine unabweisbare Weltgeltung erwarb, könnten für die praktische Nutzung, für die Anteilnahme an Raum und Rohstoffen der Welt gewisscmratzen nur Mieter sein. Nirgends außerhalb von Deutschland seien wir freie Besitzer. Dabei müßten wir auf der gleichen Fläche aus kommen wie damals, als wir zahlenmäßig ein Drittel der Menschen hatten und Verkehrsmittel und Lebensbedingnngen ganz andere waren. Von solchem Gesichtspunkt aus betrachtet, sei unsere koloniale Entrechtung als unerträglich, zumal diejenigen, die das nutzen, was uns gehörte, selbst gar nicht imstande seien, den ihnen schon gehörigen Lebensraum auszunutzen oder zu entwickeln. Deutschland, so schließt Ritter von Epp, fordert die ihm völkerrechtlich zustehendc Genugtuung für die erlittene Ehrenkränkung. Sie kann nur in einer entsprechenden Er klärung und einer Rückgabe der deutschen Kolonien bestehen. EmgeHsrsnen-Anruhen in Deuisch-Ost Verstärkungen der Polizei und der Truppe« Wie die Zeitungen in Daressalam melden, hat der Gou verneur von Deutsch-Ostafrika, Sir Mark Auchison Boung, wegen der Aufstände unter den Hafenarbeitern in Tanga seine geplante Reise ins Innere des Landes abgesagt. Nach dem die Polizei in Tanga von der Schußwaffe Gebrauch machen mußte, tpurde^ipe LsmpgLiL Soldaten aus MoMt Mnaeiordarl Ei» stolzes Werl vor der Vollendung Dee Bau der MßchsrmtodMn vom Chemnitz nach Hof Wreiset Erg vorwärts Nachdem am 3. Juni 1938 die Teilstrecke Treuen — Pirk und am 4. Dezember 1938 die von Zwickau-West bis Treuen mit zusammen 38 Kilometer durchgehender Sirek- kenlänge der von Chemnitz kurz hinter der Anschlußstelle Chem nitz-Nord abzweigendcn über Stollberg, Zwickau, Plauen, Hof führenden, in der Nähe des Bahnhofs Stegenwaldhaus in die Reichsautobahn Berlin — München einmündenden Reichsautobahn Chemnitz—Hof—Naila dem Verkehr überge hen werden konnte, folgt nunmehr am 15. August 1939 als weiteres Teilstück dieser Strecke der 17 Kilometer lange Ab schnitt zwischen Anschlußstelle und gleichzeitigem Abzweig Chemnitz-Nord bis Anschlußstelle Stollberg, Erzgebirge. Waren es im vergangenen Jahr die Teilstrecken im Vogt land, die durch ihren beiderseitigen Anschluß an die Hofer Neichsstraße für den Durchgangsverkehr aus Sachsen und dem Osten des Reiches nach dem Süden bereits eine bedeutende Verkehrsvsrbesserung brachten, so wird die Fertigstellung der neuen Teilstrecke für das obere Erzgebirge, insbesondere aber für Chemnitz selbst, von nicht minderer Bedeutung sei. Entlastung des Chemnitzer Durchgangsverkehrs Nicht nur, daß sich der zwischen Chemnitz und diesem Ge biet abspielende starke Rah- und Fernverkehr dieser neuen Ver kehrsverbindung in ausgiebiger Weise bedienen wird, sondern viel wichtiger und von ausschlaggebender Bedeutung ist die Tatsache, daß die neue Teilstrecke den bisher die Stadt Chem nitz zwangsläufig berührenden sehr starken Durchgangsverkehr aufnchmen wird. Die 17 Kilometer lange Teilstrecke, mit deren Bau im Frühjahr 1937 begonnen wurde, zweigt kurz hinter der An schlußstelle Chemnitz-Nord von der Reichsautobahn Dresden —Weimar ab, biegt von da nach Süden, verläuft durch die dicht besiedelten Gebiete von Rottluff und Siegmar-Schönau und überquert die Reichsstraße 173, von der aus die Reichs autobahn über die Anschlußstelle Chemnitz-Süd erreicht wer den kann. Der Bau des Abschnittes bis Anschlußstelle Chemnitz- Süd bot besondere Schwierigkeiten, weil einmal sehr dichte Bebauung durchquert und das andere Mal das Kappelbachtal in Siegmar-Schönau überbrückt werden mußte. Die Fahrbahnen konnten aus diesem Grund nur in einer Breite von 21 Meter gegenüber 24 Meter bei normalen Verhältnissen unter Zusammenziehung des Mittel streifens herqestellt werden. Das Kappelbachtal wird auf einem 500 Meter lan gen und etwa acht Meter hohen Damm durchquert. Ebenfalls wird Leukersdorf aus einem sechs Meter hohen Damm durch ¬ quert. AN dieser Stelle boten sich wiederum besondere Schwie rigkeiten, da das Gelände im Zuge der Reichsautobahn sehr naß und quellcnrcich ist. Den landschaftlich schönsten Abschnitt erreicht die Strecke zwischen Km. 14 und 16, in dem sie am Steegen Wald entlang verläuft. Hier mußte die Auto bahn auf einen 1,50 Meter hohen Damm gelegt werden, da mit die bei dem dicht vorbeisließenden Würschnitzbach plötz lich auftretenden Hochwasser keinen Schaden anrichten können. Bei Km. 17,1 erreicht die Strecke ihr vorläufiges Ende. Sie stößt dort aus die Landstraße erster Ordnung Lichtenstein- Niederdorf, an die die Autobahn durch eine zwischenzeitlich« Auffahrt angeschlossen ist. Nachstehende Zahlen sollen Zeugnis von den gewaltigen Leistungen am Bau dieser Teilstrecke ablegen. Trotz starken Einsatzes von Baggern und sonstigem Großgerät schassten zeitweise 2200 Arüeitskameraden unmittelbar am Bau. Nahezu zwei Millionen Tagewerke wur den geleistet, rund 1132 500 Kubikmeter Erd- und Felsmassen bewegt, rund 1,5 Million Quadratmeter Mutterboden abge tragen, 225 000 Quadratmeter Beton, 14 000 Quadratmeter Pslasterdecke hergestellt. Insgesamt wurden 29 Brückenwerke, davon 27 Unterführungen und zwei Uebersührungen erstellt. Fühlbarer Mangel an Arbeitskräften und sonstige uner wartet ausgetretene Schwierigkeiten konnten weder das Bau tempo beeinflussen, noch das gesteckte Bauziel irgendwie ge fährden. Alle am Bau Beteiligten gaben unter starker Anspan nung ihrer Kräfte jeder an seinem Platz das Beste. Leider forderte der Bau dieser Strecke unter den Arbeits kameraden auch Opfer. Zwei Kameraden haben ihren Einsatz mit dem Leben bezahlt und eine Anzahl weiterer sind auf den Baustellen oder auf dem Wege zur Baustelle durch Unfälle schwer zu Schaden gekommen. Ihrer aller bei der Inbetrieb nahme dankbar zu gedenken, ist uns ehrenvolle Pflicht. Und wenn Ende des Jahre die gesamte Strecke von Chemnitz bis zur Einmündung in die Nord-Süd-Strecke dem Verkehr übergeben sein wird, so dürfen die Rcichsautobahner und mit ihnen der gesamte Sachsengau ganz besonders stolz sein, weil damit ein Werk vollendet sein wird, das tatkräftig und erfolgreich von unserem Reichsstatthalter und Gauleiter Martin Mutschmann verfochten wurde. Besondere Einwethungsfeierlichkeiten finden anläßlich der Inbetriebnahme dieser Teilstrecke nicht statt. Am 15. August wird die Teilstrecke ab 10 Uhr für den öffentlichen Verkehr sreigegeben. Alles nähere hierüber ist aus den amtlichen Be kanntmachungen in der Tagespresse zu ersehen. Ms MAM HKMÄ. Wilsdruff, am 12. August 1^^ Spruch des Tages Heraus, wir Jungen! Heraus, wir Jungen! Deutschland ruft. Frieden und Recht Väter, wir hören, Tragen als Banner wir Da ihr es schuft. Junges Geschlecht. Rudolf G. Binding. Jubiläen und Gedenktage 13. August 1M: Der Dichter Nikolaus Lenau sNiembsch v. Strehlcnaul in Csatad (Lenauheim) geb. — 1809: Sieg der Tiroler unter Andreas Hofer am Berge Isel über Franzosen und Bayern; Hofer übernimmt die Regentschaft. — 1866: Der Admiral Paul Behnke in Süsel, Fürstentum Lübeck, geb. — 1867: Der Dichter Rudolf G. Bmding in Basel geb. — 1914: Kriegserklärung Großbritanniens an Oesterreich-Ungarn. — 1915: Beginn der Eroberung der polnischen Festung Modlin (Nowo-Georgiewski (bis 20. August) durch General v. Beseler. — 1932: Adolf Hitler lehnt den Eintritt in eine von v. Papen geleitete Regie rung ab und fordert die Führung der Reichsregierung. 14. August. 1688: Friedrich Wilhelm I, König von Preußen, in Berlin geb. — 1837: Der Schriftsteller Johannes Trojan in Danzig geb. — 1921: Der österreichische Deutschenführer Georg Ritter von Schönerer aus Rosenau bei Zwettl gest. Sonne und Mond: 13. August: S.-A. 4.36, S.-U. 19.32; M.-A. 2.25, M.-U. 17.59 14. Ammst: S.-A. 4.38. S.-U. 19.30; M.-A. 3.46, M.-U. 18.36 Dom rechten Glück Grosse Gedanken und ein reines Herz, das ist's, was wir uns von Gott erbitten sollen. (Goethe) Wir glauben, daß unser Glück oft nur von äußerlichen Dingen abhängig fei. Dabei ist wahres Glück nichts weiter als das Gleichgewicht unserer Seelen, die Ruhe und stille Kraft unseres Charakters, die den Menschen gegeben wird, die reines Herzens sind und die fähig sind, ihre Gedanken über den Alltag hinaus zu erheben. Wir sollen gewiß das Leben und die Freuden des Daseins genießen, sollen Menschen sein, die fest auf der Erde stehen, die die Wirk lichkeit sehen, so wie sie ist. Aber wir sollen uns darüber im klaren sein, daß all unser Tun und Handeln, also auch unsere Freude am Leben und unser fröhliches Genießen, getragen sein soll von großen und schönen Gedanken. Nur so gelangen wir zur echten Lebensfreude. Das Genießen ist eine hohe Kunst. Der eine trinkt den Wein und wird begeistert, der andere aber jagt ihn durch die Kehle und wird zu Boden ge zwungen. Nicht der Wein trägt die Schuld daran, sondern der Mensch, denn der eine steht über den Genüssen und bleibt Herr der Dinge, während der andere hinabsank und von den Dingen beherrscht wurde. G. B. Marklkouzerk der Stadlkapelle Wilsdruff Sonntag, den 13. August, von 11 bis 12 Uhr. Vortragsfolge: 1. „Reichstreubund", Marsch von M. Linke. 2. Vorspiel zu „Hermanus Lontraktus" von K. Flesch. 3. Melodien aus Richard Wagners „Lohengrin", arr. von R. Kießler. 4. „Bleisoldaten im Gefecht", Charakterstück von P. Prager. 5. „Thüringer Blumen", Walzer von A, Ernesti. 6. „Grohdeutschlands Wehrmacht", Marsch von K. Heinitz. Frühaufs Brauerei an der Tharandter Straße zeigt sich jetzt in einem neuen schmucken Gewände. Sämtliche Gebäude haben einen Hellen sandsteinfarbenen Anstrich erhalten und machen nun einen überaus freundlichen Eindruck. Besonders das Hauptgebäude mit der Front nach der Straße und dem ungewöhnlichen Aufbau erscheint wie eine kleine Burg inmit ten des grünen Landschaftsbildes. Schade, daß man nicht auch die beiden grvßmi Schornstein« auf dieselbe Art verschönern kann. Ausruf Während eine uns feindliche Welt durch provozierendes Knegsgeschrei und übelste Hetze sich gegen Deutschland aus. tobt, rüstet die NSDAP, zum „Reichsparteitag des Friedens". Die'diesjährigen Tage von Nürnberg werden der Ausdruck des Friedenswillens eines sich feiner Stärke und Sicherheit be wußten Volles sein. Durch den Erwerb und das Tragen der Reichsparteitagsplakefte bekennt sich auch schon heute jeder deutsche Volksgenosse und jede deutsche Volksgenossin zu dieser Parole des Führers. Es dars deshalb keinen Volksgenossen geben, der nicht in den nächsten Tagen mit Stolz das Abzei chen des Parteitages des Friedens trägt. Erwerbt deshalb noch heute dieses Abzeichen bei Eurem zuständigen Blockleiter oder DAF. Blockwaller! Heil Hitler! Helmut Böhme, MdR., Kreisleiter. Fragebogen zur Volkskartei. In diesen Tagen werden Fragebogen zur Aufstellung einer Bolkskartei verteilt. In die ser vom Reichsminister des Innern angeordneten Kartei sind sämtliche deutschen Staatsangehörigen vom vollendeten 5. bis zum vollendeten 70. Lebensjahre zu erfassen. Während die po lizeilichen Melderegister nach dem Abc geordnet sind, wird die Volkskartei jahrgangwcise angelegt, damit bei notwendig wer dender Erfassung bestimmter Geburtsjahrgänge, wie z. B. bei Impfungen, Arbeitsdienst, Wehrdienst usw., diese sofort zur Hand sind. Die Kartei dient aber auch der Landesverteidi gung, um im Falle eines Krieges auf bestimmte Personen kreise mit besonderen Fähigkeiten außerhalb der Wehrdienst pflichtigen sofort zurückgreifen zu können. Entsprechend sind die Fragestellungen auf den Fragebogen, die genau den Kartei karten entsprechen. Sie enthalten außer den üblichen Personal angaben besonders Anfragen über Vorbildung und Ausbildung, besondere Spczialkenntmsse, ob im Sanitätsdienst oder im Luftschutz ausgebildet, ob Kraftfahrer u. dergl. Die gelben Fragebogen sind für männliche, die grünen für weibliche Per sonen. Bei letzteren ist die Ausfüllung der Frage nach in der häuslichen Gemeinschaft lebenden Kindern unter 15 Jahren be sonders wichtig und dringend erforderlich. Vorübergehend ab- wesende Personen, wie z. B. die Westwallarbeiter usw., sind mit zu erfassen. Die Fragebogen sind mit Tinte auszufüllen und vom 20. August ad zur Abholung bereit zu halten. Siehe auch die Bekanntmachung des Landrates in dieser Nummer. Vor 50 Jahren ging der Streit der beteiligten Kreise um die Fortführung der Eisenbahnlinie Potschappel—Wilsdruff. Drei Komitees bezweckten durch ihre Eingaben an den Land tag den Bau der Eisenbahnen Halsbrücke—Nossen und Wilsdruff—Nossen. Die hielten unter deyr Voc- Vorsitz von Pastor Jäger-Mohorn im Zollhaus Bieberstein im August 1889 eine gemeinsame Sitzung ab und. erkannten, so wird in unserer Zeitung damals berichtet, in einhelliger Weise an, daß gerade die an der Richtung Wilsdruff—Hel bigsdorf — Mohorn — Dittmannsdorf — Reinsberg — Sie- benlehn — Nossen gelegenen Rittergüter, industriellen Etablis sements und anliegenden größeren Ortschaften fehr schlechte Verkehrsverhältnisse hätten und die Fortführung der Linie Potschappel—Wilsdruff über Mohorn nach Nossen daher dringend geboten sei. Freilich sei eine Legung der Bahn di rekt nach Deutschenbora scheinbar etwas günstiger, weil die Strecke kürzer ist als nach Nossen, aber bei Schmalspurbahnen solle man Umwege nicht scheuen, sobald dadurch der Land wirschaft und der Industrie, dem Handel und Verkehr genützt werde. Wenige Tage spater fand in Rüsseina eine große Ver sammlung des anderen Kreises statt, die nach anregender und lebhafter Debatte durch namentliche Abstimmung einstimmig beschloß, den Bau einer Schmalspurbahn Wilsdruff— Deutschenbor a—G adewitz mit allen Kräften zu för dern. Man brachte auch sofort die zur agitatorischen Förde rung des Projektes notwendigen Geldmittel zusammen. In den Vorstand dieses Komitees wählte man die Herren v. Schön- berg-Tanncberg, Wunderling-Rcukirchcn, Mende-Deutschcn- bora u. a. Finanzministerium und Landtag gaben später der Linie Wilsdruff—Mohorn-Nossen den Vorzug.
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