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Wilsdruffer Tageblatt : 10.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193908104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390810
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-10
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 10.08.1939
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Das gefährliche Gerede vom Krieg 8« ihm, so unterstrich der Gencralfeldmarschall, hätte auf der ganzen Reise keinMenschvonKrieggcsprochen. vi« hätten alle nur von dem Ziel ihrer Arbeit, daS heißt von der Sicherung der deutschen Lebenskraft geredet. Auf die chauvinistischen Reden und Artikel in Polen Bezug nehmend, meinte der Gencralfeldmarschall, daß er sich diese Erscheinungen nur damit erklären könne, daß diese Men schen aus lauter Sorge und Angst nicht mehr wissen, was sie sagen. Der Feldmarschall sprach allen seinen herzlichen Dank aus und versicherte, daß weiter alles geschehen werde, was für das in höchster Arbeit und Leistung stehende deutsche Volk richtig sei. Die herzliche Begrüßung, die er überall angetroffen habe, sei der stärkste Beweis des Vertrauens zum Führer. Roch nie habe er mit solcher Eindeutigkeit den Willen der Massen empfunden, dem Fiihrer und seinen Mitarbeitern zu danken. In diesem Sinne sei seine Fahrt eine Fahrt der deutschen Volksgemeinschaft gewesen. Die Abfuhr hat gewirkt Starke Beachtung der deutschen Antwort in London Die eindeutigen Antworten der deutschen Presse auf dis kriegshetzerischen Ausführungen des polnischen Blattes „Czas" haben in der Londoner Presse die größte Aufmerksamkeit gefunden. Neben langen Auszügen aus führenden deutschen Blättern wird insbesondere der Artikel des „Danziger Vor posten" stark beachtet. Man scheint sich auch tu London all mählich darüber im klaren zu sein, daß Deutschlands Geduld gegenüber den polnischen Provokationen nicht un erschöpflich ist. Die „Times" schreibt in diesem Zusammenhang, die Ant wort der deutschen Presse gegen Polen sei offenbar „nicht für den inneren Gebrauch bestimmt gewesen". Aus Marschau mel det das Blatt, daß von einer Entspannung, die man kürzlich sestzustellen glaubte, nicht die Rede sein könne. Paris wird nervös Lie Pariser Presse steht ausschließlich im Zeichen der Danziger Frage. Infolge der zahlreichen Gerüchte, die in Paris ausgestreut werden, machen sehr viele Zeitungen den Eindruck einer gewissen Hilflosigkeit in der Beurteilung der Lage und zeigen eine unverkennbar starke Nervosität. Genau wie in London scheint man auch an der Seine langsam zu erkennen, daß der deutschen Geduld dem polnischen Kriegs geschrei gegenüber Grenzen gesetzt sind. Ostobsrschlefien ohne Gew Katastrophale Folgen der panikartigen Hartgeldhamfierei. Der seit langem anhaltende Mangel an Hartgeld !n Polen wirkt sich besonders jetzt in den dichtbesiedelten Be zirken wie Ostoberschlesien katastrophal aus. Die erst kürzlich erfolgte Neuauflage von zunächst 50 und weiteren 100 Millionen Zloty Hartgeld in Polen scheint restlos in den Hamstersäcken der von dem Kriegsgeschrei der polnischen Presse verängstigten Bevölkerung verschwunden zu sein. Das Wechseln von Papiergeld ist in den letzten Tagen in Kattowitz und den großen Jndustrieorten Ostoberschlesiens fast zur Un möglichkeit geworden. Die Geschäftsleute wissen sich nicht mehr anders zu helfen, als eigenes Notgeld auszugeben, um überhaupt noch den täglichen Bedarf der Bevölkerung zu be friedigen. Selbst die öffentlichen Verkehrsinstitute wie die Post und die Eisenbahn können den Wünschen des Publikums nur noch nachkommen, wenn Kleingeld in Zahlung gegeben wird. Bei Jnzahlunggeben von Papiergeld wird die Ausgabe von Fahrkarten, Brief- und Versicherungsmarken wie auch die Ein leitung von Telephongesprächen verweigert. polnische KrchenvergewMgung im Olsagebiet Der polnische Woiwode in Kattowitz hatte vor kurzem den Senior und Leiter der evangelischen Kirche im Olsagebiet. Pastor Zahradnikin Oderberg, im Zuge der Polonisicrung der gesamten evangelischen Kirche in der Woiwodschaft seines Amtes enthoben. Jetzt erhielt Pastor Zahradnik, der deutscher Staatsbürger ist, den Ausweisungsbefehl, der ihn zwingt, innerhalb von 24 Stunden das polnische Staatsgebiet zu ver lassen. Sein Vertreter, der Volksdeutsche Pastor Wilhelm Thomas aus Oderberg, hat innerhalb derselben Frist die pol nische Grenzzone zu verlassen. Der neuernannte Leiter der evangelischen Kirche im Olsa gebiet, der polnische Pastor Fierla, erlebte bei seinem Amts antritt eine empsindliche Niederlage. Als er in Teschen das erstemal predigen wollte, verließ der größte Teil der Kirchen besucher als Protest das Gotteshaus. .. aber es fehlen die Aeservem „Gazeta Polska" gelangt in ihrem Leitaufsatz zu der kleinlauten Feststellung, daß Polen bis jetzt ohne wirt schaftliche Reserven gearbeitet habe, daß aber Reserven und Vorräte jeder Art eine der Hauptgrundlagen für die „Bereitschaft zum Kriege" seien. Darum interessiere man sich in Polen heute immer lebhafter für das Problem der Reserven. Man habe bis jetzt ohne Rohstoffvorräte und ohne Kräftevorrat in der Industrie und ohne Warenvorräte im Handel gewirtschaftet; damit müsse heute Schluß gemacht werden. Man müsse in Polen lernen, mit Reserven zu Wirt schaften. Seit einigen Monaten fei man aus die „Organisie rung" einer Volkswirtschaft bedacht. Diese Arbeit müsse noch viel stärker werden. Der Bau von Speichern und Elevatoren müsse rasch vorwärts schreiten; es müßten Reserven in Roh- stsffen und Lebensmitteln geschaffen werden, damit man „den Weg zur Kraft für den Fall eines Krieges und zum Reich tum für Friedenszeiten" beschreiten könne, außerdem sichere man sich so vor unangenehmen Ueberraschungen durch den Gegner. Neue polnische Llebergriffe Eine Reichsdeutsche aus dem D-Zug heraus sestgenommcn Nach Schilderung eines Augenzeugen, der am Dienstag den FD-Zug 6 von Königsberg nach Berlin benutzte, ereignete sich aus der polnischen Station Dirschau ein Vorfall, der ein neues Glied in der Kette der polnischen Ueber- grifsc und Schikanen gegen Deutsche darstellt. Als der Zug um zirka 18 Uhr auf der Station Dirschau hielt, lief ein Unteroffizier der polnischen Armee in provozierender Weise lebhaft gestikulierend über den Bahnsteig am Zug entlang und behauptete, eine junge Reichsdeutsche habe aus dem Zug heraus photographiert. Polnische Zollbeamte begaben sich daraufhin sofort in das bezeichnete Abteil, durchsuchten cs gründlich und stellten dabei fest, daß überhaupt kein photographischer Apparat vorhanden war. Bezeichnend für die Ver logenheit des polnischen Scharfmachers ist es, daß er nach der ergebnislosen Durchsuchung plötzlich behauptete, die Reichs deutsche habe ihm aus dem Zugfenstcr — die Zunge hcraus- gestreckt! Diese lächerliche Behauptung genügte, um die junge Neichsdrntschc namens Christel Ziske aus Berlin sofort aus dcm Zuge heraus fest zunehmen und auf polnischem Ge biet fcstzuhalteu. „Wir lassen uns nicht emschüchiern!" Generaloberst von Vrauchitsch vor den MMngsarbettern Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, richtete an die Belegschaft der Rhein- Metall-Borsig-A.-G., Zweigwerk Düffeldorf, am 10. August 1939 eine Ansprache, die durch Rundfunk auch in die anderen HeereS- rüstungsbetriebe Grotzdeutschlands übertrage» wurde. Generaloberst von Brauchitsch begrüßte zunächst die Ar beitskameraden und -kameradinnen aus den Heeresrüstungs betrieben und gab seiner Freude Ausdruck, daß es ihm mög lich wäre, an diesem Tage zu ihnen zu sprechen. Er sagte ihnen Dank und Anerkennung für die gewaltige Lei st ung, die sie vollbracht und täglich in rastloser Arbeit zu er füllen hätten. „Sie haben nicht nur Ihre Arbeitskraft einge setzt, sondern durch Ihre Tüchtigkeit, Ihr Geschick und Ihren Fleiß erstklassige Waffen und Geräte geschaffen von einer tech nischen Vollendung und Präzision, wie sie von der übrigen Welt nicht übertroffen werden können. Der beste Arbeiter der Welt hat dem besten Soldaten der Welt die besten Wassen der Welt geschmiedet. Dafür dankt Ihnen das ganze deutsche Volk, besonders aber der deutsche Soldat." Es läge dem Soldaten nicht, viele Worte über Kamerad schaft zu machen. Er bemüht sich, kameradschaftlich zu leben und zu handeln. Es wäre ihm aber ein Bedürfnis, in dieser besonderen Stunde es doch einmal auszusprechen: „In der großen Kameradschaft des ganzen deutschen Volkes sind Sie. die deutschen Arbeiter, uns Soldaten die nächsten und besten Kameraden." Mstungsarbeit ist Frontdienst Generaloberst von Brauchitsch gab dann seinem Wunsche Ausdruck, daß die Arbeiter der Waffenschmieden des Heeres und die Soldaten als Träger dieser Waffen in Zukunft eine noch festere und herzlichere Kameradschaft verbinden solle und kündigte praktische Maßnahmen auf diesem Gebiet an. Eine Anzahl von Arbeitern werde in Zukunft als Gäste und Zuschauer bei Hebungen und Vorführungen der Truppe die Leistungen der von ihnen gefertigten Waffen persönlich kennenlcrnen, und umgekehrt soll auch der Soldat den Arbeiter in den Betrieben besuchen, um ihn in seiner harten Arbeit zu sehen und Einblick in die Fertigung seiner Waf fen zu bekommen. Generaloberst v. Brauchitsch sprach dann über die Auf gaben der Arbeiter eines Rüstungsbetriebes im Kriegs fall und stellte dabei fest, sie lieferten für die Kameraden an der Front Waffen, Munition und all das. was sie notwcndia »rauchen, und in diesem Sinne fei ihr Dienst «uch ei» Frontdienst. Stark unterstrich in seinen weiteren Ausführungen Gene raloberst v. Brauchitsch die Notwendigkeit einer starken Rüstung Deutschlands und bewies, daß es in Deutschland keinen vernünftigen Menschen mehr geben würde, der nicht durch die bitteren Lehren der Vergangenheit von der Not wendigkeit unserer Aufrüstung überzeugt ist. „Einst, als wir wehrlos waren, hat man uns verachtet und ausgeplündert! Dies ist jetzt ein für allemal vorbei! Es ist besser, gefürchtet und damit respektiert, als verachtet und rechtlos zu fein." Das Bewußtsein unserer Stärke gibt uns aber auch selbst die Ruhe zur Arbeit. Wir können im tiefsten Vertrauen in die Zukunft blicken! Wir haben es nicht nötig, bei anderen Völkern um Hilfsdienste hausieren zu gehen, um sie für unsere Interessen ins Feuer zu schicken." Deutschland habe es auch nicht nötig, die Welt mit Drohun gen einzuschüchtern, lasse sich aber erst recht auch selbst nicht einschüchtern, „am wenigsten durch irrsinnige Drohun gen gewisser ausländischer Generale, die schon die siegreiche Schlacht vor Berlin und einen neuen Frieden von Versailles ankündigen." Generaloberst v. Brauchitsch wies dann auf eine andere wesentliche Stärke des deutschen Volkes hin, die es dank der nationalsozialistischen Revolution besitzt. Es ist dies die innere nationale und soziale Geschlossen heit, wie sie außer dem faschistischen Italien kein anderes Volk der Welt aufweist. „Diese Geschlossenheit wird, auch wenn schwere Tage kommen sollten, ihre Prüfung erfolgreich bestehen. Eine heilige Versicherung kann ich euch alS Oberbefehls haber des Heeres und als einer der engeren Mitarbeiter unseres Führers hier geben: Niemals wird der Führer daS Leben des deutschen Menschen leichtfertig aufs Spiel setzen. Wenn aber der Führer einmal den letzten und höchsten Einsatz von uns fordert, dann können wir sicher sein, daß es keinen anderen Weg gibt, sondern daß dies zur Erhaltung unseres Volkes eine unabänderliche Notwendigkeit ist." Zum Schluß seiner Ansprache wies der Oberbefehlshaber aus das Beispiel des Führers und Obersten Befehls habers hin. Seine Person wäre das Sinnbild der Gemein schaft zwischen Arbeiter und Soldat. Er selbst sei der erste Soldat und der erste Arbeiter seines Volkes. Mit einem Sieg- Heil aus Führer und Vaterland schloß Generaloberst v. Brauchitsch seine Ansprache. Sämtliche Erwartungen übertroffen Das Ergebnis der großen Manöver in Oberitalirn Nach Abschluß der großen oberitalienischen Manöver emp fing der Unterstaatsselretär im italienischen Kriegsministerium, General Paria» i, die Vertreter der italienischen und der ausländischen Presse, um ihnen seine Anerkennung für die verständnisvolle Mitarbeit während der Manöver zum Aus druck zu bringen. Besonders lobend äußerte er sich über die Berichterstattung der deutschen Presse. General Pariani wies bei dieser Gelegenheit darauf hin, daß die Manöver sämtliche Erwartungen der Obersten italieni schen Heeresleitung, namentlich was die Einsatzfähigkeit der motorisierten Abteilungen anlaugc, übertroffen hätten und nur dazu anregen könnten, auf dcm einmal beschrittenen Wege fort- zufahrcn. Die Manöver fanden ihren eindrucksvollen Abschluß mit dem Vorbeimarsch sämtlicher an den Manövern beteiligten Truppengattungen vor dem Kaiser und König in Turin. In der Loge des Herrschers hatte auch die deutsche Milrtärabord- nung unter Führung des Chefs des Generalstabes des Heeres, General der Artillerie Halder, Aufstellung genommen. Insgesamt haben 3000 Offiziere, 50 000 Mann, 10 000 Kraftwagen nnd Motorräder, 4500 Pferde und Maulesel, 400 Kampfwagen und 300 Geschütze an dcm Vorbeimarsch teilge nommen. Besonders eindrucksvoll wirkte bei dem Vorbeimarsch die gepanzerte Division, die auch bei den Manövern den Aus schlag für den Sieg der blauen Partei gegeben hat. Der König und Kaiser hat den an den Manövern be teiligten Truppen in einem Tagesbefehl die Anerkennun g für die Haltung und die während der anstrengenden Tage be wiesenen Leistunaen ausgesprochen. Britischer Bomber abgestürzt Schwere Unfälle bei den Luftmanövern. Bei den großen Luftmanövern der britischen Luftwaffe stürzte in Uorlshire ein schwerer Bomber ab. Das Flugzeug explodierte und hrannte völlig aus. Die fünfköpfiae Besatzung kam ums Leben. Vier weitere Bombenflugzeuge, die über der Nordsee Flüge aussührten, werden vermißt. Man befürchtet, daß die Maschinen ins Meer gestürzt sind. Die Luftmanöver begannen mit einem Bomberangriff auf die Südostlüste. Die Streitkräfte sind in zwei Parteien, die angreifende „Ostland"- und die verteidigende „Westland"- Partei eingekeilt. Zwei „Angriffe" wurden auf Süd-London unternommen. Alts dem amtlichen Bericht geht hervor, daß es bei den nächtlichen Bombenangriffen einer Anzahl von Angreifern aus „Ostland" gelungen ist, die Verteidig ungsketten zu durchbrechen und Ortschaften anzugreifen. Die Flugzeuge, die die Verteidigungslinien durchbrochen haben, sind dann später aber alle ansgesangen worden. Am Mittwoch begannen in London und weiten Teilen Englands die großen Lustschutzübungen, bei denen etwa 1300 Flugzeuge eingesetzt sind. Die Flugzeuge starteten bei ihrem Angriff zum Teil von französischem Boden aus. Vom Luftschutz sind etwa 200 000 Manu bei den Uebungen eingesetzt. Neben den Manövern der britischen Luftwaffe rücken die kommenden Flottenmanöver in der Nordsee allmählich in den Vordergrund des Interesses. Der König nahm am Mittwoch in der Bucht von Weymouth die Parade der Re- serveflotte in Stärke von 133 Schiffen ab. Englische Manöver im östlichen Mittelmeer Im östlichen Mittelmeer begannen am Mittwoch umfang reiche englische Flottenmanöver, die unter dem Leitsatz „Ver teidigung der Ostmittelmeerlüsten" stehen. Sie dauern bis zum 13. August. Vom 15. bis 17. August finden dann vor der Küste Alexandriens gemeinsame englisch-ägyptische Manöver statt, bei denen Heer, Marine und Luftwaffe und Luftschutz- kräste eingesetzt werden. — In Gibraltar wurden Luft manöver. mit Verdunkelungsübung vorgeführt. Ein Flugboot der englischen Luftwaffe, das sich auf dem Wege von London nach dem Irak befand, stürzte an der ägyp tischen Küste ab und verbrannte. Ton der achtköpfigcn Be satzung wurden zwei Mann getötet und einer schwer verletzt. Ein Lichtblick King-Halls Er gab zu, daß Danzig in Deutschland liegt. Der „Danziger Vorposten" veröffentlicht das Faksimile eines Briefumschlages des berüchtigten englischen „Propagandageniks" King-Hall, der sich ausgerechnet den Führer her Danziger Hitler-Jugend ausgesucht Kat. um ssinem Brief zu beehren. Das Interessanteste an diesem Schrei ben des „ollen englischen Seemanns" dürfte die Tatsache sein, daß auch er endlich einmal einen Lichtblick gehabt ha«. Auf seinem Briefumschlag steht als Bestimmungsort „Danzig Germany". Ist sich King-Hall bewußt geworden, daß seine Briefe doch nichts ändern können? Wir aber nehmen zur Kenntnis: Für England ist es klar: Danzig gehört zu Deutsch land. Danzig in Germany! Entwaffnung -er palästinaju-en? Angebliche Einziehung der Erlaubnisscheine Die in Jaffa erscheinende arabische Zeitung „Falastin* meldet, daß die britischen Behörden beabsichtigen, drciviertek aller oen Juden überlassenen Wafsendepots einzu ziehen und sämtliche Waffenlizenzen und Erlaubnisschein» für den Verkauf oder Besitz von Sprengstoffen zu widerrufen bzw. für den Rest neue auszugeben. Es ist eine außerhalb Palästinas wenig beachtete unge heuerliche Tatsache, daß die Engländer in Palästina de» Juden und jüdischen Siedlungen Wafsendepots zur Benutzung gestellt haben, während den Arabern alle Waffe« vorenthalten werden und sogar die arabische Polizei» als einzige Polizei der Welt, ebenfalls ihre Waffen abgeben mußte und nicht einmal Gummiknüppel tragen darf. Wird ein Araber mit der Waffe in der Hand getroffen, so ist ihm die Todesstrafe gewiß. Die unterschiedliche Behandlung von Juden und Arabern in Palästina durch die Engländer ttitt nirgends so deutlich hervor als in dieser Wafsenfrage. Bombenexplosion auf polizeibooi in Palästina Ein Toter, zwei Verletzte. — Wieder ein Araber erschaffe« Das Küstenpatrouillenboot der britischen Palästinapolizel „Sincad" ist bei Wadi Falik südlich von Nathania infolge einer Bombenexvlosion gesunken. Von der siebenköpfigen Be satzung wurde ein britischer Polizeisergeant durch die Bombe zerrissen. Ein britischer und ein jüdischer Polizist wurden ver letzt nach Haifa ins Hospital gebracht. In Jaffa wurde ein arabischer Stadtverwaltungs- beamter in der Altstadt — offenbar von Juden — beschossen und tödlich verletzt. Wieder Verschärfung in Fernost „Englisch-japanische Beziehungen schlechter denn je" Die Wiederaufnahme der englisch-japanischen Besprechun gen in Tokio verzögert sich durch das Ausbleiben der Lon doner Instruktionen für den britischen Botschafter Craigie. In Schanghai rechnet man für Sonntag, den 2. Jahrestag des Ausbruchs der Feindseligkeiten, mit neuen antibritischen De monstrationen. In der britischen Niederlassung sind umfang reiche Vorsichtsmaßnahmen getroffen, viele Straßen verbarri kadiert und meilenlange Stacheldrahtverhaue angelegt worden. Die amtlichen englischen Kreisen nahestehende „North China Daily News" stellt in einem entrüsteten Kommentar zu der Bombardierung der beiden englischen Handelsschiffe, die sich trotz japanischer Warnung im Hafen von Jtschang be fanden, fest, daß die englisch-japanischen Beziehungen schlech - terdennjesind. Gleichzeitig ergebt sich das Blatt trotz der sogar von Chamberlain selbst amtlich festgestellten britischen Ohnmacht im Fernen Osten in leeren Drohungen gegen Japan, das, wie großspurig erklärt wird, für alle England während des jetzigen Konfliktes zugefügten Schäden zur Rechenschaft gezogen werden würde. Zapans Armee gegen Englands Sabotage Wie von japanischer militärischer Seite mitgeteilt wird, scheint die Armee entschlossen zu sein, ihre Vertreter von den englisch-japanischen Verhandlungen zurückzuzichen, da Eng land immer neue Vorwände erfinde, um die Verhandlungen zu sabotieren. Die in Tokio anwesenden Vertreter der Tien tsin-Armee sollten nach Tientsin znrückkehren, da ein weiteres Verbleiben in Tokio zwecklos sei. Gegebenenfalls könnten Ver handlungen in Tientsin weitergeführt werden. LlSA. kauft chinesisches Silber ^Das USA.-Schatzamt kaufte, wie verlautet, chinesisches Sil ber zum Gesamtbetrag von rund zwei Millionen Dollar an. Wie die übrigen Silbcrkäufe der USA.-Regierung in China, so wird auch dieser als eine mittelbare Unterstützung des Tschi« angkaischek-Regimes angesehen.
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