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Wilsdruffer Tageblatt : 09.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193908094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390809
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-09
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 09.08.1939
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Vom Sommerlager des Bannes Meißen (208) „Der Höhepunkt des Lagers". Das Wochenende bildete zweifellos den Höhepunkt des Lagers. Es wurde eingeleitet durch ein Marktsingen am Sonn abend und durch Platzmusik am Sonntag Mittag in Neustadt. Während der MZ. auf dem Markte spielte, sprach auf einer nahe am Lager befindlichen Wiese Gauredner Pg. Lipp mann zu den Jungen. Seine Ausführungen über die gegen wärtige Lage — außen- und innenpolitisch — waren uns nicht nur eine Rede schlechthin, sondern sie bedeuteten für uns eine Feicrstunie. — Am Nachmittag versammelten sich dann die Besucher des Lagers und die Lagermannschaft beim La gerzirkus, den einige Kameraden zur Zufriedenheit aller aus» gestaltet hatten. Nachdem sich die zahlreichen Gäste bei her einbrechender Dunkelheit nach und nach verabschiedet hatten, erfolgte bereits um 21 Uhr der Zapfenstreich; denn am Mon tag früh muhten wir zeitig aufstehen. Die einzelnen Zeltge folgschaften gingen dann in aller Frühe gleich auf Fahrt, die sie zu verschiedenen Tageszielen führte: Sudetenland, Elb sandsteingebirge oder in die Gegend um den Valtenberg. — Am Dienstag begann unser Ernteeinsatz; säst das gesamte Lager steht für ein bzw. zwei Tage den Bauern des Neu städter Bezirkes zur Verfügung; wir hoffen, dah wir alle ihnen eine gute Hilfe und Unterstützung gewesen sein werden. A. P. Das Ende des Seuchenzuges.'Die amtliche Uebersicht über den Umfang der Maul- und Klauenseuche weist nun schon seit Monaten einen steten Rückgang der Seuche aus. Am 1. Aug. waren es im Deutschen Reich nur noch 345 Gehöfte, die ver seucht waren, gegenüber 139114 am gleichen Tage des Vor jahres. In der Ostmark wurden am 15. Juli 152 Spcrrgehifte gezählt; erstmalig wird in der amtlichen Uebersicht auch der Seuchenstand im Protektorat Böhmen und Mähren angegeben und zwar mit 98 Sperrgehöften am 15. Juli. Das Recht auf Rundsunknachrichten in der Gaststätte. Die Frage, ob und inwieweit die Gäste einer Gaststätte das Recht auf Abhören der Rundfunknachrichten haben, wird sich im all gemeinen nach der Zusammensetzung des Publikums und der Art der jeweiligen Rundfunknachrichten beantworten. Daß den Gästen, insbesondere in politisch gespannten Zeiten oder bei wichtigen staatspolitischen Anlässen, das ungestörte Abhören po litischer Nachrichten, Berichte und Reden ermöglicht' werden muß, hat dabei als selbstverständlich zu gelten. Demgemäß hat es das Oberlandesgericht Darmstadt in einer kürzlich ergange nen Entscheidung (veröffentlicht in „Deutsches Recht" 1939 S. 379) auch für einen strafbaren groben Unfug erklärt, wenn in einer Gaststätte den Gästen das Abhören der Rundfunk nachrichten durch Lärmen anderer Gäste unmöglich gemacht wird. Die Entscheidung wird damit begründet, daß als gro ber Unfug jede grob ungebührliche Handlung anzusehen ist, wenn darin gleichzeitig eine Störung der öffentlichen Ordnung liegt. Das Lärmen eines Teiles der Gäste, die trotz Auffor derung keine Ruhe hielten, könne darnach durchaus als grob ungebührlich bezeichnet werden. Denn dieses Verhalten habe im vorliegenden Falle eine Belästigung und Gefährdung des übrigen Publikums in seiner unbestimmten Allgemeinheit mit sich gebracht. Diese Erwägung gelte auch dann, wenn sich nur einige Gäste unmittelbar belästigt fühlten, da diese als Re präsentanten Les sonstigen Publikums anzuschen seien. Daß die Belästigung oder Gefährdung erheblich sei, sei dabei nicht erforderlich. Wem gehören die Küchenabfälle in den EHW.-Eimern? Das Amtsgericht Mainz hat eine Entscheidung getroffen, die alle Kleintierhalter interessieren dürfte. Ein Mann aus Zahl bach hatte zur Fütterung seiner Gänse und Schweine von einem Haushalt laufend Küchenabfälle erhalten. Vor einiger Zeit machte er sich auch an einem der sogennnten EHW.-Eimer, der vom Ernährungshilfswerk der NSV. aufgestellt war, zu schaffen und nahm daraus mit, was er gebrauchen konnte. Es erhob sich nun die Frage, wem die Abfälle von dem Augen blick an gehörten als sie in den Eimer geworfen wurden. Der Haushaltungsvorstand, aus besten Küche die Abfälle stammten, erklärte vor Gericht, Laß es ihm gleichgültig sei, wer sie sich aneigne. Das Gericht stellte eindeutig fast, Laß die Abfälle schon da unantastbares Eigentum des EHW. waren, als sie in den betreffenden Eimer kamen. Der Kleintierhalter erhielt des halb wegen Mundraubes eine Geldstrafe von zwölf Mark. Wer bisher ebenfalls ahnungslos EHW.-Eimer entleert hat, mag aus dieser Entscheidung die notwendige Lehre ziehen. Arbeitsunwillige werden mit Gefängnis bestraft. In den Amtlichen Mitteilungen des Rcichstrcuhänders für Nieder sachsen wird ein Fall behandelt, in Lem ein Bauarbeiter stän dig bummelte. Dieser säumige Arbeiter zahlte auch seinem Betriebsführer einen ihm gewährten Vorschuß nicht zurück und meldete sich krank. In Wirklichkeit arbeitete er aber wäh rend dieser Zeit bei einem anderen Unternehmer aushilfs weise. Auch als der Arbeiter wieder gesund geschrieben wurde, nahm er die Arbeit bei seinem früheren Betriebssichrer nicht wieder auf. Als man ihn auf das Strafbare seiner Hand lungsweise hiwics und ihn nachdrücklichst verwarnte, gab er seine Wohnung auf und entzog sich dadurch weiteren Nach forschungen. Daraufhin stellte der Beauftragte des Reichs treuhänders gegen ihn Strafantrag. Das Amtsgericht verur teilte ihn -u 8 Monaten Gc,angnlS^ Der Reichstreuhänder weist hierzu daraufhin, daß diese Strafe empfindlich, aber gerecht ist. Denn der nationalsozialistische Staat verlangt, wie auf allen übrigen Gebieten, so auch im Bereich des Arbeits- lcbens von allen Beteiligten, von Betriebsführern und Ge- folgschaftsmitgliedern, Disziplin. Wer glaubt, die zur Durch führung des Vierjahresplanes erlassenen Anordnungen aus eigennützigen Motiven mißachten zu dürfen, kann nicht damit rechnen, daß sein Verhalten milde beurteilt wird. Der Türkenbund zeigt jetzt feine eigenartigen traubigen Blütenstände mit rosa bis purpurroten, trubvioletten, dun kelfleckigen nickenden Blumen, deren Perigonblätter stark zu rückgerollt sind. Der Türkenbund ist die einzige, unsere ein- hrimische Waldflora bereichernde Vertreterin der 150 Gat tungen. Staubfäden und Stempel hängen weit aus der Blüte heraus. Die Wurzel ist eine große, goldgelbe schuppige Zwie bel. Aus ihr erhebt sich der hohe, aufrechte, rotbraun ge fleckte, mit kurzen Haaren bedeckte Stengel. Das schöne stolze Gewächs kommt in der freien Natur gar selten vor. Falsche Naturliebe hat ihm früher arg nachgestcllt. Heute gehört der Türkenbund zu den gesetzlich geschützten Pflanzen und ist zu hoffen, daß uns diese schöne botanische Seltenheit auch in Zu kunft erhalten bleibt. Der Landcsverein Sächsischer Heimat schutz richtet an alle Wanderer und Naturfreunde die Bitte, diesen schönen Schmuck unserer Heimat zu schonen, wo immer sie ihm begegnen. Sauerklee In feuchten Buchenwäldern vom Frühjahr bis in den Herbst hinein kommt vielfach massenhaft der Sauerklee vor und bildet oft prächtige lichtgrüne Teppiche. Wie ihr Name besagt, enthält die Pflanze einen sauren Saft, besten ange nehmer Geschmack übrigens dem des Sauerampfers gleicht und sehr erfrischend wirkt. Man kann sich auf Wanderungen von dieser Eigenschaft des Sauerklees überzeugen, indem man ein Büschel seiner saftigen Blätter zerfaut; man wird dann fin den, daß ihr aromatischer Saft den Durst löscht und den Gau men erfrischt. Früher spielte der Sauerklee, ebenso wie der Sauerampfer, tnit dem er auch u. a. den Gehalt an vxai- sauren Kali gemein hat, als Hausmittel eine gewisse Rolle. In manchen Gegenden schrieb man seinem Saft nämlich einen heilenden Einfluß auf schlechtes Zahnfleisch und auf Geschwüre zu und rieb die durch Auspresten der Pflanze gewonnene Flüssigkeit auf die kranken Körperfüllen auf. Auch mit Tee aus getrocknetem Sauerklee, den man zum Gurgeln und Aus spülen verwandte, wurden Krankheiten des Mundes angeb lich mit gutem Erfolg behandelt. Mancherorts gebraucht man den Sauerklee auch heute noch als blutreinigendcs Mittel, indem man ihm dem Sa lat beimischt oder ihn für sich allein als solchen zubereitet. Inwieweit dieses Gericht die ihm zugeschricbene blutreinigende Eigenschaft besitzt, kann, da der Versuch nichts kostet, jeder selbst ausprobieren. Empfohlen wird von Leuten, die angeb lich aus Erfahrung sprechen, auch die Verwendung des Sauerklees als Gemüse, das wie Spinat oder Melde zuzube- reiten wäre. Es gehören hierzu natürlich größere Mengen an „Rohstoff", die aber bei dem im Walde herrschenden Ueber- fluß meist ohne einen erheblichen Zeitaufwand einzusammeln sind. Im Dolksmund heißt der Sauerklee u. s. auch Kuckucks klee. Wie er zu diesem Namen gekommen ist, mag der Kuckuck wissen, der ja für vegetarische Kost bekanntlich selbst nichts übrig hat. Eher angebracht scheint daher ein anderer, ebenfalls gebräuchlicher Name: Hasenklee. Denn er soll wohl ausdrücken, daß der in der praktischen Kräuterkunde hervorragende bewan derte Meister Lampe genau weiß, daß man dieses wohl schmeckende und gesunde Kraut nicht verachten soll. Sport-Opfertag am 3. September. Gemäß Verord nung des Reichssportführers ist der Opfertag des Deut schen Sports für das Jahr 1939 Sonntag, der 3. Sep tember 1939. In allen Sportarten finden an diesen Tagen Großveranstaltungen statt, die im Zeichen des Opfers aller deutschen Turner und Sportler stehen. Kugelstechapparate verschwinden. Der Reichswirtschaftsmi nister hat durch einen Erlaß das endgültige Verbot für Kugel- stechllpparate zum 1. Januar 1940 ausgesprochen. Es ist dah:r zwecklos, jetzt etwa noch neue Kugelstechapparate oder system gleiche Spielgeräte aufzustellen oder zu übernehmen. Die Ku gelstechapparate waren bekanntlich eine umstrittene Erscheinung. Die bisherigen Sonderbestimmungen hatten auch nur den Zweck, durch Förderung des Schokolabenabsatzes die Ent lassung von Arbeitern in der Schokoladenindustrie zu verhindern bzw. Lie Einstellung neuer Arbeitskräfte zu ermöglichen. Nach dem diese volkswirtschaftlichen und arbeitseinsatzmäßigen Gründe inzwischen hinfällig geworden sind, mußte mit einem endgültigen Verbot der Kugelstechapparate gerechnet werden, das nunmehr zum Jahresende erlassen ist. Hymne an den Bahndamm Unter blauem Sommerhimmel bleibt ein Zug plötzlich stehen. Spannendes Erlebnis, das alle kennen. Ein Fenster wird Heruntergelaffen. Warmer Dust von Blumen und Grä- fern schwebt herein. Ein Ton hebt an zu klingen wie von einer zitternden Saite. Telegraphendrähte sirren... Grillen zirpen. Dort hinter dem Netzwerk der Bäume ist ein Stückchen Garten an den Bahndamm gezaubert. Er ist durchwirkt von den Blumen des Volkslieder: Brennende Herzen, Ringelrosen, Rittersporn, Reseden und farbenprächtige Stockrosen, über denen die goldenen Häupter her Sonnenblumen pendeln. Alle lassen sie den Weihrauch ihres Dustes aussteigen zum wolken losen Himmel. Kleines Wunder am Bahndamm! Das Wärterhaus signalisiert mit blinkenden Fenstern. Um rahmt von frischen Gardinenslammen, schön gerundete Pelar gonien neben dem Glockenspiel der Fuchsien. Dirken lassen lichtgrüne Banner steigen. Die Böschung ihnen zu Füßen ist golden durchtupft von Tausenden kleiner Sonnen: Butter blumen, über die Kürbisranken und Wildrosen ihre Gerten werfen. Hinter der Hecke neben dem Apfelbaum ist ein Holz stapel geschichtet. Und...weiter rollt der Zug, schwängt sich kühn ins Land hinein, wir sind aiff seltsame Art mit ihm verbunden durch den Rhythmus der Schienen, durch das Stotzen der Achsen, den sausenden Fahrwind. Wir donnern über Drücken, wir werden eingesogen von den gründunklen Tunnels der Wälder, rauschen vorüber an goldenen Kornteppichcn. Zäune, Lanzen, Holzstege stelzen über Bäche. Täler öffnen sich, BergeSstlyonetten schwingen am Horizontdogen, allmählich wird das Land flach und die Luft schwer von Salz und Feuchtigkeit. Von fernher braust das Meer. Kühler Wind welkt über Dünen. Möwen durchbrechen schreiend die Stille... Durch daS Eisenbahnfenster drängt sich alles heran, was da lebt zwischen sirrenden Signaldrähten, Schienen, Schotter, Dämmen, Schran ken, Feuerschutzstreifen junger Birken und Wärterposten. Wer hätte je gedacht, als der erste bescheidene Dampf- Wagen pfiff, daß die nachmaligen europäischen Eisenbahngesell- schäften nicht nur Reisende aus der Enge in die Weite führen würden, sondern gleichzeitig als Schirmherren künstlerischer, wissenschaftlicher, volkswirtschaftlicher Landschaftsgestaltung eine hohe Sonderausgabe lösen würden? Au fast allen Bahndämmen haben Obstkultnren (mit Hun dertlausenden von Weitz und rosa überblühten Bäumen), Bienenweiden und Vogelschutz ihre Pflegestätte gesunden. Sal weiden, Mazien, Pnlverholz, Schneebeeren, Rotklee spenden den Immen, was sie begehren. Sogar der Schotter und der kiesige Boden der Abstellgleise fügen sich ein: Mohn, Disteln, Glockenblumen und Riesenhonigklee siedeln sich mit Vorliebe hier an. Guten Willens reichen diese bescheidenen Kinder Floras den Kostgängern der freien Natur ihre Honigkrüge dar... An Bauten und Brücken sind die bekannten von Ber- lepschen Nisthöhlen und -steine eingelassen, denn, „wo Vogel fang, da Erntesegen", besagt ein altes thüringisches Sprich wort. Die schier endlosen Heckcngürtel sind nicht nur mit zar ten Blüten besternt, um mitzudusten und zu erfreuen, sondern sie beherbergen das Familienglück unserer gefiederten Sänger. Hunderttausende von Eisenbahnern in Deutschland, Skan dinavien und England sind nebenamtlich Kleinwirte, die Gartenbau, Imkerei und Kaninchen- und Geflügelzucht be treiben. Mit jedem der kleinen Paradiese, die sie an dem Bahndamm schufen zwischen wallenden Lnpinenschlägen und Neckern, haben sie ihrem Fleiß und ihrer Natnrliebe ein schönes Deukmal gesetzt, indem sie sich für die Beschaffung von Blumenschmuck an Dienstwohnungen, Stellwerken, Bahnmeiste reien, für die Verfleidung häßlichen Mauerwerkes einsetzen. Sie sorgen für gärtnerische Bahnanlagen, Urbarmachung von Oedland und Landschaftsgestaltung. Damit öffnen sie den guten Dingen dieser Welt Türen und Tor, durch die wir uns dankbaren Herzens führen lassen die Hvmne an de« Bahn- d a-nm am! i^en Lryüau. Unbehagen und Nervosität über die Zurückweisung der „Czas"-Provokation DNB. Warschau, 9. August. Die polnische Presse stellt heute mit Unbehagen und Nervosität die scharfe Zurück weisung der Provokation des „Czas" fest. Man macht dabei alle Anstrengungen, um den Eindruck, den dse eindeutige deut sche Sprache hinterlassen hat, zu verwischen. „ABC" kann es in diesem Zusammenhang allerdings nicht unterlassen da» für Polen sehr gesährliche Spiel mit dem Feuer sortzufetzen. Anscheinend zur Beruhigung seiner Leser und zur weiteren Aufstachelung des polnischen Größenwahns glaubt das Blatt zu wissen, „daß Deutschland es nicht wagen würde, seine Drohungen auszusühren". Auch die Polnische Telegrafenagentur sieht sich genötigt, -in einer besonderen Verlautbarung Stellung zu der Zurück weisung der „Czas"-Kriegsh.'tze zu nehmen, in der sie eben falls den Versuch macht, mit billigen Mitteln den Eindruck der deutschen Antwort abzuschwächen. Nach der Rückkehr aus Moskau DNB. London, 9. August. Der Leiter der Zentral europäischen Abteilung im Foreign Office, Strang, der am Dienstagabend nach London nach Beendigung seiner Tätig keit zurückgekchrt ist, wird am Donnerstag eine Besprechung mit Außenminister Lord Halifax haben, um ihm über die Ver- handlungslage Bericht zu erstatten. Mehrere Morgenblätter deuten an, daß Strang von London aus an den weiteren Verhandlungen mit Moskau auch in Zukunft aktiv Mitarbeiten wird. So erklärt der diploma tische Korrespondent des „Daily Telegraph", Strang werde Lord Halifax die Abfassung „weiterer Instruktionen", deren Entsendung nach Moskau vielleicht notwendig sei, erleichtern. Der diplomatische Korrespondent der „Times" glaubt zu Wit sen, daß die Besprechungen mit Sowjetrußland „keineswegs hoffnungslos" weitcrgchen würden. Der Neuaufbau Spaniens, Umgestaltung der Regierung NDB. Burgos, 9. August. Der Caudillo hat nunmehr das angekündigte Gesetz über die Umgestaltung der Regierung im Einklang mit der veränderten Aufgabenstellung nach Be endigung des Krieges erlassen. Danach werden einige Mini sterien neu geschaffen, andere aufgelöst. Anstelle des bisheri gen Kriegsministersums treten Ministerien der drei Waffen gattungen, die zusammen einen Arbeitsausschuß bilden, der di rekt dem Generalissimus unterstellt ist. Das Vizepräsidium der Regierung wird abgcschasft; sein Ausgebenlreis wird di rekt dem Regierungspräsidium unterstellt. Der Stabschef wird ermächtigt, Gesetze auch ohne vor herige Billigung durch den Mimsterrat zu erlassen, falls schnelles Handeln erforderlich ist. In diesem Falle erfolgt nachträglicher Bericht an den Ministerrat. In der Präambel des neuen Gesetzes wird u. a. festge stellt, daß die Anpassung der Regierungsorgane an die neuen Anforderungen zur tatkräftigen Durchführung der nationalen Revolution und des Wiedererstarkens des Landes erforderlich ist. Hierzu war es ratsam, den persönlichen Einfluß des Staatschefs auf die Regierungsgeschäfte unmittelbar zu ge stalten. Werktätige Mädel gehören vis zum 21. Lebensjahr zur Jugend. Im Rahmen einer Anordnung, die der Reichsoraani- sationsleiter der NSDAP, über den Einbau der Werkschar in die Ortsgruppen der NSDAP, erlassen hat, wird festgestellt, daß di« werktätigen Frauen bis zu ihrem 21. Lebensjahr orga nisationsmäßig zur Werktätigen Jugend rechnen und erst dar über hinaus der Frauenschaft übergeben werden. Die sozial politische Betreuung der berufstätigen Mädel im Alter bis zu A-AHre" erfolgt danach weiterhin durch das Jugendamt der DAF. Die Arbeit des Jugendamts der DAF. und die im Rahmen des Reichsnährstandes geleistete Jugendarbeit haben es ermöglicht, den Kreis der durch die Organisation der HI. erfaßten Jugendlichen auf alle Jugendlichen auszudehnen. Da mit wurde auch eine totale Erfassung der 18- bis 21jährigen Mädel gewährleistet. Gpriyzciten im Weinbau verlängert. Die durch die beson deren Witterungsverhältnisse dieses Jahres hervorgerufenen Wachstumsverzögerungen im Weinbau haben in Verbindung mit dem verspäteten Auftreten des Sauerwurms den Reichs- Minister für Ernährung und Landwirtschaft und den Reichs minister des Innern veranlaßt, für dieses Jahr die Frist für di« Anwendung arsrnhakttgrr bpritzdrüben zur Behandlung tierischer und pflanzlicher Schädling« im Weinbau ausnahms- weff« über den 31. 7. 193S hinaus bis zum 9. 8. 1939 einschließ lich »n verlängern. Damit iss d«^ Winzern die Möglichkeit ge geben, P«r Bekämpfung d«S Saurrwurms biS zum Ablauf deS 9. 8. 1S3S arsenhaltta« Spribbrühen anzuwenden. Diese Ausnahmeregelnng erstreckt sich nicht auf das Land Vaden. Kein« Handwerks- und FnmmgSfahnen mehr. Der Reichs- wirffchaftsminister hat im Einvernehmen mit dem Reichs- innenmtnister und dem Stellvertreter des Führers bestimmt, daß die Handwerksflagge und JmnmgSfahnen nicht mehr ge führt werden dürfen. Soweit bei Versammlungen und son stigen Anlässen eine Ausschmückung erfolgt, ist die Hakenkreuz fahne z« verwenden. Der Reichsstcmd des deutschen Hand werks hat entsprechende Anweisungen für die Handwerkskam- mern und ReichsinnunaSverbände erlassen. Naustadt. Vvm Pferde gegen den Kopf geschlagen wurde Montag nachmittag ein heim Bauer T. in der Ernte helfender zwölfjähriger Junge. Mit einer starken Wunde und einer Ge hirnerschütterung mußte der Verletzte nach dem Krankenhaus in Meißen gebracht werden. Standesamtliche Nachrichten von WilSLruft vom 1. bis 7. August 1939. Geburten: Regina Gudrun Eger, Wilsdruff, Bahn hofstraße 34 (30. 7.), 1. Kind. — Alfred Siegfried Freund, Wilsdruff, Bchnh-offtr. 38 (30. 7.), 1. Kind. — Eberhard Zfchoke, Wilsdruff, BahnhoMr. 15 (5. 8 ), 1. Kind. — Hans Horst Piorek, Wilsdruff, Lödtauer Str. 2 (4. 8.), 2. Kind. Eheschließung: Kurt Walter Pflugbeil, Wilsdruff, Rosenstr. 5, und Hertha Hildegard Lommatzsch, Wilsdruff, Löbtauer Str. 18 (5. 8.). Sterbe fall; Curt Walthrr Gietzelt, Wilsdruff, Markt 13 (8. 8.). WetteeHsriM des Reichswetterdienstes, Ausladeort Dresden. Vorhersage für den 10. August: Anfangs westlicher, später mehr südwestli cher Wind. W-ciüelnd ^wöift mit einzelne Schauer«. Mäßig wAvm.
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