Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 09.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193908094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390809
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390809
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-09
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 09.08.1939
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Staatssekretär'Karl Hermann Franr ergrem vas Wort, um die Jugend zu begrüßen: „In dieser Stunde, da ich Euch auf historischem Bo den in der alten deutschen Reichsstadt Prag begrüßen kann erfüllt mich Stolz und Freude. Wenige Monate sind es, seit an dieser Stelle die Jahne unserer herrlichen Wehrmacht aufgepflanzt war. Wenige Monate sind es, seit auf dem First der deutschen Kaiserburg Prag vor unseren Augen die Standarte des Führers hochging. Die nächsten Jahnen, die hier im Wind flattern, sind die Euren, Kameraden, die Fahnen der Jugend Adolf Hitlers. Wenn ich in Eure Reihen blicke und unter den we henden Zeichen des Reiches auf diesem Platz Eure strah lenden Augen sehe, dann wird in dieser Stunde all das lebendig, was für uns alle die alten Reichslande Böh men und Mähren und ihre Hauptstadt Prag bedeuten. Vergangenheit und Zukunft des Reiches kommen in dieser Stunde symbolhaft zum Ausdruck. 3000 von Euch sind angetreten, zum Bekenntnis- marsch. Zum ersten Male marschieren in diesem Jahre Memelland und Sudetenland in Euren Rei hen. Ihr aber gehört zu den Glücklichen, die durch die alten Reichslande Böhmen und Mähren zum Bekenntnis aller Deutschen nach Nürnberg marschieren. Darüber hinaus gehört Ihr zu jenen Glücklichen, die in Nürnberg Aug in Aug mit dem Führer das Bekennt nis zu ihm und zum „Parteitag des Friedens* ablegen, ein Bekenntnis, nicht für jenen Frieden, der in feiger Dul dung und Schwächling von anderen uns zugedacht war, sondern zu jenem Frieden, der aufgebaut ist auf einer Neuordnung Europas in Kraft und Stärke. Ihr selbst seid die Zukunft des Reiches. Ihr selbst seid das Vermächtnis an das Morgen. Euer Marsch durch das Protektorat ist symbolisches und historisches Er eignis zugleich. Ihr marschiert nun zum Führer, und Ihr marschiert für den Führer. Bei diesem Marsch sind die Herzen der Deutschen des Protektorats bei Euch und ihre Wünsche be gleiten Euch. Aber nicht nur die Deutschen, auch das tsche chische Volk, mit dem wir in diesem Raum zusammen leben, schaut auf Euch. Seid Euch bewußt, daß es in Euch die Repräsentanten der ganzen deutschen Jugend sieht. Die Festouvertüre von Höffer klingt auf. Oberbann führer Zoglmann entbietet namens aller Anwesenden dem Führer seinen Gruß. Die Musikzüge intonieren die Lieder der deutschen Nation. Die Tausende greifen die Klänge auf und begeistert klingen das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied zum nächtlichen Himmel empor. Kriegsmarine md NS-Mariaedmd Von Konteradmiral z. V. Hintz mann, Bundesführer des NS.-Deutschen Marinebundes Heer und Luftwaffe sind in Dienst und Freizeit überall in Deutschland mitten unter der Bevölkerung. Ihre Aufgaben, ihr Wesen sind jedem vertraut. Anders die Kriegsmarine. Sie ist an das Meer gebunden. Nur in den Küstenbezirken erlebt die „Zivilbevölkerung" fortlaufend etwas von ihrem Dienst, steht und spricht sie mit den aktiven Soldaten dieses Teiles der deutschen Wehrmacht. Die Kriegsmarine braucht daher ganz anders als Heer und Luftwaffe eine besondere Propaganda im ganzen Reich. Niemand kann diese Aufgben besser erfüllen, als die Manner, die — aus allen Gegenden Deutschlands kommend — aktiv in der Kriegsmarine gedient haben, und die dann in ihre Heimat überall in Deutschland zurückgekehrt, unter der Bevölkerung leben. Das zu ermöglichen, ist eine der Aufgaben, zu deren Durchführung die ehemaligen Angehörigen der deutschen Kriegsmarine der alten und der neuen Wehrmacht und jetzt auch die der ehemaligen österreichischen Kriegsmarine, und zwar Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, als beson dere Organisation unter eigener Führung im NS-Deutschen Marinebund zusammengefaßt und als Gesamtheit dem RS- Reichc'riegerbund angegliedert sind. Kameradschafts- und Traditionspflege sind die Grund lagen für ihre Arbeit. In die Mitte Deutschlands, nach Dresden, ist der diesjährige Marine-Bundestag einberufen. Es ist der erste Bundestag des RS-Deutschen Marinebundes im Großdeut- schcn Reich. Aus Ost und West, aus Nord und Süd, und nun auch aus dem Reich wiedergewonnenen deutschen Südosten kommen die Bundeskameraden vom 12. bis 14. August in Dresden zusammen. In einem großen Traditionstresfen werden die ehemali gen Marinemänner der deutschen Mittelmeer-Divi sion und die Orientkämpfer der Marine des Weltkrieges sich um ihren früheren Chef, Admiral Souchon, sam meln und zur 25jährigen Wiederkehr der Tage am Beginn des Krieges gedenken, an denen sie unter Souchons Führung ihre Geschütze an Algiers Küste spielen ließen, von Messina auslaufend den Ring überlegener feindlicher Seestreitkräfte durchbrachen, in die Dardanellen einliefen und damit entschei dend in die politisch-strategische Gesamtkriegslage eingrifsen und in ununterbrochenen See- und Landkämpfen im Schwar zen Meer, an den Dardanellen und ostwärts bis zum Euphrat und Tigris ruhmvoll für Deutschland gekämpft haben. In einer großen Kundgebung am Königs ufer wird dann die Gesamtheit der in Dresden anwesenden Bundeskameraden sich erneut zur deutschen Seemacht beken nen und so im Binnenlande als Rückhalt der an das Meer ge bundenen aktiven Kriegsmarine werbend für sie zu wirken suchen. Daß der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine auch zu die sem Bundestag in Dresden, wie vor zwei Jahren zum Bun destag nach Düsseldorf, eine Fahnenkompanie mit den Traditionsflaggen der alten Kriegsmarine entsenden wird, daß er persönlich teilnehmen und den Vorbeimarsch der alten Marinckameraden abnehmen will, das zeigt die enge Verbundenheit der aktiven Kriegsnrarinr mit dem NS.-Deut- schen Marinebund. Spionage durch briiische MissionsstaM Zwei Kanadier von den Japanern verhaftet. Während der Fall des britischen Militärattachös Oberst Spear, der wegen Spionage von den Japanern festgenommen wurde, noch der Aburteilung harrt, wird jetzt ein neuer Fall britischer Spionage, diesmal aus Hsütschau im Nordwesten der Provinz Kiangsu gemeldet. Die japanischen Behörden verhafteten zwei Kanadier und vier Chinesen unter der Anschuldigung der Spionage. Nach den vorliegenden Pressemeldungen haben die beiden Kanadier nicht nur eine antijapanische Organisation in der von ihnen verwalteten Missionsniederlassung organisiert, sondern auch ihre Gemeinde in japanfeindlichem Sinne beeinflußt. Außer dem haben sie, wie es heißt, Berichte über die japanischen Truppenbewegungen gesammelt und sie an Agenten der Tschungking Regierung wetteraegeben. Die japanischen Militär behörden erklären, daß sie die schärfsten Maßnahmen anwenden würden, um die unter der Tarnung von Missions- Krbedt sich vvrbeMnde Spionage W unterdrücken. Aus «Meree Helma«. Wilsdruff, am 9. August 1939. Spruch des Tages Dss auf dieser Welt erreichbare dauernde Glück besteht in beständiger nützlicher Arbeit. Hilty. Jubiläen und Gedenktage 1«. August: 958: Otto der Große schlägt die Ungarn auf dem Lechfelde. — 1890: Besitzergreifung von Helgoland durch das Deutsche Reick. — 1915: Einnahme der Festung Lomza am Narew durch die Armee v. Scholtz. Sonne und Mond: 10. August: S.-A. 4.32, S.-U. 19.38, M.-A. —, M.-U. 15.27 peterchen... O Bei Andreas Mielke, Neuhausstratze 27, drei Treppen links, klingelt es. Andreas Mielke steht gerade in der Küche, ein Handtuch vorgebunden, am Herd und rührt Pflaumen mus. Es klingelt nochmal. Er brummt ärgerlich in seinen Bart. Es klingelt noch einmal. Andreas Mielke flucht. Es klingelt wieder. Da wirft er wütend den Löffel hin nnd geht zur Tür. „Was ist denn, Herr Bergmann, reißen Sie mir nicht die Klingel ab, Sie wissen doch, meine Frau ist verreist, und ich habe den ganzen Haushalt zu versorgen, Herr Bergmann!" „Ja. ich weiß, Herr Mielke, entschuldigen Sie nur, aber meine Frau ist doch auch verreist: Im Müttererholungsheim, seit vorgestern. Und ich dachte, es geht mit den beiden Kindern ganz gut, wo ich doch jetzt Urlaub habe. Und es geht auch alles prima, aber ich habe eine Bitte, Herr Mielke. Ich muß jetzt mal einen Sprung in die Apotheke tun! Bin in einer Viertelstunde wieder zurück. Linchen ist krank geworden und liegt im Bett. Könnten sie einen Moment mal auf Peter acht geben? Nur einen Moment, Herr Mielke, — er macht sonst Dummheiten, der Schlingel, und..." „Und mein Pflaumenmus? Mein Mus steht auf dem Feuer, Mann — während ich hier mit Ihnen rumstehe, ist viel leicht schon alles verbrannt und die ganze Arbeit zum Teufel, — nein, nein, Herr Bergmann, da klingeln Sie mal lieber drüben bei Frau Frusch!" Und bums, fliegt die Tür dem Nach barn vor der Nase zu. Aber Fruschens sind nicht zu Hause! „Dann hilft es nichts", seuszt der geplagte Vater und rennt die Treppe hinunter. — Peterchen, sein Zweijähriger, ist inzwischen munter aus seinem Nettchen gestiegen und begibt sich jetzt auf den Balkon. Das darf man sonst nie allein — also schön leise sein, ganz leise, daß es niemand merkt! Linchen schläft, Vater und Mut ter sind nicht da — großartig. Klettern wir also erst mal auf die Bank. Von da geht es ganz leicht auf den Tisch. Und von da ist es nur noch ein Schritt... Andreas Mielke nimmt jetzt seinen Mustopf vom Feuer und trägt ihn hinaus auf seinen Balkon, wo er schon Gläser und Töpfe in schöner Reihe ausgebaut hat. Da hört er von nebenan, von Bergmanns Balkon, der dicht an den seinen grenzt, ein Geräusch. Es bewegt sich etwas zwischen den Tomatenstöcken, ein weißes Hemdchen schimmert... Um Himmels willen, der Peter... Peter wandelt zwischen den Tomatenstöcken, balanciert halsbrecherisch auf dem Blumenkasten herum, hält sich an den fadcndünnen Bohnendrähten fest und schlenkert mit den nack ten Beinchen drei Stockwerke! Und der Hof ist ge pflastert! Mielke wird es kalt. Er zittert. Er schleicht heran und streckt den Arm aus — zu weit weg! Es ist zum Heulen da bemerkte ihn das Kind, winkt und lacht ihm zu. „Peter, Peterchen —" flüstert der alte Mann mit halbcrstickter Stimme. „Komm doch herüber, Jungchen, komm, komm! Hier hast du — Mus, schönes Mus! Willst du nicht? Warte, ich schenke dir was anderes, — schöne Birne, ja? Hier hast du — komm dock her, gib Händchen, komm! Warte — ich hole dir noch was? Er stürzt ins Wohnzimmer, sieht sich verstört um — der Weitze Porzellanschwan, Frau Mielkes Stolz seit Jahrzehnten! Er ergreift ihn todesmutig und steckt ihn mit zitternden Fin gern draußen durchs Weinlaub — — „Da! Nimm ihn — schöner Schwan! Dein Schwan — du sollst ihn haben, wunder schöner Schwan — aber komm, gib Händchen, komm..." Und wirklich! — Der Schwan reizt das Kind. Es überlegt, dann kriecht es behutsam näher, will danach greifen. Und langsam, ganz langsam kommt Peter näher, Schritt vor Schritt. Rie wird Mielke diese Sekunde vergessen bis zu dem Augenblick, wo er endlich das Kind am Handgelenk hatte und zu sich herüberzog. , Da steht er, schwer atmend, und hält es an seiner Brust, es lacht ahnungslos, patscht mit den Händchen auf dem weißen Porzellanschwan herum und freut sich. Es zuckt um Mielkes Stoppelbart; und er setzt das Kind zu Boden, so behutsam, als wäre es selbst aus Porzellan. Von diesem Tage an hatte Peterchen sonderbarerweise zwei Väter, einen Vati und einen „Pappi Mielke"! Dr. I. Möller. Konzert der Stadtkapelle an der Lnrnhalle Mittwoch, 9. August, von 13.30 bis 19.30 Uh-r. Vortragsfolge: 1. Braunauer Marsch von C. Friedemann. 2. Iubelfest-Ouverture von E. Trojan. 3. Melodien a. d. Op. „Aar u. Zimmermann" von A. Lortzing. 4. „Dein gedenk ich", Walzer von A. Wiggert. 5. „Flott, heiter" usw. Potpourri von A. Exner. 6. „Liebling, wenn ich traurig bin", Marsch und Lied von Herms-Niel. Stadt. Lust- und Schwimmbad. Wasserwärme 20- C. Tagesordnung für die öffentliche Beratung des Bürger meisters mit den Ratsherren am Montag, dem 14. August, 20 Uhr im Beratungszimmer des Verwaltungsgebäudes: 1. Ehrungen; 2. Errichtung eines Erntekindergartens; 3. In standsetzungsarbeiten in der Volksschule; 4. Straßenbeleuch- tungsfragen; 5. Entlastungserteilung der Stadt- und Volks schulrechnungen auf 1937 durch die Aufsichtsbehörde; 6. Emil- Pinkert-Nachlaß. Anschließend nichtöffentliche Beratung. Rückkehr von Kindern aus Erholungsstätten. Die vom Reichsbahnkameradschaftswerk — Bezirksfürsorge Dresden — untergebrachten Kinder kehren wie folgt zurück: aus Lubmm/ Ostsee am 10. August; aus Lenggries/Obb., aus Schülerbrink bei Kolberg am 11. August; aus Niederneukirch/Laus. am 12. August; aus Bad Kosen, aus Kolberg/Ostsee, aus Misdroy/ Ostsee am 14. August; aus Bad Dürkheim, aus Nordholz, aus Bad Kreuznach, aus Neckarsteinach, aus Endorf/Obü. am 15- August und aus Misdroy/Ostsee am 17. August. SormlagsMsahrrarten zum Sachsenring Aus Anlaß des Rennens um den „Großen Preis von Großdeutschland für Motorräder 1939" am 13. August auf dem Sachsenring wird die Reichsbahn Sonntagsrückfahrkarten nach Hohenstein-Ernstthal von allen Bahnhöfen im Umkreis von 150 Kilometer ausgeben. Die Kar ten, die jedermann ohne Ausweis erhält, gelten zur Hinfahrt am 12. August ab 12 Uhr sowie am 13. August. Die Branchiisch-Ne-e Lm RnnKfun? Am Donnerstag von 13 bis 13.30 Uhr Die Rede, die Generaloberst von Brauchitsch am Donners tag bei dem großen Gcmeinschaftsappell aller deutsche« Rustungsbetricbc des Heeres halten wird, wird von Düsseldorf aus, wo der Generaloberst vor den Arbeitern der Nhcinmetall« werke spricht, durch den Rundfunk übertragen. Die Ucbertragung wird von 13 bis 13.30 Uhr vom Deutsch« landsender, de» Rcichsscndern Stuttgart, München, Königs berg, Frankfurt, Köln, BreLlau, Böhmen und dem Sender Graz durchgeführt. Sein 71. Lebensjahr vollendet morgen Donnerstag gesund und munter Zollemnehmex Hermann Knape. Wir gra tulieren! Mit der Dampfwalze den Hang hinuntergestürzt. Lange ' Zeit stand die Dampfwalze der Firma O. W. Kluge, Hirsch- sclde, in Wilsdruff auf dem Wege, der früher von der Meiß ner Landstraße nach der Hofemühle führte. Am Montag sollte sie nach Freital gefahren werden. Mit dem angchängten Ma terial- und dem Wafserwagen befand sich die Dampfwalze aus der Kohlenstraße etwa in der Mitte zwischen dem Ortsausgang Kesselsdorf und der Eisenbahnüberführung, als aus dem Ge triebe der Walze erst ein und dann mehrere Zähne hrraus- brachen. Bei dem Bemühen, die Walze nach der linken Straßen seite und an den dort ansteigenden Hang zu lenken, erlebte der Fahrer ein weiteres Mißgeschick, die linke Lenkkette riß, das Steuer wurde ihm aus der Hand gerissen, quer über die Straße nahm das eiserne Ungetüm seinen Weg und zwischen zwei Straßenbäumen hindurch stürzte es den reichlich drei Meter hohen Abhang hinunter, Material- und Wasserwagrn hinterdrein. Der breite Vorderteil der Walze brach ab, sie selbst legte sich auf die rechte Seite und das Hinterrad grub sich tief in den weichen Wicjenboden. Der Fahrer sprang kurz zuvor ab und glücklicherweise auf die linke Seite, so daß ihm weiter nichts geschah. Auch der Beifahrer war vorhrr abgesprungen. Dienstag ahend war eine Abteilung der Technischen Nothilse eingesetzt, die Wagen und Walze zum Abtransport auf dis Straße beförderte. 40« Sachsen fahren zur Tannerberg-Feier. Zur 25-Iah-r- feier der Schlacht bei Tannenberg beteiligt sich die NSKOV. Gau Sachsen mit 400 Mann. Der Svnderzug der NSKOV. fährt am 25. August ab Dresden und kehrt am 29. August wieder zurück. Meldungen können für diesen Zug nicht mehr angenommen werden, da an diesem Svnderzug auch der Gau Thüringen und der Gau Halle-Merseburg beteiligt sind. Alles Nähere kann in der Gaudienststelle der NSKOV., Dresden-A-, Pillnitzer Str. 82, Telefon 64 462, erfragt werden. Abstammungsurkunden aus dem Protektorat. Wenn Per« sonen, die außerhalb des Protektorates Böhmen und Mähren wohnen, für ihren Abstammungsnachwcis oder aus sonstigen Gründen Auszüge aus den im Protektorat geführten öffent lichen Matrikeln brauchen, müssen sie sich nach einem Erlaß des Reichsinnenministers an die Urkundenbeschaffungsstelle beim Reichsprotektorat in Prag, Waldsteinpalais, wenden. Dort wird die Urkunde beschosst und dann dem Antragsteller nach Einzahlen der Gebühren übersandt. Die Gebühren sind auf ein besonderes Konto in Reichenberg oder Wien einzuzah len. Die Einzahlung bedarf der Genehmigung der Devisenstelle. Deutsche Staatsangehörige im Protektorat müssen Urkunden aus dem übrigen Reich ebenfalls bei der llrkundcnbeschaffungs- stelle beim Reichsprotektorat anfordern. BamE and LaMM Der Reichskommissar für die Preisbildung hat mit d« neuen Baupreisordnung, über die kürzlich bericht« wurde, einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Lage der Landwirtschaft geleistet. Die Baupreisverordnung zwingt die Unternehmer, ihr« Preise aus Grund der Tariflöhne nnd der notwendigen Uw kosten zu kalkulieren und den Gewinn, der auch das Unter- nehmenwagnis einschlietzt, in angemessenen Grenzen zu hal ten. Insbesondere kann der Bauunternehmer künftig grund sätzlich keine Rückforderungen mehr stellen; ledig lich für einige besonders bestimmte Fälle sind Ausnahmen zu- gelassen. Diese Neuregelung bringt somit sür alle Bauherren erhebliche Vorteile mit sich. Andererseits dürfen aber auch diese künftig keine höheren Preise bezahlen, als nach der Bau preisverordnung zulässig sind. Mit Recht hat die Landwirtschaft darüber geklagt, baß in den letzten Jahren steigende Baukosten die aus Gründen der Erzeugungsschlacht notwendige Rationalisierung der Betriebe durch Neubauten nnd auch die Instandhaltung der Gebäude erschwert baben. Die Preisstopverordnung reichte nicht aus, um diese Entwicklung zu hemmen, weil die Löhne, die einen wesentlichen Bestandteil der Baukosten ausmachen, weiter stiegen. Der Bauer mußte sogar zuschen, wie seine Arbeiter, durch hohe Löhne verlockt, besonders in die Bauwirtjchaft wanderten. Man wird von der Bauprcisverordnuna erwarten dürfen, daß sie wettere Preissteigerungen, soweit ne nicht auf etwa notwendig werdende Umstellungen, auf teuere Baustoffe oder ähnliche Gründe zurückzusühren sind, künftig verhindern wird, zumal der Reichskommissar sür die Preisbildung eine scharf» Ucberwachung der Baupreise angekündigt hat. Vor allem wird cS aber die Landwirtschaft begrüßen, daß das Baugewerbe sich in Zukunft in seinen Lohnangeboten in einem Rahmen zu halten hat, der dem Bauer als Bauherr» angemessene Preise sichert, andererseits aber den Landarbei tern durch übersteigerte LocklShne nicht mehr die Freude <u» ihrer Beruf^crhcit n-'^cn kann und sie zur Landflucht ver leitet. * MlNsnendeträge sirr verbilligte Elektrogeräte Der Reichskommissar für die Preisbildung hat die Elek« trizitätsversorgungsunternehmen verpflichtet, für die nächste» fünf Jahre je 35 000 000 Mark sür die Verbilligung von Elek« trogsräten, die von der deutschen Landwirt« schäft benötigt werden, zur Verfügung zu steile«. Aus dieser Summe werden den deutschen Bauern be stimmte Typen von Elektroherden, Elektrowasscrspcickcrn, Futterdämpfern, Backöfen, Elektromotoren kostenlos zur Verfügung gestellt. Ter Bauer braucht nur die Fracht- und Jnstallationskosten z» tragen und muß Zubehörteile «Kochgeschirr) selbst anschasfew Durch den Betrieb der Elektrogeräte wird der deutsch» Bauer fehlende Arbeitskräfte ersetzen und überlastete Ar« beitsträfte, insbesondere seine Frau, entlasten können. Zugleich kommt er durch den Betrieb der Geräte i» den Genuß der Vorteile, die ihm die Tarifordnung sür «lek« irische Energie vom Juli 1938 zu bieteu hat. Der seststehenvt Grundpreis kann aus eine so große Zahl von Kilowatt stunden umgelcgt werden, daß der Stromverbrauch wesend M pMMgt Mrd,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)